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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 - S. 8

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 8 — Ihr sollt eure Heimatstadt kennen lernen. Am besten kennt ihr euer Elternhaus; denn dort seid ihr die meiste Zeit. Von ihm habt ihr früher schon allerlei erzählt. Nach dem Vaterhaus ist es die Schule, wo ihr am meisten weilt. Von ihr wollen wir darum zuerst reden. Und hier von der Schule aus sollt ihr dann eure Heimatstadt durch- wandern und von ihr hören. Ihr sollt ihre Straßen und Plätze, ihre großen Gebäude und Denkmäler, ihre schönen Anlagen und Ein- richtnngen seheu und Kunde erhalten von ihren vergangenen Tagen. Den Unterricht, in dem ihr die Heimat kennen lernt, nennt man Heimatkund e. w 2. Unser Schulzimmer. ^ltser Schulzimmer befindet sich im Schulhause. Es hat vier Wände, £ einen Fußboden und eine Decke. Die Wand vor uns ist die Vorderwand. Sie heißt auch Tafelwand, weil die Tafel an ihr hängt. An nnfrer linken Seite ist die Fensterwand. Wieviel Fenster hat sie? Durch die Fenster kommt das Licht in das Schulzimmer. Es fällt oou der linken Seite auf unfre Bänke. Weil die Fensterwand an unsrer Seite ist, heißt sie auch Seitenwand. Hinter uns ist die Rück- wand. Die Vorderwand und die Rückwand sind kürzer als die beiden andern; sie heißen auch Querwäude. In der vierten Wand ist die Tür, sie heißt Türwaud. Die Tür führt auf den Flur. Die Fensterwand und die Türwand sind Seiten- oder Längswände. Mit unfern Füßen stehen wir auf dem Fußboden. Er ist vom Tifchler aus Brettern ge- macht und vom Anstreicher gestrichen. Über nnserm Kopfe ist die Decke. Sie ist weiß gestrichen und wie die Wände vom Maurer aus Steinen gemacht und mit Kalk verputzt. Fußbodeu, Decke und Wände schließen unser Schulzimmer von allen Seiten ein, sie begrenzen es oder bilden die Grenzen des Schul- zimmers. In dem Schulzimmer siud allerhand Dinge. Was seht ihr an den Wänden? Nenne die Dinge, die du im Schulzimmer siehst! Wir Schüler sitzen auf Bänken. Jede Bank besteht aus dem Sitz und dem Tisch. In dem Schulzimmer sind vier Reihen Bänke. Zwei Reihen sind für die Knaben, und in den andern sitzen die Mädchen. Wieviel Bänke stehen in jeder Reihe? Neben den Bänken sind Gänge. Wieviel Gänge sind vorhanden? In dem Schulzimmer werden wir vom Herrn Lehrer unterrichtet. Wir lernen lesen, rechnen, schreiben, singen, zeichnen und noch manches andere.

2. Teil 1 - S. 9

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 9 — 1. Miß die Vorderwnnd! Miß die Fensterwand! 2. Zeichne die Vorderwand, die Fensterwand! 3. Beschreibe eure Wohnstube! 18 3. Der Grundriß unsres Schulzimmers. m vorigen Jahre haben wir die Wandtafel, den Schrank, das Fenster und viele andre Dinge gemalt. Als wir vom Sterntaler- mädchen sprachen, zeichneten wir das Bettchen, worin das arme Mädchen früher schlief, den Waschtisch, an dem es sich wusch, den Tisch und einen Stuhl, auf dem es saß, wenn es aß und trank. Kürzlich sagte der Herr Lehrer: Heute wollen wir einmal das Schulzimmer zeichneu! Wir versuchten es, aber die Tafel war viel zu klein. Auch standen alle Dinge übereinander. Wie sie im Schulzimmer standen, konnte man gar nicht sehen. Früher hatten wir das Pult gezeichnet, wie wir es sahen, wenn wir gerade vor ihm in der letzten Bank saßen. Jetzt machten wir es anders. Unsern Federkasten mußten wir vor uns auf den Tisch stellen und von oben darauf herabsehen. Da sahen wir nur die Oberfläche. Sie wird durch zwei lange und zwei kurze Linien begrenzt. Wir zeichneten diese vier Linien auf und bekamen ein Bild von der Oberfläche des Federkastens. Das war eine Oberansicht oder ein G r n n d r i ß. Den Grundriß des Schulzimmers erhielten wir, als wir es zeichneten, wie es von oben aussah. Weil wir den Grundriß des Schnlzimmers auf die Wandtafel zeichnen wollten, mußte alles viel kleiner gezeichnet werden. Zuerst wurde gemesfen, wie lang und breit nnfer Schulzimmer ist. Fritz und Karl maßen die Fensterwand. Sie ist ... in lang. Wenn man kein Metermaß hat, kann man die Länge auch abschreiten. Emil und Otto schritten sie ab. Jeder hatte verschieden viel Schritte gemacht. Das Abschreiten ist nicht so genau wie das Messen; darum messen wir immer mit dem Metermaß, wenn wir die Länge genau wissen wollen. Damit wir wußten, wie breit das Schulzimmer ist, maßen Erna und Minna die Vorderwaud. Sie ist ... m lang. Jedes Meter zeichneten wir nur 10 ein lang. Die Fensterwand wurde . . . cm, die Vorderwand ... cm lang gezeichnet. Ebenso wurden alle Dinge im Schulzimmer zehnmal kleiner gezeichnet als sie sind. Weil alles kleiner gezeichnet wurde, als uns das Metermaß oder der Maßstab angab, sagten wir: Das Schulzimmer ist in einem verkleinerten oder „verjüngten" Maß-

