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1. Teil 2 - S. 47

1903 - Berlin : Schnetter
47 <30000 qkm und über 1 Million Einwohner. — Noch einmal erhoben sich die Polen unter der Führung des tapferen Kosciusko; aber sie erlagen der russischen Übermacht. Nun schritten Rußland, Österreich und Preußen zur dritten Teilung Polens, durch die Preußen um 50000 qkm und eine Million Einwohner vergrößert wurde. Die neu erworbenen Gebiete nannte man Nenostpreußen und Nenschlesien. Den Rest Polens bekamen Rußland und Österreich. — Durch Erbvertrag mit dem letzten Markgrafen von Ans- bach und Bayreuth fielen diese Länder 1792 an Preußen. — Friedrich Wil- helm Ii. starb 1797 zu Potsdam. Unter seiner Regierung war der preußische Staat an Umfang und Bevölkerung gewachsen; aber die großen Eroberungen im Osten waren kein sicherer Besitz; denn die Polen waren niit Haß gegen die neuen Herren erfüllt. Die französische Revolution 4789—1804. 1. Die Ursachen der Revolution. In Frankreich folgte auf Lud- wig Xiv. sein Urenkel Ludwig Xv. Dieser war ehrgeizig und wollle wie sein Vorgänger die erste Rolle in Europa spielen. Dadurch wurde er in viele Kriege verwickelt, die große Summen verschlangen, Frankreich aber nichts einbrachten. An seinem Hofe herrschte ein verschwenderisches, sittenloses Leben. Günstlinge und Freundinnen des Königs gewannen Einfluß ans die Regierung und bereicherten sich auf Kosten des Staates. Da war es kein Wunder, daß das Volk sede Ehrfurcht vor dem Könige verlor und nur mit Verachtung und Haß über das Königtum sprach. Gelehrte Männer griffen in ihren Schriften die bestehenden Staatseinrichtungen an und ver- urteilten sie mit den schärfsten Worten. Die Bürger und Bauern wollten vor allen Dingen teilnehmen an der Regierung des Landes; denn sie zahlten fast die ganzen Stenern, besaßen dabei aber nur V3 des Landes. Der Adel und die Geistlichkeit hatten 2/3 vom Grund und Boden inne und lvaren fast steuerfrei. Daher richtete sich der Haß des Volkes nicht allein gegen den König, sondern auch gegen den Adel und die Geistlichkeit. Das geplagteste Dasein führten die Bauern, die die schwersten Frondienste für den Adel zu leisten halten. So herrschte Unzufriedenheit im Lande. Wenn es aber je- mand wagte, die bestehenden Verhältnisse abfällig zu beurteilen, so wurde er ans einen einfachen schriftlichen Befehl hin verhaftet und in die Bastille (Staatsgefängnis) gesteckt. Diese Willkür rief den größten Unwillen hervor. 2. Der Ausbruch der Revolution. Unter diesen traurigen Um- ständen bestieg Ludwig Xvi. als Nachfolger Ludwigs Xv. den Thron. Die Staatsschuld war so groß, daß die Staatseinnahmen die Zinsen nicht mehr deckten. Ludwig Xvi. versuchte die Lage des Landes zu bessern; ein Minister nach dem andern wurde berufen, aber keiner konnte helfen. Da berief der König 1789 die Reichsstände nach Versailles. Hier sollten die 570 Ver- rreter des Adels und der Geistlichkeit und die 560 Abgeordneten des Bürger- standes darüber beraten, wie die Schuldenlast des Staates vermindert werden könnte. Der dritte Stand verlangte Abstinimnng nach Köpfen, um von den andern beiden Stämmen nicht überstimmt zu werden; diese aber wünschten

