Die Bevölkerung und ihre Einrichtungen.
19
durch Branntweinbrennerei sind Nordhausen und Quedlinburg berühmt. — Von andern
Fabriken nennen wir solche für: Panzerplatten (Buckau), Tuche (Burg und Calbe). Kattun
(Eilenburg), Thonwaren und Porzellan (Neuhaldensleben, Ziesar, Buckau, Bitterfeld),
Papier (Kröllwitz, Calbe), Leder und Handschuhe (Halberstadt und Neuhaldensleben).
Eine so große Ergiebigkeit des Bodens und so reges Großgewerbe muß
notwendigerweise einen starken Handelsverkehr zur Folge haben.
Die Erzeugnisse gehen meistens aus der Provinz hinaus, wofür andere notwendige
Waren eingeführt werden. Hierunter sind zu nennen: Kolonialwaren aller Art, Tuche,
Leinwand, Seide, Kohlen aus Böhmen, Salz, Eisenwaren, Steinöl. Die Hauptmärkte
sind von alters her Magdeburg, Halle, Erfurt, welche durch ihre Lage zu dieser Bedeu-
tung schon in sehr srüher Zeit gelangten. Für Zucker und Zichorien ist Magdeburg der
Hauptmarkt in ganz Deutschland.
Die natürlichen Verkehrswege bilden von alters her die Elbe und die
Saale, dazu tritt das dichte Netz der Landstraßen und Eisenbahnen.
Jetzt durchschneiden eine Menge Eisenbahnlinien die Provinz in den verschie-
densten Richtungen; ihre Hauptknotenpunkte sind Stendal, Magdeburg, Halle. Die erste
Strecke wurde vor 50 Jahren (1839) zwischen Magdeburg und Schönebeck eröffnet. Es
giebt jetzt in der Provinz Sachsen 2077,25 km Eisenbahnen, also kommen bei 25249,97 qkm
Flächenraum 8,23 km auf 100 qkm Fläche und bei 2473533 Ew. 8,40 km aus 10000 Ew.,
während im Königreich Preußen, 6,72, im deutschen Reich 7,4 auf 100 qkm Fläche und
in elfterem 8,14, in letzterem 8,6 km auf 10000 Ew. fallen. Das Herzogtum Anhalt hat
247,57 km Eisenbahnen, also kommen bei 2347,35 qkm und 253959 Ew. 10,54 auf
100 qkm Fläche und 9,75 auf 10000 Ew.
Der Postverkehr wird geleitet von den Oberpostdirektionen zu Magdeburg (zu
der auch Anhalt gehört), Halle und Erfurt (die auch einen Teil der thüringischen Staaten
umfaßt).
In der Direktion Magdeburg kommt eine Postanstalt auf 27,4 qkm und 2444 Ew.;
eine Telegraphenanstalt aus 44,9 qkm und 3995 Ew.
In der Direktion Halle kommt eine Postanstalt auf 21,9 qkm und 2184 Ew.; eine
Telegraphenanstalt auf 46,2 qkm und 4615 Ew.
In der Direktion Erfurt kommt eine Postanstalt auf 24,2 qkm und 2441 Ew.; eine
Telegraphenanstalt auf 42 qkm und 4269 Ew.
4. Staatliche Einrichtungen.
A. Provinz Sachsen.
Die staatliche Verwaltung der Provinz wird geleitet vom Oberpräsidenten,
unter dem zunächst die Regierungspräsidenten die Leitung der Regierungsbezirke haben;
an der Spitze der Kreise stehen Landräte. Daneben Bezirksausschüsse und Kreisausschüsse.
Die nicht staatlichen Angelegenheiten (Straßenbau und Wohlthätigkeitsanstalten,
Kranken- und Erziehungswesen, wissenschaftliche Unternehmungen n. s. w.) werden vom
Provinzial-Landtag besorgt, der aus 116 Mitgliedern besteht. Dieser wählt den
Landesdirektor und den Provinzial-Ansschnß (15 Mitglieder). Die Altmark hat noch einen
eigenen Kommunal-Landtag zu Stendal.
Für die Rechtspflege sorgt das Oberlandesgericht zu Naumburg, Laudgerichte zu
2*
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
16 Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt.
