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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Badnerland - S. 27

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Woher kommen die Kohlen? Welche Kolonialwaren erhalten unsere Kaufleute von Mannheim? Woher beziehen unsere Kaufleute außerdem ihre Waren? Wie nennt man Kaufleute, die ihre Waren im großen einkaufen und wieder im großen verkaufen? Woher bekommen auch diese die meisten Waren? Wie nennt man die Kaufleute, die ihre Waren im kleinen, also z. B. pfundweise verkaufen? Wen schickt der Großhändler zum Kleinhändler oder Krämer, um ihm Ware zu verkaufen? Drücke in zwei Worten aus, welcher Handel durch die Lage Mannheims begünstigt wird! Was beziehen die großen Mühlen Mannheims? Woher kommt das Getreide? Welcher badische Landesteil bekommt besonders viel von dem in Mannheim eingeführten Mehl? Womit werden die großen Schiffe ausgeladen? Was hat man in Mannheim erbaut, damit man auch bei hohem, reißendem Wasserstand die Schiffe aus- und einladen kann? Wie sind die Häfen angelegt? Wieviel große Häfen hat Mannheim? Womit werden die schweren Gegenstände aus- und eingeladen? Woran erinnert der lange Arm eines Krans? (Kranich!) Wie schreibt man deshalb Kran? Wo werden die Waren in Mannheim aufbewahrt, bis sie weiter verschickt werden können? Beschreibe kurz den Borgang beim Ausladen des Petroleums n // // n n n n Eisens! der Kohlen! „ _ „ „ „ „ „ des Getreides! Welche Stoffe werden von Mannheim ausgeführt? Woher kommen die Uhren? Woher kommt der Zement? Woher kommt das viele Holz? Woher kommen die Metallwaren? Woher kommen die Maschinen? Nenne Fabrikorte, die Kleiderstoffe nach Mannheim zur Ausfuhr schicken! Wieviel Zentner faßt ein großer Schleppkahn auf dem Rhein? Wieviel Eisenbahnwagen könnte man damit befrachten? Was ist die Folge, wenn eine Stadt so günstige Lage für den Handel hat? Wieviele Einwohner hat Mannheim? Wodurch wird der große Handel Mannheims unterstützt? Welches sind die größten Fabriken Mannheims?

2. Das Badnerland - S. 102

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
3. Sie heisen den Menschen bei der Arbeit (Säge- »nühlen, Handel). 4. Sie ermöglichen den Verkehr (Schiffahrt, Straßen und Eisenbahnen im Flußtal). 5. Sie gewähren Nahrung. (Fischfang). 6. Sie dienen der Gesundheit. lbaden, Schwimmen, Heilquellen). 7. Sie regen zu Niederlassungen au. (Viele Städte liegen in Flußtälern, weil dort die Niederlassungen vor den Winden, geschützt sind, weil sich dort fruchtbarer Boden befindet, der Verkehr ein leichter ist und in vielen Fällen die Wasserkraft dem Men- schen wertvolle Dienste zu leisten vermag).

3. Das Badnerland - S. 11

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Iv. Frage: Wie ist für den Unterhalt der Fremden gesorgt? Je mehr Fremde kommen, desto lieber ist es dem Heidelberger. In schönen großen Wirtshäusern (Hotels), in kleineren, sauberen Gasthöfen und bei Bürgersleuten (Privatleuten) finden sie freund- liche Aufnahme. Wirtes Metzger, Bäcker, Schneider, Schuhmacher, Rasierer, Kutscher, Fremdenführer und allerhand Kaufleute verdienen durch den Fremdenverkehr und die Studenten viel Geld. wiederholungssragen: Wo liegt Heidelberg? Wie nennt der Dichter diese Stadt? Warum erstreckt sich die Stadt so sehr in die Länge und nicht auch in die Breite? Wie heißen die zwei Berge an der Mündung des Neckartales in die Rheinebene? Warum wird Heidelberg der Gasthof Europas genannt? Wie preist Scheffel diese schöne Stadt? Wer hat das schöne Schloß einstens erbaut? Wer hat das Schloß zerstört? Wie erging es den armen Bewohnern damals? Warum kommen soviele Studenten nach Heidelberg? Wieviele Studenten sind ungefähr alljährlich in Heidelberg? Wieviele Fremden besuchen alljährlich die Stadt? Wieviel Einwohner hat Heidelberg? Wie ist für den Unterhalt der Fremden gesorgt? Welchen Nutzen haben die Heidelberger von der Schloßruine und der schönen Lage der Stadt? Wer verdient durch die Fremden und Studenten viel Geld?

