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1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 72

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1 — 72 - «Wer ein Falschmünzer ist, der wird verbrannt oder verfotten. Wer meineidig ist, dem soll die Zunge hinten zum Nacken herausgerissen werden." Ungetreue Frauen wurden lebendig begraben, Mordbrenner, Kirchenräuber, Grabschänder u. a. lebendig verbrannt. Landesverräter wurden gevierteilt, indem man an jeden Arm und Fuß ein Pserd spannte und so den Leib auseinander riß. Sehr ' häufig kam auch das Verstümmeln, vor. So wurden Nase und Ohren abgeschnitten, die Hand oder der Fuß abgehauen, die Augeu geblendet usw. Daneben waren auch allerlei Ehrenstrafen im Gebrauch. So mußten z. B. Obstdiebe und Verleumder mit dem Halseisen am Pranger stehen. Betrüger, Falschspieler, Bäcker, die zu kleines Brot gebacken hatten, n. a. wurden mit der sogenannten Prelle oder Wippe (einem gitterartigen Kasten) im Wasser untergetaucht und dann wieder emporgeschnellt. 4. Folter. Um einen Angeklagten zum Geständnis zu bewegen, brachte man die Folter oder Tortur in Anwendung. Der Angeklagte wurde dauu, gewöhnlich zur Nachtzeit, in ein halbdunkles Gewölbe, die Folterkammer, geführt. Tort saßen an einer Tafel die Richter, und im Hintergründe stand der Scharfrichter mit seinen Knechten bei den Folterwerkzeugen. Nim wurde der Verklagte nochmals ermahnt, reumütig zu bekennen. Tat er das nicht, so ergriffen ihn die Henkersknechte, entkleideten ihn, zogen ihm den „Marterkittel" an und begannen mit der „Daumenschraube" die Qualen. Bekannte er auch jetzt noch nicht, so steckte man seine Füße in die „spanischen Stiefel". Das waren Schrauben, mit denen mau ihm die Beine so gewaltig zusammendrückte, daß die Knochen ganz platt wurden. Erfolgte auch jetzt noch kein Geständnis, so brachte man den Verklagten auf die Leiter mit dem „gespickten Hasen". Seine Füße wurden unten an der Leiter festgebunden, die Arme aber nach oben gezogen; dabei ruhte der Körper auf einer Walze, die mit hölzernen Nägeln gefpickt war. Schrie der Gemarterte zu arg, so steckte man ihm einen Knebel, die sogenannte Birne, in den Mund. Die unerträglichen Schmerzen preßten den Gefolterten oft Geständnisse über Dinge aus, die sie niemals begangen hatten. Erst Friedrich der Große verbot die Anwendung der Folter in seinem Lande, und in der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde sie nach und nach in allen deutschen Ländern abgeschafft. Z. 6rfindangen im Ctiittdalur* 1. Die Feuerwaffen, a) Einführung. Das Schießpulver war in Deutschland schon im 12. Jahrhundert bekannt, doch wurde es nur zu Feuerwerk und Spielereien benutzt. Erst zu Anfang des 14. Jahrhunderts fing man an, das Pulver zum Fortschleudern der Geschosse zu verwenden. Die ersten Feuerwaffen tauchten um das Jahr 1320 auf. Sie waren sehr schwer zu laden und hatten einen unsicheren Schuß, so daß sie der Armbrust und dem Bogen noch keineswegs überlegen waren. Die Kanonen, aus denen man anfangs mit Steinen schoß, waren von ungeheurer Größe und sehr schwer fortzuschaffen. Die ^Feuerwaffen fanden daher sehr langsam Eingang in die Heere, und noch im Dreißigjährigen Kriege bestand die Hälfte des Fußvolks aus Hellebardieren und Pikenieren. Erst nachdem man durch die- Erfindung des Bajonetts Spieß und

2. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 14

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 14 — Der Reisende löst rechtzeitig am Schalter eine Fahr- karte (I., Ii., Iii. oder Iv. Klasse) und betritt den Wartesaal, bis der Zng kommt. Dann geht man über den Bahnsteig und besteigt den betreffenden Wagenabteil des Zng es. Jeder Zug wird von mehreren Beamten bedient. Der Zugführer leitet den ganzen Zug, der Lokomotivführer leitet deu Dampf wagen (Lokomotive), und die Schaffner lassen die Reisenden ein- und aussteigen. Auf dem Bahnhofe heißt der höchste Beamte Vorsteher (Inspektor). Ihm helfen Assistenten. Der Bahnmeister, die Weichensteller und Bahnwärter halten den Schienenweg in Ordnung, damit Unglücksfälle verhütet werden. Am Güterbahnhofe werden Frachtgüter aufgegeben und abgegeben. Der große Rangierbahnhof nach Burgwerben hin dient zum Ordnen der Güterzüge. Schadhafte Lokomotiven werden im großen Maschinenschuppen iu stand gesetzt. Von Weißenfels aus kann man in der Richtung nach Corbetha- Merseburg, nach Corbetha-Leipzig, nach Naumburg und nach Tenchern-Zeitz fahren. 2. Dem Bahnhofe gegenüber liegt das Badewüldchen mit der Gastwirtschaft „Zum Bad". Der Ort wird im Sommer, besonders aber am 2. September, von alt und jung viel besucht. Die schattige Allee iumitteu der Anlagen ist von seltener Schönheit. Die beiden schönsten Stellen der Stadt, Badewäldchen und Klemmberg, sucht mancher an Sommertagen zu erreichen, und die Saalfähre vermittelt die Verbindung. 3. Von der Fahrbrücke aus über deu Schienenweg treten wir anf die Merfeburgerstraße. Der Übergang wird fehr oft durch das Schließen der Schranken gehindert. Rechts führt die Weinbergstraße zum Güterbahnhofe. An der Merfeburgerstraße liegt die Neustadt-Apotheke. (Welche liegen am Markte?) Das Hospital nimmt gegen ein bestimmtes Einkanssgeld alte, schwache und alleinstehende Leute in Pflege. Mit demselben ist die Hospitalkirche verbunden. Das Gebäude heißt Laurentius- Hospital. Ein Edelmann, Namens Laurentius aus Jaucha bei Hohenmölsen, gründete um 1400 in der Nähe der Brücke ein Hospital dieses Namens. Bei Vergrößerung des Bahnhofes wurde es an die heutige Stelle verlegt. 4. Au die Hospitalstraße schließt sich die Katharinenstraße, an diese die Feldstraße an; sie führt zurück zur Merfeburgerstraße. Diese gabelt sich in Merseburger Chaussee und Tagewerbener Weg. Rechts von der Merseburger Chaussee liegt das Schlachthaus. ier wird alles Schlachtvieh für die Stadt geschlachtet und das leisch auf seiue Tauglichkeit untersucht; dann erst darf es ver- kanft werden.

