Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Parricida - S. 39

1905 - Braunschweig : Appelhans
— 39 — gezwungen, vor einigen Jahren uns zusammentaten, um den reichen Kaufmann abzufangen, der von Braunschweig mit seinem vollbeladenen Wagen nach Osnabrück fuhr, da wählten wir Dich zum Hauptmann, ^er Handstreich aelang, der Mann wurde abgefangen und auf Deinen Rat kalt gemacht, obgleich ich und viele andere rieten, ihn laufen zu lassen; und seitdem ist uns mit dem Essen der Hunger nach mehr gekommen. Der eine raubt htn, der andere dort; der treibt den Schledehänsern ein paar Hammel von der Weide, jener schneidet den Bissendorfern die vollen Roggenähren von den Garben und steckt sie in den Sack, aber zu einem größeren Unternehmen sind wir nicht wieder gekommen. Uns fehlt die Einigkeit, Müller; uns fehlt ein Mann, der mit strenger Zucht uns rnsammenhält. Wenn der Jan Ostrik dieser Mann wäre — ich wäre der erste, der ihn willkommen hieße!" „Recht hast Du, Jochen," nahm ein zweiter Bauer das Wort. „Einem Ritter gehorchen unsere Burschen auch lieber, als einem von Ihresgleichen. Und ich glaube, ein Ritter verfährt auch gerechter bei dem Verteilen der Beute. Als wir den Kaufmann aufhoben, da war nnfer Anteil am Raube nicht so groß, wie ich es erwartet hatte. Einige Ballen Zeug, einige Rollen Leder, etwas Talg, Fett und dergleichen, das war alles. Andere Sachen, hieß es wären nicht auf dem Wagen gewesen. Und doch möchte ich drauf schwören, daß ich noch viele andere Dinge gesehen habe, als ich einen Blick unter das Planlaken warf. Und sollte der Kaufmann gar kein bares Geld bei sich gehabt haben? Das ist beiseite geschafft worden, während wir ihn und seine im Gefecht gefallenen Knechte begruben, das laffe ich mir nicht ausreden. Du bliebest ja damals als Wache bei dem Wagen zurück, Müller; vielleicht kannst Du uns Auskunft geben, wo die Sachen geblieben sind!" Der Müller warf dem Sprecher einen vernichtenden Blick zu, und feine Stimme zitterte vor verhaltenem Grimm, als er erwiderte: „Du willst damit doch wohl nicht sagen, daß ich einen Teil des Gewinnes für mich

2. Parricida - S. 48

1905 - Braunschweig : Appelhans
— 48 — wurde ein Mann zum Schutze mitgegeben, bis er den Wald im Rücken hatte. Konnte er für diesen Schutz eine geringe Abgabe zahlen, so wurde dieselbe angenommen; konnte er es nicht, so geschah ihm deshalb kein Leid, ja er erhielt noch wohl, wenn er dessen bedürftig war, einen Zehrpfennig, so daß er mit Dank von feinen Begleitern schied. Weit und breit wurde deshalb Jan Östrik gerühmt und gepriesen, und bis in entfernte Gegenden trugen die Kaufleute den Ruf seiner Gerechtigkeit. Diejenigen von den Leuten des Ritters, die nicht gerade zum Dienst in den beiden Wachthänsern bestellt waren, gingen unterdessen ihrer Arbeit nach als friedliche Bauern, und man sah es ihnen alsdann nicht an, daß sie es auch verstanden, die Waffen zu führen, die jeder von ihnen daheim verborgen hatte. Der Sonntagnachmittag aber war ihr Festtag. Bei Sonnenschein, bei Sturm, Regen und Schnee versammelten sie sich zur bestimmten Stunde aus dem gemeinsamen Übungsplätze, wo dann zugleich verabredet wurde, was in der Woche unternommen werden sollte. Von Zeit zu Zeit aber ließ Jan Östrik von Kunz oder Vollradt das Waldhorn blasen, um zu erproben, in welcher Frist alle seine Mannen zur Stelle sein könnten, und es war ihm eine helle Freude, zu sehen, wie ein jeber sich beeilte, um sich nicht von seinen Nachbarn den Rang ablaufen zu lassen. So bitbete er sich ganz allmählich eine Schar von Männern heran, mit benen er wohl ein größeres Unternehmen hatte wagen können; aber bahin ging nicht fein Sehnen. Zum Schutz der Schwachen waren feine Leute bestimmt, nicht um verheerend in das Gebiet anbetet1 einzufallen, auch nicht, um Fehbe zu führen gegen schwächere Nachbarn. Nur wenn er selbst angegriffen würde, wollte er sich, das hatte er sich vorgenommen, verteidigen bis zum letzten Atemzüge, und er wußte, alsdann würden seine Leute ihn, ihren Hauptmann, nicht im Stiche lassen! Am meisten freute sich Frau Irmgard über die Veränderung, die seit der Bildung der Banernsreischar mit ihrem Gemahl vorgegangen war. Die Farbe der Gesundheit war

