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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 70

1906 - München : Oldenbourg
70 17. Der Bayernstamm im altdeutschen Schrifttum. 17. Der Bayernstamm im altdeutschen Schrifttum. Von Hermann Stöckel.* Jedem, der die Geschichte des deutschen Volkes aufmerksam verfolgt, drängt sich von Anfang an eine gewisse Mannigfaltigkeit der Erscheinungen auf, die sich aus der Verschiedenheit der Stämme unserer Nation ergibt. Können sie auch alle — der schweigsame Friese wie der ernste Sachse, der bewegliche Franke wie der frohsinnige Thüringer, der tüchtige Schwabe wie der treuherzige Bayer — als Söhne eines und desselben Hauses die Gemeinsamkeit der Abstammung nicht verleugnen, so zeigt doch auch jeder von ihnen eine so ausgeprägte Sonderart, die er von jeher in einem kräftigen Eigenleben betätigte, daß darin ein Hauptreiz der Beschäftigung mit der Geschichte des deutscheu Volkes liegt. Und wie die natürliche Veranlagung der Brüder verschieden ist, so auch das, was jeder von ihnen zur Ausgestaltung der Grundzüge des gemeinsamen deutschen Wesens beigesteuert hat. Wenn vom wetterfesten Friesen, dem äußersten Hüter deutscher Erde geu Nordwesten, der von jeher den „goldenen Gürtel" seiner Deiche gegen das beutelüsterne Meer zu schützen hatte, ein alter Spruch sagt: „Frisia non cantat“, so bewies der südöstlichste der deutschen Stämme, der um die stolze Donau und im erhabenen Alpengebirg seine Heimat gefunden, von Anfang an eine ausgesprochene Neigung und Befähigung zum Singen und Sagen. Und so ist dieser Stamm der Bajuwaren, wenn er auch als letzter in die Geschichte eingetreten, doch nicht der letzte an geistiger Begabung und an Betätigung dieser seiner Geistesgaben in dem friedlichen Wettkampf, in dem die Söhne Germanias die Jahrhunderte deutscher Geschichte hindurch ihre Kräfte maßen. „Tole sint uualhä, spähe sint peigirä; luzic ist spähe in uualhum, mera hapent tolaheiti denne spähi“, toll (unklug) sind (die) Weilchen (Welschen), spähe (klug) sind (die) Bayern; wenig ist Spähe (Klugheit) in (den) Walchen, mehr haben (sie) Tollheit (Unklugheit) denn Spähe (Klugheit) — mit diesem in den Kasseler Glossenuns überlieferten Bekenntnis nicht geringen Selbstgefühls, das sich dem befremdenden Gebaren einer anderen Volksart gegenüber in naivem Selbstlob äußert, tritt der Bayernstamm in das deutsche Schrifttum ein. Bald aber beansprucht er nicht nur sondern beweist er auch geistige Regsamkeit, indem er teilnimmt an der Entwickelung der althochdeutschen Dichtung. „Das hört' ich unter den Lebenden als das höchste der Wunder, Daß Erde nicht war noch Überhimmel, Noch Baum (nicht stund) noch Berg nicht war, Nicht (der Sterne) einer noch Sonne nicht schien, Noch Mond nicht leuchtete noch die mächtige See. 0 Eines der sachlich angeordneten Wörterbücher der Karolingerzeit, das in bayerischer Mundart abgefaßt, in einer Handschrift aus dem Kloster Fulda auf uns gekommen und nach seinem Aufbewahrungsort benannt ist.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 116

