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1. Geschichtstabellen für die oberen Klassen von Gymnasien - S. 86

1890 - Erfurt : Bartholomäus
F. Brandenburgiseh-preussisehe Gesehiehte bis zu Friedrieh dem Grossen. I. Brandenburg. 1134—1319 1. Askanisehe Markgrafen. (Ballenstädter, An- li altin er). 1134 Albrecht der Bär, vom Kaiser Lothar mit der Nordmark belehnt, vergrössert die Mark durch Eroberung der Priegnitz und durch Erwerbung des Havellandes (Pribislav von Brennabor) und wird 1142 durch Kaiser Konrad Iii. reichsunmittelbar als Markgraf von Brandenburg. Seine Nachfolger erweitern die Mark, besonders: die Brüder Johann I. und Otto Iii., welche die Uckermark. Neumark, Barnim, Teltow, Lebus gewinnen, Otto Iv. mit dem Pfeile und Waldemar. G-ermanisierung der Mark durch Ansiedlung von Kriegern und deutschen Kolonisten. — Städte: Berlin und Kölln a. Spree, Frankfurt a. Oder, Landsberg a. Warthe. — Klöster: Lehnin, Chorin, Zinna. 1323—1373 2. Bayrisehe Markgrafen bezw. Kurfürsten. Nach dem Aussterben der Askauier in Brandenburg belehnt Ludwig der Bayer seinen Sohn Ludwig den Älteren mit der Mark, die unter ihm in grosses Elend kommt. Yer-

2. Geschichtstabellen für die oberen Klassen von Gymnasien - S. 48

1890 - Erfurt : Bartholomäus
48 1347 1347 1378 1378- 1291 1338 Der Kurverein zu Rense erklärt jeden von der Mehrzahl der Kurfürsten gewählten deutschen König auch ohne Krönung des Papstes finden römischen Kaiser. —1437 Die Kaiser aus dem Hause Luxemburg. —1378 Karl Iv. Gegenkönig Günther von Schwarzburg. Karl gründet in Prag die erste deutsche Universität. Germanisierung und Kultivierung Böhmens. 1356 Erlass der goldenen Bulle. 7 Kurfürsten: Erzbischöfe von Mainz, Köln, Trier, König von Böhmen (Erzschenk), Pfalzgraf bei Rhein (Erztruchsess), Herzog von Sachsen-Wittenberg (Erzmarschall), Markgraf von Brandenburg (Erzkämmerer). Vorrechte der Kurfürsten: Anteil an der Besorgung der Reichsgeschäffce, privilegium de non evocando, de non appellando, Unteilbarkeit der Kurlande. 1373 Karl kauft von dem Wittelsbacher Otto dem Faulen die Mark Brandenburg. Die luxemburgischen Erblande umfassen: Böhmen. Mähren, Lausitz, Mark Brandenburg, Schlesien. Anfang der gros sen Kirchenspaltung (Schisma) Ein Papst für Rom, einer für Avignon gewählt. -1400 Wenzel. Unter Karl Iv. und Wenzel Blüte der Eidgenossenschaften. Die mächtigsten sind: a) die Hansa, welche im 14. Jahrh. die höchste Blüte erreicht. Siegreicher Feldzug gegen Waldemar von Dänemark. — Vorort der Hansa: Lübeck. 4 Quartiere: Das westfälische mit Köln, das sächsische mit Braun schweig, das wendische mit Lübeck, das preussischemitdanzig. —Faktoreien in Brügge, London, Bergen, Wisby auf Gotland, Nowgorod. b) die Schweizer Eidgenossenschaft, entstanden durch Stiftung des ewigen Bundes der Wald-

3. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 155

1916 - Erfurt : Keyser
— 155 — (Ilversgehofen jetzt Erfurt-N. und als solches mit Erfurt vereinigt). Gispersleben-Kiliani: 1449 Einwohner. Es liegt am linken Ufer der Wilden Gera. Der Ackerboden ist fruchtbar. Zichorienfabrik, große Handelsmühle, Kornbrotfabrik. Auf dem Wege durch die Geraaue wird es gern von Erfurtern besucht, zumal ein kleiner, hübscher Park vorhanden ist. Wasserleitung. Der Ort wird schon früh erwähnt. Den Beinamen trägt er nach seinem Kirchenheiligen. Gispersleben wurde im 30 jährigen Krieg fast ganz zerstört und blühte erst seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wieder auf. Gispersleben-Viti: 1394 Einwohner. Haltepunkt der Strecke Erfurt- Nordhausen, liegt auf dem rechten Ufer der Wilden Gera. Der Ackerboden ist kiesig, darum weniger fruchtbar. Der Rote Berg liefert guteu Ton, der in den Ziegelwerken am Fuße des Berges verarbeitet wird. Große Fabrik für Eisenbauten. Seinen Beinamen führt es uach dem Kirchenheiligen. Kühnhausen: 476 Einwohner. Haltepunkt der Strecke Erfurt-Nord- hausen, Abzweigstelle der Strecke Erfurt-Langensalza. Es wird durchflössen von der Mühlgera oder dem Mahlgraben, der sich hier- von der Wilden Gera abzweigt, und von dem Weißbach. Der Acker- boden ist verschieden; wenig fruchtbar ist das Steinfeld auf dem rechten Geraufer. Die Schwellenburg, an deren Nordostfuß Kühn- hausen lagert, ist gipsreich, darum Gipswerke und Ziegeleien im Orte. Elxleben: 1343 Einwohner, Haltepunkt der Strecke Erfurt-Langensalza. Es liegt an der Mühlgera, die hier den Klinger- und Spindelgraben aufuimmt. Beide kommen von den Abhängen der Fahnerschen Höhe und führen der Gera vor allem die Wassermassen zu, die bei starken Regenfällen schnell talab laufen. Der Ackerboden der Geraniederung ist fruchtbar; von geringerem Ertrag sind die westlichen Höhen. Sie liefern Gips und Kalk, die in Kalk- und Gipswerken weiter ver- arbeitet werden. Walschleben: 1723 Einwohner, Haltepunkt der Sirecke Erfurt-Nord- hausen. Es liegt an der Mühlgera. Der Ackerboden ist fruchtbar und zum Zuckerrübenbau geeignet. Walschleben besitzt die einzige Zuckerfabrik des Landkreises. Otto I. schenkte Walocheslebe an das Erzstift Magdeburg. Andisleben: 653 Einwohner. Es liegt an der Mühlgera, die hier den Steingraben aufnimmt. Der Ackerboden ist fruchtbar; außerdem sind ertragreiche Wiesen vorhanden. Anbau vou Arzneikräutern: Ange- lika, Baldrian, Pfefferminze usw. 1309 Zerstörung der Wasserburg. Gisperslebeu-K., Kühnhausen, Elxleben, Walschleben und Andis- leben liegen an der großen Straße, die von Erfurt aus in nördlicher Richtnng verläuft. Von Andisleben aus führt sie dann nach Gebesee und Straußfurt weiter. Ringleben liegt abseits der Straße. Ringleben: 727 Einwohner, Haltepunkt der Strecke Erfurt-Nordhausen. Es liegt zu beiden Seiten der Gera, in die hier der Jordanbach mündet. Ringleben wurde erst 1815 von Weimar gegen Nöda ein-

4. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 76

1916 - Erfurt : Keyser
— 76 — sie offen und hatten Platz für eine genügende Zahl von Verteidigern. Der dort noch vorhandene hieß wegen seiner runden Form der „käulichte", später nannte man ihn „Krätzturm". Er diente seit dem 17. Jahrhundert mit dem Nachbarturm als Zuchthaus. Am Boynebnrgufer treffen wir auf den Dücker, die Unterführung der Schmalen Gera unter dem Fluß- bett des Flutgrabens. — Hier haben wir die Johannesstraße erreicht, durch die wir südwärts bis zum Ring wandern. Wir statten dem Grabe der im Aufruhr 1848 gefallenen 7 Soldaten anf dein alten Johannes- friedhof einen Besuch ab. Es ist mit einem einfachen Denkmal geschmückt. Nachdem wir noch einen Blick auf das Hans Johannesstraße 59 ge- worfen haben — hier wohnte der General v. Radowitz, preußischer Minister und Freuni) Friedrich Wilhelms Iv., nachdem er seinen Abschied genommen hatte —, wandern wir durch die Johannesstraße südwärts bis zur Waldengasse und kehren durch die Weidengasse und Webergasse nach der Andreasstraße zurück. Reizvoll sind anf dem Wege die Blicke, die wir von den Venedig-Brücken auf das benachbarte Gelände werfen können. An der Ecke der Webergasse liegt die Andreaskirche. Sie stammt aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Ihr kleiner Bau ist einfach und ohne künstlerische Bedeutung. Bemerkenswert ist ein altes Steinbild über dem Haupteingang. Es stellt die Kreuziguug des Herrn dar und stammt sicher aus dem 14. Jahrhundert. Auch das Standbild des heiligen Andreas entstammt dieser Zeit. — Nur wenige Schritte trennen uns noch vom Friedrich Wilhelmsplatz, von dem wir ansgegangen sind. 13. Die Gera im Stadtgebiet, a) Fragen und Aufgaben: 1. Was ist ein Fluß, eine Quelle, ein Bach, ein Slrom? 2. Was ist ein Teich, ein See, ein Sumpf, ein Moor? 3. Was verstehst du unter Flußbett, Ufer, Wasserspiegel, was unter Breite, Tiefe und Länge eines Flusses? 4. Erkläre die Begriffe rechtes und linkes Ufer! 5. Was verstehst du unter Gefäll eines Flusses? 6. Was ist ein Wasserfall? 7. Was ist ein Flußarm, eine Flußinsel? 8. Was verstehst du unter Gabelung, was unter Mündung eines Flusses? 9. Unterscheide Hauptfluß und Nebenfluß? 10. Was ist ein Wellenberg, was ein Wellental? 11. Was verstehst du unter einem Wehr, was unter einer Schleuse? 12. Was ist eine Furt? 13. Sprich über die Teilungen der Gera im Stadtgebiet! 14. Sprich über die Vereinigungen der Gera innerhalb des Stadtgebietes! 15. Erkläre die Namen der verschiedenen Geraarme! 16. Nenne die hauptsächlichsten Überbrllckungen! 17. Sprich über ihre Geschichte! 18. Sprich über den Nutzen der Gera für die Stadt und ihre Bewohner! 19. Entwirf eine Zeichnung ihres Laufes und stelle ihn im Sandkasten der Schule und im eigenen dar!

5. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 149

1916 - Erfurt : Keyser
— 149 — ab. Nach Süden läuft die Landstraße nach Arnstadt. Von ihr trennt sich am Waldschlößchen die Landstraße nach Stadtilm ab. Westlich ver- mittelt die Straße nach Gotha den Verkehr. Nach Norden aber zieht, gleichlaufend mit der Wilden Gera, die Straße nach Nordhausen. Bei Andisleben löst sich von ihr die Landstraße nach Langensalza ab. Von ihr zweigt sich wieder bei Dachwig eine Straße nach Gotha ab. Der Schmalen Gera folgt die Straße nach Haßleben. Sie nimmt in Erfurt-N. ihren Anfang. Außerdem beginnen hier die Straßen nach Sangerhausen und Schwerborn. Sie und die nach Haßleben verbinden Erfurt nur mit den genannten Dörfern, während die andern nach Weimar, Kranichfeld, Stadtilm, Gotha, Nordhausen und Sangerhausen laufen und dort an andere Straßen anschließen. Eisenbahnen. Unter den neuzeitlichen Verkehrsmitteln stehen an erster Stelle die Eisenbahnen. Den Landkreis berühren: 1. Die Eisenbahn Frcmkfnrt-Berlin (Eisenach-Weimar). Zwischen Erfurt und Weimar wurde die Strecke am I.april 1847, zwischen Erfurt und Gotha am 2. Mai 1847 eröffnet. Im Land- kreis berührt sie nur die Fluren von Hochheim und von Wanders- leben, wo 1885 eine Haltestelle errichtet wurde. 2. Die Eisenbahn Erfurt-Nordhausen. Sie wurde 1869 eröffnet und brachte den Geradörfern des Land- kreises große Verkehrserleichterungen. 3. Die Eisenbahn Erfurt-Sangerhansen. Sie wnrde 1880 eröffnet und berührt nur den Stadtkreis. 4. Die Eisenbahn Erfnrt-Langensalza. Sie wurde 1897 eröffnet und benutzt bis Kühnhausen den Schienenstrang Erfurt-Nordhausen. 5. Die Eisenbahn Erfnrt-Ritschenhansen. 6. Die Eisenbahn Erfurt-Saalfeld. 7. Die Eisenbahn Erfurt-Themar. Die drei letzten Strecken berühren im Landkreis nur die Hoch- heimer Flur. Verwaltung. Der Kreis zerfüllt in 13 Amtsbezirke. Jeder Bezirk besteht aus einer oder mehreren Landgemeinden. An ihrer Spitze steht der Gemeindevorstand. Er wird zusammengesetzt aus dem Gemeinde- Vorsteher oder Schulzen und mehreren Schöpften oder Schöffen. Sie werden von der Gemeindeversammlung gewählt und vom Landrat bestätigt. An der Spitze des Amtsbezirks steht der Amtsvorsteher. Ihm zur Seite steht ein Amtsausschuß, gewählt aus den Vertretern der einzelnen Dorf- gemeinden. Der Amtsvorsteher wird von: Oberpräsidenten der Provinz nach Vorschlägen des Kreistages ernannt. Die Verwaltung des Kreises leitet der Landrat. Er wird vom König ernannt. Der Landrat hat neben sich den Kreistag. Er wird gebildet aus 25 gewählten Abgeord- neten, tritt aber nur vou Zeit zu Zeit zu gemeinsamer Arbeit zusammen. Darum ist aus ihm ein Kreisausschuß von 6 Mitgliedern gewählt worden.

6. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 119

1916 - Erfurt : Keyser
— 119 — Fliegen, Bakterienleichen usw. Sie werden noch durch eine Nachreinigung in einer besondern Anlage, ähnlich einem Emscherbrunnen, entfernt. Nun erst strömt das Wasser der Gera zu. Es ist jetzt in einem Zustand, der dem des reinen Flußwassers gleichkommt. 4. Im Osten: Stolberg, Galgenberg, Ringelberg und Hernzgenberge. a) Fragen und Aufgaben: 1. Nenne die Teile des östlichen Höhenzuges! 2. Sprich über seinen Gesteinsaufbau! 3. Erzähle, wie die Hernzgenberge entstanden sind! 4. Nenne die hauptsächlichsten Straßen, die nach Osten führen! 5. Nenne die Bahnen, welche durch das östliche Weichbild führen! 6. Erzähle von Daberstedt und Schmidtstedt! 7. Beschreibe den Schlacht- und Viehhof! 8. Vervollständige das Weichbild! b) llnterrichtsergebnisse: (s. S. 67). c) Zum Lesen: 1. Stolberg, Galgenberg und Ringelberg. Lage und Gliederung. Im Osten wird das Weichbild von einem zusammenhängenden Hügelzug begrenzt. Seine Teile führen von Norden nach Süden folgende Namen: Stolberg, Galgenberg und Ringelberg. Der Stolberg erreicht eine Höhe von 216 m, der Galgenberg von 221,4 m und der Ringelberg von 226,4 m. Das Kalktal, ein ehemaliger Fluß- lauf, trennt den Stolberg von den Katzenbergen, die schon außerhalb des Weichbildes liegen. In der Senke zwischen dem Galgenberg, dem früheren Erfurter Hochgericht, und dem Ringelberg verläuft die Straße nach Kersp- leben. Sie heißt in ihrem Anfang Leipziger Straße. Über den Ringel- berg führt die Straße nach Azmannsdorf. Der Ringelberg findet nach Süden seine Fortsetzung in einem Hügelzug, der bis zum Willroder Forst verläuft. Er wird gebildet von der noch im Weichbild liegenden Schmidt- stedter Höhe und dem sich anreihenden Schmidtstedter Berge. Er hat wenig östlich von Dittelstedt eine Höhe von 243,6 m. Über ihn führt die Straße nach Rudolstadt, die sich nahe der Stadt von der Weimarischen Straße in südöstlicher Richtung abzweigt. Die Weimarische Straße bleibt anfänglich uahe der Bahilliuie, die nach Weimar führt. Sie durchschneidet die Schmidtstedter Höhe. Den Ringelberg durchfurchen die Gleise der Bahnen, die nach Nordhausen, Langensalza und Sangerhausen führen. Der Bahnstrang bildet einen großen, nach Westen offenen Bogen. Damit der Verkehr auf den Landstraßen nicht mehr gehindert wird, hat man jetzt die Geleise hochgelegt. Die Güterzüge werden unmittelbar in süd- licher Richtung zum Güterbahnhof geleitet. Der anfangs gemeinsame -Strang der nördlichen Bahnlinien teilt sich nahe der Unterführung der Leipziger Straße in die Nordhäuser Linie mit dem Anschluß nach Langen- salza und in die Sangerhäuser Linie. Der östliche Höhenzug bildet die

7. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 13

1826 - Erfurt : Müller
i3 Ii. Abschnitt. D i e Gründung. (S3on 1142 b{ê 1417, oder von Alhrccht dem Bär aus dem Haus? Askanien dis auf Friedrich Vi, Burggrafen von Nürnberg und Kurfürsten non Brandenburg aus dem Hause Hohcnzollern, den Stammvater des preu- ßischen Königshauses.) Sobald Heinrich der Löwe durch den Vergleich zu Frankfurt vom Kaiser in sein väterliches Herzogthum Sachsen wieder eingesetzt war, erhob dieser die abge- tcennte Nordmark zu einem vom Herzogthum unab- hängigen Fürstenthume, und gab es Alb recht dem Bären als Reichslehen. Als Bundsgenoß Heinrichs des Löwen wider den Obotritenfürsten Niklot über- schritt er die Eibe, half zuerst jenem bedeutende Er- oberungen von den Wenden zwischen der Elbe und Oder längs der baltischen Meerküste machen, wandte sich dann gegen die Wilzen und Heveller, eroberte Brandenburg, die mittlere Mark und das um den Uckersee gelegene Land bis an die südliche Prieg- v. 1147 nitz, und gab sich zuerst den Titel: Markgraf von bis 1162 Brandenburg. Er legte, seinen neuen uncivili- sirten Unterthanen für Gehorsam einen Anfang von Cultur gebend, den Grund zu mehreren Städten; am Zusammenflüsse der Havel mit der Spree entstand Spandau, am letzteren Flusse, unweit jener, eine andre Stadt, bedeutungsvoll schon vom Gründer die Perle (das Perlin, Berlin) genannt, ihr gegen- über Köln (G0i0è), gleich der erstern durch deut- sche Colonisten (Holländer, Seelander, Frieslander, Rheinländer) bevölkert. Nach dem Beispiele großer Staatenstifter der Vorzeit, zog Albrecht mit den Fremd- lingen, welche zugleich die während des verheerenden Krieges schwach gewordene Bevölkerung mehrten, germanischen Bildungsstoff, Landbau und Gewerbe in sein Land, und gab also den ersten Anstoß zu einer Maßregel, die spätere Regenten wiederholten und der Preußen noch jetzt einen großen Theil seines bessern

8. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 26

1826 - Erfurt : Müller
26 , schlossen? zum Grunde gelegt und zugleich wieder neu bestätigt wurde. König Georg Podiebrad von Böhmen trat ihm Kottbus, Pekz, Beeskow ,462 und Storkow ab, und endlich erhob der Kurfürst, heim Aussterben der stettinischen Hauptlinie in Pom- »464 mern, Ansprüche auf deren Besitzungen in Folge des früher schon in Anregung gebrachten Rechts der Lehns- herrlichkeit. Obgleich dec Kaiser Pommern für ein brandenburgisches Lehen erklärte, so verlängerte doch der übrigen Herzoge Widerspruch die aufgeregten Han- del bis über den Tod Friedrichs hinaus. Als Zeugniß für des Kurfürsten Bemühen, Sitte, Ehrgefühl und Bildung in seinen Landen zu verbreiten und lebendig zu machen, darf hier nur *443 seine Stiftung der Schw anengesenschaft un- serer lieben Frauen Kettenträger angeführt werden, die sich zu einem trefflichen Mittel für die Aufrechthaltung jener Tugenden ausbildete. Des Kurfürsten einziger Sohn war vor ihm ge- *4?o storben; deshalb trat er die Regierung seinem Bruder Al brecht (Achilles) ab, und zog nach Plassenburg in Franken, wo er im folgenden Jahre starb, reg. von Alb recht, —von jener Unerschrockenheit, welche, bis dem kräftigen Stamm unserer Fürsten angeboren, in *486 ununterbrochener Reihenfolge sich bewahrt und ih- nen das Vertrauen ihrer Bürger wie den Sieges- muth ihrer Streiter erworben hat — Achilles zu- genannt, vereinigte die fränkischen Erblander mit dem Kurfürstenthum, das er, zugleich mit den Herzog- thümern S Lettin, P ommern, Cassuben, Wen- den, dem Fürstenthum Rügen und der Anwart- schaft auf Mecklenburg vom Kaiser zum Lehn erhielt. *479 Die pommerschen Handel wurden vom Herzog Bo- gislav X., der ganz Pommern vereinigt hatte, der- gestalt beigelegt, daß Brandenburg allen zeitigen An- sprüchen entsagen, auf die vom Kaiser ausgesprochne Lehnsherrlichkeit verzichten und sich mit der Zusiche- rung des dercinstigen Anfalls von Pommern begnü- gen mußte. Von jenem Bogislav, dem trefflichen Wicderhersteller der inneren und äußeren Verhältnisse Pommerns, rühren die großen und gesetzlichen Vor- rechte der Stande dieses Landes her, deren Wirkung

9. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 28

1826 - Erfurt : Müller
2z und Gewohnheiten ferner Unterthanen, ein achter Märker unter Märkern, kam ihm deren Liebe und Vertrauen schon bei seinem Regierungs-Antritt ent- gegen. Die Brandenburger ahneten und empfanden bald den Eintritt einer glücklichen Zeit — und wenn 1432 auch zuerst die Zerstörung von fünfzehn Raubschlös- fern und deren Besitzer Hinrichtung den Adel auf» »483. brachte, dann eine neue Steuer auf das Bier (Ziese, Accife) die Unzufriedenheit einiger altmärkischen Städte erregte (Seehausen, Stendal, Salzwedel, Gardele- gen), denen der Geist des Uebermuths inwohnte weil sie eigne Gerichtsbarkeit befaßen und demhansa- bunde verbrüdert waren — so wurden solche Unru» hin doch bald gestillt, hatten keinen Einfluß auf die Stimmung im Ganzen und nebenbei noch den Vor- theil, daß der Kurfürst Gelegenheit erhielt, des Adels Raubsinn durch ein Strafbeispiel zu zähmen und die mit der landesherrlichen Autorität unverträglichen Gerechtfamen jener Städte abzufchaffen. Außerdem ward vom Kurfürsten die Erbver- brüderung seiner Vorfahren mit Sachsen und Hes- *49* sen erneuert, die Herrschaft Zossen erkauft und das Herzogthum Krossen von der Krone Böhmen als Lehn angenommen. Um die Wissenschaften machte sich der Kurfürst höchst verdient; unter ihm wurden zu Berlin und Stendal Buchdruckereien angelegt, die vernachläs- sigten Schulen kamen wieder empor und in den Klöstern, unter denen Lehnin und Chorin ihrer reichen Mittel wegen zu nennen sind, zeigte sich ein vielversprechender Sinn für Gelehrsamkeit. — * ch: Ehe wir mit der Aufzählung dessen weiter vor- schreiten, was in den Haupt- und Stammländern "der jetzigen preußischen Monarchie fortan geschah, mag es hier, wo bei dem Scheiden des fünfzehnten Jahr- hunderts das Mittelalter endet und ein Zusam- menfluß großer Begebenheiten den Uebergang zu einer neuen Zeit hinreichend rechtfertigt, wohl nicht un- geeignet scyn, einen Blick auf die damals allgemeinen Verhältnisse, besonders Europa's, zu richten.