3. Parricida - S. 17

1905 - Braunschweig : Appelhans
— 17 — Meinigen auf einem Fehdezuge gegen den Bischof von Osnabrück, den stolzen Engelbert von Weyhe; zwei meiner Brüder, Friedrich und Albert, lagern bereits vor seiner Feste Iburg, und ich bin jetzt auf dem Wege dorthin, um ihnen zu helfen. Hinter mir her kommt noch mein Bruder Walter mit dem Fußvolk. Hast Du deshalb Lust, so schlag ein. An Beute soll es Dir nicht fehlen, und auch Deine Genossen sollen ihren reichlichen Anteil erhalten. Laß Deinen Stolz einstweilen bei Seite und tritt in unsern Dienst; ich denke, es hat noch keinem Schande gebracht, mit den Gebrüdern Post gemeinsame Sache gemacht zu haben. Ich, Ludwig Post, bin der jüngste der Brüder; unser Name ist bekannt im ganzen Westfalenlande, und schon in mancher Fehde haben unsere Waffen die Entscheidung herbeigeführt." Der Fahrende horchte auf, als er diesen Namen hörte. „Du hast Recht," sagte er, „die Gebrüder Post habe ich oft nennen hören, seitdem ich in hiesiger Gegend umherstreife. Und da Du mir und meinen Genossen jetzt das Anerbieten machst, mit Euch zu ziehen, warum sollte ich nicht zustimmen, zumal Du auch versprichst, meinem Weibe und meinem Kinde eine Zuflucht zu gewähren? Denn wahrlich, ich bin das fahrende Leben leid und ich sehne mich nach einem Anschluß und nach ernster, ritterlicher Arbeit. Von heute ab stehe ich deshalb in Deinem Dienst, so lange es Dir und mir gefällt." Und er streckte den Ritter Ludwig Post die Hand entgegen und dieser schlug ein; der Vertrag war damit besiegelt. Auf einen lauten Ruf traten jetzt die beiden Gefährten des fahrenden Ritters herzu, die sich nicht wenig wunderten, ihren Herrn mit einem fremden Reitersmann zusammen zu sehen. Mit wenigen Worten machte er ihnen die Mitteilung, daß er einstweilen in den Dienst eines andern Ritters getreten sei. „Du, Vollradt," sagte er, „bleibst bei mir und begleitest mich auf der Fehde; Du aber, Kunz, bleibst als Schutz bei meinem Weibe und meinem Kinde und stehst ihnen zu Diensten, wann Tie mann, Parricida. 2

4. Parricida - S. 80

1905 - Braunschweig : Appelhans
— 80 — Viii. Während dieses in der Burg Schledehausen vorging, war auch in der Neuen Burg Holte alles in Bewegung. Vollradt hatte, wie wir gesehen haben, die Verfolgung des Müllers aufgeben müssen; er begab sich deshalb nach Hause, wo er seinem bereits zurückgekehrten Herrn erzählte, was er beobachtet hatte. Jan Östrik ahnte sofort, daß der Müller sein Gespräch mit der Frau von Wart belauscht habe, und er war keinen Augenblick darüber im Zweifel, was für ihn daraus entstehen werde. Zuerst zwar erschrak er; aber dieses Erschrecken verwandelte sich bald in hellen Zorn, und er beschloß, auf der Stelle Maßregeln zu seiner Sicherheit zu treffen. Er befahl deshalb Kunz, das Waldhorn zu blasen, zum Zeichen, daß sich alle seine Leute sofort bewaffnet auf dem Sammelplatze an der Sägegrube einfinden sollten. Er selbst legte die Rüstung an, die er als ein Geschenk der Gebrüder Post mit aus der Reckenberger Fehde gebracht hatte, und nachdem er sich noch das breite Schwert umgegürtet und den Stahlhelm mit dem Visier auf das Haupt gesetzt hatte, begab er sich selbst nach der Sammelstelle. Nicht allzu lange dauerte es, da kamen von allen Seiten die Bauern, herbei, mit Waffen aller Art ausgerüstet. Einige trugen lange Lanzen, andere Hellebarden, noch andere Sensen, die sie im Feuer gerade gebogen und so in eine furchtbare Hieb- und Stichwaffe verwandelt hatten; einige trugen sogar Teile einer Rüstung und halbverrostete Schwerter. In weniger als einer Stunde waren sie alle versammelt, und als Jan Östrik nun seine Leute zählte, da waren es im ganzen über vierzig Mann. Mit einer solchen Schar ließ sich schon etwas ausrichten, zumal die Leute, wie er wußte, ihm treu ergeben waren. Mit einem zufriedenen Lächeln blickte er auf die Bauernschar. Im Stillen mochte er vielleich einen Vergleich anstellen zwischen ihr und einem Fähnlein gewappneter Knechte, wie es ihn früher wohl begleitet hatte, wenn er zum Turnier zog. Das war freilich eine vornehmere Ge-

