F. Brandenburgiseh-preussisehe Gesehiehte bis zu Friedrieh dem Grossen.
I. Brandenburg.
1134—1319 1. Askanisehe Markgrafen. (Ballenstädter, An-
li altin er).
1134 Albrecht der Bär, vom Kaiser Lothar mit der
Nordmark belehnt, vergrössert die Mark durch Eroberung der Priegnitz und durch Erwerbung des Havellandes (Pribislav von Brennabor) und wird
1142 durch Kaiser Konrad Iii. reichsunmittelbar als
Markgraf von Brandenburg.
Seine Nachfolger erweitern die Mark, besonders: die Brüder Johann I. und Otto Iii., welche die Uckermark. Neumark, Barnim, Teltow, Lebus gewinnen, Otto Iv. mit dem Pfeile und Waldemar.
G-ermanisierung der Mark durch Ansiedlung von Kriegern und deutschen Kolonisten. — Städte: Berlin und Kölln a. Spree, Frankfurt a. Oder, Landsberg a. Warthe. — Klöster: Lehnin, Chorin, Zinna.
1323—1373 2. Bayrisehe Markgrafen bezw. Kurfürsten.
Nach dem Aussterben der Askauier in Brandenburg belehnt Ludwig der Bayer seinen Sohn Ludwig den Älteren mit der Mark, die unter ihm in grosses Elend kommt. Yer-
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Extrahierte Personennamen: Askanisehe Albrecht Lothar Konrad_Iii Konrad Johann_I. Otto Otto Waldemar Zinna Bayrisehe Ludwig_der_Bayer Ludwig Ludwig Ludwig
48
1347
1347
1378
1378-
1291
1338 Der Kurverein zu Rense erklärt jeden von der Mehrzahl der Kurfürsten gewählten deutschen König auch ohne Krönung des Papstes finden römischen Kaiser.
—1437 Die Kaiser aus dem Hause Luxemburg.
—1378 Karl Iv. Gegenkönig Günther von Schwarzburg.
Karl gründet in Prag die erste deutsche Universität. Germanisierung und Kultivierung Böhmens.
1356 Erlass der goldenen Bulle. 7 Kurfürsten: Erzbischöfe von Mainz, Köln, Trier, König von Böhmen (Erzschenk), Pfalzgraf bei Rhein (Erztruchsess), Herzog von Sachsen-Wittenberg (Erzmarschall), Markgraf von Brandenburg (Erzkämmerer). Vorrechte der Kurfürsten: Anteil an der Besorgung der Reichsgeschäffce, privilegium de non evocando, de non appellando, Unteilbarkeit der Kurlande.
1373 Karl kauft von dem Wittelsbacher Otto dem Faulen die Mark Brandenburg. Die luxemburgischen Erblande umfassen: Böhmen.
Mähren, Lausitz, Mark Brandenburg, Schlesien. Anfang der gros sen Kirchenspaltung (Schisma) Ein Papst für Rom, einer für Avignon gewählt.
-1400 Wenzel.
Unter Karl Iv. und Wenzel Blüte der Eidgenossenschaften. Die mächtigsten sind: a) die Hansa, welche im 14. Jahrh. die höchste Blüte erreicht. Siegreicher Feldzug gegen Waldemar von Dänemark. — Vorort der Hansa: Lübeck. 4 Quartiere: Das westfälische mit Köln, das sächsische mit Braun schweig, das wendische mit Lübeck, das preussischemitdanzig. —Faktoreien in Brügge, London, Bergen, Wisby auf Gotland, Nowgorod.
b) die Schweizer Eidgenossenschaft, entstanden
durch Stiftung des ewigen Bundes der Wald-
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Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Gegenkönig_Günther_von_Schwarzburg Günther Karl Karl Karl Otto Karl_Iv Karl Waldemar_von_Dänemark
Extrahierte Ortsnamen: Luxemburg Prag Böhmens Mainz Trier Rhein Sachsen-Wittenberg Brandenburg Brandenburg Brandenburg Schlesien Rom Avignon London Gotland
— 155 —
(Ilversgehofen jetzt Erfurt-N. und als solches mit Erfurt vereinigt).
