58
1587
1562
1572
1589-
1589
1598
1568-
In Schottland wird die ’ Reformation eingeführt durch Knox.
Die Königin Maria Stuart sucht die katholische Kirche wieder aufzurichten, wird aber infolge eines Aufstandes (Darnley ermordet, Vermählung mit Bothwell) vertrieben und flieht nach England, wo sie von Elisabeth gefangen genommen und hingerichtet wird. Di& reformierte Kirche wird in Schottland als Staatskirche anerkannt. Frankreich. Verfolgung der Hugenotten unter Franz I., Heinrich Ii., Franz Ii. und Karl Ix., unter welchem
-1598 die 8 Hugenottenkriege ausbrechen (Blutbad zu Vassy). Vorkämpfer der Katholiken die Guisen: Franz von Guise, Heinrich von Guise, Herzog von Mayenne. Vorkämpfer der Hugenotten die Bourbonen: Anton von Navarra, Ludwig von Conde, Heinrich von Navarra, Admiral Coligny.
Vermählung der Margarete von Valois mit Heinrich von Navarra. Ermordung von 2000 Hugenotten (darunter Coligny) inderb artholo-mäusnacht zu Paris (Pariser Bluthochzeit). Heinrich Iii. schliesst mit den Hugenotten Frieden, Gründung der heiligen Ligue und der Ligue der Sechzehn.
Heinrich Iii. von Jakob Clement ermordet.
1792 (1830) Haus Bourbon.
1610 Heinrich Iv. von Navarra, Calvinist, geht zur katholischen Kirche über, giebt aber im Edikt von Nantes den Hugenotten gleiche Rechte mit den Katholiken. Minister Sully. Heinrich Iv. von Ravaillac ermordet.
1648 Der niederländische Aufstand.
Philipp Ii. setzt Margarete von Parma zur Statthalterin der Niederlande ein. Ihr Berater Kardinal Granvella. Entfernung Granvellas
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Extrahierte Personennamen: Knox Maria_Stuart Maria Darnley Franz_I. Franz_I. Heinrich_Ii Heinrich Franz_Ii Franz Karl_Ix. Karl_Ix. Franz_von_Guise Franz Heinrich_von_Guise Heinrich Anton_von_Navarra Ludwig_von_Conde Ludwig Heinrich_von_Navarra Heinrich Admiral_Coligny Margarete_von_Valois Heinrich_von_Navarra Heinrich Coligny Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iii Heinrich Jakob_Clement Heinrich_Iv Heinrich Sully Heinrich_Iv Heinrich Philipp_Ii Philipp Margarete_von_Parma Kardinal_Granvella
Extrahierte Ortsnamen: Schottland England Schottland Frankreich Paris Haus_Bourbon Navarra Nantes Niederlande
59
infolge der Beschwerden des Adels. Kompromiss gegen die Inquisition. Bund der Geusen.
1567 Herzog von Alba Statthalter. Wilhelm von
Oranien-Nassau verlässt das Land. Rat der Unruhen. Egmont und Hoorn in Brüssel hin-gerichtet. Steueredikte Albas. Die Wassergeusen unter Wilhelm von Oranien bemächtigen sich der nördlichen Provinzen. Alba abberufen.
Sein Nachfolger Requesens belagert vergeblich Leyden. Ihm folgt
Don Juan d’Austria (Sieger bei Lepanto 1571 über die Türken).
Alexander Farnese von Parma rettet den Süden für Spanien.
1579 Die 7 nördlichen Staaten: Holland, Seeland,
Utrecht, Geldern, Friesland, Groningen, Over-yssel schliessen unter Wilhelm von Oranien die Utrechter Union und sagen sich (1581) von Spanien los.
Nach Ermordung Wilhelms von Oranien sein Sohn Moritz von Oranien. Gründung der ostindischen Kompanie. Die Niederlande die erste Seemacht.
1609 Zwölfjähriger Waffenstillstand mit Spanien
zu Antwerpen.
1648 Anerkennung der Unabhängigkeit der 7 nörd-
lichen Provinzen, ihre Losreissung vom Reiche.
1556—1564 Kaiser Ferdinand I.
1564—1576 Maximilian Ii.
1576—1612 Rudolf Ii. Vorrücken des Katholizismus in Deutschland. Die Kölner Wirren. Die Donau-wörther Händel.
