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1. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 134

1916 - Erfurt : Keyser
— 134 — Erfurter Ratsmeister Christian Neichart im Dreienbrunnen die hente noch nutzbringende Bewässerungs- und Anbauart ein. Durch Herbeischaffung der besten Sämereien aus andere» Ländern lind durch die sehr mühsame Arbeit der Anpassung der jungen Pflanzen an die Witterung gelaug dann den Erfurter Gärtnern der Anbau der besten Gemüsesorten, so z. B. der Anbau der Blumenkohlart, die unter dem Namen „Erfurter Blumenkohl" die weiteste Verbreitung gefunden hat. Auch eine große Zahl anderer Gemüsesorten hat durch deu Erfurter Gürtnereibetrieb eine besondere Form erhalten. Heute ist der Gemüsebau nicht mehr auf deu Dreienbrunnen beschränkt. — Mit dem Gemüsebau ist aber auch die Samenzucht ver- knüpft. Daraus entwickelte sich ein weitausgedehnter Samenhandel. Schon Christian Reichart versorgte weit über die Grenzen Deutschlands hinaus andere Gärtnereien mit Erfurter Gemüsesamen. Zu Reicharts Zeiten hatten sich verschiedene Liebhaber bereits der Blumenzucht zugewandt. So erfahren wir aus seinen Schriften, daß in Gärten innerhalb und außerhalb der Stadt Primeln, Hyazinthen, Tulpen, Anemonen, Malven, Gartenwicken n. a. Ziergewächse gezogen wurden. Der Anbau vou Nelken, Aurikeln und Levkojen führte bald zu einem lebhaft betriebenen Blumenhandel, aus dem sich der Handel mit Blumen- samen von selbst ergab. Die erste derartige Kunst- und Haudelsgärtuerei gründete Jakob Platz im Jahre 1756. Mit der weiteren Entwicklung des Erfurter Gärtnereibetriebes ist der Name des Kunst- und Handels- gärtners Friedrich Adolf Haage verknüpft. Er hat für die Erfurter Zier- gärtnerei die gleiche Bedeutung wie Christian Reichart für den Gemüse- bau. Beiden hat darum die dankbare Nachwelt ehrende Denkmäler er- richtet. In der Gartenstraße, die ihren Namen von dem früher dort ge- legenen botanischen Garten der Universität hat — also an würdiger Stelle — gründete Haage 1822 ein kleines, eigenes Geschäft und knüpfte bald Verbindungen an, die über Deutschland und Europa und weit über das Meer hinausgingen. Heute sind der Erfurter Gärtnereibetrieb und seine mustergültigen Leistungen in der ganzen Welt bekannt. Bald reichten die Stadtgärten zu dem umfangreichen Anbau nicht mehr aus. Die Blumenzucht wurde aufs Feld verlegt, und mit seinem Freilandanbau ist Erfurt wieder vorbildlich für andere Städte geworden. Jetzt gleicht die ganze Umgebung Erfurts einem einzigen Garten. Die Fluren prangen während der Sommermonate in den prächtigsten Farben, und die herrlichsten Blumendüfte erfüllen die Luft. Der Blick schweift weithin über große Felder mit Astern, Nelken, Stiefmütterchen, Malven, Levkojen usw. Weit über 1000 Arten und Abarten von einjährigen Sommerblumen werden in und um Erfurt in größerer oder geringerer Menge angebaut. Der Freilandanbau erstreckt sich heute auch auf Stauden <Dauergewächse), Rosen, Baumarten und die verschiedensten landwirtschaft- lichen Sämereien. Auf eine hohe Stufe der Entwicklung hat sich auch die Erfurter Blumenbinderei emporgeschwungen. Sie ist gleich weltberühmt wie die Blnmen- und Samenzucht. Bahnbrechend war auf dem Gebiet die Kunst-

2. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 148

1916 - Erfurt : Keyser
— 148 — Übersicht über sein Gehöft sehr erleichtert. Außerdem ermöglicht die Anlage große Sauberkeit und Zurückhaltung im gegenseitigen Verkehr. Speise und Trank. Bei der Ernährung sind die Körnerfrüchte die Hauptsache. Roggen und Weizen eigner Ernte werden oermahlen und selbst zu Brot und Kuchen verbacken. Der Kuchen dient als Zubrot beim Morgen- und Mittagkaffee. Das Frühstück besteht aus Brot mit Wurst oder Speck. Schweine werden im Winter in genügender Zahl geschlachtet. Wird zum Frühstück getrunken, so gibt es im Sommer „Einfachbier", im Winter Kaffee. Beim Mittagbrot gibt es reichlich Kartoffeln. An den Wochentagen wird das Gemüse geschmelzt. Am Sonntag gibt es Fleisch, an den Wochentagen selten. Das Abendbrot ist gleichfalls einfach. Meist besteht es aus Kaffee und Kuchen. Znr Abwechslung ißt man auch Käse und Brot oder Hering und Kartoffeln. Sonntags gibt es als Abendbrot Salat und Wurst. Milch und Butter verkauft der Bauer am liebsten. Beide finden im eigenen Haushalt keine reiche Verwendung. Beschäftigung. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner besteht auch heute uoch aus Ackerbau und Viehzucht. Die Wirtschaftsweise ist neuzeitlich. Alle Neuerungen bezüglich der Geräte, der Düngnng und der Fruchtbestellung sind eingeführt. Die männliche Jugend erweitert ihre Kenntnisse auf der „Landwirtschaftlichen Winterschnle" zu Erfurt. Sie wurde 1873 gegründet. Die Mädchen besuchen die „Haushaltuugs- schule zu Wandersleben", die 1898 gegründet wurde. — Viel an- gebaut werden Futterkräuter, denn im Landkreis wird starke Viehzucht betrieben. Fast ein Drittel des Bodens dient dem Fntterban. Die Hälfte des Landes dient der Bestellung mit Körnerfrüchten. Die reichste Ans- saat erfährt die Gerste, die geringste der Weizen. Außerdem werdeu Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Rüben und auch Zuckerrüben, die in der Walschleber Zuckerfabrik verarbeitet werden, angebaut. In einigen Orten werden noch Arzneikränter angepflanzt und von Ningleben ans in den Handel gebracht. — Innerhalb des Landkreises finden auch die nutzbaren Gesteine des Bodens eine reiche Verarbeitung. Der Kalkstein dient als Mauerstein, oder er wird in den Kalkbrennereien zur Mörtelgewinnung verwendet. Die kalkfreien Letten des Mittleren Kenpers vom Roten Berge werden zu Ziegelsteinen verarbeitet, ebenso wird der Gips in den Gips- werken von Elxleben und Kühnhausen verwertet. Auch die ausgedehnten Schotterdecken der Gera werdeu zur Sand- und Kiesgewinnung ausgenutzt. Besonders wertvoll ist das reiche Salzlager im Mittleren Muschelkalk bei Erfurt-N. — In den letzten Jahren hat auch der Gewerbefleiß einen größeren Aufschwung genommen. Doch ist der angesehenste Fabrikort des Landkreises jetzt mit der Stadt vereinigt. Ferner wandert ein Teil der männlichen Bevölkerung in die Stadt und findet in den Gärtnereien, im Baugewerbe oder als Bahnarbeiter lohnende Beschäftigung. Landstraßen. Zahlreiche gute Landstraßen durchziehen den Kreis. Die Provinzstraßen nehmen entweder bei Erfurt oder Erfurt-N. ihren Ansang. Von Erfurt führt nach Osten die Landstraße nach Weimar. Von ihr zweigt in südöstlicher Richtung die nach Kranichfeld lrudolstadt)

3. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 32

1869 - Erfurt : Körner
Zweiter Theil. Die deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte. I. Zeitraum. Von den Anfängen -er deutschen Geschichte bis Ml Untergänge des karotingischen Rönigsgeschtechts. (Bis um das Jahr 900.) I. Abschnitt. Uon den Unfängen deutscher Geschichte bis zur Gründung des fränkischen Ueiches durch Kljtodnng. (Bis 486.) § 1. Das alte Deutschland und die alten Deutschen. 1. Das Land. Die Römer entwerfen über die Beschaffenheit unseres Vaterlandes kurz vor und nach der Geburt des Herrn kein freundliches Bild. Nach den Schilderungen des römischen Geschichtschreibers Tacitus war Deutschland von rauhen Wäldern oder schmutzigen Sümpfen bedeckt. Der hercynische Wald zog sich sechzig Tagereisen mitten durch Germanien hin. Die großen deutschen Waldungen bestanden meist aus Eichen, Buchen und Nadelholz; die Römer bewunderten hesonders die riesigen Eichen, die ihnen mit der Erde gleich alt zu sein schienen. Das Klima des Landes war rauh und kalt, und daher gab es geringe Bodenerzeugnisse. Die wilde Natur lieferte kaum einige Beeren, Kräuter und wildes Obst. Bebaute Landstrecken traf man selten an; von den Getreidearten gedieh Roggen, Hafer und Gerste. Vieh brachte das Land viel hervor; doch war dieses meistens unansehnlich. Nicht einmal das Rindvieh behauptete seine stattliche Gestalt und den Schmuck der Stirn. Gold und Silber, sagten die Römer, hätten die Götter den Menschen vorenthalten; aber wohl kannte man Salz und Eisen; auch Bernstein wird früh genannt. 2. Die Bewohner. Ihre Abstammung leiteten die Deutschen nach einer alten Sage von dem Gotte Tuisko oder Tent her; von den Römern

4. Theil 2 - S. 1130

1796 - Erfurt : Keyser
ii io Kriegswesen der Römer. ist ungewiß. Die Tribunen erbtelten wahrscheinlich ehemals keinen Sold. Zu Cäsars Zetten aber gab Man ihnen vierfachen Gold, so auch den Praefecten der Relterey z)/ Die alten Bundesgenossen batten ebenfalls keinen Sold Allein viele von den Soldaten, und so auch von den Centurionen zogen doppelte» Sold. Man nannte diese Leute Dupplicarii a). 62. An Getraide wurde dem gemeinen Soldaten zu des Polybius Zetten monatlich vier römische Scheffel (moclii), nach unserm Gewichte 44 Pfund, Warzen ge- reicht. Der Centurio bekam doppelt so viel. Oer Reb tec dreymal so viel; beide nämlich für ihre Knechte. Lleberdicß bekam auch der römische Retter 42 römische Scheffel Gerste monatlich für seine Pferde. Die Bun- desgenossen erhielten ebenfalls Proviant. Es wurde ihnen aber nichts dafür angerechnet. Mit der Zeit er, hielt der Soldat noch mehr; auch Salz. Gemüse, ge- räuchert Fleisch b). Nach vollendeten Dtenftjahren (juila stipendia sácere) wurden dem Soldaten noch man- che Vortheile (commoda militiaes.miüionun^-gewährt. In den alten Zeiten von Rom wußte der Soldat nichts vom Broddacken, sondern kochte bloß aus seinem Ge- rratde Brey. Nachher ward eine Art von Zwieback Buccellatum eingeführt c). Man hatte auch Brod, das man in Pfannen (Clibanus) buck (pañis clibani- tes) d). Man sorgte auch dafür, daß frisches Vieh ins Lager gebracht und darin zum Verkauf geschlach- tet wurde, besonders Schweine e). Der gewöhnliche Trank z) Appian. B. Ci'v. 2. p. 803. ed. Teil. a) Varro de 1. lat. Iv, 16. b) Hör. Tat. 2, 6, 64. 85» c) Procop. B. Vand. 1,13. beschreibt dasselbe. d) Athen. Deipnüsoph.3, 28» b) Polyb. 2, Ij.