1906 - München : Oldenbourg
116 26. Die Einführung und Entwicklung der Buchdruckerkuust iu Bayern. Drucken, Rubrizieren und Binden, von Klosterangehörigen verrichtet wurden, ward noch vor Ablauf des Jahres vollendet und in Gebrauch genommen. Sehr groß war die Zahl der aus ihr hervorgegangenen Werke, die vorzüglich der Theologie und Geschichte angehören, allerdings nicht, da nach dem Tode des Abtes Melchior (1474) von dessen Nachfolgern die Pressen nicht weiter scheinen in Anspruch genommen worden zu sein. Fast gleichzeitig mit dieser Klosterdruckerei, die eine der frühesten iu Deutschland war, trat eine neue Offizin ins Leben, welche an Zahl und Bedeutung ihrer Erzeugnisse die beiden letztgenannten weitaus übertraf, die des Johann Bämler ans Augsburg. Das früheste Buch, das seinen Namen nennt, verließ 1472 die Presse, ans der dann in einem Zeitraume von mehr als 20 Jahren eine große Menge von Drucken hervorging, die ihn als einen sehr fleißigen Typographen erkennen lassen. Die meisten dieser Werke, welche zum Teil der populären theologischen und juristischen, in der Mehrzahl aber der schönwissenschaftlichen und gemeinnützigen Literatur angehören, sind in deutscher Sprache geschrieben, so daß ihm zusammen mit dem später zu nennenden Anton Sorg das Verdienst gebührt die erste deutsche Volksliteratur auf den Markt gebracht zu haben. So erschienen bei ihm z. B. neben den „Statuten 'der Rosenkranz-Bruderschaft" und der „Auslegung der Hl. Messe" die Historien „Von den sieben weisen Meistern", „Von der Zerstörung Trojas", „Von der schönen Melusine", „Von der Kreuzfahrt Gottfrieds von Bouillon" it. a., von denen viele mit Holzschnitten entsprechend ausgeschmückt sind. Der letzte datierte Druck ist eiu Augsburger Brevier von 1495. Im Gegensatze zu Bämlers Werkstatt steht die eines Zeitgenossen, die nur ganz wenige Drucke veröffentlicht hat, aber dadurch wichtig ist, weil sie sich rühmen kann, daß aus ihr nicht nur die früheste Bibel Augsburgs sondern auch die erste illustrierte deutsche Bibel überhaupt, welche iu der Reihe der vorlutherischen hochdeutschen Bibelausgaben den dritten Platz einnimmt, hervorgegangen ist. Es ist dies die Presse des Jodokus Pflanzmann, der das Amt eines „Prokurators und Fürsprechs am Hose zu Augsburg" bekleidete und von 1470—1490 daselbst wohnte. Seine Tätigkeit als Drucker hat nicht lange gewährt, denn außer der genannten Bibel, einem hervorragenden Druckwerke aus zwei Bänden, das um 1473 entstanden ist, sind nur noch zwei minder umfangreiche Schriften, deren eine das Datum des Jahres 1475 trügt, von ihm bekannt. Einen wesentlich anderen Charakter hatte die Tätigkeit Anton Lorgs ans Augsburg, der wohl als der produktivste der dortigen Drucker anzusehen ist. Er wirkte von 1475—1493 und überragte nicht allein durch die große Zahl seiner Erzengnisse alle seine Vorgänger sondern brachte auch eine Menge neuer Werke auf den Markt, die geeignet waren das Interesse weitester Kreise zu wecken. Wie Bämler legte auch er großes Gewicht darauf Bücher in deutscher Sprache zu veröffentlichen und teilt sich deshalb mit jenem in den

