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1. Das Badnerland - S. 86

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. 26. Der Bodensee. Stell Der König der deutschen Seen! I. Frage: Was lehrt die Karte? Ii. Frage: Warum wird der Boden see der König der deutschen Seen genannt? I. Frage: Was lehrt die Karte? 1. Lage und Ausdehnung: Der Bodensee liegt., in der südöstlichen Ecke Badens. Baden, Württemberg, Bayern, Österreich und die Schweiz grenzen an seine User. Der Bodensee hat einen Umfang von 30 Stunden. Seine Länge von Bregenz bis Überlingen beträgt 65 km (14 Stunden), seine größte Breite von Lindau bis Rorschach 22 km (4 Stunden).

2. Das Badnerland - S. 89

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 89 — Nach Nordwesten erblicken wir die Kegelberge des Hegaus und dahinter die bewaldeten Höhen des Sch^warzwaldes. Die sanft ansteigenden Ufergelände sind mit Obstbäumen und Weinbergen be- wachsen. Aus dem Grün der Berge schanen.große, schmucke Dörser und alte Städte, wie Konstanz, Meersburg, Überlingen usw. hervor. Aber nicht nur groß und schön ist der Bodensee; er birgt auch einen unermeßlichen Fischreichtum, besonders Blaufelchen, Karpfen, Grundforellen, die bis 40 Pfund schwer werden und gar die Welse, die gegen 2 m lang werden und ein Gewicht von 300 Pfund erreichen. Die badische Fischereigenossenschaft erlöste z. B. im Jahre 1905 etwa 120 000 M für Fische des Bodensees. Viederholungssragen. Wo liegt der Bodensee? Aus wievielen Teilen besteht er? Welche Gestalt hat der Bodensee? Wieviele Staaten haben an ihm Anteil? Wie heißen die Inseln im Bodensee? Welche Flüsse ergießen sich in den Bodensee? Warum wird der Bodensee König der deutschen Seen genannt? Warum wird der Bodensee auch das „Schwäbische Meer" genannt? Wie lang ist die Strecke von Bregenz bis Überlingen? Wieviel beträgt die Breite von Lindau bis Rorschach? Wie ties ist der Bodensee zwischen Friedrichshafen und Romanshorn? Wann war der See zuletzt zugefroren? Wann hat der See das meiste Wasser? Warum hat er im Sommer das meiste Wasser? Was führen die Gebirgsflüffe mit sich? Warum wird der Bodensee ein „Reinigungsbecken des Rheins" genannt? Wie heißt der heiße Südwind, der das Wasser des Sees aufwühlt? Wieviele Dampfschiffe sorgen für den Personenverkehr? Schildere die Schönheit des Sees! Wie ist die Bodenseegegend bevölkert? Warum ist diese Gegend so reich bevölkert? Worin besteht die große wirtschaftliche Bedeutung des Bodensees? Was würden sich im Rhein bilden, wenn der Fluß sein Geröll nicht im Bodensee sinken ließe? Was würden die Kiesbänke erschweren? Was würde es zur Zeit der Schneeschmelze in der Rheinebeue geben, wenn der Bodensee nicht wäre? Warum können wir den Bodensee einen Wasserbehälter nennen? Welche Orte liegen am Bodensee? Weshalb kann im Linzgau so schönes Vieh gezüchtet werden?

3. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 108

1914 - Heidelberg : Winter
108 Die einzelnen Landschaften. Halbinsel: der breite nördliche Zweig heißt Zell er See, der südliche langgestreckte Zweig, der sich bei Stein zum Rheinstrom verschmälert, ist der Untersee i. e. S. des Wortes. 3. Größe und Tiefe. Der Bodensee ist der größte und tiefste der deutschen Seen. Um das leere Becken zu füllen, brauchte der Rhein mehr als 2 Jahre. Die Oberfläche nimmt 540 (539) qkm, d. i. eine Fläche gleich dem 30. Teil unseres Landes, ein1; die größte Längenausdehnung an der Nordkante von Bregenz bis Ludwigshafen beträgt 62 Km (= Offen- burg—karlsruhe!), die größte Breite etwa 15 km. Aufgabe: Gib Länge und Breite in Stundeu an! Als größte Tiefe hat man im Obersee s. von Friedrichshafen 252 m gemessen; demnach liegt der tiefste Grund des Sees etwa 150 m ü. d. M. (wie der Rheinspiegel bei Kehl). Viel flacher sind der Überlinger und der Untersee. So ist es verständlich, daß mitten aus dem Untersee die ansehnliche, langgestreckte Insel Reichenau hervorragt, während der Obersee nur die kleine, küstennahe Insel Lindau besitzt. Auch im Über- linger See liegt eine kleine Insel nahe am Ufer: die liebliche Mainau, wohl einst ein Stück des nahen Bodanrücks. Eine Folge der verschiedenen Tiesenverhältnisse ist es, daß der flache Untersee fast jedes Jahr zugefriert, während der Obersee nur in ganz strengen Wintern eine Eisdecke erhält. Im letzten Jahrhundert geschah dies nur zweimal, je im Monat Februar 1830 und 1880. (Gedicht von Schwab: Der Reiter und der Bodensee.) Dies seltene Ereignis wird von den Anwohnern des Sees jeweils durch ein Fest auf dem See gefeiert. Im Jahre 1695 machte ein Lehrer mit seinen Schulkindern einen Ausflug über den See nach einem gegenüberliegenden Ort, wo sie reichlich be- wirtet wurden. Zwischen den Orteu Immenstaad (auf der Nordseite) und Münster- liugeu (auf der Schweizer Seite) besteht die alte Sitte, daß, wenn der See zugefroren ist, die Figur des hl. Johannes über den See nach dem andern Ort getragen wird. Gegenwärtig ist sie in Immenstaad. 4. Einfluß der Zufliiffe. Der Rhein und die anderen Zuflüsse des Bodensees bringen bei Hochwasser reichlich Geröll und andere Sink- stosse in den See, die sie an ihrer Mündung ablagern. Daher wird der See, besonders an der Rheinmündung, wo der Rhein schon öfters seinen Lauf verlegt hat, mehr und mehr ausgefüllt und in eine Schwemmland- ebene verwandelt. Einst reichte der Bodensee vor der Rheinmündung viel weiter nach S. Hier ist an seine Stelle eine breite Schwemmlandebene getreten. Auch Argen und Schüssen, Stockacher und Zeller Aach haben schon zur Verkleinerung des Sees beigetragen. Bei fortgesetzter Tätigkeit seiner Zuflüsse muß der See immer mehr ausgefüllt werden. Man hat berechnet, daß bei gleichmäßig fortschreitender Zufuhr von Sink- stoffen das Becken des Obersees in 12 500 Jahren verlandet sein wird. (Wie lange mag es gedauert haben, bis der See des rheinischen Grabens in Land umgewandelt ' war!) Da die Mündungsstellen der Flüsse infolge ihrer Ablagerungstätigkeit sehr flach, anch sumpfig sind, so hat sie der Mensch gemieden und sich weiter weg auf festerem Grund angesiedelt. (Lage von Bregenz, Ludwigshafen, Radolfzell!) 1 Auf ihr hätten dicht beisammenstehend alle Menschen der Erde Platz.

