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1. Neuere Geschichte - S. 15

1869 - Mainz : Kunze
15 Reichstag von Worms 1521. Seine politischen Be-1521 fchlüsfe: Einsetzung des Reichsregiments in Nürnberg zur Stellver- tretung des oft abwesenden Königs, Herstellung des Kammerge- richts, Kriegsordnung, Reichsmatrikel; die kirchlichen: das Wormser Edict. Luther, der zweimal vor Kaiser und Reich aufgetreten war, mit feinem Anhang in die Acht erklärt, aber auf die Wartburg in Sicherheit gebracht. Von dort, wo er das Neue Testament verdeutschte (bis 1534 die ganze heil. Schrift), kehrt er zum Kmnpf gegen Karlstadts bilderstürmerifchen Unfug und die Verirrungen der Zwickauer „Propheten" im Frühjahr 1522 nach Wittenberg zurück. "22 b. Die Reichsfürsten und die Reformation: Unter den Fürsten erklärten sich endlich dafür: der Kurfürst von Sach- sen (1525 — 1532 Friedrichs Bruder Johann der Beständige); Philipp der Großmüthige, Landgraf von Hessen (feit 1526 das Land protestantisch); die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und von Mecklenburg; der Fürst von Anhalt; die Grafen von Mansfeld; der Herzog des seit 1525 säcularisierten und von Polen lehnsabhängigen Ordenslandes Preußen Albrecht von Brandenburg. Das Tor g au er (oder Gothaer) Bündniß. Da-1526 gegen außer den geistlichen Fürsten vor allen in Süddeutschland die Herzöge von Baiern, in Norddeutschland Herzog Georg von Sachsen. e. Scheitern der Plane des Adels: Franz von Sickingen nach einem unglücklichen Einfall in Frankreich als Karls Feldhaupt- mann gegen diesen verstimmt, ging eigemnächtig vor. Rittertag zu Landau 1522 unter Theilnahme der rheinischen, fränkischen, schwäbischen Ritterschaft. Sickingens rechtlose Fehde gegen Kur- Trier, vielleicht mit der Absicht, das Erzstift zu sücnlarisieren,1522 scheitert an der gut vertheidigten Stadt und der Gegenunternehmung des Landgrafen Philipp und des Kurfürsten von der Pfalz. Offensive dieser Fürsten und des Kurfürsten von Trier gegen , Sickingen; dessen Tod auf der belagerten Burg Landstuhl. Rache der Fürsten an der verbündeten Ritterschaft. Bald darauf starb1523 Hutten flüchtig und bettelarm auf der Insel Ufnau im Züricher See. ä. Die Städte und die Reformation: Namentlich die reichsfreien oberdeutschen Städte, wie Nürnberg, Straßburg, (förm- lich erst 1534) Ulm, in Niederdeutschland am frühesten Magdeburg, dann die drei Hanfastädte Bremen, Hamburg und Lübeck, auch Braunschweig, Nordhaufen u. a. traten bis 1530 auf die Seite der Reformation, meist unter heftigen innern Kämpfen der Bürger-

