Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Pfarrkirchen, Klöster und Julius- und Bürgerspital. Bier hausten die Schweden als wahre Leinde.
Gegen Uhr vormittags erschien ein schwedischer Trompeter bei dem Bollwerke an der Kapuzinergasse und begehrte unter vielen Drohungen die schleunige Öffnung der Stadttore. )n einer halben Stunde ritt der schwedische Oberststallmeister mit zwei Reisigen durch die Semmelsgasse herein und unterredete sich am Spitaltore mit dem Stadtkommandanten. Nach längerer Verhandlung und Beratung der Stadträte im Kleebaum wurde die Übergabe der Stadt für den nächsten Morgen zugesagt.
Am Mittwoch, den \5. Oktober, früh gegen 9 Uhr rückten schwedische Regimenter zu Fuß und zu Roß in Würzburg ein. Der König hielt auf
einem grauen Pferde in der Nähe des Spitaltores in Gesellschaft des
Herzogs Bernhard von Weimar und hoher Offiziere.
Dr. Faltermeier, fürstlicher Hat, geleitete nach einer langen Unterredung Gustav Adolf in die Stadt. Bei dem Kleebaum stieg der König
vom Pferde, ließ seine Truppen vollends vorbeiziehen und begab sich
dann durch die Kanzlei auf den Alten Fischmarkt (Domgasse) um dort vom Brückentore aus die Lage und Beschaffenheit des Schlosses zu betrachten, hierauf ritt der König nach dem Domplatze in den Bös des verstorbenen Fürstbischofs Philipp Adolf.
Das schwere Geschütz der Schweden samt der Wagenburg wurde auf dem Bauernmarkte bei der Liebfrauenkapelle aufgeführt. Die Bürgerschaft mußte sofort die Waffen abgeben und nachmittags im Iuliusspitale dem König huldigen.
Gustav Adolf forderte noch am gleichen Tage eine „schleunige ^ilfe" (Kriegssteuer) von joo 000 Talern, wenn die Frist von Tagen nicht eingehalten wurde, sollte die Stadt geplündert werden.
6. Erstürmung des Schlosses Marienberg durch die Schweden.
Am Morgen des \6. Oktober drangen die Schweden unter Anführung ihres Königs teils über die Brücke teils über das Wasser und bemächtigten sich des Mainviertels. Der König ließ hierauf die Besatzung zur Übergabe auffordern und bot ihr freien Abzug und sicheres Geleit an. Der Befehlshaber des Schlosses erteilte eine abschlägige Antwort. Daraufhin besetzten die Schweden trotz des dichtesten Kugelregens das Telltor und das dabei gelegene runde Türlein, den Deutschhausgarten und das Zellertor. f?art neben Gustav Adolf schlug eine Kugel ein.
Am folgenden Tage wurde das verlangen der Übergabe wiederholt, aber vergebens. Nun folgte ein heftiges Feuer auf das Schloß. Alle im Schlosse befindlichen Soldaten vom Landausschusse ergriffen bis auf zehn heimlich die Flucht, so daß die Besatzung in der Hauptsache nur aus vierhundert kaiserlichen Soldaten bestand, die aus Königshofen, Schweinfurt und Kitzingen entlaufen waren. Trotz der geringen Zahl waren schon
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard_von_Weimar Faltermeier Gustav_Adolf Gustav Adolf Philipp_Adolf Philipp Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
22
Blicke in die Vergangenheit Pommerns.
