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Erfurter Ratsmeister Christian Neichart im Dreienbrunnen die hente noch
nutzbringende Bewässerungs- und Anbauart ein. Durch Herbeischaffung
der besten Sämereien aus andere» Ländern lind durch die sehr mühsame
Arbeit der Anpassung der jungen Pflanzen an die Witterung gelaug dann
den Erfurter Gärtnern der Anbau der besten Gemüsesorten, so z. B. der
Anbau der Blumenkohlart, die unter dem Namen „Erfurter Blumenkohl"
die weiteste Verbreitung gefunden hat. Auch eine große Zahl anderer
Gemüsesorten hat durch deu Erfurter Gürtnereibetrieb eine besondere Form
erhalten. Heute ist der Gemüsebau nicht mehr auf deu Dreienbrunnen
beschränkt. — Mit dem Gemüsebau ist aber auch die Samenzucht ver-
knüpft. Daraus entwickelte sich ein weitausgedehnter Samenhandel. Schon
Christian Reichart versorgte weit über die Grenzen Deutschlands hinaus
andere Gärtnereien mit Erfurter Gemüsesamen.
Zu Reicharts Zeiten hatten sich verschiedene Liebhaber bereits der
Blumenzucht zugewandt. So erfahren wir aus seinen Schriften, daß in
Gärten innerhalb und außerhalb der Stadt Primeln, Hyazinthen, Tulpen,
Anemonen, Malven, Gartenwicken n. a. Ziergewächse gezogen wurden.
Der Anbau vou Nelken, Aurikeln und Levkojen führte bald zu einem
lebhaft betriebenen Blumenhandel, aus dem sich der Handel mit Blumen-
samen von selbst ergab. Die erste derartige Kunst- und Haudelsgärtuerei
gründete Jakob Platz im Jahre 1756. Mit der weiteren Entwicklung
des Erfurter Gärtnereibetriebes ist der Name des Kunst- und Handels-
gärtners Friedrich Adolf Haage verknüpft. Er hat für die Erfurter Zier-
gärtnerei die gleiche Bedeutung wie Christian Reichart für den Gemüse-
bau. Beiden hat darum die dankbare Nachwelt ehrende Denkmäler er-
richtet. In der Gartenstraße, die ihren Namen von dem früher dort ge-
legenen botanischen Garten der Universität hat — also an würdiger
Stelle — gründete Haage 1822 ein kleines, eigenes Geschäft und knüpfte
bald Verbindungen an, die über Deutschland und Europa und weit über
das Meer hinausgingen. Heute sind der Erfurter Gärtnereibetrieb und
seine mustergültigen Leistungen in der ganzen Welt bekannt.
Bald reichten die Stadtgärten zu dem umfangreichen Anbau nicht
mehr aus. Die Blumenzucht wurde aufs Feld verlegt, und mit seinem
Freilandanbau ist Erfurt wieder vorbildlich für andere Städte geworden.
Jetzt gleicht die ganze Umgebung Erfurts einem einzigen Garten. Die
Fluren prangen während der Sommermonate in den prächtigsten Farben,
und die herrlichsten Blumendüfte erfüllen die Luft. Der Blick schweift
weithin über große Felder mit Astern, Nelken, Stiefmütterchen, Malven,
Levkojen usw. Weit über 1000 Arten und Abarten von einjährigen
Sommerblumen werden in und um Erfurt in größerer oder geringerer
Menge angebaut. Der Freilandanbau erstreckt sich heute auch auf Stauden
<Dauergewächse), Rosen, Baumarten und die verschiedensten landwirtschaft-
lichen Sämereien.
Auf eine hohe Stufe der Entwicklung hat sich auch die Erfurter
Blumenbinderei emporgeschwungen. Sie ist gleich weltberühmt wie die
Blnmen- und Samenzucht. Bahnbrechend war auf dem Gebiet die Kunst-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Christian_Neichart Christian_Reichart Jakob_Platz Friedrich_Adolf_Haage Friedrich Adolf Christian_Reichart
Extrahierte Ortsnamen: Dreienbrunnen Erfurter_Gürtnereibetrieb Deutschlands Deutschland Europa Erfurt Erfurt
— 148 —
Übersicht über sein Gehöft sehr erleichtert. Außerdem ermöglicht die
Anlage große Sauberkeit und Zurückhaltung im gegenseitigen Verkehr.
