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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Posen - S. 3

1898 - Breslau : Hirt
Die Prov'uy Posen. Lage. Die Provinz Posen ist eine der zwölf Provinzen des prenßi- schen Staates und liegt in dem östlichen Teile desselben. Grenzen. Sie grenzt im Norden an die Provinz Westpreußen (Regiernngs- bezirk Marienwerder), im Osten an Rußland, im Süden an die .Provinz Schlesien, im Westen an die Provinz Brandenburg (Regie- rungsbezirk Frankfurt a. d. Oder). Im Nordosten bildet auf eine kurze Strecke die Weichsel, im Osten die Prosna, im Süden der Landgraben und im Nordwesten die Drage die natürliche Grenze. Größe. Die Provinz Posen umfaßt eine Größe von 28 956 qkm und hat eine Bevölkerung von 1 828 653 Einwohner. Der Größe nach nimmt sie die 6., der Einwohnerzahl nach die 8. Stelle unter den Provinzen des preußischen Staates ein. Die größte Ausdehnung von Norden nach Süden (vom Eintritt des Zempel- burger Wassers in die Brahe bis in die Südspitze des Kreises Kempen) beträgt etwa 260 km und die größte Entfernung von Osten nach Westen (in der Richtung von Jnowrazlaw und Schwerin a. W.) etwa 222 km. Die nördlichste Stadt ist Krone a. Br., die süd- lichste Kempen, die östlichste Argenau und die westlichste Blesen. Bodengestalt. Die Provinz, ein wellenförmiges Flachland, liegt im nord- deutschen Tieflande, und zwar zwischen den beiden Landrücken des- selben. Der norddeutsche Landrücken tritt mit ziemlich hohem Abfall von Norden her an das Thal der Netze heran, während der schlesisch-polnische Landrücken aus Schlesien einige Höhenzüge nach dem südlichen Teile der Provinz hineinsendet, unter denen der in der südöstlichen Spitze (Kreis Schildberg) bis über 200 m ansteigt. Der innere Teil der Provinz ist eine Ebene von durchschnittlich 80 bis 120 m Höhe. Sie wird von dem Flnßlaufe der Warthe, Netze und Obra in einer tieferen Einsenkung durchzogen. Die Wasserscheide zwischen der Oder (Netze) und der Weichsel bildet 1*

2. Die Provinz Posen - S. 15

1898 - Breslau : Hirt
— 15 — nach Posen. Ihre Länge beträgt 200 lim, wovon 170 km auf unsre Provinz fallen. 3) Öls-Gnesen; sie führt von Öls über Zdnny. Krotoschin, Koschmin. Jarotschin (hier kreuzt die vorhergenannte Strecke). Wreschen nach Gnesen und ist 160 km lang; 105 km dieser Strecke liegen in der Provinz. 4) Öls-Wilhelmsbrück. Sie durchschneidet nur den südlichsten Zipfel der Provinz in östlicher Richtung und geht über Kempen nach Wilhelmsbrück (Podzamcze), gegenüber der russischen Stadt Wieruszow. in einer Länge von 28 km. Im Bereiche der Eisenbahndirektion Bromberg liegen die Eisenbahnstrecken: 1) Schneidemühl-Thorn. Sie ist 137 km lang, zweigt sich bei Schneidemühl in östlicher Richtung von der sog. Ostbahn ab und geht über Nakel und Bromberg nach Thorn; in ihrer Verlängerung führt sie durch die Provinzen West- und Ost- Preußen bis nach Jnsterburg. Ihre Abzweigungen in der Provinz sind: a. Bromberg-Dirschau. Sie geht in nördlicher Richtung von Bromberg aus und liegt nur mit einer Ausdehnung von 26 km in der Provinz; hinter der Station Klarheim tritt sie in die Provinz Westprenßen ein. d. Bromberg-Fordon, 12 km lang. 2) Posen-Thorn. Sie geht. 141 km lang, über Gnesen. Jno- wrazlaw nach Thorn. Zweigstrecken dieser Linien sind: a. Jnowrazlaw-Bromberg; 46 km lang; b. Jnowrazlaw-Rogasen; 96 km lang; c. Jno wrazlaw-Montwy-Kr uschwitz und (1. Gnesen-Nakel. 75 km lang. 3) Posen-Neu-Stettin. Sie ist 166 km lang und führt über Obornrk. Rogasen. Kolmar und Schneidemühl nach Nen-Stettin in Pommern. 4) Posen-Strzalkowo. Sie geht in einer Länge von 67 km über Schwersenz. Kostrzyn, Nekla und Wreschen (hier kreuzt die Linie Öls-Gnesen) nach Strzalkowo. gegenüber der russischen Grenzstadt Slupce.

