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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 41

1914 - München : Oldenbourg
— — hervorbrachen, die Umgegend plünderten und deren Bewohner auf Lösegeld gefangen wegführten. Diesem Unwesen zu steuern, zog Bischof Gerhard an Pfingsten ^393 vor das Raubschloß, belagerte dasselbe mit allem Kraftaufwands vermochte es aber nicht zu erobern und mußte an 5t. Michaels-Tag nach manchen Verlusten wieder abziehen. 3. 3m Freigerichte Alzenau finden wir in der unruheoollen Zeit Deutschlands nicht wenige Ritter, die plündern und Hauben als einträgliches Gewerbe betrieben. Besonders waren es die Herren von Bonneburg, die viele der Märker in ihren Wohnungen anfielen und plünderten, oft zu Fehde zogen, Steuern erpreßten und das Ländchen feindlichen Reisigen preisgaben, obwohl in ihrer „edelsten" Z}and das Amt des Landrichters ruhte. Wiederholt setzten deshalb die freien Märker diese unwürdigen Vögte ab (H36l[ und ^386). Aber auch nach dem Aussterben dieser Familie nahmen die Räubereien kein Ende. Die Schelrisse von Wasserlos, die Herren der Womburg bei Mömbris und Ulrich von Bergheim auf Z?üttelngefäß waren kecke Stegreifritter und vergewaltigten Bauern und Bürger, Kaufleute und pilger, so daß König Ruprecht in Verbindung mit den benachbarten Reichsstädten Ruhe schaffen mußte. Am Sonntag, den 22. Februar ^05, wurden die Burgen der Strauchritter von Reisigen eingenommen und verbrannt. Damit war den raublustigen Rittern für längere Zeit das Handwerk gelegt. 4. Aus fehdereicher Zeit. Au Beginn des ^5. Jahrhunderts herrschte in Franken auf den Straßen große Unsicherheit, allenthalben hörte man von Mord, Raub und Brandschatzung. Um diesem Übel zu steuern, schlossen die fränkischen Bischöfe, der Abt von Fulda, der Burggraf von Nürnberg und Abgesandte der fränkischen Reichsstädte im )ahre ^03 zu Mergentheim ein Bündnis, „Landfriede zu Franken" genannt. Aus den Bestimmungen des Vertrages kann man auf die Vergehen gegen Person und (Eigentum sehr leicht Schlüsse ziehen. So mußte ein Artikel vorschreiben: Alle pilger und Wallfahrer, die Kaufleute und die Ackerbauer, welche Feldfrüchte und Edein bauen, sollen in ihren Wohnungen und Gewerben sicher sein; frei sollen sein alle Straßen, Kirchen, Klöster, Geistliche, Kaufleute, Kirchhöfe, Mühlen, Pflüge mit ihren Pferden, Gchsen und Zugehör, alle Ackerleute und Weinbauer. Wer diese beschädigt, soll als Verletzer des Landfriedens und Räuber bestraft werden. Bald mußte denn auch der Bischof von Würzburg gegen Landfriedensbrecher zu Felde ziehen. Noch im gleichen )ahre belagerte er das Raub-schloß Werberg, dessen Inhaber die Stiftsuntertanen in den Ämtern