3. Königreich Sachsen - S. 68

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 68 — z. B. bei Freiberg, Annaberg und Schneeberg. Man fand soviel Silber, daß die Bergleute einmal einen Tisch und eine Bank aus reinem Silber hergestellt haben.) Ob dies immer so geblieben ist? (Gewiß nicht! Nach und nach wird man weniger gefunden haben, zuletzt vielleicht gar nichts mehr, denn auch die größten Schätze gehen zu Ende, wenn immer nur davon weggenommen wird.) Ii. Ihr habt recht! Während man früher an drei Orten Silber fand, findet man jetzt nur noch an einem Ort Silber, bei Freiberg. Bei Schneeberg und Annaberg hat der Silberbergbau aufgehört. Als nun die Bergwerke immer weniger Silber lieferten, sah man sich das Gestein näher an, welches man früher — als man Silber in Hülle und Fülle fand — gar nicht beachtet hatte, und merkte, daß noch so manches in der Erde steckte, was herauszuholen wohl der Mühe wert war, nämlich: Blei, Nickel, Eisen, Zinn, Steinkohle und Torf. 1. Blei findet man besonders bei Freiberg. (Vorzeigen von Blei- glänz oder eines aus Blei gefertigten Gegenstandes.) — Das Blei hat eine graue Farbe und ist so weich, daß man es mit dem Messer schneiden kann. Auf dem Papiere hinterläßt es ähnliche Spuren wie der Bleistift. Es giebt keinen Klang. (Eine Silbermünze dagegen!) 2. Nickel wird bei Schneeberg und Freiberg gewonnen. Das Nickelerz (Vorzeigen!) sieht rötlich aus, das reine Metall dagegen weiß- lich. (Neu geprägte Nickelmünze!) 3. Eisenbergwerke sind in der Nähe von Schwarzenberg. (Zeigen.) Hier findet man Eisenerze von roter und schwarzroter Färbung (Vor- zeigen!) und gewinnt daraus — wie, werden wir später hören, (Vergl. S. 73 ff.) — das Gußeisen (Thürklinke!), den grauweißen Stahl (Messer- klinge!) und das hellgraue Schmiedeeisen (Platte im Ofen!). 4. Das Zinn liefern die Bergwerke bei Altenberg und Geising. Bestimme die Lage dieser Städte! (Geisingberg!) Hier findet man den Zinnstein in Form von rundlichen, schwarzen Körnern (Zeigen!) Diese sind im Gestein eingeschlossen und müssen mühsam herausgesprengt werden. Aus den schwarzen Körnern wird dann das silberweiße Zinn gewonnen. Dasselbe ist härter als Blei und sehr geschmeidig. 5. Steinkohlen werden im Westen und im Osten des Gebirges gefunden. a. Das westliche Steinkohlenlager befindet sich bei Zwickau. Bestimme die Lage dieser Stadt! — Hier führen gegen fünf- zig Schächte hinab in die dunkle Tiefe der Erde, und gegen zehntausend Arbeiter sind beschäftigt, die schwarzen Schätze dem Innern der Erde zu entreißen und ans Tageslicht zu fördern, d. Das östliche Kohlenlager Dehnt sich in der Nähe der Haupt- stadt unseres Vaterlandes, in der Nähe Dresdens, aus und zwar bei dem Dorfe Potfchappel. Bestimme die Lage dieses

4. Königreich Sachsen - S. 80

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 80 — 11. Schönheide (Blechfabrikation.) 12. Cainsdorf (Schmelzofen) — bei Zwickau. 13. Potschappel (Steinkohlen) — an der Weißeritz. 14. Altenberg (Zinn) — am Geifingberge. 15. Geising (Zinn) — am Geifingberge. 16. Karlsfeld (Torf.) Iii. Bodenschätze des Gebirges: 1. Metalle: Silber: Freiberg. Blei: Freiberg. Eisen: Schwarzenberg. Zinn: Altenberg und Geising. Nickel: Schneeberg. 2. Brenzen: Steinkohle: Zwickau und Potschappel. Torf: Karlsfeld. 3. Steine: Serpentin: Zöblitz. Marmor: Crottendorf. Iv. Gewerbe im Erzgebirge: 1. Verarbeitung des Eisens: Chemnitz, Cainsdorf, Schönheide. 2. Verarbeitung der Schafwolle: Werdau, Crimmitschau. 3. Verarbeitung der Banmwolle: Limbach. Anwendung- 1. Welche Gefahren drohen dem Bergmann bei seiner Arbeit? 2. Beschreibe den Anzug und die Werkzeuge des Bergmanns! — Gieb an, wozu die einzelnen Werkzeuge verwendet werden! 3. Erkläre: Grubenkittel, Grubenlicht, Fäustel, Fimmel, Hund, Schacht, Strecke, Erz, taubes Gesteiu, Halde, Hochofen, Pochmühle! 4. Woher mag es kommen, daß im Westen unfres Vaterlandes so viele Fabrikstüdte liegen? 5. Woran erkennt man eine Fabrikstadt schon äußerlich? (Essen, Qualm über der Stadt, rußige Häuser!) ; - 6. Warum hat mau die Steinkohlen „schwarze Diamanten" genannt? Woher beziehen wir unsere Steinkohlen? 7. Vergleiche Zwickau und Zittau, Pirna und Zöblitz, Annaberg And Freiberg, Schwarzenberg und Schneeberg! 8. Nenne Orte, in denen Schafwolle verarbeitet wird! Bestimme die Lage eines jeden dieser Orte! 9. Wie stellt man Schwarzblech her? Wie Weißblech? Wie Stanniol? 10. Wo findet man Nickel? Wo Eisen? Wo Blei? Wo Silber? Wo Kohlen? Wo Serpentin? Wo Sandstein? 11. Wo fertigt man Draht und Nägel? Wo Maschinen? Wo Blech?

