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I. Geschichte.
§ 3. Tie Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (1567—1806). Der erste Landgraf von Hessen-Darmstadt,
Georg I., der Fromme genannt (1567 —1596), war ein wahrer Vater seines Landes, ein trefflicher Haushalter und eifriger, gläubiger Christ. Zu seinem kleinen Lande, das nur aus den Ämtern Darmstadt, Auerbach, Dornberg, Lichtenberg, Reinheim, Rüsselsheim, Zwingenberg und einem Teil des Amtes Butzbach bestand, erwarb er durch Erbschaft das Alsbacher Schloß, Groß- und Klein-Umstadt, Homburg v. d. Höhe, Schotten und den dritten Teil des Amtes Braubach, durch Kauf Stockstadt, Wolfskehlen, Bischofsheim und die Höfe Gehaborn, Sensfeld und Kranichstein.
Geradezu musterhaft und vorbildlich für das ganze Land war die von ihm selbst geleitete und überwachte Verwaltung seiner Güter und Domänen. Um sein geringes Einkommen zu heben, richtete er seine Aufmerksamkeit vorzugsweise auf die Landwirtschaft im weitesten Sinne.
Viehzucht, Obst-, Wein- und Hopfenbau, Fischzucht, Forstkultur, Bergbau, ja sogar die aus Italien eingeführte Seidenraupenzucht fanden eifrigste Pflege. Dadurch ergaben sich nicht nur für den Landgrafen bedeutende Einkünfte (im Jahre 1588 z. B. betrug die Mehreinnahme 116600 Gulden), sondern dem Lande wurde dadurch auch ein Beispiel gegeben, das zur Nachahmung auffordern mußte.
Durch die musterhafte Verwaltung und die große Sparsamkeit des Landgrafen war es möglich, daß er trotz der großen Ausgaben für das Wohl und die Vergrößerung seines Landes bei seinem Tode l/2 Million Gulden hinterlassen konnte. Unter ihm wurde auch zur Entwässerung des Riedes, der wasserreichen und sumpfigen Ebene zwischen Rhein und Bergstraße, der Landgraben angelegt. Georgs I. Sohn und Nachfolger
Ludwig V. (1596—1626) fand seine Brüder Philipp und Friedrich nach dem 1606 errichteten Erbstatnt, wonach nur der älteste Sohn thronberechtigt ist, ab und übernahm so die Gesamtregierung.
Der eine Bruder, Landgraf Philipp von Butzbach (+ 1643), war ein eifriger Freund und Förderer von Kunst und Wissenschaft, in alten und neuen Sprachen wohlbewandert und hatte eine besondere Vorliebe für Astronomie. Auf seinem Schlosse zu Butzbach errichtete er eine Sternwarte, die er mit ganz hervorragenden Instrumenten ausstattete. Mit Galilei stand er in brieflichem Verkehr, Kepler weilte mehrmals bei ihm als Gast.
Der andere Bruder, Friedrich, nahm seinen Sitz zu Homburg v. d.höhe und wurde der Stifter des landgräflichen Hauses Hessen-Homburg.
Aus der Erbschaft des 1604 verstorbenen Landgrafen von Oberhessen fiel Ludwig V. zunächst der südliche Teil Oberhessens mit Gießen zu, wo er 1607 die Universität gründete.
Aber nach einem langen Erbschaftsstreit mit Hessen-Kassel, bei dem sich Ludwig der Gunst und Unterstützung des Kaisers zu erfreuen hatte, wurde ihm durch den kaiserlichen Reichshofrat das ganze Oberhessische Erbe, also auch der nördliche Teil mit Marburg, zugesprochen und für
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Extrahierte Personennamen: Georg_I. Ludwig_V. Ludwig_V. Philipp Philipp Friedrich Friedrich Philipp_von_Butzbach Philipp Friedrich Friedrich Ludwig_V. Ludwig_V. Ludwig_der_Gunst Ludwig
§ 4. Hessen als Großherzogtum.
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Besondere Verdienste erwarb er sich durch die Abschaffung aller Staatsfronen, die Aufhebung der Leibeigenschaft und das Gesetz über die Ablösbarkeit der Zehnten, vor allem aber durch die Verfassung, mit der er am 21. Dezember 1820 sein Volk beschenkte.
Von hoher Bedeutung war auch der durch die Vermittelung des Ministers du Thil mit Preußen 1828 abgeschlossene preußisch-hessische Zollverein.