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 97

1914 - München : Oldenbourg
— 0)7 — damit sie das Feld baueten, in Summa nichts ist in der ganzen pfarr als Jammer und Not, indem sie nicht die groben Gleiekuchen zu essen haben, auch viele wegen Hungerleiben in Ohnmacht fallen. 163^ zogen die in Bamberg liegenden Schottländer im Amt Raueneck den Leuten sogar die Kleider vorn Leibe. Ebern und das ganze Amt Raueneck waren schon \632 von Bamberg her durch den Feind mit täglichen Einfällen, Rauben, Morden, plündern, Sengen und Brennen vielfältig heimgesucht worden. Getreide und Vieh waren vollständig hinweggenommen. vom v bis 5. April *634 wurde Ebern fünfmal geplündert. 3n den folgenden fahren nahmen Einquartierungen, Brandschatzungen und Raub und Mord kein Ende, viele Ortschaften lagen wüst. )n pfarr-weisach war *63^ infolge der Ausplünderungen nicht das geringste Stücklein Vieh noch einiges Getreide zur Aussaat aufzufinden. Burgpreppach und llschersdorf waren am 29. November *632 nach der Plünderung niedergebrannt worden. Der Feind führte 300 Stück Vieh hinweg. 3n Leuzendorf war *635 Krieg, Teuerung und pest. )n Gemeinfeld sind auch die Kaiserlichen zweimal eingefallen, haben den ganzen Sommerbau Tag und Nacht dreschen lassen und mitfortgeführt. Die Bauern sind in den meisten Dörfern von Haus und Hos gezogen und haben die Felder öd liegen gelassen. Die Einwohner von Neußig hielten sich sieben Wochen im Bramberger Wald auf und konnten sich des Hungers nicht erwehren." — (Senug der grausen Kunde! Nur bte Ortsnamen ändern sich, das Bild bleibt das gleiche traurige überall: Greuel, Verwüstung, Verödung, Hunger, Seuchen und Tod.---------------- 13. Schwedennol in Würz bürg. Die Stadt Würzburg seufzte unter dem Drucke besselben traurigen Schicksals wie das platte Land. Allen Stiften, Klöstern und Spitälern würden Silbergerät und anbere wertvolle Gegenstänbe, Bibliotheken und wein- und Getreibevorräte weggenommen, was der Solbat nicht pliinberte, stahl der pöbel. vergrabenes Gelb würde von den Schweden balb entbeckt. Die Armenhäuser würden ausgeraubt, so daß den Pfrünb-nern nicht einmal Brot und wein mehr gereicht werben konnte. Das Iuliusspital mußte neben den erkrankten schwebischen Soldaten noch ein ganzes Regiment gesunber Fußtruppen verpflegen. Doch schonte Gustav Aböls die Güter dieser milben Stiftung wegen der im Stiftungsbriefe des Fürstbischofs Julius enthaltenen schweren Drohworte gegen die Verderber seiner frommen Anstalt. J>n die Hauptstabt brängten sich die vornehmen Offiziere um sich zu bereichern und sie auszusaugen. Der Offizier wie der gemeine Solbat forberte mit Ungestüm gutes Essen und Trinken im Überfluß und reich* liches Futter für seine pferbe und plünberte babei, was er im Hause Eichelsbacher, Bilder aus Frankens Vergangenheit. ^

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 140

1914 - München : Oldenbourg
— Ho — getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl." Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit: V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick, | von Fechenbach, oon Speth. (Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes. Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente. | Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer- diener. 5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam- \ merötener, \ Kammerlarei. 6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch. 7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer- | laset, \ btlberdtener. 8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört- 9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | ' ^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener. 2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage. 9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800). Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später

