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1. Die Provinz Posen - S. 3

1898 - Breslau : Hirt
Die Prov'uy Posen. Lage. Die Provinz Posen ist eine der zwölf Provinzen des prenßi- schen Staates und liegt in dem östlichen Teile desselben. Grenzen. Sie grenzt im Norden an die Provinz Westpreußen (Regiernngs- bezirk Marienwerder), im Osten an Rußland, im Süden an die .Provinz Schlesien, im Westen an die Provinz Brandenburg (Regie- rungsbezirk Frankfurt a. d. Oder). Im Nordosten bildet auf eine kurze Strecke die Weichsel, im Osten die Prosna, im Süden der Landgraben und im Nordwesten die Drage die natürliche Grenze. Größe. Die Provinz Posen umfaßt eine Größe von 28 956 qkm und hat eine Bevölkerung von 1 828 653 Einwohner. Der Größe nach nimmt sie die 6., der Einwohnerzahl nach die 8. Stelle unter den Provinzen des preußischen Staates ein. Die größte Ausdehnung von Norden nach Süden (vom Eintritt des Zempel- burger Wassers in die Brahe bis in die Südspitze des Kreises Kempen) beträgt etwa 260 km und die größte Entfernung von Osten nach Westen (in der Richtung von Jnowrazlaw und Schwerin a. W.) etwa 222 km. Die nördlichste Stadt ist Krone a. Br., die süd- lichste Kempen, die östlichste Argenau und die westlichste Blesen. Bodengestalt. Die Provinz, ein wellenförmiges Flachland, liegt im nord- deutschen Tieflande, und zwar zwischen den beiden Landrücken des- selben. Der norddeutsche Landrücken tritt mit ziemlich hohem Abfall von Norden her an das Thal der Netze heran, während der schlesisch-polnische Landrücken aus Schlesien einige Höhenzüge nach dem südlichen Teile der Provinz hineinsendet, unter denen der in der südöstlichen Spitze (Kreis Schildberg) bis über 200 m ansteigt. Der innere Teil der Provinz ist eine Ebene von durchschnittlich 80 bis 120 m Höhe. Sie wird von dem Flnßlaufe der Warthe, Netze und Obra in einer tieferen Einsenkung durchzogen. Die Wasserscheide zwischen der Oder (Netze) und der Weichsel bildet 1*

2. Die Provinz Posen - S. 4

1898 - Breslau : Hirt
— 4 — ein niedriger Landrücken, der von den Krakauer Höhen ausgeht und schon auf russischem Gebiete die Wasserläufe dieser beiden Ströme trennt. An der westpreußischen Grenze tritt er als eine bewaldete Sandhügelreihe in die Provinz über, geht hier nördlich an Argenau vorüber, dann fast gleichlaufend mit der Netze und verliert sich zuletzt in dem pommernschen Landrücken. Der höchste Punkt dieser Hügelkette erreicht indes bei dem nördlich von Bromberg gelegenen Bahnhof Klarheim kaum 100m, während ein das rechte Wartheufer begleiten- der Höhenzug in dem Annaberge bei Owinsk (nördlich von Posen) bis gegen 330 m ansteigt. Bewässerung. Die Provinz Posen ist reich an fließenden und stehenden Ge- wässern. Alles fließende Wasser wird teils durch die Oder, teils durch die Weichsel der Ostsee zugeführt. A. Zum Stromgebiete der Oder, die auf dem Liesel- berge in Mähren entspringt, in nordwestlicher Richtung die Provinzen Schlesien, Brandenburg und Pommern durchfließt, bei Stettin in das Stettiner Haff und aus diesem in drei Armen, der Peene, Swine und Divenow, in die Ostsee sich ergießt, gehören: 1) Die Warthe, der bedeutendste Nebenfluß der Oder und zugleich auch der Hauptfluß der Provinz. Sie entspringt in zwei Quellflüssen. Der eine derselben, die eigentliche Warthe, kommt von dem nördlichen Abhänge der Krakauer Höhen und vereinigt sich bei dem Dorfe Kilow mit der Lißwarthe, die von den Tarnowitzer Höhen kommt. Der vereinigte Fluß fließt in mehrfachen Krümmungen bei Czenstochau vorüber und dann in nördlicher Richtung bis Kolo; von hier aus wendet er sich westwärts und tritt bei Empfang der Prosna, unterhalb der russischen Stadt Peisern, in die Provinz ein. Hier setzt er zunächst seinen westlich gerichteten Lauf bis Schrimm fort, geht dann, nach Nordwesten abbiegend, über Posen nach Obornik, worauf er wiederum einen nach Westen gerichteten Lauf annimmt; nachdem er sich von Schwerin ab wiederum nord- wärts wendet, tritt er in die Provinz Brandenburg ein, nimmt bei Zantoch die Netze auf, fließt in der Richtung der letzteren weiter und mündet bei Küstrin in die Oder, der er an Wasserfülle fast gleichkommt. Der Lauf der Warthe beträgt 712 km, wovon 370 km, also mehr als die Hälfte, zu preußischem Gebiete gehören. Die