Durch ihn wurde nicht nur die wirtschaftliche Lage Hessens gehoben, sondern auch die deutschen Einheitsbestrebungen, wenigstens auf wirtschaftlichem Gebiet, gefördert und der preußisch-deutsche Zollverein vorbereitet.
Auch in anderer Hinsicht war Ludwig I. auf die Wohlfahrt seines Landes und die Verschönerung seiner Hauptstadt eifrig bedacht. Er war ein Verehrer von Kunst und Wissenschaft und liebte besonders die Oper. In Darmstadt ließ er ein neues Theater bauen, das Museum anlegen und die Hofbibliothek vergrößern. In Friedberg und Bensheim wurden Lehrerseminarien eingerichtet. Am 6. April 1830 starb Ludwig I. nach 40 jähriger segensreicher Regierung. Im Jahre 1844 errichtete ihm „sein dankbares Volk" die hochragende, 43 m hohe Ludwigssäule mit dem 7 m hohen Standbild.
Ludwig Ii. (1830—1848) setzte das Werk seines Vaters in dessen Sinne fort und erwarb sich Verdienste um die Hebung des Schulwesens, die Verbesserung der Verwaltung und des Rechtswesens und die Pflege der Landwirtschaft und des Gewerbes. Während seiner Regierung wurde auch die Main-Neckarbahn eröffnet (1846) und der Bau der Main-Weserbahn begonnen.
Beim Beginn der Märzunruhen des Jahres 1848 ernannte er seinen ältesten Sohn zum Mitregenten, starb aber am 16. Juni desselben Jahres.
Ludwig Iii. (1848—1877) verstand es, durch liberale Maßregeln (Heinrich v. Gagern Minister) die revolutionären Strömungen in seinem Lande einzudämmen. Hessische Truppen halsen auch die Ausstände in Baden und der Rheinpfalz 1849,50 unterdrücken.
Im Kriege 1866 stand der Großherzog auf der Seite Österreichs. Im Friedensschlüsse verlor daher Hessen die Landgrasschaft Hefsen-Hom-bnrg, die ihm kurz vorher zugefallen war, das sog. hessische Hinterland mit den Kreisen Biedenkopf, Battenberg, Vöhl und der Herrschaft Itter, den nördlichen Teil des Kreises Gießen, Rödelheim und die Hälfte von Niedernrfel. Dagegen erhielt es einige kleinere Gebiete, vor allem das jetzt so blühende Bad Nauheim. Die Provinz Oberhessen gehörte von nun an zum Norddeutschen Bunde, die hessischen Truppen wurden durch die hessischpreußische Militärkonvention (1867) für den Fall eines Verteidigungskrieges unter den Oberbefehl des Königs von Preußen gestellt.
Die Großherzoglich hessische (25.) Division kommandierte Prinz Ludwig, der Neffe des Großherzogs. Unter feiner Führung nahm sie ruhmvollen Anteil an dem Kriege 1870/71 und zeichnete sich aus in den Schlachten und Gefechten in der Umgebung von Metz, bei Vionville, Mars la Tour, Gravelotte, St. Privat, ferner bei Noiffeville, Orleans, Beangenzy-Cravant, Montlivant und durch die Erstürmung von Chambord.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_I. Ludwig_I. Ludwig_Ii Ludwig Ludwig_Iii Ludwig Heinrich_v Heinrich Biedenkopf Ludwig Ludwig Metz
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Ii. Verfassung.
hatten und Landeshoheit über ein Landgebiet besaßen, zurzeit 16, und dem Senior der Familie von Riedesel,
c) aus zwei von dem angesessenen, grundbesitzenden Adel gewählten Mitgliedern,
d) aus dem katholischen Landesbischof, dem evangelischen Prälaten und dem Kanzler der Landesuniversität,
e) aus höchstens 12 vom Großherzog auf Lebenszeit ernannten verdienten Staatsbürgern.
Durch Gesetz v. I. 1911 (bei Herausgabe dieses Abrisses noch nicht veröffentlicht) werden zur ersten Kammer noch hinzukommen: je ein Vertreter der Darmstädter Technischen Hochschule, des Handels, der Industrie, der Landwirtschaft und des Handwerks. Die letzteren beruft der Großherzog auf Vorschlag der gesetzlich eingerichteten Berufskörperschaften.
