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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 1

1911 - Magdeburg : Creutz
Gliederung der Heimatspronily in 8 Landschaften, wie sie dnrch das Kartenbild dargestellt sind. Kartenleftn. Lesen wir ein Lesestück, so denken wir uns zugleich den Inhalt, der durch die Worte und Sätze ausgedrückt werden soll. Wir richten unseren Blick auf die Karte, welche die Provinz Sachsen darstellt. Wie lesen wir diese Karte? Der Zeichner hat, um dieses Stück Erde mit seinen Eigentümlichkeiten darzustellen, verschiedene Farben angewendet. Welche Farben sehen wir ans der Karte? Um zu erfahren, was die einzelnen Farben darstellen sollen, suchen wir auf der Karte unseren Heimatsort und dessen nächste Umgebung auf. Durch welche Farbe ist die Bodenfläche unserer Heimat bezeichnet? Wie sind die tief- und hoher- liegenden Stellen dargestellt? Bestimme nach der Höhe des Kirch- türm es, wie hoch wohl die einzelnen Flächen sein können, die durch die verschiedenen Farben bezeichnet worden sind! Auf der Karte sehen wir ferner eine Menge von farbigen Linien, die teils gerade, teils krumm sind. Was soll ich mir unter diesen Linien denken? Siehst du einen bekannten Fluß, eine Eisenbahn deiner Heimat? Was soll wohl die große Grenzlinie bedeuten, die den größten Teil der Karte umschließt? Suche deinen Heimatsort und die Orte auf, die dir bekannt find! Durch welche Zeichen sind sie dargestellt? Aufgaben: Zeige auf der Karte einige Flüsse und gib ihre Namen, die Richtung und Größe an! Suche einzelne Städte auf, die an den Flüssen liegen und sage, ob es große oder kleine Städte sind. Zeige Tiefebenen, Hügelland, Gebirge! Lies die großgedruckten Namen von der Karte ab, welche die von dir gezeigten Dinge bezeichnen! Die Karte als Kild der 8 Landschaften. Ruht unser Blick längere Zeit auf der Karte, so fassen wir sie als ein Ganzes auf. Wir stellen uns vor, wie sich das Tiefland weit ausbreitet und wie in ihm die größeren und kleineren Flüsse langsam dahinrauschen. Wir sehen ferner, wie aus dem Tieflande allmählich das Hügelland in die Höhe steigt. Auch können wir es uns denken, wie die Henze-Koh(hase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 1

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 3

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Höhen. 3 fruchtbaren Landstrich geteilt. Der westliche Teil ist bte Halle- Leipziger Tieflandsbucht, der östliche die Dübener Heide. Die beiden Landstriche bilden die 8. Landschaft. Die 8 Landschaften fetzen sich demnach zusammen aus deu 2 Gebirgslandschaften Harz und Thüringer Wald, aus den 3 Hügellandschaften, von denen 2 südlich vom Harz und 1 nördlich vom Harz liegen, ans den 3 Tieflandschaften, von denen die 1. westlich, die 2. östlich der Elbe und die 3. zwischen Elbe und Saale liegt. 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. (Fläming.) A. Kodeuformen. Aufgabe: Schließe von dem Kartenbilde auf die Bodenformen und die Bewässerung dieser Landschaft! I. Die Höhen. Der Fläming. 1. Beobachtungen auf der Eisenbahnfahrt von Magdeburg uach Wittenberg. Wir fahren mit der Eifenbahn von Magdeburg über Güterglück, Zerbst und Coswig nach Wittenberg. Im Sw. von uns fließt der stolze Elbstrom; im No. nähern wir uns einem Höhenzuge, an dem die Eisen- bahn bei Coswig und Wittenberg dicht vorüberfährt. Wir entfernen uns wieder von dem Höhenzuge, der sich nach O. zieht, während der Zug über die Schwarze Elster nach So. dahinbraust. In welcher Richtung fährt die Eisenbahn? In welcher Richtung erstreckt sich der Höhenzug? 2. Wie mag er heißen? Er führt seinen Namen Fläming nach den Niederländern oder Flam- ländern, die Albrecht der Bär hier im 12. Jahrhunderte ansiedelte. Die fleißigen Leute aus Holland, die die sumpfigen Niederungen des Fiener und der Wische entwässert haben, sollten auch diese Sandgegend fruchtbar machen. 3. Wie lang, breit und hoch mag der Fläming fein? Die Sandhügel des Flämings beginnen nordöstlich von Magdeburg und erstrecken sich in einer Länge von 112 km (15 Meilen). Die durchschnittliche Breite beträgt 22—37 km (3—5 Meilen). Wieviel Kilometer legst du in einer Stunde zurück? In wieviel Stunden würdest du den Fläming der Länge nach durchschreiten? Wieviel Stunden würdest du gebrauchen, um ihn in der Breite zu durchwandern? Wieviel Tage stirb wohl zu einer solchen Wanderung durch deu Fläming nötig? Aus unserer Wanderung