2. Neuere Geschichte - S. 23

1869 - Mainz : Kunze
23 d. Der Augsburger Religionsfriede mit dem ius 1555 reformandi in Bezug auf die römisch-katholische und Augsburgifche Confession, dem Auswandrungsrecht widerstrebender Unterthanen und dem protestantischer Seits nicht anerkannten reservatum ecclesiasticum, geschlossen unter dem Widerstand und Widerspruch Roms. Karl V, früh gealtert und verzweifelnd an dem Gelingen seines politischen und kirchlichen Lebensplanes, tritt der Reihe nach seine verschiedenen Gebiete ab: 1554 Neapel und Mailand, 1555 die Niederlande, 1556 Spanien mit den amerikanischen Neben- ländern an seinen Sohn Philipp Ii. Die deutsche Krone erhielt Ferdinand I 1558, (schon 1531 zum römischen König gewählt). Karls Lebensabend und Tod im Kloster St. Just in Estremadura, si 21. September 1558. 6. Innere Bekämpfung des Protestantismus. Während der äußere Kampf zwischen der katholischen Kirche und der Reformation ruhte, wird der innere principielle Gegen- satz geschärft durch den Jesuitenorden und die Beschlüsse des Tridentinums. a. Das Concil von Trient (1545-—1563), dort eröffnet, 1545-iss? dann nach Bologna verlegt, 1548 entlassen, von 1551—52 wieder in Trient (auch protestantische Abgesandte dabei), dann erst An- fang 1562 wieder dahin berufen durch Pins Iv (ohne Prote- stanten). Die Abstimmung geschah nicht nach Nationen, sondern nach Köpfen. Allmähliche, bedingte oder unbedingte Annahme der Beschlüsse in Italien, Portugal, Polen, Spanien und den spanischen Niederlanden, vom Kaiser, von Frankreich blos nach der dogma- tischen Seite. d. Entstehung des Jesuitenordens. Don Jnigo (Ignatius) Lopez de Recalde von Loyola (Name des Familien- schlosses) ans spanischem Landadel um das Jahr 1191 geboren, zeichnet sich im Kriegsdienst gegen die empörten spanischen Städte aus. Bei der Vertheidignng von Pampclona gegen die Franzosen schwer verwundet, aus dem Krankenlager mit dem Leben Christi und der Heiligen beschäftigt, entsagte er dann aller welt- lichen Ritterschaft; strenge Büßungen, Wallfahrt nach Rom und Venedig, nach Jerusalem 1523. Sein Plan, als Missionar unter den Mohamedancrn anf- zutreten, durch die Franziskaner vereitelt. Hcimgekehrt ergab er sich wissen-152? schaftlichen Studien auf den Universitäten Alcala, Salnmanca, Paris (seit 1529). Verbindung mit gleichgesinnten Freunden (worunter der Navarrese Franz Xaver). Ihre Absicht als Missionare nach dem heil. Lande zu gehen, durch den Türken-

3. Neuere Geschichte - S. 16

1869 - Mainz : Kunze
16 schüft (Zünfte) gegen den Rath, die Gefchlechter und die Geistlich- keit. An der Spitze des Widerstandes gegen die kirchliche Reform unter den Städten stand Köln, besonders seit 1529. n24 —1525 6. Der Bauernkrieg: Die Gährung im Bauernstand namentlich des südwestlichen Deutschlands, veranlaßt durch schweren Druck, wird'genührt durch den vertriebenen Ulrich von Würtemberg und die nach der Schweiz geflohenen Ritter. Mit der Abart der Schwarmgeisterei der Zwickauer, Thomas Münzers (früher in Alstädt im Thüringschen) und Karlstadts (aus Wittenberg nach Orlamünde gegangen, dann in Franken und Schwaben) in Ver- bindung getreten, verstärkt sie sich durch den Anschluß vieler, zunächst und zumeist kleinerer Städte und bricht im Sommer 1524 längs der Schweizergrenze vom Schwarzwald bis an den Bodensee in offenem Aufruhr aus. a. Der südwest deutsche Schauplatz der Bewegung in Schwa- den, Elsaß und Lothringen, Baiern, Tirol, Salzburg bis gegen Wien hin, im Rheingau bis zum Niederrhein und nach Westfalen; die 12 Artikel zum größeren Theil politisch-socialen Inhalts, doch mit Berufung auf das @t)aitc[e'iuuu, Nöthigung des Adels, ja ein- zelner Reichsfürsten zur Unterschrift. Hanptführer: Hans Müller von Bulgenbach, Georg Metzler von Ballenburg, Wendel Hipler, Florian Geier; dann, etwa auf 1 Monat, an der Spitze deroden- wälder Bauern Götz von Berlichingen. Concentrierung der ein- zelnen Züge vor Würzburg zur Eroberung der Feste Frauen- berg. Radicale Reformpläne, auf eine abstracte Einheit des Reichs hinauslaufend, tauchen auf. Luthers heftige Erklärung gegen die Banernrevolution. Niederlagen der Bauern, namentlich 1525be§ Odenwälder Haufens bei Königshofen a. d. Tauber durch die Truppen des Schwäbische:: Bundes unter Graf Truchseß- Waldburg, des Bischofs von Würzburg und der Kurfürsten von Trier und der Pfalz, zum Theil grausame Unterdrückung und Züchtigung. ß. Der Thüringische, wo die religiöse Schwärmerei über- wiegt. Thomas Münzer in Mühlhausen; theokratisches Regiment, Sturm auf umliegende Klöster. Der Landgraf von Hessen, der Kurfürst Johann von Sachsen, die Herzöge von Braunschweig- 1525wolfenbüttel und Sachsen Sieger bei Frankenhausen; Münzer hingerichtet.

4. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

5. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 432

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
432 Die neue Zeit. rische Lehre bekennen dürfen, protestierten sie zngleich dagegen, daß sie diejenigen von ihren Unterthanen, welche bei der alten Lehre bleiben wollten, ungestört lassen sollten. Insbesondere erklärten sie, sie könnten nie zugeben, daß ihre Unterthanen die Messe anhörten. Sie verlangten also Freiheit für sich und zugleich das Recht, gegen die katholischen Unterthanen Gewalt anwenden zu dürfen. Fortan mußte sich die Religion der Unterthanen nach der Religion des Landesherrn richten, und ein Religionswechsel des Fürsten zog jedesmal einen gewaltsamen Religionswechsel der Unterthanen nach sich. So mußten z. B. in der Pfalz die Unterthanen in kurzer Zeit viermal die Religion wechseln, zuerst lutherisch, dann reformiert, dann wieder lutherisch und wieder reformiert werden, je nachdem die gebietenden Herren lutherisch ober reformiert waren. Wo aber ein katholischer Fürst die katholische Kirche wieberherftellte, ba schrie man über Glaubenszwang und Gewissenstyrannei. 8 158. Die Reformation tu der Schweiz. 437) Zu gleicher Zeit mit Luther hatte Ulrich Zwingli, Pfarrer in Zürich, die Heilige Schrift als die alleinige Quelle des Glaubens erklärt und war deshalb mit feinem Bischöfe in Streit geraten. Aber der Große Rat in Zürich nahm sich seiner an, und unter dessen Schutze wurden nicht nur dieselben Neuerungen eingeführt, wie in Sachsen, sondern Zwingli ging noch weiter als Luther. Er leugnete sowohl das Opfer der heiligen Messe als auch die Gegenwart Jesu Christi im heiligen Sakramente, welche Luther noch neben dem 33roje znließ. Das Brot und der Wein waren ihm nichts als Sinnbilder, welche nur das Fleisch und Blut Christi bedeuten und an Christi Tod bloß erinnern sollten. Darüber geriet er mit Luther in Streit, der „die Sakrameutierer", wie er Zwingli und seine Anhänger nannte, für „Erzteufel" erklärte. Jeder erblickte in dem andern den Antichrist, und beide überschütteten einander mit denselben Schmähungen, mit denen sie Papst und Bischöfe überhäuften. Wie in Sachsen, so wurde auch iu Zürich die neue Lehre mit Gewalt eingeführt. Die Klöster und die Ehelosigkeit der Priester wurden aufgehoben, und das Abendmahl unter beiden Gestalten, und zwar mit gewöhnlichem Brote, ausgeteilt. Das Beispiel Zürichs, welches die Kirchengüter und die kostbaren Kirchengerätschaften einzog, und die evangelische Freiheit, welche weder Fasten noch guter Werke bedurfte, wirkte auch auf andere Kantone. Basel und Bern ahmten Zürich zuerst nach und verfuhren mit gleicher Gewaltthätigkeit gegen die, welche der alten Kirche treu bleiben wollten. Es entstand ein Krieg zwischen Zürich und Bern und den katholischen Kantonen,