3. Schaumburgische Geschichte - S. 32

1908 - Rinteln : Bösendahl
— 32 — 6. Das Kloster Möllenbeck. t Wie das Kloster gebaut wurde. Um das Jahr 890 lebte in der Gegend von Rinteln ein edler Mann mit Namen Uffo. Er machte einst eine Wallfahrt nach dem heiligen Grabe, und da er viele Jahre ausblieb, glaubte Hildburg, sein Weib, er sei unterwegs gestorben. Darum verwendete sie all ihren Reichtum dazu, zu Gottes Ehre ein Kloster zu gründen. Wo die Molenbete (Mühlenbach) in das Wesertal tritt, sollte es erbaut werden. >^ie wandte sich deshalb an den Bischos von Minden, den obersten Geistlichen in unserer Gegend, der alsbald Werkleute schickte, die den Platz abmaßen und absteckten. Die Bauern aus Möllenbeck und der Umgegend mußten viele Fuder Steine vom Bückeberge und viele Fuder Land von der Weser holen, und nun begann ein emsiges Hacken, Hauen und Bauen, bis nach vielen Monaten zuerst die Kirche fertig dastand. An die Kirche bauten sie dann noch andere Gebäude, die Wohnungen für die Klosterleute, eine Herberge für Gäste und ein Haus für Krause. Alle diese Gebäude schlossen einen großen, viereckigen Platz ein, den Klosterhof, auf dem die Leute des Klosters begraben wurden. Rund um den Klosterhof ging eine Säulenhalle, der sog.kreuzgang. Nicht weit von den Hauptgebäuden wurden nun noch Wohnungen für die Handwerker, Hirten und Knechte und Stallungen für das Vieh angelegt. Dazwischen wurden Gärten eingerichtet, in denen feines Obst und Gemüse gezogen werden sollte. Um die ganze Anlage wurde eine hohe Mauer gezogen, die die Leute im Kloster von der Welt abschließen sollte. Kloster = das Eingeschlossene. Als nun im Jahre 896 alles fertig war, kam der Bischof von Minden und weihte das Kloster ein. T Von den Leuten im Kloster. Bald kamen nun auch Leute in das Kloster. Es waren Frauen und Jungsrauen, die ein frommes Leben führen und Gott in der Stille dienen wollten. Man nannte sie Nonnen. Sie trugen ein .schwarzes Kleid und verhüllten ihr Gesicht mit einem Schleier. Die Nonnen nannten sich untereinander Schwester. Die oberste unter ihnen, die alles leitete, hieß Äbtissin; sie wurde von den Nonnen gewählt. Die