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 21

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Höhen. 21 Heimat vertrieben waren. Diese fleißigen Einwanderer trugen viel zur Hebung des Handels, des Gewerbes und der Fabriktätigkcit bei, Ziesar (Zi-efar) (3). Das Städtchen Ziesar am Fiener und der Flecken Görzke sind bekannt durch ihre Tonmarenfabriken und Töpfereien. Ii) Am Planer Kanal. Genthiu (6). Die Lage weist Genthin auf den Handel bin; aber auch der Acker bringt guten Ertrag. Bedeutende Gärtnereien. Lehrer- seminar. j) Nördlich vom planer Kanal. Jerichow (2). Die romanische Klosterkirche ist ein hervorragendes Kunstdenkmal. Nach I. ist einst das ganze Land benannt worden. Etwas nördlich von Jerichow liegt am Elbdeiche das Dorf Schön- hausen. Das Schloß ist das Geburtshaus des größten deutschen Staatsmannes, des Fürsten Bismarck. Sand an (2). Die Städte dieses Gebietes gehören folgenden Kreisen an: Lieben- werda, Herzberg, Torgau, Wittenberg, Zerbst, Jerichow I und Ii. Ordne sie danach! 8. Das Land Mischen Cllic und Ohre. (Die Altmark.) A. Bodcnformett. Ausgabe: Umgrenze auf dein Kartenbilde die Altmark, bestimme die Boden- formen und nenne die Gewässer dieser Landschaft. I. Die Döllen. Die Hellberge. Von der Ebene aus erscheinen die Hellberge gewaltiger als sie sind (160 m). Die Kuppen sind etwa — mal so hoch als der Kirchturm? Als besondere Bergspitzen erheben sich ans der Hügelreihe der Lange- berg, der Wartberg, der Tempelberg, der Stufenberg und der Stakenberg. Obwohl der Langenberg der höchste Hügel ist, so gewährt doch der Stakenberg die schönste und weiteste Aussicht (Brocken). Man kann von ihm alle Städte des Gebietes übersehen. Den freundlichsten Teil der Hügelreihe bildet die Umgebung des Dorfes Zicbtau, weshalb man dieses Stück der Hellberge auch Zichtauer Berge nennt. Kostbarer Buchen-, Eichen- und Birkenwald schmückt die Höhen und ladet die Bewohner der Umgegend zu fröhlichem Besuche ein. Im Scherze nennt mein dieses schöne Stück Land auch die „Altinärkische Schweiz". Die steilwandigen Schluchten zwischen den langgestreckten Erhebungen heiszen „Gründe", z. B. Uhlengrund, Bauerngrund. — Der südliche Teil der Hellberge hat kümmerlichen Sandboden, ans dem nur hier und da spärlich die Heidebirke und die Kiefer wachsen. Der Volksmund nennt diese dicht mit Kieselsteinen übersäete Fläche „Tarnefitzer Diamantfelder".

