65
1697
1697
1699
1701
1704
1706
1708
1709
1710
1705-
1711-
b) Niederlande: Die Franzosen siegen unter dem Marsehall von Luxemburg bei Fleurus, Steenkerken und Neerwinden.
c) Zur See: Niederlage der französischen Flotte bei La Hogue durch die englisch-holländische Flotte.
Friede zu Ryswick: Ludwig giebt alle seine Eroberungen ausser Strassburg und den Reunionen im Eisass zurück und erkennt Wilhelm Iii. als König von England an. Frankreich hat die erste Stellung in Europa erkämpft.
Prinz Eugen von Savoyen siegt über die Türken bei Zenta.
Im Frieden zu Karlowitz treten die Türken Ungarn, Siebenbürgen, Slavonien an Österreich ab.
-1714 Der spanische Erbfolgekrieg, veranlasst durch den Tod Karls Ii. von Spanien. Ansprüche auf die Erbschaft erheben: Ludwig Xiy. für seinen zweiten Enkel Philipp von Anjou, Leopold I. für seinen zweiten Sohn Karl. Grosse Allianz zwischen England, Holland und dem Kaiser.
Prinz Eugen und Marlborough siegen über Tallard und Kurfürst Max Emanuel bei Höch-städt und Blindheim.
Marlborough siegt bei Ramillies,
Eugen bei Turin (Leopold von Dessau).
Eugen und Marlborough schlagen Yendome bei Oudenarde und
Villars bei Malplaquet.
In England Entlassung des Whig-ministeriums. Sturz Marlboroughs. Das Toryministerium.
1711 Joseph I. Kaiser.
1740 Karl Vi. Kaiser.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Wilhelm Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Karls Ludwig_Xiy Ludwig Philipp_von_Anjou Philipp Leopold_I. Leopold_I. Eugen Eugen Marlborough Max_Emanuel Max Marlborough Eugen_bei_Turin Eugen Leopold_von_Dessau Leopold Eugen Marlborough Karl_Vi Karl
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Luxemburg La_Hogue Strassburg England Frankreich Europa Karls Spanien England Holland Blindheim England
68
1613
1689
1700
1700
1706
1703
1709
1714
1718
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1721
Haus Romanow.
1725 Peter der Grosse verschafft der westeuropäischen Kultur Eingang in Russland und erhebt Russland zu einer europäischen Grossmacht. Nachdem erasow den Türken entrissen, sucht er die Ostseeküste zu erobern.
1721 Der nordische Krieg Peters des Grossen, Friedrichs Iv. von Dänemark, Augusts Ii. von Polen gegen Karl Xii. von Schweden.
Karl landet auf Seeland und nötigt Friedrich Iv.
zum Travendaler Frieden.
Karl landet in Esthland und schlägt die Russen bei Narwa.
Darauf verjagt er die Sachsen aus Livland» rückt in Warschau ein, siegt bei Klissow. setzt Stanislaus Lesczinski als König ein und erzwingt nach der Niederlage der Sachsen bei Fraustadt den Frieden zu Altranstädt. August mussauf Polen verzichten.
Karl wendet sich gegen Peter, der indes Livland, Esthland und Ingermanland erobert und hier Petersburg gegründet hatte, von Smolensk aus zieht er nach der Ukraine (Mazeppa. Löwenhaupt geschlagen), wird bei Poltawa von Peter besiegt und flieht in die Türkei. Hier bewegt er die Türken zum Krieg gegen Peter. Peter wird am Pruth von den Türken eingeschlossen, erlangt aber gegen Abtretung von Asow freien Abzug und Frieden.
Karl kehrt nach Schweden zurück und fällt bei der Belagerung von Friedrichshall in Norwegen.
Friede zu Stockholm.
