— 38 -
Zur andern; auf dem braunen Grunde wuchs wenig anderes als Wolfsmilch, Heidekraut und dunkle Waldbeeren. Dann senkte er sich in ein stilles Waldtal, sührte durch sumpsigeu Grund und das Bett eines Baches und stieg auf der andern Seite wieder in den Wald. Einigemal kamen die Reisenden auch über altes Ackerland; noch waren die Beetfurchen sichtbar, aber Schlehdorn und stachliger Ginster standen dicht wie eine Hecke daraus, und die Pserde halten Mühe durchzudringen. Zuletzt erklommen die Rosse der Reisenden mühsam die Höhe des Jdisberges, auf dessen Mitte sich eine Hobe Esche aus dem niedrigen Kraut erhob. Hier verbrachten sie die Nacht, um sich beim ersten Morgengrauen wieder zum Aufbruch zu rüsten; denn es war noch eine weite Tagsahrt bis in den Bergwald der Tbüringe (Jdisberg = Veste Coburg).
Unter Franken und Wenden: Heute ritt der Führer noch schneller als am letzten Tage; aber sein scharser Blick prüfte wieder jeden Busch und Stein. So oft sie aus dem Wald in ein Wiesen-tal kamen, gab er seinen Begleitern ein Zeichen zurückzubleiben und winkte nach einer Weile mit gehobener Hand ihm zu folgen. — In der Landschaft lagen in den Tälern oder aus halber Höhe der Berge, wo ein kräftiger Quell aus dem Boden rann, hie und da Dörfer und einzelne Höfe fränkischer Ansiedler, die meisten Höfe klein, die Häuser zerfallen, notdürftig gestickt, daneben oft leere Brandstätten. Jedes Dorf und jeder Hof waren umwallt, aber auch Wall und Graben waren verfallen und zerrissen. Nur wenig Leute sahen sie auf dem Felde, in den Dörfern rannten die Kinder und Frauen an den Hoszaurt und starrten den Reisenden nach. Zuweilen war am Hausgiebel über dem Zeichen des Besitzers ein Kreuz gemalt, dann segnete der Reisende die Bewohner mit dem Christengruß. — Wieder kamen sie an ein Dorf, ohne Zaun standen die hohen Strohdächer, welche fast bis zum Boden reichten. Nackte Kinder, bräunlich und mit Schmutz bedeckt, wälzten sich neben den Ferkeln aus der Dungstätte. Kleiner waren die Leute, rundlich und Platt die Gesichter und statt der bedächtigen Ruhe, mit welcher die Reiter anderswo von den Dorfbewohnern begrüßt wurden, tönten ihnen hier lautes Geschrei, Schelte und Verwünschungen in fremder Sprache entgegen.
„Sind die Fremdlinge häufig auf eurem Grunde?" fragte der Fremde.
„Es sind Wenden von ostwärts, in mehreren Dörfern hausen sie hier und in Thüringen, sie zahlen Zins dem Grafen des Frankenherrn, aber übelgesinnt bleiben sie und widerbellig."
So ging es eine Stunde vorwärts durch Buschholz und über Wiesengrund, endlich sahen sie in der Entfernung seitwärts vom Wege einen großen Hof unter Lindenbäumen. Da sie aber herankamen, fanden sie das Dach zerrissen, die Tür eingeschlagen, die Kohlen eines Feuers vor dem Hause und im Grase einen toten Mann, das Haupt durch einen Kolbenschlag gebrochen.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
— 14 —
5. Wie ist das Schulhaus gegen Feuer und Blitz geschützt!
6. Sprich über die Einrichtung des Blitzableiters!
7. Erzähle von der letzten Feuerprobe!
8. Zeichne den Grundriß des Stockwerkes, in welchem deine Klasse liegt! (1:200)
(Der Grundriß, der zur Veranschaulichung dient, zeigt das Verhältnis 1:20.)
9. Zeichne den Grundriß des untersten Stockwerkes! (1:400)
10. Gib die Maße des Schulhofes an!
(Gemessen wird mit einer Schnur von 5 bis 10 m Länge, auf welcher die
Meter durch schwarze Punkte abgeteilt sind.)