5. Der Gutsherr von Vechelde - S. 105

1911 - Braunschweig : Graff
*>»>*>*>*>*>*>*>*>*> 105 <*<»<*<*<♦<»<♦ Bürger, die kaum mehr als ihr nacktes Leben gerettet hatten. Die Franzosen hatten alles mitgenommen, Geld, Wertsachen und Nahrungsmittel ; was sie nicht mitnehmen konnten, zerschlugen sie, und die jammernden Bürger wurden wohl gar verhöhnt und mißhandelt, wenn sie es wagten, sich zu beklagen. Don Osnabrück aus wälzten sich die wilden Worden gleich einem schmutzigen Strome nach Cingen, Bentheim, Zheppen und Papenburg, und einzelne Schwärme drangen sogar bis in das entlegene Ostfriesland vor. 3n Emden lag nur eine geringe Besatzung von kaum 250 Zttmm, meistens englische Invaliden. Aber obgleich sie nicht viel vermochten, beabsichtigten sie doch, die Stadt vor den anschwärmenden Franzosen zu verteidigen. Doch die Bürger von (Emden, fürchtend, daß sie im Falle einer (Eroberung mit stürmender Hand die Zeche bezahlen müßten, und vertrauend auf das Per sprechen einer glimpflichen und schonenden Behandlung, bestimmten die Besatzung, daß diese den Franzosen die Tore öffnete. Aber das gegebene Versprechen wurde schlecht gehalten. Kaum waren die Franzosen die Herren der Stadt, als sie auch schon, ähnlich wie in Osnabrück, eine schier unerschwingliche Brandschatzung forderten, und als diese nicht rechtzeitig ausgebracht werden konnte, fielen die Häuser der reichen Patrizier-fcimilien der Plünderung anheim. Dann ergossen sich die raubgierigen Scharen auf das Land, wo sie die Bauern brandschatzten. Diese aber wollten sieb eine solche Behandlung nicht gefallen lassen. Sie bewaffneten sich mit Heugabeln, Senfen und Dreschflegeln und trieben damit die ungebetenen Gäste aus dem Lande. Diele Franzosen wurden in diesem Bauernaufstande erschlagen; die andern, den Zusammenstoß mit den riesenstarken, ostfriesischen Bauern fürchtend, flohen so schnell sie konnten, und in wenigen Tagen war

