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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 111

1914 - München : Oldenbourg
— m — bis auf wenige Familien gestorben oder verdorben. Ohne Unterricht, ohne Gottesdienst war das junge Volk aufgewachsen in Roheit und Sittenlosigkeit; von den Soldknechten der Heere hatte es Gewalttätigkeit und Verbrechen aller Art gelernt. Über den ehemaligen Acker war Wald gewachsen; angebaut wurde nur so viel Feld, als 3um (Ertrage der nötigen Nahrung erforderlich war. Der wert der Grundstücke war ungemein gesunken. Ost weigerten sich Nachbarn, anstoßende herrenlose Acker schenkungsweise anzunehmen, um die darauf lastenden Bodenabgaben nicht zahlen zu müssen. Die Ortsgeschichten belegen diese 2lngaben mit (Einzelbeispielen. So schreibt die dhronif von Gerolzhofen: „(Ein jammervolles Bild boten Stadt und Markung von Gerolzhofen nach den Drangsalen des Krieges. Die Mittel des Stadthaushaltes waren völlig erschöpft, Stadt- und Landgemeinden an den Bettelstab gebracht. Greulichen Anblick bot das Gebiet der Stadtmarhmg, der Umgebung, dessen ausgebrannte, totenstille Dörfer Lindelach, Rügsbofen, Stockheim, Alitzheim, Mittelmühle in Trümmern lagen. Rügshofen erlangte feinen früheren Umfang nicht wieder, Lindelach erhob sich überhaupt nicht mehr. Auren und wiesen waren nach langem Verwildern ertraglos, Acker und Weingärten von wildem Buschwerk überwuchert. Auch der sittliche Zustand der gelichteten Bevölkerung hatte begreiflicherweise sehr stark gelitten unter den (Eindrücken endloser blutiger Greuel, unbeschreiblicher Ausschreitungen, jammervoller Seuchen, He$enverfolgungen und Kriegsläufe. Zahlreiche Güter waren herrenlos und fanden tatsächlich keinen Herrn." In der Ortsgeschichte von Untererthal ist zu lesen: „Zwischen \652 und \650 verschwanden Nachbarn mit Familienangehörigen. Gegen (Ende der Kriegstvirren waren an die 50 Hofstätten verödet. Von 25 dem Frhrn. von (Erthal zustehenden Häusern standen 20 leer. Die unbewohnten Häuser waren teilweise abgebrannt oder verfallen. Steine und Holz verwendeten die den Krieg überlebenden Nachbarn zum Ausbessern ihrer baufälligen Heimstätten. Felder, wiesen und Weinberge lagen größtenteils brach; sie waren vielfach mit Hecken und Stauden verwachsen. Auf Hetzloser Markung waren \658 von 295 Morgen (Erthaljcher Acker nur ungefähr 40 Morgen bebaut, „das übrige mit Hecken und Holz verwachsen". Von \03 Morgen wiesen konnten nur 35 Morgen genutzt werden, die übrigen waren verwachsen und verwildert. Noch um 1?oo lagen \56 Morgen Feld bei Hetzlos wüst und das Dorf zählte noch ^6 öde Hofstätten. Hier wie überall wurde die Markung neu vermessen, da sie „mit Holz, Hecken und Sträuchern dergestalt verwachsen, daß sich darinnen schwerlich mehr zu finden". Die Stadt Karlstadt hatte ^670 {7? leere Häuser. Infolge der großen Verarmung der (Einwohnerschaft wurde der Gemeindewald verteilt.