1608 Die protestantische Union unter Friedrich Iv.
von der Pfalz.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Alexander_Farnese_von_Parma Alexander Wilhelm Wilhelms_von_Oranien Wilhelms Moritz_von_Oranien Ferdinand_I. Maximilian_Ii Maximilian Rudolf_Ii Rudolf Friedrich_Iv Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Brüssel Albas Spanien Holland Seeland Utrecht Friesland Groningen Spanien Spanien Deutschland Pfalz
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Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
I
io8
Urenkel des Ahnherrn Zustand in den ^Denkwürdig-
keiten zur brandenbucgischen Geschichte^ schildert.
In Trümmern lag der Staat, ohne Kraft, Rich-
tung und Haltung im Innern, von Außen her be,
dräut durch übermüthige Nachbarn; nirgends war eine
hemmende Grenze gegen plündernde Feinde und zehrende
Freunde. Wohl mag ein Fürst sein Volk erlösen,
wenn es vereint mit ihm zum Stehen oder Fallen in
den Kampf tritt; wo aber der Fürst allein sieht, sich
erst ein Volk schaffen und zugleich dem äußeren Feinde
wehren soll, da bedarf es wahrlich der seltensten Kraft
wie der höchsten Weisheit.
Als in grauer Vorzeit Judas Maccabäus,
des Volkes Israels größter Held, von Jerusalem Be-
sitz nahm, fand er die Mauern nredergeriffcn, die
Hauser verbrannt, alles zerstört und durch einander
geworfen. Ec sollte von neuem bauen, und vor Len
Thoren stand der Feind; die Stadt mußte herge-
stellt zugleich und vertheidigt werden; Fürst und Volk
mußten die Mühsal des Kriegs und des Friedens
gleichzeitig tragen, mit der einen Hand das Schwert,
mit der andern das Baugerache führen. Dem ähn-
lich war des Kurfürsten Aufgabe; darum, daß er sie
rühmlich gelößt hat, gebührt ihm vor vielen andern
der Ehrenname des Großen. Drei treue Diener
ries er beim Antritte seiner Regierung als Beistände
mit Rath und That zu sich, den Kanzler von Görz,
feinen alten>Lehrer von Kalkun, und Werner
von Schulenburg. Zu mächtig, (obgleich übclbe-
rüchtigt als Söldling Oesterreichs) war der märkische
Statthalter Graf Adam von Schwarzenberg,
um augenblicklich entfernt zu werden; der Kurfürst
begnügte sich, ihm bei Bestätigung seiner Würde in
die Schranken zurückzuweisen, welche dem Unlerthan,
und sei er der Erste im Lande, allzeit gebühren. Was
spater geschehen sein würde, verhüllte der bald darauf
1 r. Marz zu Spandau erfolgte Tod des Grafen.
*6$* Man hat diesen Minister, der unter dem Kur-
fürsten Georg Wilhelm in seiner Person alle
Hauptwürden des Staates vereinigte, mannrchfach
' und schwer beschuldigt; er ist von mehrern Geschicht-
schreibern der beabsichtigten Vergiftung des Kurfür-
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Extrahierte Personennamen: Judas_Maccabäus Hauser Werner
von_Schulenburg Graf_Adam_von_Schwarzenberg Georg_Wilhelm Wilhelm
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Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
»47
ständrgkert um nicht mehr dem Rcichskammergericht un- »705^64
tergeordnet^zu sein) und die verschiedenen Verordnun-
gen zur Feststellung der Form und Förderung des Pro- -705 bis 7
cesses in allen Landen des Königs: endlich die Scher-
düng der Negi'eruygßzwekge und das Ordnen des Ge-
schäftsganges im Staatsrathe. Daß unter der schirm- »71«
men Leitung des verrufenen Grasen Wartenberg
die Finanzen übel berathm waren, kann nicht geleug-
net werden. Jndeß auch hier stellt sich das Urtheit
über des Königs Derhältniß zu diesem Günstlinge mil-
der, wenn man erwägt, daß Wartenberg in den ent-
scheidenden Augenblicken des Ringens nach der wich-
tigen Königskrone, als keiner der Minister die-Plane
des Gebieters fördern konnte oder wollte, mit Il-
gens Hilfe den Kaufpreis für künftige Herrlichkeit
vom Lande zu erzwingen wußte, daß später der Kö-
nig ihn, als ein nicht unbedeutendes Werkzeug des
Gelingens dessen was sein Beruf ihm gebot, mit Eh-
ren und Würden überhäufte, ihm zwar blindlings
vertraute, doch auch dann ihn rettungslos fallen ließ
sammt seiner ganzen Parthei, als der Kronprinz
und der getreue Jlg-en ihm bewiesen, wie sehr
Wartenberg zum Nachtheil des Landes seine Voll- ur0«i
machten überschreite. Eben so laßt sich aus der schwie-
rigen Aufgabe für den König: mit geringen Kräften
Vieles leisten zu müssen, das oftmalige Fehlgreifen
in der Wahl der Mittel, das Projektmachen und
Haschen nach außergewöhnlichen Finanzkünsten so wie
all' das Gaukelspiel erklären, das Glücksritter und
Schelme mit dem in seinem Hauptplane rein mensch-
lich befangenen Fürsten sich erlaubten.
