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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 32

1914 - München : Oldenbourg
— 32 — um sich sein Brot zu ersingen. Anderthalb Jahrzehnte zog er als fahrender Sänger zu Rosse von einem Lürstenhof zum andern, die Fiedel, seine unzertrennliche Gefährtin, an der Seite. (£r hatte der Lande viel gesehen von der Elbe bis zum Rhein und bis in das Ungarland hinein, von der Seine bis zur Mur, vom Po bis an die Trave. Machtvoll greift sein Sang in die politischen Verhältnisse Deutschlands ein; das deutsche Vaterland, das Kaisertum verteidigt er in seinen Liedern, wiederholt weilt Walther auf der Wartburg, wo sich die höfischen Dichter zum edlen Wettstreit trafen. Um 1,2^5 wird dem armen Dichter ein heißer Wunsch erfüllt; Friedrich Ii. verleiht ihm auf seine Bitten hin ein Reichslehen bei Würzburg. „Ich hab' mein Lehen, alle Welt! ich hab' mein Lehen!" jubelt der des Wanderlebens müde Sänger in die Lande hinaus, wiederholt verläßt er den eigenen Bert), geht an den Kaiserhof, ja er beteiligt sich sogar ^228 an einem Kreuzzuge ins Gelobte Land. Seine religiösen Lieder aus dieser Zeit atmen fromme Innigkeit und reuigen Büßersinn. Nach der Rückkehr aus Palästina verstummt Walthers Gesang, nachdem er 40 Jahre lang in Freud und Leid, in Frieden und Kampf geklungen hatte von deutscher Kaisermacht und Weltherrschaft, von Maienlust und Minne, bald in stolzen Tönen, bald in flammenden Worten edelsten Zornes, bald in harmlosen Liebesbeteuerungen, bald in wehmütiger Klage. Um \230 bringt der Tod dem Dichter, der wie vielleicht kein zweiter deutscher Sänger tätigen Anteil an den wechselreichen Schicksalen des Vaterlandes genommen hat, die ersehnte Ruhe nach unstetem Erdenwallen. Im Lusamgärtchen des neuen Münsters soll Walther von der vogelweide seine Grabstätte gefunden haben. Der wiederaufgefundene Kreuzgang des Neumünsters, ein Gedenkstein an der Außenwand des Münsters und das Erzbild am Franfoniabrunnen halten uns den „teutschesten aller Sänger" in dauernder (Erinnerung. Ilm sein Angedenken rankt die liebliche Sage von seiner milden Fürsorge für die geliebten Döglein, die zum Danke ihre frischen weifen ertönen lassen über dem Dichtergrabe. Und aus dem Schloßgarten klingen in den Maiennächten der Nachtigallen Wonnelieder hin zu dem stillen Meister, der am Residenzbrunnen unter Franfonias Banner sinnend ruht und den dermaleinst die Zeitgenossen selbst eine Nachtigall genannt hatten, die nach dem Tode Reinmars, der Nachtigall von Bagenau, das Banner führen sollte über die liebe Schar der Minnesänger. Ihre Meisterin, die kann es wohl, Die von der Vogelweide. Z?ei, wie die über die £^eide Mit hoher Stimme klinget, wie wunderbar sie singet! wie sein sie organieret, Ihr Singen wandelieret! (Gottfried p. Strasburg im Tristan.)

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 31

1914 - München : Oldenbourg
— 31 — Heerstraßen in unzähligen Scharen herankommenden Kreuzfahrer erwartete. Sie schifften die Donau hinab durch Ungarn, Bulgarien, Thrazien bis gen Konstantinopel. Der größte Teil des Heeres, das 50 ooo Ritter und too ooo Fußgänger zählte, zog jedoch zu Lande. Darauf setzten sie über das Meer nach Kleinasien. Aber dieser Kreuzzug war für die fränkischen ßelden nicht glücklich; denn als sie nach Syrien kamen, starb -der würzburgische Bischof Gottfried an der Pest zu Antiochia, allda er in der 5t. j)eterskirche begraben wurde. 3m Juni U90 ertrank der Kaiser Friedrich, als er in Armenien über den Fluß Salcph mit dem Pferde setzen wollte. Und die zwei obengenannten Kitter, die mit dem Herzog Friedrich, des Kaisers Sohn, bis nach Palästina tapfer mit fortrückten, wurden endlich auch von der pestilenzischen Seuche angesteckt, die unter dem Kreuzfahrerheere grausam wütete. Sie starben beide zu Itcorgato wenige Tage nacheinander. Auch der Kaisersohn ließ sein Leben im Morgenlande. Leopold von Österreich führte dann das Beer, kehrte aber bald mit dem Reste der deutschen Ritterscharen zu Schiffe heim. 5. Ein Minnesänger. Berr Walther von der Dogelroeiöe, Sroer des vergaez', der taet mir leide. (Hugo von Trimbcrg.) Am Sockel des Frankoniabrunnens vor dem Ehrenhof der Residenz in töürzburg sitzt ein großer Meister aus den Tagen der Bohenstaufen-zeit, mit dem Dichterpreis geschmückt: Berr Walther von der Vogelweide, die Zierde der Minnesänger. Mo seine wiege stand, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, wohl aber streiten sich gar viele (Drte um die (Ehre, die Beimat des Dichters zu sein. Walther war aus ritterlichem Stande, aber arm und um \\60 geboren. 3m Jünglingsalter zog er aus dem Vaterhause und kam an den Hof der Herzoge von (Österreich. Zu Wien erlernte er Sagen und Singen, die höfische Dichtkunst. Reinmar der Alte, der trefflichste Minnesänger, war ihm Lehrer und Vorbild. 3n höchster Blüte stand dazumal das Reich. Friedrich der Rotbart hatte siegreich in Italien gekämpft und feierte U84 das prachtvollste Reichsfest zu Mainz, von dem die Geschichte zu erzählen weiß; das Rittertum erlebte seine Glanzzeit, die Begeisterung für die Kreuzzüge war allerwärts. Kein Münder denn, wenn die Dichter jener Tage in höchster Begeisterung ihre Lieder erschallen ließen zum Lob und preis von des Reiches Herrlichkeit, von Minne und seliger Zeit. Mit der Macht des Kaisertums war es vorbei, als um die Jahrhundertwende Staufe und Welfe sich um die Krone stritten. Wirrnis und Drangsal rissen ein im deutschen Lande. Walther verlor gerade in jener Zeit seine günstige Stellung am Wiener Fürstensitze und mußte auf die Wanderfahrt,
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