4. Bilder aus der sächsischen Geschichte - S. 45

1889 - Leipzig : Veit
Ein deutsches Wort des Kurfürsten August (1559). 45 erfordert, daß in solcher, der beiden hohen Potentaten1 Vergleichung, des Reiches Bestes unter andern auch in dem etwas besser bedacht und die Dinge dahin gerichtet worden wären, daß dasjenige, was vor wenig Jahren dem heiligen Reiche deutscher Nation entzogen worden ist, als die Stifter und Städte Metz, Toul und Verdun und anderes, durch diese Vertragshandlung wiederum zum Reiche gebracht worden wäre." 30. Kurfürst August richtet seine Haustruppen ein (1570). Hursürst August entwarf i. I. 1570 mit eigner Hand einen Plan, nach welchem feine Haustruppen sich zu richten hatten. Seine Niederschrift lautete (mit einigen Kürzungen): „Auf nachfolgende Punkte bin ich bedacht, forthin mit Gottes gnädiger Hülfe meine Sachen am Hofe anzustellen. Dieweil ein jeder vom Adel lieber fein eigner Herr, denn seines Herrn Diener in jetziger Zeit fein will, und gleichwohl keinem Herrn, wenn anders er bei den Adeligen in einigem Vertrauen sein und bleiben will, zu raten ist, sich derfelbigen gänzlich zu entschlagen, so habe ich ungefähr auf nachfolgende Punkte gedacht. Erstlich bin ich bedacht, an meinem Hofe 40 einspännige Knechte zu halten außer dem Hauptmanne, darnach 6 Kammerjunker mit ihren Pferden, darnach 12 Junker lauter Ztreiroffer,2 welche meinem Tische und meinem Weibe aufwarten, darnach die Pferde aus meinem Stalle, soviel deren find, darnach der Räte3 Pferde, darnach der Jägerei und andere dergleichen Pferde. Über dieses bin ich bedacht 60 vom Adel zu bestellen und dieselben in vier Teile zu teilen, nämlich jedem Rittmeister 15 zu bestellen, denselben jährlich 300 fl. als Dienst- oder Wartegeld zu geben und darüber dem Rittmeister 500 fl. auf 6, 7 oder 8 Pferde, wie es die Gelegenheit geben will. Dagegen sollen sie mir dergestalt wiederum verpflichtet fein: Jeder soll mit 5 Pferden, wenn ich ihn fordern werde, bereit fein, und da ich ihn fordern werde auf Futter und Mahl, oder auf 12 fl. monatliche Besoldung zu dienen, verpflichtet fein. Ebenso sollen alle dieselben, wenn sie vorgefordert werden, in schwarzer Kleidung erscheinen. Jeder soll feines Rittmeisters Befehl gehorsam nachkommen, es fei in der Bestallung zu Hofe, im Felde oder sonst, sie sollen sich auch einzeln oder rottenweis zu verschicken in ehrlichen billigen Sachen nicht beschweren. 1 König Philipp Ii. v. Spanien und König Heinrich Ii. v. Frankreich. 2 Ein Zweirösser hatte noch einen Reiter zu stellen, deshalb „Zweirösser". 3 Manche der Räte hatten nach ihrer Anstellung auch Ritterdienste zu leisten.