Vielfältig ist in den vorhandenen Geschicht-
büchern über diesen Gegenstand Halbwahres mit Fal-
schem untermischt aus dem einseitigen Urtheile der
selten unpartheiischen Zeitgenossen entnommen, hin
und wieder einiges durch Parthei-Ansicht entstellt
worden; gewiß aber bleibt es, daß ungeachtet des groß-
ßen Aufwandes am Hofe, der bedeutenden Spenden
im Auslande, der Menge fehlgeschlagner kostspieliger
Projekte, nicht nur das Land nicht zu Grunde gegan-
gen ist, sondern auf nützliche Anstalten und zum An-
kauf von Staatsländcreren sogar beträchtliche Summen
■ 10 *
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
20ö
5. Jan. Da starb seine erbittertste Feindin die Kaiserin Eli-
x'62 fafcetf) von Rußland. Ihr Nachfolger Peter Iii.,
Friedrichs Verehrer, bisher ihm mehrmals unter
16. Marz der Hand hilfreich, schloß sofort einen Waffenstillstand,
5. Mai dann einen Frieden zu Petersburg, dem zufolge
Preußen geräumt und zurückgegeben wurde, endlich ein
Bündniß Europa staunte mit Recht, als ein russi-
sches Korps vorr 20,000 Mann unter Czernitschef
von den Oesterreichern ab und in des Königs Lager
zog. Auch Schweden trat vom Kampfplätze; der
Friede zu Hamburg stellte zwischen dieser Macht
22. Mai und Preußen alles wieder auf den alten Fuß.
Neue Mittel, mit ihnen neuer Muth und neue
Siegeshoffnung, erhoben die Herzen Friedrichs und
seines Volks, das mit ihm und für ihn, den Helden
und Wohlthater des Vaterlandes, treulich gekämpft
und gelitten hatte. Der Feldzug wurde vertrauens-
voll eröffnet; die Wiedereroberung von Schweidnitz
war der Unternehmungen in Schlesien erstes Ziel.
Jndeß aber König Friedrich sich mühte, seinen Geg-
ner, den Zauderer Daun, aus seiner Stellung von
Burkersdorf und Leutersdorf weg zu manö-
vriren, traf die Nachricht von dem Sturze Peters Iii.
0. Jul. und Katharinens Erhebung auf den Kaiferthron
Rußlands ein. Der Krieg gegen Preußen war schon
von der neuen Czarin beschlossen, als sie unter ihres
Gemahls Papieren Friedrichs väterliche mit allem
Zarlsinn eines eben so schönen als großen Geistes ab-
gefaßte Warnungen vorfand. Ihrem hohen Gemüthe
konnte der Eindruck gleicher Seelengröße nicht fremd
bleiben; sie bestätigte den Petersburger Frieden; doch
. ward Czernitschef abberufen mit seinem Korps:
ein Beispiel von Mäßigung und Besonnenheit, das
wahrscheinlicher gewinnreicher für den König war als
das frühere Bündniß. Auf des Königs Ansuchen
blieb der russische Feldherr noch drei Tage lang ihm
zur Seite, ward Zeuge des kühnen und erfolgereichen
21. Jul. Sturmes auf die Stellung der Oesterreichcr, und
kehrte dann, mit unverkennbarer Hochachtung für
Friedrich im Herzen, sammt seiner Schaar in die
Heimath zurück.