11. Wie hat der Lehrer ein Ar (a) aus dem Schulhof abgesteckt?
12. Bezeichne die Lage des Schulhofes oder seiner Teile zum Schulhaus und zur
Umgebung!
Abbild. 1. Mittelschule Iii.
13. Sprich über dein Verhalten im Schulhaus und auf dem Schulhof!
14. Zeichne um den Grundriß des Schulhauses (unterstes Stockwerk) noch den Grund«
riß des Schulhofes! (1:400)
(Der Grundriß, der zur Veranschaulichung dient, zeigt das Verhältnis 1:40.)
15. Warum ist der Schulhof bepflanzt worden?
16. s) Was für Bäume stehen auf dem Schulhof?
b) Unterscheide sie nach ihren Blättern und Früchten!
c) Zeichne die Blätter und Früchte, schneide sie aus und klebe sie auf!
6) Forme sie!
17. Achte auf die jetzigen Gäste des Schulhofes!
18. Welche waren im Winter anwesend?
19. Führe ein Buch, in welches du einschreibst, wann du die ersten Schwalben iahst,
wann die Knospen sich öffneten, der erste Baum blühte, der erste Nebel auftrat,
das erste Gewitter ausbrach usw.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
— 134 —
Erfurter Ratsmeister Christian Neichart im Dreienbrunnen die hente noch
nutzbringende Bewässerungs- und Anbauart ein. Durch Herbeischaffung
der besten Sämereien aus andere» Ländern lind durch die sehr mühsame
Arbeit der Anpassung der jungen Pflanzen an die Witterung gelaug dann
den Erfurter Gärtnern der Anbau der besten Gemüsesorten, so z. B. der
Anbau der Blumenkohlart, die unter dem Namen „Erfurter Blumenkohl"
die weiteste Verbreitung gefunden hat. Auch eine große Zahl anderer
Gemüsesorten hat durch deu Erfurter Gürtnereibetrieb eine besondere Form
erhalten. Heute ist der Gemüsebau nicht mehr auf deu Dreienbrunnen
beschränkt. — Mit dem Gemüsebau ist aber auch die Samenzucht ver-
knüpft. Daraus entwickelte sich ein weitausgedehnter Samenhandel. Schon
Christian Reichart versorgte weit über die Grenzen Deutschlands hinaus
andere Gärtnereien mit Erfurter Gemüsesamen.
Zu Reicharts Zeiten hatten sich verschiedene Liebhaber bereits der
Blumenzucht zugewandt. So erfahren wir aus seinen Schriften, daß in
Gärten innerhalb und außerhalb der Stadt Primeln, Hyazinthen, Tulpen,
Anemonen, Malven, Gartenwicken n. a. Ziergewächse gezogen wurden.
Der Anbau vou Nelken, Aurikeln und Levkojen führte bald zu einem
lebhaft betriebenen Blumenhandel, aus dem sich der Handel mit Blumen-
samen von selbst ergab. Die erste derartige Kunst- und Haudelsgärtuerei
gründete Jakob Platz im Jahre 1756. Mit der weiteren Entwicklung
des Erfurter Gärtnereibetriebes ist der Name des Kunst- und Handels-
gärtners Friedrich Adolf Haage verknüpft. Er hat für die Erfurter Zier-
gärtnerei die gleiche Bedeutung wie Christian Reichart für den Gemüse-
bau. Beiden hat darum die dankbare Nachwelt ehrende Denkmäler er-
richtet. In der Gartenstraße, die ihren Namen von dem früher dort ge-
legenen botanischen Garten der Universität hat — also an würdiger
Stelle — gründete Haage 1822 ein kleines, eigenes Geschäft und knüpfte
bald Verbindungen an, die über Deutschland und Europa und weit über
das Meer hinausgingen. Heute sind der Erfurter Gärtnereibetrieb und
seine mustergültigen Leistungen in der ganzen Welt bekannt.
Bald reichten die Stadtgärten zu dem umfangreichen Anbau nicht
mehr aus. Die Blumenzucht wurde aufs Feld verlegt, und mit seinem
Freilandanbau ist Erfurt wieder vorbildlich für andere Städte geworden.