5. Theil 2 - S. 643

1796 - Erfurt : Keyser
zeigen. Hier gab es I. Dir Rustici. ljnter.diese ge- boren ’V) pkn, bey "den Römern auch Lupercus und Jnuus gen'annt,Ier <?Jorr des Hirten- und Landlebens, Dcd Bhgc pnd der Viehzucht. G^in Dienst war ur- alt.' Schon^vandet brachte ihn nach Italien. Man stellte ihn gemmlich in der Gestalt eines Satyrs miss Höknern auf Um Kopfe, einem rochen' Gesicht, mit Unterleide rauch mw miss Ziegenfüßen, vor. Bls'wcilen umhiena man ihn mit'einer Bockshaut, oder nüi ei. näst Marderfelle, und insgemein gab man ihm eine Hb^rröhrige Flöte in die Hand z). Milch und Hol nig wärest dckopfer, welche man ihm brachte. 2) 5au< 'Dshn Italten einheimisch) war anfangs eine eigen- tümliche Götlbeit, Und dem Ackerbau und den Gär- ten vorgesetzt; aber in der Fvlaeckvurde er init dem pan verglichen. Seine Abbildung ist auch dieselbe mit der des Pans 3). Es entstanden Faune und Satyrn, die-auch unter Paus Götkecgestalt zusammen begriffen wurden. ^Män opferte dem Faunus Lämmer und Zie- gcnböcke. Seine Gattin war die Fauna oder Farua, welche unter dem bekanntem Namen Bona Dea vec- ehret wurde. Ihr Fest war ein Geheimniß, bey dem nur die römischen' Frauen und Jungfrauen gegen, wärtig seyn durften. Das Opfer, welches ihr gebracht wurde, ward Damium, das verborgene, genannt. 3) Silvanus; er war der Beschützer der Wälder und Gränzen, ein Genius der Männer, aber dem andern Geschlechte gehaßig; von dem Pan in der Abbildung nur wenig verschieden. Er trug zum Unterschied einen Cypressenzwerg in der Haudb) (Üendrophorus). Man opferte ihm Schweine, Milch und Wein; nun kein Fcaurnzimmer durste dabey gegenwärtig seyn c). G 5 Nicht 2) Wilde Gern. fei. n. 61. Liebe Goth. mim. p. 3i&. a) Begcr. Thcf. Brand. T. r. p. 18. Wilde Gern, fei» n. 139. b) prutciri Inicr. cd. nov. p. 6z. 1071. ,.c) Cato d'e K. R. 83.

6. Mercurius Cosmicus, id est, Epitome Geographica Viri q. Clar.mi & Experientissimi J. Boteri G. Itali - S. 204

1648 - [Erffurt] Ienae : Freyschmidius Bircknerus
is Medarum tyrunculi*,. tanquim pri- ma ftudiorum eleincnta.äc fundamenta: ( Linguas enim/ quascumla&e materno, imbiberant, difcere neceffe non habe- bant ) proponebantur: tifrn quia fingu-m iarem in ingenio difeentis acrimoniam, atque indufvriamjft.udiumq;,diligens re- quirunt, j. Resdifeendas :qnia ( caetet is pa- riws in comparandis.mathematicis mi- nus eft negocii. i Mathematica eft; dodbina quantitatis, corporum Phy«, ficorum dkfignatioitem declarans.. Cap. Ii. De Mathematices diftribust tionci. x> Mathematice fett Mathefis ,ge- nerali nomine „*7 fic ditfia , eft *el fiibalternans T.el fubalrcrnata. 2- Subalternans eft, quat fuhjedlo- tum quantitatem generaliter eitra_,. materiam & fenfilem qualitatem) con- templatur*.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 65