Friede zu Nystadt:
Hannover erhält Bremen und Verden;
Preussen: Stettin mit den Odermündungen und Vorpommern bis zur Peene:
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Augusts Karl_Xii Karl Karl Friedrich_Iv Friedrich Karl Stanislaus_Lesczinski August Karl Karl Peter Poltawa_von_Peter Peter Asow Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Russland Russland Friedrichs Schweden Seeland Esthland Narwa Sachsen Warschau Sachsen Livland Esthland Petersburg Smolensk Mazeppa Schweden Norwegen Stockholm
82
1852
1852—1870
1854—1856
1859
1860 u. 1861
1861—1865
1862—1867
Verfassung bietet sie Friedrich Wilhelm 1y. die deutsche Kaiserkrone an, der sie aber ablehnt.
Nach dem Scheitern der preussischen Unionsversuche wird der deutsche Bund unter Österreichs Leitung wieder hergestellt.
Der Präsident der französischen Republik Louis Napoleon wird als
Napoieon Iii. zum erblichen Kaiser der Franzosen proklamiert.
Der Krimkrieg. Kaiser Nikolaus von Russland fordert das Protektorat der griechischen Kirche in der Türkei. Napoleon schliesst mit England gegen Russland ein Bündnis. Die Verbündeten belagern nach dem Siege an der Alma Sebastopol und erstürmen den M al ak o f f turm. Kaiser Alexander Ii. schliesst den Pariser Frieden, der Russlands Macht am schwarzen Meere lähmt.
Der Krieg Frankreichs und Sardiniens gegen Österreich. Die Österreicher werden in den Schlachten bei Magenta und Solferino geschlagen. Friede zu Zürich: Die Lombardei kommt an Viktor Emanuel.
Ganz Italien (Garibaldi) ausser Venetien und Rom zu einem Königreich Italien vereinigt. 1871 Rom Hauptstadt des Königreichs Italien.
Der Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Nach der Wahl des Präsidenten Abraham Linkoln sagen sich die Südstaaten von der Union los und wählen Jefferson Davis zum Präsidenten. Der Bürgerkrieg endet mit dem Siege der Nordstaaten und der Aufhebung der Sklaverei.
Napoleons mexikanische Expedition. Einstellung der schuldigen Zahlungen der Republik Mexiko. Der Präsident Juarez vertrieben.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_1y Friedrich Wilhelm Louis_Napoleon Napoleon Nikolaus Napoleon Alexander_Ii Alexander Viktor_Emanuel Viktor Garibaldi Abraham Jefferson_Davis Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Russland England Russland Russlands Frankreichs Magenta Italien Rom Italien Rom Italien Nordamerika Napoleons Mexiko
55
1534
1526
1526
1529 ü. 1532
1529
1530
1531
Aufruhr der Wiedertäufer■ in Münster unter Johann Mattbisen von Harlem und Johann Bockelson von Leyden.
Ausbreitung der Reformation in Kursachsen,
Hes sen, Brauns chweig-Lüneburg,Meck-
lenburg und vielen Reichsstädten, in Preussen unter Herzog Albrecht von Brandenburg (1525), in Schweden und Dänemark (Bügenhagen): in der Schweiz durchülrich Zwingli (1519. Zwingli fällt 1531 bei Kappel gegen die Urkantone), später durch Johann Calvin (geb. 1509). Der Calvinismus in Frankreich, den Niederlanden, Schottland und England.
Erster Reichstag zu Speier. günstig für die Reformation.
Türkenkrieg: Sultan Soliman dringt in Ungarn ein. König Ludwig von Ungarn und Böhmen wird bei Mohacz geschlagen und fällt. Karls Bruder Ferdinand von Österreich wird als Schwager Ludwigs König von Ungarn und Böhmen nebst Mähren und Schlesien.
Zwei Züge Solimans vor Wien.
Zweiter Reichstag zu Speier: Die Stände sollen sich aller ferneren Neuerungen enthalten. Name „Protestanten“.
Karl, in Bologna zum Kaiser gekrönt, erscheint auf dem Reichstage zu Augsburg. Confessio Augustana von Philipp Melanchthon, confu-tatio von Eck, Apologie Melanchthons. Der Reichstagsabschied verlangt bis zum 15. April 1531 Wiedervereinigung mit der alten Kirche.