Speise und Trank. Bei der Ernährung sind die Körnerfrüchte
die Hauptsache. Roggen und Weizen eigner Ernte werden oermahlen und
selbst zu Brot und Kuchen verbacken. Der Kuchen dient als Zubrot beim
Morgen- und Mittagkaffee. Das Frühstück besteht aus Brot mit Wurst
oder Speck. Schweine werden im Winter in genügender Zahl geschlachtet.
Wird zum Frühstück getrunken, so gibt es im Sommer „Einfachbier", im
Winter Kaffee. Beim Mittagbrot gibt es reichlich Kartoffeln. An den
Wochentagen wird das Gemüse geschmelzt. Am Sonntag gibt es Fleisch,
an den Wochentagen selten. Das Abendbrot ist gleichfalls einfach. Meist
besteht es aus Kaffee und Kuchen. Znr Abwechslung ißt man auch Käse
und Brot oder Hering und Kartoffeln. Sonntags gibt es als Abendbrot
Salat und Wurst. Milch und Butter verkauft der Bauer am liebsten.
Beide finden im eigenen Haushalt keine reiche Verwendung.
Beschäftigung. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner besteht
auch heute uoch aus Ackerbau und Viehzucht. Die Wirtschaftsweise ist
neuzeitlich. Alle Neuerungen bezüglich der Geräte, der Düngnng und
der Fruchtbestellung sind eingeführt. Die männliche Jugend erweitert
ihre Kenntnisse auf der „Landwirtschaftlichen Winterschnle" zu Erfurt.
Sie wurde 1873 gegründet. Die Mädchen besuchen die „Haushaltuugs-
schule zu Wandersleben", die 1898 gegründet wurde. — Viel an-
gebaut werden Futterkräuter, denn im Landkreis wird starke Viehzucht
betrieben. Fast ein Drittel des Bodens dient dem Fntterban. Die Hälfte
des Landes dient der Bestellung mit Körnerfrüchten. Die reichste Ans-
saat erfährt die Gerste, die geringste der Weizen. Außerdem werdeu
Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Rüben und auch Zuckerrüben, die in der
Walschleber Zuckerfabrik verarbeitet werden, angebaut. In einigen Orten
werden noch Arzneikränter angepflanzt und von Ningleben ans in den
Handel gebracht. — Innerhalb des Landkreises finden auch die nutzbaren
Gesteine des Bodens eine reiche Verarbeitung. Der Kalkstein dient als
Mauerstein, oder er wird in den Kalkbrennereien zur Mörtelgewinnung
verwendet. Die kalkfreien Letten des Mittleren Kenpers vom Roten Berge
werden zu Ziegelsteinen verarbeitet, ebenso wird der Gips in den Gips-
werken von Elxleben und Kühnhausen verwertet. Auch die ausgedehnten
Schotterdecken der Gera werdeu zur Sand- und Kiesgewinnung ausgenutzt.
Besonders wertvoll ist das reiche Salzlager im Mittleren Muschelkalk bei
Erfurt-N. — In den letzten Jahren hat auch der Gewerbefleiß einen
größeren Aufschwung genommen. Doch ist der angesehenste Fabrikort des
Landkreises jetzt mit der Stadt vereinigt. Ferner wandert ein Teil der
männlichen Bevölkerung in die Stadt und findet in den Gärtnereien, im
Baugewerbe oder als Bahnarbeiter lohnende Beschäftigung.
Landstraßen. Zahlreiche gute Landstraßen durchziehen den Kreis.
Die Provinzstraßen nehmen entweder bei Erfurt oder Erfurt-N. ihren
Ansang. Von Erfurt führt nach Osten die Landstraße nach Weimar.
Von ihr zweigt in südöstlicher Richtung die nach Kranichfeld lrudolstadt)
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Erfurt Gera Erfurt Erfurt Weimar
Zweiter Theil.
Die deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte.
I. Zeitraum.
Von den Anfängen -er deutschen Geschichte bis Ml Untergänge
des karotingischen Rönigsgeschtechts.