18. Die vom Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen abgetretenen Gebiets-
teile: das Gericht Allerberg, Amt Bodnngen, Dorf Brnchstedt, Gericht
Hainröden und Dorf Utterode (1816).
19. Die vom Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt abgetretenen Ämter Heringen
und Kelbra und das Dorf Wolkramshausen (1816).
20. Das vom Großherzogtum Weimar gegen das Dorf Nöda eingetauschte
Dorf Ringleben (1815).
21. Die reichsfreie Herrschaft Schauen (1815).
22. Das früher bayrische Dorf Kaulsdorf (1866).
Ösüicliv. Iß Greenwicli.
'Salzwedel
Stenäol
-and/'rük
ozeröxt
Eislebenm
Merseöur(
.hidolsladt/
Saatfeld,
Wagner idebesieipzig-
2. Abstammung und Religion.
In den ältesten Zeiten umfaßte das Reich der Thüringer auch nahezu
den ganzen Umfang der Provinz Sachsen. Später drangen Sachsen ein, und
beide Völker teilten sich das Land so, daß die Sachsen und die unter ihrem
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
— 4 —
Möglichkeit in kurzen ausgewählten Aufsätzen oder Abschnitten größerer
Werke heranzuziehen....
Lehraufgaben. Höhere Mädchenschule. Unterstufe: „. . . . Der
Sachunterricht als Anschauungsunterricht soll bei den Kindern die
Fähigkeit ausbilden, Gegenstände und Vorgänge zu beobachten und
wesentliche Merkmale zu erkennen; er soll bereits vorhandene Vor-
stellungen klären und nötigenfalls berichtigen, das Wissen der Kinder
erweitern, ihren Wortschatz bereichern und ihre Sprachfertigkeit fördern.
Nur da, wo die zu besprechenden Gegenstände nicht in der Wirklichkeit
betrachtet werden können,treten gute Nachbildungen an diestelle____Der
heimatkundliche Unterricht in Kl. Viii führt von Schulstube, Schulhaus,
Heimatort und feiner Umgebung aus zu den notwendigen geographischen
Grundbegriffen und zu den Anfängen des Kartenverständnisses. Gemein-
same Ausgänge unter Leitung derlehrenden zur Beobachtung besonders
wichtiger Erscheinungen werden sich als nützlich erweisen....
Kl. Vii. 2 Std. wöchentlich. Erweiterung der Heimatkunde von
der heimatlichen Landschaft bis zum heimatlichen Erdteil. Dabei Ge-
winnung sicherer geographischer Grundanschauungen und erstes Ver-
ständnis für ihre Darstellung auf Karte und Globus. Übersicht über
die fünf Erdteile nach ihrer Lage zueinander und auf der Erdkugel
und nach ihren wichtigsten Oberflächenverhältnissen. Übersicht über
die Weltmeere. Einfache Skizzen an der Wandtafel."
Äbliche Art der Heimatkunde.
Wie pflegt nun der heimatkundliche Unterricht zu verlaufen?
i. Stoffe. Zunächst bespricht man das Schulzimmer nach Größe und Lage.
Wo die Sonne auf- und untergeht, um Mittag und Mitternacht
steht, wo Osten und Westen, Süden und Norden ist, wird wiederholt
gezeigt, einzeln und klassenweise, und gemerkt.
An Teilen des Zimmers: Fenster, Tür, Pult, Heizung. Tafel usw.
übt man das Zurechtfinden weiter, ebenso durch Bestimmung der Lage
der benachbarten Gebäude, Straßen, Plätze, der Post, des Gerichts,
des Bahnhofs, des Elternhauses usw.
Haupt- und Nebenhimmelsrichtungen, Windrichtungen und Wind-
rose werden behandelt.
Wir merken uns in Herford ferner die Kirchen und Schulen
nach Namen, Lage, Zweck und Zahl;
ferner die wichtigsten Straßen und wohin sie führen: Richtung,
Name des nächsten Ortes;
die Denkmäler in Herford und ihre Bedeutung;
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 17 —
Wir achten weiter auf die bei Hochwasser trübe, gelbe und
braune Färbung der Bäche, und die Schüler werden veranlaßt, sich
nach starkem oder längerem Regen einmal ein Gefäß voll schmutzigen
Flußwassers hinzustellen und nach einiger Zeit den Bodensatz anzu-
sehen, vielleicht auch zu wiegen und zu messen.
