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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 136

1914 - München : Oldenbourg
— \56 — und entkam. Ein Bauer bekam einen Schuß durch den Leib. In seiner Todesangst rannte er bis zur Thulba und starb auf der wiese beim Kesselsteg unter gräßlichen Schmerzen. Im altehrwürdigen Gotteshaus wüteten die Krieger der Republik wie die Vandalen. Sie erbrachen das Tabernakel, zerschlugen die Monstranz, entehrten das Allerheiligste, zerfetzten die Meßgewänder und warfen die Kirchenwäsche in den Straßenkot. Die zerschlagene Monstranz ließen die Kirchenschänder liegen, da sie Nur aus vergoldetem Kupfer bestand. Bald rückten weitere französische Abteilungen in Untererthal ein und belegten das von den meisten Einwohnern verlassene Dorf. Auch der Oberkommandant der feindlichen Armee, General Iourdan, erschien, daselbst und nahm Quartier im Jägerhaus. Der General Hatte nämlich den Beschluß gefaßt, seine Truppen bei 6ammelburg ruhen zu lassen, um am 5. September neu gestärkt den weiteren Rückmarsch ausführen zu können. (Ein Jude soll Iourdan um Schonung des Dorfes gebeten haben, jedoch erfolglos. Am nächsten Morgen zogen die schlimmen Gesellen ab. vorher aber steckten sie Untererthal an verschiedenen Stellen in Brand zur Strafe für den Überfall. (Einer gänzlichen (Einäscherung entging der Ort nur durch das Nahen der Österreicher. Während nämlich die Franzosen emsig an der Arbeit waren, Zäuser und Scheunen anzuzünden, gellten plötzlich vom (Erthaler Berg her die Börner österreichischer Jäger. Da ließen die Mordbrenner ab von ihrem Tun und suchten eiligst das Weite. Immerhin fielen dem Feuer zum Opfer: das Jägerhaus, die (Erthalfchc Burg, die Scheunen des Lrthalschen Bofes, die Gebäude der fjausnummer \5, \y, 20, 53 und 5^. Der Bofbauer Wörter hatte sein ganzes Barvermögen, an die 6000 fl. Gold- und Silbermünzen in eine Metze getan und in der Scheune versteckt. Durch den Brand schmolz das Geld, so daß der Zofbauer durch den verkauf des Metalls nur noch 1(500 fl. vereinnahmte. In dem Gemetzel am 4. September ließen ihr Leben ein Witwer, neun verheiratete Männer, ein Bursche und die 26 jährige Katharina Beck von Untererthal, ein Witwer, ein Bursche und vier verheiratete Männer von Dbererthal, zwei Männer und ein \8 Jahre alter Bursche von Thulba und ein verheirateter und ein lediger Mann von Reit. Adam Bubmann von Reit, ein ehrbarer Greis von 77 Jahren, den eine von Gberthulba kommende französische £?eeresabteilung als Wegweiser nach Neuwirtshaus mitnahm, ward von den Unholden unterwegs ermordet, weil er wegen Altersschwäche nur langsame Schritte machen konnte. Gegen Mittag des 5. September besetzte ein österreichisches Kavalleriekorps unter dem Fürsten Lichtenstein Hammelburg und Umgebung. Die Österreicher blieben auch am 6. untätig in ihren Quartieren, so daß die Franzosen Zeit genug hatten, ihren Rückzug in aller Ruhe bewerkstelligen zu können.