3. Teil 1 - S. 12

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 12 — Himmelsgegenden. Sie heißen Nordosten, Südosten, Süd- Westen und Nordwesten. Sie werden durch die Buchstaben No, So, Sw, Nw bezeichnet. Zeige sie! Auf manchen Häusern steht eine eiserne Stange mit vier wage- rechten Armen und den Buchstaben 0, 8, W, N. Was bedeuten die Buchstaben? Die Arme zeigen nach den vier Haupthimmelsgegenden. An der Spitze der Stange bewegt sich eine eiserne Fahne. Sie sagt nns, woher der Wind kommt, und heißt darum Windfahne. Weil man an ihr auch sehen kann, ob es schönes oder schlechtes Wetter wird, nennt man sie auch Wetterfahne. N Abb. 3. Die Windrose. Zeichnet man die Haupt- und Nebenhimmelsgegenden auf eine runde Pappfcheibe, so bilden die Linien einen achtstrahligen Stern. An die Endpunkte der Linien schreiben wir die Anfangsbuchstaben der Himmelsgegenden. Nuu haben wir eine Windrose. Der Schiffer gebraucht sie, um die Himmelsrichtungen zu bestimmen, damit er sich

4. Teil 1 - S. 14

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
14 — Vom unteren Flur führen Treppen in den Keller hinein. Dort ist die Heizungsanlage. In den einzelnen Kellern werden Kohlen, Holz und andre Sachen aufbewahrt. Vom obersten Stock führt uoch eine Treppe auf den Boden, der unter dem Dache ist. Hier finden wir einen großen Trockenplatz und in den Ecken allerhand Geräte. Das Dach geht nach zwei Seiten schräg herunter. Es ist mit Ziegeln gedeckt. Was für eine Farbe haben sie? Was steht oben auf dem Dache? Unser Schulhaus wird von zwei langen imd zwei kürzeren Wänden begrenzt. Die langen Wände nennt man Längswände, die kurzen Querwände. Die Wand nach der Straße heißt Straßenwand oder Vorderseite. Wie heißt die gegenüberliegende Wand? Bestimmt die Lage der Schulhauswände nach den Himmels- gegenden! Meßt die Läugs- und Querseite des Schulhauses! Zeichnet den Grundriß des Schnlhanses! g 6. Der Schulhof. Qsßj^nst'r Schulgebäude steht auf einem großen Platze, dem Schulhofe. Er ist Don allen Seiten begrenzt. Gib die Grenzen des Schul- Hofes nach den Himmelsgegenden an! Durch eiu großes Tor gehen wir auf den Schulhof. Vor dem Beginn des Unterrichts oersammeln wir uns auf ihm. Bei gutem Wetter turnen wir auf dem Schulhofe, und in den Pausen spielen wir dort. Die Bäume auf dem Hofe spenden

