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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

2. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

3. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

4. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

5. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 7

1898 -
Landstände zu beobachten. Was werden wohl die Landstände gewesen sein? — Landtag, Reichstag. So ähnlich. „Stände!" — Die Adligen (wenigstens früher), die Bürger und die Bauern. Die Bauern waren damals in den meisten Ländern ohne Vertretung. — Beurteilung der landständischen Vertretung. Wie wollte es der Kurfürst haben? — Wechselseitige Verwendung der Beamten, wie er es für gut fand; und nur ihm sollten sie Treue schwören. Zusammenfassung. Überschrift: Der Beamten-Streit. Mit der Verwendung der Steuern war es ähnlich. — Die Steuern sollten nur zum Besten des Landes verwendet werden, in dem sie erhoben worden waren. (Ausführung) Was war des Kurfürsten Meinung? — Er wollte die Steuern verwenden ohne Rücksicht auf die Quellen, aus denen sie flössen, z. B. Steuern aus den rheinischen Ländern für Preußen u. s. w., so daß die Steuerkraft des ganzen Staates unter Umständen dem einzelnen Lande zu gute kam (kostspielige Arbeiten, Heer u. f. w.). Daran wollten ihn nun die Landstände verhindern. Wie konnten sie das? — (Es ist an die früher, etwa bei einer Wahl, besprochene Thätigkeit unserer Landtage, des Reichstags zu erinnern.) Sie verweigerten die Steuern. Nun brauchte aber der Kurfürst viel Geld. — Für das Heer. Da wollte Friedrich Wilhelm Bodenerzeugnisse und Kaufmannswaren besteuern. Man nannte diese Steuer „Accise". — Besprechung; indirekte Steuer. Warum hielt der Kurfürst diese Steuer für geeigneter? — Da brauchte er nicht die Bewilligung der Stände. Die Steuer war aber auch gerechter, denn bei der „Kopf- und Grundsteuer" waren die Adligen, in deren Händen doch die großen Güter waren, fast steuerfrei. — Bei der Accife wurden alle Stände gleichmäßig betroffen. Was sagten aber die Stände zu der neuen Steuer? — Sie wollten von der Accise nichts wissen, denn der Kurfürst war dann nicht mehr vonihnen abhängig. Der Eigennutz spaltete aber die Stände. — Die Bürger waren schließlich für die Accise, brauchten sie doch nicht mehr allein mit den Bauern die Steuerlast zu tragen; die Adligen aber blieben erbitterte Gegner, sie wurden ja obendrein nun auch besteuert. Die Bauern waren natürlich am meisten zufriedengestellt. Der Kurfürst kehrte sich nicht an den Widerspruch des Adels und führte die Accise ein. Zusammenfassung. Überschrift: Die Accije. Zusammenfassung des ganzen Abschnitts. Überschrift: Staatseinheit.

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 15

1898 -
— 15 — Wie werden sich die Evangelischen verhalten haben? — Die Schwachen traten über, die Starken wanderten aus. Aber Ludwig verbot die Auswanderung bei Galeerenstrafe. Warum? — Er verlor Unterthanen, Arbeiter, Steuerzahler, Kapital u. s. w. Was werden da die Evangelischen gethan haben, die nicht übertreten wollten? — Heimliche Flucht. (Viele werden gefangen genommen und kommen auf die Galeeren: Märtyrer.) Wohin? — In die benachbarten evangelischen Länder: Holland, Schweiz, England, die evangelischen Länder Deutschlands, z. B. Hessen-Kassel, und besonders Brandenburg. Friedrich Wilhelm äußerte, daß er es einmal schwer vor Gott zu verantworten haben würde, wenn er der beabsichtigten Ausrottung des reinen Evangeliums gleichgiltig zusehen wollte. Das Potsdameredikt wird gelesen (Wiedergabe des Hauptsächlichen). Disposition: 1. Veranlassung zu dem Edikt; 2. die Wege in des Kurfürsten Staaten; 3. die zur Niederlassung geeigneten Orte; 4. zollfreie Einwanderung ; 5. Begünstigungen bei der Ansiedelung und Anlage von Geschäften; 6. Rechtspflege; 7. Gottesdienst; 8. Aufnahme der Adligen; 9. Ausschließung der Katholiken; 10. Beistand der Behörden. Zur Besprechung würden kommen: die Wege von Frankreich nach Brandenburg; Kleve, Mark, Ravensberg (die früher erwähnten Länder des Kurfürsten im westlichen Deutschland): die Gesandten (Geschäftsträger, Agenten); daß die Resugies und der Kurfürst reformiert waren; das außerordentliche Entgegenkommen des Kurfürsten (kein Ort wird vorgeschrieben, kein Eingangszoll verlangt, leere Häuser werden angeboten, dann Lieferungen von Holz und anderen Dingen, Befreiung von Steuern und Einquartierung (Ausnahme: die Accise), freies Land, freie Wohnung auf vier Jahre, das Bürgerrecht und alle anderen Rechte ohne Lasten, jede mögliche Unterstützung bei Anlage von Fabriken, z. B. Geld; ebenso sollen die einwandernden Bauern unterstützt werden: die Adligen sollen Hofämter und Offizierstellen erhalten; die Einwandernden sollen sich eigne Richter wählen (Friedensrichter), ihre Religion völlig frei ausüben und in jeder Hinsicht des Schutzes der Behörden versichert sein); ferner die Art der Fabriken; Tuch- und Hut-Fabriken (bisher hatte man diese Waren aus Frankreich bezogen!); die Ausschließung der Katholiken; die frühere Einwanderung der Schweizer; die Verbreitung des Edikts nach Frankreich in Hunderten von in französischer Sprache gedruckten Exemplaren; die Freude und Dankbarkeit der Reformierten (im ganzen folgten etwa 20000 der Einladung, französische Kolonie in Berlin); die Erbitterung Ludwig Xiv. und endlich auch das Datum (29. Oktober alten, 8. November neuen Stils) sowie die sich widersprechende Rechtschreibung und die Sprachmengerei, die wie in dem Edikt, so überhaupt damals in Deutschland üblich war. Ilb. Vertiefende Betrachtung. Wie zeigte sich der Kurfürst, als Ludwig Xiv. seine reformierten Unterthanen zum katholischen

7. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 49

1898 -
- 49 — Aber auch auf die Hebung des Bauernstandes war der König bedacht. — D i e beiden Kabinettsbefehle werden gelesen und besprochen. (Beamte — Domänenbeamte; Jsinger: im hinterpommerschen Kreise Pyritz. 1. Verbot, die Bauern zu schlagen; 2. die Bauerngüter sollen den Bauern erblich verbleiben.) Erinnerung an die Bestimmung (Lesestück: „Die Erwerbung Westpreußens"), daß kein Bauer die Woche mehr als drei Tage Hosdienst thun soll. Zusammenfassung. Überschrift: Friedrichs Sorge für die Landwirtschaft und den Bauernstand. Ilb. Vertiefende Betrachtung. Warum erläßt der König die Kabinettsbefehle? — 1. Um den Bauern ein menschenwürdigeres Dasein zu verschaffen, also aus Menschenliebe. 2. Die Güter werden dann bester bewirtschaftet, die Bauern können mehr Steuern bezahlen, was dem ganzen Staate zu gute kommt. 2. Doch nicht nur der Landwirtschaft nahm sich Friedrich an, — sondern auch der Industrie, des Handwerks sowohl, als der Fabrik thätigkeit. Welcher Fürst war wohl sein Vorbild? — Der große Kurfürst. Wiederholung, Manchestertheorie rc. Wie sich Friedrich der Große verhielt, sehen wir aus dem Lesestück „Die Erwerbung Westpreußens" (Maschinenbauer, Ziegelstreicher rc.); dann aus der Geschichte „Was der Kaufmann Gotzkowsky erzählt". Besprechung: Unterstützung eines Kaufmanns, der Schmucksacken verfertigen läßt und eine Sammetfobrik anlegt, durch ein Einfuhrverbot auf fremde Sammete. Viele Menschen werden beschäftigt; das Geld bleibt im Lande und auswärtiges kommt durch den Verkauf herein. Der Kaufmann besitzt auch eine Seidenfabrik und veranlaßt die Gründung einer Porzellan-fabrik, nachdem ihn der König dazu aufgefordert hat. Auf ähnliche Weise entstanden immer mehr Fabriken. Außerdem erkennen wir des Königs Verhalten aus der Antwort, die er seinem Direktor des Steuerwesens gab, als dieser Verminderung der Einfuhrverbote und einen freieren Handel empfohlen hatte. — Lesen und Besprechung von „Friedrichs Gedanken über Gewerbe und Handel in seinem Staate". Durch Besprechung wird gewonnen: Eingeführt wurden: Korn, Vieh, Öl, Spezerei, Zucker, Kaffee k., ausgeführt wurden: Wolle, Leinwand, Holz. — Das Geld, das durch die Ausfuhr gewonnen wird, darf nicht für Luxuswaren außer Landes gehen, sonst wird das Volk arm; das Geld muß zu den nötigen Bedürfnisten verwendet werden und im übrigen im Lande bleiben. Darum sind Einfuhrverbote nötig. Aber auch darum, damit die Industrie im Lande emporkommt; Fabriken müsten angelegt, die Industrie muß über- Staude u. ©opfert, Präparationen. Band V. 4