Stiftung des schmalkaldischen Bundes zum gegenseitigen Beistand der Protestanten. Johann der Beständige und Philipp von Hessen Bundeshauptleute.
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Extrahierte Personennamen: Johann_Mattbisen_von_Harlem Johann Johann_Bockelson_von_Leyden Johann Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Zwingli Kappel Johann_Calvin_( Johann Türkenkrieg Soliman Ludwig_von_Ungarn Ludwig Karls_Bruder_Ferdinand_von_Österreich Karls Ferdinand Schwager_Ludwigs_König Ludwigs Karl Karl Philipp_Melanchthon Philipp Apologie_Melanchthons Johann Philipp_von_Hessen_Bundeshauptleute Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Kursachsen Brauns_chweig-Lüneburg Preussen Schweden Frankreich Schottland England Ungarn Ungarn Schlesien Wien Bologna
64
1672
1675
1679
1680 1681
1668-
1683
1685
1688-
F lie de ku Aachen: Ludwig behält einen Teil von Flandern.
-1379 Zweitererobeningskrieg Ludwigs gegen Holland.
«Holland in Not." Nach Ermordung der Brüder de Witt Wilhelm von Oranien Erb-statthalter. Bund der Generalstaaten mit Brandenburg, dann mit dem Kaiser, Spanien und dem deutschen Reiche. Die Franzosen unter Conde und Turenne in den spanischen Niederlanden und am Mittelrhein.
Der grosse Kurfürst schlägt die mit Ludwig verbündeten Schweden bei Fehrbellin und erobert ganz Pommern.
Friedensschlüsse zu Nymwegen: Frankreich erhält Freiburg, die Franche-Comte und belgische Plätze, und zu St. Germain en Laye: Der grosse Kurförst muss seine Eroberungen an Schweden zurückgeben.
Die Reunionskammern in Metz, Breisach. Besannen.
Ludwig bemächtigt sich der deutschen Beiehsstadt Strassburg.
1705 Kaiser Leopold 1.
Die Türken, von Emmerich Tököly gerufen, rücken unter Kara Mustapha vor Wien. Wien, von Rüdiger von Stahranberg verteidigt, wird durch Karl von Lothringen und Johann Sobiesky von Polen gerettet.
Aufhebung des Ediktes von Nan t e s. Drago-aaden. Refugees.
1697 Dritter Eroberungskrieg Ludwigs gegen die Alliierten von Augsburg infolge des Aussterbens des Mannesstammes in der Pfalz.
Drei Kriegsschauplätze:
a) Rhein: Furchtbare Verwüstung der Rheinpfalz. Heidelberger Schloss.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Ludwigs Ludwigs Witt_Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Ludwig Ludwig Germain Ludwig Leopold Emmerich_Tököly Mustapha Rüdiger_von_Stahranberg Karl_von_Lothringen Karl Johann_Sobiesky_von_Polen Johann Ludwigs Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Aachen Flandern Holland Brandenburg Spanien Fehrbellin Pommern Frankreich Freiburg Schweden Breisach Strassburg Wien Wien Pfalz Rhein Rheinpfalz
80
1819
1821-
1830
Bayern: Ansbach, Bayreuth, Rheinpfalz:
das Königreich Hannover Ostfriesland: das ,Königreich der Niederlande“ wird durch Vereinigung von Holland und Belgien gebildet; Norwegen wird als selbständiges Königreich mit Schweden verbunden. Die 39 deutschen Staaten vereinigen sich zum deutschen Bunde. Bundestag in Frankfurt a. M.
E. Neueste Geschichte.
Freiheitsbestrebungen in Deutschland (Wartburgfest 1817, Ermordung Kotzebues durch Sand 1819), Reaktion.
Die Karlsbader Beschlüsse schreiten gegen die ,demagogischen Umtriebe“ ein. Das Metternichs che Regierungssystem.
1829 Freiheitskrieg der Griechen gegen die türkische Herrschaft (Ypsilanti). Teilnahme in ganz Europa (Philhellenen, Lord Byron). Ibrahim Pascha von Ägypten drückt den Aufstand nieder (Missolonghi erobert). England. Russland und Frankreich schreiten ein; Vernichtung der türkischen Flotte bei Navarino. Griechenland unabhängig. Otto von Bayern König in Griechenland.