4. Das Badnerland - S. 165

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 165 — vermögen. Mehr als 30 Stunden würden wir brauchen, wenn wir um den See laufen wollten. Seine Länge von Bregenz bis Überlingen beträgt 65 km (15 Stunden). (Vergleiche mit der Strecke vom Schulort bis nach N.) Die größte Breite des Sees von Lindau bis Rorschach ist 22 km (4 Stunden). (Vergleiche!) Ungeheuer tief ist dieses gewaltige Wasserbecken. Bei Lindau beträgt die Tiefe 77 m, bei Bregenz 62 m und in der Mitte, zwischen Friedrichshafen und Romanshorn, 271 m. Da müßten wir 9 Kirchtürme, die so hoch sind als unserer, auseinander stellen, bis wir die Spitze sehen würden. Könnte man das Bodenseebecken ausschöpfen, so bräuchte der Rhein 2 volle Jahre, bis er es wieder gefüllt hätte. Wegen seiner gewaltigen Tiefe gefriert der Bodensee selten zu (1879/80). (Reiter am Bodensee!) Im Sommer ist er am wasserreichsten; im Winter dagegen nimmt seine Wasserfülle ab. Das ist gerade umgekehrt, wie bei unseren Flüssen. Woher mag das nur kommen? Der Bodensee erhält sein Wasser hauptsächlich vom Rhein und seinen Nebenflüssen. Diese aber führen gerade im Sommer das meiste Wasser, weil in dieser Zeit Eis und Schnee auf den hohen Alpenbergen, woher die Flüsse kommen, schmelzen. Im Herbst aber, wenn Schnee und Eis nicht mehr tauen, sind diese Gebirgsflüfse auch nicht mehr so stark und können daher dem Bodensee nicht mehr soviel Wasser zuführen. Die wilden Gebirgswasser führen viel Geröll und Steine mit sich. Dieses senkt sich beim Eintritt des Rheins in den See zu Boden, wodurch der Seegrund teilweise ausgefüllt wurde. Der Bodensee ist also ein Reinigungsbecken (Waschschüssel) für den Rhein; auch wird dessen Lauf gezügelt, fodaß er bedeutend ruhiger den See verläßt, als er ihn betreten hatte. Fahren wir bei trübem Wetter mit einem Dampfschiff in die Mitte des Sees, so können wir die User nicht erblicken. Wir glauben, auf dem Meere zu sein. Wegen seiner Größe wird der See auch noch das „schwäbische Meer" genannt. (Erkläre „schwäbisch!") Mit Recht verdient er diesen Namen. Wie auf dem Meere gibt es da bei Sturm 1—2 m hohe Wellen, welche die Schiff- fahrt sehr gefährlich machen, besonders wenn der Föhn, ein warmer Südwind, das Wasser aufwühlt. Große Mövenschwärme schaukeln sich schreiend auf den weißen Schaumkämmen der Wellen. Hunderte von Fischern ziehen mit ihren Kähnen hinaus und werfen ihre Netze zum Fange aus. Sie fangen hauptsächlich Blaufelchen, Grundforellen, die bis 40 Pfund schwer werden, Karpfen und Welse. Der Wels ist der größte Süßwasserfisch. (Erkläre Süß- und

5. Das Badnerland - S. 164

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
26. methodische Einheit. Der Bodensee. Ziel: Den König der deutschen Seen wollen wir kennen lernen. I. Frage: Welches ist dieser See? Ii. Frage: Warum wird dieser See König der deutschen Seen genannt? I. Frage: Welches ist dieser See? Ihr kennt ihn alle schon, den König der deutschen Seen! Wir wollen ihn auf der Karte aufsuchen und seine Lage und Gestalt näher bestimmen! An der südöstlichen Ecke Badens, von Württemberg, Bayern, Österreich und der Schweiz begrenzt, liegt der herrliche Bodensee. Betrachten wir seine Gestalt, so ergibt sich leicht eine Ähn- lichkeit desselben mit einem Stiefelzieher. Welchen Weg nehmen wir, um an den See zu kommen? Ii. Frage: Warum wird dieser See König der deutschen Seen genannt? Die Vögel kamen einmal zusammen und wählten einen König. Wer ging als Sieger aus der Wahl hervor? (Adler.) Wegen seiner Größe und Schönheit wurde er zum König erwählt. Auch die Landtiere wählten sich einst einen König. Wer wurde da als König anerkannt? (Löwe.) Ihm ver- halfen seine Stärke und Schönheit zum Sieg. Unter den Seen verdient der Bodensee seiner Größe und Schönheit wegen die Bezeichnung: König. So wollen wir zuerst etwas über seine Größe hören. 1. Die Größe. Stehen wir vor dem Ufer des Sees, so sehen wir ein un- geheures Wasserbecken vor uns, dessen Ende wir nicht zu erblicken