8. Freiburger Lesebuch - S. 42

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 42 — wälder hielten das Dreisamtal und die benachbarten Berge besetzt, die Obermarkgräfler lagerten auf dem Felde bei St. Georgen, die Niedermarkgräfler am Mooswald hinab und die Ortenauer beim Dorfe Zähringen. So war Freiburg eng umschlossen. Die Bauern drohten, die Stadt dem Boden gleichzumachen. Die Stadt war ganz auf sich selbst angewiesen, von der Regierung war keine Hilfe zu erwarten. Aber Rat und Gemeinde verloren den Mut nicht. Man teilte die waffenfähigen Bürger nach den Zünften in zwölf Haufen, welche die Türme und Stadtmauern zu verteidigen hatten. Die Universität stellte drei Rotten, die Adeligen bildeten eine Reiterei von 50 Mann. Den Oberbefehl führte nach dem Herkommen der Obristmeister der Zünfte. Diese Verteidigungskräfte waren freilich gegen die Macht des Feindes sehr gering, und der wichtigste Punkt, der Schloßberg, der die Stadt beherrscht, konnte nur sehr schwach besetzt werden. Nachdem die Schwarzwälder die Burg Wiesneck eingenommen hatten, gruben sie der Stadt das Wasser zu den Brunnen und Mühlen ab, besetzten die Kartause und bestiegen von da die Höhe des Schloßbergs. Es war ein schöner Maiabend; die Herren vom Adel saßen, wie gewöhnlich, auf dem Münsterplatz vor ihrem Gesellschaftsbaus zum Ritter, dem heutigen erzbischöflichen Palais, als plötzlich vom Schloßberg her etliche hundert Schüsse aus Hakenbüchsen verkündeten, daß das feste Blockhaus, das auf der heutigen Ludwigshöhe stand, von den Bauern genommen sei. Sogleich wurde Sturm geschlagen, und die Bürgerschaft blieb die Nacht hindurch unter Waffen. Die Bauern aber zogen schweres Geschütz den Berg hinauf und beschossen damit am folgenden Tag die Stadt und sogar den Münsterturm, den sie dem Kirchzartner Turme gleichzumachen drohten. Die Reiterei versuchte einen Ausfall, aber kaum vor dem Tore angelangt, mußte sie sich wieder zurückziehen, wobei ein Herr von Falkenstein durch eine Kanonenkugel getötet wurde. Auch im Innern der Stadt drohte Gefahr. Ein Teil der Einwohnerschaft erklärte sich für die „gerechte Sache“ der Bauern, und man mußte wahrnehmen, daß sogar die Stadtwachen allerlei Treulosigkeiten begingen. Es blieb daher der Stadt nichts übrig als mit den Bauern in Unterhandlungen zu treten. Diese verlangten, daß Freiburg Mitglied des großen Bauernbundes werde, das übliche Herdstattgeld, nämlich wöchentlich zwei Kreuzer vom Hause, entrichte, vier Falkonetlein an Geschützen abtrete und ein Verehrgeld von 3000 Gulden gebe. Dafür behielt Freiburg die Obrigkeit des Hauses Österreich, und allen Einwohnern wurde Sicherheit ihres Leibs und Guts verheißen. Am 23. Mai wurde der Eid geleistet, mit dem sich Freiburg in die Brüderschaft der Bauern begab, ohne zu wissen, daß Herzog Anton von Lothringen bereits am 17. Mai bei Bergzabern 14000 Bauern geschlagen hatte und im Begriff war, auch über die andern Haufen des Landes herzufallen und nach ihrer Vernichtung über den Rhein zu gehen. Mit der Macht der Aufständischen war es damit rasch zu Ende. Im Juli erlitten die Bauern bei Steißlingen (in der Nähe von Radolfzell) eine