Größere Schüler könnten unter Anleitung des Lehrers durch
eigene Messungen und Berechnungen ermitteln, wieviel Wasser täg-
lich, monatlich, jährlich in Werre und Aa durch Herford fließt,*) wieviel
Schwemmstoffe mitgeführt werden, wie hoch hier die Regenhöhe**) in
einem Jahre ist, wieviel Erdreich usw. auf unfern Feldern, etwa auf
1 qkm oder im ganzen Kreise Herford, abgeschwemmt wird: alles
Aufgaben, die eigene sorgsältige Beobachtung, selbständiges Denken
und gewissenhafte Arbeit verlangten.
So kommen wir nach und nach durch zahlreiche Beobachtungen
und Vergleiche dahin, in dem Fluß einen außerordentlich erfolgreichen
Sandfabrikanten, einen fleißigen Lumpensammler, der auf die Dauer
nichts von dem, was ihm erreichbar ist, liegen laffen kann, und einen
» billigen Lieferanten zu sehen. Auch mit einem Riesen-Fuhrgeschäft
könnte man ihn vergleichen. Unaufhörlich, tagaus, tagein, ist er an
der Arbeit, erstaunlich große Massen von Erde, Steinen, Sand und
Schlamm loszureißen, fortzufpülen, weiterzuschleppen und nach dem
Meere zu verfrachten.
Wir kommen an einem mit 2 Pferden bespannten Sandwagen
vorüber und fragen im Vorbeigehen den Knecht, wieviel Sand er da
fährt. Es sind meist l1/2 cbm.
Im Weitergehen rechnen wir sofort einige dazu paffende Auf-
gaben, z. B. daß man, um 30 cbm Sand auf einmal zu fahren,
20 solcher Wagen und 40 solcher Pferde brauchte.
*) Herrn Dipl.-Jng. Ulrici verdanke ich weiter folgende Angaben:
Durchfluß 1. in der Werre an der Milcherbrücke im Jahresmittel 8 cbm/sec.
2. „ „ Aa bei Spilker „ „ 3,6 „ „
3. „ „ Werre an der Hansabrücke „ „ rund 12 „ „
**) Herr Rektor Wulff als Leiter der hiesigen Wetterwarte („Königl.
Meteorologischen Station") ermittelte als das 15 jährige Jahresmittel der
Jahre 1895—1910 = 717,1 mm,
als das Jahresmittel für 1910 —751,1mm (regenreich!)
ii ii ii „ 1911 =485,1 mm (fehr trocken!)
ii ii ii „ 1912 = 837,0 mm (regenreich !)
Allein am 25. August 1912 betrug hier die Niederschlagsmenge 22 mm,
im August 1912 überhaupt 126 mm!
Vergl. dazu die regenreichsten Stellen der Erde: Kamerunberg mit 10 m,
Assam am Himalaja 12 m!
Nolte, Bodenständiger Unterricht. 2
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Spilker Wulff August August
— 36 —
dann 1 : 20000, nur die Orte, Berge und Flüsse nach ungefährer
Größe und Lage bzw. Richtung; Bahnen angedeutet. Hinweis auf
die in unserm fertigen Hochbild enthaltenen Ungenauigkeiten, die
infolge unserer rohen Abschätzung — statt des unmöglichen genauen
Abmessens — entstehen mußten. In die Flußbetten der Werre und
Aa wurde Wasser gegossen, 1. um das Gefälle, 2. um die Aus-
waschung zu zeigen: bei dem weichen Sande sehr schnelles und
starkes Vertiefen und Verbreitern des Flußbetts. Außerdem: Ver-
stopfung der Mündung, Aufsuchen eines neuen Abflusses: Delta»
bildung. Stand der Sonne.
Hausaufgaben (freiwillige): 1. Aufsuchen von andern Stellen an
unsern Flüssen, wo Sand, Schlamm, Steine usw. abgelagert sind,
2. wo die Ufer natürlich oder absichtlich durch Bäume und Busch-
werk, wo sie künstlich durch Pfähle oder Mauern geschützt sind, 3. wo
die Wasserkraft für Maschinen oder sonst ausgenutzt wird, 4. Anfertigung
eines Hochbildes von der Umgegend von Herford in Sand oder Lehm.