2. Kreis Mainz - S. 27

1913 - Gießen : Roth
Kreis Mainz, bearbeitet von Fr. Ritter. 27 heute noch der Totenweg, auch in Ingelheim gibt es einen Totenweg in der Richtung nach Stadecken und noch näher dorthin eine obere und untere Kirchwegsgewann. Zur Karolingerzeit gab es Königsgüter zu Mainz, Ingelheim und Nierstein. Karl der Große soll in dem alten Palast in Ingelheim ge- boren sein, an dessen Stelle er später einen neuen erbauen ließ. Tr hielt oft in Ingelheim, Mainz und Worms große Versammlungen ab und ging als leidenschaftlicher Jäger fleißig jagen. Zu der Krondomäne in Ingelheim gehörte auch ein Königswald in der Nähe von Ingelheim. Nus dem Jahre 1545 wird uns von Ingelheim noch berichtet: ,,Ts ligt ein klein wenig an einer höhe unndt hat ein frep gesicht in das Rheingäw biß gen Ringen hinab, gen Menz zu hat es eine höhe, auf der ist eine große weite (Ebene) unndt da ist vorzeiten ein Wald ge- standen, wie man es noch auf dem Wald nennt, darin die Kaiser ihren lust mit jagen haben gehabt. Rep Tschenheim (Tssenheim) ist noch ein stuck verblieben von demselbigen Wald." Noch andere Urkunden, sowie heute noch bestehende Gewannamen deuten an, daß früher die ganze hohe Hügelterrasse von Ingelheim bis Tbersheim und bis zum Königsborn von einem einzigen Wald, dem Königsforst Karls des Großen, bedeckt war. Später ging dieser Wald durch Schenkungen der Herrscher in die Hände der hohen Geistlichkeit (Bischofswald, Kurfürstenwald) über, und von dieser wurden wieder kleinere Teile an die Klöster und Stifter ver- schenkt (Heiliggeistwald). Durch weitgehende Nodung ist der Wald auf den heutigen Gber-Glmer Wald zusammengeschrumpft. Ini Mittelalter zersplitterte der hohe und niedere Udel seinen Besitz durch Teilung, Schenkung, Vererbung und Verkauf, so daß viele Dörfer mehrere Besitzer hatten. Der Besitz wechselte oft, und die einzelnen Dörfer gingen wie eine Ware von Hand zu Hand. Die Besitzer waren entartet und dachten nur daran, die Bauern durch Ubgaben zu be- drücken, und viele lebten von Raub und Fehde. Sie überfielen den Kaufmann auf offener Straße und beraubten ihn, und um die Dörfer und Felder berauben und verwüsten zu können, sagten sie einander Fehde an. Diese wurden weniger durch Gefechte entschieden, sondern durch Rauben und plündern, indem jeder Ritter die Dörfer und Felder des andern Ritters überfiel. Um in diesen Zeiten der Bedrängnis wenigstens einigermaßen Schutz zu haben, umgab man die Dörfer mit tiefen Gräben und bepflanzte diese mit Ulmen (Rüstern oder Tffen). Diese schlank aufstrebenden Bäume gestatten ein sehr enges Pflanzen. Zwischen ihnen wurden die Gräben mit Strauchwerk (Schwarzdorn) angepflanzt, dessen Zweige niedergebogen und miteinander verflochten wurden. Dem Ritter und seinen Reisigen zu Pferd boten der Graben, die eng gepflanzten Tffen

3. Kreis Mainz - S. 10

1913 - Gießen : Roth
10 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 2. Wasser der gefüllten Lchleusenkammer brausend, schäumend und zischend zwischen den geöffneten Torflügeln hindurchschießt und Wasser und Schiff in der Kammer sich langsam zur höhe des unteren Wasserspiegels senken. Die letzte schleuse des Maines befindet sich bei Xostheim, deren Durch- gangsverkehr jährlich 25 000 schiffe und 1700 Flöße beträgt?) Seliges Land! Kein Hügel in dir wächst ohne den Weinstock, Nieder ins schwellende Gras regnet im Herbste das Obst. Friedrich Hölderlin. Die Xheinebene bei Mainz wird durch vorspringende Hügel geteilt. Zwischen Mainz und Weisenau treten die einzelnen Hügel hart an den Xhein heran und lassen nur einen schmalen Weg für die Landstraße und Eisenbahn frei. Die oberhalb von Mainz gelegene Ebene von Lauben- heim hat neben dem milden Xlima der Xheinebene (10° d. mittlere Iahreswärme) noch den Schutz der steilen Xbhänge der Hügellandschaft. Xn den weiten Wiesengrund im Xheingelände schließen sich die Gärt- nereien von Laubenheim und Weisenau mit Gemüsebau und Blumen- zucht, die ertragreichen Gbstpflanzungen, und die steilen Bbhänge hinauf Zementwerke in Weisenau. ziehen sich die Weinberge hinan, wo die berühmten Laubenheimer Weine reifen. Laubenheim ist der bedeutendste Weinort des Xreises, und Wein- marken wie Laubenheimer hitz, Dammsberg, Steig u. a. haben bei allen Weintrinkern einen guten Xlang. Die Xalksteine zwischen Laubenheim 0 Beobachte das Steigen und Fallen des Wassers am Rheinpegel! Zeichne eine Pappel! Miß auf den Brücken die Breite des Rheins und Mains! Baue aus einer Zigarrenkiste eine Schleusenkammer! Vergleiche ein Mühlwehr mit dem Nadelwehr!

