gesamte Hofgesinde drängte sich herbei, um seinen guten Herrn zu bewillkommen. Walter reichte ihnen seine abgezehrte Hand, an der noch die Male der fesseln zu sehen waren. Rlle kühlen und netzten sie mit ihren Tränen.
6.
Die Söhne teilten nun allen verwandten, freunden und Lehnsleuten ihres Vaters die Schandtat des Diebold von Cützelhardt mit und baten um Hilfe gegen ihn. Diese lieh nicht lange auf sich warten. €he eine Woche vergangen war, rückten die freunde des Herrn von Oeroldseck mit vielen Reisigen gegen das Schloß Cützelhardt. Zwar wehrte sich Diebold anfänglich mit dem mute der Verzweiflung, flls aber nach und nach die Lebensmittel ausgingen und er feine Leute, anstatt liebreich sie zu trösten, täglich grausamer behandelte, so wollten sie ihn zwingen, die feste zu übergeben. Da entfloh der Ritter des Nachts durch einen unterirdischen Gang, und niemand wuhte, wo er hingekommen war. Das Schloß aber ergab sich am folgenden morgen und wurde gänzlich zerstört.
Der biedere Rublin wurde von Ritter Walter mit seinem ganzen Geschlechte von der Leibeigenschaft losgesprochen und mit schönen Gütern und stattlichen freibeiten begäbet.
(G. C. Pfeffel, Prosaische versuche und fr. Oehler, Dichtungen.)
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 31 —
Heerstraßen in unzähligen Scharen herankommenden Kreuzfahrer erwartete. Sie schifften die Donau hinab durch Ungarn, Bulgarien, Thrazien bis gen Konstantinopel. Der größte Teil des Heeres, das 50 ooo Ritter und too ooo Fußgänger zählte, zog jedoch zu Lande. Darauf setzten sie über das Meer nach Kleinasien. Aber dieser Kreuzzug war für die fränkischen ßelden nicht glücklich; denn als sie nach Syrien kamen, starb -der würzburgische Bischof Gottfried an der Pest zu Antiochia, allda er in der 5t. j)eterskirche begraben wurde.
3m Juni U90 ertrank der Kaiser Friedrich, als er in Armenien über den Fluß Salcph mit dem Pferde setzen wollte. Und die zwei obengenannten Kitter, die mit dem Herzog Friedrich, des Kaisers Sohn, bis nach Palästina tapfer mit fortrückten, wurden endlich auch von der pestilenzischen Seuche angesteckt, die unter dem Kreuzfahrerheere grausam wütete. Sie starben beide zu Itcorgato wenige Tage nacheinander.
Auch der Kaisersohn ließ sein Leben im Morgenlande. Leopold von Österreich führte dann das Beer, kehrte aber bald mit dem Reste der deutschen Ritterscharen zu Schiffe heim.
5. Ein Minnesänger.
Berr Walther von der Dogelroeiöe,
Sroer des vergaez', der taet mir leide.
(Hugo von Trimbcrg.)
Am Sockel des Frankoniabrunnens vor dem Ehrenhof der Residenz in töürzburg sitzt ein großer Meister aus den Tagen der Bohenstaufen-zeit, mit dem Dichterpreis geschmückt: Berr Walther von der Vogelweide, die Zierde der Minnesänger.
Mo seine wiege stand, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, wohl aber streiten sich gar viele (Drte um die (Ehre, die Beimat des Dichters zu sein. Walther war aus ritterlichem Stande, aber arm und um \\60 geboren. 3m Jünglingsalter zog er aus dem Vaterhause und kam an den Hof der Herzoge von (Österreich. Zu Wien erlernte er Sagen und Singen, die höfische Dichtkunst. Reinmar der Alte, der trefflichste Minnesänger, war ihm Lehrer und Vorbild. 3n höchster Blüte stand dazumal das Reich. Friedrich der Rotbart hatte siegreich in Italien gekämpft und feierte U84 das prachtvollste Reichsfest zu Mainz, von dem die Geschichte zu erzählen weiß; das Rittertum erlebte seine Glanzzeit, die Begeisterung für die Kreuzzüge war allerwärts. Kein Münder denn, wenn die Dichter jener Tage in höchster Begeisterung ihre Lieder erschallen ließen zum Lob und preis von des Reiches Herrlichkeit, von Minne und seliger Zeit.
Mit der Macht des Kaisertums war es vorbei, als um die Jahrhundertwende Staufe und Welfe sich um die Krone stritten. Wirrnis und Drangsal rissen ein im deutschen Lande. Walther verlor gerade in jener Zeit seine günstige Stellung am Wiener Fürstensitze und mußte auf die Wanderfahrt,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Gottfried Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Leopold_von_Österreich Leopold Berr_Walther Hugo_von_Trimbcrg Walther Walther Reinmar_der_Alte Friedrich Friedrich Walther