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 9

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
9 Dürrheim, nahe der Grenze und Neckarquelle, mit Saline und Solbad. Furtwangen, mit 5300 E., hat eine Ahrmacher--, eine Schnitzerei- und eine Strohflechtereischule und ist ein Äauptort der Ahrenmacherei und Holzschnitzerei. In der Gewerbehalle sind interessante alte Llhrwerke. Vöhrenbach, ebenfalls mit großer Industrie. Kurort. Bräunlingen und Hü sin gen in reicher Fruchtgegend. Donaueschingen, Amtsstadt mit 3900 E., ist der Sitz des Fürsten von Fürstenberg, der hier ein schönes Schloß, sehenswerte Sammlungen und einen umfangreichen, wohlgepflegten Schloßpark besitzt. Ein schönes Marmorbild ziert die Schloß-- oder Donauquelle. — Großer Brand am 5. 8. 1908. Neudingen mit der Fürstenbergischen Familiengruft. Möhringen, an der Grenze, mit großen Vieh-- und Schafmärkten. Stetten a. k. M. (— am kalten Markt), unfern der Donau, ist der Hauptort der badischen Hardt. Meßkirch (2200) und Pfullendorf (2800), Amtsstädte mit großen Frucht-- u. Viehmärkten; letztere war früher eine freie Reichsstadt. — Torflager. 15. Der Bodensee,*) auch das Schwäbische Meer genannt, liegt in der südöstlichen Ecke des badischen Landes und ist der größte See von ganz Deutschland. Seine gewaltige, fast unübersehbare Wasserfläche mißt 540 qkm. — Gestalt! Der Bodensee hat seine Hauptausdehnung von Südost nach Nordwest. Seine Länge von Bregenz bis Ludwigshafen (oder bis Radolfzell oder bis Stein) beträgt 65 km. Die größte Breite befindet sich zwischen Friedrichs- Hafen und Rorschach und mißt über 13 km. Daselbst erreicht er auch seine bedeutendste Tiefe von 250 m. — Fünf Staaten grenzen an seine ilfer: Baden, Württemberg, Bayern, Österreich und die Schweiz. Insel Mainau. Man unterscheidet am Bodensee drei Teile: den Obersee, den Äber- lingersee und den Zeller- oder Antersee. Drei Inseln ragen aus seinen blauen Fluten empor. Im Obersee ist die Insel Lindau (40 ha)* *) Bodensee (Bodan): Tlmfang 220 km, Tiefe 252 m, Seespiegel bei mittl.. Wasserstand = 395 m, größte Wellenhöhe 3 m. Pfahlbauten. Ii, 122; Iii, 126. —

7. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 288

1839 - Karlsruhe : Groos
288 Zweite Stufe des Uuterrichts. werden, indem durch das Tosen der Berggewässer ihre Tritte nicht gehört werden; an den Augen haben sie weit vorstehende Blendleder, damit sie nicht seitwärts blicken, und durch den Anblick von Abgründen und andern Gegenständen nicht scheu werden. 10. Dem Alpgebirge gegenüber zieht der Iura (Leberberg) von Südwesten nach Nordosten. Er ist ein einförmiges, massiges Kalkgebirge, dessen Gestein gelblich braun und gelblich- und bräunlich weiß ist, große Höhlen bildet, und daher auch Höhlen- kalk heißt, und viele Versteinerungen enthält. Das Gebirge ist 60 Stundenlang und 12 Stunden breit. Es beginnt, wo die Rhone untergenfdasgebirgedurchbricht,und endigt vordenvogesen imwesten und vor demschwarzwalde imoften. Seinabfall ist gegen die schweizerische Hochebene oder das schweizerische Kesselland am Größten; gegen Frankreich und das Thal der Saone senkt es sich allmählig ab. Seine gerundeten Gipfel und Rücken erheben sich nur 1000 — 2000' über seine übrige Gebirgskette, und sind in der Ostkette am Bedeutendsten. Seine bekannteren Höhen sind: die Dole 5158'hoch, der Chasseral (Gestler) 4959', der Deut de Vaulion 4407', der Weißenstein, der das Basler und Solothur- nergebiet trennt, 3966' hoch. Durch einige Längenthäler, von schwachen Flüssen durchströmt, theilt es sich in mehreregleich- laufende Ketten. Die Ain durchzieht es südwestlich, und fallt der * Rhone zu, der Doubs durchfließt es nordöstlich, und wendet sich westlich und dann südwestlich im umgekehrten Laufe der Saone und durch diese der Rhone zu; ebenfalls nordöstlich fließt dieb irs, und ergießt sich oberhalb Basel in den Rhein. Letztere bricht aus dcmfelsenthore Pierre Pertuis, das dierömer in dasmünster- thal, welches von der Birs 5 Stunden lang durchströmt wird, geöffnet haben. Auf'dem höchsten Rücken sind Seen wie der Lac de Jour, der durch einen unterirdischen Fluß, die Orbe, seinen Abfluß hat, die am östlichen Fuße des Gebirgs 17' breit und 3' tief aus einer Felswand hervorströmt, den Neufchateler (Neu- burger) und Vieler See, die sich am östlichen Fuße des Iura ausbrei- * ten, unter dem Namen Zihl durchfließt, und sich in nordöstlicher Richtung beisolothurn in die Aar ergießt. Selbst dierhone verliert sich unter Genf auf eine Strecke unter den Iura, den sie durch- bricht. Auf der östlichen Seite des Iura liegen die größten Gra-

8. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 295

1839 - Karlsruhe : Groos
tic Nachbarländer des Großhcrzogihums Baden. 265 den Armen einer Bettlerin, die am Wegesaß, verblutete der deutsche Kaffer sein Leben. Der Sohn des Erstochenen, Herzog Leopold von Oesterreich, zog mit vielen Rittern, Herren und einem großen Kriegsvolke heran, um die Leute der Waldftätte zu züchtigen. Als eine neue Ursache, sie mit Krieg zu über- ziehen, nahmen daher, daß sie sich dem Kaiser Ludwig dem Vaier stait seinem Bruder Friedrich von Oesterreich ergeben hatten. (Es standen sich nämlich damahls in Deutschland 2 Kaiser einander feindsich gegenüber). Von dem kleinen See Aegeri (zwischen dem Vierwaldstätter - und Zürchersee) her zog er auf Morgarten gegen das Gebirg der Schweizer heran. Er führte viele Stricke mit sich zur Hinrichtung der Vorsteher des Volkes. Der Graf Otto von Straßberg zog mit einer andern Heeresabtheilung über den Saumpaß Brünig gegen Unterwalden. — 600 Schwyzer und 400 Urner und. 300 von Unterwalden nebst 50 aus Schwyz verbannten Männern, -die ge- kommen waren und gebeten hatten, ihr Vaterland wieder durch Heldenthaten verdienen zu dürfen, stellten sich den 16. November 1315 den heranrückenden O e- fireichern entgegen. Die Eidgenossen griffen herzhaft mit großem Geschrei an. Die 50 Verbannten wälzten Felsen auf die Scharen der Ritter, und brachen im Morgenncbcl hervor. Da entstand Verwirrung unter des Herzogs Scha- ren, Bestürzung und Flucht. Zn dem Engwege des Aegerisees wurden die Reisigen gedrängt. Unter den Hellebarden (Aerten) und Morgensternen (Keulen) fiel der Kern des österreichischen Adels. Leopold entkam nur mit Noth durch schmachvolle Flucht. Den folgenden Tag eilten die Sieger über den See nach Unterwalden, und schlugen dort den Otto von Straßberg. Da ward der Name der Schwyzer weltberühmt, und sie gaben dem ganzen Lande ihren Namen. Darauf erneuerten die Waldstätte ihren Bund in Brunnen, nahmen von dem Tage keinen Vogt mehr an. sondern regierten sich selbst durch einen Landammann, den Vorstand der Landsgemeinde. — Bald darauf trat auch Luzern zu ihrem Bunde, deren Bürger nur mit Wider- willen unter dem Herzoge von Oestreich gegen die Unterwaldner gestritten hatten. Von Oesterreich ward der Adel von Aargau gegen die unzufriedenen Luzerner aufgeboten. Mannhaft wehrten sich die Bürger Luzerns gegen ihn. Aber die vornehmen Geschlechter von Luzern hatten sich verschworen, eine Mordnacht anzustiften, und die Freunde der Waldstätte in den Betten zu er- würgen, um die Stadt den Herzogen von Oesterreich auszuliefern. Schon stunden sie bewaffnet in finstrer Stunde unter dem Schwibbogen am See, unter der Trinkstube der Schneider, alsein Knabe ihre Anschläge zufällig behorchte. Sie ergriffen den Knaben, und wollten ihn todten. Er mußte den Eid thun, keinem Menschen zu sagen, was er gehört habe. Aber er ging in die Trinkstube der Metzger, wo noch mehrere Bürger verweilten, und sprach zu dem stummen Ofen hin mit lauter Stimme alles, was er keinem Menschen zu sagen geschworen hatte. Alle Bürger horchten verwundert auf, eilten hin- weg, und weckten die Stadt. Sie nahmen die Verschwornen gefangen, riefen Hilfsvolk von Unterwalden, und vertrieben die Vornehmen. Die Herzoge

9. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 287

1839 - Karlsruhe : Groos
Die Nachbarländer des Großherzogthums Baden. 287 Halme nieder. Jeder Laut ist im Stande, im Frühjahr ihren Nicdersturz zu bewirken. Man nimmt daher in solchen Gegendenden Pferden die Schellen ab, schießt vorher Pistolen los, um die zum Ablösen geneigten Massen zu rechter Zeit zum Sturze zu bringen. — Zum Schutze für die Reisenden sind auf der großen Simplonstraße 9 Zufluchtshäuser erbaut, und auf drei großen Alpenstraßen sind zur Rettung verunglückter Wanderer Herbergen oder Hos« pitien.angelegt. Das Hospitium auf dem St. Gotthard wird von 2 Kapuzinermönchen bewohnt; seitdem die neue Straße gebaut ist, besiudet sich ein Wirtshaus aus der Höhe. Das auf dem Simplon wird von 2 Mönchen des St. Bern- hards, und das Hospitium auf dem St. Bernhard, an einem kleinen See, (7668^ hoch) ungefähr von 10 Mönchen bewohnt, welche an 600 Menschen beherbergen können. In den gefährlichen Monaten gehen dieselben mit den Klofterknechten und mit abgerichteten Hunden aus, um Verunglückte aufzu- spüren und zu retten. Einer dieser Hunde, Barry genannt, rettete mehr als 70 Menschen vom Tode, und ward ein Opfer seiner Bcrufstrcnc, indem er von dem miskannt wurde, den er retten wollte. Die aufgefundenen Leich- name, deren Rettung nicht möglich ist, werden in einer Todtenkapelle auf- bewahrt, wo man sie in ein leinenes Tuch wickelt, sic aufrecht hinsetzt, so daß einer den Kopf an die Brust des andern legt. Wegen der scharfen und kalten Luft verwesen sie nur sehr langsam. Oft haben nach mehreren Jahren Reisende ihre verunglückten Bekannten erkannt. Bei der Todtenkapelle ist eine Art Kirchhof, auf den die Gebeine gelegt werden, wenn sich dieselben allzusehr im Gewölbe anhäufen; denn man kann dieselben nicht begraben, weil rings um das Hospitz Nichts als nakte Felsen sind. An 9000 Menschen gehen jährlich über den Bernhard, welche im Hospitz Erquickung finden. Auf all den hohen Alpenstraßen sind hohe Stangen errichtet, welche den Reisenden bei Schneeverschüttungen den Weg bezeichnen. 8. Vom Spätling bis zum Frühjahr macht sich ein kalter und oft furchtbar stürmender Nordostwind bemerkbar, Bise genannt, vorzüglich am Fuße des Jura. Er weht gewöhnlich von 3 zu 3 Tagen. Im Alpgebirge, vorzüglich in den Glarneralpen, weht ein warmer Südwind, welcher Seewind oder Fön genannt wird. Wegen seiner Heftigkeit müssen alle Feuerherde gelöscht werden, wenn er zu wehen beginnt. Er ist auch auf dem Bodensee wahr- nehmbar. In Italien heißt er Sirocco. 9. Außer den fahrbaren Straßen gehen über die Alpen noch viele Saumwege. Dieselben werden von Pferden überschritten, welche man Sa um rosse nennt. Auf einem hölzernen zu beiden Seiten eingerichteten Sattel tragen dieselben ihre Last. Die Thiere gehen hinter einander; jedes hat einen Maulkorb, der es am Fressen hindert; alle sind mit helltönendcn Schellen versehen, wodurch sie auf der Bahn erhalten