8. Spaziergang: Zeichen an der Münsterkirche für die Höhen-
läge über N. N. Markthallen. Rathaus Ii und I. Alte Landwirt-
schaftsschule, Töchterschule, Kreissparkasse. Radewigerbrücke: Blick
nach beiden Seiten hin auf die Aa: Ufer, Wasser; Bau der Waren-
speicher an Wasserstraßen in See- und Handelsstädten. Mühlenkolk:
angeschwemmter Sand und Schlamm. Pelzwarensabrik von Pracht.
Herberge zur Heimat. Fabrik von Angenete und Scholle: Herforder
Kleiderfabriken. Mühlenkolk, jetzt von Westen aus gesehen: Übungen
im Bestimmen der Himmelsrichtungen. Angeschwemmter Schlamm
und Sand; ausgewaschene Flußrinnen, Aufsuchen neuer Flußbetten,
jetzt bei dem tiefen Wasserstande schön zu erkennen. Turbinenteile
am Ufer, die in der Huthschen Mühle Verwendung finden sollen.
Ausnutzung der Wasserkraft für den Mühlenbetrieb durch Mühlen-
räder und Turbinen. Aufstauung des Wassers. Im Mittelalter
„Wasserprobe" bei den der Hexerei angeklagten Personen. Hertha-
brücke, Name. Uferschutz; angeschwemmter Schlamm und Sand
westlich der Brücke. Aa, Stadtgraben. Natürlicher und künstlicher
Uferschutz. Brücke auf der Bielefelder Straße, Blick nach der Aa.
Natürliche und künstliche Wasserfälle. Bedeutung. Wall und Graben
um Herford im Mittelalter. Überall verschiedener Uferschutz. Aus-
wafchungen. Überschwemmungen der Ufer. Steintor. Name. Brücke:
Blick nach Westen und Osten in den Stadtgraben: tiefes, schönes Tal.
Wieder Uferschutz; Spuren der Kraft des Wassers; Abschwemmungen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
vornherein soll der Unterricht in der Erdkunde klare Vorstellungen
von räumlicher Ausdehnung, Gestalt und Lage zu entwickeln suchen.
Die Erscheinungen aus der Erdoberfläche sind als Gewordenes und
der Veränderung Unterworfenes aufzufassen. Die den orographischen
Verhältnissen zugrunde liegenden erdgeschichtlichen Tatsachen sind unter
Vermeidung aller Künstelei von Anfang an in einer dem Verständnis
der Schülerinnen angemessenen Weise zu berücksichtigen.... Überall
ist zum Verständnis der Wechselbeziehungen zwischen Mensch und
Umwelt anzuleiten.... Stets ist von der Anschauung auszugehen,
die zunächst an die umgebende Natur anknüpft. Auf diese unmittel-
bare Anschauung folgt eine sorgfältige Einführung in das Verständnis
von Karte und Globus.... Das Verständnis der Einzelkarte und
allmählich des ganzen Atlas als Darstellung der Erdoberfläche ist zu
erstreben. Neben der Wandkarte steht der Atlas im Mittelpunkt des
Unterrichts .... Das Zeichnen von Umrissen, Profilen und ähnlichen
übersichtlichen Darstellungen findet Anwendung als einfaches Hilfs-
mittel zur Einprägung von topographischen Tatsachen und Lagen-
Verhältnissen. Es empfiehlt sich besonders für die Wiederholungen
aus der Oberstufe .... Häusliche Zeichnungen sind nicht zu verlangen.