3. Die Provinz Posen - S. 5

1898 - Breslau : Hirt
— 5 — Warthe fließt fast durchgehends zwischen flachen Ufern und bildet zwischen Landsberg und Küstrin das sogenannte Warthebruch. Von Konin ab ist sie schiffbar; der Haupt-Schiffsverkehr auf ihr aber erstreckt sich nur bis Posen. Ihre bedeutendsten Nebenflüsse inner- halb der Provinz sind: a. rechts: aa. Die Welna. Sie entspringt zwischen Gnesen und Tremesfen, bildet auf ihrem Laufe mehrere Seen, fließt an Wongrowitz und Rogasen vorüber und mündet bei Oboruik in die Warthe. Auf eine kurze Strecke ist sie flößbar. dd. Die Netze. Sie entsteht aus zwei Quellflüssen, der Netze und Montwy, die sich in dem langgestreckten Trlongsee ver- einigen. Der eine der beiden Quellflüsse kommt aus dem Skorschentschinersee, der andre ist der Abfluß des Goplosees. Bei der Stadt Pakosch tritt der vereinigte Fluß (die Netze) aus dem Trlongsee und fließt zwischen niedrigen, sumpfigen Ufern in nördlicher Hauptrichtung bis Nakel; von hier aus nimmt er eine westliche Hauptrichtung an, fließt an den Städten Usch, Czarnikau und Filehne vorüber, tritt bei Em- pfang der Drage in die Neumark ein und mündet bei dem schon genannten Dorfe Zantoch in die Warthe. Die Netze ist schon seit länger als 100 Jahren bis Nakel schiffbar ge- macht worden; in neuerer Zeit kann sie auch, indem man ihr Bett auf künstliche Weise vertiefte und die Ufer eindeichte, auf ihrem oberen Laufe bis zum Goplosee befahren werden. Ihr fließen vom pommernschen Landrücken zu: «. Die Küddow, welche dem Vilmsee bei Neu-Stettiu ent- fließt und der Stadt Usch gegenüber mündet; ß. Die Drage, welche aus dem Drazigsee bei Tempelburg in Pommern kommt, auf ihrem südlichen Laufe drei Meilen weit die Grenze zwischen der Provinz Posen und Branden- bürg bildet und unterhalb des Bahnhofes Kreuz in die Netze mündet. d. links: aa. Die Prosna. Sie entspringt im Kreise Rosenberg in Oberschlesien und bildet von ihrem Eintritt in die Provinz ab mit Ausnahme einer kurzen Strecke bei Kalisch, wo das

