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1. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 34

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
34 Zeigt mir ein Bach mein unglückselig Bild. O, wenn ihr Mitleid fühlt und Menschlichkeit — (Fällt vor ihm me-er). Teil (abgewendet). Steht auf! Stehtauf! Parrieida. Nicht, bis ihr mir die Hand gereicht zur Hülfe. Tell. Kann ich euch helfen? Kann's ein Mensch der Sünde? Doch stehet auf — Was ihr auch Gräßliches Verübt — Ihr seid ein Mensch — Ich bin es auch — Vom Tell soll Keiner ungetröstet scheiden — Was ich vermag, Das will ich thun. Parrieida (aufspringend und seine Hand mit Heftigkeit ergreifend). Q Tell! Ihr rettet meine Seele von Verzweiflung. Parrieida. Wie komm' ich in das unbekannte Land? Ich bin des Weg's nicht kundig, wage nicht, Zu Wanderern die Schritte zu gesellen. Tell. De» Weg will ich euch nennen, merket wohl! Ihr steigt hinauf, dem Strom der Reuß entgegen, Die wilden Laufes von dem Berge stürzt. — Parrieida (erschrickt). Seh' ich die Neuß? Sie floß bei meiner That. Tell. Am Abgiund geht der Weg, und viele Kreuze Bezeichnen ihn, errichtet zum Gedächtniß Der Wanderer, die die Lawin' begraben. Parrieida. Ich fürckte nickt die Schrecken der Natur, Wenn ich des Herzens wilde Qualen zähme. Tell. Vor jedem Kreuze fallet hin und büßet Mit he>ß n Reueth anen eure Schuld — And, seid ihr glücklich durch die Schreckensstraße, Sendet der Berg nicht seine Windeswrh.n Auf eucf) h rab von dem beeisten Joch, So kommt ihr auf die Brücke, welche stäubet. Wenn sie nicht einbricht unter eurer schuld, Wenn ihr sie glücklich hinter euch gelassen, So reißt ein schwarzes Felsenthor sich auf — Kein Tag bat's noch erhellt — da geht ihr durch, Es führt euch in ein heitres Thal der Freude — Doch schnellen Schritt's müßt ihr vorüber eilen: !Jhr dürft nickt weilen, wo die Rilhe wohnt Parrieida O Rudolf! Rudolf! Königlicher Ahn! Co zieht dein Enkel ei» auf deines Reiches Boden! , Tell So immer steigend kommt ihr auf die Höhen Des Gotthardts. wo die ew gen Seen find, Die von des Himmels Strömen selbst sich füllen. Dort nehmt ihr Abschied von der deutschen Erde, lind muntern Laufs führt euch ein andrer Strom Jn's Land Italien hinab, euch das gelobte — (Man hört den Kubreigen von viel.,, Ich höre Stimmen. Fort! Alphörnern geblasen). Hedwig (eilt herein) Wo bist du. Tell? Der Vater kommt! Es nah'n in frohem Zug Die Eidgenossen alle — Parricida. Wird er mich nickt dem Ràcher uberliefern? Tell. Was er euch thìit, das nehmet un von Gott.

2. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 36

1869 - Erfurt : Körner
36 Umgestürzte Altäre und Opfersteine, der noch vorhandene See und die Wälle sammt den Ruinen der Herthabnrg erinnern heute noch an die Zeit, in welcher unseren Vorfahren das Wort vom Kreuz noch nicht verkündigt war. § 2. Die ersten Kämpfe zwischen Deutschen und Römern. 1. Aelteste deutsche Völker und ihre Wanderzüge. Im Jahre 113 v. Chr. erschienen plötzlich die Cimbern und Teutonen an der nördlichen Grenze Italiens, nachdem sie sich zuvor auf ihrem Zuge mit mehreren klei- neren deutschen Völkerschaften vereinigt hatten. Sie kamen ans dem nörd- lichen Deutschland und bestanden aus 300,000 wehrhaften Männern, welche Weiber, Kinder und große Beute mit sich führten. Die Männer waren große, hohe Gestalten und trugen ans ihren Helmen Büsche und schreckliche Thiergebilde, wodurch sie ein riesenhaftes Aussehen erhielten. Ihr Blick war trotzig; gekleidet waren sie in Wildfelle oder Eisenpanzer. Als Waffen führten sie Keulen, mannshohe Schilde und lange Schwerter mit sich. Ihr Erscheinen flößte den Römern großen Schrecken ein. Diese wollten unter Anführung ihres Consuls Papirius Carbo die Zugänge zu den Alpen bewachen, mußten aber der Tapferkeit der Ankömmlinge erliegen. Da die Römer den Fremden die verlangten Wohnsitze nicht gewährten, so kam es zum harten Kampf. Vier römische Heere wurden nach einander geschlagen. Da unternahm Marius, ein tapferer Krieger und Consul, noch einen Zug gegen die Deutschen. Die Cimbern hatten sich von den Teutonen getrennt und waren nach Italien gezogen; die Teutonen traf Marius 102 v. Chr. bei Aquä Sextiä (dem heutigen Aixh und schlug sie so hart, daß die Schlacht mit dem Untergange derselben erdete. Die Cimbern waren unterdeß durch die Tyroler Gebirge gezogen und in die tridentinischen Thäler gedrungen, zum Theil auf ihren Schilden die Eisberge hinabfahrend. Die Römer errichteten unter ihrem Anführer Ca- tn lus ein festes Lager an der Etsch, mußten es aber aufgeben und sich zurück- ziehen. Ganz Oberitalien war in den Händen der Cimbern, welche in diesen gesegneten Fluren es sich denn auch sehr gut gefallen ließen. Nachdem Ma- rius sich mit Catulus vereinigt hatte, kam es im Jahre 101 v. Chr. zur Schlacht bei Vercelli^), in welcher die Cimbern gänzlich vernichtet wur- den. Rom wurde durch diesen Sieg vor dem Untergange bewahrt, Marius aber als Erretter hoch gepriesen. 2. Ariovist und Cäsar. Nach der Vernichtung der Cimbern und Teu- tonen brach in Rom ein schrecklicher Bürgerkrieg ans, welcher furchtbare Opfer forderte. Nach etwa 40 Jahren sollten die Römer mit den Deutschen noch- mals in feindliche Berührung kommen. Ariovist, ein Fürst der Sueven, zog mit einem Heere über den Rhein und fiel in Gallien ein, um einem Volke, das mit seinen Nachbarn in Streit gerathen war, Hilfe zu bringen. Sein Schwert war siegreich. Das fruchtbare Gallien gefiel den Deutschen, und Ariovist beschloß, hier bleibenden Wohnsitz zu nehmen; immer neue Horden kamen nach. Da fürchteten die Gallier eine völlige Unterjochung und riefen *) Air, alte Stadt Frankreichs, westlich der Rhoncmündung. 2j Vercelli, an der Sesia und der Eisenbahn von Turin nach Mailand.

3. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. 5

1807 - Erfurt : Keyser
Uebersicht der römischen Länder. s st'nen Uebergang verewigte, Rubicon (Pisciatello, Luso ^der Rugo) gegen Umbrien. Flüsse: Der Hauptstrom Padus (jetzt Po), den Dichtern mtcl) unter dem Namen Eridanus, ^iner sieben Mündungen und seiner Schwane halber berühmt. Nach diesem der Varus (Varo), der Mas (Magra), die Granze von Ligurien und Etrurien; der Trebra, wo Hannibal die Römer schlug; der ^icrnus (Tessin), wo Hannibal ebenfalls siegte; der ^ichefis (Adige, Etsch), der Medoacus (Brenta), ®er größere und kleinere. Seen: Der Lacus Verbanus (Lago Magiore), angenehme Larius (Lago di Como), der Bena- ms (Lago di Gorda). Gebirge: Die Alpen. Die Gebirge von dem "gnrifchen Meere bis an den Berg Vesulus (Veso) kannte man die See- oder Meeralpen. Die Alpen, Welche von diesem Berge an bis an den Berg Cenis 'Mlaüfen, die cottischen, und vom Berge Cenis bis ^ den Morrs Jovis (St. Bernard) die grajifthen ^lpen. Weiterhin führten unter den gegen Südr ^ken sich erstreckenden Alpen, die vom St. Bernardsr berge bis an den Berg Addula, den Namen der pens ^Nischen Alpen, von da bis an Trident den Namen £2' rharischen, und bis gegen Istrien zu, der carnir >chen oder norischen Alpen. Ein Theil dieser Ge-- ^ge, welcher über Verona, gerade gegen Süden zu, M erstreckte, hatte den Namen der eugarreischen Apen: so wie die, über Forum Iulii, (Civitad di ^l'iuli) befindlichen Alpen auch die julischen hießen. , . Eintherlung: Man theilte Gallia tränst ^'bnra ein: .¡■r a) In Ligurien, die Lander der nun zum fram N'sschen Reiche gehörigen Staaten, Genova und Lucca, ^'Ugs der Küste bis an den Fluß Macra. lu Scädce: pomis ^ercultg Monöci (Monaco) e , Genua, beyde schon ehemals wichtige Seestädte; uer die .Kolonie der Massllier?.Iicäa(Nizza), und Der- (Tortona). A z Die

4. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. 39

1807 - Erfurt : Keyser
*;-V ' ■ • 0’ ' Uebersicht der römischen Länder. 39 l Hauprcheile: vindelicia ward der nördliche; Rhacta der südliche Theil genannt. Wo sich beyde schieden, laßt sich durchaus nicht bestimmen. Flüsse: Die Donau, der Rhein, der Vindo oder virdus (Werlach), derlwus (Lech), derisarus (Iser), der Ilaryus (Iler), die Gunria (Gunz), der Genus oder Aenus (Inn), ergießen stch insge- sammt in die Donau. Nach Italien und dem Po zu . kaufen der L-cmus (Tessin), die Add«ca .Adda), die Kränze von Rhätien gegen Italien zu; der Glüces . (Oglio), U^lnrrus. Der Arhesis (die Adige oder Etsch) läuft ins adriatische Meer. Seen: Der Lacus Briaaminus (Bodensee), auch Acronius, Bodamicus, Mösius und Lacus Rheni genannt; der Lacus Venetus hieß der untere Theil des Bodensee's, der sogenannte Unters oder Zellersee. Eegen Italien zu waren der Verbanus ( Lago Mag- giore), der Lacus Henacus (oder Gardersee), der / Lacus Larius (oder Lago di Como). Gebirge: Der Addula-Verg; die Alpes Rhäs tica, vom Ursprünge des Inn-Flusses bis an die Etsch. Gradce und Völker: Im eigentlichen Rhas Eien fand man die Lepontii, die Saruences bey den Euria (Chur), Cluma (Feldkirchen), Magia (Maygn- seld); die Vennones bey den Llaoenna (Eleven); die Euganei, die Brixentes, bey den Savro (Se- den); die Tridenrini, bey den Tridencum (Trient); die Feltrmi, Hey den Felrria, Bellunum (Belluno) and das spätere Bauzanum (Bozen); die Genauni dey den Terjoli (Tirol), die Breuni, bey den die aachherige Hauptstadt von Rhätien, Veldidena (Wil- Een), vor Zeiten eine sehr ansehnliche Stadt, und Aes arpons (wie man glaubt Innspruck) lag. Zu vindelicien zählt man die Brigant», wo Briaanc.um (Bregenz); die Estiones,wo Cams ^odunum (Kempten) und Rostrum Vlemavia (Min- delheim oder Memmingen)); die Lrcates, wo Dar ^asia, nachher Augustavindelicorum (Augsburg), C 4 dir i■ /