5. Teil 1 - S. 16

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 16 wenn ihr auf dem Schulhofe steht! In welcher Gegend liegt das Tor? Meßt die Länge und Breite des Schulhofes! Zeichnet den Plan des Schulhofes! 7. In der Pause. ^Ms schellt. Hell klingen die Töne der elektrischen Glocke durch das große Schnlhans. In jede Klasse rufen sie: „Die Stunde ist aus, jetzt beginnt die Pause!" Rasch ordnen die Schüler ihre Sachen, legen Buch und Feder weg und greifen nach ihrem Frühstück. Auf ein Zeichen des Lehrers erheben sie sich und gehen geordnet hinaus aus den Flur. In Reih und Glied geht's die Treppen hinab auf den Schnlhof. Aus mehreren Türen kommen die Schüler. Bald ist der ganze Schulhof voll von ihnen. Rasch sind die Spatzen, Finken und Drosseln auf die nächsten Bäume und Dächer geflogen und schauen von dort herab auf die lärmende und spielende Kinderschar. Sie wissen, daß es da unten bald wieder still wird und sie dann ernten dürfen. Manches Krümchen und Bröckchen werden ihnen die fröhlichen Kinder bescheren. Heute ist es ein herrlicher Tag. Vergnügt lacht die Sonne vom blauen Himmel herab. Schon tagelang hat sie vom heiteren Himmel hernieder geschieuen. Auf dem Schulhofe wurde der Boden staubig. Da kam der Schuldieuer mit seinem langen roten Wasserschlauch, schraubte ihn an die Leitung und besprengte den Schulhof. Heute morgen hat er ihn wiederum besprengt. Hier und da steht noch ■etwas Wasser. An der Leitung stehen viele Schüler, um zu trinken. Der kleine Fritz hat großen Durst, aber immer, weuu er einen Becher ergreifen will, nimmt ihm ein größerer Schüler den Becher vor der Nase weg. Endlich gibt ihm ein großer Knabe einen Becher Wasser. An der andern Seite steht der lange Peter, der immer Dummheiten macht. Er hat schon lange getrunken. Jetzt hält er einen Finger an den Kran und spritzt alle naß, die in seine Nähe kommen. Da sieht es der Herr Lehrer, der die Aufsicht führt. Er kommt herbei und stellt den Peter in die Ecke. Schnell versammelt sich eine große Schar um ihn und sieht ihn schadenfroh an. Peter wünscht fehnlich das Ende der Pause herbei. In der einen Schulhofecke spielt die dritte Klasse Ketten-

6. Teil 1 - S. 23

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
noch am Himmel, und gegen 8 Uhr brennen erst die Lampen. März, April und Mai sind die Frühlingsmonate. Im Juni steht die Sonne sehr früh auf, um 3 Uhr ist sie schon wach. Sie steigt ganz früh am Himmel enipor und geht spät am Abend unter. Jetzt haben wir die längsten Tage und die kürzesten Nächte. Es ist sehr warm und fast die.ganze Nacht hindurch hell. Viele Leute stecken abends kein Licht an. (5s ist Sommer. Die Sommermonate heißen: Juni, Juli und August. Langsam werden die Tage wieder kürzer und die Nächte länger; denn die Sonne geht nach und nach später aus und früher unter. Der Tag- bogen wird immer kleiner. Es wird allmählich kühler und früher dunkel. Die Leute müssen wieder Licht anstecken und die Öfen heizen. Der Herbst ist gekommen. Seine Monate sind September, Oktober, November. Beobachte, wo die Sonne aufgeht, wo sie am Mittag steht, wo sie untergeht! Beobachte, wie hoch die Sonne in den verschiedenen Jahres- zeiten steigt! U 18. Der Mond. erade ist die Sonne untergegangen, da guckt der Moud hinter den Bäumen her. Er ist so groß wie die Sonne, aber er sieht blaß ans. Sein Licht ist nicht so hell wie das Sonnenlicht. Wir können ruhig hineinsehen, es blendet uns nicht. Der Vollmond sieht aus wie ein Gesicht. Deutlich kann man Augen, Nafe und Mund Abb. 7. Mondbilder. erkennen. Der Mond steigt anch immer höher wie die Sonne. Am hellsten scheint er in der Nacht. In der Mondnacht kann man weithin sehen. Geht aber die Sonne auf, dann steht der Mond wie eine weiße Scheibe am Himmel. Wenn er eine Woche als Vollmond geschienen hat, dann wird er allmählich kleiner. Jetzt sieht er aus wie eine Sichel,