(Bis um das Jahr 900.)
I. Abschnitt.
Uon den Unfängen deutscher Geschichte bis zur Gründung
des fränkischen Ueiches durch Kljtodnng.
(Bis 486.)
§ 1. Das alte Deutschland und die alten Deutschen.
1. Das Land. Die Römer entwerfen über die Beschaffenheit unseres
Vaterlandes kurz vor und nach der Geburt des Herrn kein freundliches
Bild. Nach den Schilderungen des römischen Geschichtschreibers Tacitus
war Deutschland von rauhen Wäldern oder schmutzigen Sümpfen bedeckt.
Der hercynische Wald zog sich sechzig Tagereisen mitten durch Germanien
hin. Die großen deutschen Waldungen bestanden meist aus Eichen, Buchen
und Nadelholz; die Römer bewunderten hesonders die riesigen Eichen, die
ihnen mit der Erde gleich alt zu sein schienen. Das Klima des Landes war
rauh und kalt, und daher gab es geringe Bodenerzeugnisse. Die wilde Natur
lieferte kaum einige Beeren, Kräuter und wildes Obst. Bebaute Landstrecken
traf man selten an; von den Getreidearten gedieh Roggen, Hafer und Gerste.
Vieh brachte das Land viel hervor; doch war dieses meistens unansehnlich.
Nicht einmal das Rindvieh behauptete seine stattliche Gestalt und den Schmuck
der Stirn. Gold und Silber, sagten die Römer, hätten die Götter den
Menschen vorenthalten; aber wohl kannte man Salz und Eisen; auch
Bernstein wird früh genannt.
2. Die Bewohner. Ihre Abstammung leiteten die Deutschen nach einer
alten Sage von dem Gotte Tuisko oder Tent her; von den Römern
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Germanien
ii io Kriegswesen der Römer.
ist ungewiß. Die Tribunen erbtelten wahrscheinlich
ehemals keinen Sold. Zu Cäsars Zetten aber gab
Man ihnen vierfachen Gold, so auch den Praefecten
der Relterey z)/ Die alten Bundesgenossen batten
ebenfalls keinen Sold Allein viele von den Soldaten,
und so auch von den Centurionen zogen doppelte»
Sold. Man nannte diese Leute Dupplicarii a).
62.
An Getraide wurde dem gemeinen Soldaten zu
des Polybius Zetten monatlich vier römische Scheffel
(moclii), nach unserm Gewichte 44 Pfund, Warzen ge-
reicht. Der Centurio bekam doppelt so viel. Oer Reb
tec dreymal so viel; beide nämlich für ihre Knechte.
Lleberdicß bekam auch der römische Retter 42 römische
Scheffel Gerste monatlich für seine Pferde. Die Bun-
desgenossen erhielten ebenfalls Proviant. Es wurde
ihnen aber nichts dafür angerechnet. Mit der Zeit er,
hielt der Soldat noch mehr; auch Salz. Gemüse, ge-
räuchert Fleisch b). Nach vollendeten Dtenftjahren
(juila stipendia sácere) wurden dem Soldaten noch man-
che Vortheile (commoda militiaes.miüionun^-gewährt.
In den alten Zeiten von Rom wußte der Soldat nichts
vom Broddacken, sondern kochte bloß aus seinem Ge-
rratde Brey. Nachher ward eine Art von Zwieback
Buccellatum eingeführt c). Man hatte auch Brod,
das man in Pfannen (Clibanus) buck (pañis clibani-
tes) d). Man sorgte auch dafür, daß frisches Vieh
ins Lager gebracht und darin zum Verkauf geschlach-
tet wurde, besonders Schweine e). Der gewöhnliche
Trank
z) Appian. B. Ci'v. 2. p. 803. ed. Teil.
a) Varro de 1. lat. Iv, 16.
b) Hör. Tat. 2, 6, 64. 85»
c) Procop. B. Vand. 1,13. beschreibt dasselbe.