1827 - Erfurt : Keyser
65 Erster Abschnitt. Inseln. südlich durch das Wasser Zuydvliet von der Insel Wolfersdyk getrennt, i) Süd-Bevelaud, die größte und angenehmste dieser Inseln, von der Oster- und Westerschelde umflossen, fc) Walcheren, durch das Wasser Sloe von der vorigen getrennt. Ein Canal verbindet sie mit der Wester-» scheide. Bei Blissingen ist ein vortrefflicher Seehafen, der 80 große Kriegsschiffe faßt. Alle diese letzteren Inseln erheben sich nur wenige Fuß über das Meer, sind von Natur ganz eben und flach, und werden durch 16 F. hohe Dämme gegen die Fluthen des Meeres geschützt. Der Boden besteht aus einer fetten Erde, die selten die Hoffnung des Bebauers täuscht. Das Klima ist feucht, veränderlich und für Fremde nicht gesund; doch ist die Kälte geringer, als auf dem Festlande. Ackerbau,-Viehzucht und Fischerei sind die Hauptbe- schäftigungen der Einwohner. Der Weizen aus Süd-Beveland ist seiner Güte wegen gesucht, und auf Schouven liefert der Krappbau jährlich an 20,000 Ctr. Die fetten Weiden gestatten eine bedeutende Viehzucht, und man zählt wohl an 27,000 Stück Rindvieh auf den Inseln. Zweiter Abschnitt. Europa's sieben Stammgebirge; physische Eintheilung der Lander darnach, mit Hinzuziehung der Nord- und Ostsee; Beschreibung eines jeden Landes. Man nimmt in Europa sieben Stammgebirge an, vermöge welcher durch die Verzweigungen der übrigen Gebirgsketten die ganze Europäische Gebirgsmasse in natürlichem Zusammenhänge steht. Dtr St. Gotthard in der Schweiz und der Wolchouskysche Wald (oder die Waldaihöhe) in Rußland bilden die Gebirgsknoten dieses Gebirgsnetzcs in Europa. — Die sieben Stammgebirge sind folgende: 1) Die Pyrenäen, das höchste Europäische Gebirge nächst den Alpen. Sie ziehen sich vom Eap Cervera am Mittelmeere bis zum Eap Higuera am Meerbusen von Biscaja, 56 Ml. lang und 5 — 6 Ml. breit, zwischen Spanien und Frankreich hin. 2) Die Alpen, Europens höchstes Gebirge, ziehen sich mit einem Flachenraume von 6000 Q. M. durch das ganze südliche Deutschland, die Schweiz, einen Theil von Italien, bis nach Ungarn Und die Tür- kci hinein, und haben verschiedene Namen, als: Meetalpen, Ber- ner, Walliser, Graubündec u. f. w. 3) Die Apenninen ziehen sich durch ganz Italien, und enden am Vorgebirge von Leuca und Spartivento, erreichen aber nicht die Höhe der Alpen, denn ihre höchste Spitze, der gran Sasso d’Italia m Abruzzo, ist nur 8500 Fuß hoch. 4) Der Balcan (Hamus der Alten) zieht sich in östlicher Richtung durch die ganze Europäische Türkei bis zum Schwarzen Meere hin; und hat ebenfalls mehrere Namen, als: I wan-P l a n ina, Glu- botin, Scardo, Egrisu, Despoto Dag oder Rh odepc rr.s.w. 5) Die Karpathen ziehen sich vom linken Donauufer beipres- burg in einem großen, nach Norden gewandten Bogen durch Ungarn,