4. Die Provinz Posen - S. 6

1898 - Breslau : Hirt
— 6 — russische Gebiet über das linke Ufer derselben hinaustritt, die Grenze gegen Rußland; ihre Mündung liegt da, wo die Warthe in die Provinz eintritt, dd. Die Obra. Ihre Quelle liegt nördlich von Koschmin. Nachdem sie an Kriewen und Kosten vorbeigeflossen, bildet sie das 82 km lange und durchschnittlich 8 km breite Obra- bruch, welches nach früheren vergeblichen Versuchen vom Jahre 1356 bis 1860 entwässert und fruchtbar gemacht worden ist. Von Kiebel aus, wo das Wasser des Bruches dem ursprünglichen Flußlaufe zugeführt wird, fließt die Obra an Kopnitz, Bentschen, Tirschtiegel, Meseritz und Blesen vorüber und mündet bei Schwerin in die Warthe. Bei Meseritz fließt ihr der von Paradies kommende Jordan, auch Paklitz genannt, zu. 2) Die Bartsch. Sie entspringt auf dem Höhenzuge, den der schlesische Landrücken nach der Provinz entsendet, südlich von Ostrowo, fließt an Schildberg vorüber und tritt bald in die Provinz Schlesien ein, wo sie als ein Wasser- und fischreicher Nebenfluß der Oder oberhalb Glogau mündet. Ihre Zuflüsse sind: a. Die Orla, welche südlich von Koschmin entspringt und bei Herrnstadt mündet, und b. Der Land graben, welcher zwischen Gostyn und Kröben ent- springt und sich unterhalb Reisen in den polnischen und schle- fischen Landgraben teilt, von denen jener fast bis zur Mündung in die Bartsch die Grenze zwischen Posen und Schlesien bildet. 3. Die Faule Obra. Sie kommt unter dem Namen „Bohlen- flnß" aus dem Kreise Meseritz (Waldbach bei Brätz), erhält als erste Verstärkung das Schwiebuser Wasser, fließt an Bomst vorüber und zeigt vor der Mündung einen unentschiedenen Lauf. Durch einen Kanal, der bei Kopnitz beginnt, wird ihr ein Teil des Ab- zugswaffers des Obrabruches zugeführt. Sie fließt bei Tfchicherzig in die Oder. B. Die Weichsel gehört nur auf eine kurze Strecke der Provinz an, und zwar dort, wo sie die Kreise Jnowrazlaw und Bromberg von den westpreußischen Kreisen Thorn und Kulm trennt. Sie entspringt aus der nördlichen Abdachung der Beskiden, durch- fließt, nachdem sie auf einer kurzen Strecke die Grenze zwischen

5. Die Provinz Posen - S. 7

1898 - Breslau : Hirt
— 7 — Schlesien und österreichischem Gebiete gebildet hat, in einem weiten, gegen Westen geöffneten Bogen Russisch-Polen und tritt oberhalb Thorn in preußisches Gebiet. Hier hat sie zunächst bis zum Eintritt der Brahe einen nordwestlichen, dann einen nordöstlichen Lauf, durchbricht den preußisch-pommernschen Landrücken und teilt sich 50 km vor ihrer Mündung in zwei Arme, die Weichsel und Nogat. Die letztere geht nach Nordosten und ergießt sich in das Frische Haff; der Hauptstrom der Weichsel hingegen fließt nordwärts an Dirschan vorüber und mündet durch einen neuen Durchstich bei Schiewenhorst in die Danziger Bucht. Die Weichsel empfängt aus der Provinz Posen die durch die Kanalverbindung wichtige Brahe. Ihr Ursprung liegt bei dem Dorfe Altbrahe an der westpreußisch-pommernschen Grenze. Sie durchfließt die großen Waldungen der Tucheler Heide und tritt dort, wo sie das Zempelbnrger Wasser aufnimmt, in die Provinz Posen ein. Hier fließt sie, von hohen Uferrändern begleitet, in südlicher Richtung an Krone vorüber bis Bromberg, wendet sich plötzlich nach Osten und mündet bei Fordon in die Weichsel. Sie hat ein bedeutendes Gefälle und daher auch einen raschen Laus, treibt zahlreiche Mühlen und wird im oberen Laufe zur Flößerei benutzt. Von Bromberg aus bis zur Mündung ist sie im Jahre 1772 schiffbar gemacht worden. Die Provinz enthält viele Hunderte von Seen, die teils einzeln, teils in Gruppen beisammen liegen. Der größte von ihnen ist der rund 30 km lange und durchschnittlich 3 km breite Goplo- see, dessen südliches Ende in russisches Gebiet hineinragt. Am linken Ufer seines nördlichen Ausgangs liegt das Städtchen Krusch- witz (Sage vom Mäuseturm). Andre größere Seen sind der Trlongsee bei Pakosch, der Powidzer, der Skorschentschiner, der Bentschener See u. v. a. Unter den künstlichen Wasserstraßen verdient der Bromberger oder Brahe-Netze-Kanal erwähnt zu werden, welcher durch Friedrich den Großen im Jahre 1773 angelegt wurde; derselbe verbindet die Brahe mit der Netze unmittelbar und die Weichsel mit der öder mittelbar. Er ist 27 km lang und sührt von Bromberg bis