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 27

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 27 losen . . . Der Elbdeich ist bald darauf wiederhergestellt worden. Die Bewohner der Wische jedoch werden diese Zeit der Not nie vergessen, auch nicht der Hilfe, die ihnen von seiten der Kgl. Negierung und wohl- tätiger Menschen zuteil geworden ist. Gott schütze ihre Heimat! (Eine lesenswerte Beschreibung finden wir in „Die Eldüberschwemmung der alt- märkischen Wische im Jahre 1909". Von Maltesen, Werben-Elbe.) 2. Wie ist dieses Überschwemmungsgebiet der Elbe in früherer Zeit für den Ackerbau gewonnen worden? Die Elbe bildete ehemals der Havelmündung gegenüber ein großes Sumpfland. (Überschwemmungsgebiet des alten Elbtals.) Da kamen vor etwa 800 Jahren (um 1160) niederländische Ackerbauer und gewannen in harter Arbeit dem Wasser ein Stück Land nach dem andern ab. Sie deichten die Elbe ein, zogen Gräben und leiteten das Wasser zur Elbe und zum Alandflüßchen. Der Aland sowie Der Unterlauf der Uchte und Biese bezeichnen noch heute das alte Elbbett. So entstanden herrliche Wiesen und Ackerflächen. Die fleißigen Einwanderer, „Kolonisten", ver- standen aus Ton und Lehm steine zu brennen, woraus sie sich stattliche Häuser an den hochgelegenen Stellen erbauten. Aber sie wohnten einzeln. Jedes Gehöft war von den dazu gehörigen Äckern und Wiesen umgeben und von einem Eichen- oder Ulmenkampe umgrenzt. 3. Wie ist der Boden der Wische beschaffen, und wie muß er bearbeitet werden? Der feuchte Boden besteht aus schwerem Lehm und Ton, vermischt mit Humuserde und Elbschlick. Er ist dann fruchtbar und ertragreich, wenn er sachgemäß bearbeitet wird. Im Frühling, wenn der Schnee schmilzt, wenn es dazu noch viel regnet, kommt der Fußgänger auf den schlüpfrigen Wegen und Stegen nur mit der größten Anstrengung vorwärts. Dringt sogar das Hochwasser der Elbe durch die Deiche, so bleibt der Acker im Frühjahr lange naß, und der Bauer muß lange warten, bis er pflügen, eggen und säen kann. Um die feuchten Landflächen zu entwässern, muß jedes Ackerstück einen gewölbten Rücken haben. Trotzdem steht in nassen Jahreszeiten selbst zur Zeit der Ernte noch das Wasser in den tieferliegenden Furchen. Um den dichten „Kleiboden" umzupflügen, müffen oft mehr als zwei Paar Pferde vor einen Pflug gespannt werden. Der zähe Boden eines frischgepflügten Ackers besteht aus lauter einzelnen Zusammenhängenden Erdwällen. Zur trockenen Jahreszeit wird dann dieser Boden hart und bekommt große Risse und Sprünge, so daß er fchwer zerkleinert werden kann. Gefrieren die Erdschollen im Winter, kommt zur rechten Zeit im Frühjahr ein Regen, so zerbröckeln die großen Erdmassen und fallen auseinander. Diese Zeit benutzt der Landmann sehr gern, um seinen Acker zu eggen, um dann den Samen hineinstreuen zu können.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 104

