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1. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 40

1913 - Leipzig : Dieterich
In der Oberlausitz trieb man hauptsächlich Körnerbau. Es folgten 3 oder 4 Jahre lang Halmfrüchte aufeinander, und ein großer Teil der Körner diente als Viehfutter. Wiesenland gab es hier nur wenig. Die Ackerfurchen wurden nicht so tief gezogen wie heute, auch Egge und Walze weit sparsamer gebraucht. An Abwässerung nasser Stellen und Vorkehrungen gegen Abspülung durch Regengüsse dachte man wenig. Allerhand Feldunkräuter machten sich breit. Von Hederich, Wildhafer, Mohn, Trespen, Raden und Brombeersträuchern waren manchmal ganze Strecken eingenommen. Da die Erzeugung von Dünger von Jahr zu Jahr zurückging, verminderten sich die Ernteerträgnisse im ganzen Lande immer mehr. Davon machten auch die kursächsischen Domänen, die doch als bäuerliche Musterwirtschaften galten, keine Ausnahme. Nur die Schafzucht hatte sich gehoben. Der Landmann mußte, auch wenn er nicht gewollt hätte, am Althergebrachten festhalten. Den Aufschwung der Landwirtschaft verhinderte zunächst die Gemengelage der Grundstücke. Die zu einem Gehöft gehörigen Äcker hingen nämlich nicht mehr wie zu Anfang untereinander zusammen (s. S. 24), sondern lagen zerstreut in der Feldmark, oft weit auseinander. Diese Zerstückelung des Grund und Bodens machte die Feldbestellung überaus zeitraubend. Dazu kam der Flurzwang : jeder Bauer war gezwungen, sich der von der ganzen Ortschaft angenommenen Wirtschaftsweise, also der Dreifelderoder auch der Feldgraswirtschaft, anzuschließen. Er konnte mithin nicht andere Früchte bauen als sein Nachbar und hatte zu dulden, daß die Dorfgenossen, deren Felder ja ebenfalls „im Gemenge" lagen, über seine Fluren fuhren oder Vieh trieben, beanspruchte er doch dasselbe Recht auch für seine Bedürfnisse. Es ist daher nicht verwunderlich, daß es so lange dauerte, ehe z. B. Kartoffeln und Klee überall angebaut wurden. Ein weiteres Hindernis waren die „Gemeinheiten": die ländlichen Grundstücke konnten während einer bestimmten Zeit des Jahres gemeinschaftlich zu Weidezwecken benutzt wer- 40

2. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 39

1913 - Leipzig : Dieterich
Rest blieb brach liegen. Oder es diente dasselbe Flurstück in 3 aufeinanderfolgenden Jahren als Winter-, Sommer- und Brachfeld. Die Brache wurde als Weide benutzt, teilweise aber besömmert. Der Landmann bestellte also einen Teil des Brachlandes während des Sommers mit Erbsen, Wicken und Möhren, wohl auch mit weißen Rüben oder — später — mit Kartoffeln. Der Dünger wurde nach völlig beendigter Sommerbestellzeit auf einmal hinausgefahren. Er kam dann auf die ausgedörrte Brache zu liegen und blieb solange in unbedecktem, allen Entkräftungen ausgesetzten Zustande, bis der Termin kam, wo die Brachen umgerissen werden durften oder ein durchdringender Regen den harten Boden aufweichte. Uuter diesen Umständen konnte die Düngung nicht ausreichend sein, und künstlichen Dünger kannte man nicht. Im Erzgebirge und in den höhergelegenen Gebieten des Vogtlandes trieb man die Feldgras- oder Dreischwirtschast, weil dort der Getreidebau wenig erträglich war und ein einziges Brachjahr das Vieh nicht ernähren konnte. Entweder folgten aus 3 Kornjahre bis zu 20 Weidejahre, oder man säte nach einmaliger Düngung Korn, Lein, Korn und 3 bis 4 Jahre hintereinander Hafer, worauf 5 Weidejahre kamen. Im Frühjahre wurde das Vieh ausgetrieben und uur im Winter im Stalle behalten. Die meist in Stroh bestehende und darum kärgliche Stallfütterung erzeugte einen geringwertigen Dünger, der meist zum Anbau von Kartoffeln verwendet wurde. Von dem Graslande Pflügte man alljährlich nur soviel um, als man notdürftig zu düngen vermochte. Noch um die Mitte des 18. Jahrhunderts gab es um Johanngeorgenstadt nur Wiesen, keine Felder. Um Carlsfeld, Wildental und Steinbach erbaute man 1817 noch kein Getreide, nicht einmal Kartoffeln. Der Dünger wurde dort auf die Wiesen geschafft oder gar in die Bäche geworfen, wenn er nicht irgendwo unbenutzt liegen blieb. Um 1807 gedieh bei Eibenstock noch kein Roggen. Erst als der Waldsumpf entwässert und dadurch das Klima gemildert wurde, konnten Korn und Hafer, Kartoffeln und Flachs reifen. 39
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