8. Lehrbuch der Geographie - S. 56

1827 - Erfurt : Keyser
56 Iv. Reine Geographie. 3 Häfen und 3 Vorgebirgen. Die herrliche Ebene scheint nur Ein großer Garten zu seyn. Ein kleiner Bach, der aber im Sommer vertrocknet, be- wässert die Insel. Eine besondere Merkwürdigkeit sind hier die Pechquellcn, crus denen man jährl. über 100 Tonnen Pech sammelt, das zum Kalfatern der Schiffe gebraucht wird. Das Klima ist mild und gesund; aber Erdbeben, der Sirocco und große Stechfliegen sind arge Landplagen, g) Cerigo, die einzige der Ionischen Inseln, im Aegeischen Meere, südöstlich von Morea. Sie hat 4 O. M. Fläche und 9000 Bewohner. Das Innere ist gebirgig. Fürchterliche Orcane verheeren oft die ganze Insel. Sie hat 3 Vorgebirge, eine sehr gute Rheede und des der Bergfestung St. Nicolo einen vortreffli- chen Ankerplatz. 8 Ml. von Cerigo liegt die kleinere Insel Cerigotto, wo die aus der Levante kommenden Schiffe gewöhnlich anhalten und Erfri- schungen einnehmen. ö)Die Dalmatische n Inseln km Adrkatischen Meere, an der Küste von Ungarn, Kroatien und Dalmatien. Ihrer sind eine große Zahl. An der Küste liegen Meleda, Selve, Jsto,Ulbe, Barbara, Ugliano, Pasman, Gross« u. a. m. Wichtiger sind die beiden Quarnaro-Jnseln im Golf von Quarnaro, Weg lia und Ehers o. Die erstcre ist 5 Q. M. groß, und hat 10,450 E.; die letztere hat 4| Q. M- Fläche mit beinahe 11,000 Menschen. Die Inseln Pago, Osero, Ar be, Sansigo gehören auch noch hierher. Die erstere hat einigesalinen- Auf Osero nähren sich die 6700e. von Wein- und Obstbau. 7») Sandia, die südlichste und größte Insel im Archipelagus, das alte Kreta, 197 Q.m. groß, mit mehr als 300,000 E., sehr gebirgig, auf der Südküste steil und unzugänglich, wenig angebaut; auf der Nord- küste dagegen mit vielen Busen, schönen Häfen und bequemen Ankerplätzen versehen. Von Osten nach Westen durchzieht das Sphakiottische Ge- birge, ein hohes Schneegebirge, die Insel, das den 7200 F. hohen P si l o- riti (Ida) und den 8000 §. hohen Dyktäos aufthürmt. Die Einwoh- ner sind zur Hälfte Griechen und Türken. Vorgebirge finden sich mehrere, Flüsse wenige von Bedeutung. Der Omalo ist ein großer Bergsee, und der Geosioco, ein Bergstrom. Groß ist die Fruchtbarkeit der herrlichen nördlichen Ebenen, wo zahlreiche Heerden auf den üppigsten Weiden grasen. Das Klima ist vortrefflich. Der Sirocco und heftige Erdbeben machen auch hier die Landplage aus. Trotz des Drucks des Türkischen Jochs, welches alle Cultur hindert, prangen dennoch die Weinberge und Oelpflanzungen, die Orangen- und Fcigenbaumanlagen mit den reichsten und herrlichsten Früchten. Eines der vornehmsten Naturerzcngniffe neben diesen ist das Gummi Tragakanth, welches der Berg Psiloriti im Uebersluß hervor- bringt, und das ein wichtiger Handelszweig ist. Berühmt ist die kleine In- sel Sphakia und ihre Bewohner, die Sphakioten, in dem jetzigen Kriege geworden. i) Die Inseln desarchipelagus oder des Aegei sch en Mee- res. Sie liegen alle in drei Reiben von Norden nach Süden; die west- liche Reibe heißt die Cycladen, die östliche Asiatische Reihe die Spora- den. Nur die der Europäischen Türkei gehören hierher. 1) Negro- ponte, die größte dieser Inseln, auf der Ostseite der Hellenischen Halbinsel, durch den Meerbusen von Tal anda davon geschieden. Eine Brücke ver- bindet die Insel mit Livadien. Sie hat 60 O. M. Fläche und 64,000 E., meistens Griechen. Rings um die Insel ziehen sich Gebirge, deren Gipfel 6 Monate hindurch mit Schnee bedeckt sind. Eine schöne Ebene in der Mitte nimmt fast ein Drittel der ganzen Insel ein. Unter den Vorgebirgen ist Artemision das merkwürdigste (Schlacht 480 v. Ch.). Das Klima