7. Teil 1 - S. 26

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
klein wie ein Zwerg. Oft schien es, als wenn Licht und Schatten einander böse wären und der eine den andern ärgern wollte; denn veränderte sich das Licht, so tat es auch der Schatten. Guckte die Sonne in unser Schulzimmer hinein, so war auch flugs der Schatten da. El- saß immer in den Ecken herum. Hinter der Wandtafel, hinterm Pult und Ofen waren feine Lieblingsplätze. Daraus konnte ihn die Sonne auch nie ganz vertreiben. Auch bei uns zu Hause war er immer. Manchmal hat er mich auch geärgert. Als ich einmal am Tische saß und schreiben wollte, schien mir die Sonne ins (Besicht. Ich setzte mich an die andre Seite, so daß ich sie im Rücken hatte. Aber da konnte ich noch viel schlechter schreiben; denn jetzt lag der Schatten auf dem Buche. Wenn das Licht durch die Scheiben fiel oder abends die Lampe brannte, wenn ich draußen bei Mondschein spielte oder über die Straße ging, sah ich stets, daß der Schatten immer da war, wohin das Licht nicht kommen konnte. Dnrch die Wandtafel, den Schrank, den Ofen, das Pult, das Haus, den Laternenpfahl können die Lichtstrahlen nicht hindurchscheinen. Man nennt diese Körper n n d n r ch s i ch t i g. Die meisten Körper sind undurchsichtig. Werden sie beschienen, so haben die nicht beleuchteten Seiten Schatten. Wir Menschen haben anch einen Schatten. Gar spaßig war es, als wir neulich erst beim Mondschein von nnserm Spaziergang heim kehrten. Immer lief der Schatten neben oder vor uns her. Noch drolliger war es in der Stadt bei den brennenden Laternen. War eine Laterne vor uns, hatten wir einen langen Schatten hinter uns. Je näher wir kamen, desto kürzer wurde er und desto mehr kam er nach Abb. 9. Der Schatten.

8. Teil 1 - S. 32

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 32 — waltigen steinernen Bau. An dem mit Lorbeerbäumen geschmückten Altan vorbei gelctngeu wir wieder auf den Schillerplatz. Im Rathause sind große Flure, viele lange Gänge, große Säle und sehr viele Zimmer. Es ist viel Pracht und Schönheit darin. In den Fenstern sieht man auf buutbemalteu Scheiben die Beschäftigungen der Bürger Bielefelds dargestellt. Im Magistratssitzungssaale zeigt ein großes Ölgemälde die Enthüllung des Denkmals des Großen Kurfürsten auf der Sparenburg im Jahre 1900. In einem andern Saale beraten die Stadtverordneten über das Wohl der Stadt. Es ist der Sitzungssaal der Stadtverordnete n. Abb. S. 31. Warum das Rathaus so heißt, sagt uns der Spruch vor der Seitentür au der Viktoriastraße. Im Rathause arbeiten die Bürger- meister und die Beamten der Stadt. Im Rathause muß man die Steuern bezahlen. Die Leute, die heiraten wollen, müssen ins Rat- hans gehen. Da werden sie von dem Standesbeamten auf dem Standesamte getraut. Wenn Kinder geboren werden und Leute sterben, wird es im Rathause angemeldet. Ein Mann schreibt es in große Bücher. Wenn jemand ein Hans bauen will, muß er es aus dem Rat- hause mitteilen. Dort ist auch die städtische Sparkasse. Dahin bringen die Leute das ersparte Geld. Es gibt auf der Sparkasse auch für die Kinder kleine Sparkassen, sie heißen Heimsparkassen. Darin legt das sparsame Kind jeden Pfennig, den es geschenkt bekommt. Ist die Heim- sparkasse voll, dann bringt der Vater sie zur Sparkasse. Da wird sie geöffnet und das Geld für das Kind verwahrt. Weil das Kind so sparsam ist, legt der Sparkassenmann in jedem Jahre etwas Geld zu seinem Gelde hinzu. Lies: Sparbüchslein. Lesebuch S. 46. 19. Das Kaiser Wilhelm-Denkmal. wirst es sicher schon gesehen haben, das Denkmal nnsers Heldeu- kaisers, des ruhmreichen ersten Kaisers des neuerstandenen Deutschen Reiches. Kaiser Wilhelm I. heißt er, und uuser Kaiser- Wilhelm Ii. ist sein Enkel. An einem schönen Sommertage, an? 29. August 1907, wurde das Kaiser Wilhelm-Denkmal in Gegenwart nnsers Kaisers, des Kron- prinzen und der Prinzen Eitel Friedrich und 5)skar feierlich enthüllt. .Tausende und Abertausende waren an diesem Tage nach Bielefeld ge-