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 185

1914 - München : Oldenbourg
— 1(85 — 2. Würzburg, \7. September. Unsere Garnison (3 Bataillone des 9. Infanterieregiments, $ Batterien des 2. Artillerieregiments und die 2. Sanitätskompagnie) ist gestern vormittag um \ \ Uhr, eingeholt von der hohen Generalität und dem Offizierskorps der Linie und der Landwehr sowie der Musik des Landwehrregimentes und auf das freundlichste und herzlichste mit lautem Hochrufen von der Einwohnerschaft begrüßt, wieder hier eingerückt. Die ganze Stadt war in Bewegung, viele Däuser waren geschmückt, während die Truppen auf dem Hofplatze aufgestellt waren, wurden, voran dem Herrn Generalkommandanten Ritter v. Hartmattn, den Herren Offizieren von weiß und blau gekleideten Mädchen Kränze und Blumen überreicht, auch die Fahnen wurden mit Kränzen geschmückt. während des Vorbeimarsches vor der hohen Generalität wurden auf die Truppen -von den Fenstern Blumen geworfen, womit dieselben ihre Waffen schmückten. 17, Die Neuner in Frankreich (1870). Mit hellem Jubel war bei der bayerischen Armee der Entschluß König Ludwigs Ii. aufgenommen worden, Schulter an Schulter mit den deutschen Brüdern gegen den Erbfeind zu kämpfen. Rasch war die Kriegsbereitschaft hergestellt und nach dem wohldurchdachten Plane Moltkes zogen schon wenige Tage nach der Mobilmachung Alldeutschlands Söhne in ihre Aufmarschstellungen in der bayerischen Pfalz. Am 22. und 23. Juli verließen die Bataillone des 9. Infanterieregiments ihre Garnison Würzburg. Die besten wünsche der Einwohner begleiteten die Ausmarschierenden. Schon am 25. Juli standen die Neuner im verbände der 4. Division von Bothmer am nächsten der Grenze. Am Morgen des 4. August brachen die Truppen der Iii. Armee gegen Weißenburg auf. Bald befanden sie sich in heftigem Kampfe gegen den Feind. Dem 9. Regiments war es nicht beschieden, einen entscheidenden Einfluß auf den Gang des Gefechtes auszuüben, doch focht es tapfer mit, wo es in den Kampf einzugreifen berufen war. Zwei Tage später, in der Schlacht bei Wörth, rückte das Regiment vorwärts Langensulzbach in die Gefechtslinie. Stundenlang lag es im heftigen Feuergefecht einem überlegenen Feinde auf nur 300 Schritte Entfernung gegenüber und hatte beinahe die letzte Patrone verschossen, als um \\1i2 Uhr das Gefecht hier abgebrochen wurde. Doch kämpften noch bis gegen 2 Uhr einzelne Abteilungen in vorderster Linie mit. vom \8. bis zum 28. August finden wir die Neuner als Umschließungstruppe von Toul, das Regiment kam infolgedessen erst nach der Schlacht bei Sedan wieder zu seiner Division. Es nahm an den Einschließungskämpfen vor Paris tätigen Anteil und rückte am 19. September in eine Stellung südlich von Paris ein. Unter ständigem Wechsel zwischen Vorposten, Vorpostenreserve und

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 126

1914 - München : Oldenbourg
— {26 — beit der häufig ankommenden französischen Flüchtlinge, gestattete ihnen aber keinerlei Waffenvereinigung. Die (Einmischung des Reiches in die Verhältnisse des Nachbarstaates rächte sich bitter. Ungeschicklichkeit und Planlosigkeit der L^eerführung und Uneinigkeit der Verbündeten vereitelten jeden Erfolg. Die französischen Volksheere drangen siegreich vor. wieder einmal begann eine Überschwemmung deutscher Erde durch die Franzosen, die von weittragendsten Folgen begleitet war. Idas äußere und innere Feinde Deutschlands bis jetzt nicht zuwege gebracht hatten, gelang diesmal. In Trümmer zerfiel das gealterte Reich. Und als nach eineinhalb Jahrzehnten tiefster Erniedrigung die kampfbegeisterten Freiheitskriege! die Feinde über den Rhein zurückwarfen, da hatte sich die deutsche Staatenkarte einschneidend verändert. Ganz besonders deutlich zeigt aber das Schicksal des Frankenlandes, wie ein fremder Emporkömmling mit deutschen Ländern, Volksstämmen und Fürsten umging. 2, Die Franzosen in sanken (1796). Die Sambre- und Maasarmee unter dem Befehl des Generals ~Sourdan näherte sich dem fränkischen Kreise am 2\. Juli. Sie teilte sich von Frankfurt an in drei Abteilungen, die eine rückte über (Seinhausen nach Aschaffenburg, die zweite ging bei j^anau über den Main, die dritte zog sich rechts. Die k. k. Armee unter dem Grafen von Wartensleben zog sich gegen Würzburg zurück, nachdem es beim Ausgang des Spessarts, in der Gegend von Esselbach, zu einem hitzigen, für sie nachteiligen Treffen gekommen war. Sie verließ Würzburg am 23. Juli und ging über Schweinfurt nach Bamberg, wo sie sich sammelte. Am 26. Juli fanden bet Iphofen und tags darauf bei Zeil und Eltmann Gefechte statt, am 7. August wurden die Kaiserlichen zwischen Bamberg und Forchheim zurückgeworfen. Würzburg war am 2q. ~Suli, die Festung Königshofen am 2., Bamberg am H. August von den Franzosen besetzt worden. Ganz Franken war nun in der ^and der Feinde. Schöne Worte hatte der oberste General ^ourdan in einer öffentlichen Bekanntmachung den Bewohnern der fränkischen Länder gesagt: „3hr werdet wohl ohne Zweifel von der Anwesenheit der Armeen zu leiden haben; aber euer Eigentum soll nicht verwüstet werden, ihr werdet euere fjäuser nicht in Flammen aufgehen sehen. Bleibet bei eueren Berden, nehmt keinen Anteil an den kriegerischen Begebenheiten, dann könnt ihr darauf rechnen, bei allen Ehefs meiner Armee Schutz zu finden. Alle Befehlshaber werden strengste Ordnung unter den Truppen halten. Plünderung und Mißhandlung werden nach der Strenge der Gesetze bestraft werden."