4. Schaumburgische Geschichte - S. 33

1908 - Rinteln : Bösendahl
— 33 — Nonnen mußten bei ihrem Eintritt ins Kloster geloben, der Äbtissin zu gehorchen und ein frommes Leben zu führen. Des Morgens, Mittags und Abends versammelten sich die Nonnen in der Kirche, wo Gebete gesprochen, Psalmen gesungen und Abschnitte aus der Bibel verlesen wurden. In der Zwischenzeit stickten und nähten oder lasen sie, oder sie gingen im Kreuzgang spazieren. Am Mittage sammelten sich alle in dem großen Speisesaale, wo gegessen wurde. In einem gemeinsamen Schlafsaale schliefen alle. So lebten die Nonnen nach einer ganz bestimmten Ordnung, die auch Regel hieß. Alle Klöster, in denen nach denselben Regeln gelebt wurde, bildeten einen Orden. Die Nonnen zu Möllenbeck gehörten zum Orden der Angustiuerinnen. t Von den Klostergütern. Zum Unterhalte der Nonnen schenkte Hildburg dem Kloster Möllenbeck das ganze Dorf Möllenbeck und 100 Knechte, die für das Kloster arbeiten und das Land beackern mußten. Später schenkten auch viele fromme Leute dem Kloster ihre Güter, wodurch sie sich die Seligkeit zu verdienen hofften. Andere Güter wurden von dem Kloster angekauft, sodaß sich dessen Besitz bald über die ganze Umgegend erstreckte. Diese Güter waren auf 9 oder 12 Jahre an Meter verpachtet (siehe Seite 36!) und in Bezirke eingeteilt, welche Ämter genannt wurden. Es gab deren sieben: 1. Das Dom- ober Dommeieramt. Es hatte seinen Namen von dem Domhofe zu Möllenbeck. Es gehörten dazu Güter zu Tutenhausen (wüst), Uchtdorf, Rottorf (wüst), Hatteln (wüst), Ottbergen (wüst), Kalldorf, Jmesfen, Laßbruch, Silixen. Bremke, Rott und Algesdorf bei Rodenberg. 2. Das Turmamt. Es war benannt nach der Familie vom Turme. Es umfaßte den Oberhof, auch Turm- oder Uffenhof genannt, zu Möllenbeck und Güter zu Tutenhausen, Ottbergen, Langenholzhausen, Hedelinghausen, Westendorf, Rodefeld, Jmessen, Grißme, Rehren, Ostendorf, Seedörf (heute Saarbeck). 3. Das Rottorfer Amt, benannt nach dem Geschlechte von Rottorf, mit Gütern zu Rottorf, Bernsen, Eisbergen, Volksen, Rott, Tutenhausen, Hattendorf, Rinteln. 4. Das Heidelbecker Amt. Es war an die Familie von Heilbeck verpachtet. 5. Das Seedorfer oder Saarbecker Amt, womit das Geschlecht von Seedorf in Seedorf, jetzt Saarbeck, belehnt war. 6. Das Wulfringdorfer Amt, im Lippifchen belegen. 7. Das Hachmühler Amt in der Nähe von Münder a. Deister. Die Abgaben, die die Meier von diesen Gütern entrichten mußten, bestanden nicht in Geld, sondern in Schweinen, Schafen, 3