1911 - Magdeburg : Creutz
104 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. g) Au der Helbe. Weitzensee (2). Bedeutender Ackerbau. h) An der zlnstrut-Mipper. Worbis(2) Fabriken:Zigarren,Watte. Hausier- Handel. Weil Flachsbau, darnm Leinenweberei. Bleicherode, d. h. (?) (5). Bedeutende Leinen- und Baumwollfabriken. Kindelbrück (2). j) An der 5tine. Letnefelde, d. h. (?) Wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Heiligenstndt (8). Fabriken: Baumwollwaren, Zigarren. Gipsbrennereien. Katholisches Lehrerseminar. k) All der Spille Ziegenrück (1). Spinnerei und Weberei: Wolle, Flanell. Fabriken: Holzstoff und Pappwaren. Gefell (2). Bergwerke: Kobalt. Kosen (3). Salzquellen, «Saline. Badeort. Weiubau. Holzhandel. In der Nahe liegen die Ruinen der Rubelsburg und der Burg Saaleck. Die Städte dieses Gebietes gehören folgenden Kreisen an: Ziegenrück, Schleusiugeu, Stadt- und Landkreis Erfurt, Weißensee. Eckartsberga, Naumburg, Langensalza, Mühlhauseu, Heiligenstadt und Worbis. Ordne sie danach! 8. gas Land Mischen Saale und Cllie. Kode,»forme». Ausgabe: Schließe von dem Kartenbilde auf die Bodenformen und die Be- Wässerung dieser Laudschafl! 1. Die Höhen. Die Südgrenze dieses Gebietes bilden das Elster- und das Erz- qebirge. Beide ziehen als ein langer Gebirgszug vom Fichtelgebirge aus nach No. Das Elster- und das Erzgebirge verflachen sich allmählich nach N. Nach S. fallen sie steil ab. Die nördlichen Ausläufer des Erzgebirges heißen das Sächsische Bergllind und die des Elstergebirges das Vogt- und das Osterland. a) Das Sächsische Bergland. Das Sächsische Bergland ist eine breite, wenig fruchtbare Hochebene. Nirgends tritt ein höherer Berg hervor. Zahlreiche tiefe Täler (bis 200 m) durchschneiden die Hochebene. An den Flüssen und in den Einsenkungen ist der Acker recht fruchtbar. Im Innern birgt das Sächsische Bergland besonders Silber-, Eisenerz und Steinkohlen. d) Das Vogt- und das Osterland. Das Vogt- und das Osterland bilden eine niedere Hochebene, die von S. nach N. an Höhe abnimmt. Die Flüsse durchschneiden sie in großen Krümmungen. Die Höhen sind schön bewaldet (Laubwald). In den Talmulden findet sich infolge der reichen Bewässerung guter Acker- und Wiesenboden. Früher war das Vogtland von besonderen Vögten

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 49

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 49 getrocknet, und sodann in Fabriken weiter verarbeitet wurden. Die Industrie ist weiter abhängig von den Bodenschätzen, die sich int Innern der Erde finden. In Schönebeck, Staßsurt, Westeregeln und Aschersleben, wo wir große Steinsalz- und Kalisalz lag er haben, werden die in den Schächten gewonnenen Rohprodukte in die Räume der chemischen Fabriken gebracht. Hier werden sie durch Mühlen zerkleinert oder zu Handelswaren umgearbeitet. Eine große Fabriktätigkeit entfaltet sich in den Kohlenlagern zwischen Kalbe und Schönebeck, in Staßsurt, Egeln und Oschersleben. Da nun Maschinen der verschiedensten Art für die Landwirt- schaft, für die Zuckerfabriken, für den Bergbau notwendig wurden, so bildete sich im Elbtal, namentlich in Magdeburg und seinen Vororten elbaufwärts bis Schönebeck, die Eisenindustrie aus. Für die Land- Wirtschaft bauten die Maschinenfabriken Drill-, Mäh-, Dresch- und Häcksel- Maschinen; selbst Lokomobile und Dampfpflug fehlten nicht. Man lieferte ferner Maschinen für die Zuckerfabriken, Bergwerke und den Schiffsverkehr usw. Die Bedingungen für die Einrichtung von Fabriken waren vorhanden. Aus den nahen Braunkohlengruben holte man die Brennstoffe, die infolge der geringen Entfernung nicht fo teuer waren. Die Umgegend bildete ein gutes Absatzgebiet. Auf dem Elbe- ström und sechs Eisenbahnlinien verschickte man die hergestellten Maschinen. So wurde die Magdeburger Eisenindustrie allmählich in der ganzen Welt bekannt. (Vergleiche die Zahl der Eisenbahnen, die nach der West- elbischen Gegend führen, mit der Zahl derjenigen, die nach dem Osten führen!) 4. Bewohner der Börde. a) Wohlhabenheit. Durchwandern wir die Bördedörfer, fo merken wir sehr bald, daß die Bauern und Gutsbesitzer begüterte Leute sind. Wir besichtigen einen größeren Bauernhos. Durch den schmalen Eingang gelangen wir von der gepflasterten Straße in den Hof, der die Form eines großen Vierecks hat. Links von uns liegt das zweistöckige Wohnhaus, dessen breite Seite nach der Straße liegt. Rechts erblicken wir die breite Einfahrt für die Wagen und landwirt- schaftlichen Maschinen. Wir treten noch ein Stück weiter vor. Rechts von uns liegen die geräumigen Ställe mit den Futterböden. Der Gutsbesitzer zeigt uns schwere Pferde, gutgenährte Kühe und Kälber, mit Eisen beschlagene Zugochsen. Links liegt der Schuppen, in dem die schweren Wagen, die Ackergeräte und Maschinen untergebracht sind. An den Schuppen schließen sich noch Ställe für die gutgenährten Schweine und Schafe an. Allen Tieren sehen wir es an, daß sie keine Not leiden. In der Mitte des Hofes liegt die Düngergrube, vor uns die lange Scheune. Durch die Scheune führt der Zugang zum Obst- und Gemüsegarten, der durch eine Mauer eingeschlossen ist. Sämtliche Gebäude sind aus Bruchsteinen (Grauwacke, Porphyr) und Ziegelsteinen, Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 4