Gispersleben-Kiliani: 1449 Einwohner. Es liegt am linken Ufer
der Wilden Gera. Der Ackerboden ist fruchtbar. Zichorienfabrik,
große Handelsmühle, Kornbrotfabrik. Auf dem Wege durch die
Geraaue wird es gern von Erfurtern besucht, zumal ein kleiner,
hübscher Park vorhanden ist. Wasserleitung. Der Ort wird schon
früh erwähnt. Den Beinamen trägt er nach seinem Kirchenheiligen.
Gispersleben wurde im 30 jährigen Krieg fast ganz zerstört und
blühte erst seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wieder auf.
Gispersleben-Viti: 1394 Einwohner. Haltepunkt der Strecke Erfurt-
Nordhausen, liegt auf dem rechten Ufer der Wilden Gera. Der
Ackerboden ist kiesig, darum weniger fruchtbar. Der Rote Berg
liefert guteu Ton, der in den Ziegelwerken am Fuße des Berges
verarbeitet wird. Große Fabrik für Eisenbauten. Seinen Beinamen
führt es uach dem Kirchenheiligen.
Kühnhausen: 476 Einwohner. Haltepunkt der Strecke Erfurt-Nord-
hausen, Abzweigstelle der Strecke Erfurt-Langensalza. Es wird
durchflössen von der Mühlgera oder dem Mahlgraben, der sich hier-
von der Wilden Gera abzweigt, und von dem Weißbach. Der Acker-
boden ist verschieden; wenig fruchtbar ist das Steinfeld auf dem
rechten Geraufer. Die Schwellenburg, an deren Nordostfuß Kühn-
hausen lagert, ist gipsreich, darum Gipswerke und Ziegeleien im Orte.
Elxleben: 1343 Einwohner, Haltepunkt der Strecke Erfurt-Langensalza.
Es liegt an der Mühlgera, die hier den Klinger- und Spindelgraben
aufuimmt. Beide kommen von den Abhängen der Fahnerschen Höhe
und führen der Gera vor allem die Wassermassen zu, die bei starken
Regenfällen schnell talab laufen. Der Ackerboden der Geraniederung
ist fruchtbar; von geringerem Ertrag sind die westlichen Höhen. Sie
liefern Gips und Kalk, die in Kalk- und Gipswerken weiter ver-
arbeitet werden.
Walschleben: 1723 Einwohner, Haltepunkt der Sirecke Erfurt-Nord-
hausen. Es liegt an der Mühlgera. Der Ackerboden ist fruchtbar
und zum Zuckerrübenbau geeignet. Walschleben besitzt die einzige
Zuckerfabrik des Landkreises. Otto I. schenkte Walocheslebe an das
Erzstift Magdeburg.
Andisleben: 653 Einwohner. Es liegt an der Mühlgera, die hier den
Steingraben aufnimmt. Der Ackerboden ist fruchtbar; außerdem
sind ertragreiche Wiesen vorhanden. Anbau vou Arzneikräutern: Ange-
lika, Baldrian, Pfefferminze usw. 1309 Zerstörung der Wasserburg.
Gisperslebeu-K., Kühnhausen, Elxleben, Walschleben und Andis-
leben liegen an der großen Straße, die von Erfurt aus in nördlicher
Richtnng verläuft. Von Andisleben aus führt sie dann nach Gebesee
und Straußfurt weiter. Ringleben liegt abseits der Straße.
Ringleben: 727 Einwohner, Haltepunkt der Strecke Erfurt-Nordhausen.
Es liegt zu beiden Seiten der Gera, in die hier der Jordanbach
mündet. Ringleben wurde erst 1815 von Weimar gegen Nöda ein-
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— 76 —
sie offen und hatten Platz für eine genügende Zahl von Verteidigern.