5. Königreich Sachsen - S. 69

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 69 — Ortes! (Weißeritz — Windberg!) Wie die reichen Kohlen-- schätze des Weißeritzthales entdeckt worden sind, erzählt uns eine Sa-ge; sie lautet: / Vor ungefähr vierhundert Jahren weidete an einem rauhen ^Herbsttage ein Hirte seine Kühe nebst einem Pferde auf den Fluren von Potschappel. Um die erstarrten Glieder zu erwärmen, zündete er ein Feuer an. Da aber ein heftiger Wind es immer wieder auslöschte, so trug er eine Menge Steine zusammen und baute damit eine Art Mauer gegen den Blasaus. Aber wie erstaunte er, als auch seine Mauer in Brand geriet und fast gäuzlich vom Feuer verzehrt wurde! Doch merkwürdigerweise verbrannten nur die schwarzen Steine, die das mutige Pferd mit den Hufen aus der Erde herausgescharrt hatte, und die auf dem Felde zerstreut umherlagen. Der Hirt, der sich dieses Wunder nicht erklären konnte, erzählte das Erlebte sogleich seinem Herrn. Allein dieser, dem so etwas noch nicht vorgekommen war, lächle ihn aus. Am andern Tage wiederholte der Hirt den Versuch und warf abermals schwarze Steine in das Feuer, und siehe, sie verbrannten ebenso gut, wie die am Tage vorher. Nun nahm er einige Steine mit nach Hause und zündete sie in Gegenwart seines Herrn an. Jetzt mußte auch dieser glauben, daß es schwarze Steine gäbe, die eben so gut wie Holz brennen. Doch es vergingen noch viele, viele Jahre, ehe man den großen Wert der Steinkohle erkannte. 6. Torf, wie ihr ihn alle kennt, wird in großen Mengen bei Karlsfeld gestochen. Bestimme die Lage dieses Ortes! Zur sachlichen Besprechung. a. Warum gräbt man Blei? — Aus reinem Blei stellt man Bleikugeln oder Bleischrot, Bleiröhren und Bleisoldaten, Uhr- gewichte und Bleisärge her. Auch die Buchstaben (Lettern), mit denen der Buchdrucker arbeitet, bestehen zum Teil aus Blei. (Blei und Zinn.) b. Warnm sucht man nach Nickel? — Aus ihm prägt man Fünf-, Zehn- und Zwanzigpfenniger. Aus ihm fertigt man auch allerlei Schmucksachen (Uhrketten, Broschen, Armbänder) und Gerät- schasten (Kaffeekannen und -breiter u. f. w.) e. Warum werden Eisenbergwerke angelegt? — Eisen ist uns unentbehrlich. Aus ihm stellt man Maschinen, Säulen, Öfen und Töpfe her. Ans ihm fertigt man weiter Eisendraht und Eisenblech (Ofenschirm!) Aus ihm werden auch Säbel, Nadeln, Messer und Gabeln gemacht. ä. Welchen Nutzen gewährt das Zinn? — Das Schwarzblech taucht man in geschmolzenes Zinn und verleiht ihm dadurch ein silberweißes Ansehen. (Weißblech — Klempnerwaren!) — Weiter