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 83

1900 - Karlsruhe : Lang
— 83 — ment angeworben, so rourbe er vom Kriegsherrn zum Obersten besselben ernannt. Oft bestritt der Oberst die Kosten für Solb nnb Bewaffnung seines Regiments und erhielt sie entroeber in barem Gelb, ober bnrch Übertragung von ßänbereien wiebererftattet. Überbies mußte das Laub, in welchem die Soldaten stauben, sie einquartieren, beköstigen und besolben. Das Anwerben von ganzen Regimentern ober von ganzen Kriegsheeren war barum ein Geschäft, das großen Gewinn an Gelb und Gelbeswert brachte. Als der böhmische Abel sich 1618 gegen Ferbinanb Ii. empörte, warb Wallenstein ein Regiment Dragoner für den Kaiser an und machte den böhmischen Felbzug mit. Nach der Besiegung der Böhmen kaufte er vom Kaiser die Herrschaft Frieblanb und anbere eingezogene Güter, im ganzen für ungefähr 20 Millionen Mark. Er bezahlte sie zum Teil mit barem Gelbe, zum Teil bnrch Aufrechnung feiner Auslagen für den Kriegsdienst. Im Jahre 1624 verlieh ihm der Kaiser den Rang eines Fürsten und ernannte ihn zum Herzog von Frieblanb. Beim Ausbruch des Krieges gegen die Dänen rourbe Wallenstein vom Kaiser ausgesorbert, ein Heer zu sammeln. Er erbot sich, aus feine Kosten 40 000 Mann ins Felb zu stellen. Die kaiserlichen Räte hielten bies für unmöglich und meinten, 20 000 seien genug. Allein Wallenstein entgegnete: „20000 Mann werben Hungers sterben, 50000 kann ich in Feinbes Land mit Leichtigkeit erhalten." Er rourbe zum kaiserlichen „General-Obersten-Felbhanpt-mann" ernannt, und innerhalb eines Monates hatte er ein schlagfertiges Heer von 20000 Mann beisammen, das fortroährenb bnrch neuen Zuzug vermehrt rourbe. So berühmt war unter den Kriegsleuten der Name Wallenstein, daß sie feinen Werbeoffizieren scharenweise zuliefen. Es ist vielfach die Meinung verbreitet, daß im breißigjährigen Kriege Heere von Katholiken und Heere von Protestanten mit ein-anber gekämpft hätten. Diese Meinung ist ganz irrig. Die Soldaten jener Zeit fragten nicht nach Religion und nach Baterlanb, sie bienten bemjenigen, der den besten Solb bezahlte und am meisten Beute und zügelloses Leben versprach. Wallenstein verlangte nichts als Pünktlichkeit imj£ienfte und Tapferkeit in der Schlacht. Im übrigen ließ er die Soldaten treiben, was sie wollten. Die Länder, in die ein solches Heer einrückte, würden barum auch furchtbar mitgenommen. Die Städte mußten ungeheure Kriegssteuern zahlen, die in die Tasche des Felbherrn fielen. Die Bürger und Bauern mußten Nahrung, Kleibung, Schuhroerk, Wagen, Pferbe liefern, den Offizieren reiche Geschenke geben, und bennoch war ihr Eigentum nicht sicher; der Solbat betrachtete sich als den Herrn und raubte, was fortzubringen war. Jebem Heere folgte ein Troß von Weibern, Kinbern, Hanbelsleuten und verkommenem Gesinbel aller