Die zweite Kammer wird nach dem neuen Wahlgesetz von 1911 zukünftig aus 58 Mitgliedern bestehen, die durch unmittelbare (direkte) Wahl mit geheimer Abstimmung aus 15 städtischen und 43 ländlichen Wahlkreisen hervorgehen. Wahlberechtigt sind alle Personen männlichen Geschlechts, die das 25. Lebensjahr zurückgelegt haben, drei Jahre im Großherzogtum wohnen, ein Jahr die Staatsangehörigkeit besitzen und zu einer direkten Staats- oder Gemeindesteuer herangezogen sind.
Jeder Stimmberechtigte, der das 50. Lebensjahr zurückgelegt hat, ist berechtigt, zwei Stimmen bei der Wahl abzugeben (Pluralwahlrecht).
Die Abgeordneten werden auf 6 Jahre gewählt; nach Ablauf von 3 Jahren scheidet die Hälfte aus und wird durch Neuwahl ersetzt.
Die Rechte der beiden Kammern beziehen sich auf die Gesetzgebung und Staatsfinanzverwaltung. Ohne Zustimmung der Stände kann kein Gesetz gegeben, aufgehoben oder abgeändert werden. Ohne die Zustimmung der Stände kann ferner keine direkte oder indirekte Steuer ausgeschrieben oder erhoben werden. Die Kammern haben ferner das Beschwerde-, Petitions-, Antrags- und Jnterpellationsrecht.
Jedes Mitglied der Stände hat das Recht, in der Kammer, zu der es gehört, über Gegenstände, die zum Wirkungskreis der Kammer gehören, Anträge zu stellen.
Gesetzesvorschläge aus der Kammer heraus müssen von mindestens 10 Mitgliedern eingebracht werden.
Jedes Kammermitglied hat das Recht, Anfragen an die Minister zu richten. Auf solche Anfragen kann der Minister der Kammer mündlich oder schriftlich Antwort geben oder anzeigen, daß eine Beantwortung nicht erfolgen könne. An die Antwort oder Anzeige kann sich eine Besprechung des Gegenstandes in der Kammer anschließen.
Die nicht durch ihre Geburt berechtigten Mitglieder der Kammern, die nicht in Darmstadt wohnen, erhalten ein Tagegeld von 9 Mt, eine Übernachtungsgebühr von 3 Mk. und Ersatz der Fahrkosten.
§ 4. Die Steuern. Die gesamten Ausgaben des hessischen Staates beliefen sich 1909 auf rund 82 Millionen Mk., wovon 60 Millionen auf laufende, 22 Millionen auf einmalige Bedürfnisse entfallen.
Die Einnahmen des hessischen Staates fließen im wesentlichen aus den Forst- und Kameraldomänen, aus Gebühren (Gerichtskosten, Schulgeld) und Geldstrafen, aus der Abfindungssumme vom Königreich Preußen für
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§ 4. Die Steuern. § 5. Das Verhältnis zum Reich.
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die Einstellung des eigenen Lotteriebetriebes und den Einnahmen aus seinem Eisenbahnbesitz, der seit 1906 mit dem preußischen Eisenbahnbesitz in der Hessisch-Preußischen Eisenbahngemeinschaft vereinigt ist.
Außerdem erhebt der Staat noch Steuern.
Die indirekten Steuern bestehen im wesentlichen aus der Hundesteuer und der als Zuschlag zur Reichserbschaftssteuer in Ansatz kommenden Erbschasts- und Schenkungssteuer. Die übrigen indirekten Steuern sind Staats- oder Gemeindesteuern.
Die direkten Steuern bestehen aus der Einkommensteuer und der Vermögenssteuer.
Einkommen unter 500 Mk. sind steuerfrei. Steuerpflichtige mit einem Einkommen von 500—2600 Mk. bilden die 2. Abteilung, solche mit einem Einkommen von 2600 Mk. und mehr die 1. Abteilung der Einkommensteuerpflichtigen. Die Feststellung des steuerbaren Einkommens erfolgt für Steuerpflichtige der 2. Abteilung durch Einschätzung von seiten einer für jede Gemeinde gewählten Veranlagungskommission, die Einkommensteuerpflichtigen der 1. Abteilung müssen ihr Einkommen selbst angeben (Deklarationspflicht).
Alle Steuerpflichtigen werden einer gesetzlich bestimmten Einkommensklasse zugeteilt, für jede Klasse ist der Normalsteuerbetrag ebenfalls gesetzlich festgelegt. In dem jährlich zu erlassenden Finanzgesetz wird der Prozentsatz bestimmt, mit dem die Normalsteuerbeträge herangezogen werden.