6. Die Provinz Posen - S. 8

1898 - Breslau : Hirt
— 8 — Nakel, indem er die Wasserscheide zwischen dem Gebiete der Weichsel und Oder bei Bromberg durchschneidet. Da aber der Wasserspiegel der Netze bei Nakel gegen 20 vi höher liegt als der der Brahe bei Bromberg, mußten eine Anzahl Schleusen (10) gebaut werden, der- mittelst welcher die Schiffe und Flöße auf- und abwärts steigen können. In die aus Mauerwerk hergestellten Schleusen führen je zwei Thore, und zwar das eine nach der höher gelegenen und das andre nach der tiefer gelegenen Strecke des Kanals. Ein bei Rohr- bruch aus der Netze abgeleiteter Speisekanal versieht die Schleusen mit dem nötigen Wasser. Eine zweite Kanalverbindung ist im Jahre 1885 zwischen dem Trlongsee und dem südlich davon gelegenen Bronislawer See her- gestellt worden, wodurch letzterer in den Bereich der öffentlichen Wasserstraßen getreten ist. Die Obrakanäle dienen nur zur Trockenlegung des Obrabruches. Das Wasser des letzteren wird teilweise dem ursprünglichen Fluß- laufe der Obra, teilweise der Warthe bei Moschin direkt zugeführt. Durch diese Entwässerungsweise des Obrabruches sind große Flächen fruchtbaren Acker- und Wiesenlandes gewonnen worden. Auch andre Bruchländer der Provinz sind durch Abzugskanäle fruchtbar gemacht worden, so das Netzebruch, welches sich von Nakel bis Filehne er- streckt, das Bachorzebruch bei Kruschwitz und das Parchaniebruch, südlich von Argenau. Das Wasser des letzteren wird zur Weichsel abgeleitet. Klima. Das Klima der Provinz Posen ist im allgemeinen ein ge- mäßigtes, d. h. die Provinz liegt in einem Erdgürtel, auf welchem die vier Jahreszeiten regelmäßig miteinander abwechseln, und in welchem die Niederschläge aus der Luft bald Regen, bald Schnee sind. Es gleicht dem Klima des ganzen nördlichen Deutschlands. Die Witterung ist veränderlich und die Luft gesund. Südost- und Nordwestwinde sind vorherrschend; erstere bringen im Sommer Regen, im Winter Schnee, letztere im Sommer Trockenheit, im Winter eine schneidende Kälte. Bodenbeschaffenheit. Die Bodenbeschaffenheit der Provinz ist eine sehr mannigfaltige. Es wechselt oft fruchtbarer Lehm- und Thonboden in rascher Folge

7. Die Provinz Posen - S. 10

1898 - Breslau : Hirt
— 10 — der Anbau von Gemüse wird von Jahr zu Jahr allgemeiner. Ebenso erfreulich ist der Fortschritt, welchen die Landwirtschaft im Anbau der Futterkräuter gemacht hat. Weinbau wird seit langer Zeit in der Gegend von Bomst und Wollstein getrieben. Fast der fünfte Teil der Provinz ist mit Wald bedeckt. Die größten Waldungen finden sich um die Brahe, südlich von der Netze, zwischen der Warthe und Netze und in den Kreisen Birn- bäum, Meseritz, Schildberg und Kempen. Es sind dies meist Kiefernwaldungen; Laubwälder sind nur in geringer Zahl und Aus- dehnung vorhanden. In Bezug auf die wildwachsende Pflanzenwelt weist unsre Provinz nichts Eigentümliches auf. Aus dem Tierreich kommen die gewöhnlichen Haustiere vor: Pferde, Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen. Pferde und Rinder sind durch Einführung besserer Rassen aus anderen Gegenden ver- edelt worden. Zur Pflege der Pferdezucht besteht das königliche Landgestüt zu Zirke. Schönes Rindvieh giebt es namentlich in der Netzeniederung. Die Schase liefern eine sehr gesuchte Wolle, die sich durch ihre Feinheit auszeichnet. Schweine werden in großer Menge gezüchtet, und sie werden in Mengen von hier nach den Provinzen Schlesien und Brandenburg ausgeführt. Federvieh und Wildbret gibt es in übermäßiger Zahl. Sehr ergiebig ist die Fischerei in den Flüssen und Seen; außer den gewöhnlichen Fischen werden Lachse, Aale und zuweilen auch Störe in der Warthe, Netze und Brahe gefangen; in einzelnen Seen ist der Zander und die Maräne einheimisch. Auch die Bienenzucht ist nicht unbedeutend, obgleich der gewonnene Honig noch lange nicht für die einheimischen Bedürfnisse ausreicht. Das Mineralreich liefert im Verhältnis zu anderen Provinzen geringe Erzeugnisse. Metalle werden mit Ausnahme von kaum nennenswerten Mengen von Thoneisenstein und Raseneisenerz, deren hüttenmännische Verarbeitung sich nicht lohnt, gar nicht gefunden. Ein großes Steinsalzlager befindet sich bei Jnowrazlaw. Gips wird bei Jnowrazlaw und dem Dorfe Wapno in der Nähe von Exin gefunden. Das letztere Lager ist durch einen Tagbau in einer Ausdehnung von ungefähr 15 ha aufgedeckt. Der gewonnene Gips findet teils in rohem Zustande für landwirtschaftliche Zwecke Ver- Wendung, teils wird er in eigens dazu hergestellten Öfen gebrannt.