10. Handbuch für den Unterricht in der Geographie - S. 80

1880 - Karlsruhe : Reiff
80 zu Spanien? Wer von euch kann selbst Fragen bilden? Zeichnet auf die Schultafel den Tajo! Welche Städte können wir daran zeichnen? Liegt Madrid gauz am Tajo? §. 7. pte Apenttinen-Kaköinsek. (Flächeninhalt — Deutschland, Ew. — 8/ä von Deutschland.) Lesebuch Ii. Nr. 136. Der letzte Hohenstanfe. Lesebuch Iii. Nr. 28. Der Oelbaum. Nr. 136. Der Vesuv. Nr. 160. Hannibal's Zug nach Italien. Nr. 161. Die Kämpfe am Po. Nr. 162. Die Schlacht am trasimenischen See. Nr. 163. Die Schlacht bei Cannä. Nr. 166. Das Grab im Busento. Warum nennt man die Halbinsel auch Alpenhalbinsel? Wie haben wir voriges Jahr die Alpen eingetheilt? Welcher Theil der Alpen gehört zu Italien? Welchen hat es mit der Schweiz gemeinschaftlich? Was wißt ihr über die Lage der Halbinsel zu sagen? Wie heißt das Meer im Westen von Italien? Welche 2 Inseln bilden die Westgrenze des tyrrhenischen Meere»? Beide Inseln sind durch welche Straße getrennt? Gehört Corsica auch zu Italien? Welcher berühmte Mann ist hier geboren? Welchen Busen bildet das mittelländische Meer bei Genua? Welche Insel liegt südlich von Italien? Durch welche Straße ist sie vom Festlande getrennt? Welche Meere trennen Italien von der Balkanhalbinsel? Das jonische Meer bildet durch den Busen von Tarent wie viele Halbinseln? Welches ist die größere? Welches Land liegt im Nordosten von Italien? Welches ist die Hauptrichtung der Halb- insel? Tie Po- und Tibermünduug, sowie die Westspitze von Sicilien werden durch welchen Mittagskreis geschnitten? Die Halbinsel hat die Form eines Stiefels mit einem Sporen, wo ist da der Sporen, der Absah und die Fuß- spitze des Stiefels zu suchen? Im Horben ist Italien größtenteils Alpenland, welches nach Süden steil abfällt und in die lombardische Tiefebene, „das italienische Paradies", übergeht. Dieselbe zeichnet sich hurch reiche Bewässerung und große Fruchtbarkeit aus. Sie wird durchflössen vom Po (— x/2 Rhein), der auf den Westalpen entspringt und in das adriatische Meer mündet. Seine linken Nebenflüsse sind Ticino (Titschmo) oder Tessin und Adda. Ersterer fließt durch den schönen Lago Maggiore (sprich Lago Madschore, d. i. Langensee) und die Adda durch den Comersee. In der Nähe vom Po mündet die aus Tirol kommende Etsch (= über 1ls Rhein), die in ihrem Unterlause fast parallel mit dem Po fließt, mit welchem sie bei der Mündung ein geineinsames Delta bildet. Ihr Thal, großenteils ein schönes Gartenland, war von jeher eine Hauptverkehrsstraße für Völkerwanderungen und Erobe- rungszüge. ^ie eigentliche Halbinsel ist der Länge nach vom Apennin durchzogen. Derselbe beschre bt einen von Nordwesten nach Südosten gerichteten Bogen, der sich nach Westen öfsnel. ^r wird eingetheilt in den nördlichen, mittleren und südlichen Apennin. Den höchsten Theil bilden die Abruzzen. — Süden ist der Vesuv.
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