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 519

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 190. Die Schweiz. 519 Dienste und zwar in den französischen Religionskriegen sogar Schweizer gegen Schweizer. 524) Auch die Sekten verursachten in den Schweizer Kantonen, welche sich von der Kirche getrennt hatten, Unordnungen und fanden blutige Unterdrückung. Besonders waren es die Wiedertäufer, welche sich von Walds Hut aus über die Schweiz verbreiteten. Auch der Bauernkrieg fand in der Schweiz feine traurige Fortsetzung. Die von Luzern abhäugigeu Eutlibucher und die zu Bern gehörigen Emmenthal er thaten sich zusammen, um ihre alten Rechte zu wahren, welche sie vou den Städten verletzt glaubten. Zn Snmiswald im Bernischen stifteten sieden Bund aller Bauern. Aber Bern 1653. und Luzern erhielten Hilfe von Zürich, und bei Wohlen-schwyl am Zürcher See wurdeu die Bauern geschlagen. Die Patrizier, welche mit den Schweizerbauern nicht besser umgegangen waren als die deutschen Herren mit den ihrigen, übertrafen die letztem nach Unterdrückung des Aufstandes noch in der Grausamkeit. Unter den andern innern Streitigkeiten ist noch der Toggenbnrger Handel hervorzuheben, der mit dem Frieden^-von Baden endete, in welchem der Abt von St. Gallen die E. Rechte der Toggenbnrger Bauernschaft anerkennen mußte. Anmerkungen. 1. Matthäus Schinn er, Bischof von Sitten und päpstlicher Legat in der Schweiz, hatte den Eidgenossen, die vorher im Solde der Franzosen gekämpft hatten, ein fünfjähriges Bündnis mit dem Papste vorgeschlagen. Da die Schweizer für ihre den Franzosen geleisteten Dienste nicht mehr so reichlich wie früher belohnt, ja öfters beschimpft wurden, so beschlossen sie, sich vom französischen Heere zu trennen und sich auf die Seite des Papstes und des Kaisers zu schlagen. Als sie aber später mit Frankreich den ewigen Bund geschlossen hatten und die katholischen Kantone Hilfstruppen nach Frankreich sandten, so eilten aus den protestantischen Kantonen viele den Hugenotten gegen die Ligue zu Hilfe; auch fanden viele vertriebene Hugenotten Aufnahme in der reformierten Schweiz. 2. Ein großes Verdienst um die Erhaltung des katholischen Glaubens in der Schweiz hatte der heilige Karl von Borromäo, Kardinal und Erzbischof von Mailand. Er brachte den Goldenen oder Borromäischen Bund zu stände, in welchem die Kantone Luzeru, Uri, Schwyz, Uuterwalden, Zug, Solothurn, Freiburg und Wallis sich zu Luzern auf ewige Zeiten zum katholischen Glauben verpflichteten (1586). 3. Der Anführer der Schweizerbauern war Nikolaus Leuenberg, ein Bauer aus Schönholz im Kanton Bern. Er ließ sich keinerlei Gewaltthätigkeit zu schulden kommen und suchte stets zu vermitteln; auch ging die Regierung von Bern einen Vertrag mit ihm ein, wodurch die Streitigkeiten zwischen Land und Stadt beigelegt werden sollten. Wäh-

8. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 118

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
- 118 — Lehre von Christo, wie Ihr sie gepredigt habt, auch sterben?" Seine freudige Antwort war: „Ja, Ja!" Mit den Worten: „Herr, in deine Hände beseht ich meinen Geist!" verschied er am 18. Februar 1546. Seine Leiche wurde in der Schloßkirche zu Wittenberg beigesetzt, wo ihin 1827 auf dem Markt ein schönes Monument errichtet worden ist. Der Schmatkaldische Krieg, 1546—1547. Schlacht bei Mühlberg an dem rechten Elbufer mitten zwischen Wit- tenberg und Dresden. Moritz von Sachsen. Der Passauer Vertrag 1552. Der Religio ns friede zu Augsburg 1555. Ulrich Zwingli fing in der Schweiz die Reformation 1528 auf ähnliche Weise an wie Luther. — Ignatius von Loyola stiftete 1540 den Jesuiterorden oder die Gesell- schaft Jesu. Karins V. vier Kriege mit Franzi, von Frankreich um Mailand und Neapel; Züge gegen Tunis und Algier. Er legt 1886 die Regierung nieder, und stirbt in einem spanischen Kloster 1888. Ihm folgte die Achtung seiner Zeitgenossen, selbst die seiner Gegner nach. Die Nachfolger Karl's V. waren: Ferdinand I. 1838—1864, Maxi- milianll. 1864—1876, Rudolph Ii. 1876—1612, Matthias 1612— 1619. Damals trieben manche deutsche Edelleute auf eigene Hand Krieg; Franz von Sickin gen und sein Schwager Götz von Bcrlichingcn mit der eisernen Hand. Die Kriege wurden mit großer Grausamkeit geführt. — Handel und Gewerbe hatten sich durch die deutsche Thätigkeit und Ausdauer sehr gehoben, geriethen aber bei den langen Unruhen sehr in's Stocken. Der Luxus der Deutschen war sehr groß. Oft verwendete ein Fürst die Einkünfte eines Jahres von seinem Lande auf die Kosten eines einzigen Reichstages. Gegen den Kleidcraufwand wurden besondere Gesetze gegeben. Merkwürdig ist es, daß mit dem Beginn der neuern Zeit die wahre An- sicht von der Bewegung der Himmelskörper zusammen fällt. Im Alterthum und durch das ganze Mittelalter hindurch hielt man die Erde für den ruhen- den Mittelpunct des Weltalls. Nicolaus Kopcrnicus (geb. 1473 zu Thorn an der Weichsel, gest. 1843) machte nach vieljährigem Nachdenken die große Entdeckung, daß die Sonne im Mittelpunct des Planetensustems stehe, daß die Erde als Planet um die Sonne kreise. Diese Entdeckung heißt das Kop erni ca ni sche System. 8. 68. Die Niederlande. Ihr Abfall von Spanien. Wilhelin von Oranien. Die Niederlande haben ihren Namen von der niedrigen Lage am Meer. Der größte Theil ist ebenes Land, und nur südlich ist ein Zweig der Ardennen das einzige Gebirge.

9. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 6

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
- 6 - Mittelmeer, Ocean. — Meerbusen, Bai, Straße, Bucht, Hafen; Ebbe und Fluth. Wirbel, Brandung, Wasserspiegel, Tiefe, Untiefe, Furth. Ufer, Küste, Strand. Alles Meer oder die See zerfällt ebenfalls in fünfhaupt- theile, Meere oder Oceane: 1) der westliche oder atlantische Ocean, 2) das nördliche Eismeer, 3) das südliche Eismeer, 4) der indische Ocean, 5) der östliche Ocean oder das stille Meer. Meere: die Nordsee, das mittelländische, schwarze, chinesi- sche, japanische, indische, persische, arabische Meer, das europäi- sche, ostindische und westindische Jnselmeer. Meerbusen: das weiße Meer, die Ostsee, der bottnische, finnische, biscayische Mehrbusen, das adriatische Meer, der ara- bische, persische, bengalische, obische Meerbusen, die Meerbusen von Siam, Korea, Ochotsk, Guinea, Merico und Calisornien, die Bassins- und Hudsons-Bai. Meerengen: die Dardanellen, die Straßen von Calais, von Gibraltar, von Constantinopel, von Madagaskar, Bab-cl- Mandeb. Hudsons-, Magellans-, Behrings-Straße. Landseen: Ladoga-, Onega-, Wener-, Wetter-, Boden-, Genfer-, Aral-, Ontario-, Huron-, Tschad-, Baikal-, Kaspischer See. Ströme: Wolga, Don, Donau, Po, Tiber, Rhone, Ebro, Tajo, Loire, Seine, Themse, Rhein, Elbe; Euphrat, Tigris, Indus, Ganges, Jenisei, Lena, Ob; Nil, Niger, Senegal, Gam- bia; Amazoncnstrom, Mississippi, Missuri. Alle Erzeugnisse, welche Land und Wasser mit menschlicher Beihülfe oder ohne dieselbe hervorbringen, nennt man Pro- ducte; sie gehören dem Thierreich, dem Pflanzenreich und dem Mineralreich an. Naturproducte, Kunstproducte. Sind sie ein Gegenstand des Handels, so nennt man sie Maaren. Gegenstände des Großhandels sind unter anderen folgende: Getreide, Baumfrüchte, Baumöl, Wein, Kaffee, Thee, Zucker, Gewürze, Holz, Taback, Hanf, Baumwolle. Seide, Pelzwerk, Vieh, Fische, Perlen. Edelsteine, edle und unedle Metalle, Steinkohlen. 8. 3. Nach der Erzählung der heiligen Schrift stammen _ von Adam und Eva alle Menschen ab. Die Verschiedenheit in

10. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 126

1877 - Mainz : Kunze
126 Straen verdeten; ein rmlicher, drftiger Stil bezeichnet die nach dem dreiigjhrigen Krieg aufgefhrten Huser. Der Friedensschlu hatte obendrein den Reichskrper der-strnrnelt, um bedeutende Glieder verkrzt. Schweden, das be-reits im Besitze von Finnland, Esthland, Livland, Jngermann-land war, beherrschte, durch die neuen Besitzungen gestrkt, den Norden, die Mndungen der Oder, Elbe und Weser; als Reichsstand hatte es Sitz und Stimme auf den Reichstagen. Den Erbfeinden, den Franzosen, die im Besitze von Lothringen und Elsa waren, stand am Oberrhein Deutsch-land offen, mit den Festungen Breisach und Philippsburg hatten sie die Schlssel dazu in Hnden. Die Abtretung Hollands im Norden und der Schweiz im Sden war fr Schifffahrt und Handel von schwerer Be-beutung. Die kaiserliche Gewalt im Innern bekam fast den letzten Sto; die Reichsstnbe hatten in ihren Territorien die Lanbes-hoheit gewonnen und wrben boburch dem Ganzen mehr ent-frembet, das politische Leben zog sich in die einzelnen Lanbes-theile zurck. Die Reichsstnbe hatten die wichtigsten Entschei-bungen in der Hand, der Gesetze, Krieg, Steuern, Aushebungen, Einquartierungen, Festungsbauten u. s. w. Sie b urften unter sich und mit Fremben Bnbnisse schlieen, Ge-sanbte an fremben Hfen halten. Die kaiserliche Gewalt hatte wenig praktische Bebeutung; das Kaiserthum sank zu einem bloen Titel herab; es war nur die Jbee der Oberlehns-herrlichkeit und des Rechtes; die praktischen Rechte beschrnkten sich auf Ertheilung und Erneuerung von Privilegien, Stanbes-erhhungen, Abelsverleihungen k. Noch schlimmer htte es mit dem Kaiserthum gestanben, wenn es nicht in den Hnben von Fürsten mit bebeutenber Hausmacht gelegen htte. Der Reichstag wrbe an einem Orte, zu Regensburg, seit 1663 Perm att ent; er wrbe aber von dem Kaiser und den Stnben nicht persnlich besucht, sonbern diese hielten ba-selbst ihre stnbtgert Gesanbten.
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