5. Bilder aus der sächsischen Geschichte - S. 65

1889 - Leipzig : Veit
Drangsale und Einäscherung Bautzens (1633. 1634). 65 Verzug geschehen und aufgebracht worden, besonders sind noch dem Generalfeldzeugmeister Haubold Rucken 1000 fl. gegeben worden. Zwei starke Regimenter zu Fuß, ein Regiment Wallonen zu Roß, eiu Regiment Kroaten zu Roß und eine Kompanie Dragoner sind eingelegt worden, bei welchen allen sich eine große Anzahl Weiber, Kinder, Gesinde, Pferde u. s. w. befunden haben. Mancher arme Handwerker hatte 30, 40 bis 50 Personen den ganzen Winter über zu beherbergen und zu verpflegen. Die Verpflegung so vielen Volks ist uns allein auf dem Halse geblieben, da die Kompanie-Offiziere und Soldaten die geringe Kontribution ans dem Lande der Nieder-Lausitz geteilt haben; die andern Städte, welche nach Versicheruug von Jllo und Terzky hierfür Kontribution zahlen sollten, wurden alle bis auf Kameuz gleichfalls mit belegt, daß sie mit ihrer eignen Garnison mehr als zu thun hatten. In Zittau blieb das böhmische Regiment noch liegen. Rach Görlitz wurde Fürst G. von Lobkowitz gelegt. In Lauban haben auch etliche neue Kompagnien ihren Sammelplatz/ denen der Rat und die Bürgerschaft das Lauf- oder Antrittsgeld hat geben müffen. Löbau hat Rittmeister Avalen mit Terzkyschen Soldaten besetzt. Auch nach Gubeu und an andere Orte kam kaiserlich Volk. So kam es, daß hier mancher arme Mann 10 u. f. w. bis 50 Thlr. hat wöchentlich seinem Gast geben müssen. Die Tafel des Obersten Golz hat in der ersten Woche in die 400 Thlr. gekostet, und als wir damit nicht haben folgen körnten, haben wir demselben wöchentlich 215 Thlr. bar nebst einem Eimer Rheinwein zur Kost und Tafelgeld geben müssen. Unsere Scheunen sind ausgeschlagen, und der ganze Zuwachs desselben Jahres ist samt allem Heu und Stroh weggenommen worden. Daneben hat man die innere Stadt angefangen zu befestigen und deshalb säst die gauze auswendige Stadt abgebrochen, auch an der äußeren Stadtmauer ein Stück wohl an 1000 Klaftern lang niederwerfen lasten, und was vom Holze zum Baue nicht dienlich war, das haben die Soldaten weggenommen. 28 Wochen lang dauerte das kostbare Zehren, Niederreißen, Befestigen, alles zu unsrer höchsten Beschwerde und unüberwindlichem Schaden, wie denn wir dadurch sämtlich an den Bettelstab geraten sind und uns nun leider mit Bettel behelfen müffen. Denn die ganze Vor- und answendige-Stadt, in welcher zuvor an 1000 Wirte waren, ist ganz öde und wüst geworden. In der inwendigen Stadt haben die Bürger bis auf 80 aus ihren Häusern gehen und dieselben den Soldaten, um nach ihrem Gefallen drinnen zu Haufen, aus Not und Armut überlasten müffen. Schriftliche und mündliche Klagen und Bitten um Linderung wurden abgewiesen. In den Befestigungsbau hat man auch drei unserer Kirchhöfe mit eingezogen und in denselben etliche 1000 Leichen der lieben Unseren ausgegraben, zerrissen und stückweise auf dem Schubkarren wie Schutt in die Verschalungen gefahren und geworfen. Zwei Kirchen find deshalb abgebrochen worden. Außerdem hat mau unsere Weiber, Kinder und Gesinde Silber a. d. sächs. Gesch. 5

6. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 65

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Xii. Rudolf der Erste, von Habsburg. 65 durch den Gegensatz zwischen dem prunkvollen Aufzug des reichen Böhmenkönigs und der ärmlichen Soldatenkleidung Rudolfs. Dieser rasche Erfolg vermehrte das Ansehn des neuen Königs im ganzen Reiche; aber er war noch nicht endgültig, denn Ottokar rüstete gewaltig, um die Demütigung, die an seinem stolzen Herzen nagte, wieder abzuschütteln. So kam es schon nach zwei Jahren zu einem neuen Waffengange. Auf dem Marchfelde (nordöstlich von Wien) wurde 1278 die Entscheidungsschlacht ge- 1278 schlagen. Lauge schwankte das Kriegsglück; Rudolf selbst, vom Pferde geworfen und verwundet, entging mit genauer Not der Gefangenschaft und dem Tode; erst als Ottokar tapfer kämpfend fiel, war Rudolfs Sieg entschieden. Böhmen und Mähren verblieben dem Hause Ottokars, dessen Sohn und Nachfolger Wenzel Rudolfs Schwiegersohn wurde; Österreich aber und Steiermark verlieh dieser, nachdem durch lauge Unterhandlungen die Zustimmung der Fürsten erreicht war, an seine Söhne; nach einiger Zeit kamen dazu Kärnten, Krain und schließlich (1363) auch Tirol, so daß die Hausmacht her Habsburger in den Alpenlänbern, wie sie noch heute besteht, aufgerichtet war. C. Rudolfs weitere Regierung und Cod. Seine Herrscherpflichten in Deutfchlanb suchte Rubolf hauptsächlich durch Herstellung des Lgnbfriebens zu erfüllen, auf den er die Fürsten und Stände der einzelnen Landschaften verpflichtete. Jeder mußte geloben, wenigstens für einige Jahre sich der Selbsthilfe zu enthalten und in Streitfällen gerichtlichen Urteilen und Schiedssprüchen sich zu unterwerfen, wobei jedoch ehrliche Fehde nicht ganz ausgeschlossen war. Unnachsichtlich verfolgte Rudolf die Stegreifritter, die vom Raube lebten. In seiner Kriegsfreudigkeit unternahm er es persönlich, ihre Burgen und Schlupfwinkel zu zerstören (in Thüringen allein 66); die Raubritter ließ er mit dem Schwerte hinrichten, das Gesindel aufknüpfen. Der heilsame Schrecken, den diese Strenge verbreitete, kam vor allem dem Handel der Städte zugute und verpflichtete sie zur Dankbarkeit gegen den König; aber als dieser versuchte, dem Königtum Ersatz für die verloren gegangenen Einnahmen durch eine den,Städten auferlegte Reichssteuer zu schaffen, fand er viel Widerstand. Auch die Fürsten wurden schwierig, als sie sahen, wie unermüdlich Rudolf au der Erhöhung nnb Bereicherung seines Hauses arbeitete. Seine Absichten auf Thüringen au vollziehen, hinberte ihn nur das Ansehen, das Heinrich der Erlauchte genoß; Vogel, Eeschichtsleitfaden, Quarta. 5