iß es nicht, gieb's lieber dem Hunde, es ist unrein!" Das Thier
starb am andern Tage, und Bogislaw entfloh. Bald darauf empfing
er die Huldigung der Stände. Seine Regierung brachte dem Lande
Sicherheit und Wohlstand. Von brandenburgischer Oberherrlichkeit
wollte er nichts wissen, und als Kurfürst Albrecht Achilles von
Brandenburg mit ihm darüber verhandelte, erkannte er nur Bran-
denburgs Erbrecht au. Da, als Bogislaw dem Kurfürsten die
Hand gab, sprach dieser listig: „Lieber Oheim, hiemit leihe ich Euch
Land und Leute!" Aber wie von einer Schlange gestochen, zog dieser
die Hand zurück und sprach: „Ehe das geschehen soll, da sollen noch
„,,dre sewen Düwel"" durchfahren!" stieg zu Pferde und jagte da-
von. — Einst war er auf der Hirschjagd von einem Hirsche schwer
verwundet worden. Als nun brandenburgische Gesandte kamen, ihm
ihres Herrn Beileid zu bezeugen, meinte er, sie wollten nur sehen,
ob er bald sterben würde. Er ließ sich daher ein Kohlenfeuer an-
zünden, damit er roth im Gesicht würde, und so empfing er, stattlich
auf dem Stuhle sitzend, die Gesandten. — Später wurde er auf einer
Reise nach dem gelobten Lande von Seeräubern überfallen. Als
sein Schwert zerbrach, erstach er mit einem Bratspieß einen großen
Türken und drängte die andern vom Bord weg. Sie schossen
darauf Feuerpfeile in die Segel des Schiffes und fuhren davon.
Den Christen aber gelang es, das Feuer zu löschen. — Durch
dergleichen Züge und Abenteuer wurde Bogislaw X. Liebling seines
Volks. Dazu kam seine riesige, echt pommersche Gestalt, sein großes,
fröhliches Angesicht, seine Neigung zum guten und vielen Essen und
Weintrinken. Auch war er, wenn er aus der Kirche kam, für Jeden
zugänglich und reichte ihm die Hand. Leider gab er sich in seinen
alten Tagen den Lüsten so sehr hin, daß er darüber die Liebe der
Pommern einbüßte. Die Reformation ließ Bogislaw zuerst ge-
währen. Ersah Luther auf dem Reichstage zu Worms und auch
in Wittenberg. Da sprach er einmal zu ihm: „Herr Doctor,
ihr müßt mir einmal die Beichte hören!" Darauf erwiderte dieser
scherzend: „Was wollt' ein so großer Sünder einem armen Mönch
beichten. Ich werde Ew. fürstlichen Gnaden nicht genugsam absol-
viren können!" Diesen Scherz verstand Bogislaw nicht, meinte,
der Doctor wolle ihm wegen seines Lebenswandels Vorwürfe machen.
Schon vorher war er der Reformation nicht hold, jetzt kam noch
persönliche Abneigung gegen den Reformator dazu, und die Lutheri-
schen wurden in Pommern verfolgt, bis Bogislaw in seinem
70sten Lebensjahre starb.
4. Johann Nugenhagcn, genannt Ih-. Pommer, und die Einführung
der Reformation in Pommern.
(t3. Dezember 1534.)
l. Johann Bugen Hagen, der wittenbergische Pfarrherr, hat
dem großen Reformator 1)r. Martin Luther in dem schweren
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht_Achilles_von
Brandenburg Albrecht Johann_Nugenhagcn Johann Johann Hagen Martin_Luther
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
30
Blicke in die Vergangenheit Pommerns.
als die Bombe sprang, und rief aus: „Wenn das so fortgeht, so
werden wir doch noch müssen zu Kreuz kriechen." Da entgegnete
Nettelb eck zornentbrannt: „Halt! Der Erste, wer es auch sei, der
das verdammte Wort wieder ausspricht, der stirbt des Todes von
meiner Hand!" Zugleich zog er den Degen und richtete ihn gegen
Loucadou. Dieser zog gleichfalls und wollte den verwegenen Bür-
ger niederstechen. Die Umstehenden brachten die Beiden zwar aus-
einander, doch der Kommandant wollte seinen Beleidiger vor ein
Kriegsgericht stellen und zum Tode verurtheilen lassen. Der Unwille
seiner Offiziere und eine drohende Aufregung unter den Bürgern hin-
derten ihn aber daran. — Der geängstigte Nettelbeck, als ersah,
wie der alte, unfähige Kommandant Alles vernachlässigte, schrieb an
den König und bat dringend um einen andern Kommandanten. Da
kam denn der tapfere Gn ei sen au, und Nettelb eck sank vor Rüh-
rung vor ihm auf's Knie und sprach: „Ich bitte Sie um Gottes
willen, verlassen Sie uns nicht, wir wollen Sie auch nicht verlassen,
so lange wir noch einen warmen Blutstropfen in uns haben, sollten
auch alle unsere Häuser zu Schutthaufen werden. So-denke ich nicht
allein; in uns Allen lebt nur ein Sinn und Gedanke: Die Stadt
darf und soll dem Feinde nicht übergeben werden!" —Zwei Mal
geleitete der muthige Mann bülfebringende Schiffe durch Sturm und
Brandung sicher in den Hafen, trotz augenscheinlicher Lebensgefahr.