Jetzt gleicht die ganze Umgebung Erfurts einem einzigen Garten. Die
Fluren prangen während der Sommermonate in den prächtigsten Farben,
und die herrlichsten Blumendüfte erfüllen die Luft. Der Blick schweift
weithin über große Felder mit Astern, Nelken, Stiefmütterchen, Malven,
Levkojen usw. Weit über 1000 Arten und Abarten von einjährigen
Sommerblumen werden in und um Erfurt in größerer oder geringerer
Menge angebaut. Der Freilandanbau erstreckt sich heute auch auf Stauden
<Dauergewächse), Rosen, Baumarten und die verschiedensten landwirtschaft-
lichen Sämereien.
Auf eine hohe Stufe der Entwicklung hat sich auch die Erfurter
Blumenbinderei emporgeschwungen. Sie ist gleich weltberühmt wie die
Blnmen- und Samenzucht. Bahnbrechend war auf dem Gebiet die Kunst-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Christian_Neichart Christian_Reichart Jakob_Platz Friedrich_Adolf_Haage Friedrich Adolf Christian_Reichart
Extrahierte Ortsnamen: Dreienbrunnen Erfurter_Gürtnereibetrieb Deutschlands Deutschland Europa Erfurt Erfurt
— 100 —
Muschelkalkes stürzte. Solche Erdfälle entstehen auch heute noch. —
Die einzige merkenswerte Quelle*) des Steigers ist die im Rhodaer
Grunde beim Forsthaus Eichenberg. Sie gibt immer Wasser. Sonst wird
der Steiger noch entwässert durch den Rhodaer Bach und seine zwei Zu-
flüsse, durch die Bäche im Tipptal (Westseite des Steigers) und im
Hopsengrnnd (Nordseite des Steigers) und durch den Schindleichsgraben.
Seinem Laufe folgt die neue Straße nach Arnstadt. Der Hopfengrund-
bach entspringt im Quellteich am Möbisburger Marktweg. Die Bäche
besorgen nur den Abfluß des Regenwassers. Bei starken Regenfällen
und zur Zeit der Schneeschmelze werden sie oft zu reißenden Gewässern.
Pflanzenwelt. Im Neuen Steiger finden wir hauptsächlich Laub-
bäume Der Alte dagegen zeigt besonders Nadelholzbestand. Einzelne
seiner Teile werden deshalb kurz als „Tannenwäldchen" bezeichnet; es
sind aber Kiefern, die dort stehen. An Laubbäumen finden wir Winter-
und Sommereichen, Buchen, Birken, Eschen, Feldahorn, Haselnnßsträncher,
Weiden, Schwarz- und Kreuzdorn. Der Nadelholzbestand zeigt Rottannen
oder Fichten und Kiefern. Unter den Bäumen sproßt eine reiche Blumen-
welt. Kaum ist der Schnee verschwunden, so heben schon die Frühlings-
knotenblumen (Schneeglöckchen) ihre Köpfchen. Ihnen folgen die Leber-
blümchen, die in ihren Blütenblättern das Blau des Himmels wiederspiegeln.
Bald schwanken Tausende von Windröschen oder Anemonen im Winde,
und das Lungenkraut öffnet seine Knospen. Dann bedeckt sich auch der
noch blattlose Strauch des giftigen Kellerhalses mit stark duftenden Blüten.
Im Verborgenen blühen Haselwurz und verschiedene Arten von Veilchen.
Auf sie sehen die schwefelgelben und die goldgelben Schlüsselblumen stolz
herab. Im Mai erfüllt der Duft der Maiglöckchen den Wald, und weiße
Erdbeerblüten lngen aus dem Gebüsch. Stolze Türkenbundlilien nicken
dem schüchternen Ehrenpreis zu. Nun läuten auch die Glockenblumen.