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 6

1892 - : Aschendorff
— 6 - 1533-1535 1545-15g3 1546 1546-154" 1547 2. Die Wiedertäufer in Münster. 1) Feindschaft zwischen bern Bischöfe und bcn Bürgern; Verbreitung lutherischer Lehren durch Bernhard Rothmanu-Eimnischnng der Wiedertäufer. 2) Häupter der Wiedertäufer: Johann Bockelsohu von Leyden, Matthisen / Heinrich Rulle, Bernhard Knipperd ol l ing. 3) Johann von Leyden, König von Zion. Schreckens-j Herrschaft unter ihm, Krechting und Knipperdolling. 4) Einnahme der Stadt durch Wirich bou Daun. — Bestra-fung der Übelthäter durch den Fürstbischof Franz von Waldeck. 3. Tie wachsende Feindschaft zwischen dem Kaiser und den Fürsten. 1) Weitere Ausbreitung der Reformation, ermöglicht durch Karls Kriege mit den Franzosen und mit den Türken. 2) Nutzlose Reichstage und Religio ns ge spräche zur Beilegung des Streites. 3) Konzil zu Trient; die Protestanten weigern sich teil-zuuehmen. 4) Reichstag zu Regensburg; Fernbleiben des Kurfürsten Johann Friedrich von Lachsen und des Landgrafen Philipp von Hessen. — Rüstungen des Kaisers gegen sie. 5) Kuthers Tod zu Eisleben (15. Febr.) und feierliche Beisetzung zu Wittenberg. 4. Der schmalkaldische Krieg. 1) Angriff des Kriegshanptinanns Sebastian Schärt-lin von Bnrtenbach ans Füssen: Rückzug der Kaiserlichen nach Regensburg. 2) Schärtlins Zug gegen Innsbruck durch die Erhebung der Tiroler vereitelt. 3) Niederwerfung der süddeutschen Bundesglieder (Würt-einberg, Augsburg, Itlm, Straßburg) durch Karl V. 4) Herzog Moritz von Sachsen übernimmt die Voll-ziehung der Acht gegen seine Verwandten und Glaubensgenossen. 5) Schlacht bei Mühlberg (24. April); Niederlage und Gefangennahme des Kurfürsten Johann Friedrich. 6) Übertragung der sächsischen Kurwürde und der kurfürstlichen Länder an Moritz von Sachsen. 7) Gefangennahme des Landgrafen Philipp von Hessen. 5. Ende der Religionsstreitigkeiten. 1) Karls Bemühungen um einen friedlichen Ausgleich trotz der Vernichtung des fchmalfaldifchen Bundes.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 360

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
360 Europa der dominierende Erdiheil. legen, daß es eines dreißigjährigen Krieges bedurfte, um den National- wohlstand zu ruinieren. Europa der dominierende Erdtheil. Mit dem Seewege nach Ostindien und der Entdeckung Amerikas beginnt die Herrschaft Europas über die andern Erdtheile. Europa ver- mittelte seitdem den Verkehr des ganzen Menschengeschlechtes (erst in unseren Tagen tritt Nordamerika mit Macht als Nebenbuhler auf) und damit beginnt für die Völker Asiens, Amerikas und Afrikas eine neue Zeit; sie werden Europa genähert und können sich seiner Einwirkung in ihr innerstes Leben nicht länger mehr entziehen. Portugiesen und Spanier gründen ungeheure Kolonialreiche; ganze Ströme europäischer Bevölkerung ergießen sich nach Amerika und legen den Grund zu einer neuen europäischen Welt, während Ostindien wenigstens tributpflichtig wird und große Ansiedelungen so fest gegründet werden, daß sie keiner asiatischen Macht mehr unterliegen können. Der europäische Handel wird zum Welthandel und Europa zum reichsten Erdtheile. Denn nun erschließt auch Amerika aus seinem Schooße eine Masse edler Metalle, welche über den Ocean nach Europa wandern, daselbst Handel, Gewerbe beleben und eine Lebensweise schaffen, von der die Vorfahren keine Ahnung besaßen. Von der Masse des über den Ocean gebrachten edlen Metalls kann man sich einen Begriff machen, wenn Aler. v. Humboldt angibt, daß das spanische Amerika bis 18l 3 an Silber 5940 Mill. spanische Piaster lieferte, was eine Silberkugel von 83,7 Fuß Durchmesser gäbe. Nehmen wir an, daß aus dem an- dern Amerika, Asien und Afrika nur das Doppelte an edlem Metalle nach Europa gekommen ist, so dürfen wir die ungeheure Summe von 30 Milliarden rechnen, und haben sie jedenfalls noch zu nieder angeschlagen. Viel Geld erzeugt aber auch viele Bedürfnisse, die sonst unbekannt blei- den, es setzt darum die mannigfaltigste Gewerbsthätigkeit in Schwung, der Luxus macht sich mit neuen Bedürfnissen sichtbar und ruft dadurch neue Thätigkeit in's Leben. Aus den fremden Erdtheilcn kamen die ver- schiedenen Gewürze massenhaft nach Europa uild fanden Eingang in die Küche des Bürgers und Bauers; neue Farbestoffe, Holzarten, Arzneien, Blumen und Kräuter gesellten sich zu den europäischen, und endlich kamen auch Zucker, Kaffee und Tabak, welche in Verbindung mit den Gewürzen das physische Leben des Europäers wesentlich veränderten; die Küche Karls des Großen war einfacher bestellt als jetzt die eines mittelmäßigen Bürgers oder Bauers. Diese Veränderung trat allmählig, aber merkbar genug ein; Zucker, Kaffee und Tabak bewirkten schon Un- glaubliches, eine vollständige Umwälzung brachte aber in späterer Zeit die Einführung der Kartoffeln und der Baumwolle zu Stande. -
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