10. Lehrbuch der Geschichte des preußischen Staates für Schulen und den Selbstunterricht - S. 190

1826 - Erfurt : Müller
Staaten Wohlstand §u schaffen, durch Einheit vor dem Gesetz den Bewohnern der zerstreuten Länder- Iheile einen Halt-- und Verbkndungspunkt zu geben, und (damit im Inneren jedes von ihm gesaete Saa- menkorn des Guten und Nützlichen desto ungestörter aufgehe und sich entwickle,) ein Heer zu bilden, das jedem Angriffe seiner zahlreichen Neider und Feinde siegreich zu begegnen im Stande sei. Unter den vielen Anordnungen des Königs für Rechtspflege, Staatswirthschaft und Kriegswesen, in dem Zeiträume von *740 bis 1756, wollen wir hier die merkwürdigsten und erfolgreichsten auszeichnen. i?47 bis Eine neue Gerichtsordnung ward in allen Provinzen *75° des Reichs eing'eführt; des Großkanzlers von Coc- ceji Vorarbeiten zu einem vollständigen Gesetzbuchs (Corpus juris Fridericianum) erschienen bald dar- auf, und wurden der Prüfung aller obern Justizbe- hörden unterworfen. Das Edikt über Abschaffung der 5. Jun. Tortur muß betrachtet werben als Anfang des könig- 174° lichen Strebens, die harte Criminaljusiiz des vorigen Königs zu mildern. Hinsichtlich der nach den Grund- sätzen einer werfen und wohlgeregelten Sparsamkeit schon von Friedrich Wilhelm I. in Gang gebrach- ten Staatsverwaltung, fand der König weniger zu »743 thun: die der Handelstadt Stettin bewilligten Frei- heiten, die Errichtung der Handelskompagnie für die »75o Chinafahrt in Emden, die Erneuerung des Stapel- rechts der Stadt Magdeburg, die Anlage des neuen Oderkanals zur Urbarmachung der Moräste zwi- schen Küftrin, Wriehen und Schwedt, das Heranziehen von Kolonisten und der neue Anbau in den Elb- und Oderprovinzcn, die Errichtung von Manu- fakturen, Eisenhütten und Salzwerken, endlich dev Kö- nigs häusige Reisen, um mit eignen Augen über den Stand und das Gedeihen seiner Anlagen zu wachen, deuten indeß klar genug auf thätige Fürsorge. Das Ergebniß aller dlesec Bemühungen waren: die bereits im Jahre »756 um 1,200,000 Rthlr. gestlegnc Ver, Mehrung der jährlichen Staatseinkünfte (ohne neue Steuerauflage und Hinzurechnung dessen, was Schle- sien und die »744 durch Erbschaft erworbne Provinz Ostsriesland cindrachten) und die auf das Dop-
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