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 86

1906 - München : Oldenbourg
86 19. Der Regensburger Dom. zu lassen, die Wasserspeier. Auf allen Giebelschenkeln sitzen krause, ans-gebogene, dem Kohlblatt ähnliche Blätter, die Krabben. Die Bekrönung der Türme, Fialen und Wimperge bilden die Kreuzblumen, ein vieleckiger Schaft, an dem in halber Höhe vier nach allen Seiten wagrecht ausladende Krabben sitzen. Weniger regelmäßig ist das Pflanzenornament. Meist sind es bestimmte Pflanzen von allegorischer Bedeutung, wie der Weinstock (Christus), die Rose (Maria), der Efeu (Treue), die hier verwendet werden. Es werden Kapitelle, Friese unter Gesimsen, auch wohl Flüchenfüllnngen daraus gebildet. Solche Formen gehören meist der Frühzeit der Gotik an, am Regensburger Dome beginnen sie schon spärlich zu werden. Ungleich wichtiger ist das Hauptornament der entwickelten Gotik, das Maßwerk. Es sind dies geometrische Formen, die aus gebogenen Stäben gebildet werden. Sie dienen zur Füllung des oberen Teiles überhöhter Flächen, so der Fenster, der einzelnen Abschnitte der Trisorininsgalerie und des Kranzgesimses, auch der Vorderseite der Streben; der Bestimmung entsprechend sind sie bald durchbrochen bald reliefartig auf geschlossener Grundfläche. Die wichtigsten Formen sind: ein durch einspringende Zacken, „Nasen", dreifach geteilter Bogen, der „Kleeblattbogen"; ein Kreis, an dessen innerem Rande durch Nasen mehrere Kreissegmente gebildet werden, nach der Zahl der Segmente „Dreipaß", Vierpaß" usw. genannt; die „Fischblase", ein Kleeblattbogen, dessen Schenkel zu einem spitzen Winkel zusammenlaufen. Die Kleeblattbögen bilden stets die Grundlage des Maßwerks, ihre herablaufenden Schenkel teilen pfeilerartig den größeren unteren Teil des zu füllenden Raumes; über ihnen werden die anderen Formen eingefügt. Bei den Rosen der Fassaden laufen die Schenkel konzentrisch nach dem Mittelpunkte zusammen. In der ältesten Zeit wurden diese Formen möglichst rein nebeneinander gestellt, keine durfte in die andere übergehen, ja nicht einmal die andere an mehr als einem Punkte berühren. Gerade für diese Gattnng des Maßwerks bieten die Chorfenster des Regensburger Domes prächtige Beispiele. Später tritt das Bestreben hervor die große Fläche durch enges Aneinanderdrängen lückenlos zu füllen, einstweilen noch ohne die Reinheit der Einzelform aufzugeben. Erst in der spätesten Zeit der Gotik unterliegen all diese Schmuckformen merkwürdigen Veränderungen, bei denen die Willkür an die Stelle der Gesetzmäßigkeit tritt. An der Fassade des Regensburger Domes, besonders den Obergeschossen derselben, tritt uns diese Änderung deutlich vor Augen. Der Giebel über den Fenstern ist oft ersetzt durch eine konstruktiv unmögliche Zierform, den „Kielbogen" oder „Eselsrücken", der etwa einer geschweiften Klammer zu vergleichen ist. Im Maßwerk verdrängt die Fischblase alle anderen Formen; sie läßt sich durch Bieguug und Zerrung in jeden Raum hineindrängen, so daß die Umrisse sich enge aneinander schmiegen und miteinander verschmelzen. Die Füllung wird dadurch phantastisch, oft bizarr, verliert aber

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 139

1906 - München : Oldenbourg
29. Albrecht Dürer. 139 Italiens. Noch etwas ist für Dürer wie für jeden selbständig vorgehenden Künstler maßgebend: sein Verhältnis zu seinen Vorgängern. Das Jahrhundert vor ihm hatte für die Mutter Gottes ein bestimmtes Schönheitsideal: ein eirundlängliches Gesicht mit sehr hoher Stirne, schmalen Augen, gerader Nase und kleinem Untergesicht. Es ist ein Teil bewußter Auflehnung gegen dies zum Schema gewordene Ideal in Dürers Marienköpfen: ans unserem Bilde sehen wir ein rundes Gesicht mit leicht gebogener Nase, lebhaften runden Augen, vollen Lippen und kräftig abgesetztem Kinn — lauter Züge, die Dürer durch eigene Beobachtung gefunden hat. Suchte er so durch lebhaftere Betonung persönlicher Züge die Madonna uns menschlich näher zu bringen, so bleibt ihm doch jenes Streben der Italiener nach oölliger Vermenschlichung fremd; Maria wird niemals, wie bei jenen, einfach die liebenswürdig-schöne junge Mutter mit einem spielenden Kinde. Ans unserem Bilde sehen wir hinter der Wiege vier anbetende Engel stehen, das dienende Gefolge des menschgewordenen Himmelskönigs. Oben aus den Wolken aber blicken Gott Vater und der Heilige Geist wachend und segnend hernieder. Damit ist die an sich so einfache Gruppe dem Gewöhnlichen und Alltäglichen entrückt, sie erhält einen Zug feierlichen, weihevollen Ernstes. Nicht nur in den Bildern stillen Daseins, mich in der Darstellung des höchsten Schmerzes bleibt Dürer diesem feierlichen Ernste treu. In der genannten Folge „Marienleben" ist ein anderes Bild, der Abschied Christi von seiner Mutter. Da ist die inzwischen stark gealterte Maria in den Armen einer anderen Frau zusammengebrochen, Christus steht in einfacher Haltung, halb fchou zum Abschied gewendet, segnend vor ihr. Ich denke hier an ein Bild gleichen Gegenstandes von dem Venezianer Maler Lorenzo Lotto; da sind alle Beteiligten aufgelöst vor Schmerz, Christus kniet mit gekreuzten Armen, seiner kaum noch mächtig, Maria ist aufschreiend hingesunken. Einer solchen äußersten Steigerung rein menschlichen Schmerz-empfindens war Dürer niemals fähig, er vergißt niemals den höheren leitenden Gedanken. Seine Maria kämpft willensstark gegen ihre Trauer, ein leises Stöhnen, nicht ein würdeloser Aufschrei, öffnet ihre Lippen, nur das brechende Auge zeigt' ihren Seelenzustaud. Auch das Gesicht Christi ist schmerzvoll verzogen, zumal in den Augen erkennt man die tiefe Ergriffenheit, aber feine Haltung ist ruhig und gefaßt, fest schreitet er dem Unabwendbaren entgegen. Dieser oft bis zum tiefsten Schmerz gebeugte, aber nie gebrochene, immer von seinem erhabenen Beruf aufrechterhaltene Christus, wie ihn Dürer in seinen Passionsbildern geschaffen, ist eine der ergreifendsten und herrlichsten Gestalten, die jemals die Kunst hervorgebracht hat. Doch nun zurück zu unserem Bilde; es gibt noch vieles daran zu sehen! Neben der fitzenden Maria steht Joseph, der Zimmermann, eben in eifriger Arbeit; anscheinend ist es ein Türstock, den er behaut. Eine Schar lustiger Engelknaben hilft ihm die Späne in einen Korb zusammenzutragen und treibt

