Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Baden
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Baden
Geschlecht (WdK): koedukativ
50 Die einzelnen Landschaften.
Von Ü und N gesehen, erscheint daher der Schwarzwald nur als ein sanft anstei-
gendes Waldgebirge, wogegen seine dunkeln Berge massig und jäh aus der Rheiuebene
emporragen.
Von 8 nach N begleitet der Schwarzwald die Rheinebene auf ihrer
halben Länge (150 km). Seine Breite beträgt im Durchschnitt den 3. Teil
seiner Länge; nach N wird er etwas schmäler.
Der Schwarzwald bedeckt eine Fläche von 7500 qkm (= dem halben
Großherzogtum Baden). Der badische Anteil, 5500 qkm groß, nimmt
etwas mehr als ein Drittel unseres Laudes eilt.
2. Gliederung.
Da der Schwarzwald die umgebenden Landschaften an Höhe über-
ragt, so ist er das Quellgebiet zahlreicher Flüsse, die uach alleu
Richtungen sich in die Nachbarlandschaften ergießen. Durch deren Aus-
uagungsarbeit wurden Zum Teil sehr tiefe Täler in das Gebirge
eingeschnitten und dieses dadurch in zahlreiche Rücken mit verschieden
hohen Bergen zerlegt, wodurch die Fülle wechselnder Formen erzeugt
wurde, die das Auge des Wanderers entzücken. Mb. 14].
Die tiefsten Täler finden sich auf der West- und Südseite des Gebirges. Sie
danken ^ihre Entstehung dein Einbruch der Rheinebene. Vor dem Einbruch war die
Oberfläche des Schwarzwaldes eine sanft nach Q sich neigende Hochebene. Kaum
aber hatte mit der Entstehung des rheinischen Grabens ein Steilrand sich zu bildeu
begonnen, so entwickelten sich hier zahlreiche Bäche, die infolge ihres bedeutenden
Gefälls eine großartige Ausnagekraft entfalteten und ihre Täler tiefer und tiefer in
den sich hebenden Gebirgsblock einkerbten. Dabei wurden die älteren nach 0 gerichteten
Flüsse der Hochebene, einstige Quellflüsse der Donau, geradezu entwurzelt, d. h. es
wurde ihr Quellgebiet zerstört, und sie mußten den kräftig von W und S her fortschreiten-
den jüngeren Flüssen das Feld räumen. (Darstellung in Ton!).
Den mächtigsten und tiefsten Einschnitt bildet das Tal der einzig,
das am 'Ostrand des Schwarzwaldes beginnt und das Gebirge in seiner
ganzen Breite durchquert. Eine Zweite nicht so tiefe, aber ebenfalls
die ganze Breite des Gebirges durchziehende Kerbe bilden die offen
ineinander übergehenden Täler der Dreisam und Wutach, die in ent-
gegengesetzten Richtungen das Gebirge durchschneiden. Durch diese
beiden Einschnitte ist der Schwarzwald in drei Hauptteile Zerlegt, die
man als südlichen, mittleren und nördlichen Schwarzwild von-
einander unterscheidet. Den Hauptgebirgsstock bildet der südliche Schwarz-
Wald; mittlerer und nördlicher Schwarzwald sind etwas niedriger. ivgl.
die Seitenansicht des Schwarzwaldes am linken Kartenrand.]
3. Tie einzelnen Teile,
a) Ter südliche Tchwarzwald.
1. Der südliche Schwarzwald wird im 8 durch das Oberrheintal,
im 0 durch das untere Wutachtal vom Iura, im N durch den Wntach-
Dreisam-Talzug vom mittleren Schwarzwald getrennt; im fällt er
steil zur Vorbergzone und damit Zur Rheinebene ab.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
104 Verbmdungsmiuel zur Erleichterung des Verkehrs «lo.
indem man Hindernisse, die der Beschiffung von Flüssen ent-
gegenstehen, beseitigt und indem man Kanäle anlegt; deswegen
ist man bemüht, die Land- und die Wasserfahrzeuge zu ver-
vollkommnen.
