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1. Badische Sagen - S. 52

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Dienerin, die früher im Schlosse gewesen und ihr sehr zugetan war, jet]t aber verheiratet weit entfernt von demselben wohnte. Bereswinda lieh die frau rufen und bat sie, das blindgeborene Kind zu sich zu nehmen, willig ging die Dienerin darauf ein und erzog das Rind ein )ahr lang in ihrem Haufe, Flls sie es aber nicht mehr länger verbergen konnte, brachte sie das Rindlein in das Kloster Palma in Burgund. Dicht lange darauf führte die Vorsehung den Bischof von Trier und Bischof Erhard von Regensburg in das Kloster Palma. Bischof Erhard taufte Fittichs Tochter. Flls der fromme Mann das Kind aus dem Taufrvasfer hob und die Flügen mit dem heiligen Öle bestrich, da öffnete das blindgeborene Mägdlein die geschlossenen Flügen und war sehend. Der Bischof dankte Gott für das Wunder und gab dem Mädchen den Damen Odilia, das soviel heiht, als „Tochter des Lichts". Die Klosterfrauen aber hatten das Kindlein lieb und erzogen es in der Furcht zum Herrn und in der Liebe zu den Mitmenschen. Sorgfältig und gewissenhaft unterrichteten sie das heranwachsende Mädchen in allen Künsten und Wissenschaften. Da erwuchs und erblühte in der Verborgenheit des stillen Klosters Ottilie zur stattlichen und lieblichen Jungfrau heran. 2. Unterdessen hatte Gott den Eltern auch ein Söhnlein geschenkt, das in der heiligen Taufe den Damen Hugo erhielt. Flls der Sohn zu einem hoffnungsvollen Jüngling herangewachsen war, teilte ihm die Mutter das Geheimnis seiner Schwester mit. Hugo empfand Mitleid mit dem Schicksal Ottiliens. Er schrieb ihr ein Brieflein voll des Trostes und der Teilnahme. Da erfaßte Ottiliens herz eine unwiderstehliche Sehnsucht nach der Heimat und ihren flngehorigen. Sie schrieb ihrem

2. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 213

1849 - Karlsruhe : Groos
Geschichte der Deutschen. 213 arbeitete mit großem Erfolg. Hierauf wandte er sich nach Hessen, stiftete das erste Kloster in Deutschland, Amöneburg, und suchte die Sachsen auf. Bei Geismar fällte er mit eigener Hand eine dem Thor geweihte Eiche und baute mit dem Holz derselben ein Bethaus. Er durchwanderte das Eichfeld und den Harz, begab sich dann wieder nach Thüringen, wo ihm eine große Thüre auf- gethan war; am Fuße des Thüringerwaldes errichtete er das Kloster Ordruf. In Fritzlar errichtete er eine Schule und ein Kloster. Hierauf besuchte er im Auftrag des Pabstcö Baiern, errichtete, wo ihm Emmeran vorgearbeitet hatte, die Bisthümcr Salzburg, Freisingeu, Negensburg, Passau. In Franken errichtete er das Bisthum Würzburg, in Thüringen das Bisthum Erfurt, am Rheitt das Erzbiothum Mainz. Er führte unter den Geist- lichen Versammlungen (Synoden) ein. Als er wieder nach seinen Friesen sah, und gerade mehrere heidnischen Friesen am Ufer der Bürde (bei Doccum) taufen wollte, wurde er von einem Haufen feindlicher Heiden erschlagen. Er starb freudig den 5. Juni 755 in seinem 75. Lebensjahr. Man nennt ihn den Apostel der Deutschen. Von seinen Schülern zeichneten sich Gregor und Sturm aus. Gregor arbeitete von Utrecht aus in Fricsland, Sturm i» Hesse»; letzterer legte die Klöster zu Hcrsfeld und Fulda an. 15. Entstehung des P a b st th u m s. — Das Ansehen des röm. Bischofs wurde hauptsächlich durch Gregor l. (500—004), der Große genannt, geschaffen. Er ließ sich die Ausbreitung des Christenthums angelegen sein, setzte in England, Frankreich und Deutschland Bischöfe ein und ab. Er gestaltete den Gottes- dienst um, führte mächtig ergreifende Gesänge ein, ordnete pracht- volle Gewänder für die Priester an, bestimmte die heiligen Ge- bräuche, die beim Gottesdienste beobachtet werden sollten, ließ nur die lateinische Sprache bei demselben zu. Er wurde als der Vater der Gläubigen betrachtet, Papa, Pab st genannt. Der Bilderstreit gaö Veranlassung, daß der römische Bischof das Ucbcrgcwlcht über den Patriarchen in Constantinopel erhielt. 10. Karl der Große, 708—814. Er ist durch seine Er- oberungen, sein Bestreben, die Deutschen zu einem Volke zu