5. Mercurius Cosmicus, id est, Epitome Geographica Viri q. Clar.mi & Experientissimi J. Boteri G. Itali - S. 48

1648 - [Erffurt] Ienae : Freyschmidius Bircknerus
regio, cujus caput Divoy,Duci Sabaudi* fubjeftum. Gri Sones, Seu Rh.kt1i. Meridie Helvetia: habitant Grifo* nes inter Lagarum & Addam flumi- na , itemque Comitatum Tirolcnfem & Ticini fines. Diftribuuntur in tres leges feu fxde» ra,55flnbe bttt te&rdhjbüntx / b<n@ci&au&w fcfiiibttnb E>« ©eiirtjte Sbvcuüthínbfeminet, inter extera, ic continet fubfe vallemmefoleinam <5cca« laneam,quas Italiam attingunt: una eunt; aliis-feptemvall i bus. ©Oífíjaufjbímbí habet Curiam civita. ttm Chur,qux una cum fua ditione olinv, Epjfcopo Curi enfiparuir,unde etiam ap- pellationem habet. ©endjtbanbi adjacet Comitatui Ty- rolenfi. Ad Grifones refertur etiam val- lis Tellina, ixts Tmifimeth&aljl/ quami irrigataddua flumen,cujus loca prxcipuai funt, Bormiumj Senders , Tiran , Pofi:- laff & Morbing. Caput regionis Cia-' renn» eft : habet prxterca valles & ci*.

6. Mercurius Cosmicus, id est, Epitome Geographica Viri q. Clar.mi & Experientissimi J. Boteri G. Itali - S. 121

1648 - [Erffurt] Ienae : Freyschmidius Bircknerus
Abagni! & Tagaftì,quorum illud ex la- cu Barcena.» hoc ex iacu Colnenfi ori« thr: Inter Abagnii fluvium» & maro rubrum Barnagaflo provincia eft : inter Abagnii & Tagaflii regna funr Angete & Fatigar. Verius ixnum Barbaricum fifa fune regna Adea & Barn; & paúl» inferius Amara. Supra finiftrum .lit- tus] Tagaity jacent regna Beleguanze# & Trigemachen. Axima civitas re- gkum babetjubi incolae credunt Regi- nam Sabae fedem imperii habuiíte : alias fub tentorii* vivunt: Fuit olini poteutiflimus Rex; nunc ejus vires à Mahumetanis fic funt exta, nuat»,ut vix refpirare potuerit. Ori. ginem dicit fe trahere à Meilech, iolo- monis Regis <5c regina: Saba: filio. Barnagasso. Praccipua regis Abiffinorum provin" eia eft, extendens fe è regione Rubri jnarisa íuaquem , Baila: Turcici fedo usque ad portas Stretti feu Fauces ma- ti* ; portum habet Arcoco. Sedes re- gis Vicarii, qui & ipfe Barnagaflo dici- nir»eftbero2acivita* alias ijarua, q«* ' i fi»1»

