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1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 18

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 18 — der die Ämter unter sich hatte und die Einzelsachen seines Bezirks erledigte, die wichtigeren aber vom Ministerium in Hannover entscheiden ließ. Auf Georg Iv. folgte fein Bruder Wilhelm Iv. In das Jahr des Regentenwechsels (1830) fiel wie ein Donner- schlag die Julirevolution in Frankreich. Wäre die Unzu- friedenheit nicht schon hoch gestiegen, so hätte die revolu- tionäre Idee keinen Boden finden können. Von Südhannover pflanzten sich die Wellen der Bewegung in die Landdrostei Lüneburg fort, glücklicherweise ohne bemerkenswerte Störungen. Versprechungen des Königs stillten die Unzufriedenheit nicht mehr. Dazu brach im Oktober 1831 in Hamburg die Cbolera aus, die, gleich wie im Spätsommer 1892, auch im Norden des Lüneburgschen zahlreiche Opfer forderte. Nach mehr- jährigen Verhandlungen kam endlich das Staatsgrundgesetz zustande. Der Bauer konnte nun auch seine Abgeordneten in die Ständeversammlung senden und den Anmaßungen des Adels das Gleichgewicht halten. Leider wurden vom König Ernst August die Rechte des Volkes bald bedeutend ge- schmälert. Unter den erlassenen Gesetzen ist das vom Jahre 1843 für den Landmann von größter Bedeutung geworden, nämlich die Verkoppelung und Gemeinheitsteilung. Die Äcker wurden zusammengelegt, so daß der Bauer Zeit und Kraft sparte. Die Gemeinheiten verwandelten sich in Äcker, Wiesen und Gärten. Obwohl manches Gute geschaffen wurde, fühlte sich das Volk doch nie behaglich. Auch unter dem letzten Könige, Georg V., blieb eine geheime Erbitterung. Der König neigte überdies in seiner Politik zu Österreich, und diese Neigung besiegelte 1866 Hannovers Schicksal. Alle friedlichen Anerbietungen Preußens nach der Schlacht von Langensalza scheiterten an der Selbstverblendung des Königs. Und so kam es, daß Hannover eine preußische Provinz ward. Bei der Annexion Hannovers hatte König Wilhelm von Preußen feierlich versprochen, die bestehenden, bewährt gefundenen Einrichtungen der Provinz möglichst schonen und uns ein milder, gnädiger König sein zu wollen. Das han- noversche Gebiet blieb unverändert. Der Provinzialregiernng ward jährlich die Summe von Ivz Mill. Mark überwiesen

2. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 30

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
30 Erstes Buch. Zweiter Abschnitt. der Bischof gerettet werden konnkd, um als Gefangener nach Artlenburg geführt zu werden. Indessen sah sich Heinrich immer enger von seinen Feinden umzogen. Nur im Norden glaubte er die Vertheidigung noch mit Erfolg weiter füh- ren zu können, und so begab er sich über Lüneburg nach Nordalbingien, aus dessen Burgen er die Söldner des Grafen Adolph Ii. von Holstein vertrieb. Da erschien im Sommer 1181 auch der Kaiser mit dem Reichsheerein Sachsen, und bewirkte durch seine Gegenwart, daß die meisten Vasallen Heinrichs zu ihm übergingen. Einen Theil der Fürsten ließ Friedrich I. vor dem eingeschlossenen Braunschweig und Blankenburg zurück; mit den übrigen folgte er seinem Widersacher nach der Elbe. Ob auch das Schloß auf dem Kalkberge bei Lüneburg seinen Angriffen trotzte, sah er doch fast ganz Sachsen, bis auf die übcrelbischen Lande, bezwungen; auch diese zu gewinnen, eilte er jetzt nach dem Elbstrom. Durch den Treubruch so vieler Kriegsgenossen mißtrauisch gemacht, hatte Heinrich die Grafen von Hol- stein und Ratzeburg von seiner Seite gestoßen. Er fühlte auch ohne diese Muth genug, die Fehde mit Kaiser und Reich zu bestehen. Aber wahrend er mit seiner kleinen Schaar sich zur Vertheidigung des rechten Elbufers rüstete, erhoben sich die durch seine Harte gedrückten Vasallen in seinem Rücket, und ringsum bedroht, er allein furchtlos, wahrend Alle um ihn verzagten, fuhr er die Elbe hinab, um von Stade aus den Kampf fortzu- setzen. Alsbald setzte der Kaiser über den Strom, und belagerte das von dem treuen Bernhard von Welpe vertheidigte Lübeck. Die Bürger dieser Stadt hingen fest an Heinrich, dem sie Schutz und Verbreitung ihres Han- dels verdankten. Als die Stürme der Feinde sich mehrten und gleichzeitig König Waldemar von Dänemark den Hafen einschloß, sandten sie, mit Be- willigung des Kaisers, Boten nach Stade, um anzufragen, ob sie Entsatz von Seiten des Herzogs zu erhoffen hatten. Dazu fühlte sich Heinrich zu schwach, und um seine Bürger der Noth des Krieges zu entziehen, rieth er zur Ergebung. Hierauf hielt der Kaiser seinen Einzug in die Stadt, welche er für reichsfrei erklärte, und begab sich dann zur Belagerung Lüneburgs zurück, in dessen Mauern sich die Herzogin Mathilde befand. Außer diesem Schlosse und Braunschweig war nur noch Stade Heinrich dem Löwen ge- blieben. Er begriff, daß jeder Widerstand gegen die vielfach überlegene Macht seiner Feinde fruchtlos sei, und noch ein Mal den Versuch wagend, durch ein Zwiegespräch die alte Liebe in dem Herzen des Kaisers zu er- wecken, bat er um eine Zusammenkunft. Auf der Haide, nördlich von Lü- neburg, traf Heinrich den Staufen, der kein Bedenken getragen haben

3. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 72

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
72 Erstes Buch. Vierter Abschnitt. glücklich ab, erreichte ihren Zweck, und begab sich dann in das Land zwi- schen Deister und Leine, um an den Dörfern und Städten Wilhelms des Jüngeren ihren Zorn auszulassen. Mit dem Heere der Bürger vereinig- ten sich die Bischöfe von Osnabrück und Minden, und viele dem Herzoge zürnende Dynasten. Von Hannover bis vor Göttingen wurde das Land verwüstet die Dörfer ausgeplündert, selbst der Heiligthümer nicht geschont, bis 1486 der Krieg beigclegt wurde. Dem Beispiele der Hildesheimer nachkommend, erhoben sich 1490 auch die Bewohner von Helmstedt gegen ihren Herrn, den Abt von Wer- den und St. Ludgeri. Weil nun der geistliche Herr zu schwach war, um seine Unterthanen durch Gewalt der Waffen zum Gehorsam zu zwingen, übergab er dem Herzoge Wilhelm die Stadt zu Lehen, dessen Strenge die Bürger fürchteten und sofort vom Aufstande nachließen. Im Jahre 1495 übergab der bejahrte Wilhelm der Jüngere das Land seinen Söhnen Heinrich und Erich. Nach der von dem ersteren vor- genommenen Theilung wählte Erich die Fürstenthümer Göttingen und Calenberg, und gelangte das Land um Wolfenbüttel an Heinrich; die mei- sten Bergwerke des Harzes blieben den Brüdern gemeinschaftlich. Wilhelm der Jüngere, welcher sich bei der Abtretung der Herrschaft t)ic Schlösser zu Münden, Hardegsen und Uslar Vorbehalten hatte, starb 1503 und wurde in der Schloßkirche zu Münden gestattet. • Sechstes Kapitel. Braunschweig - Wolfenbüttel unter Heinrich dem Aelteren. Gleich Wilhelm I. fand dessen Großsohn Heinrich der Aeltere, auch der Böse geheißen, nur am Kampfe Gefallen. Vo-ll Zorn, daß die Bürger von Hannover der Stadt Hildesheim in der Fehde seines Vaters Zuzug geleistet hatten, suchte er sich derselben 1490 durch List zu bemächtigen. Schon hatte er sich der Landwehr von Dören bemächtigt, indem er die Wächter des festen Thurmes durch Feuer tödtete, und nahte jetzt in der Stille der Nacht mit seinen auf Wagen versteckten Söldnern dem Aegi- dienthore, als ein Bürger der Stadt, Hans Borntrike, den Anschlag des Herzogs entdeckte, den Rath hiervon in Kenntniß setzte und auf diese Weise seine Vaterstadt vor Ueberrumpelung rettete. Schon im folgenden Jahre überwarf sich Heinrich der Aeltere mit dem Rath zu Braunschweig,

4. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 125

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Fünftes Kapitel. 125 Bestreben der Machthaber angewandte Gewalt konnte nicht immer ohne Wirkung bleiben. Die sammtlichen Bewohner von Duderstadt, welches bis dahin nur einzelne Katholiken gezahlt hatte, besuchten 1629 die Messe, durch Jesuiten dazu getrieben, welche von der bewaffneten Macht unterstützt wurden. Kein Mittel lag diesem Orden zu fern, wenn er durch dasselbe die Vertilgung der Ketzerei zu erreichen hoffen durfte. Trotz der gegen sie rege gewordenen Erbitterung der Bürgerschaft hatten sich die Jesuiten in Hildesheim der bedeutendsten Geschenke dortiger Bischöfe zu erfreuen. Wer diesen schlauen Männern die Larve abzuziehen wagte, hatte mit den heftig- sten Verfolgungen zu kämpfen, oder endete, gleich dem zu Steuerwald ge- fangen gehaltenen evangelischen Prediger Bissendorf, durch die Hand des Nachrichters. Durch sie wurde die protestantische Geistlichkeit aus dem ganzen Stifte vertrieben; sie waren es, die in Hameln nach Verbannung der Prediger und Schuldiener den Dienst der Kirche und Schule verrich- teten. Wahrend der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts wurden weltliche und geistliche Richter vorzugsweise von s. g. Hexenprocessen in Anspruch genommen, deren Ergebnisse darthun sollten, daß Frauen in einer fluchwürdigen Gemeinschaft mit unbekannten Machten stünden. Unglück jeglicher Art, welches den Nachbar oder die Gemeine betraf, schrieb man dem Einflüsse dieser Hexen zu, über deren Aufnahme in den Teufelsbund, ihre nächtlichen Zusammenkünfte und widerlichen Gelage man aufs ge- naueste unterrichtet zu sein glaubte. Die solchen Beginnens Ueberführten traf unerbittlich der Flammentod. Für das Fürstenthum Calenberg war die Opferstatte dieser Unglücklichen vor dem Lechelnholze bei Wolfenbüttel. In fast allen Theilen unfers Landes waren die Gerichte mit der An- wendung der peinlichen Frage thatig, um die Schuldigen ausfindig zu machen. In Folge des dreißigjährigen Krieges war, mit Ausnahme des ein- zigen Braunschweig, der Wohlstand der Städte so tief erschüttert, daß sie auf jeden Versuch zur Wiedererlangung ihrer früheren Unabhängigkeit verzichten mußten. Die einst so gefürchteten Zünfte sanken zu ohnmäch- tigen Verbindungen herab. Die Vernichtung von Magdeburg, der Ver- lust der Freiheit von Seiten der Stadt Erfurt hatte den Landverkehr ge- brochen ; die an der Weser und Elbe angelegten Zölle verminderten den Handel auf dem Wasserwege-, der kümmerliche Austausch der Maaren, welcher den Städten noch geblieben war, ging in die Hände der Juden über. Der Bürger fühlte sich seinem Landesherrn entfremdet; das frühere innige Verhaltniß zwischen Hof und Stadt ging unter. Kurz vor dem

5. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 198

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
198 Zweites Buch. Fünfter Abschnitt. Schatzungen eingetrieben. Durch die Siege Ferdinands von Braunschweig aus Ostfriesland vertrieben, kehrten sie bereits 1761 unter dem Marquis von Conflans zurück. Kein Gotteshaus, kein Alter, kein Geschlecht fand vor ihnen Schonung. Da endlich griffen die friesischen Bauern zur Wehr, bemächtigten sich der Stadt Aurich, und trieben den Feind über die Ems zurück. Nach dem Frieden von Hubertsburg (1763) erholte sich das ver- heerte Land rasch bei der thatigen Sorgfalt Friedrichs Ii. Der unter der Regierung Friedrich Wilhelms Ik. unternommene Feldzug gegen die Re- publik Frankreich brachte für Oftfriesland keine weiteren Beschwerden, als daß es die Durchzüge der Preußen, Hannoveraner und Engländer zu er- tragen hatte. Zu eben der Zeit, als letztere den Franzosen hart an der Ems gegenüberstanden und der Ausbruch der Feindseligkeiten unvermeidlich schien, wurde (1795) der Friede zu Basel geschlossen. Nach diesen Ereignissen er- freute sich Oftfriesland unter der Regierung Friedrich Wilhelms Hi. der Zeit des Friedens, bis der immer wachsende Handel Emdens durch das er- folgreiche Jahr 1806 völlig vernichtet werden sollte. Unlange nach der Schlacht bei Jena wurde Ostfriesland durch die Holländer besetzt. Noch blieben die alten Behörden in ihrer Thatigkeit, vom holländischen General Broux beaufsichtigt. Nachdem aber gegen Ende des Jahres 1806 die Land- schaft dem Könige Ludwig von Holland den Eid der Treue hatte leisten müssen, begann die Umwandlung der Verwaltung. Nach dem zu Fon- tainebleau (Ii. November 1807) zwischen Napoleon und seinem Bruder Ludwig abgeschlossenen Vertrage fand die feierliche Vereinigung Ostfries- lands mit dem Königreiche Holland Statt. Dem in Departements einge- theilten Lande wurde die holländische Sprache aufgedrangt; die alte Ver- fassung, auf welche der Friese vor allen Stammen Deutschlands mit Stolz hinblickte, ging völlig zu Grunde; es wurde auch hier dieselbe strenge Sperre gegen England geübt, welche in dem Lande zwischen der Weser und Elbe jeden Handel zerstört hatte. Nachdem König Ludwig sich der ihm übertragenen Krone begeben hatte, wurde Ostfriesland am 9. Ju- lius 1810 mit dem französischen Kaiserreiche vereinigt, in welchem es das Departement der Ost-Ems bildete. Immer harter gestalteten sich die Verhältnisse des unglücklichen Landes; es wuchs der Druck, mit ihm der Haß gegen die Zwingherren. Da erfolgten die Niederlagen Napoleons in Rußland und in Sachsen. Am 14. November wurde Ostfriesland durch die Russen für die Krone Preußen besetzt, welche spater durch die auf dem Congresse zu Wien getroffene Uebereinkunft das Fürstenthum an das Kö- nigreich Hannover abtrat.

6. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 118

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
Zweites Buch. Erster Abschnitt. I18 starb, und die Negierung der lüneburgischen Lande an dessen jungen! Bru- der, August den Aeltern, siel. Dieser, der als Jüngling für die Hugenot- ten in Frankreich, dann in Ungarn gegen die Osmanen rühmlichst gekämpft hatte, endlich zum Bischöfe von Ratzeburg ernannt worden war, entzog feinem hochherzigen Bruder Georg fast jede Beihülfe zur Fortsetzung des Krieges gegen die Katholischen. Obwohl nun Georg vom niedersachsischen Kreise zum General erwählt wurde, sah er sich doch durch den schwedischen Feldmarschall Baner in allen seinen Bewegungen gehemmt. Noch ein Mal schlug er die Kaiserlichen bei Sarstedt, und nahm die Stadt Hildesheim ein. Am 11. August 1634 starb Friedrich Ulrich, Herzog von Braun- schweig-Wolfenbüttel. Damals erhoben die Agnaten von Celle, von Har- burg und von Dannenberg gleiche Ansprüche auf das Erbe, aber Furcht vor den katholischen Waffen, die eben jetzt einen glanzenden Sieg bei Nörd- lingen erfochten hatten, bewog sie, sich zu Meinersen wegen der Besitzungen von Friedrich Ulrich friedlich zu vergleichen. Hier wurde eine Uebereinkunft dahin getroffen, daß vorläufig das wolfenbüttelsche Erbe unter der Verwal- tung des Gesammthauses der Welfen verbleiben solle. Hiernach setzte Georg seine kriegerische Thatigkeit gegen den Feind mit Erfolg fort, verschmähte den Bund mit Sachsen, und wies die kaiserliche Amnestie von sich. Als aber Oxenstierna den Herzog des Oberbefehls über das schwedische Heer in Niedersachsen entsetzte, und dieser nicht ohne Grund befürchtete, daß der schlaue Kanzler die Abtretung eines Theils von Niedersachsen an Schweden beab- sichtige, trat Georg 1635 dem Frieden von Prag bei. Nur so konnte er seine Selbständigkeit und die Freiheit des niedersachsischen Kreises vom fremden Joche retten. Wahrend dessen hatten die Herzoge von Harburg ihre Ansprüche auf das wolfenbüttelsche Erbe aufgegeben. Nicht also dachte August der Jün- gere aus dem Hause Dannenberg, welcher von der sächsisch-östreichischen Partei die Zusicherung erhalten hatte, daß ihm der Nachlaß von Friedrich Ulrich unverkürzt verbleiben solle. Erst mit dem December des Jahres 1635 erfolgte die Verständigung der lüneburgischcn Herzoge unter einan- der. Demgemäß erhielt August der Jüngere das Fürstenthum Wolfmbüt- tel, und wurden die Fürstenthümer Calenberg und Oberwald den cellischen Brüdern zu Theil. Helmstedt aber verblieb beiden Hausern gemeinschaft- lich. Hiernach geschah auch die Theilung zwischen den Söhnen Wilhelms, welche zu Celle (27. Januar 1636) dahin erfolgte, daß Georg Göttingen und Calenberg erhielt. 1636 starb August der Aeltere, und hinterließ die Regierung desher- zogtbums Lüneburg seinem jüngern Bruder Friedrich.

7. Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg - S. 194

1838 - Lüneburg : Herold und Wahlstab
194 Zweites Buch. Fünfter Abschnitt. Dem widersetzte sich jedoch das Burgfraulein von Jever und gab 1532 die Lchensherrlichkeit ihrer Herrschaft dem Kaiser Karl V. Nach dem Tode Enno'sll. (1540) übernahm dessen Wittwe, Anna, die vormundschaftliche Regierung. Ohne Antheil an dem schmalkaldischen Kriege zu nehmen, strebte sie nur nach dem Wohle ihrer Unterthanen; ob auch viele Bürger von Emden auswanderten, um nicht zur Beiwohnung des römischen Got- tesdienstes gezwungen zu werden, nahm sie doch das vom Kaiser gebotene Interim an. 1557 trat Graf Edzard 11., Sohn Edzards I., die Regie- rung der Grafschaft an. Jmmermehr näherte sich der niederländische Frei- heitskampflden ostfriesischen Marken, und Schaaren von Protestanten flüch- teten aus dem Nachbarlande über die Ems. Lief aber Ostsriesland auf diese Weise Gefahr, in den Glaubenskampf der Niederländer gegen Spa- nien hineingezogen zu werden, so drohte von der andern Seite Fehde im Innern, weil Graf Johann, der jüngere Bruder Edzards, Theilnahme an der Regierung verlangte. Diesen Zwiespalt der Brüder nahm der Graf von Oldenburg wahr, um sich in den Besitz der ihm von Fraulein Ma- ria vermachten Herrschaft Jever zu setzen. Ganz Ostfriesland war zwischen den beiden Brüdern getheilt. Endlich erfolgte auf Betrieb von Kaiser Ru- dolph 11. 1587 die Einigung zu Leer dahin, daß einige Aemter an Johann übergeben werden sollten. Als dieser 1591 ohne männliche Erben starb, sielen die abgetretenen Besitzungen an Edzard Ii. zurück. Dieser aber ach- tete der Freiheiten des Landes so wenig, daß bald die bittersten Klagen der Stande laut wurden. Die Bürger von Emden rissen innerhalb ihrer Mauern die gräfliche Burg nieder; selbst als ihrer Forderung nachgegeben und die reformirte Kirche zur herrschenden in der Stadt erhoben war, lie- ßen sie in ihrer Rüstung nicht nach. Jmmitten dieses Zwistes starb Edzard Ii. 1599. Ihm folgte sein Sohn Enno Iii. Diesem endlich gelang die Aussöhnung mit Emden, wel- ches sich durch staatische Knechte gestärkt hatte. Doch bald brach der alte Zwiespalt zwischen dem Landesherrn und seinen Standen wieder aus, und Emden fühlte sich durch die verstärkte holländische Besatzung zu jedem Wi- derstande stark; diese fremden Söldner waren es, welche 1609 das Schloß zu Aurich erstürmten und plünderten, die dort ergriffenen gräflichen Räthe mit sich fortschleppten. 1610 wurden diese Streitigkeiten durch Vermitte- lung der Staaten, welchen dagegen Aurich, Greetsyhl und Leerort einge- raumt wurden, zu Osterhusen beendet und dadurch der Grund zu einem übermächtigen Einfluß des Nachbarlandes auf die inneren Angelegenheiten Ostfrieslands gelegt.
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