' Folge des Sieges bei Burkersdorf war die
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Jan Peter_Iii Friedrichs Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Peters Friedrichs Friedrich Friedrich
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Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
r53
war, gewann er späterhin den Grundsatz: daß Preu-
ßens Heit auf einem in strenger Zucht gebildeten
Heer allein beruhe. Sein Aufenthalt in den Nie-
derlanden endlich lehrte ihn den Werth der Nütz-
lichkeit in .allem Handeln und Wirren so über-
zeugend kennen, daß er Don da an fest entschlossen
blieb, dem Geld und Gut versplitternden Aufwand im
Vaterland ein Ziel zu setzen, durch Wort und Bei-
spiel der Such: der Zeit cntgegenzuwkrkenund der-
einst sein Reich auf den Gewerbfleiß, die Sparsam-
> keit und den kriegerischen Charakter der Bevölkerung
desselben zu gründen. Wie richtig er die Zeit und
seines Volkes Bedürfniß und Bildungszustand erkannt
hatte, geht daraus hervor, daß er seine in Holland
gewonnene Neigung zu einem freien politischen Leben
so wie seine Liebe für den Krieg als König sorgfältig
unterdrückte, um die tief schlummernden Tugenden sei-
ner Unterthanen auf die einzig anwendbare Weise zu
wecken durch unerbittliche Strenge im Sinne der voll-
endetsten Eigenherrschaft. Der Beurtheiler Friedrrch
Wilhelms I., welchen Standpunkt er auch nehmen
möge, darf nie vergessen, daß dieser König immer
nur das that, was er nach seiner festesten Uederzeu-
gung mußte, selten was er wünschte; daß er sich
selbst, sein eignes Glück, großmüthig dem aufopserte,
was er als wohlthatig für sein Reich, als reine Be-
rufspflicht anerkannt hatte, Umbiloer eines Geschlechts,
wie es damals in Preußen lebte, mußte der König
mehr sich außerhalb des Kreises der Grundsätze des-
selben, als über diese stellen. Ern Monarch mit
niederländischen S ta at s g ru nd satz en würde
damals von dem preußischen Volke weder begriffen
worden sein noch Gehorsam gesunden haben.
25. Febr. Kaum hatte der König den Thron bestiegen, die
1713 eine Halste der Hofstetten gestrichen, der andern den
Gehalt verkürzt und sich im Allgemeinen über seine
Negierungsgrundsatze ausgesprochen, so rief der Kon-
greß zu Utrecht ihn, als durch die Königin Anna
von England vorgeschlagenen Theilnehmer am allge-
meinen Frieden, von den inneren Angelegenheiten sei-
1,. 7xprit nes Reiches ab. In dem bald darauf erfolgten Frie-
1715 den mit Frankreich erkannte diese Macht den Königs-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrrch
Wilhelms_I. Wilhelms_I. Anna
von_England
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Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
*75
schien unvermeidlich, und wer bürgte dafür, daß nicht
ein andrer Sieger des Königs Rechte noch minder an-
erkennen möchte, falls sie jetzt nicht geltend gemacht
würden. Außer dieser Ansicht und dem bei einem jun-
gen, geistvollen und kühnen Herrscher höchst natürlichen
Verlangen sich einen Namen zu machen, bestimmten
den König folgende Umstände zu dem Versuchs die
genannten Länder von Oesterreich zu gewinnen.
Der Wiener Hof befand sich bei dem Tode des
Kaisers in einer betrübten Lage. Die Finanzen wa-
ren zerrüttet; ern unglücklicher Krieg mit den Osma-
nen hatte das Heer muthlos gemacht; die Minister
lebten in augenscheinlichem Zwiste, und der jungen
Königin Maria Theresia fehlte die feste Hand
zum Lenken des Staatsruders wie zur Abwehr der
Erbschafts-Ansprechrr. Die Eifersucht zwischen Eng-
land und Frankreich ließ hoffen, daß eine dieser
Mächte auf des Königs Seite treten würde; Sach-
sen und Bar'ern, deren Fürsten, Schwiegersohns
Josephs 1°, die Erbschaft des Oheims in Anspruch
nahmen, waren ihm ohnehin verbündet. Von Selten
Rußlands, dem leider bereits ein Wort in den euro-
päischen Angelegenheiten mrtzureden erlaubt war, blieb
nach dem Tode der Kaiserin Anna nichts zu fürchten; i
der minderjährige E^.r Iwan hatte keine Stimme,
und der eifersüchtige Adel buhlte viel zu eifrig um
die-Regentschaft, als daß ihm Zeit geblieben wäre die
pragmatische Sanktion zu verteidigen.