9. Lehrbuch der Geographie - S. 60

1827 - Erfurt : Keyser
60 Iv. Reine Geographie. d) Dis Insel Island, zwischen Norwegen und Grönland unter dem 63. bis 66. Grade N. Br., ward schon im Jahr 860 von zwei ausgewan- derten Norwegern, Jngulf und Hiörleif, entdeckt. Sie hat 1800 Q M. Flache mit 49,200 E., und besteht aus einem einzigen, mit Höhlen durch- zogenen Felsen. Ein Grausen erregender Aufenthalt! Die felsigen Gebirge sind stets mit Eis und Schnee bedeckt, meist vulkanischer Natur. Die Haupt- Lette derselben geht von Südwest nach Nordwest, und sendet ihre Zweige nach allen Seiten bis zum Meere hin, wo sie sich in steile Borgebirge enden. Bei dem am Meere liegenden Hauptorte Raikiawik ist ein sicherer Hasen. Die vulkanischen Ausbrüche sind hier so zahlreich, daß man ganze Strecken von 50 bis 60 Meilen findet, die nichts als berghohe Lavatrümmer enthal- ten. Ueberall Spuren der Zerstörung durch das ewig brennende unterirdische Feuer. 6862 F. über dem Meere ragt der höchste Berg Snäfiäl empor, 5500 F. der Eyafiäl, ein Vulkan, und 4300 F. der Hekla, ebenfalls ein Vulkan, der aber jetzt zu ruhen scheint, von dessen Spitze man fast die ganze Insel übersieht. Außer diesen hat die Insel noch 7 kleinere feuer- speiende Berge. Mitten unter den Eisbergen sprudeln siedend-heiße Quellen aus dem von Frost starrenden Boden, die sicheren Beweise des ewigen Feuer- heerdes unter der Erde; die merkwürdigsten dieser heißen Sprudel sind dev alte und neue Geyser.*) Auch ansehnliche Flüsse entspringen hier, dis reißend und wild große Eisschollen mit sich führen, aber nie zufrieren; schwefelig oder weiß wie Kalk ist ihre Farbe. Der My und Fiske sind die größten Seen. Begreiflich benutzt der Isländer die vielen heißen Quellen seines eisigen Vaterlandes, er wascht, färbt und kocht damit, und die in- Lrustirende Kraft derselben soll selbst für die Gesundheit wohlthätig seyn. Ebenso eigenthümlich sind der Insel die Schweselberge, wo oft lockerer, krystallisirter Schwefel auf der Oberfläche der Lava - und Schlackenwüsten gesunden wird. Das Klima ist hier kälter und rauher als in andern Län- dern unter gleicher Polhöhe. Es gibt nur zwei Jahreszeiten; der Sommer dauert vom Juni bis zum September, die übrigen Monate drückt der schreck- lichste Winter das Land; wo Alles erstarrt und überdies Stürme und Erd- beben, Vulkane und Lavinen, Frost und Erdfeuer, bisweilen eine allgemeine Verwüstung herbeiführen. So hat man in einem Jahrhundert 40 schlechte Jahre gezählt, unter denen 14 Hungerjahre waren; 1784 und 1785 gingen 9000 Menschen, 20,000 Pferde und 190,000 Schafe zu Grunde. Der bewohnbare und culturfähige Boden nimmt nur ß- der ganzen Ober- fläche ein. Selten betritt die übrige Wüste ein menschlicher Fuß; die Küsten sind reich an Weiden, aber wenig angebaut, meistens sandig, felsig, morastig, oder durch Erdbeben und Erdbrand zerrissen. Das bekannte Isländische Moos dient den Einwohnern mit zur Speise, indem man Mehl und Brod daraus bereitet. Seit einigen Jahren werden auch Gerste und Kartoffeln gebaut. Der Isländer ist sehr genügsam, fleißig, ehrlich und ernsthaft, kennt wenig die Laster der übrigen Europäer, keinen Unterschied der Stände, kei- nen Luxus, und hängt mit besonderer Vorliebe an seinem eisigen Vaterlande. Von Natur sehr bedachtsani und religiös, geht er nie über einen Fluß oder eine gefährliche Stelle, ohne vorher den Hut abzunehmen und zu beten. Seine Hauptbeschäftigung ist Fischerei und Viehzucht, und das Aufsuchen dev Eiderdunen. 4) Im nördlichen Eismeere. u) Die Norwegischen und Schwedischen Schären, sämmtlich *) Sie gleichen den künstlichsten Springbrunnen, indem das Wasser aus denselben oft mehrere hundert Fuß in die Hohe springt.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 79