2. Teil 3 - S. 219

1896 - Berlin : Oehmigke
219 seine kreideweiße Nase ein. Mit den Angen hat man ebenfalls viel zu thun, weil die Lider alle Augenblicke zusammenfrieren. Man tappt dann in die erste beste Hausthür hinein und bittet die Leute auf ein paar Augenblicke um ein Plätzchen am Ofen, indem man dann hinterher eine aufgetaute Thräne des Dankes dafür vergießt. Die russischen Öfen sind in ihrer Art das Vollkommenste, was Menschen erdacht haben. Sie sind aus Kacheln gebaut, und der Feuerzug windet sich in ihnen so vielfach auf und ab, daß die Hitze oft einen Weg von 30 m Länge und mehr darin machen muß, ehe sie in den Schornstein entlassen wird. Die russischen Ofenheizer sind sehr geschickt in allen bei der Heizart notwendigen Verrichtungen. In jedem großen Hause giebt es einen oder ein paar Ofenheizer, die den ganzen Tag nichts weiter zu thun haben, als die Öfen zu versehen. Damit die Herren des Morgens beim Kaffee das Zimmer warm finden, müssen jene alten dienenden Geister ihre Arbeit bereits in der Nacht beginnen. Man kann sich denken, welche wichtige Rolle der Ofen auch in den Häusern der einfacheren Russen spielt. Er ist hier eine zu einer außerordentlichen Höhe gediehene Maschine, die zugleich als Koch-, Heiz- und Backapparat dient. Rundumher laufen Bänke zum Genießen der Wärme, und es sind viele Vertiefungen und Löcher in ihm angebracht, um tausenderlei Dinge in ihm zu trocknen, und nasse Strümpfe und Kleider hängen immer daran herum. Nicht wenig zum Zusammenhalten der Zimmerwürme tragen die doppelten Fenster bei, die in Petersburg, wie in Rußland über- haupt, üblich sind. Kaum tritt im Oktober der erste starke Frost ein, so rüstet man das ganze Haus zu, verpicht alle kleinsten Öff- nungen und setzt überall doppelte Fenster ein, deren Fugen mit Papier verklebt werden. Fast jeder Bauer hat Doppelfenster. Auch die Thüren bleiben nicht hinter den Fenstern zurück. Mari findet nicht nur doppelte, sondern auch zuweilen selbst drei- und vierfache. Das unmäßige Branntweintrinken vergrößert die Gefahr der Kälte sehr; denn Trunkenheit und Schlaf sind beim Frost das Allergefährlichste. Da nun jeder plötzlich eintretende Frost eine Menge Trunkener und Schlafender auf den Straßen findet, so kann man sich denken, daß der Opfer nicht wenige sind. Die höchsten Kältegrade fallen gewöhnlich nur bei heiterem, ruhigem Wetter ein, und das prachtvolle Petersburg hat daher in

3. Länder-, Verfassungs- und Kulturgeschichte - S. 15

1904 - Berlin : Nicolai
15 stand. Doch hat sich der Deutsche auch in Österreich als vorzüglicher Pionier der deutschen Kultur bewährt. Ohne Zweifel muß das deutsche Element auch hier das formgebende, anregende, zusammenhaltende Grundelement des Staates genannt werden. In Brandenburg-Preußen folgte auf die äußere Besiedelung unter der Regierung der Hohenzollern eine nachhaltige innere Kolonisation, so besonders unter dem Großen Kurfürsten und seinen drei nächsten Nachfolgern, meist unter Heranziehung fremder Einwanderer. Ungenügend ausgenutztes, anbanungsfähiges Land wurde urbar gemacht. Sümpfe wurden ausgetrocknet und in blühende Gefilde verwandelt. Wie der Große Kurfürst die geflüchteten Hugenotten, so nahm Friedrich Wilhelm I. 20 000 vertriebene Salzburger auf, von denen 15 000 allein in Ostpreußen und Litauen angesiedelt wurden. Auch unter Friedrich dem Großen ging der Zuzug fremder Kolonisten stetig von statten. Man nimmt an, daß von 1740 bis 1786 gegen 300 000 Personen aufgenommen worden sind. Besonders hingewiesen sei auf die Kulturarbeit des großen Königs in den 1772 erworbenen polnischen Gebieten (Teil Ii S. 67). Unter seinen Nachfolgern hat das Werk der innern Kolonisation nicht geruht. Friedrich Wilhelm Ii. suchte in ähnlicher Weise wie sein großer Vorgänger das in der zweiten und dritten Teilung Polens gewonnene Land zu kultivieren; aber es fehlte der nie rastende Eifer Friedrichs Ii. Da in der Folgezeit das Slaventnm gegen das dentsche Wesen vorzudringen suchte, wurde durch das Gesetz vom 26. April 1886 der preußischen Regierung ein Fonds von 100 Millionen Mark zum Ankauf von polnischem Großgrundbesitz zur Verfügung gestellt, um Bauerndörfer darauf anzulegen und diese mit deutschen Einwanderern zu besetzen (Ansiedlnngs-Kommission). Aber die Polen setzten diesen Bestrebungen der preußischen Regierung großen Widerstand entgegen und suchten ihrerseits deutsche Gebiete zu polonisieren; daher wurden 1903 neue Maßregeln ergriffen, die der Förderung des Deutschtums in den Ostmarken dienen sollten. Der Ansiedlungsfonds wurde um 150 Millionen verstärkt und ein weiterer Betrag von 100 Millionen zur Schaffung von Domänen (Staatsgütern) begründet. Um die Beamten und Lehrer auf ihrem schwierigen Posten im Kampfe gegen das Polentnm zu stärken, wurde ihnen in den Ostmarken eine Gehaltszulage bewilligt. Auch hat sich ein „Deutscher Ostmarken-Verein" gebildet, der
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