d) Athen. Deipnüsoph.3, 28»
b) Polyb. 2, Ij.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
zeigen. Hier gab es I. Dir Rustici. ljnter.diese ge-
boren ’V) pkn, bey "den Römern auch Lupercus und
Jnuus gen'annt,Ier <?Jorr des Hirten- und Landlebens,
Dcd Bhgc pnd der Viehzucht. G^in Dienst war ur-
alt.' Schon^vandet brachte ihn nach Italien. Man
stellte ihn gemmlich in der Gestalt eines Satyrs miss
Höknern auf Um Kopfe, einem rochen' Gesicht, mit
Unterleide rauch mw miss Ziegenfüßen, vor. Bls'wcilen
umhiena man ihn mit'einer Bockshaut, oder nüi ei.
näst Marderfelle, und insgemein gab man ihm eine
Hb^rröhrige Flöte in die Hand z). Milch und Hol
nig wärest dckopfer, welche man ihm brachte. 2) 5au<
'Dshn Italten einheimisch) war anfangs eine eigen-
tümliche Götlbeit, Und dem Ackerbau und den Gär-
ten vorgesetzt; aber in der Fvlaeckvurde er init dem pan
verglichen. Seine Abbildung ist auch dieselbe mit
der des Pans 3). Es entstanden Faune und Satyrn,
die-auch unter Paus Götkecgestalt zusammen begriffen
wurden. ^Män opferte dem Faunus Lämmer und Zie-
gcnböcke. Seine Gattin war die Fauna oder Farua,
welche unter dem bekanntem Namen Bona Dea vec-
ehret wurde. Ihr Fest war ein Geheimniß, bey dem
nur die römischen' Frauen und Jungfrauen gegen,
wärtig seyn durften. Das Opfer, welches ihr gebracht
wurde, ward Damium, das verborgene, genannt.
3) Silvanus; er war der Beschützer der Wälder und
Gränzen, ein Genius der Männer, aber dem andern
Geschlechte gehaßig; von dem Pan in der Abbildung
nur wenig verschieden. Er trug zum Unterschied einen
Cypressenzwerg in der Haudb) (Üendrophorus). Man
opferte ihm Schweine, Milch und Wein; nun kein
Fcaurnzimmer durste dabey gegenwärtig seyn c).
G 5 Nicht
2) Wilde Gern. fei. n. 61. Liebe Goth. mim. p. 3i&.
a) Begcr. Thcf. Brand. T. r. p. 18. Wilde Gern, fei»
n. 139.
b) prutciri Inicr. cd. nov. p. 6z. 1071.
,.c) Cato d'e K. R. 83.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
is Medarum tyrunculi*,. tanquim pri-
ma ftudiorum eleincnta.äc fundamenta:
( Linguas enim/ quascumla&e materno,
imbiberant, difcere neceffe non habe-
bant ) proponebantur: tifrn quia fingu-m
iarem in ingenio difeentis acrimoniam,
atque indufvriamjft.udiumq;,diligens re-
quirunt,
j. Resdifeendas :qnia ( caetet is pa-
riws in comparandis.mathematicis mi-
nus eft negocii.
i Mathematica eft;
dodbina quantitatis, corporum Phy«,
ficorum dkfignatioitem declarans..
Cap. Ii.
De Mathematices diftribust
tionci.
x> Mathematice fett Mathefis ,ge-
nerali nomine „*7 fic ditfia , eft
*el fiibalternans T.el fubalrcrnata.
2- Subalternans eft, quat fuhjedlo-
tum quantitatem generaliter eitra_,.
materiam & fenfilem qualitatem) con-
templatur*.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]
65
Erster Abschnitt. Inseln.
südlich durch das Wasser Zuydvliet von der Insel Wolfersdyk getrennt,
i) Süd-Bevelaud, die größte und angenehmste dieser Inseln, von der
Oster- und Westerschelde umflossen, fc) Walcheren, durch das Wasser
Sloe von der vorigen getrennt. Ein Canal verbindet sie mit der Wester-»
scheide. Bei Blissingen ist ein vortrefflicher Seehafen, der 80 große
Kriegsschiffe faßt.