7. Deutsches Lesebuch - S. 209

1844 - Hamburg : Herold
209 Der Karl hub an zu sprechen: „Man gab mir Gold und Gut, Und wollte mich bestechen Um einen Bischofshut. „Der Eine hundert Gulden, Der And're tausend gar: Ich ließ des Stiftes Schulden Damit bezahlen baar. So ist es wohl verwendet. Kein Heller kam davon. Und die es mir gesendet. Die haben Gottes Lohn. Das Bisthum frei von Schulden Gznn' ich dem armen Mann, Von dem ich einen Gulden, Nur Einen heut gewann. Den schaffet mir zur Stelle, Er soll hier Bischof sein: Bei jener Waldkapelle Verweilt er, holt ihn ein." Das Pfäfflein sah erstaunet. Was sich mit ihm begab. Der Kaiser, wohlgelaunet. Half ihm vom Pferd herab: Kein Wild möcht' ich erjagen, Ließ Hirsch und Reh entfliehn: Dafür nun sollt ihr tragen Das edle Hermelin. Karl der Große und der Sachsenherzog Wittekind im Dome zu Halberstadt. In der grausen Vorzeit Tagen, Wo der Ort, den wir bewohnen. Noch mit Heiden angefüllt; Wo an bleichen Götzenthronen Nach den alten Bardensagen, Manches blut'ge Opferbild! . Straus Kindcrsr. 2ter Th. 14