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 41

1914 - München : Oldenbourg
— — hervorbrachen, die Umgegend plünderten und deren Bewohner auf Lösegeld gefangen wegführten. Diesem Unwesen zu steuern, zog Bischof Gerhard an Pfingsten ^393 vor das Raubschloß, belagerte dasselbe mit allem Kraftaufwands vermochte es aber nicht zu erobern und mußte an 5t. Michaels-Tag nach manchen Verlusten wieder abziehen. 3. 3m Freigerichte Alzenau finden wir in der unruheoollen Zeit Deutschlands nicht wenige Ritter, die plündern und Hauben als einträgliches Gewerbe betrieben. Besonders waren es die Herren von Bonneburg, die viele der Märker in ihren Wohnungen anfielen und plünderten, oft zu Fehde zogen, Steuern erpreßten und das Ländchen feindlichen Reisigen preisgaben, obwohl in ihrer „edelsten" Z}and das Amt des Landrichters ruhte. Wiederholt setzten deshalb die freien Märker diese unwürdigen Vögte ab (H36l[ und ^386). Aber auch nach dem Aussterben dieser Familie nahmen die Räubereien kein Ende. Die Schelrisse von Wasserlos, die Herren der Womburg bei Mömbris und Ulrich von Bergheim auf Z?üttelngefäß waren kecke Stegreifritter und vergewaltigten Bauern und Bürger, Kaufleute und pilger, so daß König Ruprecht in Verbindung mit den benachbarten Reichsstädten Ruhe schaffen mußte. Am Sonntag, den 22. Februar ^05, wurden die Burgen der Strauchritter von Reisigen eingenommen und verbrannt. Damit war den raublustigen Rittern für längere Zeit das Handwerk gelegt. 4. Aus fehdereicher Zeit. Au Beginn des ^5. Jahrhunderts herrschte in Franken auf den Straßen große Unsicherheit, allenthalben hörte man von Mord, Raub und Brandschatzung. Um diesem Übel zu steuern, schlossen die fränkischen Bischöfe, der Abt von Fulda, der Burggraf von Nürnberg und Abgesandte der fränkischen Reichsstädte im )ahre ^03 zu Mergentheim ein Bündnis, „Landfriede zu Franken" genannt. Aus den Bestimmungen des Vertrages kann man auf die Vergehen gegen Person und (Eigentum sehr leicht Schlüsse ziehen. So mußte ein Artikel vorschreiben: Alle pilger und Wallfahrer, die Kaufleute und die Ackerbauer, welche Feldfrüchte und Edein bauen, sollen in ihren Wohnungen und Gewerben sicher sein; frei sollen sein alle Straßen, Kirchen, Klöster, Geistliche, Kaufleute, Kirchhöfe, Mühlen, Pflüge mit ihren Pferden, Gchsen und Zugehör, alle Ackerleute und Weinbauer. Wer diese beschädigt, soll als Verletzer des Landfriedens und Räuber bestraft werden. Bald mußte denn auch der Bischof von Würzburg gegen Landfriedensbrecher zu Felde ziehen. Noch im gleichen )ahre belagerte er das Raub-schloß Werberg, dessen Inhaber die Stiftsuntertanen in den Ämtern

6. Landeskunde der Provinz Posen - S. 42

1902 - Breslau : Hirt