Ihr Geläut läßt das Johanneskraut, die Goldruten, das Kreuzkraut und
die Rannnkeln aus dem Schlafe erwachen. Doch bald ist ihre Herrlich-
keit dahin, und Wachtelweizen, Enzian, Tausendgüldenkraut u. a. treten
an ihre Stelle. Jetzt laden die gereiften Erdbeeren zum Schmause eiu,
und eßbare Champignons und Steinpilze winken die Pilzsammler zu sich
heran. Doch schauen aus dem Grasteppich auch der rote Hut des schäd-
lichen Fliegenpilzes und die roten Beeren des gefährlichen Kellerhalses
hervor.
Tierwelt. Auch die Tierwelt des Steigers ist reichhaltig.
Finken, Amseln und Drosseln schmettern im Frühling ihre lustigen Lieder.
Daneben läßt der Kuckuck seiuen einförmigen Ruf erschallen. Häher und
Spechte wecken uns dnrch ihr Gekrächz oder durch ihr Klopfen aus unsern
Träumen, und hoch aus der Luft ertönt der Schrei eines Habichts, einer
Weihe oder eines Bnssards. Im Winter besuchen uns Dompfaff. Berg-
fink, Tannenmeise, Kernbeißer und Seidenschwanz. — Eilig huscht die
*) Versuch: Baue in einen Sandberg eine Tonschicht oder eine Glasscheibe
etwas schräg ein und gieße dann Wasser auf.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
— 105 —
Bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts war der Dreienbrunnen ein
sumpfiges Gelände. Das Wasser lief beliebig ab und bildete verschiedene
Teiche, in denen wilde Brnnnenkresse und andere Wasserpflanzen wuchsen.
Dann fing man an, den Boden nrbar zu machen. Gegen Ende des 18.
Jahrhunderts führte der Erfurter Ratsmeister Christian Reichart die heute
noch nutzbringende Bewässerungs- und Anbanart ein.
Breite Gräben, Klingen genannt, durchziehen den Boden. Er erhebt
sich zwischen den Klingen zu hohen, an den Rändern abgebuchten Beeten.
Sie heißen Jähne. Die Klingen sind verschieden breit. Die Gießklingen,
nur V2 m breit, dienen zur Bewässerung. Die Klingen aber, in denen
die Brunnenkresse angebaut wird, sind 2 m breit. Auf den Jähnen baut
der Dreienbrnnnengärtner nacheinander die vorzüglichsten Gemüse. Im
ersten Frühling bedeckt Kopssalat das Beet, ihm folgen Blumenkohl und
Kohlrabi, zwischen denen noch Sellerie und Porree stehen. Zum Schluß
erhält das Beet eine Pflanzung von Kohlrabi und Wirsing. Dnrch
einen solchen Betrieb ist der Ertrag sehr hoch. Er läßt sich aber nur
mit künstlicher Bewässerung ermöglichen. Mit der Gießschaufel überschüttet
darum der fleißige Gärtner täglich mehrmals alle Beete seines Dreien-
brnnnenlandes.
Früher wurde das Wasser des Dreienbrumiens in die Stadt geleitet.
Jetzt fließt das Wasser des Dreienbrunnenteiles, in welchem die genannten
drei Quellen liegen, in den Flutgraben. Infolge der nen entstandenen
Straßen hat man das Wasser in einen Sammelkanal geleitet, durch den
es sich dann an der Pförtchenbrücke in den Flutgraben ergießt.
3abn. D/iiotl
Abbild. 25. Dreienbrunnenanlage im Schnitt.
6. Die Brunnenkresse.
Die Bruuuenkresse ist eine Wasserpflanze. Ihre oberen Blätter
sind unpaarig gefiedert, ihre unteren dreizählig. Sie blüht im Juui. Die
weißen Blüten stehen in Trauben. Die Blüte ist eine Kreuzblüte mit
4 langen und 2 kurzen Staubblättern. Die Frucht ist eine Schote.
Die Blätter und die jungen Stämmcheu liefern einen wohlschmeckenden
Salat. Darum wird die sonst wildwachsende Pflanze angebaut. Der
Anbau ist aber nicht überall möglich. Die Brunnenkresse liebt nämlich
ein reines, eisenfreies Wasser, das im Winter nicht zufriert.
Unser Dreienbrnnnen, der solches Wasser führt, ist darum zum An-
bau der Brunnenkresse geeignet. In den schlammigen Boden der Klingen
drückt der Gärtner in Spannenweite Häufchen von etwa 10 jungen
Pflanzen. Nach etwa 3 Wochen wird die Brunnenkresse beschnitten.