1827 - Erfurt : Keyser
79 Zweiter Abschnitt. I. Festland der Pyrenäen. gesund. Sonst ist das Klima sowohl dem animalischen als vegetabilischen Leben, trotz der oft schnellen Abwechselung, sebr zuträglich. Früher ent- wickelt sich zwar Alles, aber dennoch wird der Mensch oft sehr alt. Der Boden ist im Allgemeinen auf der ganzen Halbinsel sehr fruchtbar, und begünstigt die Production nicht weniger, als in anderen Landern; dennoch sind es nur einige Theile des Landes, welche sich eines vorzüglichen Anbaues erfreuen; das ist Valencia, G r a n a d a, Sevilla und die bewässerten Theile von Jaen, Eordova und Mur* ctci. Theilweise sind die Baskischen Provinzen, wie auch Asturien, Gallicien, Aragonien und Navarra gut angebauet, sonst fin- den sich ganze große wüste Strecken, ja man nimmt oft die Hälfte des ganzen Landes an, welche unangebaut daliegt. Nach einer neueren Berechnung hat die Halbinsel überhaupt nur 127,300,000 Morgen cultivirte Flache, darunter sind 30 Millionen Morgen Ackerland, etwas über 88 Mill. Morg. Wiesen und Weiden, fast 2 Milk. Morg. Wein- berge, und 17 Mill. Morg. Wald. Auf die Q. M. kommen in Spa« nien im Durchschnitt 2722 Morg. Ackerland, in Portugal 4065 Morg. Unwissenheit in der Behandlung des Bodens, Mangel an Dünger, große Sterilität ganzer Provinzen, z. B. Cuenca, die in Majorate zusammen gefesselte ungeheuere Menge von Grundeigenthum, der Geist- lichkeit gehörend; dann vorzüglich die Mesta (Weidezwang), in Folge welcher die Transsumantes (wandernden Schafe) in den Provinzen eine 240 F. breite Weidesiraße verlangen, endlich die vielen Heiligen- feste, und der Spanier gleichgültige Genügsamkeit, sind wohl die Haupt- ursachen der gegenwärtigen schlechten Cultur. In Portugal ist bloß die Provinz Minho, und theilweise auch Traz os Montes und Beira gut angebauet, sonst dieselben Verhältnisse wie in Spanien. Ein Strich von 247 Meilen an der Portugiesischen Küste ist ganz ohne alle Cultuc. Die Viehzucht, dieß wesentliche Element des Nationalreichthums, ist bis auf die Schaf- und Ziegenzucht auch gänzlich vernachlässigt, be- sonders ist die Pferdezucht im größten Verfall, und selbst die Maul- thierzucht für den Bedarf nicht hinreichend, weshalb jahrl. 30,000 St. aus Frankreich eingeführt werden. Auf der ganzen Halbinsel zählt man nur 2,140,000 St. Pferde und Maulesel, 3 Mill. St. Hornvieh, 14,200,000 St. Schafe. Auf die Q. M. kommen in Spanien nur 188 Pferde, und in Portugal reicht die Zahl der Pferde kaum zur Remonte der schwachen Cavallerie hin. — Sehr reich ist aber immer doch die Halbinsel an den herrlichsten Erzeugnissen der Natur. Eigen- thümlich ist hier der Korkbaum, die immergrüne Eiche mit eßbaren Eicheln, die amerikanische Aloe, mit der man Gärten und Felder ein- zäumt; sodann Wein als Stapelwaare jährlich 9,377,000 Eimer, be- sonders Porto, Leres, Tinto, Alicante, Malaga. Auch er- halten wir viel Cacao, Kaffee, Baumwolle und Olivenöhl daher. Aus dem Thierreiche verdienen besonders der schöne Andalusische Hengst, die wilden Stiere in der S. Morena, und die Merinos eine Erwähnung. Das Mineralreich liefert jetzt nur noch 36 Mark Gold, 31,900 Cntr. Blei, 250 Cntr. Kupfer und 179,500 Cntr. Eisen jährlich.
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