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 142

1906 - München : Oldenbourg
142 29. Albrecht Dürer. Mauer und der Holzwand, die Dächer, die Tür- und Fensterstürze, sie laufen alle unter sich parallel und scheinen daher zu konvergieren. Legen wir ein Lineal an, so finden wir auch, daß sie sich schneiden würden in einem Punkte, der etwa im unteren Drittel der Toröffnung im Hintergründe liegt. Die Hohe dieses Augenpunktes im Bilde ist abhängig vom Standpunkt des Beschauers; je weiter dieser in der Wirklichkeit von der Linie entsernt ist, die der Künstler als vorderen Bildrand bestimmt hat, desto niederer liegt er. In unserem Falle stehen wir also ziemlich nah. Daher kommt es auch, daß wir z. B. in die Wiege hineinschauen, daß wir die Oberseite von Josephs Beil erblicken und auf die Engelkinder von oben herabsehen. Für Dürer lag eine so starke Betonung der perspektivischen Mittel sehr-nahe. Nicht immer waren sie nämlich bekannt. Dürers Vorgänger hatten nur eine schwache Ahnung von ihnen. Dagegen hatten die Italiener, gestützt auf ihre mathematischen Studien, sie schon hundert Jahre früher gefunden und gerade diese Kenntnis hatte der italienischen Kunst ihre große Überlegenheit über die des Nordens verliehen. Dürer nun hatte die Kenntnis der Perspektive von italienischen Künstlern und Theoretikern erlernt und sie zuerst in das deutsche Kuustlebeu eingeführt. Kein Wunder, daß er sich nun dieses neuen Könnens besonders freut und es dem Beschauer recht deutlich vor Augen führen will. Da sind wir nun bei einem wichtigen entwicklungsgeschichtlichen Moment angelangt, bei der Raumgestaltung Dürers. Denn hierin liegt die Stellung des einzelnen Künstlers zum Fortschritt der Gesamtkunst. Auffassung, Gedanken, Kraft der Darstellung wechseln nach Persönlichkeiten und Zeiteinflüssen; die Raumgestaltung aber schreitet ununterbrochen fort, von den ersten Anfängen der mittelalterlichen Malerei, wo einzelne Heiligengestalten als körperlose Fläche aus teppichartigem Grunde gezeichnet worden, bis zu den Deckenmalereien des Barock, die in unermeßlichen Weiten schwelgen. Bei Dürer sehen wir einen wichtigen Abschnitt vollendet: die Linearperspektive. Dürer ist imstande jeden Raum vollkommen einwandfrei zu zeichnen und die einzelnen Gegenstände und Personen in beliebiger Entfernung vom vorderen Bildrande richtig anzubringen. In diesem Punkte war über ihn hinaus kein Fortschritt mehr möglich. In anderer Hinsicht aber ist Dürer noch unfertig, tu der Luftperspektive. Durch die Brechung der Luft nämlich verschwimmen die Farben in einer gewissen Entfernung vom Beschauer und zwar manche früher als andere. Die Reihenfolge, nach der dies geschieht, entspricht genau der Farbenfolge des Sonnenspektrums: die roten Töne verschwimmen zuerst, die blauen zuletzt. Dies Gesetz ahnten wohl die Maler schon vor Dürer; sie malen die Berge des Horizontes blau und dämpfen lichte Tone, je weiter sie vom Vordergrund entfernt sind. Richtig erforscht wurde das Zusammenwirken der Farbe jedoch erst nach Dürers Zeit und deshalb muten uns seine Bilder viel altertümlicher an als alle seine schwarz-weißen Werke.

6. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 151

1906 - München : Oldenbourg
29. Albrecht Dürer. 151 beiden reifsten und abgeklärtesten Bilder des Meisters: das Porträt des Hieronymus Holzschuher und die vier Apostel. Mit vollem Rechte gilt das Bildnis des Holzschuher als eine Perle deutscher Porträtkunst. Beachtenswert ist hier, daß nicht eine berühmte Persönlichkeit uns fesselt — wir wissen von dem alten Herrn nicht viel mehr als seine äußeren Lebensumstünde — sondern daß der Künstler einen Unbekannten uns so nahe zu bringen weiß. Es ist kein Repräsentationsbild, wie es die Italiener malten, auch kein Bild von so wunderbarer malerischer Weichheit wie die Bildnisse Holbeins. Aber hier ist jede Einzelheit getreu und schlicht wiedergegeben, die charakteristischen Züge, die sich sofort einprägen, sind scharf betont, aber keine gesuchte Einseitigkeit, keine Pose in Haltung und Ausdruck stört die strenge sachliche Einfachheit.- In dieser Art der Porträtkunst ist Dürer unerreicht und sein Holzschuher das unübertroffene Meisterwerk. Die vier Apostel — besser vier Temperamente genannt — sind des Künstlers Testament an .seine Vaterstadt Nürnberg. Hier hat er sein ganzes Können auf vier stehende Gestalten zusammengefaßt, die Apostel Johannes, Petrus und Paulus und den Evangelisten Markus, die gleichzeitig die Typen der vier Temperamente darstellen sollen. Bei einem solchen Vorwurf können Bewegung und Anordnung nichts mehr geben, alles liegt in dem wunderbaren Ausdruck der Köpfe und der einfachen, monumentalen Ruhe der Haltung. Ein Werk von folcher verinnerlichter Größe konnte nur ein Künstler schaffen, der ein reiches Leben voll Arbeit und Erfahrung hinter sich hatte. Ein Jahrhundert hat seine Vaterstadt das Werk hoch in Ehren gehalten. Dann aber verkaufte sie es, zum Teil aus politischen Rücksichten, an Maximilian I. von Bayern und heute bildet es ein Kleinod der Alten Pinakothek zu München.1) Die Bilder des Jahres 1526 waren Dürers letzte künstlerische Tätigkeit; von nun an widmete er alle Zeit theoretischen Studien. Schon 1525 erschien die „Unterweisung in der Messung mit Richtscheit und Zirkel", eine Belehrung über Perspektive, Konstruktion und Ähnliches. 1527 folgte der „Unterricht zur Befestigung der Stett". Sein Hauptwerk aber sollte ein vierbändiges Lehrbuch der Malerei werden. Schon lag der — später auch in Druck erschienene — erste Band, die „Menschliche Proportion", fertig vor ihm, da nahm der Tod dein rastlosen Manne die Feder aus der Hand. Auf feiner niederländischen Reife hatte er sich ein Leiden zugezogen, von dem er sich nie mehr ganz erholte; am 26. April 1528 erlag er dieser Krankheit. Sein Tod wurde damals allenthalben beklagt und die Wertschätzung feiner Werke stieg von Jahrzehnt zu Jahrzehnt. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts suchten drei hochgestellte Sammler alles zu erlangen, was verkäuflich war: Kaiser Rudolf Ii., Herzog (später Kurfürst) Maximilian I. von Bayern und der englische Gras von Arnndel. Ihre Sammlungen bilden den Anfang 2) Über die Erwerbung dieses und anderer Gemälde Dürers vgl. Nr. 43, S. 234 ff.

7. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 63

1906 - München : Oldenbourg
16. Der Bamberger Dom. 63 West; denn die Aufgabe einen großen umschlossenen Raum für die Gemeinde zu schaffen wird im romanischen Baustil vornehmlich noch durch die Längs-richtuug erstrebt. Das Querschiff betont, indem es mit gleichhohem Satteldach das Hauptschiff durchschneidet, ein Wachsen ins Breite. Da es nicht an die Stirnseite, sondern nach Westen verlegt ist, so läßt es die Längsrichtung des Hanptbanes frei und uuverdeckt und gibt zugleich einen abschließenden Hintergrund. Als zweites Mittel den Jnnenraum zu verbreitern zieht sich das Seitenschiff längs des Hauptschiffes in halber Höhe hin, mit pultartigem Der Bamberger Dom. Dach angelehnt und zwischen Ostturm und Querschiff eingelagert. Der gelbe, vom Alter grau getönte Sandstein der großen Manerslächen, die von ruud-bogigeu Fenstern durchbrochen sind, hebt sich ruhig ab vom schwarzblauen Schiefer der Pult- und Satteldächer. Unter jeder Dachlinie läuft ein Gesims mit Rundbogenfries, das heißt einem Schmuckstreisen aus kleinen, aneinander gereihten Rundbögen, die auch mit den Giebellinien an den Schmalseiten des Haupt- und Querschiffes auf und ab steigen. Dieses vornehmste Kennzeichen romanischen Stiles betout deutlich die oberen Abschlüsse der Bauteile und verstärkt ebenso wie der unten um den Bau führende Sockelsims den vorherrschenden Eindruck wagrechter Ausdehnung. Die flachen, bandartigen Streifen, die zwischen den Fenstern des Seitenschiffes emporführen, die sogenannten Lisenen, schwächen diese Wirkung keineswegs ab, sondern verbinden nur die

8. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 81

1906 - München : Oldenbourg
19. Der Regensburger Dom. 81 sachen fürfallen, werden die stend alle drei an ein bestimbt ort auf am anß-geschribnen tag in ein landschaft zam gevodert, ein jetlicher von den Prelaten und dem adl erscheint für sich felbs, die burger und stet schicken einen oder zwen auß iueu; atda wird ein ausschus gemacht und erwelt, der macht und gewalt hat zu handeln. So vil sei nun, als die notturft und brauch der wärhaftigen recht- gschaffen geschicht eraifchen, gesagt von der landschaft, fitten, breuchen der Baieru. 19. Der Regensburger Dom. (Deutsche Gotik.) Von Siegfried Graf Pückler-Limpurg. * Wenn wir von deutscher Baukunst des Mittelalters sprechen, dann deukeu wir zuerst an unsere gotischen Dome. Seit die Romantik unsere Blicke wieder dem Mittelalter zugewandt und unser Verständnis für seine Schöpfungen ueu geweckt hat, erfreuen vor allen anderen Bauwerken diese sich der Liebe und Bewunderung des deutschen Volkes. Nur einer von den ganz großen Domen, und noch dazu der kleinste und einfachste von ihnen, steht auf bayerischem 53odcn. der Dom von Regensburg. Aber kann er sich auch mit den rheinischen Münstern nicht messen, so überragt er doch an Größe und Schönheit die übrigen gotischen Kirchen des Landes und gibt einen guten Begriff von dem, was die Gotik in ihrer höchsten Entfaltung geleistet hat. Betrachten wir zuerst das Innere des Domes; denn bei der Gotik ist alley durch den inneren Raum bedingt, die Außenseite ergibt sich aus dem Bedürfnis des Baues. Eine mächtige dreischiffige, spitzbogig überwölbte Halle umfängt uns; das Hauptschiff, in dem wir stehen, ist breiter und höher als die beiden Seitenschiffe. Alle drei münden in ein Querschiff von der Höhe des Hauptschiffes; von gleicher Höhe ist der Chor mit vieleckigem Abschluß, der jenseits des Querschiffes das Ende des Raumes bildet. Das alles ist nichts Neues für den, der romanische Dome kennt; aber die technischen und künstlerischen Mittel, mit denen der Bau durchgeführt ist, find völlig verschiedene. Was den romanischen Domen das ernste und schwere Aussehen gibt, die großen Wandflächen, das fehlt hier ganz. Die Höhe der Seitenschiffe ist nicht mehr ein Dritteil sondern zwei Dritteile des Hauptschiffes. Die Pfeiler steigen ohne Unterbrechung bis zum Gewölbeansatz des Hauptschiffes an; zwischen ihnen, Über den Scheidbögen des Seitenschiffes, öffnen sich große Fenster, von den darunterliegenden Bogenscheiteln durch eine zierliche Bogenreihe, die Triforinmsgalerie, getrennt. Die Pfeiler selber tragen keine Bögen, sie sind ungegliederte Masse; an sie angelegt und mit ihnen verbunden sind schlanke, kleine Säulen mit Kapitellen, die Dienste. Von jedem Dienst geht eine Rippe ans, welche in der Längsrichtung die Scheidbögen, senkrecht zu diesen die Gurtbögen und in Kronseder, Lesebuch zur Geschickte Bayerns. K

9. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 147

1906 - München : Oldenbourg
29. Albrecht Dürer. 147 und Apelles lasen, fühlten das Bedürfnis anch der Malerei ihrer Zeit näherzutreten. Daß sie aber gerade Dürer znm Umgang wühlten, zeigt, daß sie an ihm nicht mir das große Talent sondern auch das rastlose geistige Vorwärtsstreben und die menschliche Liebenswürdigkeit zu schätzen wußten, während sie von anderen Künstlern der Mangel gelehrter Bildung fernehielt. Aus jener Zeit stammt auch Dürers Bekanntschaft mit einem seltsamen Manne, dem italienischen Maler Jacopo de’ Barbari, der damals unter dem Namen Jakob Walch (= der Welsche) in Deutschland lebte und namentlich an verschiedenen Fürstenhöfen als Porträtmaler herumzog. Dürer bewunderte anfänglich die überlegene Schulung des an sich recht unbedeutenden Mannes und suchte namentlich von dessen Kenntnis in der Proportion des Menschen etwas zu lernen; aber der andere wollte es ihm „nit klerlich weisen", wie er selbst erzählt. So griff er auf die Quelle zurück, aus der auch der Italiener sein erstes Wissen geschöpft, auf den römischen Architekten Vitruv, den ihm sein Freund Pirkheimer übersetzen mußte. Das Studium der Proportionslehre blieb von nun an eine Lieblingsbeschäftigung Dürers und brachte ihm trotz vieler Irrtümer auch manche förderliche Erkenntnis. Auf Jacopo aber war er später nicht mehr gut zu sprechen, als er wirklich große italienische Meister kennen gelernt und dadurch den Unwert jenes unstet herumziehenden Malers erkannt hatte. Um jene Zeit flössen Dürer die Aufträge auf Altarwerke und Bildnisse in reichem Maße zu. Er hatte damals mehrere Gesellen in seiner Werkstatt, denen er manchmal, wenn auch selten, Teile seiner Altäre zur Ausführung überließ. Daneben schritten seine Arbeiten in Kupferstich und für Holzfchnitt-werke rüstig fort. Es entstand in jenen Jahren der größte Teil einer Holz-fchnittfolge, die das Leiden Christi schildert und ihres Formates wegen meist „die große Passion" genannt wird. Auch das Marienleben, dem unser Bild entnommen ist, wurde damals begonnen. Beide Bücher erlebten erst viel später ihre Vollendung. Die Arbeiten wurden unterbrochen durch einen Ruf, der den ersten großen Triumph Dürerscher Kunst und in gewissem Sinne den größten seines Lebens bedeutet: im Jahre 1505 erhielt Dürer den Auftrag für die Kapelle in dem neuerbauten Hofe der deutschen Kaufleute in Venedig (fondaco dei tedeschi) das Altarwerk zu malen. Ende des Jahres traf er in der Lagunenstadt ein. Wir sind über sein Tun wohlunterrichtet durch eine Reihe von Briefen, die er von dort an Pirkheimer schrieb und die noch erhalten sind. Da Hören wir, daß er vom Neide der Venezianer Maler mancherlei zu leiden hatte; aber der größte unter ihnen, der alte Giovanni Bellini, kam ihm wohlwollend entgegen. Das großartige Leben der Seestadt, besonders die freiere Stellung der dortigen Künstler, macht ihm tiefen Eindruck. „Wie wird mich noch der Sunnen frieren", ruft er beim Abschied aus, „hie bin ich ein Herr, doheim ein Schmarotzer." Auf das Bild selbst verwendet er unendlichen Fleiß; erst nach 10*