Alles, was über den Wasserspiegel ragt, wird entfernt. Dann streut der
Gärtner Schaf- oder Kuhdünger in die Klingen. Nach je 4—6 Wochen
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
— .106 —
kann die Brunnenkresse zum Verbrauch geschnitten werden. Die besten
Schnittzeiten sind der Herbst, der Winter und die ersten Frühlingsmonate.
Im Sommer verbraucht die Brunnenkresse den angenehm bitter schmeckenden
Saft zur Entwicklung ihrer Blüten und Früchte. Jedes Jahr muß eine
Umpflanzung erfolgen.
Beim Schneiden kniet sich der Gärtner auf ein über die Klinge
gelegtes Brett. Er nimmt mit dem Messer etwa fingerlang die Triebe
der Brunnenkresse weg. Dann bindet er sie mit geteilten Weidenrütchen
in Bündel. Die über die Wasseroberflüche ragenden Triebspitzen schlägt
er im Winter täglich mit einem durchlöcherten Brett unter Wasser.
7. Mätt was de Arforder Gärtner alles hanneln.
Mätt wassense tun hanneln? Das wäll och dr sa. Mätt griener
Ware: mätt Blaukuhl onn Märschöng, Knhlrabi o Blommfnht, Kuhlromm
0 Wäißkuhl, mätt Mihren o Gorken, Redieschen o Rättg, mätt grien
Ärbesen o grien Bonn, mätt Borreh o Dill, Spönnat o Gartensalat,
mätt Bnffbonn, Bietersöllche, Zellerie, Zöppeln onn Brannkärrsch.
Aus „Erfurter Schnozeln".
8. Die Wassergewinnungsanlage im Dreienbrunnen.
Das Jahr 1911 war das trockenste, das je beobachtet wurde. Schon
im Winter von 1910 auf 1911 war wenig Schnee gefallen. Die ober-
irdischen Wasserlänfe führten darum nur wenig Wasser und hatten im
Sommer und Herbst den niedrigsten Wasserstand. Durch deu heißen, fast
regenlosen Sommer vertrockneten viele Brnnnen und Quellen. Selbst
Quellen, die sonst selten versagen, blieben aus, z. B. der Mühlberger
Spring.
Die ungünstigen Verhältnisse hatten in Erfurt einen großen Wasser-
mangel zur Folge. Im Sommer und Herbst 1911 mußte die Leitung
zeitweise abgestellt werden. Eine Besserung trat erst ein, als die Wasser-
gewinnungsanlage im Dreienbrnnnen in Betrieb genommen wurde.
Schon im Jahre 1911 wurden daselbst drei Filterbrunnen angelegt.
Jetzt sind 10 im Betriebe, doch wird die Anlage noch erweitert. Jeder
hat eine durchschnittliche Tiefe von 11 in. Es sind Filterbruunen, weil
der Raum zwischen Bohrwand und Saugrohr mit Kies, der zum Filtrieren
des Wassers dient, ausgefüllt ist. Elektrisch betriebene Pumpen heben
das Wasser und führen es teilweise nach dem Hochbehälter der Cyriaks-
bürg, teilweise unmittelbar in das Rohrverteilungsnetz des Wasserbehälters
im Steiger.
2. Im Westen und Nordwesten: Alacher Höhe: Eyriaksburg und
Petersberg.
a) Fragen und Aufgaben:
1. Wovon wird im Westen und Nordwesten das Weichbild ausgefüllt?
2. Erkläre die Namen Fahnersche und Alacher Höhe!
3. Sprich über Lage, Höhe und Gliederung des Bergzuges!
Abbild. 7. Der Benediktsplatz.
Schon in kurmainzischer Zeit wurde ihre Benutzung für den Wagen-
verkehr verboten. Die Franzosen freilich kehrten sich später nicht an das
Verbot. Die preußische Regierung erneuerte es aber sofort und ließ die
Zugange durch Schlagbäume schließen. Seit der Mitte des vorigen Jahr-
Hunderts sind sie gefallen, denn man hatte sich an das Verbot gewöhnt.