8. Die Provinz Posen - S. 15

1898 - Breslau : Hirt
— 15 — nach Posen. Ihre Länge beträgt 200 lim, wovon 170 km auf unsre Provinz fallen. 3) Öls-Gnesen; sie führt von Öls über Zdnny. Krotoschin, Koschmin. Jarotschin (hier kreuzt die vorhergenannte Strecke). Wreschen nach Gnesen und ist 160 km lang; 105 km dieser Strecke liegen in der Provinz. 4) Öls-Wilhelmsbrück. Sie durchschneidet nur den südlichsten Zipfel der Provinz in östlicher Richtung und geht über Kempen nach Wilhelmsbrück (Podzamcze), gegenüber der russischen Stadt Wieruszow. in einer Länge von 28 km. Im Bereiche der Eisenbahndirektion Bromberg liegen die Eisenbahnstrecken: 1) Schneidemühl-Thorn. Sie ist 137 km lang, zweigt sich bei Schneidemühl in östlicher Richtung von der sog. Ostbahn ab und geht über Nakel und Bromberg nach Thorn; in ihrer Verlängerung führt sie durch die Provinzen West- und Ost- Preußen bis nach Jnsterburg. Ihre Abzweigungen in der Provinz sind: a. Bromberg-Dirschau. Sie geht in nördlicher Richtung von Bromberg aus und liegt nur mit einer Ausdehnung von 26 km in der Provinz; hinter der Station Klarheim tritt sie in die Provinz Westprenßen ein. d. Bromberg-Fordon, 12 km lang. 2) Posen-Thorn. Sie geht. 141 km lang, über Gnesen. Jno- wrazlaw nach Thorn. Zweigstrecken dieser Linien sind: a. Jnowrazlaw-Bromberg; 46 km lang; b. Jnowrazlaw-Rogasen; 96 km lang; c. Jno wrazlaw-Montwy-Kr uschwitz und (1. Gnesen-Nakel. 75 km lang. 3) Posen-Neu-Stettin. Sie ist 166 km lang und führt über Obornrk. Rogasen. Kolmar und Schneidemühl nach Nen-Stettin in Pommern. 4) Posen-Strzalkowo. Sie geht in einer Länge von 67 km über Schwersenz. Kostrzyn, Nekla und Wreschen (hier kreuzt die Linie Öls-Gnesen) nach Strzalkowo. gegenüber der russischen Grenzstadt Slupce.

9. Die Provinz Posen - S. 27

1898 - Breslau : Hirt
— 27 — findet sich der Feldaltar Johann Sobieskis, den er nach seinem Zuge nach Wien der Stadt schenkte. — Pinne, kleines Ackerstädt- chen mit 2600 Einw. — Wronke, an der Warthe, 4400 Einw. — Obersitzko, 1600 Einw. — Scharfenort, 1000 Einw. 28) Kreis Obornik. 112 500 ha, 48 756 Einw. Obornik, am Einflüsse der Welna in die Warthe, 3100 Einw.; Privat-Jrrenheilanstalt; in der Nähe große Ziegelbrennereien. — Rogasen, 5000 Einw., an der Welna, hat ein königl. Gymna- sinm und eine königl. Präparandenanstalt, bedeutende Jahrmärkte. — Murowaua-Goslin, 1500 Einwohner, bedeutende Schweine- märkte. — Ritschenwalde, 1000 Einw., liegt in der Nähe des Konezabruches. Ii. Regierungsbezirk Bromberg. 1) Stadtkreis Bromberg. Bromberg, die Hauptstadt des gleichnamigen Regiernngs- bezirks, hat 46 417 Einw., ist der Sitz der königl. Regierung, einer Eisenbahndirektion, liegt auf einer Anhöhe an der Brahe, in welche hier der Bromberger Kanal mündet, und im Knotenpunkt mehrerer Eisenbahnen. In Bromberg befindet sich ein Landgericht, ein königl. Gymnasium und evangelisches Schullehrerseminar mit Präparandenanstalt, ein städtisches Realgymnasium, eine provinzial- ständische Taubstummen- und Blindenanstalt und mehrere höhere Töchterschulen. Von den 4 Kirchen sind 2 katholisch und 2 evan- gelisch. Auf dem Markte steht das Denkmal Friedrichs des Großen, von „den dankbaren Bewohnern des Netzegaues" 1862 errichtet. Die Stadt hat eine schöne Lage; unter den herrlichen Spazier- gängen ist die schattige, längs des Kanals sich hinziehende Allee besonders hervorzuheben. Die gewerbliche und industrielle Thätig- keit Brombergs erstreckt sich hauptsächlich auf Maschinenbau, Betrieb von Schneide- und Mahlmühlen (unter letzteren die großartigen Anlagen der königl. Seehandlung), Gerberei, Bier-, Essig- und Stärkefabrikation ?e. Bedeutender noch ist die Schiffahrt und der Handel mit Getreide, Mehl, Wolle, Leder und Holz, der durch die Brahe, den Kanal und die Eisenbahnen wesentlich gefördert wird. Bromberg war im Mittelalter schon eine bedeutende Stadt und durch seinen Getreidehandel berühmt. Die Pest im Jahre 1701