Der König rüstete in der Stille; nür zween um-
sichtige und kriegsersahrne Männer, der Feldmarschall
Graf Schwerin und der Staatsminister von Po-
dewils, waren im Gehcimniß. Zum Scheine, gleich-
sam als gelt' es Jülich und Berg, wurden die
Straßen dorthin ausgebessert. Jndeß erregten die un-
vermeidlichen Truppenbewegungen, Magazinanstalten
und Munrrionstranspvrte dennoch die Aufmerksamkeit
des Wiener Hofes. Der schlaue Marquis Botin
erschien von dort..her, angeblich um dem Könige zur
Thronbesteigung Glück zu wünschen , eigentlich aber
um auszuspuren wach vorgehe. Friedrich durch-
schaute.'.ihn und schickte sofort den Grafen Götter
nach Wien, mit dem Aufträge: der Königin Maria
Lz.oct
1740
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Maria Theresia Anna Iwan Friedrich Friedrich Maria
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Wiener_Hof Frankreich Josephs Schwerin Wien
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Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
18 *
einer Scheinbelagerung Neiße ekngevaumt, Schlesien
in ungestörtem Besitze gelassen und sein Heer in den
Winterquartieren nicht beunruhigt werden, er dage-
gen die Feindseligkeiten einstellen und den Verbünde-
ten keinen Vorschub leisten solle. Neiße siel nach der '
Verabredung; die Grafschaft Gl atz ward besetzt, die
Festung gleiches Namens berennt und das Heer aus-
einandergelegt. König Friedrich begab sich nach
Breslau zur Huldigung der schlesischen Stande, und 7
von da nach Berlin. Der Wiener Hof aber brachte
sich durch Schwatzhaftigkeit um allen Gewinn des ge-
heimen Vertrags. Schon auf seiner Heimkehr nach Ber-
lin erfuhr der König in Dresden den Bruch der von ihm
ausdrücklich gemachten Bedingung, hielt jedoch den
Unwillen Frankreichs durch die Kundgabe seiner Wis-
senschaft von dessen heimlichem Verkehr mit Oester-
reich nieder, und bewog die Sachsen, den begonnenen
Marsch nach Böhmen fortzusetzen, wohin bereits das
französisch - baierischs Heer vorzedrungen war. Seiner
Verbindlichkeiten gegen Oesterreich ledig, faßte er den
Entschluß, fortan das Schwert walten zu lassem
Mittlerweile war Prag von den Franzosen ge- -
nommen worden, der Kurfürst von Baiern hatte sich
als König von Böhmen huldigen lassen. In Sa- >
voyen standen 20,000 Spanier zum Einfall in die
Lombardei bereit: kurz, ringsum loderte das Feuer
eines Kriegs, der Europa's Staatenspstem umzustür-
zen drohte. Auch im Norden herrschte der Streit.
Wahrend in Schweden sich Staatspartheien bekämpf-
ten, focht das Heer unglücklich gegen Rußland,
wo eine Palastrevolution die Prinzessin Elisabeth,
Preußens wie Oesterreichs Feindin, auf den Thron
des entsetzten Kaisers Iwan Iii. erhob.
In Berlin wurde den Winter hindurch vielfach
unterhandelt. Frankreich heischte Thatigkeit; Eng-
land wollte vermitteln, Spanien Bundsgenossenschaft;
Schweden bat um Hilfe gegen Rußland, dieses suchte
um Vermittelung des Streites mit jenem nach, und
das deutsche Reich begehrte Frieden. Der König hatte
jedoch seine Parthei genommen. Mit »06 Bataillo-
nen und 19, Schwadronen wollte er den Feldzug er-
öffnen und den Streit um Schlesien zur Entscheidung
1, Oct.
1741
Nov.
1741
6. Nov.
1741
9. Der.
1741
G. Dec
*741
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Breslau Berlin Wiener_Hof Ber- Dresden Frankreichs Sachsen Oesterreich Baiern Schweden Oesterreichs Berlin Frankreich Spanien
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Erster Abschnitt. J455
das Urtheil angehört, tvelches Ew. Majestät gefallen hat über
mich aussprechen zu lassen. So weit ich auch immer davon
entfernt gewesen bin, gegen die Person oder den Dienst Ew.