8. Sächsischer Zeitspiegel - S. 262

1862 - Döbeln : Thallwitz
263 Zu Anfänge der Regierung Friedrich Augusts war die Armee etwa 27,000,1787: 31,000. im Jahre 1806: 27,000 Mann (21,000 Mann Infanterie und 6000 Mann Cavallerie). 1812: 31,700 Mann stark. Als Rheinbundfürst hatte der König 20,000, als Mitglied des deutschen Bundes (nach der Landestheilung) 12,000 Mann regulaires Militair und 2000 Mann Reserve zu unterhalten und beziehendlich zu stellen. Statt der vormaligen Bürgergarden, die im Jahre 1828 neu organisirt worden waren, traten durch Gesetz vom 29. November 1830 in 36 der größer» Städte Sachsens Communalgarden ins Leben, denen, mit wenig Aus- nahmen, alle waffenfähigen Personen vom 21.—50. Lebens- jahre beizutreten verbunden waren, um polizeiliche Ordnung, Ruhe und Sicherheit aufrecht erhallen zu helfen. Im Abgabenwesen gingen wenig Veränderungen vor. Die directen Steuern, nämlich Schock-, Quatember- und Personalsteuer, Donativgelder und Schönburgsches Con- lingent dauerten fort; ebenso, was die in di recten Steuern betrifft, die Trank-, Mahl-, Stempel-, Fleischsteuer, das Ge- leite, die Grenz- und Generalaccise. Ein neues Grund- steuer-System, dessen dringendes Bedürfniß man fühlte, wurde vorbereitet, kam aber in diesem Zeiträume nicht zur Ausführung. Von neuen Steuern kamen auf (statt des frühern Elbgeleites) der Elbzoll (1821), ein allgemeiner Gewichtszoü, und die Chausseegelder, welche Abgabe 1804, nachdem verschiedene Chausseen gebaut worden waren, allgemein normirt wurde. Eine neue Geleitsordnung erschien 1823 und blieb in Geltung bis 1834. Sie galt nur für die Erblande, nahm die einzelnen Gemeinden, Rit- tergütern und Privaten zustehenden Geleite aus, ließ aber Pflaster-, Brücken- und Chausseegelder neben dem Geleite be- stehen. In den Jahren 1822 —1824 traten im Accis- w e se n verschiedene Veränderungen ein. Die allgemeine Land- und Waarenaccise wurde aufgehoben, ebenso die neuesten Ausgangszölle und alle bis dahin erhobenen besonder» Grenz- zölle, Imposten und Licenten, auch die Tranksteuer von aus- ländischen Getränken. An deren Stelle trat eine allgemeine Grenz accise (1822), welche an d'er Grenze von allen ein- gehenden Waaren nach einem mäßigen Gewichtstarife er- hoben wurde, doch mit Ausnahme aller nach Leipzig gehen-

9. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 200

1812 - Dresden Leipzig : Selbstverl. K. Engelhardt
f soo Is.mai. Kf.monh erh.v.k.karlv.bcfehl preis gegeben wurde, nachdem man Soldaten und Matrosen theils ermordet, theils über Bord ge- worfen hatte. Eine Art von Wunder würde es gewesen seyn, wie eine kaum 3000 M. starke Besatzung einem Be- lagerungs - Korps von 13,00s M. so viel Schaden zufügen, so lange widerstehen konnte, hatte der Kurfürst letzteres nicht mit a b si ch t l i ch e r S a u ru- fe ligkeit angeführt. Nicht genug, daß er oft abwesend war, fehlte cs dem Soldaten auch oft an Löhnung und Proviant. Schon im Januar boten die Unzufriednen im Lager dem Magistrat in der Stadt Geschütz, Ge- wehr und Pulver an, wenn er ihnen einen Monat Sold reichen wolle — und — noch im Mai war dieser vom kaiserlichen Kommissar, Lazarus von Schwendi, nicht ausgezahlt — Brod aber, drei- mal theurer im Lager, als in der belagerten Stadt, mangelte dem Krieger schon seit 2 Tagen. Dies bewirkte den Ausbruch einer Empörung, die langst schon m Aller Herzen kochte. Unter wüthendem Schreien: Geld! Geld! überfiel man Schwendis Haus und Kasse, und nahm ihm, ausser Wein, Bier, Silbergcräth rc. 1300 Rthlr. baar. Auch ward ein Brodwagcn, hetiimmt für die Edelleute im Lager, rein ausge- plündert. Nur mit Gewalt konnte Albrecht von Brandenburg die Meuterei dampfen, indem er auf der Stelle 27 hängen, 18 in die Elbe und jo in Ketten werfen lies. Eine