Vermögenssteuer wird nur von denjenigen erhoben, deren gesamtes Vermögen (an Grundstücken und Gebäuden, Anlage- und Betriebskapital, Geld und Geldeswert) den Betrag von 3000 Mk. übersteigt.
Abgesehen von Gebäuden und Grundstücken besteht die Deklarationspflicht. Die Vermögenssteuerpflichtigen werden einer bestimmten Klasse des Vermögenssteuertarifs zugewiesen. Durch das Gesetz ist als normaler Satz der Vermögenssteuer der Betrag von 55 Pf. für je 1000 Mk. festgesetzt. Dieser kann jedoch in dem jährlichen Finanzgesetz erhöht oder erniedrigt werden.
Außer den Staatssteuern werden noch Gemeinde- und Kirchensteuern erhoben.
§ 5. Das Verhältnis zum Reich. Seit 1871 ist Hessen Mitglied des Deutschen Reiches.
Es hat im Bundesrat 3 Stimmen und stellt zum Reichstag 9 Abgeordnete.
Gleich den anderen Bundesstaaten muß es an die Reichskasse zur Bestreitung der Reichsausgaben Zuschüsse zahlen, die sogenannten Matri-kularbeiträge, die nach der Kopfzahl berechnet werden. Für 1911 betragen diese 4281278 Mk. Dagegen erhält es vom Reich aus den Erträgnissen der Reichsstempelabgaben und der Branntweinsteuer bestimmte Beträge überwiesen (Überweisungen), die gegen die Matrikularbeiträge aufgerechnet werden.
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Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
104 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte.
sein jngerer Bruder, ferner St. Just und Lebas und noch etwa 100 seiner Gesinnungsgenossen.
Die Herrschaft kam jetzt an die Gemigten. Der Jakobinerklub wurde geschlossen, die Gefngnisse geffnet, die Ordnung in Paris durch die Jeunesse doree, die Shne des Mittelstandes, wiederhergestellt, Volks-aufstnde mit Hilfe der Linientruppen niedergeschlagen.
1795 wurde eine neue Verfassung verkndet. Die ausbende Ge-Walt erhielt ein Direktorium von fnf Mitgliedern, die gesetzgebende Ge-walt der Rat der Alten gemeinsam mit dem Rate der Fnfhundert. Beide sollten aus Volkswahlen hervorgehen, aber zwei Drittel ihrer Mitglieder muten dem Konvent angehrt haben; diese Bestimmung wurde auf-genommen, da sich der Bevlkerung von Frankreich eine so groe Er-bitteruug gegen die Republikaner bemchtigt hatte, da mau eine Wieder-Herstellung des Knigtums fr mglich hielt. Als sich die Bevlkerung von Paris, von den Royalisten aufgewiegelt, gegen diese Beschrnkung der Wahlfreiheit erhob, schlug der junge General Bonaparte an der Spitze der Truppen des Konvents den Aufstand nieder (13. Vendemiaire 5. Oktober). Darauf wurden die Wahlen vollzogen, und die Direktorial-regiernng trat in Kraft.
61. Der Krieg der ersten Koalition -17931797). Nach der Hinrichtung Ludwigs Xvi. bildete sich die erste Koalition der euro-pischeu Mchte gegen Frankreich, an der England, Holland, Spanien, Neapel und andere italienische Staaten, sterreich, Preußen und das Reich teilnahmen. Die sterreicher machten Fortschritte in den Nieder-landen, wo Dnmouriez im Mrz 1793 bei Neerwinden geschlagen wurde und mit dem Sohne des Herzogs von Orleans vor der Rache des Konvents zu den Gegnern floh; die Preußen eroberten Mainz zurck. Nach der Einschlieung von Landau erstrmte der sterreichische General Wnrmser, ein geborner Elssser, am 13. Oktober die Weienburger Linien, besetzte Hagenau und nherte sich Straburg, wo er verwandt-schaftliche Beziehungen hatte.
Da erschienen die Konventskommissare St. Just und Lebas in Stra-brg, gingen mit blutiger Energie gegen deutsche Sympathien und schwch-liche Mutlosigkeit vor und stellten die erschtterten Armeen wieder her. Pichegrn wirft im November und Dezember die sterreicher bis zur Moder zurck, Ho che besiegt am 22. Dezember ein preuisches Korps bei Frschweiler und Wrth, sodann am 26. Dezember den General Wnrmser bei Weienburg und erzwingt dadurch die Aufhebung der Belagerung von Landau. Die sterreicher gehen der den Rhein, die Preußen unter die Mauern von Mainz zurck. Inzwischen waren unter dem Druck der von allen Seiten drohenden Gefahren in Frankreich alle Waffenfhigen vom achtzehnten bis zum fnfundzwanzigsten Lebens-jhre auf Befehl des Kouvents ausgehoben worden. Der Kriegsminister Carnot gab den zusammenstrmenden Menschenmengen ihre Organisation, sorgte fr ihre Bewaffnung und stellte 600000 Mann ins Feld.
