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1. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 26

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 26 — Stelle im ganzen Gau einnahm, und bei ihm wollte er sich, wenn möglich, einen Tag aufhalten, und zu erfahren suchen, ob die Leute des Lohengaues sich eines Einfalles in ihr Gebiet gewärtig hielten, oder ob sie, in Sicherheit eingewiegt, ihre waffenfähige Jugend zu dem neuen Könige ihres Stammes ziehen lassen würden. Es war am Tage nach den Ereignissen, die wir in den vorigen Kapiteln erzählt haben; der alte Gaugraf stand auf dem Hofe und schaute den Arbeiten seiner Leute zu; seine beiden Hunde standen neben ihm. Warm schien die Frühlingssonne vom blauen Himmel hernieder und spiegelte sich in unzähligen Tautropfen, die wie Diamanten an allen Blättern und Grashalmen hingen; die Vögel zwitscherten in den Zweigen der Eichbäume, und ein Storchenpaar, welches erst seit einigen Tagen aus dem fernen Süden heimgekehrt war, flog ab und zu, um das große Nest auf der First des Daches auszubessern. Alles atmete Frieden und Ruhe, und der alte Billung ließ mit zufriedenem Blick feine Augen über fein Besitztum schweifen. „Seid mir gegrüßt, Ihr alten Freunde", rief er den Störchen zu; „Eure Wiederkehr aus der Fremde soll mir die Bürgschaft sein, daß auch in diesem Jahre Gott der Herr mein Haus vor Blitzstrahl und ändern Unglück verschonen wird. Bauet ruhig Euer Nest aus und freuet Euch des Gedeihens Eurer Jungen, wie ich mich über das Gedeihen meines mir von Gott beschiedenen Wohlstandes und meiner Kinder freue". Und die Störche schienen seinen Gruß erwidern zu wollen; denn sie beugten den langen Hals zurück und klapperten lustig in die blaue Morgenluft hinein. In dieser friedlichen Betrachtung wurde der Gaugraf durch das Gebell seiner Hunde gestört; es galt dasselbe einem zerlumpten Bettler, welcher soeben durch das Hofthor schritt. Mühsam bewegte er sich auf feinen Krücken vorwärts, und bei jedem Schritte, den er machte, stöhnte er schmerzlich auf. Der alte Billung beruhigte die Hunde, welche Lust zeigten, den Bettler zu zerreißen, und fragte nach feinem Begehr. „Gnädiger Herr", sagte

2. Die Supplingenburger - S. 7

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
Nur fiel es dem Klausner auf, daß Rodbert nie von seiner Vergangenheit sprach, ja daß er es ängstlich zu vermeiden schien, die Rede darauf zu bringen. Auch jetzt empfing der Pater den Köhler mit herzgewinnender Freundlichkeit. Er führte ihn und Bertha in seine Klause und setzte ihnen dort vor, was er hatte, Käse, Brot und frisches Wasser aus dem nahen Bächlein. Während dieses einfachen, aber durch gute Reden gewürzten Mahles erzählte Rodbert, was er heute im Walde gefunden habe. Hier hatte er ein Kräutlein, aus dem er einen Saft auspreßte, der die Eigenschaft hatte, verminderte Sehkraft zu stärken; dort eine Wurzel, aus der er eine Salbe für alte, bösartige Wunden bereitete. Aus diesen Blüten wurde ein hustenstillender Thee bereitet, aus jenen ein Mittel, um die langen, schlaflofen Nächte abzukürzen. Auch Pilze und Beeren, ja selbst Insekten und Schnecken hatte er mitgebracht, die ihm zur Bereitung mancher Arznei nötig waren. Mit großer Aufmerksamkeit hörten Wilbrand und Bertha seinen Worten zu; er wußte jede Pflanze, jedes Tierchen zu beuenueu und von einigen gar anmutige Geschichten zu erzählen. Wenn er so bei seinen Kräutern und Blumen saß und seinen beiden andächtigen Zuhörern die Eigenschaften derselben erklärte, vergaß er, daß die Menschen ihn als einen Geächteten betrachteten, und sein sonst oft so finsteres Gesicht erhellte sich. Erst als es Abend wurde, nahmen er und Bertha von dem Klausner Abschied, um ihre Hütte oben im Walde aufzusuchen; Bertha aber versprach, sckon am andern Tage wieder zu kommen und abermals einen Korb mit Beeren zu bringen. Vasten wir die beiden einstweilen ziehen, und wenden wir uns wieder dem Klausner zu, der, als er wieder allein war, sein Glöcklern läutete und vor dem ephenum-rankten Altar sein andächtiges Gebet verrichtete. Alsdann setzte er sich, weil der Abend warm war, wiederum auf die Bank vor seiner Hütte, und wir wollen die Gelegenheit benutzen, die Gedanken, die an seinem Geist vorüberziehen, zu erlauschen.

3. Parricida - S. 69

1905 - Braunschweig : Appelhans
— 69 — könnte, was an dem Kreuze gesprochen wurde, ohne selbst gesehen zu werden. Mehrere Weidenstümpfe standen in der Nähe; sie neigten sich teilweise, vom Alter gebeugt, bis fast zur Erde, grünten aber alljährlich im Frühjahr von neuem, um im Herbste ihrer schlanken und biegsamen Ruten beraubt zu werden, die zum Flechten von Körben, Fischreusen und ähnlichen Dingen verwendet wurden. Mit prüfendem Auge beobachtete und untersuchte der Müller jeden einzelnen dieser altersgrauen Stämme, und ein häßliches Grinsen, daß über sein pockennarbiges Gesicht zog, ließ erkennen, daß er gefunden hatte, was er suchte. Einer der Bäume, und zwar gerade derjenige, der dem Kreuze am nächsten stand, war inwendig hohl, und der Müller konnte bequem von oben in denselben hineinkriechen, so daß er völlig darin verschwand. Wahrlich, ein Versteck, wie er es besser und passender gar nicht wünschen konnte. Obendrein hatte der hohle Stamm etwa in Manneshvhe ein Astloch, woran er mit einiger Mühe, wenn er sich, in dem hohlen Baume stehend, auf den Zehen emporrichtete, das Ohr legen konnte, und alsdann konnte ihm kaum ein Wort von bent entgehen, was an dem Kreuze gesprochen würde. Das Herausklettern war freilich mit etwas Schwierigkeit verbnnben; aber mit einiger Mühe gelang ihm auch biefes, und froh über feine Entbeckung ging der Müller, ehe die Sonne aufging, wieber nach Haufe zurück. Zur festgesetzten Stunde fanb sich am fotgenbcn Dienstagnachmittag Jan Östrik an dem Kreuze ein. Seinem Weibe hatte er vorher noch gesagt, wer die geheimnisvolle Frembe fei, die ihn zu diesem Stelldichein an dem Kreuze bestellt hatte; gleichsam aber zur Beruhigung hatte er ihr gesagt, daß Mechtildis beabsichtige, den Schleier zu nehmen, und daß dieses jedenfalls die letzte Begegnung fein werde. Nur ungern ließ Irmgard den Gemahl gehen. „Ich wollte, Du bliebest hier, Johann," sagte sie; „es ahnt mir, daß diese heutige Begegnung Dir verhängnisvoll wird. Es ist das Beste, wenn alle Brücken, die Dich mit der Vergangenheit ver-
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