Der dort noch vorhandene hieß wegen seiner runden Form der „käulichte",
später nannte man ihn „Krätzturm". Er diente seit dem 17. Jahrhundert
mit dem Nachbarturm als Zuchthaus. Am Boynebnrgufer treffen wir
auf den Dücker, die Unterführung der Schmalen Gera unter dem Fluß-
bett des Flutgrabens. — Hier haben wir die Johannesstraße erreicht,
durch die wir südwärts bis zum Ring wandern. Wir statten dem Grabe
der im Aufruhr 1848 gefallenen 7 Soldaten anf dein alten Johannes-
friedhof einen Besuch ab. Es ist mit einem einfachen Denkmal geschmückt.
Nachdem wir noch einen Blick auf das Hans Johannesstraße 59 ge-
worfen haben — hier wohnte der General v. Radowitz, preußischer
Minister und Freuni) Friedrich Wilhelms Iv., nachdem er seinen Abschied
genommen hatte —, wandern wir durch die Johannesstraße südwärts
bis zur Waldengasse und kehren durch die Weidengasse und Webergasse nach
der Andreasstraße zurück. Reizvoll sind anf dem Wege die Blicke, die
wir von den Venedig-Brücken auf das benachbarte Gelände werfen können.
An der Ecke der Webergasse liegt die Andreaskirche. Sie stammt aus
dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Ihr kleiner Bau ist einfach und ohne
künstlerische Bedeutung. Bemerkenswert ist ein altes Steinbild über dem
Haupteingang. Es stellt die Kreuziguug des Herrn dar und stammt
sicher aus dem 14. Jahrhundert. Auch das Standbild des heiligen
Andreas entstammt dieser Zeit. — Nur wenige Schritte trennen uns
noch vom Friedrich Wilhelmsplatz, von dem wir ansgegangen sind.
13. Die Gera im Stadtgebiet,
a) Fragen und Aufgaben:
1. Was ist ein Fluß, eine Quelle, ein Bach, ein Slrom?
2. Was ist ein Teich, ein See, ein Sumpf, ein Moor?
3. Was verstehst du unter Flußbett, Ufer, Wasserspiegel, was unter Breite, Tiefe
und Länge eines Flusses?
4. Erkläre die Begriffe rechtes und linkes Ufer!
5. Was verstehst du unter Gefäll eines Flusses?
6. Was ist ein Wasserfall?
7. Was ist ein Flußarm, eine Flußinsel?
8. Was verstehst du unter Gabelung, was unter Mündung eines Flusses?
9. Unterscheide Hauptfluß und Nebenfluß?
10. Was ist ein Wellenberg, was ein Wellental?
11. Was verstehst du unter einem Wehr, was unter einer Schleuse?
12. Was ist eine Furt?
13. Sprich über die Teilungen der Gera im Stadtgebiet!
14. Sprich über die Vereinigungen der Gera innerhalb des Stadtgebietes!
15. Erkläre die Namen der verschiedenen Geraarme!
16. Nenne die hauptsächlichsten Überbrllckungen!
17. Sprich über ihre Geschichte!
18. Sprich über den Nutzen der Gera für die Stadt und ihre Bewohner!
19. Entwirf eine Zeichnung ihres Laufes und stelle ihn im Sandkasten der Schule
und im eigenen dar!
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Extrahierte Personennamen: Radowitz Friedrich_Wilhelms_Iv. Friedrich Wilhelms_Iv. Andreas Friedrich_Wilhelmsplatz Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Gera Hans_Johannesstraße Waldengasse Weidengasse Gera Gera Gera Gera
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ab. Nach Süden läuft die Landstraße nach Arnstadt. Von ihr trennt
sich am Waldschlößchen die Landstraße nach Stadtilm ab. Westlich ver-
mittelt die Straße nach Gotha den Verkehr. Nach Norden aber zieht,
gleichlaufend mit der Wilden Gera, die Straße nach Nordhausen. Bei
Andisleben löst sich von ihr die Landstraße nach Langensalza ab. Von
ihr zweigt sich wieder bei Dachwig eine Straße nach Gotha ab. Der
Schmalen Gera folgt die Straße nach Haßleben. Sie nimmt in Erfurt-N.
ihren Anfang. Außerdem beginnen hier die Straßen nach Sangerhausen
und Schwerborn. Sie und die nach Haßleben verbinden Erfurt nur mit
den genannten Dörfern, während die andern nach Weimar, Kranichfeld,
Stadtilm, Gotha, Nordhausen und Sangerhausen laufen und dort an
andere Straßen anschließen.