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Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
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Regionen (OPAC): Hessen
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Geschlecht (WdK): Jungen
114 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte.
Mit ungeheurer Arbeitskraft stellte Napoleon die zerrtteten Verhltnisse Frankreichs wieder her, aber auf den Grundlagen, welche die Revolution ge-schaffen hatte. Er sttzte sich auf eine straff zentralisierte Verwaltung, ein vortreffliches Heer, das nach dem Grundsatz der allgemeinen Wehrpflicht, aber mit gesetzlicher Zulassung der Stellvertretung ergnzt wurde, und auf wohlgeordnete Finanzen. Alles, was den Wohlstand des Landes hob, In-dnstrie, Verkehrserleichterungen durch Straen- und Kanalbau u. a., wurde gefrdert, die Rechtsverhltnisse durch den Code Napoleon geordnet, der Unterricht gehoben und 1801 durch das Kontordat mit Pius Vii. das Verhltnis des franzsischen Staats zur katholischen Kirche neu geregelt.
Mit Recht konnte sich der Erste Konsul rhmen, da er Frankreich nach auen und im Innern den Frieden wiedergegeben habe; er gehrte keiner Partei an, sondern stand der allen Parteien; jeder konnte in Frank-reich leben, vorausgesetzt, da er sich der neuen Ordnung fgte, viele alte Emigranten kehrten nach Paris zurck und traten in den Dienst des Kaisers, Seite an Seite mit ehemaligen Jakobinern.
Aber in den Kreisen der unvershnten Gegner, sowohl der Royalisten als der Republikaner, wurden Verschwrungen gegen das Leben des Ersten Konsuls angestiftet, er entging kaum ihren Attentaten. Um seine Feinde abzuschrecken, lie er unter grober Verletzung des Vlkerrechts im Mrz 1804 von Straburg aus den Herzog von Enghien, der dem Hanse der Bourboueu angehrte, in Ettenheim auf badischem Gebiet auf-heben, in Paris vor ein Kriegsgericht stellen, und obwohl ihm Teilnahme an einer Verschwrung nicht nachgewiesen werden konnte, zum Tode ver-urteilen und in den Laufgrben von Vincennes erschieen.
Im Jahre 1804 wurde Napoleon durch Volksbeschlu mit ber-wltigender Stimmenmehrheit zum Kaiser der Franzosen gewhlt. Am 2. Dezember salbte ihn der Papst Pius Vii. in Notre-Dame zu Paris, der Kaiser setzte sich einen goldenen Lorbeerkranz aufs Haupt, dann krnte er seine Gemahlin.
1805 krnte er sich in Mailand zum König von Italien und ernannte Eugen Beauharnais zum Vizeknig. Seine Generale machte er zu Mar-schllen und verlieh ihnen Herzogs- und Frstentitel neben reichen Dotationen, so Ney, Davvt, Massena, Oudiuot, Bernadotte, auch Talleyrand, dem Minister des Auswrtigen. Sein Hof war der glnzendste in Europa.
67. Der Krieg gegen die dritte Koalition (1805). Der dritte Koalitionskrieg brachte die Entscheidung der die Weltstellung der beiden Gegner Frankreich und England. Am Schlu des Krieges war Na-poleon Herr auf dem Festlande, England hatte die Herrschaft zur See.
England sah sich durch die franzsischen Schutzzlle in seinem Handel geschdigt und seine Sicherheit durch die Stellung des Gegners an der ihm gegenberliegenden Kste des Kanals von Brest bis zur Nordspitze von Holland ernstlich gefhrdet. Als William Pitt das Ministerium wieder bernommen hatte, kam es zum Bruch. Napoleon vereinigte seine
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Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
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Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
120 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte,
legte, während das preuische Heer einer kunstvollen Maschine glich, deren Ttigkeit unabnderlich vorgeschrieben ist.