Die Schülerinnen haben sich nach vorbildlichem Zeichnen des Lehrers
(der Lehrerin) auf freihändige Anfertigung einfacher Skizzen in der
Schule zu beschränken.... Die bereits gewonnenen Anschauungen
und Kenntnisse sind zur klaren Auffassung des neuen Stoffes zu
verwerten. Insbesondere ist, soweit irgend möglich, die Anknüpfung
an die heimatlichen Verhältnisse zu suchen, die allein den Kindern
durch sinnliche Anschauung vertraut sind; dies Verfahren dient zu-
gleich auch einer vertieften Auffassung des Heimatlands.... Es ist
wünschenswert, daß der erdkundliche Unterricht für denselben Jahr-
gang während mehrerer Jahre in denselben Händen liegt. Mit dem
Unterricht in Geschichte, Naturkunde und Mathematik mutz der erd-
kundliche Unterricht stets in enger Fühlung bleiben. Im Lyzeum
und in den oberen Klassen der Studienanstalt empfiehlt es sich, bei
der Wiederholung und Vertiefung des früher behandelten Stoffes
einzelne Gebiete unter Erörterung besonders wichtiger Fragen aus-
führlicher zu besprechen. Bei der Handelsgeographie ist eingehend
der Anteil Deutschlands am Welthandel und Weltverkehr zu berück-
sichtigen. Hierbei findet sich wieder Anlatz zu volkswirtschaftlichen
Belehrungen, z. B. über Ein- und Ausfuhr, Herstellung und Ver-
brauch, Rohstoff und fertige Ware, Austausch der Güter, Umlauf-
mittel des Verkehrs. Wissenschaftliche geographische Literatur ist nach
1*
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
— 14 —
Wassersnöten gesorgt werden muß — alles läßt sich an Ort
und Stelle zeigen oder den Schülern doch bald zum Ver-
ständnis bringen.
Kann das mit demselben Erfolge auch der sorgfältigste und gründ-
lichste Unterricht im Schulzimmer durch Betrachtung des Kartenbildes?
Schon deshalb nicht, weil ja auf der Karte das meiste gar nicht
steht, gar nicht verzeichnet werden kann!
Nur draußen in der Natur gewinnt man die richtigsten
und vielseitigsten Unterlagen für spätere erdkundliche Be-
lehrungen.
Schüler, die mit eigenen Augen in der Natur die Bedeutung
des Ober-, Mittel- und Unterlaufes gesehen und durch die auf dieser
Grundlage erfolgte Besprechung ausgezeichneter Anschauungsbilder
verhältnismäßig aufs beste verstanden haben, sind doch auch nachher
wohl am besten imstande, von Karte und Atlas die Bedeutung der Flüsse
eines Landes für seinen Handel und seine Volkswirtschaft abzulesen,
während bei der Behandlung eines Flußlaufes, nur an der Hand
von Karte und Atlas im Schulzimmer, nicht viel mehr als eine
bloße Gliederung herauskommt.
Den Schülern, die draußen in der Wirklichkeit lebendige und
vielseitige Anschauungen gesammelt haben, weiß der Atlas deshalb
am ersten etwas zu erzählen, weil bei seiner Betrachtung ja schon
früher erworbene Anschauungen ins Gedächtnis zurückgerufen werden
können, während sich ein Unterricht ohne eigene Anschauungen in der
Natur und nur an der Hand von Karte und Atlas ja zunächst die
Aufgabe stellen muß, diese Vorstellungen und Begriffe überhaupt erst
zu bilden: eine schwere, fast unmögliche Aufgabe.
Im Gegensatz dazu sind die in der Natur gewonnenen und
besprochenen Anschauungen selbst lebensfrischer, richtiger, voller; und
sie erweisen sich dadurch zugleich auch viel mehr und viel besser als
grundlegend und bedeutungsvoll für den weiteren Unterricht als die
nur durch Worte erzeugten Vorstellungen.
Die Schüler verstehen dann das Kartenbild leichter und richtiger
und ersehen z. B. bald den erheblichen Unterschied in der Bedeutung
der Flüsse und Kanäle in Ländern wie Holland, Rußland, Frank-
reich, Deutschland usw. einerseits und Norwegen—schweden, Spanien,
Italien usw. anderseits.
Die Karte, die ihnen zeigt, daß die meisten Flüsse auf der
Skandinavischen und Apenninischen Halbinsel lange Ober- und kurze
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Holland Frank- Deutschland Spanien Italien
— 26 —
Seit mehr als 10 Jahren führe ich die 6. Klasse bald nach
ihrem Eintritt in unsere Schule nach dem Luttenberge, einem Hügel
in Herford, um ihr dort Herfords Lage in einem Talkessel und die
Lage der Nachbarorte zu zeigen und sie über Himmelsrichtungen,
Gesichtskreis, Scheitelpunkt u. a. zu belehren.
Dazu gebrauchte ich anfangs nur eine Unterrichtsstunde.
Natürlich konnte ich da nicht viel besprechen.