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 331

1906 - München : Oldenbourg
61. Die Austrocknung und Besiedelung des Donaumoores. 331 aber in unkultiviertem, ärmlich sterilem Zustand. Hauptsächlich der zu kärglich bemessene Anteil au Bodeu machte es der Mehrzahl aller Kolonisten unmöglich jenen Grad von Wohlstand und Zufriedenheit zu erreichen, welcher nach den für die Kultivatiou des Moores aufgewandten Summen erhofft wurde. Nach Karlskron wurden bis zum Begiuu des neuen Jahrhunderts unter reger Teilnahme von Privaten nachstehende bedeutendere Kolonien im Donan-111 oor gegründet: Karlsruhe, Josephenbnrg, Frankmoosen und Walding 1792; Boszheim und Fruchtheim 1793; Rosing, Stengelheim, Karlshuld, Diebling und Wegscheid 1794; Kochheim und Brautlache 1795; Lichtenheim 1796; Mändelseld und Grillheim 1798, Grasheim 1800, Sturmfeld 1801. Um Anlage und Gedeihen der jungen Siedelungen zu stützen errichtete der Staat zu Karlskron ein eigenes Moorgericht, das freilich nach kurzem Bestand wieder aufgehoben wurde. Die Kolonisten waren aus allen Teilen Südbayerns, aus Württemberg, Franken, in besonders ausfallender Zahl aber aus der Rheiupfalz herbeigekommen. Vielen unter ihnen fiel landwirtschaftliche Arbeit und die Behandlung des neugewonnenen Bodens äußerst schwer. Hierdurch verzögerte sich der Fortschritt des Anbaues innerhalb der oberen Teile des Moores ebenso, als ihn die Vernachlässigung der ausgetrockneten Gründe vou den anliegenden Gemeinden in den mittleren und unteren Gebieten gefährdete. 1797 befahl Karl Theodor ihm Hauptvortrag über die vollendete Trockenlegung des Donaumoores, die Abfertigung der Aktionäre, die Heimzahlung der aufgenommenen Kapitalien und die Übernahme des Moorbezirkes als Staatseigentum zu erstatten. Die Forderungen der Aktiengesellschaft betrugen nahezu 900000 Mark. Nun wäre es das Vorteilhafteste gewesen, wenn man derselben ihre Ausgaben ersetzt und die trocken gelegten Moorflächen durch den Staat übernommen hätte. Als dieses indessen nicht geschah, verkaufte die Gesellschaft ihre Moorciuteile an den westfälischen Kommerzienrat Bresselau. Dieser sollte allen Kulturforderuugeu nachkommen, welche die Aktionäre bisher zu erfüllen hatten. Er kümmerte sich indessen um jene Verbindlichkeiten nichts, hob lediglich Kulturbeiträge ein, nahm Hypotheken ans und leistete keine Zahlungen an die Aktiengesellschaft. Infolgedessen ging der Kauf zurück und der Staat übernahm nun doch das Donaumoor durch einen Vergleich mit Breffelan. Seine Bestrebungen zur Austrocknung und Besiedelung des Donaumoores gereichen Karl Theodor ebenso wie die Anlegung des Englischen Gartens bei München und die Pflege der Kunst und Wissenschaft besonders in den pfälzischen Landen zu dauerndem Ruhme. Freilich vermochte er nicht die gesamte und endgültige Kultivatiou dieses ehemals so verrufenen und gemiedenen Gebietes zu vollenden. Das geschah erst unter König Max I. Joseph durch Kling, der außer den Kolonien Ober- und Untermaxfeld noch Nenschwetzingen, Probfeld und Neuhohenried anlegte, und später
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