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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 6

1911 - Erfurt : Keyser
Spitzen wiederum aus Feuerstein gebildet sind. Hat der Jäger einen solchen Pfeil verschossen, so daß er nicht im Körper des Wildes steckt, dann sucht er sorgsam das Schußfeld ab, denn der Pfeil ist wertvoll für ihn wegen der geraumen Zeit, die seine Herstellung erfordert. Ihre Jagdbeute: Gewiß sind die Waffen gar einfach und kunstlos im Vergleich zu denen einer späteren Zeit, in welcher der Mensch schon die Verarbeitung der Metalle kennen gelernt hatte, aber sie erfüllten bei der großen Gewandtheit der Menschen jener Tage, bet der Schärfe ihrer Augen, der Kraft ihrer Arme und Beine und bei der genauen Kenntnis aller Schliche und Gewohnheiten der Tiere doch ihren Zweck. Auch heute haben sie es ge-tan; denn mit reicher Beute kehren die Jäger vom frohen Weid-gang heim. Auf zwei frisch gefällten, jungen Tannen tragen sie einen feisten Hirsch und an einer der Stangen baumelt ein gelbbrauner Fuchs, der schon den wärmeren Winterpelz angelegt hat. Reinekes Balg wird nun in Streifen geschnitten werden, um das Gewand des glücklichen Jägers zu schmücken. Jubelnd umspringen die Kleinen die Heimkehrenden, den Großvater, Vater, Bruder und die sonst Versippten. Auf dem Wege zum Heim: Mit den Jägern kehren die Kinder zum eigentlichen Heim der Sippe zurück. Aus dem Wege, den sie einschlagen, läßt das Oberhaupt der Gesamtfamilie das scharfe Auge, überall umherspähend, nach dem Rechten schauen. Aus einmal zeigt einer der Knaben hinunter zum Fluß. Und wie die anderen der weisenden Hand mit dem Auge folgen, sehen auch sie, wie einer aus ihrer Sippe in schwerfälligem Rachen — ein dinbaum ist's, mühsam mit Feuerbrand und Steinkeil ausgehöhlt — im Fluß umherfährt, um in den Buchten Reusen aus geflochtenen Weiden zum ergiebigen Fischfang auszulegen. Und dort erblicken sie, auf einem über das Wasser hängenden, zur Hälste verdorrten Baumstamm liegend, einen halbwüchsigen Jüngling, der die Flachsschnur mit dem Angelhaken aus Knochen in das Wasser senkt. Die Jäger aber schreiten auf dem Rücken des Abhanges weiter. Hier sind fast alle Bäume fortgeschafft — welche Arbeits- leistung für diese Menschen mit ihren geringen Werkzeugen! — und ein großer Platz ringsum mit Pfahlwerk eingeschlossen, zur Ausnahme des Viehes bestimmt. Zur Stunde aber ist der eingefriedete Raum leer. Die Rinder und Schafe weiden unten auf den schönen Weideplätzen ant Talufer, die Schweine tummeln sich im Waldfmttpfe, und die Ziegen klettern unter der Aussicht zweier Knaben an den kräuterreichen Abhängen umher. Im Heim: Ganz in der Nähe liegt auch die Heimstätte der Sippe. Eine stattliche Zahl einfacher Hütten erhebt sich an Ort und Stelle (Steinzeit-Ausiedlung hinter dem Petersberge). Sie sind aus Holz erbaut und mit Stroh oder Schilf bedeckt. Die Fächer

2. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 100

1916 - Erfurt : Keyser
— 100 — Muschelkalkes stürzte. Solche Erdfälle entstehen auch heute noch. — Die einzige merkenswerte Quelle*) des Steigers ist die im Rhodaer Grunde beim Forsthaus Eichenberg. Sie gibt immer Wasser. Sonst wird der Steiger noch entwässert durch den Rhodaer Bach und seine zwei Zu- flüsse, durch die Bäche im Tipptal (Westseite des Steigers) und im Hopsengrnnd (Nordseite des Steigers) und durch den Schindleichsgraben. Seinem Laufe folgt die neue Straße nach Arnstadt. Der Hopfengrund- bach entspringt im Quellteich am Möbisburger Marktweg. Die Bäche besorgen nur den Abfluß des Regenwassers. Bei starken Regenfällen und zur Zeit der Schneeschmelze werden sie oft zu reißenden Gewässern. Pflanzenwelt. Im Neuen Steiger finden wir hauptsächlich Laub- bäume Der Alte dagegen zeigt besonders Nadelholzbestand. Einzelne seiner Teile werden deshalb kurz als „Tannenwäldchen" bezeichnet; es sind aber Kiefern, die dort stehen. An Laubbäumen finden wir Winter- und Sommereichen, Buchen, Birken, Eschen, Feldahorn, Haselnnßsträncher, Weiden, Schwarz- und Kreuzdorn. Der Nadelholzbestand zeigt Rottannen oder Fichten und Kiefern. Unter den Bäumen sproßt eine reiche Blumen- welt. Kaum ist der Schnee verschwunden, so heben schon die Frühlings- knotenblumen (Schneeglöckchen) ihre Köpfchen. Ihnen folgen die Leber- blümchen, die in ihren Blütenblättern das Blau des Himmels wiederspiegeln. Bald schwanken Tausende von Windröschen oder Anemonen im Winde, und das Lungenkraut öffnet seine Knospen. Dann bedeckt sich auch der noch blattlose Strauch des giftigen Kellerhalses mit stark duftenden Blüten. Im Verborgenen blühen Haselwurz und verschiedene Arten von Veilchen. Auf sie sehen die schwefelgelben und die goldgelben Schlüsselblumen stolz herab. Im Mai erfüllt der Duft der Maiglöckchen den Wald, und weiße Erdbeerblüten lngen aus dem Gebüsch. Stolze Türkenbundlilien nicken dem schüchternen Ehrenpreis zu. Nun läuten auch die Glockenblumen. Ihr Geläut läßt das Johanneskraut, die Goldruten, das Kreuzkraut und die Rannnkeln aus dem Schlafe erwachen. Doch bald ist ihre Herrlich- keit dahin, und Wachtelweizen, Enzian, Tausendgüldenkraut u. a. treten an ihre Stelle. Jetzt laden die gereiften Erdbeeren zum Schmause eiu, und eßbare Champignons und Steinpilze winken die Pilzsammler zu sich heran. Doch schauen aus dem Grasteppich auch der rote Hut des schäd- lichen Fliegenpilzes und die roten Beeren des gefährlichen Kellerhalses hervor. Tierwelt. Auch die Tierwelt des Steigers ist reichhaltig. Finken, Amseln und Drosseln schmettern im Frühling ihre lustigen Lieder. Daneben läßt der Kuckuck seiuen einförmigen Ruf erschallen. Häher und Spechte wecken uns dnrch ihr Gekrächz oder durch ihr Klopfen aus unsern Träumen, und hoch aus der Luft ertönt der Schrei eines Habichts, einer Weihe oder eines Bnssards. Im Winter besuchen uns Dompfaff. Berg- fink, Tannenmeise, Kernbeißer und Seidenschwanz. — Eilig huscht die *) Versuch: Baue in einen Sandberg eine Tonschicht oder eine Glasscheibe etwas schräg ein und gieße dann Wasser auf.

3. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 91

1916 - Erfurt : Keyser
— 91 — gelegenem Wege dahin. Das hatte den Zweck, die Reisestrecke weithin überschauen zu können, weshalb sie auch den Namen „Hohe Straße" führte. „Via regia I^usatiae" wurde sie genannt, weil ihr östliches Endziel die Lausitz war. 15. Das Weichbild im allgemeinen. a) Fragen und Aufgaben: 1. Wodurch wird die neue Stadt von der alten geschieden? 2. Zähle die einzelnen Glacisabschnitte auf! 3. Gib an, was die Anlagen eines jeden Abschnittes auszeichnet! 4. Beschreibe das Reichartdenkmal! 5. Beschreibe die Stadtpark-Anlage auf der Daberstedter Schanze! 6. Gib eine Deutung des Wortes „Weichbild". 7. Beginne mit dem Aufbau des Weichbildes im Sandkasten! b) Unterrichtsergebnisse: 1 a) Das Weichbild ist das städtische Gebiet, b) Das Weichbild ist die Stadtgerichtsbarkeit. 2. Das Glacis ist die Erdanfschüttnng jenseits des Stadtgrabens einer Festung. 3. Eine Schanze ist eine Schutzbefestigung. c) Zum Lesen: 1. Ein Morgenspaziergang durch unsere Glacisanlagen und den Luisenpark. Zu unserm Spaziergang benutzen wir einen schönen Morgen im Mai. Wir beginnen unsere Morgenwanderung am Johannestor und wenden uns am Flutgraben entlang. Bald sind wir unter grünen Büschen und Bimmen. Kühl und erfrischend weht uns der Morgenwind entgegen. Leise rauscht und wispert es in dem jungen, grünen Laube. Über die wohlgepflegten Wege hüpfen behend dicke, drollige Spatzen. Sie streiten sich zwitschernd mit ihren Vettern, den Finken, um eiuen guten Bissen. Eine Amsel sitzt auf der Krone des Ahornbaumes und singt ihr frohes Morgenlied. An der Schlachthofbrücke blühen die Schwertlilien am Rande des Gebüsches. Weiterhin werden die Buschanlagen immer dichter. Ein Halbrund mit steinigen Abhängen täuscht uns ein Stück einer Hochgebirgslandschaft vor. Die Täuschung wird noch vermehrt durch die Gebirgspflanzen, die zwischen die Steinblöcke gebettet sind. Um die Flieder- büsche mit ihren üppigen Blütenrispen summen fleißige Immen. Sie holen sich ihren ersten Morgenschmaus. Und unten am Boden begann auch schou längst ein munteres Regen. Ameisen und Käfer sind auf ihrer Morgenwanderung begriffen und suchen eifrig nach Labung. Wir sind unterdessen am früheren Krämpfertor angekommen und schreiten weiter bis zur Brücke der Meysartstraße. Hier hält uns der einfache Gedenkstein fest, der zu Ehren des Musikmeisters Golde, des Ton-

4. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 88

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
88 7s. Das Lied von Schill. 1. Es zog aus Berlin ein tapfrer Held, Er führte sechshundert Reiter in's Feld; Sechshundert Reiter mit redlichem Muth, Sie dürsteten alle Franzosenblut. 2. Auch zogen mit Reitern und Rossen im Schritt Wohl tausend der tapfersten Schützen mit. Ihr Schützen, Gott segne euch jeglichen Schuß, Durch welchen ein Franzmann erblaßen muß! 3. So ziehet der tapfre, der muthige Schill, Der mit den Franzosen schlagen sich will; Ihn sendet kein Kaiser, kein König aus, Ihn sendet die Freiheit, das Vaterland aus. 4. Bei Dodendorf färbten die Männer gut Das fette Land mit französischem Blut; Zweitausend zerhieben die Säbel blank, Die übrigen machten die Beine lang. 5. Drauf stürmten sie Dömitz, das feste Hans, Und jagten die Schelmenfranzosen hinaus, Dann zogen sie lustig in's Pommerland ein, Da soll kein Franzose sein Kiwi mehr schrei'n. 6. Auf Stralsund stürmte der reisige Zug, O Franzosen, verstündet ihr Vogelflug! O wüchsen euch Federn und Flügel geschwind, Es nahet der Schill, und er reitet wie Wind. 7. Er reitet wie Wetter hinein in die Stadt, Wo der Wallenstein weiland verlegen sich hat, Wo der zwölfte Karolus im Thore schlief; Jetzt liegen ihre Mauern und Thürme tief. 8. O weh euch! Franzosen, wie mäht der Tod! Wie färben die Reiter die Säbel roth! "Die Reiter sie fühlen das deutsche Blut, Franzosen zu tobten, das däucht ihnen gut. 9. O wehe dir, Schill! du tapferer Held! Was sind dir für diebische Netze gestellt! Viele ziehen zu Lande, es schleicht vom Meer Der Däne, die tückische Schlange, daher. 10. O Schill! o Schill! du tapferer Held! Was sprengest du nicht mit den Reitern in's Feld? Was schließest in Mauern die Tapferkeit ein, Bei Stralsund da sollst du begraben sein. 11. O Stralsund, du trauriges Stralesund! In dir geht das tapferste Herz zu Grund; Eine Kugel durchbohret das redliche Herz, Und Buben, sie treiben mit Helden Scherz. 12. Da schreiet ein frecher Franzosenmund: „Man soll ihn begraben, wie einen Hund, Wie einen Schelm, der ans Galgen und Rad Schon fütterte Krähen und Raben satt." 13. So trugen sie ihn ohne Sang und Klang, Ohne Pfeifengetön, ohne Trommelklang," Sbne Kanonenmusik und Flintengruß, Womit man Soldaten begraben muß.