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 104

1914 - München : Oldenbourg
— m — fulirtcn tuet Wege zum Fahren und ein jngpfaö. Um alle Gräben unter Wasser setzen zu können, waren die Saalbriicken mit Stauwehren „er, sehen. 1 erbaut" ^ *76°er 3a*?ren murbe eine Kaserne für die ständige Besatzung yj6 nahmen die Franzosen die Stadt ein und führten alles Geschütz tut sich fort. Seit jener Zeit begannen die Werke zu verfallen. Irrt Dezember ^826 zog die Halbinvaliden-Rompagnie ab, die zuletzt die Garnison ausmachte, drei Jahre später wurde die Festungseigenschaft der Stadt ausgegeben. Am 2. Dezember *830 begann man mit der Niederleaunq der Festungsbauten. y y 18. Wiedereinnähme der Heftung Königshofen (1635). - 3™ Anfange des Jahres <635 ließ sich Fürstbischof Franz von Satz- feld äußerst angelegen sein, die Festung Königshofen wieder in seine Band zu bekommen, und auch die österreichischen Heerführer richteten ihr Augenmerk darauf. General Piccolomini rückte nach der Einnahme von Roburq am *9. Marz *635 vor die Festung. Von Roburg wurden Geschütz und Mumtwn herbeigeschafft. Allein die Festung hielt sich länger, als man vermutet hatte; auch schien es den Belagerern nicht recht ernst gewesen zu sem, so daß die Schweden unter dem Obersten Brink öfter Ausfälle machten und sich mit neuem Vorräte versahen. Der merkwürdigste dieser usfälle war wohl jener, bei dem die schwedische Besatzung in die Grafschaft Benneberg einfiel, drei Schwadronen kaiserlicher Heiter angriff und in die Flucht schlug und mit vielen Gefangenen und 20 erbeuteten Pferden zurückkehrte. Man schien sich zu einer allmählichen Aushungerung der Festung entschlossen zu haben, statt zu einer förmlichen Belagerung. Nach einer mehrere Monate mährenden Blockierung gingen trotz r7r?iusfäne Lebensmittel der Besatzung zu (Ende. Da wagte der hessische General Sperrenberg auf Befehl des Landgrafen Wilhelm von Bessen am 29. August einen Lntsatzversuch. Mit sechs Regimentern Heiteret zog er heran gegen die Einschließungstruppen, die aus Dragonern und leichter Heiteret unter dem Befehle des Obersten Wolfthal bestanden. Als die Hessen nahe genug herangerückt waren, gaben zwei aus der Festung abgebrannte Kanonenschüsse das Zeichen zum Angriff. Die kaiserlichen Heiter wurden auf zwei Seiten von den Hessen angegriffen, zu gleicher Zeit stürzen die Schweden aus der Festung. Die Belagerer werden in Unordnung gebracht, völlig in die Flucht geschlagen und von den Siegern bis Haßfurt verfolgt, viele Kaiserliche blieben tot, die Bagage war verloren. Die Schweden versahen die Festung aufs neue mit Nahrungsmitteln. (Trotz der Niederlage nahmen die Truppen Wolfthals die Belagerung wieder auf, allein ein neuer Ausfall am 2\. September machte den