Eisenbahnen. Unter den neuzeitlichen Verkehrsmitteln stehen an
erster Stelle die Eisenbahnen. Den Landkreis berühren:
1. Die Eisenbahn Frcmkfnrt-Berlin (Eisenach-Weimar).
Zwischen Erfurt und Weimar wurde die Strecke am I.april 1847,
zwischen Erfurt und Gotha am 2. Mai 1847 eröffnet. Im Land-
kreis berührt sie nur die Fluren von Hochheim und von Wanders-
leben, wo 1885 eine Haltestelle errichtet wurde.
2. Die Eisenbahn Erfurt-Nordhausen.
Sie wurde 1869 eröffnet und brachte den Geradörfern des Land-
kreises große Verkehrserleichterungen.
3. Die Eisenbahn Erfurt-Sangerhansen.
Sie wnrde 1880 eröffnet und berührt nur den Stadtkreis.
4. Die Eisenbahn Erfnrt-Langensalza.
Sie wurde 1897 eröffnet und benutzt bis Kühnhausen den
Schienenstrang Erfurt-Nordhausen.
5. Die Eisenbahn Erfnrt-Ritschenhansen.
6. Die Eisenbahn Erfurt-Saalfeld.
7. Die Eisenbahn Erfurt-Themar.
Die drei letzten Strecken berühren im Landkreis nur die Hoch-
heimer Flur.
Verwaltung. Der Kreis zerfüllt in 13 Amtsbezirke. Jeder Bezirk
besteht aus einer oder mehreren Landgemeinden. An ihrer Spitze steht
der Gemeindevorstand. Er wird zusammengesetzt aus dem Gemeinde-
Vorsteher oder Schulzen und mehreren Schöpften oder Schöffen. Sie
werden von der Gemeindeversammlung gewählt und vom Landrat bestätigt.
An der Spitze des Amtsbezirks steht der Amtsvorsteher. Ihm zur Seite
steht ein Amtsausschuß, gewählt aus den Vertretern der einzelnen Dorf-
gemeinden. Der Amtsvorsteher wird von: Oberpräsidenten der Provinz
nach Vorschlägen des Kreistages ernannt. Die Verwaltung des Kreises
leitet der Landrat. Er wird vom König ernannt. Der Landrat hat
neben sich den Kreistag. Er wird gebildet aus 25 gewählten Abgeord-
neten, tritt aber nur vou Zeit zu Zeit zu gemeinsamer Arbeit zusammen.
Darum ist aus ihm ein Kreisausschuß von 6 Mitgliedern gewählt worden.
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— 119 —
Fliegen, Bakterienleichen usw. Sie werden noch durch eine Nachreinigung
in einer besondern Anlage, ähnlich einem Emscherbrunnen, entfernt.
Nun erst strömt das Wasser der Gera zu. Es ist jetzt in einem
Zustand, der dem des reinen Flußwassers gleichkommt.
4. Im Osten: Stolberg, Galgenberg, Ringelberg und Hernzgenberge.
a) Fragen und Aufgaben:
1. Nenne die Teile des östlichen Höhenzuges!
2. Sprich über seinen Gesteinsaufbau!
3. Erzähle, wie die Hernzgenberge entstanden sind!
4. Nenne die hauptsächlichsten Straßen, die nach Osten führen!
5. Nenne die Bahnen, welche durch das östliche Weichbild führen!
6. Erzähle von Daberstedt und Schmidtstedt!
7. Beschreibe den Schlacht- und Viehhof!
8. Vervollständige das Weichbild!
b) llnterrichtsergebnisse: (s. S. 67).
