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Straen verdeten; ein rmlicher, drftiger Stil bezeichnet die nach dem dreiigjhrigen Krieg aufgefhrten Huser.
Der Friedensschlu hatte obendrein den Reichskrper der-strnrnelt, um bedeutende Glieder verkrzt. Schweden, das be-reits im Besitze von Finnland, Esthland, Livland, Jngermann-land war, beherrschte, durch die neuen Besitzungen gestrkt, den Norden, die Mndungen der Oder, Elbe und Weser; als Reichsstand hatte es Sitz und Stimme auf den Reichstagen.
Den Erbfeinden, den Franzosen, die im Besitze von Lothringen und Elsa waren, stand am Oberrhein Deutsch-land offen, mit den Festungen Breisach und Philippsburg hatten sie die Schlssel dazu in Hnden.
Die Abtretung Hollands im Norden und der Schweiz im Sden war fr Schifffahrt und Handel von schwerer Be-beutung.
Die kaiserliche Gewalt im Innern bekam fast den letzten Sto; die Reichsstnbe hatten in ihren Territorien die Lanbes-hoheit gewonnen und wrben boburch dem Ganzen mehr ent-frembet, das politische Leben zog sich in die einzelnen Lanbes-theile zurck. Die Reichsstnbe hatten die wichtigsten Entschei-bungen in der Hand, der Gesetze, Krieg, Steuern, Aushebungen, Einquartierungen, Festungsbauten u. s. w. Sie b urften unter sich und mit Fremben Bnbnisse schlieen, Ge-sanbte an fremben Hfen halten. Die kaiserliche Gewalt hatte wenig praktische Bebeutung; das Kaiserthum sank zu einem bloen Titel herab; es war nur die Jbee der Oberlehns-herrlichkeit und des Rechtes; die praktischen Rechte beschrnkten sich auf Ertheilung und Erneuerung von Privilegien, Stanbes-erhhungen, Abelsverleihungen k. Noch schlimmer htte es mit dem Kaiserthum gestanben, wenn es nicht in den Hnben von Fürsten mit bebeutenber Hausmacht gelegen htte.
Der Reichstag wrbe an einem Orte, zu Regensburg, seit 1663 Perm att ent; er wrbe aber von dem Kaiser und den Stnben nicht persnlich besucht, sonbern diese hielten ba-selbst ihre stnbtgert Gesanbten.
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meinschaft und Vielweiberei, rissen das Stadtregiment an sich und fhrten eine tolle Schreckensherrschaft, bis die Stadt vom Bischof von Mnster, Philipp von Hessen und Heinrich von Braunschweig genommen wurde. Johann von Leyden, Knipper-dolling und Krechting wurden unter Martern hingerichtet und ihre Leichen in Kfigen an dem Thurme der Lambertuskirche ausgehngt (1535).
4. Allmhliche Verbreitung der Reformation.
Sehr gnstig fr die Entwicklung der Reformation war der Umstand, da der Kaiser nach dem Wormser Reichstage Deutschland verlie und erst nach acht Jahren zurckkehrte. Fr die neue Lehre erklrten sich alsbald der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise (f 1525), dann (1525) Philipp der Gro-mthige, Landgraf von Hessen; 1526 wurde auf dem Landtage zu Homburg die neue Kirchenordnung eingefhrt; 1527 wurde zu Marburg die erste evangelische Universitt gegrndet. Der Gromeister des deutschen Ordens. Albrecht von Hohenzollern, trat auch zu der neuen Lehre der und verwandelte 1525 sein Ordensland Ostpreuen mit Genehmigung seines Lehnsherrn, des Knigs von Polen, in ein weltliches Herzogthum. Dann traten bei die Herzoge von Braunschweig-Lneburg, der Herzog von Mecklenburg, der Fürst von Anhalt, die Grafen von Mans-feld. 1539 Brandenburg, Kurpfalz u. a.; unter den deutschen Stdten Nrnberg, Straburg, Ulm, Magdeburg u. a., die Hansastdte Bremen, Hamburg und Lbeck. Bei der alten Lehre blieben die drei geistlichen Kurfrsten, die Herzoge von Bayern, der Herzog Georg von Sachsen; nach dessen Tode 1539 wurde das Land jedoch protestantisch.