Schlimmer als die Niederlage selbst waren ihre Folgen. Am 27. Oktober streckte der Fürst von Hohenlohe mit dem Reste seiner Armee bei Prenzlau in freiem Felde vor den Reitern Murats die Waffen. Tags darauf ffnete der Kommandant von Stettin die Tore der Festung' Am I.november fiel Kstrin, am 8. November Magdeburg. Nur der General von Blcher, dessen kleiner Truppenabteilung sich Jorck mit seinem Jgerregiment und Scharnhorst angeschlossen hatten, rettete als Fhrer der Nachhut die Ehre der preuischen Waffen. Er hatte Lbeck erreicht und hoffte, sich hier halten zu knnen, bis er von der See her Hilfe erhielte. Aber die Stadt wurde noch an demselben Tage ber-fallen. Blcher zog sich nach erbittertem Straenkampfe nach Ratkau zurck, wo er kapitulieren mute, weil er keinen Bissen Brot und keinen Schu Pulver mehr hatte".
71 Der Krieg des Jahres 1807. Der Friede zu Tilsit. Im
November bot Napoleon dem König einen Waffenstillstand an, aber der König beschlo den Widerstand fortzusetzen, im Vertrauen auf die Untersttzung der Nation, die den Siebenjhrigen Krieg gegen fast ganz Europa ruhmvoll bestanden" habe, und in Erwartung russischer Hilfe.
Napoleon lie sogleich die Polen in den neu erworbenen preuischen Provinzen zum Aufstand aufwiegeln und nahm groe Aushebungen unter ihnen vor. Der Kurfürst von Sachsen, dessen Truppen bei Jena rhmlich auf preuischer Seite gefochten hatten, schlo mit ihm Frieden, trat dem Rheinbunde bei und erhielt den Titel eines Knigs. Noch vor Ablauf des Jahres 1806 wurden die ersten Treffen zwischen Russen und Franzosen geschlagen. Am 7. und 8. Februar 1807 hielt das russische Heer unter Bennigsen, auf dessen rechtem Flgel die Preußen unter Lestocq fochten, bei Preuisch-Eylau zwei Tage laug den stauzsischeu Angriffen stand; als es am 8. Febrnar das Schlachtfeld rumte, mute auch der Kaiser bis au die Weichsel zurckgehe Der Krieg zog sich bis zum Sommer hin. Die Festungen Kolberg, wo Gneise'nan das Kommando erhalten hatte, und Graudeuz unter L'homme de Cour-&iere hielten sich bis zum Frieden, Danzig unter Graf Kalckrenth mute nach tapferer Verteidigung am 24. Mai vor Marschall Lesebvre (geb. 1755 in Rufach im Elsa) kapitulieren. Als aber die Schlacht bei Prenisch-Friedland am 14. Juni mit einer vollstndigen Niederlage der Verbndeten geendet hatte, trat Alexander mit Napoleon in Unter-Handlungen. Am 25. Juni kamen die beiden Kaiser auf einer Insel der Memel bei Tilsit zusammen. Zu ihrer Unterredung wurde Friedrich Wilhelm am ersten Tage nicht zugelassen. Am folgenden Tage nahm er zwar teil, aber Napoleon lie sich nicht darauf ein, mit ihm zu verhandeln; denn Preußen sollte die Gesetze des Siegers empfangen. Auch die persnliche Frbitte der Knigin Luise bei dem Kaiser konnte
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Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
190 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte.
Bunde. Er bertrug seine im Wiener Frieden 1864 erworbenen Rechte auf die Herzogtmer Schleswig und Holstein an Preußen und zahlte 20 Millionen Taler Kriegsentschdigung. Das Knigreich Sachsen blieb in seinem Territorialbestand erhalten.
Das Knigreich Hannover, das Kurfrstentum Hessen, das Herzog-tum Nassau und die Freie Stadt Frankfurt a. M. sowie die Herzog-tmer Schleswig und Holstein wurden dem preuischen Staatsgebiet einverleibt, das hierdurch auf 350000 Quadratkilometer mit 23 Millionen Einwohnern wuchs. Sachsen und die brigen nord-deutschen Staaten, auch Hessen-Darmstadt mit seinem nrdlichen Teile (Oberhessen) traten dem Norddeutschen Bunde unter Preuens Fhrung bei.
Der Konflikt zwischen der Regierung und dem Abgeordnetenhause in Preußen lebte nach dem Kriege nicht wieder auf, da aus den Wahlen, die während des Feldzuges stattgefunden hatten, die gemigten Parteien verstrkt hervorgegangen waren. Dadurch, da die Regierung fr ihre ohne Staatshaushaltsgesetz gefhrte Verwaltung Indemnitt beantragte und das Abgeordnetenhaus sie bewilligte, wurde der innere Friede wieder-hergestellt.