6. Wiben Peter - S. 17

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 17 — Aber auch der König und sein Bruder rüsteten eifrig zum Kriege. Der Zufall war ihnen günstig, denn sie konnten gerade eine berühmte Schar von Landsknechten werben, die „große" oder die „schwarze" Garde, die unter dem Befehl eines deutschen Ritters stand, des Junkers Jörg von Schleinitz, gewöhnlich Junker Slenz genannt. Diese Bande, die raubend und sengend durch das nördliche Deutschland, vornehmlich durch das Land Hadeln zog, war der Schrecken aller Landleute und galt für unüberwindlich. Im Januar 1500 trat diese Garde in den Dienst der Fürsten, und ihre Zahl vermehrte sich durch Zuzug aus Jütland und dem übrigen Dänemark dermaßen, daß dieselbe auf 30000 Mann geschätzt wurde. Mit dieser furchtbaren Macht zogen nun im Februar König Johann von Dänemark und Graf Friedrich von Holstein gegen das kleine Dithmarschen. Dem Heere voran flog die alte Danebrogfahne*), das dänische Nationalheiligtum, die einst, wie die Legende erzählt, der Erzengel Michael dem Könige Waldemar Ii. während der Schlacht bei Reval, den 15. Juni 1219, vom Himmel heruutergereicht hatte. Ohne ernstlichen Widerstand zu finden, näherte sich das Heer dem damals unbefestigten Meldorf. Die Bauern aus den Dörfern hatten ihre Höfe verlassen, ihr Vieh fortgetrieben, und nur hie und da war ein eigensinniger, hartköpfiger Altvater auf seinem Altenteile sitzen geblieben, um dem nahenden Unheil Trotz zu bieten. „Wahre Di, Buer, de Garde kummt!" mit diesem Schlachtrufe stürzte sich die wilde Soldateska auf die Höfe und Häuser. Was fortgeschleppt werden konnte und des Mitnehmens wert war, wurde fortgeschleppt; das andere wurde zerschlagen und verbrannt, die Menschen getötet. In Meldorf hauste die Garde ebenso; hier waren es besonders die zurückgebliebenen Weiber und Kinder, an denen ihre Wut sich in grauenerregender Weise ausließ. Der König *) Die dänische Fahne, der „Danebrog", besteht aus einem roten Tuch, das durch ein großes weißes Kreu; in vier Felder geteilt wird. Tiemann, Wiben Peter. 2

7. Wiben Peter - S. 19

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 19 — Reche weiterbewegte, liefen breite und tiefe, mit Wasser gefüllte Gräben, und vom Westen her drängte durch die geöffneten Schleusen die Salzflut des Meeres tief ins Land hinein. Aber dennoch war das Heer siegesgewiß und die Söldner dachten nur an die reiche Beute, wodurch sie sich für die Unbill des Wetters entschädigen wollten und die sie auf den vielen Wagen, die dem Zuge folgten, hinwegzuführen gedachten. Durch einen eingefangenen Kundschafter hatten die Bauern erfahren, daß sie am Montag eines Angriffs gewärtig sein mußten. Auf den Rat ihres Anführers Wolf Jsebraud (oder Sibrand) hatten sie deshalb am Sonntag mit Aufbietung aller Kräfte quer über den Weg in der Nähe des Dorfes Hemmingstedt an einer erhöhten Stelle, die der „Dnsenddüwelswars" genannt wurde, eine Schanze aufgeworfen und mehrere Geschütze hineingebracht; außerdem lagen hinter dieser Schanze vierhundert auserlesene Männer unter dem Befehle Wolf Jsebrands, und die Todesjungfrau Else Oldekampen stand, ein Kruzifix in der Hand, auf der Schanze und schaute den Weg hinaus, den das feindliche Heer kommen mußte. Die übrigen Mannschaften der Dithmarschen lagen rechts und links von der aufgeworfenen Schanze hinter Buschwerk und Erdwällen verborgen und harrten des Zeichens zum Angriff. Nichts Böses ahnend und nur auf den Weg achtend zog indessen das feindliche Heer seine Straße. Der Feldmarschall des Königs, Junker Hans von Ahlefeld, ritt mit einigen anderen dänischen und holsteinischen Adeligen in der Nähe des Königs etwa in der Mitte des Zuges — da erschütterte plötzlich die Luft von dem furchtbaren Donner der Geschütze aus der Schanze, und eine ungeheure Verwirrung entstand im Heere. An ein Vordringen war nicht zu denken, denn die groben Geschütze spieen Tod und Verderben in die Reihen; deshalb befahl Junker Sleuz, seitwärts nach beiden Seiten über die Gräben auszuweichen und den Versuch zu machen, den Bauern in den Rücken zu fallen. Aber kaum war ein Teil der Garde mühsam auf übergelegten Brettern über 2*