2. Landstrassen, Gebirgspässe.
In ebenem, wellenförmigem und hügeligem Lande trifft man
bei der Anlegung von Strassen auf keine sehr grossen Schwierig-
keiten. Anders ist es im Gebirge; daselbst bezeichnen die Thäler
immer den Weg oder die Richtung der Strasse, die man, wenn
das Thal enge ist, dicht an den Thalwänden hin und oft von
einer Seite des im Thal Messenden Gewässers auf die andere
führen muss, wodurch Brücken nöthig werden, Aber auch so
erhält man oft nicht mehr hinlänglich Raum für dieselbe: man
\ ’
ist genöthigt an Bergabhängen hohe Manern aufzuführen, um
eine feste Unterlage zu erhallen, über schauerliche Abgründe
Brücken zu wölben, auf Strecken Berge zu durchgraben oder
die Felsen zu durchsprengen. Einen solchen Durchgang durch
einen Berg nennt man eine Gallerie.
Soll die Strasse den Kamm des Gebirges überschreiten, so
muss man dazu eine Stelle wählen, wo zwei Querthäler zu-
sammenstossen. Solche Uebergangspunkte oder „Bässe" gibt
es in manchen Gebirgen sehr wenige ; sie sind daher sehr wich-
tig, besonders auch im Kriege, weil da der Feind leicht zurück-
gehalten werden kann. In den Hochgebirgen sind sie dös
Schnees wegen im Winter oft ungangbar, und auch in den
andern Jahrszeiten, besonders im Frühjahr, durch herabstürzende
Schneemassen, Lawinen genannt, stellenweise gefährlich.
3. Eisenbahnen und Dampfwägen.
In mehr ebenem Lande legt man in der neuern Zeit Eisen-
bahnern, an und befährt dieselben mit Dampfwägen, wodurch
man eine ausserordentliche Schnelligkeit erreicht. Der zuvor
geebnete und durch Steine mit .einer festen Unterlage versehene
Weg wird mit gleichlaufenden Eisenstangen oder Schienen be-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
86
Die Erdober fläche.
dann auch der schönste und hellste aller Sterne, der Sirius
oder der große Hund.
Sterne, die ihre Stellung zu einander und zu den Firsternen
verändern, nennt man Wandelsterne oder Planeten. Ein
solcher Planet ist der Morgen- und Abendstern, der ent-
weder einige Stunden vor Sonnenaufgang am östlichen oder
einige Stunden nach Sonnenuntergang am westlichen Himmel
gesehen werden kann, und der oft Keller glänzt, als alle übrigen
Sterne. Ene besondere Art von Wandelsternen sind die
S ä w e i fst e r n e oder d i e K o m c t e n, die manchmahl in be-
dentender Größe und mit einem Lichtschweif erscheinen, aber
immer ein sehr schwaches Licht haben.
Siebter Abschnitt.
Die Erdoberfläche.
1. Gestaltung der Erdoberfläche; Erhebungen des Voden»: Anhöhen, Hügel,
Verge; Theile eines Verges: tuß, ctoj'f oder Gipset u. s. u»,, Abhänge;
wcllciisörmigea Land; Gehirgr, Theile eines Gebirges: Vebirgsstock,
Austen, Gabel; Arme, Arste u. s. w.; Kumm, Jsufj, Abfall; Hochge-
birge, Mittelgebirge, Hügelland.
Die Erdoberfläche zeigt in ihrer Gestaltung große Verschie-
denheit; Ebenen und Geiirgoland, Berge und Thäler wechseln
manigfach miteinander ab. Auch die Gegenden, die wir Ebenen
nennen, sind selten auf größere Strecken ganz eben, sondern
haben überall geringe Erhebungen und Vertiefungen.
Geringere Erhebungen nennt man Anhöhen, Hügel, be--
trächtliche Berge. De» untern Theil eines Berges nennt man
seinen Flt-ß, de» obern, wenn er breit ist, Platte; wenn er
zugerundet ist, Kopf, Kuppe oder Koppe, Belchen oder
Ballon; wenn er sich zuspitzt, Spitze, Gipfel, Horn,
Zahn, Nadel, Grat; die Selten des Berges nennt man
Abhänge; diese sind sanft, säb, steil, sc nachdem sie sich stärker
oder schwächer zur Ebene hinunterneigen.
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TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Die Erdoberfläche.
87
Berge und Hügel stehen selten einzeln, sondern sind meistens
entweder zu Reihen oder Ketten verbunden, oder in Gruppen
zusammengedrängt, oder in Massen dicht zusammengerückt. Neben-
einander laufende Hügclreihen bilden wellenförmiges Land.