Alle diese letzteren Inseln erheben sich nur wenige Fuß über das Meer,
sind von Natur ganz eben und flach, und werden durch 16 F. hohe Dämme
gegen die Fluthen des Meeres geschützt. Der Boden besteht aus einer fetten
Erde, die selten die Hoffnung des Bebauers täuscht. Das Klima ist feucht,
veränderlich und für Fremde nicht gesund; doch ist die Kälte geringer, als
auf dem Festlande. Ackerbau,-Viehzucht und Fischerei sind die Hauptbe-
schäftigungen der Einwohner. Der Weizen aus Süd-Beveland ist seiner
Güte wegen gesucht, und auf Schouven liefert der Krappbau jährlich an
20,000 Ctr. Die fetten Weiden gestatten eine bedeutende Viehzucht, und
man zählt wohl an 27,000 Stück Rindvieh auf den Inseln.
Zweiter Abschnitt.
Europa's sieben Stammgebirge; physische Eintheilung
der Lander darnach, mit Hinzuziehung der Nord-
und Ostsee; Beschreibung eines jeden Landes.
Man nimmt in Europa sieben Stammgebirge an, vermöge
welcher durch die Verzweigungen der übrigen Gebirgsketten die ganze
Europäische Gebirgsmasse in natürlichem Zusammenhänge steht. Dtr
St. Gotthard in der Schweiz und der Wolchouskysche Wald (oder die
Waldaihöhe) in Rußland bilden die Gebirgsknoten dieses Gebirgsnetzcs
in Europa. — Die sieben Stammgebirge sind folgende:
1) Die Pyrenäen, das höchste Europäische Gebirge nächst den
Alpen. Sie ziehen sich vom Eap Cervera am Mittelmeere bis zum
Eap Higuera am Meerbusen von Biscaja, 56 Ml. lang und 5 — 6
Ml. breit, zwischen Spanien und Frankreich hin.
2) Die Alpen, Europens höchstes Gebirge, ziehen sich mit einem
Flachenraume von 6000 Q. M. durch das ganze südliche Deutschland,
die Schweiz, einen Theil von Italien, bis nach Ungarn Und die Tür-
kci hinein, und haben verschiedene Namen, als: Meetalpen, Ber-
ner, Walliser, Graubündec u. f. w.
3) Die Apenninen ziehen sich durch ganz Italien, und enden
am Vorgebirge von Leuca und Spartivento, erreichen aber nicht die
Höhe der Alpen, denn ihre höchste Spitze, der gran Sasso d’Italia
m Abruzzo, ist nur 8500 Fuß hoch.
4) Der Balcan (Hamus der Alten) zieht sich in östlicher
Richtung durch die ganze Europäische Türkei bis zum Schwarzen Meere
hin; und hat ebenfalls mehrere Namen, als: I wan-P l a n ina, Glu-
botin, Scardo, Egrisu, Despoto Dag oder Rh odepc rr.s.w.
5) Die Karpathen ziehen sich vom linken Donauufer beipres-
burg in einem großen, nach Norden gewandten Bogen durch Ungarn,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard Scardo
Extrahierte Ortsnamen: Süd-Beveland Europa Europa Eap_Higuera Biscaja Spanien Frankreich Europens Deutschland Italien Ungarn Italien Leuca Türkei Ungarn
56
Iv. Reine Geographie.
3 Häfen und 3 Vorgebirgen. Die herrliche Ebene scheint nur Ein großer
Garten zu seyn. Ein kleiner Bach, der aber im Sommer vertrocknet, be-
wässert die Insel. Eine besondere Merkwürdigkeit sind hier die Pechquellcn,
crus denen man jährl. über 100 Tonnen Pech sammelt, das zum Kalfatern der
Schiffe gebraucht wird. Das Klima ist mild und gesund; aber Erdbeben,
der Sirocco und große Stechfliegen sind arge Landplagen, g) Cerigo, die
einzige der Ionischen Inseln, im Aegeischen Meere, südöstlich von Morea.
Sie hat 4 O. M. Fläche und 9000 Bewohner. Das Innere ist gebirgig.
Fürchterliche Orcane verheeren oft die ganze Insel. Sie hat 3 Vorgebirge,
eine sehr gute Rheede und des der Bergfestung St. Nicolo einen vortreffli-
chen Ankerplatz. 8 Ml. von Cerigo liegt die kleinere Insel Cerigotto,
wo die aus der Levante kommenden Schiffe gewöhnlich anhalten und Erfri-
schungen einnehmen.