7. Lehrbuch der Geographie - S. 65

1827 - Erfurt : Keyser
65 Erster Abschnitt. Inseln. südlich durch das Wasser Zuydvliet von der Insel Wolfersdyk getrennt, i) Süd-Bevelaud, die größte und angenehmste dieser Inseln, von der Oster- und Westerschelde umflossen, fc) Walcheren, durch das Wasser Sloe von der vorigen getrennt. Ein Canal verbindet sie mit der Wester-» scheide. Bei Blissingen ist ein vortrefflicher Seehafen, der 80 große Kriegsschiffe faßt. Alle diese letzteren Inseln erheben sich nur wenige Fuß über das Meer, sind von Natur ganz eben und flach, und werden durch 16 F. hohe Dämme gegen die Fluthen des Meeres geschützt. Der Boden besteht aus einer fetten Erde, die selten die Hoffnung des Bebauers täuscht. Das Klima ist feucht, veränderlich und für Fremde nicht gesund; doch ist die Kälte geringer, als auf dem Festlande. Ackerbau,-Viehzucht und Fischerei sind die Hauptbe- schäftigungen der Einwohner. Der Weizen aus Süd-Beveland ist seiner Güte wegen gesucht, und auf Schouven liefert der Krappbau jährlich an 20,000 Ctr. Die fetten Weiden gestatten eine bedeutende Viehzucht, und man zählt wohl an 27,000 Stück Rindvieh auf den Inseln. Zweiter Abschnitt. Europa's sieben Stammgebirge; physische Eintheilung der Lander darnach, mit Hinzuziehung der Nord- und Ostsee; Beschreibung eines jeden Landes. Man nimmt in Europa sieben Stammgebirge an, vermöge welcher durch die Verzweigungen der übrigen Gebirgsketten die ganze Europäische Gebirgsmasse in natürlichem Zusammenhänge steht. Dtr St. Gotthard in der Schweiz und der Wolchouskysche Wald (oder die Waldaihöhe) in Rußland bilden die Gebirgsknoten dieses Gebirgsnetzcs in Europa. — Die sieben Stammgebirge sind folgende: 1) Die Pyrenäen, das höchste Europäische Gebirge nächst den Alpen. Sie ziehen sich vom Eap Cervera am Mittelmeere bis zum Eap Higuera am Meerbusen von Biscaja, 56 Ml. lang und 5 — 6 Ml. breit, zwischen Spanien und Frankreich hin. 2) Die Alpen, Europens höchstes Gebirge, ziehen sich mit einem Flachenraume von 6000 Q. M. durch das ganze südliche Deutschland, die Schweiz, einen Theil von Italien, bis nach Ungarn Und die Tür- kci hinein, und haben verschiedene Namen, als: Meetalpen, Ber- ner, Walliser, Graubündec u. f. w. 3) Die Apenninen ziehen sich durch ganz Italien, und enden am Vorgebirge von Leuca und Spartivento, erreichen aber nicht die Höhe der Alpen, denn ihre höchste Spitze, der gran Sasso d’Italia m Abruzzo, ist nur 8500 Fuß hoch. 4) Der Balcan (Hamus der Alten) zieht sich in östlicher Richtung durch die ganze Europäische Türkei bis zum Schwarzen Meere hin; und hat ebenfalls mehrere Namen, als: I wan-P l a n ina, Glu- botin, Scardo, Egrisu, Despoto Dag oder Rh odepc rr.s.w. 5) Die Karpathen ziehen sich vom linken Donauufer beipres- burg in einem großen, nach Norden gewandten Bogen durch Ungarn,