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 70

1914 - München : Oldenbourg
— 70 — Um Amorbach suchte sich der Helle lichte Zausen zu ordnen und die Grundsätze niederzuschreiben, welche die Richtschnur für die Bauern sein sollten. Der Amtskeller in Miltenberg machte ihnen einen Entwurf. Am 30. April besetzten die rebellischen Bauern Amorbach. Götz von Berlichingen und Jörg Metzler kamen zu Pferde, stiegen in der mainzischen Kellerei ab, kamen dann in das Kloster und redeten mit dem Abte und dem Konvent von ihrer brüderlichen christlichen Reformation, weswegen alle Barschaft an Geld, alles Silberwerk und alle Kleinodien ausgeliefert werden sollten. Inzwischen fielen die Bauern in das Kloster ein und plünderten alle Zellen und Kammern. Am Mai mußten die Fratres ihre silbernen Becher herausgeben und das Kloster wurde noch» ntals geplündert. Der Abt mußte einen Leinenkittel anziehen. Am 2. Mai wurde beim Morgenessen aus lauter Kelchen getrunken. Ein Bauer, der mehrere Kelche geheim für sich behalten wollte, wurde ausgepeitscht und vom Haufen gejagt. Nachdem alles wohl geplündert war, sind sie von Niederhall mit ihrem Fähnlein auf den Gotthardsberg gezogen und haben solchen geplündert. Jetzt vereinigten sich die übrigen der Städte mit dem Hellen lichten Haufen, zogen vor Aschaffenburg, belagerten diese Stadt, in welcher sich der Statthalter von Mainz befand, nahmen die Stadt ein und zwangen den Statthalter, die gemeinen zwölf Artikel und acht zu Miltenberg geschmiedete anzunehmen. Während dieser Dorf alle war der Brandmeister von den Bauern mit einer Rotte in Amorbach zurückgeblieben in der Absicht, nach völliger Ausplünderung das Kloster zu verbrennen, wenn die Bauernschaft diese Gegend verlassen würde. Allein die Bürger haben dafür gebeten aus Furcht, es möge das Feuer dann auch das Stäbtlein ergreifen, weshalb die Hauptleute befahlen, die Mühlen und Scheuern stehen zu lassen, das andere aber bis in den Grund abzubrechen, welches dann die Bürger auch zu bewerkstelligen sich sonderlich beflissen, die Dächer abhoben, die (Lüren heraustaten, die Kloben herausbrachen usw. 3m Kurstaat Mainz war nun nichts mehr zu tun. Die Bauern zogen daher ab und nahmen ihre Richtung auf Franken. In Wertheim überfielen sie den Grafen Jörg von Wertheim und zwangen denselben, mit ihnen gemeinschaftliche Sache zu machen. Am Sonntag Jubilate kamen die Bauern aus dem Odenwald in Höchberg vor Würzburg an. d) Wie die Bauernhaufen gegen Würzburg zogen. Dazumal lag die Versammlung der Bauern vom Neckar und (Odenwald zu Amorbach. Ihre Hauptmänner waren Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand und Georg Metzler von Ballenberg. Diese Bauern wurden von etlichen Bürgern von Würzburg ersucht und geladen, gegen Würzburg zu kommen, was sie gerne taten. Am Sonntag, den 7. Mai, langten sie bei Höchberg, nicht fern von Würzburg, an und schlugen da-

4. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 145

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
145 tum zu predigen und damit Bildung und mildere Sitten zu verbreiten. Der hl. Fridolin erschien um 500 im badischen Oberlande und gründete auf einer Rheininsel das Kloster Säckingen. Der hl. Gallus stiftete das Kloster St. Gallen, welches durch das ganze Mittelalter eine Pflanzstätte der Kultur und Wissenschaft war. Der hl. Pirmin legte das Kloster Reichenau an, das zu ungeheurem Reichtum kam und durch die Gelehrsamkeit seiner Mönche ein hohes Ansehen erlangte. b. Der berühmteste Glaubensbote war aber der Engländer Winfried, gewöhnlich Bonifazius (d. h. Wohltäter), auch „Apostel der Deutschen" genannt. Von vornehmen Eltern abstammend, trat er schon frühe in ein Kloster ein und zeichnete sich bald durch Frömmigkeit und große Gelehrsam-- keit aus. Er fühlte sich von Gott berufen, den stammverwandten Leiden das Evangelium zu predigen. Zunächst begab er sich zu den Friesen an der Nordsee. Aber ein daselbst ausgebrochener Krieg war seinem Unter- nehmen nicht günstig, und er wandte sich nach Lessen, Bayern und Thüringen. Llnter großen Mühen und Gefahren verkündete er unerschrocken die christliche Lehre, und wunderbarer Erfolg krönte überall sein Bemühen. Bei Geismar, unweit Kassel in Liessen, stand eine Rieseneiche, welche dem Donnergott geweiht war. Bonifazius selbst legte die Axt an sie. Die zahlreich anwesenden Leiden glaubten, ihre Götter würden den heiligen Baum schützen und den Frevler samt seinen Genossen mit ihren Blitzen zerschmettern. Allein die mächtige Eiche sank, und Bonifazius blieb unversehrt. Die Leiden erkannten jetzt die Ohnmacht ihrer Götter, und viele ließen sich taufen. Bonifazius legte in den bekehrten Ländern überall Kirchen an und stiftete Klöster und Bistümer. Der Papst er- nannte ihn zum Erzbischof von ganz Deutschland mit dem Sitz in Mainz. Doch war sein Lieblingsaufenthalt das Kloster in Fulda mit seiner berühmten Schule für Geistliche. Als 74 jähriger Greis unternahm Bonifazius nochmals eine Be- kehrungsreise zu den wilden Friesen. Gottes Segen war sichtbar mit ihm; denn ein großer Teil des Volkes nahm das Christentum an. Als er aber eines Tages eine Anzahl Neubekehrter taufen wollte, wurde er von einer Schar Leiden überfallen und starb den Märtyrertod für seinen Glauben. 755. Sein Leichnam wurde nach seinem Wunsche in Fulda beigesetzt. 8 211; Ii, 129 und 130. 160. Mohammed. 622. a. Während sich in Deutschland langsam das Christentum ausbreitete, drohte diesem von Arabien her eine große Gefahr. Lier lebte um das Zahr 600 Mohammed (d. i. der Gepriesene). Er war in Mekka geboren und stammte aus einer edlen Farnilie. Seine Eltern starben frühe, und so nahm ihn sein Oheim zu sich und bildete ihn zum Kaufmanne. Er zeichnete sich durch eine majestätische Gestalt, durch hinreißende Beredsamkeit und glänzende Kenntnisse aus. Diese vermehrte er noch auf seinen weiten Landelsreisen im Dienste einer reichen Witwe, welche er später heiratete. Auf seinen Reisen hatte er die jüdische und christliche Religion kennen gelernt. Plötzlich zog er sich in die Einsamkeit zurück, um dann als Stifter Realienbuch. ly

5. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 295

1839 - Karlsruhe : Groos
tic Nachbarländer des Großhcrzogihums Baden. 265 den Armen einer Bettlerin, die am Wegesaß, verblutete der deutsche Kaffer sein Leben. Der Sohn des Erstochenen, Herzog Leopold von Oesterreich, zog mit vielen Rittern, Herren und einem großen Kriegsvolke heran, um die Leute der Waldftätte zu züchtigen. Als eine neue Ursache, sie mit Krieg zu über- ziehen, nahmen daher, daß sie sich dem Kaiser Ludwig dem Vaier stait seinem Bruder Friedrich von Oesterreich ergeben hatten. (Es standen sich nämlich damahls in Deutschland 2 Kaiser einander feindsich gegenüber). Von dem kleinen See Aegeri (zwischen dem Vierwaldstätter - und Zürchersee) her zog er auf Morgarten gegen das Gebirg der Schweizer heran. Er führte viele Stricke mit sich zur Hinrichtung der Vorsteher des Volkes. Der Graf Otto von Straßberg zog mit einer andern Heeresabtheilung über den Saumpaß Brünig gegen Unterwalden. — 600 Schwyzer und 400 Urner und. 300 von Unterwalden nebst 50 aus Schwyz verbannten Männern, -die ge- kommen waren und gebeten hatten, ihr Vaterland wieder durch Heldenthaten verdienen zu dürfen, stellten sich den 16. November 1315 den heranrückenden O e- fireichern entgegen. Die Eidgenossen griffen herzhaft mit großem Geschrei an. Die 50 Verbannten wälzten Felsen auf die Scharen der Ritter, und brachen im Morgenncbcl hervor. Da entstand Verwirrung unter des Herzogs Scha- ren, Bestürzung und Flucht. Zn dem Engwege des Aegerisees wurden die Reisigen gedrängt. Unter den Hellebarden (Aerten) und Morgensternen (Keulen) fiel der Kern des österreichischen Adels. Leopold entkam nur mit Noth durch schmachvolle Flucht. Den folgenden Tag eilten die Sieger über den See nach Unterwalden, und schlugen dort den Otto von Straßberg. Da ward der Name der Schwyzer weltberühmt, und sie gaben dem ganzen Lande ihren Namen. Darauf erneuerten die Waldstätte ihren Bund in Brunnen, nahmen von dem Tage keinen Vogt mehr an. sondern regierten sich selbst durch einen Landammann, den Vorstand der Landsgemeinde. — Bald darauf trat auch Luzern zu ihrem Bunde, deren Bürger nur mit Wider- willen unter dem Herzoge von Oestreich gegen die Unterwaldner gestritten hatten. Von Oesterreich ward der Adel von Aargau gegen die unzufriedenen Luzerner aufgeboten. Mannhaft wehrten sich die Bürger Luzerns gegen ihn. Aber die vornehmen Geschlechter von Luzern hatten sich verschworen, eine Mordnacht anzustiften, und die Freunde der Waldstätte in den Betten zu er- würgen, um die Stadt den Herzogen von Oesterreich auszuliefern. Schon stunden sie bewaffnet in finstrer Stunde unter dem Schwibbogen am See, unter der Trinkstube der Schneider, alsein Knabe ihre Anschläge zufällig behorchte. Sie ergriffen den Knaben, und wollten ihn todten. Er mußte den Eid thun, keinem Menschen zu sagen, was er gehört habe. Aber er ging in die Trinkstube der Metzger, wo noch mehrere Bürger verweilten, und sprach zu dem stummen Ofen hin mit lauter Stimme alles, was er keinem Menschen zu sagen geschworen hatte. Alle Bürger horchten verwundert auf, eilten hin- weg, und weckten die Stadt. Sie nahmen die Verschwornen gefangen, riefen Hilfsvolk von Unterwalden, und vertrieben die Vornehmen. Die Herzoge

6. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 212

1839 - Karlsruhe : Groos
212 Zweite Stufe des Unterrichts. schäftigten Bauern verlangt hatte, daß dieselben ihre Arbeiten einstellen und Schneckenhäuschen suchen sollten, damit ihr Gesinde Garn darauf wickeln könne. Die Leute hörten anfänglich auf diesen Befehl nicht und arbeiteten fort; als man sie aber mit Ge- walt dazu anhalten wollte und mit harter Strafe drohte, ließen sie Alles stehen und gingen nach Hause. Die Unzufriedenen rotteten sich zusammen, kündigten den Gehorsam auf und Johann Müller, welcher früher in Frankreich Soldat gewesen war, stellte sich an ihre Spitze. Es vereinigten sich 12 hundert der entschlossensten Männer aus den 4 Gemeinden Stühlingen, Bettmaringen, Bonn- dorf und Ewatingen und schwuren. Lieb und Leid mit einander zu theilen. Mit einer schwarz, roth und weißgemachten Fahne zogen sie auf die Waldshuter Kirchweih. Müllers Einzug in Waldshut geschah unter freudigem Zujauchzen der Bürger, mit denen er eine sogenannte evangelische Brüderschaft er- richtete. Sie sandten Botschaften nach allen Theilen des Reichs. Von Da durchzogen sie im Herbst und nächsten Frühjahr den gan- zen obern Schwarzwald, den Hegau, die Baar. Die Villinger schlossen ihnen aber die Thore; der Abt von Sanct Georgen ging ihnen mit Geschenken entgegen, um sein Kloster zu retten, und Müller ließ sich von ihm gastlich bewirten. Ueber Sanct Peter zog der Haufe, der indes auf 12000 Manu angewachsen war, in den Breisgau herab. Zu Ebnet verlangte Müller den Eid des Gehorsams. Freiburg berennten sie. Als sie einige Schüsse auf den Münsterthurm und in die Stadt gethan hatten, wurde Müller mit 300 Mann in die Stadt eingelassen und mit 3000 fl. beschenkt, so wie mit einigem schweren Geschütz. Der Rath begleitete den General ehrenvoll bis zum nächsten Dorf Sanct Georgen (bei Freiburg), wo die Abgeordneten von Breisach erschienen und Müller mit einer Summe Geldes zu Frieden stellten. Durch das Elzacher Thal nahm Müller seinen Rückzug nach dem Hegau. Vor Radolfzell entwich er heimlich aus seinem Heer, und in zwei Schlachten wurden die Bauern von dem Grafen Truchseß von Waldburg, der die Aufrührer in Schwaben bekämpfte, aufs Haupt geschlagen. Johann Müller ward eingefangen und auf dem Nichtplatze zu Laufenburg enthauptet. 39. Die Stadt Heidelberg liegt am Ausgange des hier sehr

7. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 196

1839 - Karlsruhe : Groos
196 Zweite Stufe des Unterrichts. Freiburgs, und wie dort, fließen auch hier durch alle Gaffen Bächlein. Sie erhielt eine so freie Verfassung wie Freiburg. Nach dem Aussterben der Zähringer wechselte die Herrschaft mehrmahls, bis sie an die Grafen von Fürstenberg und von diesen an das Haus Oestreich kam. 1535 und 1553 fluchtete die Universität Frei- burg wegen der Pest zwei Mahl hierher. Im 30 jährigen Krieg ward die Stadt von den Schweden und Würtembergern 3 Mahl belagert, aber nicht eingenommen; Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden leitete die Vertheidigung. Im spanischen Erbfolgekrieg 1703 belagerte General de Tallard mit 30,000 Franzosen 14 Tage lang die Stadt; die Bürger, einige Soldaten, Studenten und Weiber hielten sich aber so wacker, daß die Franzosen mit großem Verluste wieder abziehen mußten, indem sie 1500 Todte verloren und 40 Wagen Verwundete nach Straßburg zu führen hatten. 1744 besetzten die Franzosen die Stadt für Baiern ohne Wider- stand, führten aber beim Abzug alles Geschütz und alle Kriegsvor- räthe auf 142 Wagen nach Frankreich. 1805 kam Villingen zu Folge des Preßburger Friedens an Würtemberg und durch Ver- gleich 1800 an Baden. Aus der Kirche des Benedictinerklosters Sankt Georgen, welches 1806 aufgelöst worden ist, kam die Orgel, von Silbermann in Straßburg verfertigt, in die evange- lischen Stadtkirche zu Karlsruhe, so wie auch das Gehäute. 27. Die Benedictinerabtei Sankt Trudpert im Münster- tbale war eins der ältesten Klöster des Landes. In dem engen, 3 Stunden langen Münsterthale zwischen schroffen Gneißfelswänden suchte im 7. Jahrhundert der fromme Mönch Trudpert aus Irland, der Sohn eines dortigen Herzogs, sich hier eine Stätte zur Gründung und Verbreitung des christlichen Glaubens. Der edle Allemanne Otbert, Herr dieses Bezirks, einer von den Alt- vordern des Hauses Habsbnrg, nahm diesen Friedensboten freund- lich auf und überließ ihm dies Thal zu bewohnen. Er übergab ihm 6 Knechte, die ihm zur Auöstockung der Wildnis Hilfe leisten sollten. Trudpert baute sich hier eine Zelle, arbeitete mit rastlosem Eifer an der Urbarmachung des Bodens und lehrete in den Ruhe- stunden und an den Sonntagen und in den Wintermonaten die Leute das Wort Gottes. Aber im 3ten Jahre seiner Ankunft, als er eben vor Ermüdung unter einem Baume eingeschlafen war,

8. Auszug aus der Geschichte des Marggraevlichen altfuerstlichen Hauses Baden - S. 68

1807 - Carlsruhe : Macklot
68 Die Bernhardmische Linie. 7) Sein Theil an der Summe, welche von den Erai« sen andre Schweden bezahlt werden mußte, be- steht in 350 tausend 244 Gulden, p. 362. 4. Strittigsten wegen der Rlöster. ■ 3. Er bemüht sich vergebens die vyn Würtemberg ein- genommene Herrenalbische Oerter wieder zu be- kommen. Der Flecken Malsch und das Amt Lan- gensteinbach hatte Würtemberg an Durlach abge- treten. Würtemberg bekam zwar Malsch wieder, mußte aber nach dem Restitutions- Edict (1629.) die Klostereinkünste dem Abt wiederum einraumen. Baden Fto<jf nach diesem aufs neue gegen Würtem- berg. p. 365. b. Das Kloster Reichenbach war, wie die Mutter- kirche , das Kloster Hirschau, von Würtemberg sacularisirt worden. Daher entstund ein lang- wieriger Streit zwischen Baden und Würtemberg. p. 368. c. Das Kloster Frauenalb hatte Marggrav Ernst Friderich von.durlach, welcher die Marggrav- schaft Baden-Baden in Besitz genominen, mit Beystimmung desgraven von Eberstein (A. 1598.) sacularisirt Marggrav Wilhelm richtet es, nach- dem er (A. 1622 ) in seine Lande wieder eingesetzt, und ihm von den Unterthanen des Klosters als Lan- desherrn gehuldigt worden, (A. 1631.) wieder auf, und macht für sich mit demselben (A. 1655.) einen Verglich unter' Beybehaltung der Badischen Re- galien. p. 344. 373* 5. Seme Reichs- und andere Würden, p. 345*