Zu einem Ganzen verbundene Ketten, Gruppen oder Massen
von Bergen bilden mit den dazwischen liegenden Vertiefungen
ein Gebirge. In Kettengebirgen heißt der Vereinigungspunkt
mehrerer Ketten der Gebirgsstock; diesen nennt man Kno-
ten, wenn vier, Gabel, wenn drei Ketten zusammentreffen.
In einem großen Gebirge können viele Knoten und Gabeln vor-
kommen; dann hat dasselbe einen Hauptgebirgsstock. Denkt
man sich die Bcrgreihen und Ketten von'dem Gebirgüstocke aus-
gehend , so nennt man sie Arme, Aeste, Ausläufer, und
sagt, sie ziehen oder streichen in dieser oder jener Richtung,
die man nach den Himmelsgegenden bestimmt. Eine Linie in
der Richtung der größten Erhebung des Gebirges bezeichnet seinen
Kamm oder Rücken. Jede Bergkette hat einen Kamm.
Den untern Saum eines Gebirges nennt man, wie den eines
einzelnen Berges, Fuß; seine Neigung zur Ebene heißt Ab-
fall, Abdachung. Ein Gebirg kann steil, kurz, abfallen,
oder sich sanft, allmählig, abdachen; je nachdem das um-
liegende Land höher oder tiefer liegt, kann fein Abfall geringer
oder stärker, tiefer, sein.
Die Höhe der Berge und Gebirge, so wie auch ebener Ge-
genden , wird nach ihrer Erhebung über das Meer bestimmt,
und gewöhnlich in Fußen ausgedrückt. Gebftge, deren Gipfel
über Gooo Fuß hoch sind, nennt man Hochgebirge, solche
wit Gipfeln von 1000 bis 0000 Fuß, Mittelgebirge; Er-
hebungen von 100 bis 1000 Fuß bilden Hügelland. Jedoch
nennt man in jeder Gegend die größten Erhebungen Berge,
obgleich sie nach dieser Unterscheidung nur Hügel wären.
2. Vertiefungen des flodens; Sattel, Jod), fliehen, Kessel, Trichter, Schlucht,
Th.u; Theile eines Thaies; Arten von Thälern; Pässe, Pforten und
Thore.
Die Vertiefungen zwischen den Gipfeln, -die ans dem Kamine
hervorragen, heißen Sättel, Joche; wenn sie zu Ucbergängen
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— 17 —
Der Aufstieg zum Geiersberg war ziemlich steil. Würden
wir aber von Osten her in den Odenwald gehen, so müßten wir
nicht so hoch steigen. Das Land östlich vom Odenwald muß also
höher liegen als die Rheinebene. Dort gibt es auch Berge'
diese sind aber nicht so hoch als der Geiersberg. Kleine Berge,
die ungefähr halb so groß sind, wie der Geiersberg, heißt man
Hügel, und ein Landesteil mit vielen Hügeln ist ein Hügelland.
Das Hügelland im Osten des Odenwaldes eignet sich wegen seines
fruchtbaren Bodens sehr gut für den Ackerbau) deshalb heißt
das Land: Bauland. Der Odenwald ist also im Osten nicht
scharf abgegrenzt. Man sagt deshalb: Er geht allmählich in das
Bauland über. So haben wir also jetzt die Lage des Gebietes
der armen Leute und seine Begrenzung kennen gelernt. Wir wollen
dieses Land auch auf der Karte aufsuchen, seine Grenze bestimmen
und in einfachen Strichen an die Tafel zeichnen.
Streng, Badnerland, A. 2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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79
Südgrcnze bis nach Ettlingen und Pforzheim (Alb-Enz) ist doppelt
so groß als seine Breite (messen!), betrügt also 150 km, seine
nördliche Breite ist etwa 50 km. Würden wir von Osten her in
den Schwarzwald wandern, so erginge es uns wie beim Odenwald.