8. Lehrbuch der Geographie - S. 29

1827 - Erfurt : Keyser
29 Ii. Physische Geographie. Liticana einschließt. Gebirgspässe sind Spalten zwischen stellen Gebirgswanden, die oft als Durchgänge durch die Gebirge dienen; sie haben verschiedene Namen: in den Alpen z. B. Col, in Tyrol Klause, in Italien Chiusa, in der Schweiz Scheidecke rc. Vorgebirge, Caps sind ins Meeer sich ausdehnende Landspitzen. Die genauere Erforschung unseres Erdbodens hat es gelehrt, daß die Gebirge und Berge vermittelst großer Bergketten auf der ganzen Erdoberfläche zusammen hangen. In diesem allgemeinen Zusammen- hänge der Höhen, dessen Homogenität aber nichts weniger als erwiesen ist, lassen sich gewisse Punkte angeben, in welchen das ganze Gebirgs- netz gleichsam durch einen Knoten zusammen gehalten wird, und die Gebirgsstü cke oder Gebirgsknoten heißen. So weit wir das Innere der Gebirge kennen gelernt haben, theilt man sie nach ihrem ursprünglichen Bau, Alter und Stoffe ein in: 1) Urgebirge, die ältesten Grundgebirge der Erde, die als sol- che gleichsam den Kern der Gebirge ausmachen, und als die Gerippe des Erdkörpers betrachtet werden können. Tief in das Innere der Erde erstreckt sich ihre Grundlage, die aus Granit bestehet; einer Steinmasse, bei welcher keine Spur des Werdens sich auffinden laßt, und die älter als die Thier- und Pflanzenwelt ist. 2) Ganggebirge, deren Massen sneist parallel laufende Schich- ten von Thon und Kalk, Gneuß, Glimmerschiefer und Graustein bil- den. Sie sind die Hauptbehälter der Metalle in ihren Gängen. 3) Flötzgebirge, eine Gebirgsart späteren Ursprunges, an wel- cher der Einfluß der bildenden Elemente, des Feuers und Wassers, eben so sichtbar ist, als eine fortschreitende belebte Schöpfung. Sie lassen sich leicht von den Urgebirgen unterscheiden, so wie die zerstörende Ge- walt einer großen Naturrevolution bei ihnen unverkennbar ist. 4) Aufgeschwemmte Gebirge bestehen größtentheils aus einem Sande, der durch ein Bindemittel zu Stein geworden ist, oder auch aus Mergelschichten und Tuffstein. Sie enthalten viele Verstei- nerungen von Landthieren, auch nicht selten ungeheure Granitblöcke. 5) Heraufgetriebene Gebirge (Vulkane) gehören offenbar zu den interessantesten Erscheinungen auf der Erde. Durch die Gewalt des Feuers sind sie von Innen aufwärts gebildet, daher sie sich auch alle durch ihre fast gleiche pyramidalische Gestalt auszeichnen, wenn auch oft der Zufall die Kegelform abgekürzt hat. Wert umher beherrscht ihr drohender Gipfel mit dem Krater (Oeffnung) die ganze Gegend, und zu den erhabensten Schauspielen der Natur gehört es, wenn ein mit Feuersäulen begleiteter Ausbruch derselben die blühenden Umgebun- gen mit Lava, Steinen, vulcanischer Asche oder Schlamm überfüllt. Das ganze Innere des Berges, der dabei selbst die heftigsten Erschüt- terungen erleidet, scheint dann zu kochen, es öffnet sich meist an der Seite die glühend kochende Lava einen Ausweg, und fließt dann lang- sam, aber mit unwiderstehlicher Gewalt den Berg hinab bis in das ge- wöhnliche nahe Meer, oder sie erstarret früher in sich selbst. In uner- reichbarer Tiefe scheinen die Schwefelkiese und brennbaren Stoffe zu liegen, die, sich entzündend, diese Ausbrüche veranlassen.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 100