Ich mußte so eilig als möglich verfahren, damit wir zur nächsten
Unterrichtsstunde rechtzeitig zurück waren.
Später nahm ich noch eine zweite Erdkunde-Stunde hinzu, ein-
mal, um besser und mehr beobachten zu lassen, und sodann auch,
um den Schülern in der Stistberger Kirche den alten Baumstamm
im Altare zu zeigen und an Ort und Stelle die Visionssage zu er-
zählen.
Nach längerer Zeit legte ich dann noch einen dritten Spazier-
gang ein, und zwar nach dem Hamberge, damit die Schüler dort die
Begriffe Berg, Gebirge, Fuß, Abhang, Tal, Höhenzug, Kamm, Sattel,
Flußlauf der Werre u. a. aus der Natur lernten und durch Übungen
in der Bestimmung der Himmelsrichtungen und der Lage der nächsten
Orte für das Kartenlesen vorbereitet würden.
Diese drei Ausslüge, die ich nur mit den Schülern der 6. Klasse
machte, blieben jahrelang meine einzigen heimatkundlichen Spazier-
gänge.
Der dritte erforderte stets einen ganzen Nachmittag und war
und blieb freiwillig.
Diese Spaziergänge haben uns stets viele Anregungen gegeben.
Immer wieder entdeckten wir Neues, d. h. Altes, das schon immer
dagewesen war, an dem wir aber bis dahin achtlos vorübergegangen
waren, das uns nun auffiel und zu mannigfachen Betrachtungen
und Fragen Anlaß bot.
Auf dem Wege zum Luttenberge z. B. kamen wir auch über die
Werre. Wir gingen anfänglich schnell und ohne Betrachtung weiter,
bis wir anfingen, uns nach und nach auch Lauf, Richtung und Ufer
des Flusses anzusehen.
Später nahmen wir unsern Weg absichtlich über die Lübbertor-
brücke, um die Werre auch an anderer Stelle kennen zu lernen, und
wir kehrten über die Bergertor-Jnsel, durch die Johannis-, Creden-,
Komtur- oder Brüderstraße zurück, um auch da überall zu sehen und
zu lernen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
— 18 —
Wir hören von dem Müller Schachtstek in Diebrock, — wir treffen
ihn gerade an, wie er bei seiner Mühle aus dem Arme der Aa,
der nach dem Mühlrad zu abgeleitet ist, den abgelagerten Sand aus-
wirft, um das Flußbett wieder tiefer zu machen — daß er dort
jedes Jahr etwa 50 cbm Sand abfahren muß — über 30 Fuder.
Die Schüler haben gesehen und werden angehalten, dauernd
daraus zu achten, wie oft Kolke, Teiche, Straßen- und Ackergräben
gereinigt, „ausgeschlämmt" werden müssen.
So lernen sie auf Grund vielfacher Beobachtungen in ihrer
engsten Heimat, welche gewaltige Mengen festen Erdreichs usw. aus
den Bergen und Feldern des Binnenlandes durch die zahlreichen
kleinen und großen Flüsse und Ströme abgeschwemmt, fortgespült
und in das Meer geschleppt werden.
Nun klingt es ihnen glaubhaft, wenn sie hören, daß alljährlich
allein aus dem sächsischen Elblaufe *) über 34000 cbm Sand, Kies
und Steine (rund 23000 Fuder oder was 46000 Pserde ziehen können!)
ausgebaggert werden müssen, damit die Fahrrinne tief genug bleibt;
daß die Donau **) jährlich über 35^ Millionen cbm — rund
23 Millionen Fuder für 46 000000 Pferde,
der Mississippi weit über 211 Millionen cbm — 140 Millionen
Fuder für 280000000 Pferde,
der Hoangho sogar 472 ^ Millionen cbm = 315 Millionen
Fuder für 630000000 Pferde,
Erde, Steine, Sand und Schlamm nach dem Meere bringt,
daß allein aus der schwäbischen Alb jedes Jahr 63600 cbm
Kalksteine vom Wasser ausgewaschen und abgeschwemmt
werden = 42400 Fuder für 84800 Pferde,
daß dort, wie man an zurückgebliebenen Spuren nachweisen
kann, bereits eine Erd- und Gesteinsschicht von 200 m Dicke
und 23 km Ausdehnung fortgespült worden ist.