9. Großherzogtum Baden - S. 2

1917 - Leipzig : Voigtländer
2 tune fjatte. $ag Sfjriftentum, bag feit ßfjlobroigg ©ieg (Eingang gefunben fjatte, tourbe burcf) ©laubengboten (Golumban, ©ahug, Pirmin, Kilian) roeiter auggebreitet. 2. £er titel „§«300"- »crt^olb I., bet »artige. (1050—1078.) Säug »ergebenen ©ebietgteilen biefeö e^e= maligen ^ergogtumg 2llemannien ober ©dfnoaben, reelle bag alte Jbreiggauer ©rafengefd)lecf)t der geringer befafj, ist allmä£)licf) bag je£ige ©roj^ergogtutn entftanben. ©er erfte ©raf, beffen 9?acf)fommen feitbem unfer babifdjeg Sanb regieren, ist 33ertf)olb der bärtige. @r lebte um bag ^afjr 1050 und mar im Sreiggau, in der Drtenau und im Sllbgau begütert. 2begen feiner 33erbienfte um Äaifer und Sfteicfj oerfpracf) ifjm ftaifer £einricf) Iii. die 9iad)folge im $ergogtum ©cfpaben, beffen blü^enbfte ©aue er ja fcfjon befafj, für den Stobegfah beg bortigen £ergogg. 2hg .geicfjen der (Erinnerung an bag faifer= lid^e Sbort gab er iljm den Sting non feiner §anb. Slber die Sbitroe £einricf)g fonnte if)m nid£)t Sbort galten; i§r (Eibam 9fuboif non 9t§einfelben nmrbe <£jerjog oon ©dejroaben. ©odfj nicfjt gang leer foflte 33ert^oib auggeljen. (Er erhielt bag entlegene §ergogtum Kärnten, moju aud) die 2)?arfgraffc$aft 23erona in Oberitalien gehörte. 33ertf)oft> fjat mof)l nie emftlidj baran gebadet, fein entfernteg ^jergogtum in 33efi$ gu nehmen; bagu fehlten iljm die nötigen Gruppen. 2)ocf) führte er feitbem den Stitel „£ergog". — $lg die ©acfjfen fidf) gegen den jungen Äönig .£>einrid£) Iv. erhoben, ftanb iljm der neue $ergog getreu jur ©eite. 2bir finben ifjn a(g Unter^änbler im fäcfjfifcfjen Säger, er teilt mit feinem ßönig die (Entbehrungen der gluckt oon der §argburg, er fämpft ©coulter an ©coulter mit ifym gegen die ©ad£)fen (an der Unftrut 1075). -Jiacf) biefer ©cf)lacf)t roanbte er ficf) aber oon dem $önig ab, ba er in ifym fein ^eil metjr für bag Sieicfj erbücfte, und trat gu beffen ©egnem über, gu den Slnfjängem beg ^3apfteg, ©regorg Vii. liefen ©c^ritt mufjte er teuer bejahen. 2ilg £>einride) oon feiner (Sanoffafafyrt gurücffam, überfiel er 23ertf)olbg fd^roäbifd^e 23efi§ungen und »enoüftete sie fcfjonunggloß. ©eine Untertanen rourben mi^= fjanbelt, ßirdejen und Älöfter beraubt. Sdiefen ©d)Iag fonnte der greife £ergog nid^t ertragen; er »erfiel in Sbafjnfinn, oon dem iljn erft der Stob erlöfte. Sson feinen brei ©offnen folgte ifjm der jüngfte — der groeite roibmete fide) dem geiftlidjen ©tanbe — 3. 23ertljoib Ii. (1078—1111) in der ^ergoggroürbe nacij. 3§m gelang eg, fid) gum |>ergog oon ©d^toaben gu ergeben. 2lber nadj feiner 2lugfö§nung mit £einricf) Iv. gab er feine 2lnfprü$e auf bag ,£jergogtum auf, um bag bebrängte ©c^roaben nid^t in neue Äriege gu oerroicfeln. 2llg (Entfcfjäbigung erhielt Hd-Tl
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