9. Teil 1 - S. 37

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 37 — Dem Rathaus gegenüber liegt die Marktdrogerie mit dem schönen Giebel und den reichen Inschriften in goldenen Buchstaben. Durch die Rathausstraße fällt der Blick auf den Schillerplatz. An der Ecke des Markts und der Obernstraße erhebt sich der hohe, schöne Giebel des Crüwellhauses. Wenden wir unser Auge der volkbelebten Obernstraße zu, dann schweift unser Blick bis zu den Höhen des Johannisberges. Die alten Häuser am Markt würden oiel erzählen, wenn sie reden könnten. Was haben sie in den oielen, vielen Jahren alles erlebt! Früher fand auf dem Markte an zwei Wochentagen der Verkauf von Gemüfe, Obst und andern Sachen statt. Darum uauute man den Platz auch Markt. Von der hohen Treppe des Rathauses aus wurden den Bürgern feie Gesetze bekannt gegeben, und auf dem Markte mußte die Bürger- fchaft dem Laudesherru den Eid der Treue leisten. Zeichnet den Markt und die Straßen, die von ihm ausgehen, auf! Erzählt, wie es in der Volksbücherei zugeht! 22. Aus der Obern- und Niedernstraße. u den ältesten Straßen nnsrer Stadt gehören die Obern- und Niedernstraße. Sie sind auch die verkehrsreichsten Straßen. Die Obernstraße verläuft iu der Richtung von Sw nach No. Sie be- ginnt am Oberutor und geht bis zum alten Markt. Von hier aus läuft die Niedernstraße zuerst in nördlicher und dann in nordöstlicher Richtung bis zun: Niederntor. Schon am frühen Morgen entwickelt sich anf beiden Straßen ein lebhafter Verkehr. Auf den Bürgersteigen eilt alt und jung schnell dahin, um rechtzeitig zur Arbeitsstätte oder zur Schule zu kommen. Ans dem Fahrdamm rollt Wagen um Wagen an den Fußgängern vor- bei, und alle Augenblicke ertönt das Geläut der elektrischen Straßen- bahn. Besonders lebhast ist der Verkehr an: Mittag und vor allem am Spätnachmittag. Warum? Jeder Fremde erkennt aus den ersten Blick, daß er hier im Mittel- punkte des Verkehrs ist. Die großen Geschäftshäuser, die reichge- schmückten Schaufenster Haus an Haus und das Leben und Treiben auf den Straßen verraten es ihm. Kommt man von der Bahnhofstraße durch das Niederntor, dann

10. Teil 1 - S. 46

1913 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 46 Linden entlang. Sie stammt aus der Zeit, in der auf dem Kesselbrink eine Heilquelle war. Vor 89 Iahren hingen an einzelnen Bäumen noch Krücken von geheilten Lahmen. Die Quelle ist schon lange oer- siegt, und es ist nichts mehr davon zu sehen. Gehen wir vom Jahnplatz durch die Wilhelmstraße auf deu Kaiser Wilhelm-Platz, dann können wir ihn gut überschauen. Nach links in der nordwestlichen Ecke grenzt er an das große Gebäude der Gewerbebank und an die Paketpost. Zur Rechten erblicken wir die Feuerwache mit dem Fenerwehrtnrm. Dahinter erhebt sich die prächtige Kuppel der Synagoge, des schönen jüdischen Gotteshauses au der Turnerstraße. Gerade vor uns, durch die ganze Länge des Platzes getrennt, sehen wir das langgestreckte Kreishaus au der Kaiserstraße. Seit langer Zeit werden auf dem Kaiser Wilhelm-Platze Vieh- markte abgehalten. Auf seinem nordwestlichen Teile stehen in langen Reihen viele Holzpfähle mit Ringen. Sie dienen zum Anbinden des Viehs an den Markttagen. Im Frühjahr und im Herbst findet auch die Kirmes auf dem Platze statt. Danu erhebt sich dort eine ganze Zeltstadt. Allerhand schöne Sachen gibt es zu sehen. Viele Leute und Kinder gehen hin, besehen sich die Sachen, kaufen Honigkuchen und Spielsachen oder fahren im Karussell. Manchmal kommt auch eiu großer Zirkus auf den Kaiser Wilhelm-Platz. An einzelnen Wochentagen sind Soldaten aus dem Kesselbriuk. Die Rekruten müssen da marschieren, laufen, springen und schießeu lernen. Mau sagt, sie üben oder exerzieren. Es sind viele Abteilungen gebildet. Die Unteroffiziere machen es den Soldaten vor und befehlen, was sie tun sollen. Überall wird fleißig geübt. Der Feldwebel mit dem langen Säbel an der Seite steht dabei und schreibt etwas in sein Buch. Wer es uicht gut gemacht hat, wird aufgeschrieben Er muß zur Strafe nachüben. Manchmal kommt der Offizier mit der schönen Uniform und dem hohen roten Kragen und sieht zu. Dann strengen sich alle Soldaten tüchtig an. Am Gebnrtstage uusers Kaisers findet morgens Parade auf dem Kaiser Wilhelm-Platz statt. Dann gehen wir alle hin und sehen zu. Erzählt von der Kirmes! Schreibt auf, was ihr bei der Parade am Geburtstage des Kaisers saht! Lest: Der Jahrmarkt. Lesebuch S. 287.
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