5. Deutsche Gedichte für den Geschichtsunterricht - S. 57

1865 - Erfurt [u.a.] : Körner
— 57 — 41. Die wittenbergsche Nachtigall. Wach auf, es nahet sich der Tag! Ich höre singen im grünen Hag Ein wonnigliche Nachtigall, Ihr' Stimm durchklinget Berg und Thal. Die Nacht neigt sich gen Occident, Der Tag geht auf non Orient; Die rothbrünstige Mvrgenröth Her durch die trüben Wolken geht, Daraus die lichte Sonn thut blicken. Des Mondes Schein thut sich verdrücken; Der ist setzt worden bleich und finster, Der vorher mit dem falschen Glinster Die ganzen Heerden hat geblendet, Daß 'sie sich haben abgewendet Von ihren Hirten und der Weid' Und haben sie verlassen beid', Sind gangen nach des Mondes Schein In die W'ildniß den Holzweg ein, Haben gehört des Löwen Stimm Und sind auch nachgefolget ihm, Der hat sie geführt mit Liste Ganz weit abwegs tief in die Wüste, Da haben sie ihr' Weid' verlor'n, Unkraut gessen, Distel und Dorn. Zu solcher Hut hat ihm geholfen Ein ganzer Hanf reisender Wolfen; Auch lagen viel Schlangen im Gras, Sogen die Schaf ohn' Unterlaß Durch alle Glieder bis auf's Mark, Deß wurden die Schafe dünn und arg Durchaus und aus die lange Nacht, Und sind auch allererst erwacht, Als die Nachtigall so hell singet Und des Tages Glanz herdringet. Deß ist der grimm'ge Low erwacht, Er lauert und ist ungeschlacht, Stellt der Nachtigall nach dem Leben Mit Listen hinten, vorn und neben. Deßgleichen die wilden Thiere blecken, Waldesel, Böcke, Katz und Schnecken; Aber ihr Heulen ist alles fehl: Die Nachtigall singt ihnen zu hell Und thut sie alle darnieder legen. Auch thut das Schlangengezücht'sich regen, Es wispelt sehr und widerficht Und fürchtet sehr des Tages Licht. Ihnen will entgehn die Heerd, Davon sie haben sich genährt Die lange Nacht und wohl gemäss, Loben, der Löwe sei noch der best, Sein Weid sei süße und sei gut, Wünschen der Nachtigall die Gluth. Deßgleichen auch die' Frösche quaken Hin'nnd wieder in ihren Laken Ueber der Nachtigall Getön, Weil ihr Wasser will ihnen entgehn. Die Wildgäns schreien auch gagag Wider den hellen lichten Tag. Sie schreien in's Gemeine all: „Was singet Neues die Nachtigall? Verkündet uns des Tages Wonne, Als macht' fruchtbar allein die Sonne, Und verachtet des Mondes ©fest! 1) Ei, daß sie schwieg' in ihrem Nest, Macht' nicht Aufruhr unter den Schafen! Man sollte sie mit Feuer strafen!" Doch ist dies Mordgeschrei umsunst: Es leuchtet her des Tages Brunst, Es singt die Nachtigall'so klar, Und sehr viel Schaf von dieser Schaar Kehren wieder aus der Wüste Zu unserm Hirten Jesu Christe. Derselbig ist" ein guter Hirt, Hat sein Lieb mit dem Tod probirt, Durch den wir Alle sind erlöst, Der ist unser einiger Trost. Die wittenbergsche Nachtigall, Die den Tag ansingt mit hellem Schall, Uns auferwecket von der Nacht, Darein der Mondschein, uns gebracht, Dem Löwen raubet all sein Futter, Das ist Doctor Martinas Luther. Das Gedicht ist eine Allegorie. Hans Sachs (geb. 1497, gest. 1576). 1) Glest: Glanz. Dies Wort kommt wohl von dem althochdeutschen gles her, womit die alten Deutschen den Bernstein bezeichneten. Damit hängt auch das mhd. gebrauchte g losten (vergl. Schillers Räuber Ii. I) zusammen. Hans Sachs vertrat in der Reformationszeit gewissermaßen die Auctorität des der Reformation zugewendeten Bürgerstandes und stand selbst bei den Reformatoren, wenigstens bei Melanchtbon in gnkem An'ehen. Schon Um Jahre 1523 begrüßte er die Reformatio» durch das obige Gedicht und hat durch , dasselbe zur Verbreitung der neuen hehre unter den Bürgern Nürnbergs viel beigetrugen. Rach Luthers Tode (1546) verfaßte Hans Sachs das Gedicht voll inniger Empfindung: „Ein Epitaphium oder Ktagred ob der Leiche Dr. Martini Luther!." 42. Luther und Frundsbcrg auf dem Ncichstagc zu Worms. 1. Schon harret au den Thüren Und an der Thüre Pfosten Des Volkes Menge dicht, s Dem Eingang Luthers nah Als sie den Luther führen ! Steht fest auf seinem Posten Vor Kaiser und Gericht; Der alte Frundsberg da.

6. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. 402

1807 - Erfurt : Keyser
402 Beschreibung des häuslichen Lebens bänden noch Lusthaine und Fischteiche an. s) Liebe aber, welche Horcenjtus, und vor ihm " der große Redner Craffus, zu ihren Fischen bewiese^ war bis in's Lächerliche groß. Horrensius ließ^ Fische mit Seefischen füttern; und wenn diele Stürme wegen nicht zu haben waren, so hatte eingesalzenene Fische vorräthig, die er ihnen darrerw - Die Krankheit eines Fisches griff ihn sogar mehr als die Krankheit eines Slaven; und er war dav bemüht, jenem eher, als diesem frisches Wasser ^ reichen. Eine Menge Fischer waren bey ihm imms» Thätigkeit, um die kleinern Fische zusammenzutrel' ^ damit sie die großen verzehren konnten. Hortenl fand Nachahmer. Man legte Fischteiche an, von der kleinste über vier Morgen Land in sich faßte- Man grub in seinen Zimmern Fischgräben aus, um ' gleich in der Nahe zu haben, x) Man hielt e>§ ^ Aufseher über diese (wie die Menschen gewarteten.- gepflegten) Lieblinge, welche getraue Listen hielten, sie beym Namen riefen und truppweise bey marschiren ließen, y) Die Mullen, die und Mugila waren damals die berühmtesten v'a arten. Schauderhafter aber kaun nichts sey^ die Gransamkelt einiger Herren, die sogar ihre D« ^ «en zum Tode verdammte Sklaven bey leben«- Leibe sollen haben auffressen lassen. Wir wollen . r der glauben, daß ein menschenfeindlicher Sa»M ^ dies erfand. — Nicht bloße Annehmlichkeit üben)" ^ war Ursache, daß man die Villen so oft an und " sljt See bauete, sondern vorzüglich die Liebhabern)^ Fischen und das Vergnügen am Fischfang. Sie ») Val. Max. Ix, t. Jfl r) Sali. B. C. Xiii, 20. Plin. Ix, 54. Macrob. U' u) Plin. Xviii, r. » ) Mast. X, 30. y) Plin. X, 70.