c) Zum Lesen:
1. Stolberg, Galgenberg und Ringelberg.
Lage und Gliederung. Im Osten wird das Weichbild von einem
zusammenhängenden Hügelzug begrenzt. Seine Teile führen von Norden
nach Süden folgende Namen: Stolberg, Galgenberg und Ringelberg. Der
Stolberg erreicht eine Höhe von 216 m, der Galgenberg von 221,4 m
und der Ringelberg von 226,4 m. Das Kalktal, ein ehemaliger Fluß-
lauf, trennt den Stolberg von den Katzenbergen, die schon außerhalb des
Weichbildes liegen. In der Senke zwischen dem Galgenberg, dem früheren
Erfurter Hochgericht, und dem Ringelberg verläuft die Straße nach Kersp-
leben. Sie heißt in ihrem Anfang Leipziger Straße. Über den Ringel-
berg führt die Straße nach Azmannsdorf. Der Ringelberg findet nach
Süden seine Fortsetzung in einem Hügelzug, der bis zum Willroder Forst
verläuft. Er wird gebildet von der noch im Weichbild liegenden Schmidt-
stedter Höhe und dem sich anreihenden Schmidtstedter Berge. Er hat
wenig östlich von Dittelstedt eine Höhe von 243,6 m. Über ihn führt
die Straße nach Rudolstadt, die sich nahe der Stadt von der Weimarischen
Straße in südöstlicher Richtung abzweigt. Die Weimarische Straße bleibt
anfänglich uahe der Bahilliuie, die nach Weimar führt. Sie durchschneidet
die Schmidtstedter Höhe. Den Ringelberg durchfurchen die Gleise der
Bahnen, die nach Nordhausen, Langensalza und Sangerhausen führen.
Der Bahnstrang bildet einen großen, nach Westen offenen Bogen. Damit
der Verkehr auf den Landstraßen nicht mehr gehindert wird, hat man
jetzt die Geleise hochgelegt. Die Güterzüge werden unmittelbar in süd-
licher Richtung zum Güterbahnhof geleitet. Der anfangs gemeinsame
-Strang der nördlichen Bahnlinien teilt sich nahe der Unterführung der
Leipziger Straße in die Nordhäuser Linie mit dem Anschluß nach Langen-
salza und in die Sangerhäuser Linie. Der östliche Höhenzug bildet die
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
i3
Ii. Abschnitt.
D i e Gründung.
(S3on 1142 b{ê 1417, oder von Alhrccht dem Bär aus dem
Haus? Askanien dis auf Friedrich Vi, Burggrafen
von Nürnberg und Kurfürsten non Brandenburg aus
dem Hause Hohcnzollern, den Stammvater des preu-
ßischen Königshauses.)
Sobald Heinrich der Löwe durch den Vergleich zu
Frankfurt vom Kaiser in sein väterliches Herzogthum
Sachsen wieder eingesetzt war, erhob dieser die abge-
tcennte Nordmark zu einem vom Herzogthum unab-
hängigen Fürstenthume, und gab es Alb recht dem
Bären als Reichslehen. Als Bundsgenoß Heinrichs
des Löwen wider den Obotritenfürsten Niklot über-
schritt er die Eibe, half zuerst jenem bedeutende Er-
oberungen von den Wenden zwischen der Elbe und
Oder längs der baltischen Meerküste machen, wandte
sich dann gegen die Wilzen und Heveller, eroberte
Brandenburg, die mittlere Mark und das um
den Uckersee gelegene Land bis an die südliche Prieg- v. 1147
nitz, und gab sich zuerst den Titel: Markgraf von bis 1162
Brandenburg. Er legte, seinen neuen uncivili-
sirten Unterthanen für Gehorsam einen Anfang von
Cultur gebend, den Grund zu mehreren Städten; am
Zusammenflüsse der Havel mit der Spree entstand
Spandau, am letzteren Flusse, unweit jener, eine
andre Stadt, bedeutungsvoll schon vom Gründer die
Perle (das Perlin, Berlin) genannt, ihr gegen-
über Köln (G0i0è), gleich der erstern durch deut-
sche Colonisten (Holländer, Seelander, Frieslander,
Rheinländer) bevölkert. Nach dem Beispiele großer
Staatenstifter der Vorzeit, zog Albrecht mit den Fremd-
lingen, welche zugleich die während des verheerenden
Krieges schwach gewordene Bevölkerung mehrten,
germanischen Bildungsstoff, Landbau und Gewerbe in
sein Land, und gab also den ersten Anstoß zu einer
Maßregel, die spätere Regenten wiederholten und der
Preußen noch jetzt einen großen Theil seines bessern
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Vi Friedrich Heinrich Bundsgenoß_Heinrichs Heinrichs Albrecht Albrecht
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
26
, schlossen? zum Grunde gelegt und zugleich wieder neu
bestätigt wurde. König Georg Podiebrad von
Böhmen trat ihm Kottbus, Pekz, Beeskow
,462 und Storkow ab, und endlich erhob der Kurfürst,
heim Aussterben der stettinischen Hauptlinie in Pom-
»464 mern, Ansprüche auf deren Besitzungen in Folge des
früher schon in Anregung gebrachten Rechts der Lehns-
herrlichkeit. Obgleich dec Kaiser Pommern für ein
brandenburgisches Lehen erklärte, so verlängerte doch
der übrigen Herzoge Widerspruch die aufgeregten Han-
del bis über den Tod Friedrichs hinaus.