Allmählich steigen wir aus
dem Hügelland am Neckar
zu einer weiten, hochge-
legenen Ebene (schwäbische
Hochebene) empor, um
dann erst ins eigentliche
Schwarzwaldgebiet ein-
zutreten. Der Schwarz-
wald geht also im Osten
allmählich in die schwä-
bische Hochebene über. Er
reicht etwa bis
zu den Flüssen Nagold,
Neckar und Wutach. (Zei-
gen!) (Zeichnen seines
Grundrisses!) Ein Blick
aus die Karte sagt uns,
daß der Schwarzwald im
Süden seine höchstenberge
hat. Dort erhebt sich der
König der Schwarzwald-
berge, der Feldberg bei
Todtnau (tote Au) mit
1500 m (1493 m). Von
diesem ziehen nach 5 Rich-
tungen Gebirgszüge mit
hohen Bergen. Der öst-
liche Zug wendet sich gegen Neustadt und endet dort mit dem Hoch-
firft. Der südliche Zug hat als höchste Berge das Herzogenhorn
und den Hochkopf. Nach Südwesten, der Rheinecke zu, breitet sich
ebenfalls ein Zug aus, der den Betchen bei Staufen, den Köhl-
garten, den Blauen bei Badenweiler enthält und mit dem Jsteiner
Klotz am Rhein endigt. Gegen Freiburg — nordwestlich — wendet
sich ein Gebirgszug, der den Erzkasten (Blei-Zinkerz) enthält) er
wird auch Schauinsland genannt, weil man von ihm aus weit
in die Ebene schauen kann. Dieser Zug endet mit dem Schönberg
bei Freiburg. Der fünfte Zug richtet sich mit mehreren Abzweig-
ungen nach Norden und enthält den Kandel bei Waldkirch, den Rohr-
Hardtsberg bei Elzach, den Hünersedel bei Lahr und endet mit
dem Steinfirst bei Gengenbach (Zeichnen in einfachen Strichen!)
Ungefähr in der Mitte zwischen der Süd- und Nordgreuze des
Schwarzwaldes zieht ein ziemlich großer Fluß quer hindurch; es ist
Jsteiner Klotz.
(Phot. v. C, Ruf, Hofphotogr., Freiburg/
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23. methodische Einheit.
Der ltaiserstuhl.
Ziel: Ein schönes, fruchtbares Gebirge wollen wir kennen lernen
das sich wie eine Insel ans der Rheinebene erhebt.
Lrwartungssragen:
I. Frage: Welches ist dieses Gebirge?
Ii. Frage: Was macht das Gebirge so schön?
Iii. Frage: Warum ist das Gebirge so fruchtbar?
Iv. Frage: Woher hat es seinen Nainen?
I. Frage: Welches ist dieses Gebirge?
Ihr kennt wohl alle schon seinen Namen; bei der Besprech-
ung der oberen Rheinebene haben wir ihn gehört! Zeigen auf
der Karte und Angabe der Reise dorthin!
Ii. Frage: Was macht dieses Gebirge so schön?
Zwei Dinge sind es, die den Kaiserstnhl so schön macheu,
nämlich der Anblick des Gebirges selbst und dann der Ausblick
von seinen Höhen.
Kommen wir von Norden oder Südeu, Osten oder Westen
'her in die Rheinebene, wo sie zwischen Emmendingen oder Frei-
bürg ihre höchste Breite erreicht, so bemerken wir hart am Rhein
ein sich inselartig ans der Ebene erhebendes Gebirge, den Kaiser-
stuhl, mit seinen znckerhutähnlichen Bergesgipfeln. Es sind etwa
40 Berge, die sich halbkreisförmig aneinander reihen und dazwischen
Raum für liebliche, fruchtbare, aber wenig bewässerte Tälchen lassen.
Seine Vorhügel werden von den Wellen des Rheinstromes bespült.
In einer Länge von etwa vier Stunden und einer Breite von
zwei bis drei Stunden erhebt sich der Kaiserstuhl mit seinem
eigenartigen Gestein, das uns Gewißheit gibt, daß das Gebirge
durch die Kräfte des Feuers im Erdinnern entstanden ist. (Uber
Entstehung der Vulkane siehe Hegau!)
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2
4. Die rechte Rheinebene und der Kaiserstuhl.
a. Die Rheinebene ist eine Tiefebene und breitet sich vom Rhein
bis an das Gebirge aus. Dieselbe beginnt unterhalb Basel und zieht sich
nordwärts bis zur Grenze. Sie ist 10 bis 20 km breit, von zahlreichen
Flüssen durchzogen, mild und meist sehr fruchtbar. Messen auf der Karte!