Seit ihrer ersten Erbauung war die Brücke mit Buden, auch
Krämeu genannt, besetzt. Darin wurde der Kleinhandel mit meist fremden,
ausländischen Waren, besonders mit Gewürzen, betrieben. Daher auch
der Name der Brücke. Die Brückenkrämer hatten besondere Vorrechte.
Eine Zeitlang waren sie sogar die einzigen Kramhändler in der Stadt,
da der Rat den übrigen Kramhandel in ihr verboten hatte.
Mit der Brücke gleichsam verwachsen waren die beiden Kirchen, die
Benediktikirche und die Ägidienkirche. Anfangs ans Holz, wurden sie
später aus Stein aufgeführt. Sie ruhten auf einem von starken Pfeilern
getragenen Gewölbe. Durch das Gewölbe gelangte man auf die Brücke.
Auch hatten verschiedene Handwerker ihre Stände in den Hallen des Ge-
Woldes. So standen im Gewölbe der Benediktikirche die Bockledergerber.
Rechts von jeder Kirche stand der Turm. Die Ägidienkirche ist heute
noch vorhanden. Die Benediktikirche wurde 1807 von den Franzosen
auf Abbruch verkauft. Ihr Turm wurde erst 1895 abgerissen. Eine
bezügliche Inschrift an dem gegenüberliegenden Hanse berichtet von seinem
Schicksal. Die Ägidienkirche ist seit 1827 in ein Bürgerhaus umgewandelt
worden. An ihm kann man noch deutlich die alte Bauart erkennen.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
— 46 —
angebaut. In der Umgebung der Stadt, besonders am Bahndamm, wächst
er wild. — Die Pflanze hat einen ästigen Stamm. Die Blätter sind
blaugrün. Die unteren sind gestielt, länglich und gezähnt, die oberen
ungestielt. Sie umfassen den Stengel mit ihrem pseilförmigen Grunde.
Der Blütenstand bildet eine Traube. Die kleinen, gelben Blüten haben
vier Kelchblätter und vier Blumenblätter. Sie umschließen vier lange und
Abbild. 10. Die Waidmühle.
zwei kurze Staubblätter. Die Blüte ist also eine Kreuzblüte. Die flach-
gedrückte Schote enthält nur einen Samen und springt nicht auf. Der
Waid blüht im Mai. Die Pflanze ist zweijährig. Aus den Blättern
bereitet man ein vortreffliches Mittel zum Blau- und Grünfärben.
Die geernteten Blätter läßt man etwas welken. Dann werden sie
zerquetscht und auf Haufen geworfen. Haben sie sich erhitzt, so ballt man
faustdicke Kugeln daraus, die getrocknet werden.
Die Bauern brachten die Waidkugeln auf den Erfurter Waidmarkt.
-Hier kauften die Waidjunker den Waid ein, um ihn zu dem sehr geschätzten
Farbstoff zu verarbeiten. Die Verarbeitung geschah im Herbst und Winter.
600 Schock Waidbälle wurden auf einmal im Wasser erweicht. Dann
wurden sie mit Waidhämmern zerschlagen, auf den hohen Wmdboden*)
in Hänfen aufgeschüttet und nochmals mit Wasser Übergossen. Dadurch
*) Solche Häuser sind noch in größerer Zahl vorhanden, besonders in der
Johannesstraße.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
— 91 —
gelegenem Wege dahin. Das hatte den Zweck, die Reisestrecke weithin
überschauen zu können, weshalb sie auch den Namen „Hohe Straße"
führte. „Via regia I^usatiae" wurde sie genannt, weil ihr östliches
Endziel die Lausitz war.
15. Das Weichbild im allgemeinen.
a) Fragen und Aufgaben:
1. Wodurch wird die neue Stadt von der alten geschieden?
2. Zähle die einzelnen Glacisabschnitte auf!
3. Gib an, was die Anlagen eines jeden Abschnittes auszeichnet!
4. Beschreibe das Reichartdenkmal!
5. Beschreibe die Stadtpark-Anlage auf der Daberstedter Schanze!
6. Gib eine Deutung des Wortes „Weichbild".
7. Beginne mit dem Aufbau des Weichbildes im Sandkasten!
b) Unterrichtsergebnisse:
1 a) Das Weichbild ist das städtische Gebiet,
b) Das Weichbild ist die Stadtgerichtsbarkeit.