6. Königreich Sachsen - S. 118

1897 - Leipzig : Wunderlich
9? e u n t e methodische Einheit. 1. Das Bad Elfter im Vogtlande. Jitl: Warum im Sommer so viele Kranke nach dem Süden unseres Baterlandes reisen. Daß Kranke ins Sandsteingebirge reisen, ist uns bekannt. Be- richte! (Die Kranken reisen in das freundliche Städtchen Schandau. Dort wohnen sie einige Wochen. Sie gehen in den schönen Wäldern spazieren und atmen die reine Luft ein. Gestärkt kehren sie in ihre Heimat zurück. 1. Ganz ähnlich ist es im Süden unseres Vaterlandes. Auch dort giebt es Orte, welche von schönen Wäldern umgeben sind und milde und reine Luft haben. Ein Ort hat aber noch den besonderen Vorzug, daß iu seiner Nähe heilsames Wasser aus der Erde quillt. Dieses Wasser ist stets warm, wärmer als das Wasser unseres Flusses im heißen Sommer. Es wird von den kranken Leuten getrunken oder zum Baden benutzt. Der Ort, in dessen Nähe das heilsame Wasser sprudelt, heißt Elster. — Wiedergabe. Zur sachlichen Besprechung. a. Bestimme die Lage von Elster! b. Woher kommt es, daß diese Quellen Heilkräfte besitzen? (Eisen oder Salz im Wasser aufgelöst, aber trotzdem ohne Farbe und Geruch.) 2. Elster ist das berühmteste Bad unseres Vaterlandes. Hier sprudeln elf Quellen aus der Erde. Jede Quelle ist ähnlich wie ein Schöpsbrunnen eingemauert und mit einem Elsengitter versehen. Mädchen in hübscher, sauberer Kleidung stehen dabei und füllen die Gläser der Leute, welche von dem heilsamen Wasser trinken wollen. Das Quell- Wasser wird durch Röhren auch in Badestuben geleitet, damit man es dort in Wannen lassen und in ihm baden kann. Wer getrunken oder gebadet hat, kann schöne Spaziergänge machen, hinaus in den duftenden

7. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 16

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
16 Erster Teil. Heimatkunde. eine rohe halbierte Kartoffel (von etwas unregelmäßiger Form) benutzen. Die eine Hälfte (jetzt für uns ein Berg von etwa halbkugeliger Form) zerschneiden wir senk- recht, um das Profil zu erhalten. Den zweiten „Berg" setzen wir auf ein Blatt Papier und umfahren ihn mit dem Bleistift. Unsere Zeichnung gibt den genauen Grundriß und damit die Fläche, die der Berg bedeckt. Aber sie sieht genau so aus wie die Zeichnung eines Teiches. Deshalb machen wir einen zweiten Grundriß, stechen diesmal aber mit einer Nadel vom Gipfel senkrecht bis ins Papier. Ein kleines Dreieck soll die Lage des Gipfels deutlicher bezeichnen und daneben schreiben wir die Länge der Nadel in der Kartoffel, also die „Höhe des Berges". Diese Skizze sagt uns bereits die Größe und Höhe des Berges, dazu aber auch die Seite der größeren und geringeren Steigung. Inwiefern? Noch genauere Kartenbilder erhalten wir auf folgende Weise: Wir schneiden aus der Kartoffel 3 bis 4 gleichdicke Scheiben; wir zerlegen den Berg in „Höhen- schichte n". Lassen wir die Scheiben noch übereinander liegen, so erscheinen die Schnitte als wagerecht um den Berg laufende Wege in gleichen Abständen, als „Höhenlinie n". Nun umfahren wir wieder den Fuß des Berges, ziehen die untere Schicht vor und zeichnen die unterste „Höhenlinie" usw. Das gibt eine H ö h e n l i n i e n k a r t e x). Sie ist überaus genau. Wir erkennen an ihr das Gesetz: Je näher die Höhenlinien aneinander rücken, um so steiler ist der Berg; je weiter entfernt sie sind, um so bequemer ist der Aufstieg. Haben wir aber viele solche Berge zu zeichnen, so wird die Karte mit ihrem Liniengewirr sehr unübersicht- lich. Da helfen wir uns, indem wir den Zwischenraum zwischen mehreren Höhen- linien, also die Höhenschichten, bunt ausmalen. In der Regel sind tiefere Land- striche grün, Höhere hell- bis dunkelbraun gemalt. Solche Karten sind viel deutlicher; aber es sieht aus, als ob der Abhang treppenförmig anstiege. (Vgl. die Farbentafel!) Um diesen Fehler zu vermeiden, kann man die Höhenlinienkarte so schattieren („s ch u m m e r n"), als ob der Berg im Gipsmodell vor uns stände und von der untergehenden Sonne beleuchtet würde. Das sieht sehr schön und körperlich („Pla- stisch") aus — aber die sonnenbeschienene Seite erscheint stets zu flach, die schattige zu schroff. Ein körperliches Bild erhält man auch, wenn Farbe und Schatten gleich- zeitig angewendet werden. Auf genauen Karten ist oft der Zwischenraum zwischen den Höhenlinien mit Berbindungsstrichen - (S ch r a f f e n, B e r g st r i ch e n) ausgefüllt, und zwar werden die langen Striche dünn und weiter auseinander, die kurzen dick und enggestellt gezeichnet. Die Höhenlinien selbst werden zuletzt gewöhn- lich wieder herausradiert. In solchen Karten erscheinen sanfte Böschungen hell, steile dunkel^). Für einfache flüchtige Skizzen ist das alles zu umständlich. Hier genügt die Bezeichnung wichtiger Berge durch Kreuze, Sterue, Dreiecke; langgestreckter Kämme durch dicke Tintenstriche. Am besten kommt freilich das Gelände zur Geltung, wenn man die Berge aus Gips, Ton oder Formfand modelliert. Eine solche Darstellung heißt Relief. 1) Vergl. hierzu des Verfassers „2 Modelle und 8 Karten zur Einführung in das Karten- Verständnis"; Leipzig, Fröbelhaus. 2) Es kann sich hier nur um eine vorläufige Eiuführuug haudeln, die aber nötig ist, weil bereits vom ersten Jahre an verschieden ausgeführte Karten Verwendung finden.

8. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 17

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Pom Wetter. 17 Kartenzeichen. Wir haben bis jetzt auf der Landkarte hauptsächlich die Gewässer und die Berge dargestellt. Die Wege werden in ähnlicher Weise wie die Flüsse gezeichnet, je nach ihrer Wichtigkeit als dünne, dicke oder Doppellinien, Bahnen als Doppellinien mit kleinen Querstrichen usw. Um Orte (Siedelungen) anzubringen, bedient man sich verschiedener Zeichen (Symbole), die uns Aufschluß geben über Größe, be- sonderen Zweck; z. B.: Torf. Markt. Kleinere Stadt. Größere Stadt. Haupt« und Residenzstadt. Festung x f & Schloß. Schloßruine. Kloster oder Kirche. Auch die Eigenschaften und die Benutzung des Bodens sucht man durch leicht zu zeichnende Symbole anzudeuten, vor allem auf den genauen „General- st a b s k a r t e n", z. B.: Laubwald I p 0 r-Q a-i Nadelwald fiaölll^y I«.. i A Ä]ra * M Ljlliailjljli Gemischter Haid i Q: //Ar. !saw.v.gä//, A-. y trockne,Wiese nassewese Moor, Sumjif Hulungjiehrveide Obstbau • a o. ao!l Q a • :Q Q Q güft ,Q. ft i Sa a o. a Q i a a. Q oq. a a Hofifin Wiiilerq I Park Vom Wetter. Die Wärme. Alle Wärme auf der Erde und damit alles Leben verdanken wir dem glühenden Sonnenball. Die Sonne spendet nicht immer gleiche Wärme: mittags mehr als früh, im Sommer mehr als im Winter. Das liegt an ihrer Stellung. Je höher die Sonne steht, um so steiler falten die Strahlen aus die Erde, nm so mehr er- wärmen sie den Erdboden. Zur Beobachtung der Wärme oder Temperatur benutzen wir das Thermometer. Ein Röhrchen mit flüssigem Quecksilber ist der Hauptteil Hesselben. Wie der glühende Plättstahl größer ist als der kalte, so dehnt sich auch das

9. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 19

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Vom Wetter, 19 und teilen sie in 30 gleiche Teile. Auf jeden Teilstrich setzen wir eine Senkrechte — das sind unsere Thermometer. Nun zeichnen wir die Höhe des Quecksilberfadens für jeden Tag durch einen Punkt an, etwa so, daß je y2 cm einen Grad bedeutet. Sinkt das Quecksilber unter den Gefrierpunkt, so bringen wir den Strich unter der Wagerechten an. Lies auf den Senkrechten mit den: Zentimetermaß die iwärme für jeden Tag ab und prüfe die Richtigkeit der Zahlenangaben! Welches war der wärmste, kälteste Tag? 483 Mittlere Monatstemperaturen in Dresden. Der Gang der Temperatur ist durch eine Kurve veranschaulicht. sjtoch besser kommt die Zu- und Abnahme der Wärme zur Anschauung, wenn wir die Punkte durch starke Linien verbinden wie in obenstehender Zeichnung. Bringe eine ähnliche Linie für den April an! Bis zu welchem Monat steigt die Wärme in Dresden? Fertige eine ähnliche Darstellung für den Heimatort! Die Niederschläge. Erhitzt man Wasser ün Kochtopfe, so kocht es, wird zu Dampf. Hängt man nasse Wäsche auf, so trocknet sie, weil das Wasser verdunstet. Unsichtbarer Wasserdampf oder Dunst ist immer in der Luft. Wird er sehr abgekühlt, so bildet

10. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 13

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Die Natur der Heimat. 13 Aufgaben: 1. Wo gibt es in deiner Heimat Quellen? 2. Woher kommt das Wasser eurer Wasserleitung?' 3. Gib Beispiele für Gewässer mit starkem und schwachem Gefälle! 4. Ganze Flußsysteme im kleinen kannst du auf den: Boden einer Lehmgrube, selbst auf der Laudstraße nach einem stärkeren Regen beobachten. Dort siehst du auch, luie das Wasser bald sich Risse schafft, bald Saud und Schlamm absetzt. 5. Die Höhe des Wassers im Flusse liest man an einen: Metermaß ab, das gewöhnlich an einem Brückenpfeiler angebracht ist, dem sogenannten Pegel. Kennst du einen solchen? Beobachte den wechselnden Wasserstand! 6. Suche Marken auf, die man bei starkem Hochwasser an Häusern usw. angebracht hat! 7. Wo kannst du sanfte, steile, gestufte Talhänge finden? 8. Zeichne einen Querschnitt durch unser Flußtal! 9. Wozu benutzt man meist die lehmige Flußaue wegen der Überschwemmungsgefahr? Früher waren die Flüffe durch ihre Überschwemmungen viel gefährlicher als heute. Der Mensch hat gelernt, sich gegen sie zu schützen. Er baut feste Dämme an den Ufern, legt starke Krümmungen gerade, füllt nutzlose Nebenarme aus. In größere Ströme (Elbe) baut er quer ins Wasser führende Steinwälle, damit die Flußrinne fchmaler wird und in der Mitte um fo kräftigere Strömung erhält. Solche Flüsse heißen korrigiert. Korrigiertes Flußbett, a Niederwasserstand, b Mittelwasserstand, c Hochwasserstand, d Flußdamm. Zeichnung eines Flußsystems. Flüsse lassen sich leicht auf einer Landkarte darstellen; wir zeichnen sie wie schmale Fuß- wege, auf dem Stadtplan meist als einfache Linien. Nur ganz breite Ströme werden bis- weilen durch Doppellinien wiedergegeben. Will man eine Landkarte sauber und genau ab- zeichnen, so benutzt man hierzu Hilfslinien, die sich wie die Maschen eines Netzes durchkreuzen. In nebenstehender Karte sind alle Linien 1 cm voneinander entfernt. Die einen stehen senk- recht und bilden deshalb gleichzeitig nach Norden gerichtete „Mittagslinien"; die ande- ren gehen von W nach 0 und heißen „Breiten- linien". So dient das Netz nicht nur als Hilfe beim Abzeichnen, sondern auch zur Orientie- rung nach den Himmelsgegenden. Aufgaben: 1. Zeichne das Quadratnetz nach; gib die Schnittpunkte der Flüffe mit beu Netzlinien an und ziehe dann die Flußläufe aus! 2. Vergrößere die Karte, indem du die Maschen
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