Den sddeutschen Staaten, die einzeln mit Preußen Frieden schlssen, wurden Kriegskontributionen auferlegt; Bayern und Hessen muten kleine Grenzberichtigungen zugestehen, das letztere auer seinem nrdlichsten Teil, dem sog. hessischen Hinterland, die ihm soeben durch Erbschaft zugefallene Landgrafschaft Hessen-Hombnrg an Preußen ab-treten. Ferner kam zwischen ihnen und Preußen ein zunchst geheim gehaltenes Schutz- und Trutzbuduis zustande. Beide Teile gewhr-leisteten einander die Unversehrtheit ihrer Gebiete und verpflichteten sich, im Fall eines Krieges ihre volle Kriegsmacht zu diesem Zwecke einander zur Verfgung zu stellen. Der Oberbefehl wurde dem Könige von Preußen bertragen.
Der Norddeutsche Bund, dessen Verfassung nach Beratung mit den verbndeten Regierungen und dem Reichstage des Norddeutschen Bundes am 24. Juni 1867 verkndigt wurde, umfate Preußen und die norddeutschen Staaten. Das Prsidium stand dem Könige von Preußen zu, der das Recht hatte, Krieg und Frieden,.Bndnisse und Vertrge mit fremden Staaten zu schlieen. Er war oberster Bundesfeldherr der das gesamte Kriegsheer des Bundes und die Marine. Die Gesetzgebung wurde durch den Bundesrat und den Reichstag ausgebt. Der Bundesrat bestand aus Vertretern der Regierungen der einzelnen Bundesstaaten, der Reichstag aus Abgeord-ueteu, die durch allgemeine, gleiche, geheime, direkte Wahl gewhlt wurden. Die Angelegenheiten, die der Beaufsichtigung und Gesetzgebung des Bundes unterlagen, waren genau bestimmt. Im Jahre 1867 trat der Reichstag zum ersten Male zusammen, und es begann eilte fruchtbare Zeit gemeinsamer Gesetzgebung.
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Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
194 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte.
Die dritte Armee, unter Fhrung des Kronprinzen von Preußen, umfate zwei preuische Korps (das 5. und 11.) und die beiden bayrischen Korps, die wrttembergische und die badische Feld-division. Sie wurden bei Landau und Speyer zusammengezogen.
Die drei Armeen zhlten 384000 Mann. Drei preuische Korps (das 1., 2. und 6.) blieben noch zurck.
Der Feldzugsplan fate die Eroberung von Paris von vorn-herein ins Auge; es sollte versucht werden, den Gegner von dem an Hilfs-Mitteln reichen Sden ab in das engere Hinterland des Nordens zu drngen. Bor allem wollte man den Feind, wo man ihn traf, angreifen, und zwar womglich in berlegener Zahl. Anfang August standen die deutschen Streitkrfte vollstndig kriegsbereit. Der König verlie am 31. Juli mit Moltke, Roon und Bismarck Berlin und bernahm am 2. August in Mainz den Oberbefehl der das gesamte Heer.
113. Der Krieg gegen das Kaiserreich. Nachdem die franzsischen Truppen wegen mangelhafter Vorbereitung die Zeit hatten verstreichen lassen, ohne etwas zu unternehmen, besetzten sie am 2. August nach einem leichten Scharmtzel, bei dem Napoleon und der kaiserliche Prinz anwesend waren, Saarbrcken, gaben es aber bald wieder auf. Noch immer in unfertiger Rstung, standen sie jetzt weit auseinandergezogen, in zwei Armeen geteilt, unter Marschall Mac Mahon im Elsa und unter Marschall Bazaine zwischen der Mosel und der Saar, während sich im Lager von Chalons eine Reservearmee bildete.