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 2

1911 - Magdeburg : Creutz
2 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. beiden Gebirge Harz und Thüringer Wald so gewaltig in die Höhe steigen, daß sie alle überragen. Um nun unsere Provinz Sachsen eingehender betrachten zu können, müssen wir ihre einzelnen Teile kennen lernen, aus denen sie sich zu- sammensetzt. Wie nennen wir wohl die Teile eines solchen Ganzen, das die Karte darstellt? Wie erhalten wir die einzelnen Landschaften? 1. Wir zeigen und oersolgen den Lauf der Elbe in der Richtung von S.o. nach N.w. Er teilt die Provinz Sachsen in zwei Teile, nämlich in einen kleinen östlich gelegenen und in einen großen westlich gelegenen Teil. Grenze den östlichen Teil ab! Zeige die Elbe als West- grenze, die Havel, den Fläming und die Schwarze Elster als Ost- grenze! Diese 1. Landschaft nennen wir nach dem Fläming kurz das Flämings gebiet. 2. Das Land links der Elbe teilen wir wieder in einzelne Land- schaften. Wir lesen von der Karte ab, wie diese einzelnen Teile eine verschiedene Höhe haben. Im N. liegt zwischen der Elbe im O. und der Ohre im S. (zeigt!) ein Tiefland (wie dargestellt?), in dessen Mitte sich nur eine höher gelegene Fläche befindet. Wie heißt sie? Wie ist sie ans der Karte dargestellt? Dieses nördliche, am tiefsten gelegene Land mit der Letzlinger Heide führt den Namen Altmark (woher dieser Name?). Es bildet die 2. Landschaft. 3. Wir betrachten das Stück Land, das im N. von der Ohre, im O. von der Elbe und Saale und im S. vom Harz eingeschlossen wird. Wie stellt die Karte dieses Stück Erde dar? Was für Land ist es, wenn wir darauf achten, wie hoch es liegt? An welchen Flüssen liegt das Tief- land? Welchem hohen Gebirge ist das Hügelland vorgelagert? Wir bezeichnen dieses Tief- und Hügelland mit dem Namen Harzvvrland. Es ist die Z. Landschaft. 4. Vom Harzvorlande steigen wir zum Harz selbst hinauf. Wie stellt ihn die Karte dar? Umgrenze ihn! Zeige den höchsten Berg desselben! Der Harz ist die 4. Landschaft. 5. Vom Harz schauen wir nach S. in ein Hügelland herunter, aus dem sich der Kyffhäufer heraushebt. Im O. geht dieses Hügelland in Tiefland über. Welcher größere Fluß begrenzt das Hügelland im O., welcher kleinere Fluß im S.? Das von dem Harz und dem Kyff- hänser im N., von der Saale im O. und von der Unstrut im S. eingeschlossene Hügelland bildet die 5. Landschaft. 6. Ganz unten im S. der Karte erstreckt sich das zweite hohe Gebirge in der Richtung von S.o. nach N.w. Wie stellt es die Karte dar? Der Thüringer Wald bildet die 6. Landschaft. 7. Vom Thüringer Walde steigen wir herunter zu einem Stufenlande. Das Thüringer Stufenland und das Eichsfeld bilden die 7.Landfchaft. 8. Zur Provinz Sachsen gehört noch ein Ties land, das sich zwischen der Saale im W. und der Elbe im O. ausbreitet. Durch die Mulde wird es in einen westlichen fruchtbaren und in einen östlichen weniger