7. Nebst einer römischen Eroberungs-Geschichte und Länder-Uebersicht - S. 404

1807 - Erfurt : Keyser
404 Beschreibung des häuslichen Lebens so wie auf die Steineiche, Obst, oft zehnerley auf denselben Baum. e) Auf gleiche Weise sp^ man auch mit der Natur bey Lilien und Schaan/ beyde wurden bunt gefärbt, f) Dem müßigen wer dünkte die Natur selbst nicht mehr schön! erzwang und erkünstelte er ungeheure Größe, von vierzigpfund; g) bald änderte er ihre Farben; j bald wies er ihnen eitlen andern Wohnplatz an, " den Bäumen, die er auf die höchsten Thürme ^ , pflanzte, i) Es versteht sich, daß man dan'-M schon die Zeitigung der Früchte in Gewächshalw kannte, ü) "Seit dem August beschnitt man auch 9ani Lustwälder. 1) Diese Kleinigkeiten kosteten gleichwohl tittöä rett Aufwand wegen der Leute, die man dieser Sp ' lerey halber unterhalten mußte. Noch viel mehr toll die Ablichtung von Thieren. Man legte Gel) 0 für Spitzmäuse und Schnecken an, und fütterte r letztem mit Korn bis zu einer ungeheuren Große- Man hatte Tauben, die im Schauplätze umher flieg und Briefchen austheiln mußten. Schwalben, me es durch ihre Farben verkündigen mußten, welche tey in der Rennbahn gesiegt habe. n) Man e) Plin. Xvii, i6. f) Plin. Viii, 48. Xxi, s. g) Plin. Xviii, 13. Cs. Xix, 4« fa ) Plin. ib. i) Sen. ep. 122» k) Mart. Viii, 14. 68> l) Plin Xii, 2. m) Plin. Ix, 56. u) Plin. X, 24. 1

8. Theil 2 - S. 627

1796 - Erfurt : Keyser
Gottesdienstliche Verfassung der Römer. 627 trug bisweilen einen Apfel zur Beziehung auf die Ge« schichte des Paris, bisweilen fuhr sie auf einem von Schwanen, Sperlingen oder Tauben gezogenen Wa. gen y). Alle drey Arten von Vögeln, so wie die Myr- te und der Monat April, waren ihr heilig. Ihre Be- gleiter waren zwey Jünglinge, ihr Sohn Eros, Amor oder Cupido, der die Liebe vorstellte; Anreros hinge- gen hieß bey den Griechen der Gott der Gegenliebe, oder der, welcher Haß und Abscheu gegen den Ge- liebten einflößte 2). Nicht weniger waren die Cupe- dines, Söhne der Nymphen, ihre Begleiter; auch die Grariä, Aglaja, Enphrostne, und Thalia, drey nacken« de unschuldige Mädchen, welche die Liebreize vor- stellten, gehörten zu ihrem Gefolge. 2s. Auch N7ars, von welchem ebenfalls dle Römer ihr Geschlecht herleiteten, war eine vorzügliche Gott, heit für die kriegecifche Nation, Der Fabel nach er- zeugte ihn Juno aus dem Gerüche einer Blume. Ec war der Vorsteher des rohen verheerenden Kriegs und der Waffen; und wurde in Tbracien erzogen. Ab- gebildet findet man ihn entweder stehend oder sitzend, angethan mir einem römischen Sagum, oder dem gric- chlfchen Pallium, bfcbcigens ist er bewaffnet; führt Helm. Schild, Gchwerdt imb Lanze, und fahrt bis- wetlen auf einem mit zwey Pferden bespannten Wa« F 5 gen, nau unterschieden, z. E. die edle reine Liebe durch ... die Venus mrl einem Fwße auf einer Schildkröte m dem Ver.ustempel zu Eüs, <^Pau- san. 6, 2s ) und die sinnliche, wollüstige Lrebe durch die Venus aus einem Bocke in demselben Tempel (ibici ) da»stellten, gehören nicht hieher. y) De la Chausse Mus. Rom. T. I. Seil. 1. Tab, 40* 43. Sect. Ii. Tab. 51. 52, 2) Gvid. Rem. Am. 549.