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 137

1914 - München : Oldenbourg
— H3? — 7. Die Franzosen im Spessart. V 21 mt Lohr. „ . . . In dem Amtsorte Langenprozelten wurde nach dem Einzuge der Franzosen der Pfarrer Luchs dergestalt von den Franzosen bedrängt, daß er nach Lohr floh. Ihm wurden J(000 fl., die er im Hochaltar verborgen gehabt, von den Franzosen weggenommen. Auch die Kirchen-paramente, Monstranz und Kelche eigneten sich die Räuber an. Der durch Plünderungen und Requisitionen in Langenprozelten entstandene Schaden belief sich auf etwa 30 ooo fl. In Lohr betrug er 3( 7^ fl. . . . Am schlimmsten unter allen Ortschaften des Amtes wurden Miesen und Ruppertshütten mitgenommen. Am \6. Juli traf ein französischer Offizier in Miesen ein und forderte \30 Louisdors Brandschatzung; am 1(7. Juli wurde der (Drt von den Franzosen besetzt. Der rechte Flügel der Armee unter General Kleber lagerte da drei Tage, auch war General Iourdan anwesend. Etwa 30 ooo Zttann mit io ooo Pferden kamen durch Miesen. Durch Plünderung, Beschädigung an Feldfrüchten, Megnahme eines großen Teiles des Zug-, Schweine- und Schlachtviehes entstand ein Schaden von 27 65\ fl. Die durch die Franzosen eingeschleppte Viehseuche forderte mehr als i_oo Stück (im ganzen Amte Lohr 767 Stück). Ende August und anfangs September war nahe bei Miefen ein französisches Lager. 37 ooo fl. Schulden hinterblieben der armen Spessartgemeinde als Folge des Einfalles. Bei Ruppertshiitten lagerte an der Schanz das Zentrum der französischen Armee in einer Stärke von 40 000 Mann drei Tage lang. Der Bürgermeister vergrub in der Nacht auf den 1(9. Juli 75 fl. Gemeindegeld in einem Scheuerboden unter das Gebälk eines Schweinstalles \1/2 Schuh tief. Am nächsten Nachmittag fanden es zwei Franzosen. 79 Rinder, 2(3 Schweine, (28 Bammel und Geißen wurden requiriert. Die Einwohner mußten sich die notwendigsten Kleider von auswärts kommen lassen. Sechs Porfpanntvagen mußten mit dem Beere fort. Nach \y Tagen kehrten die Fuhrwerksleute zurück, aber alle ohne Magen und Zugvieh. Das Dorf erlitt einen Perlust von 24 8^9 fl." 2. (Dbernburg. „. . . Am 6. September früh um 1/28 ilhr erscholl die Nachricht, daß gegen 500—700 Franzosen im Anmarsch wären. Zu gleicher Zeit wurde die Sturmglocke gezogen und die Trommel geschlagen. Zu meinem Schrecken sah ich bei einem Blick auf die Straße Soldaten und Bürger in Massen aller Art vors Tor ziehen. Ich eilte dahin und glaubte den £?aupt-mann noch anzutreffen und denselben zu bereden, mit seiner Mannschaft abzuziehen und also die Bürger zum Niederlegen der Massen zu bringen. Allein der f^auptmann war mit den Ehevauxlegers vorwärts, die Sturmglocke tönte fortwährend und mit den Soldaten waren schon bewaffnete

6. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 139

1914 - München : Oldenbourg
— 139 — Stücke ausgesucht und mit Mandaten, größtenteils aber mit Assignaten bezahlt wurden. Da diese Avantgarde am J[8. früh aufgebrochen war, rückte der General der schweren Kavallerie Bonneau in Alzenau, der General en chef )ourdan aber in Hörstein ein. Sie ließen sich von dem Bürgermeister Tafelgelder zahlen, obgleich sie im Schlosse durch den dort wohnenden 2lmtsvogten ohne alles Entgelt bewirtet wurden. Auch erpreßten die Bedienten des Generals )ourdan mehrere Rarolins von den Einwohnern. Sämtliche Vogteiortschaften wurden bis zur Retirade mit steter Einquartierung belastet, wurden aber des unerträglichen Gelderpressens und Zechens müde, traten in Haufen zusammen, versahen sich mit prügeln und beugten nicht nur manchen Ausschweifungen vor, sondern wandten auch viele Einquartierungen hiedurch ab. Der vogteibezirk blieb bei der Retirade ziemlich verschont, ist aber durch die von der fränkischen Armee zurückbehaltenen 8h Pferde, 28 Ochsen, 8 Kühe und wagen hart gedrückt. Durch das kaiserliche in dortiger Gegend gestandene Lager war zudem an Haber und Schotenfrüchten viel Schaden angerichtet. Der Schuldenstand beläuft sich dermalen auf 27 59^ fl." 8. Der Bischof flieht. Bei Annäherung der Franzosen 1,796 erließ Georg Karl eine Abschiedsproklamation. Er sagt darin: „ . . . Der Unserer Residenzstadt sich nähernde Schauplatz des Krieges zwingt uns, dieselbe zu verlassen . . . Wir verordnen und befehlen: \. Allen Unseren Beamten und Obrigkeiten auf dem Lande, auf ihren Posten auszuharren, für Ruhe und Ordnung zu sorgen und Unseren Untertanen die unvermeidlichen Lasten des Krieges zu erleichtern . . ., 2. Euch, getreue Untertanen, befehlen wir zwar, den Siegern jenen Gehorsam zu leisten, welchen ihr nach den Rechten des Krieges dem stärkeren Überwinder schuldig seid. Wir vertrauen aber auch zu euch, ihr werdet einer väterlichen Regierung . . . mit jener Treue der Verfassung ergeben bleiben, die von jeher den Würzburgern eigen war. 3. Sollte der Feind bis in Unsere Residenzstadt vordringen, so werden Wir für Ruhe und Ordnung sorgen lassen, solange die Kraft unserer Anordnungen nicht durch höhere Befehle des Siegers vernichtet wird . . . Würzburg, i_7. Juli \7<)6. Georg Karl.“ Der Fürst reiste am \8. Juli nach Rentweinsdorf bei Ebern ab; später ging er auf die Güter des Grafen von Rotenhan nach Böhmen. —- Am 30. August \800 mußte der Bischof seine Hauptstadt wiederum verlassen. „Die Herannahung einer französischen Heeresmacht zwingt Uns, auf eine Zeit Unsere fürstliche Residenzstadt zu verlassen um Unsere

7. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 182

1914 - München : Oldenbourg
— ^82 — Offizier und 65 Mann, darunter fünf Tote. General wrangel ließ seine Truppen bei Laufach und Frohnhofen lagern. Bei Waldaschaff war die Brigade Kummer eingetroffen. Beide preußische Brigaden vereinigten sich ant Morgen des J4. Juli früh um ? Uhr bei den Ipeiberhöfen und begannen gegen 8 Uhr den Vormarsch auf Hösbach. Vor Aschaffenburg hatte die österreichische Brigade Hahn Stellung genommen; die Hessen, die hier teilweise im Biwak lagen, traten bei Beginn des Kampfes den Rückzug an und überschritten den Main. Infolgedessen war es den Österreichern nicht möglich, den entschieden andringenden Preußen standzuhalten. In der Fasanerie wurden sie nach tapferem widerstand zurückgetrieben und mußten durch das Herstalltor in die Stadt zurückweichen; der linke Flügel der Österreicher zog sich gegen den Bahnhof. Die Preußen rückten fast zu gleicher Zeit mit den Österreichern in Aschaffenburg ein. Um verschiedene Abschnitte der Stadt, besonders aber um den Bahnhof entspannen sich verlustreiche Kämpfe. Der Rückzug der Österreicher über die einzige Brücke ging nur langsam von statten, einzelne Truppenteile, die noch in der Stadt fochten, als schon preußische Abteilungen die Brücke erreicht hatten, wurden deshalb gefangen genommen. Die Verluste betrugen bei der österreichischen Brigade 5 (Offiziere, 2^5 Mann tot, *6 Offiziere, Hzh Mann verwundet, i(5 Offiziere und j[5^0 Mann gefangen und vermißt, bei den preußen 5 Offiziere, 22 Mann tot, \2 Offiziere und \26 Mann verwundet. Die württembergische Brigade, die bis Dettingen gekommen war, stellte hier den Marsch ein. Hauptmann Zeppelin schwamm über den Main und erfuhr bei der rück marschierenden hessischen Division den unglücklichen Ausgang des Gefechtes. 2luch die badische Division war in Babenhausen in nicht großer Entfernung von 2lschaffenburg gestanden, bekam aber den Befehl zum Vorrücken viel zu spat. So hatten die Kämpfe bei Laufach und Aschaffenburg wohl tapfere Leistungen der einzelnen Truppenteile gezeigt, aber auch das vollständige Fehlen einer einheitlichen Leitung und eines zielbewußten Zusammenwirkens der süddeutschen Bundestruppen dargetan, während die preußischen Führer durch entschlossenes Vorgehen mit Leichtigkeit die zaudernden Gegner einzeln schlugen. Das Österreicher-Denkmal bei Aschaffenburg erinnert an den blutigen Waffengang im lieblichen Aschafftale. 14. Ein Neiterkainpf. Das Gefecht bei Roßbrunn neigte sich seinem Ende zu. Die bayerischen Truppen sammelten sich auf der Hochfläche zwischen den Hettstadter Höfen und Waldbüttelbrunn und eine Batteriestellung an den Höfen hemmte die Verfolgung durch die preußen. Da entdeckten die Bayern

8. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 119

1914 - München : Oldenbourg
— U9 — beleben und zu dem doch nur auf wenige Jahre beschränkten Waffendienste aneifern werde um zum Schutze des Reichs, des Vaterlandes, ihrer eigenen Güter, ihrer Litern, Brüder und verwandten gegen einen Feind zu ziehen, „der unter dem Scheine blendender und falscher Grundsätze schier alle den Völkern und Menschen heilige Rechte unter die Füße trete". Nach der Verordnung hatte jede Gemeinde auf einen Steuerbetrag von acht Reichstalern einen Mann zu stellen; die Auswahl erfolgte durch die Ämter und Ortschaften. Zuerst kamen die „müßigen, liederlichen oder sonst verdächtigen, durch ihre Unsittlichkeit dem Publikum schädlichen Bursche" an die Reihe, dann die andern Tauglichen, mit Ausnahme solcher, welche begründeten Einspruch erhoben oder einen Ersatzmann stellten. Die Rekruten sollten nicht über 36 oder höchstens 40 Jahre zählen und durchaus gesund sein. Die untersuchenden Landchirurgen, denen man eine genaue Dienstanweisung an die Hand gab, empfingen für jeden tauglichen Mann sechs Kreuzer, doch waren alle Rekruten vor ihrer (Einstellung durch den Regimentschirurgen nochmals zu untersuchen und die als untüchtig befundenen an das Amt auf dessen Kosten zurückzuschicken. 3. Die Franzosen Aschaffenburg (1742—45). „Aschaffenburg hatte die trüben Wolken des pragmatischen Kriegs-wetters bereits im Jahre j(7$2 über sich herziehend gesehen, als die französische Armee zu Ausgang des Augusts in vier Kolonnen anmarschierte und vor der Leiderer Brücke sich lagerte; denn obzwar schon fast alles bar bezahlt wurde, so mußte doch das ganze Korps mit Fourage und Proviant auch auf dem weiteren Marsch versehen werden. Weinberge, Gärten und wiesen wurden auch nicht geschont und ein Bürger, der seinen Garten hüten wollte, wurde von einigen Marodeurs erstochen. (Ein größeres Denkmal hinterließ uns solches Wetter in dem {7^5. Jahre, af- am ^7. Juni gegen Abend die ungarischen Alliierten wider alles vermuten sich ganz plötzlich eingefunden; alle Däuser und Straßen waren angefüllt mit Engländern, welche nebst den Österreichern und Hannoveranern die Stadt auch auswärts umlagert hatten, vor uns aber auf der andern Seite des Mains erschien zu gleicher Zeit die völlige französische Armee unter dem Herzog von Noailles, in welcher Positur beide Teile bis auf den 27. Juni geblieben, da die Schlacht bei Dettingen angegangen, während welcher die von den Englischen verlassene Brücke und Stadt sogleich von den Franzosen besetzt wurden. Der Schaden, welchen die Stadt und nächst herumliegende Dorfschaften durch Fouragieren, Rauben, plündern an Früchten, Geld, Mobilien usw. erlitten, beläuft sich über 230000 Gulden. Am n. Juli zog die französische Garnison auch aus, hingegen blieb gleichwie vorm Jahr die hitzige Krankheit, also nun die rote Ruhr zurück, von welcher sehr wenige unangesteckt geblieben, sehr viele aber täglich aus beiden Pfarreien dahingestorben.

9. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 122

1914 - München : Oldenbourg
— {22 — Zu setzen, nachdem noch eine österreichische Abteilung zu ihnen gestoßen war. Herzog Noailles hatte bei Seligenstadt den Main überschritten und sein Heer in dem engen Tale zwischen Hörste in und Dettingen aufgestellt um den Engländern den weg zu versperren. Der linke Flügel lehnte sich an ein lichtes Bolz schief gegen wasserlos, in der Mitte befand sich die Garde unter dem Herzog von Grammont, der rechte Flügel stand bei Großwelzheim. Vor der Schlachtordnung lagen ein breiter, gefährlicher Sumpf und ein tiefer Graben. Auch waren Schanzen aufgeworfen. Auf der linken Mainseite standen Batterien. Bei Aschaffenburg — im Rücken der Verbündeten — waren französische Abteilungen ebenfalls über den Main gegangen. Die Lage der Alliierten war wirklich keine rosige. Vor und hinter sich hatten sie den Feind, links den Fluß und feindliches Geschütz, rechts die Spessarthöhen — der Kampf schien ein Verzweiflungskampf zu werden. Am Fuße des Sternbergs bei dem jetzigen „Beißer Acker-Hof" (früher „•Bäuserhof") formierten die Verbündeten ihre Schlachtordnung. Kaum die Hälfte der Armee konnte in dem engen Raume entwickelt werden. Auf den Flügeln und in der Mitte waren Batterien errichtet. Das zuerst von den Verbündeten besetzte Dettingen wurde, nachdem diese es geräumt hatten, von Franzosen besetzt. Der Befehlshaber der französischen Garde, Herzog von Grammont, ließ seine Truppen über den obengenannten Sumpf vorrücken — zum großen Nachteile des französischen Heeres! Dieses geriet nämlich dadurch in das enge Tal zwischen dem Main und der Waldabteilung Lindig, konnte nicht mehr Kräfte entwickeln als der Feind, hinderte beim weiteren Vorgehen die Batterien bei Mainflingen am Feuern und hatte im Rücken einen tückischen Sumpf. Und wirklich sollte dieser Sumpf, in der ursprünglichen Stellung der Franzosen ihr Schutz gegen den Feind, jetzt ihr Verderben werden. Ilm die Mittagsstunde begann der Angriff der Engländer unter der persönlichen Führung des Königs vom Sternberge aus. Die französische Garde in der Mitte, die drei heftige, mutvolle Vorstöße machte, und der rechte Flügel wurden nach hartem Kampfe in die Flucht geschlagen. Dabei verloren sie viele Tote; im Sumpfe und im Main ertranken Hunderte. Der linke unbeschädigte Flügel der Franzosen, der bei Hörstein stand, deckte den Rückzug des rechten Flügels, ging aber dann den geschlagenen Teilen nach über die Mainbrücken zurück nach Seligenstadt. Der Kampf war um 3 Uhr nachmittags schon entschieden. Der Verlust der Franzosen soll 4000 Mann betragen haben, tot war auch der Herzog von Grammont. Die Engländer und ihre Verbündeten wollen 3000 Mann verloren haben.
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