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 128

1900 - Karlsruhe : Lang
— 128 — Auf seine Veranlassung rourbe der herrliche Dom in Köln weitergebaut. und er unterstützte die Arbeiten mit reichen Gelbspenben. Dreihuubert Gotteshäuser hat er neu errichten, einhunbertnnb-breißig erneuern lassen. In Berlin schuf der Bilbhaner Rauch das Denkmal Friebrichs des Großen. Bebeutenbe Dichter, wie Friedrich Rückert, berief der König in seine Hauptstabt. Er selbst war ein hervorragenber Gelehrter, so daß ein Englänber von ihm behauptete: „Das ist der einzige Fürst in Europa, der, wenn er nicht König wäre, als Professor in jeber beliebigen Wissenschaft sein Brot öerbienen könnte." Auch ein Mehrer seines Reiches rourbe biefer König. Im Jahre 1850 traten die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen und Hechingen ihre Gebiete an Preußen ab; und 1853 erwarb er sich für eine halbe Million Thaler ein Gebiet am Jabebusen. Hier ließ er, um für die neugeschaffene Kriegsflotte in der Norbsee einen guten Hasen zu besitzen, den Bau eines Kriegshafens beginnen, bet dann unter feinem Nachfolger beenbet und 1869 unter dem Namen Wilhelmshaven eröffnet würde. 2. Des Deutschen Bunbes Ende. Im Jahre 1848 war es klar geworben, daß eine festere Einigung Dentschlanbs nicht so leicht erreicht werben könne, als man geglaubt hatte. Die schwierigste Frage seither war, welcher von den Bunbesstaaten die Führung übernehmen sollte. Österreich hatte auf biefe Ehre Anspruch durch seine bebeutenbe Macht, die sich auf ein Gebiet von 12 000 Quabratmeilen mit 37 Millionen Bewohnern stützte. Außerbem hatte das Hans Habsburg die Erinnerung an die frühere Zeit für sich, bet es über vierthalbhunbert Jahre dem Deutschen Reiche die Kaiser gegeben hatte. Aber von feinen Bewohnern waren nur 7 Millionen Deutsche, benen die Slaven, Ungarn, Italiener — zusammen fast 29 Millionen — feinbfelig gegenüberstanden. Durch die Revolution in den Jahren 1848 und 1849, durch den Aufstcutb der Ungarn und den Krieg in Italien war der Kaiserstaat tief erschüttert. Die im Jahre 1849 gegebene Verfassung würde wieber aufgehoben, und die Grunbfätze der Regierung waren noch weniger freisinnig, als die des Ministers Metternich. Die Finanzen des Staates waren in einem kläglichen Zustande. Schon 1848 hatte eine Partei des beutfcheu Parlaments die Forberung erhoben, daß die Führung Deutschlands dem Könige von Preußen übertragen werbe. Der preußische Staat war freilich nur halb so groß als der österreichische, hatte aber die boppelte Zahl von beutfcheu Bewohnern, über 14 Millionen. In Preußen waren die Grunbfätze Steins nicht in Vergessenheit geraten; der Staatshaushalt war wohlgeorbnet, die Verfassung von 1848 war in Geltung geblieben. War Preußens Macht geringer, so war sie