ö)Die Dalmatische n Inseln km Adrkatischen Meere, an
der Küste von Ungarn, Kroatien und Dalmatien. Ihrer sind
eine große Zahl. An der Küste liegen Meleda, Selve, Jsto,Ulbe,
Barbara, Ugliano, Pasman, Gross« u. a. m. Wichtiger sind
die beiden Quarnaro-Jnseln im Golf von Quarnaro, Weg lia und
Ehers o. Die erstcre ist 5 Q. M. groß, und hat 10,450 E.; die letztere
hat 4| Q. M- Fläche mit beinahe 11,000 Menschen. Die Inseln Pago,
Osero, Ar be, Sansigo gehören auch noch hierher. Die erstere hat
einigesalinen- Auf Osero nähren sich die 6700e. von Wein- und Obstbau.
7») Sandia, die südlichste und größte Insel im Archipelagus, das
alte Kreta, 197 Q.m. groß, mit mehr als 300,000 E., sehr gebirgig,
auf der Südküste steil und unzugänglich, wenig angebaut; auf der Nord-
küste dagegen mit vielen Busen, schönen Häfen und bequemen Ankerplätzen
versehen. Von Osten nach Westen durchzieht das Sphakiottische Ge-
birge, ein hohes Schneegebirge, die Insel, das den 7200 F. hohen P si l o-
riti (Ida) und den 8000 §. hohen Dyktäos aufthürmt. Die Einwoh-
ner sind zur Hälfte Griechen und Türken. Vorgebirge finden sich mehrere,
Flüsse wenige von Bedeutung. Der Omalo ist ein großer Bergsee, und
der Geosioco, ein Bergstrom. Groß ist die Fruchtbarkeit der herrlichen
nördlichen Ebenen, wo zahlreiche Heerden auf den üppigsten Weiden grasen.
Das Klima ist vortrefflich. Der Sirocco und heftige Erdbeben machen auch
hier die Landplage aus. Trotz des Drucks des Türkischen Jochs, welches
alle Cultur hindert, prangen dennoch die Weinberge und Oelpflanzungen,
die Orangen- und Fcigenbaumanlagen mit den reichsten und herrlichsten
Früchten. Eines der vornehmsten Naturerzcngniffe neben diesen ist das
Gummi Tragakanth, welches der Berg Psiloriti im Uebersluß hervor-
bringt, und das ein wichtiger Handelszweig ist. Berühmt ist die kleine In-
sel Sphakia und ihre Bewohner, die Sphakioten, in dem jetzigen
Kriege geworden.
i) Die Inseln desarchipelagus oder des Aegei sch en Mee-
res. Sie liegen alle in drei Reiben von Norden nach Süden; die west-
liche Reibe heißt die Cycladen, die östliche Asiatische Reihe die Spora-
den. Nur die der Europäischen Türkei gehören hierher. 1) Negro-
ponte, die größte dieser Inseln, auf der Ostseite der Hellenischen Halbinsel,
durch den Meerbusen von Tal anda davon geschieden. Eine Brücke ver-
bindet die Insel mit Livadien. Sie hat 60 O. M. Fläche und 64,000 E.,
meistens Griechen. Rings um die Insel ziehen sich Gebirge, deren Gipfel
6 Monate hindurch mit Schnee bedeckt sind. Eine schöne Ebene in der
Mitte nimmt fast ein Drittel der ganzen Insel ein. Unter den Vorgebirgen
ist Artemision das merkwürdigste (Schlacht 480 v. Ch.). Das Klima
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
60
Iv. Reine Geographie.
d) Dis Insel Island, zwischen Norwegen und Grönland unter dem
63. bis 66. Grade N. Br., ward schon im Jahr 860 von zwei ausgewan-
derten Norwegern, Jngulf und Hiörleif, entdeckt. Sie hat 1800 Q M.
Flache mit 49,200 E., und besteht aus einem einzigen, mit Höhlen durch-
zogenen Felsen. Ein Grausen erregender Aufenthalt! Die felsigen Gebirge
sind stets mit Eis und Schnee bedeckt, meist vulkanischer Natur. Die Haupt-
Lette derselben geht von Südwest nach Nordwest, und sendet ihre Zweige
nach allen Seiten bis zum Meere hin, wo sie sich in steile Borgebirge enden.