9. Theil 2 - S. 681

1796 - Erfurt : Keyser
Gottesdienstliche Verfassung der Römer. 68 r fetzt t). Daher diese Feyerlichkeit bey ihnen Kemster. nium genannt wurde. Allezeit waren Opfer und feyec- tiche Gebete mit diesen Mahlzeiten verbunden, welche am Ende von den Epulonen und ihren Gästen verzeh- ret wurden *). Unter die Gelübde, welche man bey Supplikationen ablegte, gehörte vornehmlich: No- vendiale sacrum oder sacrificium, ein neuntaglges Opfer, auch Ver sacrum, dck Man alles Vieh, was zwischen dem ersten Marz und dem letzten April fallen werde, den Göttern zum Opfer versprach u). Der Consul legte dieses Gelübde im Namen des ganzen Volkes ab. 7z. Lustrationes waren feyerliche Reinigungen und Aussöhnungen des Volks, welche nach dem beendigte» Census, durch eine Proccßion und durch das Opfer ei- nes Ochsen, Schweins und Schafes (Suovetaurilia') vollbracht wurden x). Zu den Lustratione» gehörten auch die feyerlichcu Umgänge um die Stadt, wodurch man die Götter auszusöhnen suchte, Amburbium. Fer- ner die jährliche Reinigung der Felder, Ambarvalia y). Evocationes, waren Gebete, vermittelst deren die Rö§ mer sich die beschützenden Gottheiten einer belagerten Gladtzuzueignennud auf ihre Seite zubringen suchten, damit der Feind von seinen Göttern verlassen, desto eher gezwungen seyn möchte, sich zu ergeben z). Man glaubte nämlich, daß die Götter durch dringende Ge- bete t) Valet. Max. 2, I. *) S. C. E. Schumann de Lectisterniis Romanorum. u) Liv. 22, 10. Ostertag, zum Justin 24, 4. x) S. Jo. Lomeier de veterum gentilium lustrationi- bus iyntagma. Ist Casaubonus ad Theophrast Cliar. Cap. Xvi. p. 185. iqq. y) Vopifc. Aur. 20. z) Plin. 28. c. 2. Liv. I, zi. Macrob. Sät. 111, 9. siebt eine solche Gebersformel an.

10. Theil 2 - S. 655

1796 - Erfurt : Keyser
Gottesdienstliche Verfassung der Römer. 6s s diejenigen Wahrsager, welche als Priester des römi« scheu Volkes angestellet waren. Hc.ruspices waren oft gemeine Leute, (eigentlich nur miniitri sacerdotum), welche sich dieser Sache ergaben; Augures allezeit vor- nehme und angesehene Römer b). Nach der Zeit des Numa werden vier Auguren erwähnt gefunden; sie waren sämtlich Patricier. Zu diesen wurden im J.v d. St. 454. noch fünf Plebejer, (Liv. io, 6. 9.) v m Sulla aber dieser ganze Priesterorden auf die Zahl ^on Fünfzehn, gesetzt. Ihr Vorsteher wurde N.aglster Col- legii geheißen. Die Wahl derselben, welche vorher von den Pristern geschah (cooptado), ward durch das domirische Gesetz (Jh- U. 650.) ein Eigenthum der Co« willen nach den Tribus. Ein besonderes Vorrecht der Auguren war, daß sie, so lange sie lebten, nicht aus ihrem Amte entlassen werden konnten c.) Das Ge- schaffte der Auguren bestand darin, daß sie den Willen der Götter aus verschiedenen Anzeigen erklärten. Der- gleichen Anzeigen wurden zuerst und vornehmlich aus dem Fluge der Vögel hergenommen; davon (Augu- rium quasi Avigerium) hatten sie auch selbst ihre Be- nennung. Diese Beobachtung ward auch sonst Au- splcium genannt. Die Vögel, auf deren Flug (Prae- petes) oder Stimme (oscines) man achtete, waren der Adler, der Habicht, der Geyer, die Krähe, die Ra- den, die Eule und die Schwalben. Die zweyte Art der Anzeigen, waren die Zeichen am Himmel, Blitz, Donner, plötzlicher Wind und dergleichen. Dle dritte Art von Anzeigen wurden von gewissen Hüh« nern, welche man auf öffentliche Kosten erhielt; die vierte Art von andern sich ereignenden seltsamen Dingen entlehnt. H 3 57. Uebec- b) So muß es 'erklärt werden, daß Dionys. Ii, 64. Ha ruspixes, was Liv. X, 6. Augures heißt. c) Plin. Iv. ep. Z,
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