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 147

1900 - Karlsruhe : Lang
— 147 — an Entschädigung bezahlt. In diesem letzten Jahre waren 18 Millionen Personen versichert. 3. Jlnoniiöitäts- und Altersversicherung. Mancher Arbeiter wird infolge hohen Alters oder eintretender Kränklichkeit erwerbsunfähig und ist deshalb bitterer Not preisgegeben. Kaiser Wilhelm I. suchte auch hierin der arbeitenden Klasse zu helfen und versprach schon 1881 Abhilfe. Allein erst im Jahre 1889 kam unter seinem Enkel Kaiser Wilhelm Ii. das Gesetz zustande. Dieses erstreckt sich auf alle arbeitenden und dienenden männlichen und weiblichen Personen sämtlicher Berufszweige, die das 16. Lebensjahr zurückgelegt haben und bis 2000 M>. jährlich verdienen. Die Invalidenrente wird bezahlt, wenn der Versicherte mindestens 5 Jahre mit 47 Arbeitswochen der Invalidenversicherung augehört hat, noch nicht 70 Jahre alt ist und nicht mehr etwa den dritten Teil seines bisherigen Lohnes verdienen kann. Falls der Betreffende bereits eine Unfallrente bezieht, so erhält er aus der Jnvalidenkasse nur so viel, daß beide Renten jährlich 415 M> nicht übersteigen. Die Altersrente wird bezahlt, wenn der Versicherte das 70. Jahr vollendet und der Versicherung wenigstens 30 Jahre mit 47 Arbeitswochen angehört hat. Die Beiträge werden wöchentlich bezahlt. Das Gesetz unterscheidet 4 Lohnklassen; in der 1. sind diejenigen mit einem Jahresverdienst bis zu 350 M, in der 2. die, welche von 350—550, in der 3. die, welche von 550 bis 850, in der 4. die, welche von 850—2000 M. jährlich verdienen. Danach sind auch die Beiträge, die zur Hälfte vom Arbeitgeber und Arbeiter bezahlt werden, in vier Klassen mit 14, 20, 24 und 30 Pfg. geteilt. Nach dem Beitrag richtet sich auch später die Höhe der Rente; je größer der Beitrag war, desto größer wird auch die Rente sein. Zu jeder Rente giebt das deutsche Reich einen Zuschuß von 50 M. Die wöchentlichen Beiträge werden nicht in barem Gelde bezahlt, sondern es werden Marken im Werte von 14, 20 k. Pfg. auf eine Ouittungskarte aufgeklebt. Ist eine Quittungskarte vollgeklebt, so wird sie gegen eine neue Karte und Bescheinigung für die alte umgetauscht. Für Arbeiter und Arbeiterinnen, welche nicht jeden Tag und nicht immer bei demselben Arbeitgeber beschäftigt find, hat derjenige Arbeitgeber die Wochenmarke aufzukleben, welcher den Arbeiter in der betreffenden Woche zuerst beschäftigt hat. Das ist der Fall z. B. bei Wäscherinnen, Näherinnen, Tagelöhnern u. a. m. Die Hälfte der Beiträge, die für mindestens 5 Jahre bezahlt sind, wird beim Tode eines verheiratet gewesenen Versicherten an dessen Ehefrau zurückerstattet. Ist diese auch nicht mehr am Leben, so erhalten die Kinder unter 15 Jahren das Geld. Verheiratet sich eine weibliche Person, die 5 Jahre versichert war, so erhält auch sie die Hälfte des einbezahlten Geldes, t>Q5_ also von ihr stammt, zurück Invaliden- und Altersrente werden vom Postamte unentgeltlich ausbezahlt. Im Jahre 1892 erhielten aus den Krankenversicherungskaffen 23/4 Millionen Arbeiter Entschädigungen im Betrage von 95 Millionen Mark. In demselben Jahre erhielten 210000 Personen, die durch Unfälle beschädigt wurden, Entschädigungen, die sich auf 32v2 Millionen Mark beliefert. Ebenso wurden 1892 an 187 800 Personen Renten aus der Altersund Juvaliditätsversicheruug in einer Höhe von 22'/2 Millionen Mark ausbezahlt. Diese Summen zeigen das großartige Friedenswerk, das das Ende des ersten deutschen Kaisers frönte, das Wilhelm Ii. fortsetzte, in glänzendstem Lichte. Kein anderer Herrscher hat bis jetzt in dieser Weise für fein Volf gesorgt, wie Wilhelm I., Wilhelm Ii. Möge Gottes reichster Segen auch fürderhin auf der liebenden Fürsorge der ersten Deutschen Kaiser um ihr Volf ruhen!