Majestät, oder gegen die einzig wahre, alte und katholische
Religion etwas zu unternehmen, so unterwerfe ich mich den-
noch dem Schicksale mit Geduld, welches Gott gefallen hat
über mich zu verhängen. Habe ich während der vergangenen
Unruhen etwas zugelassen, gerathen oder gethan, was meinen
Pflichten zu widerstreiten scheint, so ist es gewiß aus der besten
Meinung geschehen, und mir durch den Ztvang der Umstände
abgedrungen worden. Darum bitte ich Ew. Majestät, es mir
z»l vergeben, und in Rücksicht auf meine vergangenen Dienste
mit meiner unglücklichen Gattin und meinen armen Kindern und
Dienstleuten Erbarmen zu tragen. In dieser festen Hoffnung
empfehle ich mich der unendlichen Barmherzigkeit Gottes.
Brüssel, den 5. Juni 1568, dem letzten Augenblick nahe.
Ew. Majestät
treuester Vasall und Diener
Cambral, Graf v. Egmoltt.
Die Inquisition war für die Hierarchie ein Mittel der
Verzweiflung, um sich bei dem Verfalle ihrer wahren Grund-
lagen durch Gewalt und Schrecken zu erhalten. In Spanien
entwickelte sie als eine von den Köitigen allein abhängige (1478),
bald mit der Krone nur verbündete Schreckensregierting ihre
vernichtende Macht, welche das Widerstreben der Reichsstände
und jeden Gegensatz brach, jeden freien Gedanken in der Kirche
uitd im Staate zermalmte. Sie war möglich unter einem Volke,
das Jahrhunderte durch in patriotischen Religionskriegen sich
gewohnt hatte, Reinheit und Alterthum des Glatibens für das
Höchste zu achten; aber sie hat dieses edle Volk, abgesehen von
den Tausenden, die auf ihren Scheiterhaufen oder in ihren Ker-
kern starben, demoralisirt und um seine natürliche- Entwicklung
gebracht. (Hase, S. 343.)
(1567) Montmorency: Es wäre schlimm, wenn ich,
der 80 Jahre zu leben gewußt hat, nicht eine Viertelstunde zu
sterben wissen sollte.
Heinrich v. B e a rn, (Sohn der Königin von Navarra):
Ich schwöre, die Religion zu venheidigen und bei der gemein-
schaftlichen Sache zu beharren, bis entweder Sieg oder Tod
uns die gewünschte Freiheit verschaffen wird. (1569.)
Karl Ix.
v. Frankreich.
156-0—1574.
Katharina v.
Mcdicis.
Göthc, Egmont.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Montmorency Heinrich_v Heinrich Karl_Ix Karl Katharina_v
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Spanien Navarra Frankreich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
10«
Zur neuern Geschichte.
Die Krön ist weg, hingegen
Wird man ihm bald anlegen
Im Kloster ein neu Pfaffenkleid.
Der Sachs, Polack und Wende
Sind froh, daß nun zu Ende
Die Arbeit kommen sei:
Land, freu' dich, du sollst werden
Von schwedischen Beschwerden
Und Kontributionen frei.
Graf Piper steht verdrossen,
Im Hui ist er geschossen,
Deß freut' sich Patkuls Seel':
Will ihm der Zaar nicht gnaden,
So wird er müssen baden
In Schwefel, Pech und finstrer Höll'.
Nun geht, ihr armen Schweden,
Und lernet besser reden,
Quartier ihr nun begehrt:
Sonst kommen Stund' und Zeiten,
Daß man euch wird bereiten
Zur Ruh' ein Bettlein in der Erd'.
Breit' aus die Flügel beide,
Du Sachsen-Zier und Freude,
Nimm dein Reich wieder ein:
Und wenn sich die Rebellen
Dawider wollten stellen,
So schlag' mit Blei und Pulver d'rein.
Euch hinterlaßne Lieben
Soll ferner nicht betrüben
Kein Unglück und Gefahr.
Der Däne wird nicht schlafen,
Und noch viel andre Waffen
Stehn schon zu eurem Schutze dar.
D. Karl Xii beim Schach in Bender.
Karl am Pruth im Zelte.
Karl gefangen beim Pascha
Karl in Stralsund ankommend.
Karls Xii. Tod. •
Peter der Große an Richelieus Grabe.
Volk und Königthum unter Ludwig Xiv. (symbolisch).
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Extrahierte Personennamen: Sachs Karl_Xii Karl Karl Karl Karl Karl Karls Ludwig_Xiv Ludwig