Der wackere Vaterlandsfreund ward nicht müde, die Trägen zu thäti-
ger Mithülfe anzuregen, auch wenn er dafür Grobheiten, ja selbst
Mißhandlungen erdulden mußte. So ist Nettelb eck das nach-
ahmungswerthe Vorbild des ächt preußischen Bürgers voll Vater-
landsliebe, Muth und freimüthiger Offenheit.
5. Nicht geringern Ruhm hat vor Zeiten Stettin errungen.
Als der große Kurfürst die Schweden 1675 bei Fehrbellin in der
Mark Brandenburg besiegt halte, gedachte er bei dieser Gelegenheit
sein Recht auf Pommern durchzusetzen, welches ihm im westphälischen
Frieden verkürzt worden war. Wolgast, Wollin, Anklam und Dem-
min mußten sich ergeben. Aber vergebens belagerte er Stettin.
Dieses war stark befestigt, und die Bürgerschaft war freudig bereit,
mit der tapfern schwedischen Besatzung zu siegen oder zu sterben.
Tag für Tag sausten glühende Kugeln, Bomben und Granaten,
Stinksäcke, Stinktöpfe und all' das andere Zeug, was für den Krieg
ersonnen war, den Stettinern um die Köpfe. Eine grausame Zer-'
störung sah man bereits in den Straßen der Stadt, viele Familien
beweinten theure Glieder. Aber das beugte den Muth der Tapfern
nicht. Oft warfen die Belagerten frisch gebackene Semmeln den
Brandenburgern zu, zum Zeichen, daß bei ihnen keine Noth sei.
Lose Vögel hängten an einem Thurme das Bild eines Schneiders
mit Scheere und Elle aus, um den alten Derfflinger, einen
General des Kurfürsten, der früher Schneider gewesen war, zu
foppen. Und als bei zunehmender Bedrängniß der Stadt günstige
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Preußen unter Kurfürsten und Königen aus dem Hause der brandenburgischen Hohcnzvllern. 29
y. Schweden und Tnrtarcn im Lande zur Zeit des großen Kurfürsten.
Im Jahre 1655 überzog der König von Schweden die Polen
mit Krieg und verjagte den Polenkönig Johann Kasimir. Nachdem
er das polnische Westpreußen genommen, drang er auch in das Her-
zogthum Preußen ein. Der große Kurfürst Friedrich Wilhelm wollte
zwischen beiden kriegführenden Theilen vermitteln, sah sich aber end-
lich genöthigt, sich mit den Schweden zu verbinden, und mit ihnen
vereint schlug er die Polen in der dreitägigen Schlacht bei Warschau.
Dadurch gelangte er in den unabhängigen Besitz von Preußen (Ver-
trag zu Labiau). Die Polen aber ermannten sich und übten in dem
Herzogthum Preußen furchtbare Rache. Wie ein verheerender Strom
wälzten sich die mit den Polen verbündeten wilden Tartarenhorden
über das arme Land. Städte und Dörfer gingen in Flammen auf;
Tausende von Menschen wurden grausam zu Tode gemartert, Tau-
fende in die grauenhafte Sklaverei geschleppt. Man zählte 23,000 Er-
mordete, 34,000 Vermißte. 249 Flecken, Dörfer und Höfe, 13 Städte
und 37 Kirchen lagen in Asche. Hungersnoth und Seuchen rafften
noch unzählige Menschenleben dahin. So sah sich der große Kur-
fürst genöthigt, auf Seite der Polen zu treten und erhielt auch von
ihnen im Vertrag zu Wehlau (1657) Preußen als unabhängiges
Herzogthum. Dieser Gewinn wurde ihm im Frieden zu Oliva l663
bestätigt. — Als im Jahre 1678 Preußen abermals von den Schwe-
den besetzt wurde, da machte der große Kurfürst jedoch kurzen Prozeß.