Da sehen die Schüler allmählich ein, daß bei solch ungeahnter,
unaufhörlicher Riesenarbeit des Wassertropfens nach und nach Gebirge
und andere hoch gelegene Teile der Erdoberfläche abgetragen werden,
und daß durch diese ungeheure Einebnungsarbeit des Wassers schließlich
eine völlige Beseitigung aller Erhebungen stattfinden müßte, wenn nicht
auch andere Kräfte mit entgegengesetztem Erfolge an der Arbeit wären.
*) Vgl. Fraas, Die Naturerscheinungen der Erde. Verlag von Lutz,
Stuttgart.
**) Vgl. Volk, Geologisches Wanderbuch. Verlag von Teubner, Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
- 39 —
einzelnen Stellen im Flußbett. — Mittellauf. Tal wird weiter, Ufer
niedriger, Steine weniger und kleiner, hin und wieder schon Schlamm
und Sand. Benutzung des Wassers in ausgestauten Teichen zur Be-
wässerung von Wiesen, zum Waschen, zum Trinken fürs Vieh. Schlamm
auf dem Grunde des Teiches. Sumpfgas. Erlen. Goldfischteich; darin
Schlamm, Goldfische, Schachtelhalm. — Stand der Sonne.
10. Spaziergang: 1 km vom Lübbertor bis nach der Schule
an der Mindener Straße. Beachtung der Kilometersteine. Himmelsrich-
tungen. Eiche auf dem Lübberbruche, die im Jahre 1819 gepflanzt wurde
zur Erinnerung des Einzugs der Verbündeten in Paris 1814. Wachstum
und Alter der Eichbäume. Bach bei Ernstmeiers Fabrik. Brücke. Verlauf
des Putgemühlenbaches hinter der Fabrik, dann flußaufwärts rechts
der Straße. Tal des Flusses: steile, hohe Ufer. Bäume daran; künst-
licher Uferschutz. Auswaschung tiefer Flußtäler. Gabelung des Baches
gegenüber von Sieker. Wiesental; Richtungsbestimmung. Rechts am
Bach aufwärts: Steine im Flußbett, kantige und abgeschliffene. Kleine
Krebse. Blutegel. Frosch. Unterwaschene Ufer. Baumwurzeln als
Schutz gegen das Fortschwemmen des Erdreichs. Erlen. Elsternnester.
Kleine Inseln mit Erlen im Bach. Zuflüsse aus den Feldern.
Haupt-, Nebenflüsse 1., 2., 3. usw. Grades. Flußgebiet. Sumpfige
Wiese: rote Farbe, Moos. Fischteiche; Art der Anlage; fließendes
Wasser. Schilf. Wasserhühner. Findlinge; Weiden. Wasservögel.
Zuflüsse. Quellen. Täler; ihre Richtung. Stand der Sonne.
11. Spaziergang: Lübberbruch als Riesenkiste gedacht. Es
werden zur Zeit für die Gewerbe-Ausstellung ringsherum hohe Holz-
wände aufgeschlagen. Abschreiten der Länge und Breite an der
Innenseite durch einzelne Schüler. 1 ha,; eine Kiste mit 1 da Grund-
fläche, 1 km, 1 qkm und 1 cbkm; wo und wie (mit Bretterwänden)
zu denken. Inhalt: Wohnungen, Wälder, Wiesen, Gärten, Flüßchen,
Hügel. Fabriken in 1 qkm! Einwohnerzahl von 1, 2, 3, 4 qkm, die
wir uns vom Lübbertor an rechts der Mindener Straße denken,
z. T. abschreiten und ungefähr zeigen.
Putgemühlenbach in seinem unteren Teile. Durchlaß unter der
Eimterstraße. Richtung der Eimterstraße ziemlich nach Norden. Fluß-
tal hinter dem Gefängnis. Aufsuchen von Versteinerungen in der
Ziegelei von Goldstein. Gang durch die Felder nach der Werre und
dann daran entlang. Mittellauf. Flache, niedrige, teilweise höhere
Ufer; viele Krümmungen; Hauptrichtung; ruhiges, tiefes Wasser.
Strömung des Wassers; zwei tote Maulwürfe. Beachtung von Farbe,
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