5> Die Augsburger Confessto (1530)*
Die lutherischen und katholischen Reichsstnde standen sich drohend gegenber und thaten sich in Bndnissen zusammen. Auf dem Reichstage zu Speier 3 529 wurde das Wormser Edikt durch Stimmenmehrheit erneuert; dagegen protestirten die luthe-rischen Fürsten und wurden seitdem Protestanten genannt.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Johann_von_Leyden Johann Friedrich Friedrich Philipp Philipp Albrecht_von_Hohenzollern Albrecht Georg_von_Sachsen
Dtschl. v. d. Frarrzosenherrsch. 1643-1813. 83
Kreise des Reichs besetzt, bis der ihnen zugesicher-
te Kosrenersatz von 5 Millionen zusammenge-
bracht war.
Bei der endlich eintretenden Ruhe hob sich
zuerst wieder der Landbau, und durch die Sorg-
falt, welche die Fürsten auf Kirchen und Schul-
anstalten wendeten, wurden auch bald die Spuren
der beispiellosen Verwilderung unter dem Volke
ausgelöscht. Allein der Glan; der Städte war
dahin. Die meisten derselben, welche noch kurz
vor dem Kriege durch ihre Volkszahl, ihren Reich-
thum, durch die Menge und Geschicklichkeit ihrer
Handwerker und Künstler, und im Anfange des
sechszehnten Jahrhunderts insbesondere auch we-
gen ihrer großen Maler (Albrecht Dürer— Hans
Holbein — Lukas Kranach) den Vorrang vor dem
Auslande hatten, haben sich nie wieder so hoch
erheben können. — Der Adel trat von nun an
entschieden in die Dienste der Fürsten, die ihm
dagegen mancherlei Vorrechte, z. B. Freiheit von
Staatslastcn, ausschließenden Anspruch auf die
höchsten Bedienungen und fast alleinige Landstand-
schaft einräumten. Je mehr nun die Macht de?
Fürsten zunahm, desto tiefer sank aus der andern
Seite das kaiserliche Ansehn, wodurch bisher das
Reich noch zusammen gehalten worden war, so
daß dieses seit dem westphälischen Frieden sich im-
mer mehr in eine Menge lokker verbundener, nach
Selbstständigkeit strebender Staaten auflöste. —
Unter diesen Umständen äußerte Frankreich
einen mächtigen Einfluß auf Deutschland, der
sowohl für die Eigenthümlichkeit deutscher Sitte
als für die Sicherheit des Reichs höchst verderb-
lich war. Die Franzosen galten damals für das
gebildetste Volk der Welt; mehr als irgendwo
begann daher setzt unter den deutschen Großen
die Abgötterei mit dem Französischen, die Ver-
achtung der deutschen Sprache, die Reisen des
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_Dürer—_Hans
Holbein Albrecht Lukas_Kranach
66 Vl Zeitr. Von Karl V. bis auf den
kenntniß vor— die Augsburgische Confef-
sion — wurden aber auf ein allgemeines Conci-
lium verwiesen, und da sie sich hierauf nicht ein-
lassen wollten, so wurde die Lutherische Lehre in
dem Reichstagsbeschlusse als Ketzerei verworfen.
»Lzo. Dieß hatte den sch malkaldischen Bund zur
Folge/ worin sich die protestantischen Fürsten noch
enger verbanden.
Einstweilige Erhaltung des Religionsfriedens.
