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Bald nach Abschlu des Augsburger Religionsfriedens dankte Karl V. ab (1556). Sein Sohn Philipp erhielt Spanien Mit den Kolonien, Neapel, Mailand, die Franche Gomte und die Niederlande. Ferdinand I., sein Bruder, der 1551 zum rmischen Könige gewhlt worden war, erhielt die deutschen Habsburgischen Besitzungen.
Karl zog sich weltmde in das Kloster St. Juste in Spanien zurck und starb daselbst 1558 als Privatmann.
Zweite Abtheilung.
Von dem Augsburger Religionsfrieden oder von der Abdankung Karls V. bis zum dreiigjhrigen Krieg. 1555 oder 15561618.
1. Ferdinand 1.1556-1564 Maximilian H. 1564-1576.
Ferdinand I. im Jahre lojil zum rmischen König gewhlt, war durch seine Gemahlin zugleich König von Bhmen und Ungarn. Als König von Ungarn hatte er seine ganze Regierungszeit hindurch mit den Trken zu kmpfen, denen er -' 4iuch einen Theil des Landes abtreten mute.
Ferdinand war ein Mann von groer Migung und in --"'V- -' religisen Dingen duldsam. In seinen Erblndern suchte er w , sogar die beiden Confessionen zu vereinigen.
: Maximilian Ii. 15641576, sein Sohn und Nach-Wc folger, trat in die Fustapfen des Vaters: auch unter ihm machte "/ nu: ... die Reformation im Stillen Fortschritte. Mit den Trkenzhatte er schwere Kmpfe zu bestehen.
2. Rudolf Ii. 1576-1612.
Rudolf, Maximilians Ii. Sohn, beschftigte sich mit gelehrten Studien, Alchymie und Astrologie, die Reichsgeschfte vernachlssigend. Er hatte lngere Zeit an dem Hofe Philipps Ii. von Spanien gelebt und war nicht duldsam wie sein Vorgnger; die ungarischen Protestanten emprten sich. Er wurde von seinem
Eck e rtz, tzl'sbuch fr den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte. 7. Aufl. 8
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Philipp Philipp Ferdinand_I. Ferdinand_I. Karl Karl Karls_V. Ferdinand_1.1556-1564_Maximilian_H._1564-1576 Ferdinand Maximilian Ferdinand_I. Ferdinand_I. Ferdinand Maximilian_Ii Maximilian Rudolf_Ii Rudolf Rudolf Rudolf Maximilians Philipps Philipps
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Straen verdeten; ein rmlicher, drftiger Stil bezeichnet die nach dem dreiigjhrigen Krieg aufgefhrten Huser.
Der Friedensschlu hatte obendrein den Reichskrper der-strnrnelt, um bedeutende Glieder verkrzt. Schweden, das be-reits im Besitze von Finnland, Esthland, Livland, Jngermann-land war, beherrschte, durch die neuen Besitzungen gestrkt, den Norden, die Mndungen der Oder, Elbe und Weser; als Reichsstand hatte es Sitz und Stimme auf den Reichstagen.
Den Erbfeinden, den Franzosen, die im Besitze von Lothringen und Elsa waren, stand am Oberrhein Deutsch-land offen, mit den Festungen Breisach und Philippsburg hatten sie die Schlssel dazu in Hnden.
Die Abtretung Hollands im Norden und der Schweiz im Sden war fr Schifffahrt und Handel von schwerer Be-beutung.
Die kaiserliche Gewalt im Innern bekam fast den letzten Sto; die Reichsstnbe hatten in ihren Territorien die Lanbes-hoheit gewonnen und wrben boburch dem Ganzen mehr ent-frembet, das politische Leben zog sich in die einzelnen Lanbes-theile zurck. Die Reichsstnbe hatten die wichtigsten Entschei-bungen in der Hand, der Gesetze, Krieg, Steuern, Aushebungen, Einquartierungen, Festungsbauten u. s. w. Sie b urften unter sich und mit Fremben Bnbnisse schlieen, Ge-sanbte an fremben Hfen halten. Die kaiserliche Gewalt hatte wenig praktische Bebeutung; das Kaiserthum sank zu einem bloen Titel herab; es war nur die Jbee der Oberlehns-herrlichkeit und des Rechtes; die praktischen Rechte beschrnkten sich auf Ertheilung und Erneuerung von Privilegien, Stanbes-erhhungen, Abelsverleihungen k. Noch schlimmer htte es mit dem Kaiserthum gestanben, wenn es nicht in den Hnben von Fürsten mit bebeutenber Hausmacht gelegen htte.
Der Reichstag wrbe an einem Orte, zu Regensburg, seit 1663 Perm att ent; er wrbe aber von dem Kaiser und den Stnben nicht persnlich besucht, sonbern diese hielten ba-selbst ihre stnbtgert Gesanbten.