10. Die Provinz Posen - S. 28

1898 - Breslau : Hirt
— 28 — bis 1711 und die polnische Herrschaft brachten die Stadt so herunter, daß sie kaum 700 Einw. zählte und einem Trümmer- Haufen glich, als sie 1772 unter preußische Herrschaft kam. Seit dieser Zeit ist Bromberg immer mehr und mehr zur Blüte ge- kommen und gegenwärtig zu einer volkreichen Stadt herangewachsen. 2) Landkreis Bromberg. 149 580 lia, 77 648 Einw. Krone a. d. Br., 3900 Einw., ist von Sandhügeln um- geben. Über die Brahe, die flößbar gemacht ist und hier eine Flößenschleuse mit Trommelwehranlage hat, führen mehrere Brücken; viele Bewohner beschäftigen sich mit Töpferei. In der Vorstadt Cronthal befindet sich in dem früheren Cistercienserkloster eine Strafanstalt für männliche Strafgefangene. — Fordon, mit 2300 Einw., worunter viele Juden, an der Weichsel, treibt leb- haften Handel; hier eine Strafanstalt für weibliche Strafgefangene. — Schulitz, mit 2400 Einw., liegt an der Weichsel und an der Bromberg-Thorner Bahn. 3) Kreis Wirsitz. 118125 lia, 00369 Einw. Wirsitz, an der sog. Ostbahn, ein kleines Ackerstädtchen mit 1600 Einw. — Nakel, an der schiffbaren Netze und dem Aus- gangspunkte des Bromberger Kanals, hat 7400 Einw., die recht lebhaften Handel mit Getreide, Mehl, Holz und Brettern treiben; hier eine Zuckerfabrik. Ehemals war Nakel eine starke Festung, um deren Besitz Pommern und Polen bis zum 15. Jahrhundert miteinander stritten. Die Stadt besitzt ein königl. Gymnasium. — Lobsens, an dem gleichnamigen Wasser, mit 2300 Einw., hat Brettschneide- und Mahlmühlen. In der nächsten Nähe liegt in einem kleinen, aber schönen Eichenwalde das ehemalige Bernhardiner- kloster Gorka, zu dessen Kirche jetzt noch gewallfahrtet wird. — Mrotfchen, unfern der Rakitka, mit 2000 Einw., hat Ziegeleien, Maschinen- und Wagenfabrikation, Wiffek mit 1100 Einw. und Fried he im mit 1000 Einw. sind Ackerstädtchen. 4) Kreis Kolmar. 112 500 ha, 63318 Einw. Kolmar, an einem kleinen Znfluffe der Netze, hat 3600 Einw.; früher blühte hier das Tuchgewerbe. Schneidemühl, an der von hier ab schiffbaren Küddow, 17 000 Einw., mit einem Landgericht, einem königl. Gynmasium, einer provinzialständischen Taubstummenanstalt, Maschinenbauanstalt, Dampfknochenmehl- und tjeoro-€ck ert-ln»tffrf Ktf international® Schutbucht orschun# brnanscfiweic Äehulbuehdibliotherf
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