42 E. Bevölkerung stellt sind und je einen Oberpostdirektor an der Spitze haben. Der Oberpostdirektionsbezirk Posen umfaßt den Regierungsbezirk Posen mit 3638,5 km Telegraphenlinien und 424 Verkehrsanstalten. Zum O der- postdirektionsbezirk Bromberg gehört der Regierungsbezirk Bromberg und außerdem die westpreußischen Kreise Deutsch-Krone, Flatow, Konitz, Schlochau und Tuchel. Der Bezirk umfaßt 3354 km Telegraphenlinien und 420 Verkehrsanstalten. Die Verkehrsanstalten der Post gliedern sich in Post- bezw. Tele- graphenämter I, unter der Leitung von Post- bezw. Telegraphendirektoren, Postämter Ii, unter der Leitung von Postmeistern, und Postämter Iii unter Postverwaltern. Außerdem gibt es Postagenturen und Posthilfsstellen. d. Geldverkchr, Gescllschafrs- und Genossenschaftswesen. Handel und Verkehr, Gewerbefleiß und Landwirtschaft, Produktion und Umsatz, wie überhaupt das gesamte wirtschaftliche Leben in der Provinz werden sehr unterstützt und gefördert durch das Kredit-, Gesellschafts- und Genossen- schaftswesen. Die Reichs bank, eine staatliche Einrichtung zur Regelung des Geld- umlaufs, Erleichterung von Zahlungen und Nutzbarmachung von Kapitalien, ist in der Provinz Posen durch die Reichsbankhauptstelle zu Posen und die Reichsbankstelle in Bromberg vertreten. Reichsbanknebenstellen gibt es in Pleschen, Ostrowo, Krotoschin, Rawitsch, Lissa, Meseritz, Schneide- mühl, Gnesen und Jnowrazlaw. Jeder ordentliche Geschäftsmann kann nach Maßgabe der Bestimmungen mit der Reichsbank in Geschäftsverkehr treten, nachdem er zuvor der Bank- anstalt, in deren Bezirk er seinen Wohnsitz hat, die erforderlichen Mitteilungen über seine Verhältnisse gemacht hat. Über den Umfang des Posener Bankverkehrs geben die Jahresberichte der beiden Handelskammern im allgemeinen folgende Auskunft. Die Reichshaupt- bankstelle Posen hatte 1901 einen Gesamtumsatz von 1473974100 Mk., davon Lombardverkehr über 123 Mill. Mk., Wechselverkehr über 243 Mill. Mk., Giro- und Anweisungsverkehr 1107 Mill. Mk. — Der Gesamtumsatz der Reichs- ban kstelle Bromberg belief sich 1900 auf 700 322500 Mk., davon über 36 Mill. Loinbardverkehr, über 103 Mill. Wechselverkehr und über 560 Mill. Giroverkehr. Demnach wurden in Posen im Reichsbankverkehr 1900/01 im ganzen etwa 2174 Mill. Mk. umgesetzt. Doch ist dies nur ein Teil des Posener Geldverkehrs, der des weitern durch Privatbanken, Sparkassen und Kredit- und Vorschußvereine, Gesellschaften und Genossenschaften gefördert wird. Unter einer Gesellschaft versteht man die Vereinigung mehrerer Gesell- schafter, Associes, Kompagnons zum gemeinsamen Betrieb von Handels- geschäften. Man unterscheidet offene Gesellschaften, bei welchen jeder Gesellschafter persönlich für die Verbindlichkeiten der Firma haftet; Aktien- gesellschaften, für deren Verbindlichkeiten jeder Teilnehmer nur bis zum Betrage seiner Einlage haftet, während er anderseits seine Mitgliedschaft mit ihren Rechten durch Veräußerung der Aktie auf andere übertragen kann; Kommanditgesellschaften, bei denen ein oder mehrere Gesellschafter mit