Pariser Julirevolution. Ludwigs Xviii. Nachfolger Karlx. erregt durch Erlass der drei Ordonnanzen einen Aufstand in Paris, infolge dessen er entthront und Louis Philipp von Orleans zum Könige von Frankreich erhoben wird.
Wirkungen der Julirevolution: 1. Aufstand in dem katholischen Belgien, das sich vom protestantischen Holland losreisst. Leopold von Sachsen-Koburg König von Belgien.
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Extrahierte Personennamen: Ypsilanti) Ibrahim_Pascha Otto Ludwigs_Xviii Ludwigs Karlx Louis_Philipp_von_Orleans Philipp Leopold_von_Sachsen-Koburg Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Bayreuth Rheinpfalz Niederlande“ Holland Belgien Norwegen Frankfurt Deutschland Europa England Russland Frankreich Navarino Griechenland Griechenland Paris Frankreich Belgien Holland Belgien
81
1833
1837
1848
1848
1.849
1840-
1850
1848
2. Aufstand der Polen. Polen wird russische Provinz.
3. Revolutionäre Bewegungen in Deutschland-Änderungen der Verfassung in Braunschweig, Sachsen, Kurhessen, Hannover.
Errichtung des deutschen Zollvereins.
Viktoria Königin von England. Ernst August, Herzog von Cumberland, wird König von Hannover.
Pariser Februarrevolution, veranlasst durch die unpopuläre Leitung der Politik und durch den Widerstand der Regierung gegen die Reformbewegung. Louis Philipp flieht nacli England. Frankreich Republik. Prinz Louis Napoleon, Neffe Napoleons I., Präsident der Republik.
Wirkungen der Februarrevolution:
1. Aufstände in Italien. Venedig und Mailand im Bunde mit Karl Albert von Sardinien erheben sich gegen Österreich. Radetzky schlägt Karl Albert
bei Custozza und
bei Novara so entscheidend, dass dieser zu gunsten seines Sohnes Viktor Emanuel abdankt.
2. Aufstand in Ungarn. Die Ungarn erheben sich unter Kossuth gegen Österreich, werden aber mit Hilfe der Russen überwältigt.
3. Die Märzrevolutionen besonders a) in Wien; Metternich dankt ab, später auch Kaiser Ferdinand zu gunsten seines Neffen Franz Joseph I. b) in Berlin.
-1861 Friedrich Wilhelm Iv. giebt Preussen
eine Verfassung.
1849 Die deutsche Nationalversammlung in Frankfurt a. M. wählt Erzherzog Johann von Österreich zum Reichsverweser und löst den Bundestag auf. Nach Vollendung der Reichs-
G
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Extrahierte Personennamen: Viktoria_Königin Ernst August von_Cumberland Louis_Philipp Philipp Louis_Napoleon Napoleon Napoleons_I. Napoleons_I. Karl_Albert_von_Sardinien Karl Radetzky Karl_Albert Karl Viktor_Emanuel Viktor Ferdinand Ferdinand Franz Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Johann_von_Österreich Johann
Extrahierte Ortsnamen: Polen Deutschland-Änderungen Braunschweig Sachsen Kurhessen Hannover England Hannover England Frankreich_Republik Italien Venedig Mailand Custozza Ungarn Ungarn Wien Berlin Frankfurt_a._M.
108
Schwarze Wolkenzüge zogen über Mond und Sterne hin —
Und der Griechenfürst erseufzte: „Ach, daß ich gefangen bin!"
An des Mittags Horizonte hing sein Auge unverwandt:
..Lag' ich doch in deiner Erde, mein geliebtes Vaterland!"
Und er öffnete das Fenster, sah in's öde Land hinein;
Krähen schwärmten in den Gründen, Adler um das Felsgestein,
Wieder stng er an seufzen: „Bringt mir Keiner Botschaft her
Aus dem Lande meiner Väter?" — Und die Wimper wird ihm schwer —
Wac's von Thränen, war's von Schlummer? und sein Haupt sank in die Hand ;
Seht, sein Antlitz wird io helle. — Träumt er von dem Vaterland?