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meinschaft und Vielweiberei, rissen das Stadtregiment an sich und fhrten eine tolle Schreckensherrschaft, bis die Stadt vom Bischof von Mnster, Philipp von Hessen und Heinrich von Braunschweig genommen wurde. Johann von Leyden, Knipper-dolling und Krechting wurden unter Martern hingerichtet und ihre Leichen in Kfigen an dem Thurme der Lambertuskirche ausgehngt (1535).
4. Allmhliche Verbreitung der Reformation.
Sehr gnstig fr die Entwicklung der Reformation war der Umstand, da der Kaiser nach dem Wormser Reichstage Deutschland verlie und erst nach acht Jahren zurckkehrte. Fr die neue Lehre erklrten sich alsbald der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise (f 1525), dann (1525) Philipp der Gro-mthige, Landgraf von Hessen; 1526 wurde auf dem Landtage zu Homburg die neue Kirchenordnung eingefhrt; 1527 wurde zu Marburg die erste evangelische Universitt gegrndet. Der Gromeister des deutschen Ordens. Albrecht von Hohenzollern, trat auch zu der neuen Lehre der und verwandelte 1525 sein Ordensland Ostpreuen mit Genehmigung seines Lehnsherrn, des Knigs von Polen, in ein weltliches Herzogthum. Dann traten bei die Herzoge von Braunschweig-Lneburg, der Herzog von Mecklenburg, der Fürst von Anhalt, die Grafen von Mans-feld. 1539 Brandenburg, Kurpfalz u. a.; unter den deutschen Stdten Nrnberg, Straburg, Ulm, Magdeburg u. a., die Hansastdte Bremen, Hamburg und Lbeck. Bei der alten Lehre blieben die drei geistlichen Kurfrsten, die Herzoge von Bayern, der Herzog Georg von Sachsen; nach dessen Tode 1539 wurde das Land jedoch protestantisch.
5> Die Augsburger Confessto (1530)*
Die lutherischen und katholischen Reichsstnde standen sich drohend gegenber und thaten sich in Bndnissen zusammen. Auf dem Reichstage zu Speier 3 529 wurde das Wormser Edikt durch Stimmenmehrheit erneuert; dagegen protestirten die luthe-rischen Fürsten und wurden seitdem Protestanten genannt.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Johann_von_Leyden Johann Friedrich Friedrich Philipp Philipp Albrecht_von_Hohenzollern Albrecht Georg_von_Sachsen
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mimb von Brandenburg als Gemahl der Anna, der Tochter der ltesten Schwester des verstorbenen Herzogs, dann der Pfalz-gras Philipp Ludwig von Neuburg (Prot. Linie), der Gemahl einer jngeren Schwester des Herzogs, fr seinen Sohn, den Pfalzgrasen Wolfgang Wilhelm*).
Die beiden Prtendenten einigten sich gegen andere An-sprche in kluger Weise im Vertrage zu Dortmund 1609 dahin, 8 - ; da sie gemeinschaftlich Besitz von den erledigten Lndern ergriffen. k Der Versuch einer bleibenden Einigung miglckte. Der
.".w,. '<Pfalzgraf trat 1614 zum Katholicismus der und erhielt Hlfs-truppen von Spanien, der reformirt gewordene Kurfürst von Brandenburg wurde dagegen von den Hollndern untersttzt; sie bekriegten sich bis zu den Theilungsvertrgen von Xanten 1614 und Dsseldorf 1629; Pfalz-Neuburg bekommt Jlich und Berg. Brandenburg dagegen Cleve, Mark und Ravensberg. Definitiv wurde die Theilung erst 1666. Brandenburg fat Fu im westlichen Deutschland..
Der Abfall der Niederlande. Die Spannung zwischen Katholiken und Protestanten wuchs ferner durch den Kampf der nrdlichen niederlndischen Provinzen gegen Philipp Ii. von Spanien; er verletzte die Privilegien des reichen und stolzen Volkes der Niederlnder und suchte dasselbe durch Vermehrung der Bisthmer, durch die spanische Inquisition und spanische Truppen gewaltsam bei dem Katholicismus zu erhalten. Es entspann sich ein erbitterter Kampf, aus welchem die Nieder-lnder siegreich hervorgingen. Spanien mute 1609 einen Waffen-stillstand mit der niederlndischen Republik schlieen, die sich in der Folge zu einer bedeutenden Seemacht aufschwang.. :-__-
' /. Qj*. ?(;-*) Johann Wilhelm Maria Eleonora, Anna, Gemahl t 1609 Gemahl Albert Friedrich Philipp Ludwig.
Herzog von Preußen. Psalzgraf von Neuburg.
Anna, Gemahl Wolsgang Wilhelm Johann Sigismund Pfalzgraf von von Brandenburg Neuburg
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ludwig_von_Neuburg Philipp Ludwig Wolfgang_Wilhelm* Philipp_Ii Philipp Johann_Wilhelm__Maria_Eleonora Johann Wilhelm Maria Anna Albert_Friedrich_Philipp_Ludwig Friedrich Philipp Ludwig Wolsgang_Wilhelm_Johann_Sigismund_Pfalzgraf_von_von_Brandenburg Wilhelm Johann