Am 4. August begann der deutsche Angriff. Die dritte Armee berschritt die Lauter, und Bayern und Preußen warfen die Division Abel Douay bei Weienburg zurck, nahmen diese Stadt und erstrmten den dahinter liegenden Geisberg, wobei Douay fiel. Gegen das ganze Heer Mac Mahons, das auf dem rechten Ufer der Sauer bei Wrth eine sehr feste Stellung bezogen hatte, entspann sich am 6. August ein sehr heftiger Kampf, der zwar viele Opfer kostete, aber zur Erstrmung der Hhen bei Frschweiler und zur vollstndigen Auflsung des franzsischen Heeres fhrte, dessen Trmmer zum kleineren Teile nach Straburg, zum greren der die Vogesenpsse nach Westen flohen und sich erst wieder im Lager von Chalons sammelten. An demselben Tage erkmpften Teile der ersten und zweiten Armee zwischen Saarbrcken und Forbach durch die Erstrmung der Spicherer Hhen der die zum Heere Bazaines gehrenden Truppen Frossards einen blutigen Sieg. Die ganze Armee Bazaines wich infolgedessen ohne Kampf von Stellung zu Stellung auf Metz zurck und gedachte auch unter dem Schutze der Festung nicht haltzumachen, sondern noch bis Verdnn zurck-zugehen, wo man unter gnstigeren Verhltnissen den Kampf anfzn-nehmen hoffte.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: August Roon August August Napoleon Chalons August Abel_Douay August
Extrahierte Ortsnamen: Landau Speyer Paris Berlin Mainz Mahon Elsa Saar Weienburg Straburg Forbach
Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
Der Krieg gegen die Republik.
201
Armeeabteilung entgegen. Erst durch die Gefechte vom 7.-10. Dezember wurde er der den Loir zurckgedrngt. Darauf trat hier eine Pause in den Operationen ein.
Die erste Armee unter Mantenffel schlug die ihr gegenberstehenden Truppen am 27. November bei Amiens, wandte sich dann gegen das franzsische Heer, das sich bei Rouen gesammelt hatte und die Einschlieungs-armee von Paris bedrohte, ging am Ende des Dezembers wieder nach Nordosten zurck und lieferte hier am 23. und 24. Dezember den Gegnern die Schlacht an der Hallue.
Das vierzehnte Korps unter Werder, das in weit ausgedehnter Stellung von Dijon bis nach Vesonl stand, war fortdauernd durch immer zahlreicher werdende feindliche Truppen stark gefhrdet und lieferte im Dezember mehrere Gefechte gegen andringende Heeresmassen; am 18. Dezem-ber erfochten die Badener bei Ruits, sdlich von Dijon an der Cte d'or, einen blutigen Sieg, wobei Prinz Wilhelm von Baden, der Bruder des Groherzogs, verwundet wurde. Um nicht von seinen rck-wrtigen Verbindungen und der Belagerungsarmee von 93elf ort abgeschnitten zu werden, mute Werder am 27. Dezember Dijon rumen und seine Truppen ostwrts bei Vesonl konzentrieren.
Die in Paris eingeschlossenen Armeen unternahmen in den Tagen vom 30. November bis 2. Dezember einen sehr ernsthaften Befreinngs-versuch. Am 30. November machte nmlich General Ducrot mit 150000 Mann einen Ausfall nach Sdosten und eroberte mit dieser vielfachen bermacht die von Sachsen und Wrttembergern besetzten Drfer Bry und Champigny, mute aber vor Villiers Haltmacheu. Am folgenden Tage zogen sich die Belagerungstruppen auf den bedrohten Punkt zusammen, und am 2. Dezember gelang es den heldenmtigen Anstrengungen der Wrttemberger, die in diesen Tagen der 60 Offiziere und fast 2000 Mann verloren, Champigny wieder zu nehmen. Am 3. Dezember zogen sich die Gegner wieder nach Paris zurck. So hatten die Franzosen nirgends einen Erfolg erzielt, und das Schicksal der Hauptstadt war damit besiegelt. Ende Dezember konnten endlich die Belagerungsgeschtze auf der Sd-, Ost- und Nordfront in Stellung gebracht werden. Am 27. und 28. Dezem-ber wurde der Mont Avron beschossen und die Franzosen zu seiner Rumung gentigt.
tz 115. Die Feldzge im Januar 1871. Bei Beginn des Jahres 1871 hatten sich die franzsischen Heere im Norden, Westen und Sden von Paris wieder gesammelt und die Lcken ihrer Bestnde ergnzt. Da aus Paris die Nachricht einlief, da sich die Stadt aus eigener Kraft nicht befreien knne, mute der Versuch gemacht werden, dies durch einen gleichzeitigen Angriff der Generale Faidherbe, Chanzy und Bourbaki von Arras, Le Mans und Bourges her zu bewirken. Aber nur im Norden und Westen kam es zum gemeinsamen Angriff, Bourbaki wurde anders verwendet.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_von_Baden Wilhelm Villiers_Haltmacheu Champigny Le_Mans Bourbaki
Extrahierte Ortsnamen: Amiens Rouen Paris Dijon Dijon Dijon Paris Sachsen Paris Paris Paris Chanzy Arras