Also saß er, und zum Schläfer trat ein schlichter Heldenmann,
Sah mit freudig ernstem Blicke lange den Betrübten an:
„Alexander Ppsilanti, sei gegrüßt und fasse Muth!
In dem engen Felsenpasse,' wo geflossen ist mein Blut,
Wo in einem Grab die Asche von dreihundert Spartern liegt,
Haben über die Barbaren freie Griechen heut' gesiegt.
Diese Botschaft dir zu bringen, ward mein Geist herabgesandt,
Alexander ^pftlanti, frei wird Hellas heil'ges Land!
Da erwacht der Fürst vom Schlummer, ruft entzückt: ,-Leonidasi"
Und er fühlt, von Freudenthränen sind ihm Aug' und Wangen naß.
Horch! es rauscht ob seinem Haupte, und ein Königsadler fliegt
Aus dem Fenster, und die Schwingen in dem Mondenstrahl er wiegt.
Wilh. Müller (geb. 1794, gest. 1827).
115. Der 11. April 1847.
1. O Preußenland! O Preußenland!
Vernahmst du deines Königs Wort?
Durch alle Gauen trag' es fort,
Von Ost nach West, von Süd nach Nord,
Und mach' es Jung und Alt bekannt.
Er sprach zu Allen, die erschienen:
Dem Herrn will ich mit meinem Hause
dienen.
2. O Preußenland! O Preußenland!
I Schau her aus deinen Josua:
In voller Königsgloria
Steht mild und ernst er vor dir da
Und hebet hoch empor die Hand;
Wie jener hält er Fluch und Segen
Dem Volke heut zur freien Wahl
■ entgegen.
3. O Preußenland! O Preußenland!
Nun wähle gut, nun wähle recht:
Sei nicht der fremden Götzen Knecht;
Zerreiß' der Sünde Truggeflecht,
Das immer enger dich umspannt,
Und sprich wie Juda: Das sei fern,
Daß wir verlassen sollten unsern Herrn.
4.0 Preußenlandl O Preußenland!
Bleib' deinem Gott und König treu!
Mißtrau'des Aufruhrs wildem Schrei:
Empörung macht dich nimmer frei,
Sie schlägt dich in ein ehern Band.
Recht und Gerechtigkeit laß walten;
Dann wird der Freiheit Blüthe sich
entfalten.
5. O Preußenland! O Preußenland!
Erhebe stolz und kühn dein Haupt;
Du deutsche Eiche, stolz belaubt,
Daß nicht der Feind den Schmuck dir
raubt I
Erkenne deinen hohen Stand!
Dein König geht voran, wohlauf I
Wirf dein Panier zur Ehre Gottes
auf!
Am 3. Februar 1847 erließ Friedrich Wilhelm Iv. eine Bekanntmachung, durch welche aus sammtli-
■ chen Provinzialständen der Monarchie ein vereinigter Landtag gebildet wurde. Am 11. April eröffnete
Männer, welche die künftige Befreiung Griechenlands zum Ziel hatten), nach der Moldau und Walachei
dirigirte, um dort im Vertrauen auf die Nähe Rußlands gegen die Pforte loszubrechen. Zuvor trat er
aber aus dem russischen Militairverband, um den Kaiser Alexander nicht zu compromittiren. auf dessen
Unterstützung er sich und seinen Freunden Hoffnung machte. Nach der bei Dragaschan (Dragetschan)
gegen die Türken verlorenen Schlacht zog er sich in die österreichischen Grenzen zurück, wurde aber ver-
hallet und nach der ungarischen Festung' Munkacs gebracht. Hier brachte er zwei Jahre unter sehr
harter Haft zu. bis seine Gesundheit so weit zerrüttet war, daß man ihn nach Theresienstadt in eine mit*
dere Gefangenschaft versetzen müßte. Erst ¡m Jahre 1827 erhielt er auf Verlangen des Kaisers Nicolaus
seine Freiheit wieder Er starb aber schon zu Anfange des Jahres 1828 zu Wie» in Folge der erlittenen
Körper- und Seelenlciden.