2. Das Glacis ist die Erdanfschüttnng jenseits des Stadtgrabens einer
Festung.
3. Eine Schanze ist eine Schutzbefestigung.
c) Zum Lesen:
1. Ein Morgenspaziergang durch unsere Glacisanlagen
und den Luisenpark.
Zu unserm Spaziergang benutzen wir einen schönen Morgen im
Mai. Wir beginnen unsere Morgenwanderung am Johannestor und
wenden uns am Flutgraben entlang. Bald sind wir unter grünen Büschen
und Bimmen. Kühl und erfrischend weht uns der Morgenwind entgegen.
Leise rauscht und wispert es in dem jungen, grünen Laube. Über die
wohlgepflegten Wege hüpfen behend dicke, drollige Spatzen. Sie streiten
sich zwitschernd mit ihren Vettern, den Finken, um eiuen guten Bissen.
Eine Amsel sitzt auf der Krone des Ahornbaumes und singt ihr frohes
Morgenlied. An der Schlachthofbrücke blühen die Schwertlilien am
Rande des Gebüsches. Weiterhin werden die Buschanlagen immer dichter.
Ein Halbrund mit steinigen Abhängen täuscht uns ein Stück einer
Hochgebirgslandschaft vor. Die Täuschung wird noch vermehrt durch die
Gebirgspflanzen, die zwischen die Steinblöcke gebettet sind. Um die Flieder-
büsche mit ihren üppigen Blütenrispen summen fleißige Immen. Sie
holen sich ihren ersten Morgenschmaus. Und unten am Boden begann
auch schou längst ein munteres Regen. Ameisen und Käfer sind auf ihrer
Morgenwanderung begriffen und suchen eifrig nach Labung.
Wir sind unterdessen am früheren Krämpfertor angekommen und
schreiten weiter bis zur Brücke der Meysartstraße. Hier hält uns der
einfache Gedenkstein fest, der zu Ehren des Musikmeisters Golde, des Ton-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
— 94 —
einmal sehen könnte, wie eifrig und tüchtig der Gartenbau in und um
Erfurt betrieben wird, er würde sich herzlich darüber freuen. Seine Be-
mühung hat reiche Frucht getragen, denn Erfnrts Gartenbau hat Weltruf
erlangt. Nach K. Lürtzing.
Abbild. 23. Der Stadtpark.
3. Auf der Daberstedter Schanze.
Nahe am Hauptbahnhos liegt auf der Daberstedter Schauze der
Stadtpark mit seinen prachtvollen gärtnerischen Schmuckanlagen. Sie zeigen
schon dem vorüberfahrenden Fremden, daß Erfurt die in aller Welt be-
kannte Blumen- und Gärtnerstadt ist. Von der Bahnhofstraße kommend,
baut sich das Ganze vor unseren Augen als eine große Stufenanlage
auf. Eiue breite Freitreppe führt zu einem mit Ulmen bestandenen Sitz-
platz. Sein Hauptschmuck ist ein großes, zweistufiges Wasserlaufbecken
mit doppeltem Springbrmmen. Die Freitreppe ist beiderseits mit Laternen
geziert und teilt sich auf halber Höhe bei einem immer fließenden Mauer-
brunnen. Von dem äußereu Ringe des Sitzplatzes genießt man eine gute
Aussicht auf die vorliegende weite Ausmündung der Bahnhofstraße mit
ihrem regen Verkehr. Die Rasenflächen zur Seite des Aufganges sind
üppig mit blühenden Gewächsen geschmückt. Zuerst blühen hier, von der
warmen Frühlingssonne gelockt, Schneeglöckchen, Veilchen, Narzissen und
andere frühe Kinder der Blumengöttin. Dann kommen die Alpenrosen
mit ihren großen Blütensträußen, vom zartesten Weiß bis zum tiefsten
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]