Als Zeugniß für des Kurfürsten Bemühen,
Sitte, Ehrgefühl und Bildung in seinen Landen zu
verbreiten und lebendig zu machen, darf hier nur
*443 seine Stiftung der Schw anengesenschaft un-
serer lieben Frauen Kettenträger angeführt
werden, die sich zu einem trefflichen Mittel für die
Aufrechthaltung jener Tugenden ausbildete.
Des Kurfürsten einziger Sohn war vor ihm ge-
*4?o storben; deshalb trat er die Regierung seinem Bruder
Al brecht (Achilles) ab, und zog nach Plassenburg
in Franken, wo er im folgenden Jahre starb,
reg. von Alb recht, —von jener Unerschrockenheit, welche,
bis dem kräftigen Stamm unserer Fürsten angeboren, in
*486 ununterbrochener Reihenfolge sich bewahrt und ih-
nen das Vertrauen ihrer Bürger wie den Sieges-
muth ihrer Streiter erworben hat — Achilles zu-
genannt, vereinigte die fränkischen Erblander mit dem
Kurfürstenthum, das er, zugleich mit den Herzog-
thümern S Lettin, P ommern, Cassuben, Wen-
den, dem Fürstenthum Rügen und der Anwart-
schaft auf Mecklenburg vom Kaiser zum Lehn erhielt.
*479 Die pommerschen Handel wurden vom Herzog Bo-
gislav X., der ganz Pommern vereinigt hatte, der-
gestalt beigelegt, daß Brandenburg allen zeitigen An-
sprüchen entsagen, auf die vom Kaiser ausgesprochne
Lehnsherrlichkeit verzichten und sich mit der Zusiche-
rung des dercinstigen Anfalls von Pommern begnü-
gen mußte. Von jenem Bogislav, dem trefflichen
Wicderhersteller der inneren und äußeren Verhältnisse
Pommerns, rühren die großen und gesetzlichen Vor-
rechte der Stande dieses Landes her, deren Wirkung
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
2z
und Gewohnheiten ferner Unterthanen, ein achter
Märker unter Märkern, kam ihm deren Liebe und
Vertrauen schon bei seinem Regierungs-Antritt ent-
gegen. Die Brandenburger ahneten und empfanden
bald den Eintritt einer glücklichen Zeit — und wenn
1432 auch zuerst die Zerstörung von fünfzehn Raubschlös-
fern und deren Besitzer Hinrichtung den Adel auf»
»483. brachte, dann eine neue Steuer auf das Bier (Ziese,
Accife) die Unzufriedenheit einiger altmärkischen Städte
erregte (Seehausen, Stendal, Salzwedel, Gardele-
gen), denen der Geist des Uebermuths inwohnte
weil sie eigne Gerichtsbarkeit befaßen und demhansa-
bunde verbrüdert waren — so wurden solche Unru»
hin doch bald gestillt, hatten keinen Einfluß auf die
Stimmung im Ganzen und nebenbei noch den Vor-
theil, daß der Kurfürst Gelegenheit erhielt, des Adels
Raubsinn durch ein Strafbeispiel zu zähmen und
die mit der landesherrlichen Autorität unverträglichen
Gerechtfamen jener Städte abzufchaffen.