Indessen waren die Zeitumstande den Prote-
stanten recht günstig. Kaiser Karl ließ seinen
rzzi. Bruder Ferdinand zum römischen Köni-
ge wählen/ dem er schon früher die östreichischen
Erbländer abgetreten hatte. Da dieser nun sein
neues/ durch Erbverträge erworbenes Königreich
Ungarn hart von den Türken bedrängt sah/ und
Sultan Soliman sogar mit 300,000 Mann gegen
Wien im Anzuge war/ so ließen sich die Prote-
stanken im Nürnberger Religionsfrieden
5 ' ungestörte Religionsübung zusichern/ bevor sie
die verlangte Hülfe bei dieser- drohenden Gefahr
leisteten/ welche nun schnell abgewandt wurde.
Ja/ der protestantische Landgraf Philipp von
Hessen konnte es sogar wagen, den im Jahre
i5ig vom schwäbischen Bunde verjagten Herzog
Ulrich von Würkemberg mit gewaffneter Hand in
1,534. seine Lander einzusetzen/ die so lange unter östrei-
chischer Gewalt gewesen waren. Auch die Unru-
hen, welche um diese Zeit durch die Wieder-
täufer in Münster verursacht wurden/ blie-
den ohne nachtheilige Folgen Johann von Ley-
den / ein Hauptanführer der holländischen Wie-
dertäufer (späterhin Mennonisten genannt) wußte
einen lutherischen Prediger in Münster für sich zu
gewinnen/ machte sich zum Herrn der Stadt/
führte die Gütergemeinschaft ein, und trieb groß
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Karl Karl Ferdinand Soliman Philipp_von
Hessen Philipp Ulrich_von_Würkemberg Johann_von_Ley- Johann
bis auf Karl V. 1,273— 1520, 57, ;
Wiewohl nun der französische König Ludwig
Xi. die burgundischen Länder für sich zu gewin-
nen suchte, so konnte er doch die Vermählung
Maximilians mit der Maria nicht hindern, und
mußte diesem die eroberten Stükke bis auf das
Herzogthum Burgund zurückgeben. Der in dieser
Ehe erzeugte Sohn Philipp vermählte sich in der
Folge mit der spanischen Königstochter Johanna,
deren Sohn Karl V. die östreichischen Länder,
Neapel, die Niederlande und Spanien mit dem
1492 entdeckten Amerika besaß, und der mächtig-
ste Fürst seiner Zeit war.
Kaiser Maximilian I.
Maximilian I. war ein trefflicher Kaiser, *493*
dem Deutschland ungemein viel Gutes verdankt. 1519'
Durch seine Anordnungen nehmlich erhielt endlich
das Reich innere Ruhe und eine geordnete Ver-
fassung. Er stiftete den ewigen Landfrie- 1495.
den, und zu seiner Aufrechthaltung ein beständi-
ges Reichskammergericht, das die Streitig-
keiten der Reichsstände nach den Gesetzen entschei-
den und beilegen sollte. Hiedurch wurde nicht
nur das Faustwesen unterdrückt, sondern auch
die heimlichen Gerichte aufgehoben, gegen deren
empörende Gewalt schon 1461 Bündnisse errich-
tet worden waren. Zur Ausführung der Sprüche
des Kammergerichts wurde spater von Maximi- *5*2.
lian das Reich in zehn Kreise, jeder unter
einem Kreisobersten, getheilt. Zu den sechs be-
reits vorhandnen: dem baierschen, schwäbischen,
fränkischen, rheinischen, wcstphälischen und nie-
dersächsifchen, kamen nun noch der Kurkreis, der
obersächsische, der östreichische und burgundische.
Auch das Postwesen wurde von ihm ein-
geführt.
So ritterlich und tapfer Maximilian war, so
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TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Ludwig
Xi Ludwig Maximilians Maria Maria Philipp Philipp Karl_V. Karl_V. Maximilian_I. Maximilian_I. Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Burgund Neapel Niederlande Spanien Amerika Deutschland