In den ersten 12 Zeilen spricht der Dichter die Sehnsucht des gefangenen Griechenfürsten nach seinem
geliebten Vaterlande aus, in den letzten 12 dessen Freude über die durck Leonidas Geist ihm überbrachte
Nachricht vom endlichen Siege der 'Griechen und der Befreiung des Landes vom Joche der Türken.
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Extrahierte Personennamen: Alexander_^pftlanti Alexander Josua Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Alexander Alexander Nicolaus Leonidas
Extrahierte Ortsnamen: Nord Juda Gottes Griechenlands Theresienstadt
107
Und wie der Vater treu mit seinem Sohne,
So steh' ich treu mit ihm und wanke nicht.
Eest sind der Liebe Bande,
eil meinem Vaterlande!
Des Königs Ruf dringt in das Herz mir ein:
Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
3. Nicht seder Tag kann glüh'n im Sonnenlichte,
Ein Wölkchen und ein Schauer kommt zur Zeit,
Drum lese Keiner mir es im Gesichte
Daß nicht der Wünsche seder mir gedeiht.
Wohl tauschten, nah und ferne,
Mit mir gar Viele gerne;
Ihr Glück ist Trug und ihre Freiheit Schein,
Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
4. Und wenn der böse Sturm mich wild umsauset,
Die Nacht entbrennet in des Blitzes Gluth;
Hat's doch schon ärger in der Welt gebrauset,
Und was nicht bebte, war — des Preußen Muth
Mag Fels und Eiche splittern,
Ich werde nicht erzittern;
Es stürm' und krach', es blitze wild darein!
Ich bin eilt Preuße, will ein Preuße sein!
5. Wo Lieb' und Treu' sich so dem König weihen,
Wo Fürst und Volk sich reichen so die Hand,
Da muß des Volkes wahres Glück gedeihen,
Da blüht und wächst das schöne Vaterland.
So schwören wir auf's Neue
Dem König Lieb' und Treue.
Fest sei der Bund! Ja, schlaget muthig ein!
Wir sind ja Preußen, laßt uns Preußen sein!
Bernhard Thiersch.
Das Lied entstand in Halberstadt und wurde am 3. August 1830 zum ersten Male in der Harmonie-
Gesell>chaft gesungen. Damals sang man es nach einer andern bekannten Melodie; später wurde es ver-
schiedene Male in Musik gesetzt, aber den Platz behielt zuletzt die Melodie, welche der berühmte Musik-
direktor N eit Hardt in Berlin, der Schöpfer und Leiter des Domchores, componirte. Als ein Opern-
sänger zum ersten Male das Lied in einein Concerte vor dem Könige Friedrich Wilhelm Iii- in Potsdam
sang, wollte der Beifall kein Ende nehmen ; er mußte es noch einmal singen. Ja, der König selbst stimmte
>n den allgemeinen Jubel von Herzen ein, und da das Lidd zum dritten Male verlangt wurde, der Sänger
aber Gefahr für seine Stimme befürchtete, so wurde ihm gleich sein volles Gehalt als lebenslängliche
Pension versprochen, wenn er wirklich Schaden nehmen sollte. So hatte das schwungvolle Lied Alle mit
fortgerissen. Sehr bezeichnend ist es. daß das herrliche Lied auch alsbald durch die Feuerprobe boshafter
Anfechtung und bitteren Spottes hindurch mußte. Ein Dichter von schönen Gaben, der dieselben aber
gemißbraucht hat im Dienste des Undanks und der Königsseindschaft shoffmann v. Fallersleben), machte, 1
mit einem boshaften Seitenblick nach dem Chor, der am Schluß des Liedes einfällt, den Witz: „Ich bin
ein Preuße! singt nur Einer; die Andern aber brummen drein!" Der edle Sänger aber antwortete:
„Was ich vor langer Zeit gesungen
Im kleinen Kreis, der mich verstand.