Außerdem ward vom Kurfürsten die Erbver-
brüderung seiner Vorfahren mit Sachsen und Hes-
*49* sen erneuert, die Herrschaft Zossen erkauft und
das Herzogthum Krossen von der Krone Böhmen
als Lehn angenommen.
Um die Wissenschaften machte sich der Kurfürst
höchst verdient; unter ihm wurden zu Berlin und
Stendal Buchdruckereien angelegt, die vernachläs-
sigten Schulen kamen wieder empor und in den
Klöstern, unter denen Lehnin und Chorin ihrer
reichen Mittel wegen zu nennen sind, zeigte sich ein
vielversprechender Sinn für Gelehrsamkeit. —
* ch:
Ehe wir mit der Aufzählung dessen weiter vor-
schreiten, was in den Haupt- und Stammländern
"der jetzigen preußischen Monarchie fortan geschah, mag
es hier, wo bei dem Scheiden des fünfzehnten Jahr-
hunderts das Mittelalter endet und ein Zusam-
menfluß großer Begebenheiten den Uebergang zu einer
neuen Zeit hinreichend rechtfertigt, wohl nicht un-
geeignet scyn, einen Blick auf die damals allgemeinen
Verhältnisse, besonders Europa's, zu richten.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Seehausen Stendal Salzwedel Sachsen Berlin Stendal_Buchdruckereien Lehnin
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Staaten Wohlstand §u schaffen, durch Einheit vor
dem Gesetz den Bewohnern der zerstreuten Länder-
Iheile einen Halt-- und Verbkndungspunkt zu geben,
und (damit im Inneren jedes von ihm gesaete Saa-
menkorn des Guten und Nützlichen desto ungestörter
aufgehe und sich entwickle,) ein Heer zu bilden, das
jedem Angriffe seiner zahlreichen Neider und Feinde
siegreich zu begegnen im Stande sei.
Unter den vielen Anordnungen des Königs für
Rechtspflege, Staatswirthschaft und Kriegswesen, in
dem Zeiträume von *740 bis 1756, wollen wir hier
die merkwürdigsten und erfolgreichsten auszeichnen.
i?47 bis Eine neue Gerichtsordnung ward in allen Provinzen
*75° des Reichs eing'eführt; des Großkanzlers von Coc-
ceji Vorarbeiten zu einem vollständigen Gesetzbuchs
(Corpus juris Fridericianum) erschienen bald dar-
auf, und wurden der Prüfung aller obern Justizbe-
hörden unterworfen. Das Edikt über Abschaffung der
5. Jun. Tortur muß betrachtet werben als Anfang des könig-
174° lichen Strebens, die harte Criminaljusiiz des vorigen
Königs zu mildern. Hinsichtlich der nach den Grund-
sätzen einer werfen und wohlgeregelten Sparsamkeit
schon von Friedrich Wilhelm I. in Gang gebrach-
ten Staatsverwaltung, fand der König weniger zu
»743 thun: die der Handelstadt Stettin bewilligten Frei-
heiten, die Errichtung der Handelskompagnie für die
»75o Chinafahrt in Emden, die Erneuerung des Stapel-
rechts der Stadt Magdeburg, die Anlage des
neuen Oderkanals zur Urbarmachung der Moräste zwi-
schen Küftrin, Wriehen und Schwedt, das
Heranziehen von Kolonisten und der neue Anbau in
den Elb- und Oderprovinzcn, die Errichtung von Manu-
fakturen, Eisenhütten und Salzwerken, endlich dev Kö-
nigs häusige Reisen, um mit eignen Augen über den
Stand und das Gedeihen seiner Anlagen zu wachen,
deuten indeß klar genug auf thätige Fürsorge. Das
Ergebniß aller dlesec Bemühungen waren: die bereits
im Jahre »756 um 1,200,000 Rthlr. gestlegnc Ver,
Mehrung der jährlichen Staatseinkünfte (ohne neue
Steuerauflage und Hinzurechnung dessen, was Schle-
sien und die »744 durch Erbschaft erworbne Provinz
Ostsriesland cindrachten) und die auf das Dop-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.