Bei dem am Meere liegenden Hauptorte Raikiawik ist ein sicherer Hasen.
Die vulkanischen Ausbrüche sind hier so zahlreich, daß man ganze Strecken
von 50 bis 60 Meilen findet, die nichts als berghohe Lavatrümmer enthal-
ten. Ueberall Spuren der Zerstörung durch das ewig brennende unterirdische
Feuer. 6862 F. über dem Meere ragt der höchste Berg Snäfiäl empor,
5500 F. der Eyafiäl, ein Vulkan, und 4300 F. der Hekla, ebenfalls
ein Vulkan, der aber jetzt zu ruhen scheint, von dessen Spitze man fast die
ganze Insel übersieht. Außer diesen hat die Insel noch 7 kleinere feuer-
speiende Berge. Mitten unter den Eisbergen sprudeln siedend-heiße Quellen
aus dem von Frost starrenden Boden, die sicheren Beweise des ewigen Feuer-
heerdes unter der Erde; die merkwürdigsten dieser heißen Sprudel sind dev
alte und neue Geyser.*) Auch ansehnliche Flüsse entspringen hier, dis
reißend und wild große Eisschollen mit sich führen, aber nie zufrieren;
schwefelig oder weiß wie Kalk ist ihre Farbe. Der My und Fiske sind
die größten Seen. Begreiflich benutzt der Isländer die vielen heißen Quellen
seines eisigen Vaterlandes, er wascht, färbt und kocht damit, und die in-
Lrustirende Kraft derselben soll selbst für die Gesundheit wohlthätig seyn.
Ebenso eigenthümlich sind der Insel die Schweselberge, wo oft lockerer,
krystallisirter Schwefel auf der Oberfläche der Lava - und Schlackenwüsten
gesunden wird. Das Klima ist hier kälter und rauher als in andern Län-
dern unter gleicher Polhöhe. Es gibt nur zwei Jahreszeiten; der Sommer
dauert vom Juni bis zum September, die übrigen Monate drückt der schreck-
lichste Winter das Land; wo Alles erstarrt und überdies Stürme und Erd-
beben, Vulkane und Lavinen, Frost und Erdfeuer, bisweilen eine allgemeine
Verwüstung herbeiführen. So hat man in einem Jahrhundert 40 schlechte
Jahre gezählt, unter denen 14 Hungerjahre waren; 1784 und 1785 gingen
9000 Menschen, 20,000 Pferde und 190,000 Schafe zu Grunde.
Der bewohnbare und culturfähige Boden nimmt nur ß- der ganzen Ober-
fläche ein. Selten betritt die übrige Wüste ein menschlicher Fuß; die Küsten
sind reich an Weiden, aber wenig angebaut, meistens sandig, felsig, morastig,
oder durch Erdbeben und Erdbrand zerrissen. Das bekannte Isländische
Moos dient den Einwohnern mit zur Speise, indem man Mehl und Brod
daraus bereitet. Seit einigen Jahren werden auch Gerste und Kartoffeln
gebaut. Der Isländer ist sehr genügsam, fleißig, ehrlich und ernsthaft, kennt
wenig die Laster der übrigen Europäer, keinen Unterschied der Stände, kei-
nen Luxus, und hängt mit besonderer Vorliebe an seinem eisigen Vaterlande.
Von Natur sehr bedachtsani und religiös, geht er nie über einen Fluß oder
eine gefährliche Stelle, ohne vorher den Hut abzunehmen und zu beten.
Seine Hauptbeschäftigung ist Fischerei und Viehzucht, und das Aufsuchen dev
Eiderdunen.
4) Im nördlichen Eismeere.
u) Die Norwegischen und Schwedischen Schären, sämmtlich
*) Sie gleichen den künstlichsten Springbrunnen, indem das Wasser aus
denselben oft mehrere hundert Fuß in die Hohe springt.