Die Bewohner treiben daher hauptsächlich Landwirtschaft. Außer
Getreide und Obst werden im Rheintal auch mancherlei Äandelspflanzen
gebaut, als Hans, Tabak, Hopfen, Zichorie, Zuckerrüben und Spargel, so
namentlich bei Müllheim, um den Kaiserstuhl, bei Lahr, Offenburg, Rhein-
bischofsheim, Lichtenau, Philippsburg, Schwetzingen, Mannheim und Wein-
heim. Diese Landstriche gehören zu den reichsten und bevölkertsten des
ganzen Landes. Mit dem Ackerland und den Wiesen der Ebene wechseln
große, wildreiche Waldungen ab, namentlich in denjenigen Strichen, die
mehr sandig oder feucht und daher zum Anbau nicht wohl geeignet sind.
Jenseits des Rheins bis an die Vogesen und das Äardtgebirge dehnt sich die
linke Rheinebene aus. Sie ist ebenfalls sehr fruchtbar und gehört im oberen Teile
zum Elsaß, im untern zur bayerischen Rheinpfalz und zu Lessen.
b. Der Kaiserstuhl. Nordwestlich von Freiburg wird die Rhein-
ebene durch den Kaiserstuhl unterbrochen, welcher wie eine Insel aus ihr
emporragt. Derselbe ist ein kleines vulkanisches Gebirge und besteht aus
Basalt und Dolerit. Er erstreckt sich von Breisach bis Endingen und
Riegel. Seine Länge beträgt etwa 15, die Breite 10 km.
Die höchste Erhebung desselben bildet der 560 m hohe Totenkopf
oder Neunlindenberg auf der Südseite, wo der Sage zufolge Kaiser
Rudolf von Habsburg öfters Gericht gehalten haben soll. An der Nord-
seite des Kaiserstuhls erhebt sich die aussichtsreiche Katharinenkapelle
bei Endingen. Im N.w., hart am Rhein, befindet sich die Limburg,
aus welcher Kaiser Rudolf geboren wurde. Nach ihm führt das Gebirge
den Namen. Ii, 54.
Der Kaiserstuhl hat ein sehr mildes Klima (vergl. § 35). Ringsum
ist er mit Reben bepflanzt und liefert auch viel Obst, besonders Früh-
kirschen und Nüsse; nur seine höheren Gipfel sind bewaldet.
Südlich vom Kaiserstuhl ist der Tuniberg (316 m), ein größtenteils mit Reben
bewachsener, 10 km langer Lügelzug, der aus Kalk und Mergel (Löß) besteht.
5. Oer Scbwarjwalö. a. Der Schwarzwald hat seinen Namen
von den dunkeln Nadelholzwaldungen, die ihn bedecken. Seine Haupt-
ausdehnung geht von Süden nach Norden und beträgt 150 km, seine
mittlere Breite etwa 50 km. Drei Viertel von ihm gehören zu Baden,
ein Viertel zu Württemberg. (Messen!)
Der Schwarzwald beginnt am Oberrhein zwischen Waldshut und
Basel und erstreckt sich nordwärts bis Ettlingen und Pforzheim. Auf der
Süd- und Westseite fällt er rasch und steil gegen den Oberrhein und die
Rheinebene ab; gegen Osten verflacht er sich allmählich und geht dann
in die Baar und Schwäbische Hochebene über. (Stelle die Ostgrenze fest!)
Die Lauptmasse des Schwarzwaldes besteht aus Granit und Gneis. Im nördlichen
Schwarzwald findet man hauptsächlich Buntsandstein; im Südwesten (bei Basel) und
in den östlichen Lochebenen meist Kalk.
b. Durch das tiefe Tal der Kinzig wird der Schwarzwald in zwei
Teile geschieden, nämlich in den südlichen (oder oberen) und den nörd-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Hans Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf Mergel
Geographie oder Erdkunde.
Deutschland.
I. Süddeutschland.
A. Das Großherzogtum Baden?»
Allgemeines.
1. Einleitung. Das Großherzogtum Baden bildet einen Teil des
Deutschen Reiches und liegt im Südwesten desselben. Es gehört zu den
schönsten und gesegnetsten Gauen unseres großen Vaterlandes.
An der Spitze der Regierung steht der Groß herzog.
Karlsruhe ist die Äaupt- und Residenzstadt.
2. Gestalt und Größe. Das Großherzogtum Baden hat die Gestalt
eines Stiefels. Die Sohle bildet der Rhein von Konstanz bis Basel, die
Rückseite der Rhein von Basel bis Mannheim. Baden umfaßt 15000 qkm
und hat über 2 Million Einwohner.*) **)
Baden ist ein langgestrecktes Land. Von Basel bis unterhalb Mann-
heim beträgt seine Länge 240 km, von Basel bis Wertheim am Main
gegen 300 km. Die Breite ist sehr verschieden; im Süden beträgt sie
150, im Norden 100, in der Mitte bei Rastatt nur 18 km. (Luftlinie.)