10. Bilder aus dem sächsischen Berglande, der Oberlausitz und den Ebenen an der Elbe, Elster und Saale - S. 172

1883 - Leipzig : Spamer
172 Die Bergwerke des Erzgebirges. trifft, so kann er dennoch nicht ans ein hohes Alter rechnen. So sehr auch in den Gruben für Beseitigung der schlechten Wetter gesorgt wird, so bleibt es doch immer Grubenluft, was er atmet, und sie ist obendrein noch verschlechtert durch Lampendunst, Bohrmehlstaub und Pulverdampf. Durch die lange Ent- behrung des Sonnenlichtes, den häufigen grellen Wechsel der Temperatur beim Ein- und Ausfahren, die nahe Berührung mit dem tropfenden Gestein und die große Anstrengung bei magerer Kost muß die Gesundheit leiden. Daher ist selbst der junge, vollkrästige Mann hager und blaß, in späteren Jahren ist das Gesicht beinahe fahl und von tiefen Furchen durchzogen. Dem Hüttenmann geht es nicht besser als dem Bergmanne. In den vierziger oder fünfziger Jahren erwartet sie meist die Berg- oder Hüttenkatze, auszehrende Krankheiten, welche sie bald wegraffen. Greise Knappen sind selten. Man sollte meinen, ein so beschwerlicher und gefährlicher Berns müßte die Leute zurückschrecken, zumal bei dem geringen Lohne, der kaum hinreicht, die unentbehrlichsten Bedürfnisse zu bestreiten. Und doch hat es dem erz- gebirgischen Bergbau nie an Arbeitern gefehlt! Ein Hauptgrund für diese Er- scheinung ist die von Geschlecht zu Geschlecht sich fortpflanzende Gewohnheit. „Zu keiner Beschäftigung fühlt sich das Volk mehr hingezogen, als zu einer solchen, die den natürlichen Bedingungen der Ortlichkeit gemäß entstanden ist, und die zumal eine rühmliche Geschichte hinter sich hat. An der Meeresküste ist es selbst- verständlich, daß der Sohn eines Seemanns Matrose wird; er tritt, sollten auch Vater und Großvater zur See umgekommen sein, sorglos und wohlgemut den Gefahren des Meeres entgegen. So dünkt es auch dem Bergmannskinde ganz selbstverständlich und in der Ordnung, daß es den väterlichen Beruf er- greife." Es entsteht so ein erblicher Berufsgeist, der durch die straffe Manns- zucht, durch die Jahrhunderte alte Knappschaftsverfaffung, durch das Bewußtsein, einer großen und in aller Welt rühmlich bekannten Körperschaft anzugehören, und das dadurch genährte Ehrgefühl erhalten und gefördert wird. So gering der Verdienst ist, so ist er doch zu allen Zeiten sicher; der Bergmann ist nicht, wie der industrielle Arbeiter des Erzgebirges, iu seinem Erwerbe fortwährenden Schwankungen unterworfen. Er weiß auch, daß zu Zeiten der Teurung durch allerhand wohlthätige Einrichtungen für ihn gesorgt, daß er auf Kosten seiner Zeche verpflegt und geheilt wird und auch ein Wartegeld fortgenießt, wenn er verunglückt, und daß er endlich, wenn er „bergfertig", d. h. vor Alter und Krankheit zur Arbeit unfähig ist. ein Gnadengeld bekommt, von dem selbst seinen Hinterlassenen etwas bleibt. Daher ist er mit Treue seinem Berufe zu- gethan, daher find immer aufs neue junge Kräfte bereit, die Lücken auszufüllen, welche der Lauf der Dinge oder der jähe Zufall in der sestgeschlossenen Gemein- schast hervorrufen. Zn den Mulden- und Halsbrückener Hütten. Ehe die Eisenbahn von Dresden nach Freiberg letztere Stadt erreicht, überschreitet sie auf einem hohen Viadukte das Thal der östlichen Mulde. Schon eine ziemliche Strecke vorher erblickt man vom Zuge aus auch am heitersten Tage vor sich im Westen eine dunkle Wolke, die man sehr bald als aus Rauch bestehend erkennt, ohne daß man die Essen zu entdecken vermag, welchen derselbe entflieht. Das Rätsel löst sich, wenn sich der Zug dem Thalrande nähert und bald darauf den Viadukt
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