Er setzte sein Fußvolk aus Schlitten, und nun ging's im Fluge bis
Heiligenbeil, von hier über das zugefrorne frische Haff nach Königs-
berg, von Labiau aus wieder zu Schlitten auf dem kurischen Haff
weiter, und so wurden die Feinde wie in einer Treibjagd bis 8 Mei-
len vor Riga gehetzt. Hunger und Kälte und Mangel an Lebens-
mitteln, das Schwert der Brandenburger und die Mistgabeln und
Dreschflegel der preußischen Bauern brachten die Schweden in die
elendeste Lage. Da erkannten die Preußen, wie gut es sei, daß der
mächtige Arm ihres Landesherrn sie also schützen konnte.
10. Friedrich Wilhelm I. landesvütcrliche Fürsorge.
1. Die Pest in Litthauen. In den Jahren 1708—171 1
wüthete in Litthauen eine furchtbare Pest, welche manche Gegenden
gänzlich verheerte. Dazu kam der kalte Winter 1709, in dem alle
Saaten, alle Obstbäume erstarben. Futtermangel und Viehsterben
war die natürliche Folge davon. Mehr als 30,000 Menschen wur-
den ein Opfer der Seuche, im Jnsterburgischen Kirchsprengel starben
fast alle Prediger. Die meisten Güter lagen öde und herrenlos.
Hier half Friedrich Wilhelm I., der überhaupt der Schöpfer von
Preußens Wohlstand genannt werden muß. An 6 Millionen Thaler
verwendete er, um die 60,000 Hufen wüsten Landes einigermaßen
wieder zu kultiviren. Er wurde der Schöpfer von 6 neuen Städten,
von 332 Dörfern, 24 Wassermühlen, 11 Kirchspielen und 49 Do-
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Kasimir Johann Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Hungersnoth Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Volksschule
Regionen (OPAC): Brandenburg, Hohenzollern, Pommern, Posen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Geographie und Geschichte
der
heimathlichen Provinz.
Ein Anhang zum Volksschnl-Leskbnche.
Pommern.
A. Wie es in der Provinz Pommern ausfieht.
^ 1. Umschau im Lande.
1. Unsere Provinz, Pommern, zieht sich sehr lang, aber schmal
an der Ostsee hin. Wer die ganze Länge an der Küste ausmeffen
wollte, hätte gegen 60 Meilen zu reisen; die Breite dagegen beträgt
nur 5 bis 16 Meilen. Im Süden haben wir die Brandenbur-
ger, im Osten die Preußen zu unseren Nachbarn, dagegen nach
Westen hin liegt das Land der Mecklenburger. Durch die Oder wird
Pommern in zwei Theile getheilt, in Vor- und Hinterpommern,
so daß die, welche östlich von der Oder wohnen, z. B. in Stargardt,
Pyritz, Köslin, zu Hinterpommern gehören, die aber, welche west-
lich von der Oder ihre Heimath haben, in Vorpommern wohnen.
Letzteres wird durch die Peene wieder in Alt-Vorpommern und
Neu-Vorpommern getheilt. Denn bis zum Jahre 1815 gehörte
nur der Theil, welcher südlich von der Peene liegt, den Königen
von Preußen, während das nördlich gelegene Land mit Greifs-
wald und Stralsund und die schöne Insel Rüg en erst 1815 von
Schweden an Preußen gekommen ist; daher heißt dieser Theil
auch Schwedisch-Pommern.
2. Wir wollen zuerst eine Wanderung durch Hinterpommern
machen. Hohe Berge hat unser Land nicht, aber doch ist es auch
nicht ganz eben. Von dem östlichen Winkel zwischen der Grenze der
Provinz Preußen und der Ostsee zieht sich an der Küste entlang
Pomincr». ,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]