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TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
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Zweiter Abschnitt. I. Festland der Pyrenäen.
gesund. Sonst ist das Klima sowohl dem animalischen als vegetabilischen
Leben, trotz der oft schnellen Abwechselung, sebr zuträglich. Früher ent-
wickelt sich zwar Alles, aber dennoch wird der Mensch oft sehr alt.
Der Boden ist im Allgemeinen auf der ganzen Halbinsel sehr
fruchtbar, und begünstigt die Production nicht weniger, als in anderen
Landern; dennoch sind es nur einige Theile des Landes, welche sich
eines vorzüglichen Anbaues erfreuen; das ist Valencia, G r a n a d a,
Sevilla und die bewässerten Theile von Jaen, Eordova und Mur*
ctci. Theilweise sind die Baskischen Provinzen, wie auch Asturien,
Gallicien, Aragonien und Navarra gut angebauet, sonst fin-
den sich ganze große wüste Strecken, ja man nimmt oft die Hälfte des
ganzen Landes an, welche unangebaut daliegt. Nach einer neueren
Berechnung hat die Halbinsel überhaupt nur 127,300,000 Morgen
cultivirte Flache, darunter sind 30 Millionen Morgen Ackerland, etwas
über 88 Mill. Morg. Wiesen und Weiden, fast 2 Milk. Morg. Wein-
berge, und 17 Mill. Morg. Wald. Auf die Q. M. kommen in Spa«
nien im Durchschnitt 2722 Morg. Ackerland, in Portugal 4065 Morg.
Unwissenheit in der Behandlung des Bodens, Mangel an Dünger,
große Sterilität ganzer Provinzen, z. B. Cuenca, die in Majorate
zusammen gefesselte ungeheuere Menge von Grundeigenthum, der Geist-
lichkeit gehörend; dann vorzüglich die Mesta (Weidezwang), in Folge
welcher die Transsumantes (wandernden Schafe) in den Provinzen
eine 240 F. breite Weidesiraße verlangen, endlich die vielen Heiligen-
feste, und der Spanier gleichgültige Genügsamkeit, sind wohl die Haupt-
ursachen der gegenwärtigen schlechten Cultur. In Portugal ist bloß
die Provinz Minho, und theilweise auch Traz os Montes und
Beira gut angebauet, sonst dieselben Verhältnisse wie in Spanien.
Ein Strich von 247 Meilen an der Portugiesischen Küste ist ganz
ohne alle Cultuc.
Die Viehzucht, dieß wesentliche Element des Nationalreichthums,
ist bis auf die Schaf- und Ziegenzucht auch gänzlich vernachlässigt, be-
sonders ist die Pferdezucht im größten Verfall, und selbst die Maul-
thierzucht für den Bedarf nicht hinreichend, weshalb jahrl. 30,000 St.
aus Frankreich eingeführt werden. Auf der ganzen Halbinsel zählt
man nur 2,140,000 St. Pferde und Maulesel, 3 Mill. St. Hornvieh,
14,200,000 St. Schafe. Auf die Q. M. kommen in Spanien nur
188 Pferde, und in Portugal reicht die Zahl der Pferde kaum zur
Remonte der schwachen Cavallerie hin. — Sehr reich ist aber immer
doch die Halbinsel an den herrlichsten Erzeugnissen der Natur. Eigen-
thümlich ist hier der Korkbaum, die immergrüne Eiche mit eßbaren
Eicheln, die amerikanische Aloe, mit der man Gärten und Felder ein-
zäumt; sodann Wein als Stapelwaare jährlich 9,377,000 Eimer, be-
sonders Porto, Leres, Tinto, Alicante, Malaga. Auch er-
halten wir viel Cacao, Kaffee, Baumwolle und Olivenöhl daher. Aus
dem Thierreiche verdienen besonders der schöne Andalusische Hengst, die
wilden Stiere in der S. Morena, und die Merinos eine Erwähnung.
Das Mineralreich liefert jetzt nur noch 36 Mark Gold, 31,900 Cntr.
Blei, 250 Cntr. Kupfer und 179,500 Cntr. Eisen jährlich.
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Extrahierte Ortsnamen: Valencia Sevilla Jaen Eordova Asturien Aragonien Navarra Portugal Cuenca Portugal Beira Spanien Frankreich Spanien Portugal Alicante Malaga