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 144

1900 - Karlsruhe : Lang
— 144 — Militärpersonen dürfen das Wahlrecht nicht ausüben. Die Wähler wählen den Abgeordneten in geheimer Wahl sofort; dies nennt man eine direkte Wahl. Wählbar ist jeder Deutsche, der das 25. Jahr erreicht und seit mindestens einem Jahr einem deutschen Bundesstaat angehört hat. Der Reichstag hat das Recht, die von dem Bundesrat gemachten Gesetzesvorschläge anzunehmen oder abzulehnen; stellt den Plan des Reichshaushaltes oder die Einnahmen und Ausgaben des Reiches fest; übt ein Aufsichtsrecht über die gesamte Reichsverwaltung. Reichsämter. Der höchste Beamte des Reiches ist der Reichskanzler. Er leitet alle inneren und äufeerett Angelegenheiten des Reiches, führt den Vorsitz im Bundesrat. vermittelt den Berkehr des Kaisers mit Bundesrat und Reichstag. An der Spitze der verschiedenen Berwaltungszweige lz. B. Rechtspflege, Reichspost Reichsschatzamt) stehen Staatssekretäre, die den Rang von Ministern haben. Nur die rein militärischen Angelegenheiten leitet der Reichskanzler nicht. Reichsstcuerwesen. Um das große Deutsche Reich zu regieren, um die Ausgaben sür Armee und Marine zu decken bedarf es großer Einnahmen. Eine Reichssteuer, die von dem einzelnen Bürger nach seinem Einkommen erhoben wird, giebt eö nicht. Solche direkte Steuern" legen die Einzelstaaten auf. Das Deutsche Reich ist auf andere Einnahmequellen angewiesen. Hier sind zu nennen die Zölle. Werden vom Ausland Waren in unser Heimatland eingeführt, so werden Zölle darauf gelegt. So hat man beispielsweise auf 100 kg. ausländischer Zigarren 270 M. Zoll zu entrichten. Weiter erhebt das Deutsche Reich Verbrauchssteuern von Tabak, Salz, Rübenzucker, Bier, Branntwein. Außerdem hat das Reich Einnahmen aus der Stempelsteuer, den Erträgen der Reichspost - und Telegraphenverwaltung. Genügen die Einnahmen des Reiches nicht, so haben die einzelnen Bundesstaaten die Ausgaben zu decken. Solche Beiträge nennt man Matrikularbeiträge. In Bayern. Württemberg und Baden fließen die Verbrauchssteuern für Bier und Branntwein in die Staatskasse; Bayern und Württemberg haben auch eigene Post- und Tele-graphenverwaltnng, deren Überschüsse an Einnahmen der Reichskasse nicht zu gute kommen. Reichskriegswesen. Der oberste Kriegsherr im Deutschen Reiche ist der Kaiser; zur Zeit des Friedeus haben die Könige von Bayern, Württemberg und Sachsen besondere Rechte, z. B. Ernennung der Offiziere; diese Staaten haben auch eigene Kriegsminister. Die Leitung aller übrigen. Truppenteile untersteht dem preußischen Kriegsministerium. Das ganze Heer zählt 1 Gardekorps und 19 Armeekorps mit 557 000 Mann; die Kriegsstärke beträgt 4 300 000 Mann. Jeder Deutsche, der das zwanzigste Jahr erreicht hat, ist verpflichtet, dem Vaterlande zu dienen, zuerst 2—3 Jahre im stehenden Heere, fünf Jahre in der Reserve, dann fünf Jahre int ersten Aufgebot der Landwehr, bis zum 39. Lebensjahr int zweiten Aufgebot der Landwehr. Den Landsturm bilden alle wehrfähigen Deutschen vom 17 bis zum 45. Lebensjahr, die nicht zum eigentlichen Heere gehören. Die Reichsflotte steht unter dem alleinigen Befehle des Kaisers. Sie hat die deutschen Küsten, die deutsche Handelsflotte und die deutschen Kolonien zu schützen, die Ehre und Macht Deutschlands bei auswärtigen Nationen zu vertreten. Sie nimmt nach ihrer Stärke in Europa die vierte Stelle eilt. Stärker ist die englische, französische und russische Marine. Befehlshaber der Flotte ist der vom Kaiser ernannte Admiral. Kiel und Wilhelmshaven find Kriegshäfen. Gerichtswesen. Das Gerichtswesen im neuen deutschen Reiche ist einheitlich geregelt; es giebt Amtsgerichte, Landgerichte, Oberlandesgerichte. Die innere Verwaltung dieser Gerichte, die Besetzung der Richterstellen ist

8. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 181

1900 - Karlsruhe : Lang
— 181 — konsuln fanden in den Provinzen Gelegenheit, sich durch geschickte Verwaltung und glückliche Kriegszüge gegen feindliche Nachbarn Ruhm, Ansehen und Einfluß in Rom zu erwerben, aber auch durch Erpressungen aller Art zu großen Reichtümern zu gelangen. Die Staatsbeamten in Rom erhielten keine Bezahlung und mußten während ihrer Amtswaltung großen Aufwand aus ihrem eigenen Vermögen machen durch Schenkungen, Veranstaltung von Schauspielen, Tierhetzen, Gladiatorenkämpfen zur Belustigung des Volkes; auch die Bewerbung um ein Amt verursachte große Auslagen durch herkömmliche Geschenke an die Wähler, zuletzt durch förmliche Bestechung. Die Verwaltung einer Provinz mußte den gemachten Aufwand wieder einbringen, und mancher Statthalter trat sein Amt mit einer Schuldenlast von einer Million an und kehrte im Besitze eines Vermögens von fünf Millionen wieder nach Rom zurück. Mochten auch die Provinzbewohner unter dem schweren Drucke feufzen, ihre Klagen waren ohne Wirkung, wenn es der Statthalter nicht geradezu schamlos und mit offener Rechtsverletzung getrieben hatte. Und das war das Verderbliche für die römische Republik, daß derartige Räuberei nicht mehr für unehrenhaft galt; dadurch eben mußte der Sinn für Recht und Gerechtigkeit erstickt und dem Ehrgeize auf Kosten des Staatswohles eine breite Bahn geöffnet werden. Drei Jahre nach der Verschwörung des Catilina wurde abermals eine Verschwörung angestiftet, die schließlich den Umsturz der freien Staatsverfassung herbeiführte. Diese Verschwörung war aber nicht wie die des Catilina eine heimliche, sondern eine öffentliche. Cajus Julius Cäsar, Cnejus Pompejus und Marcus Li-cinius Crassus schlossen einen Bund zu gegenseitiger Unterstützung und Förderung ihrer ehrgeizigen Bestrebungen. Dieser Bund, Trium-mrat*) genannt, hatte den Zweck, alle Gewalt in die Hände der drei Männer zu bringen. Jeder derselben strebte nach dem ersten Platze in Rom. Cäsar machte kein Hehl daraus, daß er lieber in einem elenden Dorfe der Erste, als in Rom der Zweite sein möchte. Er hatte sich längst durch Freigebigkeit und Leutseligkeit großen Anhang unter den Plebejern erworben und mehrere Volkstribuueu für sich gewonnen. Ihm war Pompejus ein gefährlicher Nebenbuhler; denn dieser war von nicht geringerem Ehrgeize erfüllt, hatte sich in mehreren Feldzügen hohen Kriegsruhm erworben und besaß die Gunst der angesehensten Patricier. Crassus war nicht minder ehrgeizig als die beiden andern, war aber durch nichts berühmt als durch sein großes Vermögen, das sich auf 21 Millionen Mark belaufen haben soll. Jeder der drei Männer gedachte die beiden andern zu seinem eigenen Vorteile auszunützen; der klügste unter *) Triumvir — Mitglied eines Beamtenkollegiums von drei Männern Triumvirat — Dreimännerbund.

9. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 203

1900 - Karlsruhe : Lang
— 203 — ders auch aus Deutschland, unzählige Familien daraus bedacht waren, in Amerika eine neue Heimat zu suchen. Die englische Regierung bemühte sich, die Auswanderer in ihre nordamerikanischen Kolonien zu ziehen, und erteilte darum diesen große Freiheiten, insbesondere das Recht, sich ihre Verfassung und Gesetze selbst zu geben. So wurde für die Europäer Nordamerika das Land der bürgerlichen und religiösen Freiheit. Mit dem Anwachsen der Bevölkerung nahmen der Ackerbau und der Handel und dadurch der Wohlstand der Kolonien einen außerordentlichen Aufschwung, so daß sie der englischen Staatskasse an Steuern 30 Millionen Mark bezahlen konnten. Die Steuerzahlung gab den Anlaß zur Empörung der Kolonien gegen ihr Mutterland. Die Amerikaner weigerten sich nicht, die Steuern zu bezahlen; aber sie hielten es für Unrecht, daß diese Steuern ihnen vom englischen Parlamente auferlegt wurden, obgleich ihnen die Rechte der englischen Unterthanen, also auch das Steuerbewilligungsrecht, zugesichert waren. Im Jahre 1766 belegte das Parlament den Thee mit einer Steuer; darüber wurden die Amerikaner so erbittert, daß im Jahre 1773 zu Boston junge Leute, als Indianer verkleidet, drei Schiffsladungen Thee, 342 Kisten, ins Meer warfen. Infolgedessen beschloß das englische Parlament kriegerische Maßregeln gegen die Amerikaner. Da erklärten sich im Juli 1776 die englischen Kolonien sür einen unabhängigen Freistaat und rüsteten sich, ihre Freiheit mit den Waffen in der Hand zu verteidigen. Eine Versammlung (Kongreß) vou Abgeordneten der einzelnen Provinzen, die in Philadelphia ihren Sitz hatte, leitete die Regierungsgeschäfte. Den Oberbefehl erhielt Georg Washington. Er kämpfte siegreich gegen die Engländer, obgleich er ihren wohlgeschulten Soldaten nur ungeübte Leute entgegenstellen sonnte. Nachdem (1777) bei Saratoga ein britisches Heer vou 6000 Mann gezwungen worden war, die Waffen zu strecken, bot die englische Regierung unter vorteilhaften Bedingungen Frieden an. Allein die Kolonisten wollten ihre eben gewonnene Unabhängigkeit ganz und voll behaupten und setzten darum den Kampf fort. Der Kongreß schickte Benjamin Franklin*), einen , *) Benjamin Franklin, der Sohn eines Seifensieders, wurde zu Boston 1706 geboren. Im Knabenalter schon zeigte er einen außerordentlichen (Sifer, feinen Geist zu bilden, und hätte sich gerne dem Studium bet Gottes-gelehrtheit gewidmet. Allein die Armut der Eltern ließ dies nicht zu, und er mußte seinem Vater helfen beim Seifensieden und Lichterziehen, In seinem 12. Jahre lernte er die Buchdruckerei; jeden vou Arbeit freien Augenblick benützte er dazu, durch Lesen guter Bücher seine Kenntnisse zu vermehren. Kaum 20 Jahre alt, gründete er in Philadelphia eine Druckerei, mit der er einen Papierhandel verband, und gab eine üielgelefene Zeitung und felbstverfaßte Schriften heraus, durch die er feine Mitbürger belehrte und zur Sparsamkeit, Arbeitsamkeit und allen bürgerlichen Tugenden ermahnte. Hierdurch gelangte er zu Wohlstand und Ansehen. Die englische

10. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 103

1900 - Karlsruhe : Lang
— 103 — Mark betragen; davon war viel durch sorglose Wirtschaft verschleudert und durch Betrug und Unterschleif der Beamten verloren worden. Maria Theresia brachte durch kluge Einrichtungen die Einnahmen auf 72 Millionen Mark und wachte darüber, daß die Staatsgelder sparsam und gewissenhaft verwaltet wurden. Die Gesetze wurden verbessert, die Folter der Angeklagten abgeschafft und für eine pünktliche Rechtspflege gesorgt; besonders eifrig war Maria Theresia ans die Vermehrung und Verbesserung der Volksschulen bedacht. Das österreichische Heer wurde neu gestaltet und der Dienst zweckmäßiger eingerichtet. Maria Theresias Bestrebungen, das Wohl ihrer Länder zu befördern, wurden gestört durch den siebenjährigen Krieg. Die Kaiserin tränte Friedrich Ii. nickt, und nachdem sie ihre Kräfte gesammelt und vermehrt hatte, wäre ihr ein Anlaß zum Kriege mit dem Preußenkönige nicht unerwünscht gewesen, weil sie Schlesien wieder zu gewinnen hoffte. Ihr schlauer Minister Kaunitz brachte es dahin. daß der alte Feind Habsburgs, der König von Frankreich, ein Bündnis mit der Kaiserin schloß; der Kurfürst von Sachsen, der zugleich König von Polen war, trat diesem Bündnisse bei; auch die Kaiserin Elisabeth von Rußland stellte ihren Beitritt in Aussicht. Friedrich der Große erhielt Kenntnis von den Unterhandlungen; er sah ein, daß der Zweck des Bündnisses nur die Zertrümmerung der preußischen Monarchie sein könne, und kam dem Angriffe durch seinen Einmarsch in Sachsen zuvor. Der siebenjährige Kamps, der nun folgte, hatte für Maria Theresia keine andere Folge, als daß der Wohlstand ihrer Länder vernichtet wurde und sie im Hubertsburger Frieden abermals ans Schlesien verzichten mußte. Nachdem (1765) Kaiser Franz I. mit Tod abgegangen war, wurde sein Sohn Joseph Ii. zum deutschen Kaiser gekrönt. Maria Theresia ernannte ihn zum Mitregenten in den österreichischen Erb' landen. Kaiser Joseph Ii. bemühte sich, der Kaisermacht im Reiche wieder zu einigem Ansehen zu verhelfen und besonders die groben Mißbrauche abzustellen, die bei den obersten Reichsgerichten eingedrungen waren.*) Aber feine Bemühungen hatten keinen rechten Erfolg; denn das deutsche Reich bestand nur noch dem Namen nach, und die einzelnen Reichsfürsten betrachteten sich als selbständige Herrscher ihrer Länder und regierten dieselben nach ihrem Belieben. Nach dem Tode seiner Mutter trat Kaiser Joseph Ii. 1780 *) Man spottete über die Langsamkeit der Richter: wenn ein Prozeß vor das Reichskammergericht gebracht wird, werden die Schriftstücke zusammengebunden und an der Decke des Gerichtssaales aufgehängt. Tort bleiben sie hängen, bis die Schnüre tierfault sind und die Akten den Richtern auf den Kopf fallen. Nur wer brav „schmierte", konnte erwarten, daß die Richter den Prozeß schnell erledigten.
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