4. Kreis Mainz - S. 9

1913 - Gießen : Roth
Kreis Mainz, bearbeitet von Fr. Ritter. 9 Teil als Zinkstoffe sich gleichmäßig niederschlugen und so die wagrechte und fruchtbare Ebene schufen. Der Rhein fließt immer tiefer liegenden Gegenden zu, bis er endlich im Meere die tiefste Stette gefunden hat, dessen Oberflächenspiegel man mit 0 m höhe angibt. Der Wasserspiegel des Rheines hat bei Mainz 84 m höhe, so daß das Gefäll des Rheines bis zum Meere 84 m beträgt. Die umliegende Rhein- und Mainebene hat dieselbe hohe oder ist nur wenig hoher. Ls wäre dem Rhein leicht, auch heute noch bei Hoch- wasser die Ebene zu überschwemmen. Um den Verwüstungen des Hoch- wassers zu begegnen, sind die Uferböschungen durch Pflasterungen be- festigt und zur Rufnahme des Hochwassers in einiger Entfernung vom Strome hohe Dämme erbaut. Trotzdem können im Frühjahr, wenn sich bei Hochwasser das Treibeis des Rheines ,,stellt", Hochwassergefahren eintreten. Rn manchen alten Gebäuden zeigen Marken die höhe des Hochwassers vergangener Jahre an und erzählen dem heutigen Geschlecht von dem Rufbäumen des Elementes gegen die von Menschenhänden ge- zogenen Schranken. Das mitgeführte Geröll und den Sand setzte der Rhein an Stetten mit geringer Strömung ab und bildete langgezogene, an beiden Enden spitz zulaufende Sand- und Schotterinseln oder ,,Ruen". Diese sind meist mit Gras bedeckt oder werden als Rckerfeld bepflanzt und sind am Ufer mit Ruschwerk eingesäumt. Richt selten ragen hier wie an den Ufern des Rheines die hohen, schlanken Pappeln in malerischen Gruppen bei- sammenstehend oder in langen Rlleen am Ufer hin geordnet - in die weite Ebene hinein und verleihen ihr ein eigenartiges Sandschaftsgepräge. 5ort und fort lagert der Rhein Sand und Schalter in seinem Flußbett ab und versperrt so nicht selten durch Sandbänke die Fahrrinne. Durch Duhnenbauten (Rrippen) und Daggerungen sucht man dieser Neigung des Stromes entgegenzuwirken. Der von der Daggermaschine herausbeförderte Sand und Schotter wird als Daumaterial verwendet. Da der Main lange nicht so breit ist als der Rhein, so ist auch sein Fahrwasser weniger tief. Reben Rusbaggerungen muß hier die Tiefe des Fahrwassers durch Stauungen des Maines erreicht werden. Der Staudamm mit dem Nadelwehr läßt das Wasser anschwellen, und die angebaute Schleuse hebt und senkt das Schiff oder Floß, damit es seine Weiterfahrt fortsetzen kann. Es ist sehr unterhaltend zu sehen, wie die Schiffe durch den Schleusenkanal in die große Schleusenkammer einfahren, wie dann die beiden Flügel des mäch- tigen Schleusentores sich schließen und das Wasser in der Rammer langsam mit dem eingefahrenen Schiffe bis zur pöhe des oberen Wasserspiegels ansteigt,- fast beängstigend aber ist es, wenn das
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