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 23

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 23 in nordöstlicher Richtung über Gardelegen nach Stendal, so führt uns unsere Reise durch den Drömling. Auf der Karte ist er als Sumpf- gebiet durch kleine wagerechte Striche bezeichnet. Steigen wir im Drömling aus und blicken von einer höhe: gelegenen Stelle nach N., so erkennen wir die Hellberge; bei klarem Himmel können wir sogar im S. den Brocken sehen. Wir befinden uns in einer Riederting, die uns an den Fiener erinnert. 2. Wie groß mag wohl der Drömling sein? Um den Drömling kennen zu lernen, durchwandern wir ihn von W. nach O. und von S. nach N. Er hat die Form einer Zunge, deren Spitze im So. liegt. Zu der Reise iu der Längsrichtung der Ohre gebraucheu wir bei mäßigem Schritt ungefähr 7 Std. (35 km); in 4 Std. durchwaudern wir ihn von S. nach N. (20 km). Die meisten und ältesten Ortschaften treffen wir nicht im Drömling an, sondern am Rande, der von einer Kante von Wiesen gebildet wird. Die Dörfer, die im Innern des Drömlings liegen, stammen erst aus der zweiten Hülste des 19. Jahrhunderts. Erst nachdem eine teilweise Entwässerung stattgesunden hatte, konnten sich schaffensfreudige Menschen auf höher- gelegenen Stellen (Horsten) ansiedeln. Die Namen einiger Dörfer erinnern heute noch daran, z. B. Miesterhorst, Buchhorst. 3. Wie mag der Drömling vor der Entwässerung ausgesehen haben? a) Schon der Name kennzeichnet seine Beschaffenheit. Das Wort Drömling ist verwandt mit dem niederdeutschen Worte (kernen, d. h. sich hin- und herbewegen. Mit dem Namen Drömling bezeichnen wir demnach „eine sich hin- und herbewegende, schwankende Ortlichkeit". Was da schwankt, das ist die sumpfige Oberfläche des Bruches. b) Die große Niederung des Drömlings soll in den ältesten Zeiten bis Nenhaldensleben gereicht haben. Zur Zeit der Schneeschmelze im Frühjahr wurde sie iu eiu großes Sumpfgebiet verwandelt, das selbst im heißen Sommer nicht austrocknete. Im W. floß die Ohre in diese muldenförmige Niederung. Sie verzweigte sich bald in viele kleine Arme, deren Wasser sich in die Sümpfe und Morastflächen ergoß. So konnte man den Lauf der Ohre uicht mehr sehen, da ihr Wasser von großen Sumpfgebieten aufgenommen wurde. Die Anwohner meinten, die Ohre müsse unterirdisch weiterfließen und trete erst später wieder an das Tages- licht. Im östlichen Drömling konnte man sehen, wie das dunkle Wasser langsain wieder abfloß. In den tiefer gelegenen Stellen des Drömlings sah man weite Sumpfflächen, aus denen Birken, Erlen, Weiden, Rohr und Binsen hervorragten. Auf den höher gelegenen Wiesen flächen sproßte üppiges Gras, das iu getrocknetem Zustande als Heu von den Dorfbewohnern in großen Mengen heimgefahren wurde. Reguete es häufig.
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