1827 - Erfurt : Keyser
10t» Iv. Reine Geographie. 58 Stunden lang, 7 bis 20 breit, bildet es bis zu dm E. Spartr« vento und Squillace, die südlichste Spitze Italiens. Erst dem Kriege, welchen die Franzosen unter Josephs und Joachims Regierung mit den wüthenden Calabresen führten, verdanken wir die genauere Kenntniß dieses so merkwürdigen, 306 Q.m. umfassenden Berglandes, wo einst die üppige Sybaris blühete, und Praxiteles und Agathokles ge- boren wurden. Klima und Fruchtbarkeit desselben sind von Alters her berühmt, wenn auch die große Ebene Marcesato jetzt einer Wüste gleicht, und oft stehende Gewässer, welche Griechische Cultur nicht mehr ableitet, die Luft verpesten. Sonst bedeckt überall eine schwarze, sehr fruchtbare Erde den kalkigen Boden Ealabriens, das Land prangt mit allen Reichthümern südlicher Lander, und den Rücken der Apenninen beschatten die harzreichen Baume des schon von den Alten gepriesenen Sila-Waldes, wie jeden Fluß der Lorbeer. Viel lieber weilt der Blick bei diesen Schönheiten des Landes, als bei den noch sichtbaren Wir- kungen des furchtbaren Erdbebens von 1783, welches an 300 Wohn« platze zerstörte und 30,000 Menschen begrub. 3. Gebirge mit den Passen. I. Die Alpen, und zwar: 1) Die Dauphineer- und Savoyischen Alpen (Cottksche und Grafische), zwischen Frankreich und Italien, von den Quellen des Bar und der Stura nördlich bis zum cqi de von borame,. dem Anfänge des Mont- blanc-Gebirges (si Frankreich S. 82). Der Rücken dieser Alpen macht die Grenze. In Italien sind sie weit steiler als in Frankreich, und reichen mit ihren Abfällen in Piemont bis an den Po; überall Gletscher und Eisfelder. Höchst gefährlich sind die Schneestürme und Schneestürze. Höchste Spitzen dieser Alpen sind außer den bei Frankreich genannten: der Col de Ferrex, 7422 F.; der Col d'argentiere, 18,010 F.; der Montblanc, Europa's höchster Berg, 14,760 F.; der kleine Bernhard, 9000 F. ; der Jsc- ran, 11,180 F^ss^Mont Cenis, 11,446 F. u. a. m. Oft grünt und blühet Alles in Piemont, wenn immer noch Schnee und Eis diese Gipfel deckt, deren Fuß felsig, sumpfig und meistens unfruchtbar ist, so daß kaum Gras zur Viehweide wächst. — Pässe über die Dauphineer und Savoyer Alpen sind: a) Der Paß am Genfer fee, Haupt- und Kunststraße von Genf nach Wallis am südl. User des Sees. b) Der Paß von Trient (Dorf), Straße von Argentiere nach Genf, c) Der Paß über den Col de la Seigne, südwestl. vom Montblanc, Saumstraße aus dem Arvethale nach Courmayeur. d) Ueber den kleinen St. Bernhard, Saum- straße aus dem Iserethal nach Aosta. e) Der Jseranpaß, Saumstr. von Sert, am Jseranberge vorbei, nach Chivasso am Po. (beschwert.) 1) Der Cenispaß, seit 1802 Haupt- und Kunststr. aus Italien, von Turin über Susa, den großen und kleinen Monr Cenis nach Frankreich. Der höchste Punkt dieses wichtigen Passes ist 6100 F. g) Der Paß von Brian con oder über das Genevregebirge. (S. bei Frankreich S. 82). b) Bon B ar- rau x, Str. von Montmeillant nach Grenoble in Frankreich, vertheidigt durch das Fort Barraux. Die höchsten Gebirgspässe liegen alle meist 6000 F. hoch, und können auch nicht zu allen Jahreszeiten passirt werden. 2) Die Walliser (oder Pennische) Alpen (s. Schweiz). Sie schließen sich mit dem Montblanc an die Savoyer Alpen an, und ziehen sich zwischen Italien und der Schweiz in nordöftl. Richtung bis zum St. Gott-