8. Wiben Peter - S. 37

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 37 — zu Karsten Groth zu gehen, so hätte er vielleicht nichts von bei’ Sache erfahren. Aber nun — nein, es war zum Heulen! Wenn es boch nur ein Mittel gäbe, von der Sache loszukommen, bamit er nichts mehr bavon hörte und sähe! Und während er so mit sich selbst unzufrieden weiter schritt, merkte er gar nicht, daß er vor Wiben Peters Haufe vorbeikam, der mit feinem Weibe und feinen Brüdern vor der Thür auf der Bank faß, um den schönen Frühlingsabend zu genießen. Die beiden kleinen Mädchen spielten im Sande mit dem großen Huude. Iv. In den acht Jahren, die feit unserer ersten Be- kanntschaft mit den Gebrüdern Peter vergangen waren, hatten sich besonders die beiben jüngeren ©lieber der Familie vorteilhaft entwickelt. Aus den Knaben waren kräftige Jünglinge geworben; Bartholb war jetzt bereits zwanzig, Klans, die kleine Klette, wie Wiben ihn noch immer im Scherz nannte, sechzehn Jahre alt. Freilich war auch an den beiben älteren Britbern die Zeit nicht spurlos vorüber gegangen. Wiben stand jetzt im kräf- tigsten Mannesalter und man sah es an feiner stolzen Haltung, daß er ein geborener Herrscher war, ein Heerführer, dem bis jetzt nur die Gelegenheit gefehlt hatte, fein angeborenes Talent zur Geltung zu bringen. Eine eiserne Willenskraft wohnte in biefem Manne. Wenn er etwas für Recht erkannt und er sich dementsprechend ein Ziel vorgesteckt hatte, so suchte er es zu erreichen mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln. Jetzt mußte er sich freilich damit begnügen, in feinem Hanfe die Herrschaft zu üben, und er that es, und alle orbneten sich ihm willig unter, wie sie es von jeher gewohnt gewesen waren. Aber es war kein erzwungener Gehorsam, sondern ein freiwilliger, den alle dem älteren Bruder, den sie als Haupt der Familie betrachteten, entgegen-

9. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 4

1914 - München : Oldenbourg
— 4 — Cohors I Sequanorum et Rauricorum zur Besatzung. Als Baumaterial diente der rote Sandstein. Neben den die vier Tore flankierenden Tortünnen und vier (Erstürmen dürfen noch zehn Zwischentürme angenommen werden, so daß sich für die gesamte Kastelhnnwebrung die stattliche Zahl Uu Nachrom.torba Einbau Porfa E praefo -ria E rta icu- Romanische Kirche I Parkwärfer "orbau \ Lagerdo Zeichenerklärung für das Mauerw-d. Kastells; Aufgehend cm Fundamenh = Ausqe brachen — Nichr ausgegraben * Nachrömisch. Bad (21 us Deutsche Gaue (9(3, f?est 265 u. 264.) Kastell Altstadt bei Miltenberg. J[ : 2000. von 22 Türmen ergibt. Zwischen den Türmen war an die Innenseite der Kastellmauer ursprünglich wohl ein Lrdwall angelehnt, der t>en lvehr-gang trug. Ein doppelter Graben umschloß die Umfassungsmauer. Uber die Inneneinrichtung des Kastells sind wir ungenügend unterrichtet

10. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 41

1914 - München : Oldenbourg
— — hervorbrachen, die Umgegend plünderten und deren Bewohner auf Lösegeld gefangen wegführten. Diesem Unwesen zu steuern, zog Bischof Gerhard an Pfingsten ^393 vor das Raubschloß, belagerte dasselbe mit allem Kraftaufwands vermochte es aber nicht zu erobern und mußte an 5t. Michaels-Tag nach manchen Verlusten wieder abziehen. 3. 3m Freigerichte Alzenau finden wir in der unruheoollen Zeit Deutschlands nicht wenige Ritter, die plündern und Hauben als einträgliches Gewerbe betrieben. Besonders waren es die Herren von Bonneburg, die viele der Märker in ihren Wohnungen anfielen und plünderten, oft zu Fehde zogen, Steuern erpreßten und das Ländchen feindlichen Reisigen preisgaben, obwohl in ihrer „edelsten" Z}and das Amt des Landrichters ruhte. Wiederholt setzten deshalb die freien Märker diese unwürdigen Vögte ab (H36l[ und ^386). Aber auch nach dem Aussterben dieser Familie nahmen die Räubereien kein Ende. Die Schelrisse von Wasserlos, die Herren der Womburg bei Mömbris und Ulrich von Bergheim auf Z?üttelngefäß waren kecke Stegreifritter und vergewaltigten Bauern und Bürger, Kaufleute und pilger, so daß König Ruprecht in Verbindung mit den benachbarten Reichsstädten Ruhe schaffen mußte. Am Sonntag, den 22. Februar ^05, wurden die Burgen der Strauchritter von Reisigen eingenommen und verbrannt. Damit war den raublustigen Rittern für längere Zeit das Handwerk gelegt. 4. Aus fehdereicher Zeit. Au Beginn des ^5. Jahrhunderts herrschte in Franken auf den Straßen große Unsicherheit, allenthalben hörte man von Mord, Raub und Brandschatzung. Um diesem Übel zu steuern, schlossen die fränkischen Bischöfe, der Abt von Fulda, der Burggraf von Nürnberg und Abgesandte der fränkischen Reichsstädte im )ahre ^03 zu Mergentheim ein Bündnis, „Landfriede zu Franken" genannt. Aus den Bestimmungen des Vertrages kann man auf die Vergehen gegen Person und (Eigentum sehr leicht Schlüsse ziehen. So mußte ein Artikel vorschreiben: Alle pilger und Wallfahrer, die Kaufleute und die Ackerbauer, welche Feldfrüchte und Edein bauen, sollen in ihren Wohnungen und Gewerben sicher sein; frei sollen sein alle Straßen, Kirchen, Klöster, Geistliche, Kaufleute, Kirchhöfe, Mühlen, Pflüge mit ihren Pferden, Gchsen und Zugehör, alle Ackerleute und Weinbauer. Wer diese beschädigt, soll als Verletzer des Landfriedens und Räuber bestraft werden. Bald mußte denn auch der Bischof von Würzburg gegen Landfriedensbrecher zu Felde ziehen. Noch im gleichen )ahre belagerte er das Raub-schloß Werberg, dessen Inhaber die Stiftsuntertanen in den Ämtern
   bis 10 von 24 weiter»  »»
24 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 24 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 4
3 1
4 0
5 7
6 0
7 0
8 1
9 1
10 7
11 0
12 4
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 7
29 0
30 0
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 13
37 9
38 0
39 6
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 119
2 0
3 31
4 8
5 9
6 6
7 1
8 1
9 9
10 33
11 2
12 23
13 7
14 0
15 0
16 57
17 241
18 3
19 84
20 8
21 20
22 2
23 57
24 7
25 0
26 5
27 16
28 19
29 16
30 0
31 0
32 6
33 0
34 13
35 2
36 10
37 25
38 12
39 176
40 14
41 1
42 39
43 1
44 2
45 45
46 2
47 2
48 11
49 27
50 0
51 23
52 12
53 0
54 81
55 0
56 3
57 21
58 24
59 24
60 0
61 1
62 0
63 1
64 0
65 0
66 3
67 10
68 51
69 19
70 27
71 13
72 16
73 13
74 1
75 28
76 52
77 145
78 0
79 2
80 2
81 7
82 75
83 17
84 8
85 13
86 6
87 81
88 2
89 0
90 11
91 50
92 102
93 0
94 177
95 3
96 0
97 0
98 51
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 1
2 3
3 2
4 1
5 4
6 0
7 2
8 0
9 1
10 1
11 0
12 3
13 1
14 0
15 0
16 0
17 5
18 3
19 0
20 0
21 7
22 0
23 0
24 1
25 3
26 4
27 0
28 1
29 0
30 6
31 0
32 0
33 13
34 1
35 2
36 1
37 0
38 6
39 7
40 0
41 0
42 1
43 5
44 1
45 0
46 1
47 0
48 1
49 2
50 16
51 7
52 0
53 0
54 1
55 3
56 0
57 0
58 1
59 24
60 24
61 6
62 4
63 0
64 2
65 12
66 1
67 0
68 0
69 0
70 5
71 5
72 1
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 2
81 15
82 1
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 1
89 1
90 0
91 2
92 0
93 7
94 0
95 0
96 0
97 20
98 0
99 2
100 10
101 0
102 8
103 1
104 0
105 1
106 3
107 0
108 0
109 0
110 3
111 7
112 3
113 0
114 6
115 0
116 8
117 7
118 0
119 1
120 0
121 22
122 0
123 3
124 3
125 3
126 0
127 0
128 0
129 4
130 1
131 7
132 0
133 1
134 0
135 0
136 2
137 0
138 0
139 0
140 13
141 0
142 13
143 9
144 1
145 3
146 0
147 0
148 0
149 0
150 1
151 8
152 2
153 0
154 4
155 35
156 16
157 2
158 0
159 0
160 1
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 3
167 1
168 1
169 1
170 9
171 4
172 0
173 1
174 1
175 2
176 0
177 10
178 0
179 0
180 0
181 0
182 17
183 18
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 1
192 0
193 0
194 1
195 0
196 7
197 0
198 6
199 1