Das flog, kaum hatt' es ausgeklungen.
Mit eignen Schwingen hin ins Land.
Und so erklang's, wo Preußen wohnen.
Vom Niemen bis zum Vater Rhein.
Und sangen es schon Millionen,
So kann das Lied kein Solo sein!"
114k. Alexander Bpsttaiiti auf Munkacs. *)
Alexander Dpsilanti saß in Munkacs hohem Thurm!
An den morschen Fenstergittern rüttelte der wilde Sturm;
*) Fürst Alexander Dvsilanti, Sohn eines in der Verbannung gestorbenen Hospodar's der
Wallachei. hatte im russischen Dienst gegen Napoleon gestritten und bei Dresden einen Arm verloren.
Er befand sich als General und Adjurant des Kaisers Alexander zur Zeit des europäische» Congresses in
Wien, von wo aus er insgeheim die Hetaristen <d. h. die zum „Bunde der Freunde" gehörigen
£*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Gluth Bernhard_Thiersch August Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Alexander_Bpsttaiiti Alexander Alexander_Dpsilanti Alexander Alexander_Dvsilanti Alexander Napoleon Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Halberstadt Berlin Potsdam Vater_Rhein Dresden Wien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Tfq. Von
»6-9 bis
1640
86
soll und muß es auch seinen neuen Pflegern und
Trägern die Ehre geben, des alten längst verklungnen
Namens vergessen, und mit seinem unsterblichen Theile:
Treue, Frömmigkeit und Klarheit, übergehn
in ein achtes auf germanischen Grund fest gebautes
Preußen thum. — Wie, nach göttlicher Erstes
hungsweise, das Vaterland durch Trübsal und man-
nichfache Prüfung herangebildct ist zu dem schönen
Berufe, der Träger und Schirmer deutsches Lebens
zu sein, — das soll uns der Verfolg dieser Darstel-
lung lehren.
Kurfürst Georg Wilhelm trat die Negierung
in einem Zeitpunkt an, der schwierig genug war,
um eines Herrschers höchste Kraft und Weisheit in
Anspruch zu nehmen; wie mag man ihn tadeln, weil
er, dm die Vorsehung reich-genug begabt hatte, um
unter gewöhnlichen Umstanden das brandcnburgisch-
preußische Scepter mit Ebren zu führen, in jener
aus allen ihren Fugen gerissenen Zeit dem verheeren-
den Sturme nicht zu gebieten vermocht hat.
Durch die Anstrengungen Johann Sigis-
munds, seinem Stamme Preußen und die Rhein-
lande zu gewinnen und den an Macht weit überleg-
nen Gegnern die Spitze zu bieten, war des Staates
Wohlstand geschwächt worden; was dem Adel und
der Bürgerschaft an Neichthum noch geblieben war,
hielt der wenig patriotische Sinn in den Ringmauern
der Städte zurück, und erst der harten Ferndesnoth
bedurft' es, des jahrelangen Druckes, um im Volke
die Ucberzeugung hervorzurufen, daß cs besser sei,
die letzte Habe und den letzten Tropfen Blutes für
den angestammten Herrscher und des Landes Heil, als
dem Feinde zum Raub oder unter seinen Drangsalen
hinzugeben. In Böhmen tobte bereits der Aufruhr;
des Kurfürsten Schwager, Klirfürst Friedrich von
der Pfalz, Haupt der protestantischen Union, Schwie-
gersohn König Jakobs I. von England, und Bun-
desgenosse des gefürchteten Bethlen Gabor von
Siebenbirgen, hatte die Krone jenes Landes aus den
Händen der unter Mathias von Tburn für die
Religionsfreiheit gegen Oesterreich aufgcstandencn Pro-
testanten angenommen und ohne, Muth wie ohne Ge-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
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Extrahierte Personennamen: Schirmer Georg_Wilhelm Wilhelm Johann_Sigis- Johann Friedrich_von
der_Pfalz Friedrich Jakobs_I._von_England Gabor_von
Siebenbirgen Mathias_von_Tburn