10. Lehrbuch der Geographie - S. 102

1827 - Erfurt : Keyser
15>2 Iy. Reine Geographie, (castel cavallo), Straße von Bassano nach Trient, durch eine alte Burg vertheidigt. C, Pässe über dte Karnischen und Krainer Alpen, a) Der Paß von Pontafel (ponteba), Haupt - und Kunststr. aus Italien über Villach nach Wien. ( 1797 ward dieser Paß von den Franzosen erstürmt.) b) Der Prcdilpaß mit dem Jsonzothale, an Italiens Nordost- grenze; Str. von Gradisca und Udine über den Predilberg und die Karni- schen Alpen nach Pletz oder Flitsch. (Seitenpaß von Chividale durch ein enges Felsenthal nach Caporetto in Illyricn.) Beide Pässe sind die Haupt- straßen aus Italien nach dem innern Oesterreich, die sich bei Billach ver- einigen. Sie allein können, gut vertheidiget, das Eindringen eines Heeres verhindern. 4) Die Seealpen. Sie ziehen sich vom Passe Bochetta an zuerst südwestl. in Italien, bis zur Quelle des Bar und der Stura, von wo sie nach Frankreich übergehen (vrgl. S.82), dann nordöstl. bis nach Bobbio am Trebia, und südl. am Meere enden, wo die Straße oft sehr schmal ist. Die höchsten Spitzen.sind 10,000 F. Bei Oneglia scheint sich ein Arm dieser Seealpen unter das Meer zu tauchen, beim Eapo Corso guf Corsica wieder hervor zu kommen, und durch diese Insel nach Sardinien zu ziehen. — Passe yber diese Alpen sind: a) Der Paß von St. Martins, Saumstr. von Demonte nach Nizza, b) Der Paß von Len da, Str. von Coni nach Nizza, 5600 F. hoch, c) Der Paß von Morano oder Ormea, Haupt - und Kunststraße von Oneglia, steil über die Alpen nach Turin. 6) Die Bochetta (co!lo della Bochetta), Haupt - und Kunststraße aus der Lom- bardei nach Genua. Die meisten Gebirgsthäler in den Seealpen sind sehr felsig und oft gar nicht zu befahren. ?I. Die Apenninen, das zweite Hauptgebirge Italiens, welches sich bis an dessen südlichste Spitze erstreckt, sind eigentlich blos eine Fortsetzung der Seealpcn, und thei- len Italien in die östl. und westl. Hälfte. Sie sind dürr und waldlos, doch zum Theil mit Kastanienbäumen bewachsen, deren Frucht den armen Be- wohnern das Korn ersetzt. Es finden sich keine großen noch tiefen Thäler, wenige Seen und Flüsse, aber viele Höhlen und ausgebrannte Vulkane. Ihr Hauptrücken tritt der Ostküste naher als der Westküste. Er thcilt sich an der Quelle des Brandaría in zwei Züge, wovon der eine, südöstl. gehend, als Apulische Apennsnen, am Capo Leuca endet, der andere aber südlich hie in die Spitze Italiens reicht, und dort, als Calabrische Apenni- yen, mit dem Capo Spartivento ins Meer taucht, sich aber mit dem Capo di Fsiro auf Sicilien fortzusetzen scheint. Die Apenninen stehen den Alpen yn Höhe, Länge und Breite sehr nach, und erreichen nirgends die Schnee- linie, sbschon sie sich (mit Ausnahme des ssidl. Unteritaliens), zumal in in den Ahruzzen, vom October bis Ende April mit Schnee bedecken. Am höchsten sind sie nordöstlich von Florenz in Toscana, als Montes Simone und Radicosa und in den Abruzzen. Hier finden sich die Spitzen: Bascóle ngo in Toscana, 4324 F. ; Monte della sibylla im Kirchenstaate, 7285 F. ; der Zinn Sasso d’ Italia in Abruzzo, stz44 F.; derbelino, nordöstl. von Rom, 8148 F.; der Vesuv, 3600 F., pelch?r, so wie der Gargano bei Manfrcdonia am Adriatischen Meere, hom Hauptzuge ganz isolirt steht. — Pässe über dieses Gebirge: a) Der Trehbiapaß, Str. von Genua nach Piacenza sheißt auch Paß pon Novegno). b) Der Paß von Santa Croce, Str. von Genua stgch Parma c) Bon P a t r e m o l i, Kunststr. von Spezzia nach Parma. >0 Pon Fiumalbo. Str. von Lucca und Florenz nach S. Dalmazio und
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