3. Grenzen. Baden grenzt im Süden an den Bodensee, den Rhein
und an die Schweiz; im Westen an den Rhein, das Reichsland Elsaß-
Lothringen und an Rheinbayern; im Norden an das Großherzogtum dessen,
das Königreich Bayern und an den Main; im Osten an das Königreich
Württemberg und an Äohenzollern.
Bodengestalt.
Der größte Teil von Baden ist gebirgig oder hügelig; nur etwa ein
Fünftel desselben ist ebenes Land. Die größte Ebene des Landes ist die
rechte Rheinebene; die Äauptgebirge sind der Schwarzwald im Süden
und der Odenwald im Norden.
*) Bemerkung: Die Auswahl des Stoffes im einzelnen muß dem Lehrer
überlassen bleiben, da gemäß 8 123 des ünterrichtsplanes vom Wohnort auszugehen
ist. An Stelle der wirklichen Anschauung tritt die Entwicklung der Vorstellung durch
Einführung ins Kartenverständnis (Kartenlesen).
**) Genau 2010728 Einw. und 15081 Quadratkilometer; dazu kommen noch
181 qkm Wasserfläche als Anteil am Bodensee, zus. 15262 qkm — 278 Quadratmeilen.
1 km (Kilometer) = eine kleine Viertelstunde Weges; 1 Wegstunde — etwa
472 km (genau = 4,444 km); 1 geographische Meile — 77'2 km; 1 Quadrat- oder
Geviertmeile = 55 qkm; 1 Tagmarsch (auf die Dauer) — 30 km. — Kartenmaßslab.
Realienbuch. 1
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Baden Baden Karlsruhe Baden Rhein Konstanz Basel Rhein Basel Mannheim Baden Basel Basel Wertheim Main Rastatt Rhein Rhein Elsaß-
Lothringen Rheinbayern Main Königreich
Württemberg Baden Odenwald
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Zweite Stufe deö Unterrichts.
^ .
A. Erdbeschreibung.
1. Das Großherzogthum Baden.
1. Das Großherzogthum Baden, das sich in seiner, größten
Längenausdehnung, die ungefähr 60 Stunden beträgt, von Süden
nach Norden, oder von der Stadt Basel bis einige Stunden nn-
terhalb der Stadt Mannheim erstreckt, besteht zu einem großen
Theil aus der rechten Seite des obern Rheinthals, der westlichen
Hälfte des Schwarzwaldes, aus dem bergigen Lande zwischen dem
Schwarzwalde und dem Odenwalde, aus dem südlichen Odenwalde
und dem sich fortsetzenden rechten Nheinthal. Der südliche Schwarz-
wald gehört ihm ganz an, der das Quelland der Donau in sich
faßt, so wie der südliche Abfall des Schwarzwaldes gegen den
westlich fließenden Rhein, ein Theil des hohen Randen, der das
südöstliche Vorgcbirg des Schwarzwaldes bildet, und ein Theil
der Hochebene, die gegen den Bodensee zieht. An seinem südlichen
Ende hat es eine bedeutende Breitenausdehnung von Osten nach
Westen, welche ungefähr 30 Stunden beträgt; und ebenso hat es
an seinem nördlichen Ende eine große Breitenausdehnung von
ungefähr 24 Stunden. Die Breitenausdehnung des Mittellandes,
zwischen dem südlichen und nördlichen Ende, ist sehr gering und
beträgt im Durchschnitt nur ungefähr 8 Stunden.
2. Die südliche Breitenausdehnung besteht zu einem großen
Theil aus dem südlichen Theil und Abfall des Schwarzwaldes;
die nördliche Breitenausdehnung besteht zum Theil aus dem
Rheinthal, zum Theil aus dem südlichen Ende des Odenwaldes
und aus hügeligem Baulande. Die rechte Seite des Rheinthals, ,
das sich einige Stunden unterhalb Basel als eine ziemlich gleich-
förmige Ebene hinzieht, ist im Durchschnitt 2 — 3 Stunden breit.
Die südliche Breitenausdehnung ist größten Theils vom Rheinstrom
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]