7. Landeskunde der Provinz Posen - S. 41

1902 - Breslau : Hirt
4. Wirtschaftliche Verhältnisse. 41 Da der Güterverkehr somit — abgesehen vom Weichselanteil des Brom- berger Kanals — nach W. gravitiert, würde ein Anschluß der Posener Wasserstraßen an den projektierten großen Mittellandkanal für die Posener Binnenschiffahrt von größter Bedeutung sein. (Verkürzung des Wasserweges zwischen den Posener Stationen einerseits und der Spree, Elbe und Saale anderseits. Verbilligung der Schiffsfrachten. Steigerung des Schiffs- verkehrs.) Aber auch bereits jetzt haben die Wasserstraßen der Provinz einen schätzens- werten Anteil am Posener Handel. Im Jahre 1900 wurden auf denselben 494907 t (einschl. Floßholz) Güter zu Tal (westwärts) und 140407 t zu Berg (ostwärts) geschafft.1 Zu Tal gehen besonders Holz (66°/0), Getreide (17 %) und Zucker und Melasse (10%);. zu Berg Stein- und Braunkohlen (24%), Steine und Steinwaren (18%). Fast % des Güterverkehrs auf den Wasserstraßen entfallen auf die Netze und den Bromberger Kanal. Im Güterverkehr überhaupt (Eisenbahnen und Wasserstraßen» stehen Holz und Getreide obenan. Dann folgen Kartoffeln, Steinkohlen, Kolonialwaren, Mauersteine, Produkte der Zuckerindustrie, Roheisen, Düngemittel, Bier, Spiritus und Industrieartikel der verschiedensten Zweige. Der Holzhandel erfordert an Bau- und Nutzhölzern für das gesamte Deutsche Reich eine jährliche Mehreinsuhr von durchschnittlich 3,» Mill. t im Werte von 174 Mill.mk.2. Davon liefert Rußland allein 421/2%, Österreich 34%. Da nun die Provinz Posen allein aus Rußland an Floßholz über % Mill. t einführt (wozu noch etwas im Bahn- verkehr kommt), so vermittelt sie mindestens % der Gesamteinfuhr an Holz für das Deutsche Reichs Der Getreidehandel der Provinz Posen ergab im Jahre 1900 an Roggen und Weizen allein eine Mehrausfuhr von 220754 t. Dazu kam eine Ausfuhr von 35500 t Getreide auf dem Wasserwege gen Westen und eine starke Ausfuhr an Nahrungsmehl. Der Regierungsbezirk Posen gravitiert mit seinem Getreide- und Mehlverkehr nach Schlesien und zum Teil nach Sachsen, der Regierungsbezirk Bromberg nach Pommern, Danzig, Berlin, Hannover ltitb Thüringen. 3. Der Postverkchr spielt im modernen Kulturleben eine sehr wichtige Rolle. Den großartigen Aufschwung verdankt das Pvstwesen namentlich der Benutzung von Eisenbahnen und Telegraphen im Postdienst, sowie mannigfachen Postreformen. Den Anteil der Provinz am deutschen Postverkehr zeigen folgende Angaben: Im Jahre 1900 hatte Posen an eingelieferten und ab- gegangenen Briefen. Postkarten, Drucksachen und Warenproben 120890300 Stück1 * * 4, an Briefen und Paketen mit Wertangabe 578339, an Paketen 7 401 439 Stück, an Telegrammen 1944148-'. Die Sendungen durch Post- anweisungen beliefen sich ans 431,3 Mill. Mk., abgesehen von den 1,6 Mill. Postnachnahmen und Postaufträgen. — Telephonanschlüsse bestehen bis nach Berlin, Danzig, Thorn, Königsberg, Stettin und Breslau. Die Verwaltung des Postwesens geschieht durch die beiden Oberpost- direktionen Posen und Bromberg, die dem Reichspostamt in Berlin unter- 1 Bergl. die Berichte der Posener und der Bromberger Handelskammer für 1900. - Statistisches Jahrbuch für 1899. Bromberger Handelskammer. 4 1900 Deutsches Reich: 5832095090. Deutsches Reich 1900 ca. 70 Mill.

8. Landeskunde der Provinz Posen - S. 1

1889 - Breslau : Hirt
I 0 8 6 0 5 Heimatkunden. Ergänzung zu den Ausgaben A und B der Schnlgcographie von E. v. Scydlitz. Landeskunde der provin; Posen von Adolf Tromnan, Lehrer an der höheren Töchterschule und am Lehreriuneu-2eminar zu Bromberg. A. Allgemeine geographische Übersicht. 1. Lage. Posen ist eine der zwölf Provinzen des preußischen Staates und liegt im östlichen Teile Norddeutschlands. Es breitet sich zwischen Weichsel und Oder im Gebiete der Netze und mittleren Warthe aus. Der preußische Staat gehört zum deutschen Reiche. Dieses liegt auf dem nördlichen Teil der östlichen Erdhälfte (Globus!) und bildet die Mitte des Erdteils Europa. Bestimme das Gradnetz Europas und das des deut- schen Reichs! — Die Provinz Posen liegt zwischen 15° 20 und 18" 40' ö. L. v. G. und dehnt sich von 51° 8' bis 53° 28' n. Br. aus. Ein Längengrad von 52° n. Br. mißt 68,7 km, südlich davon etwas mehr, weiter nördlich davon etwas weniger. Im N. grenzt Posen an Westpreußen, im O. an Rußland, im S. an Schlesien und im W. an Brandenburg. Natürliche Grenzen bilden auf einzel- nen Grenzstrecken die Flüsse Weichsel, Drage und Prosna. 2. Größenverhättrrisse. Tie Provinz umfaßt einen Flächenraum von 28056 (rund 20000) qkm und zählt 1716000 Einwohner. Auf 1 qkm wohnen durchschnittlich 50 Leute. Der Größe nach nimmt Posen unter allen Provinzen des preußischen Staats die 6., der Bewohnerzahl und Bevölkerungsdichtigkeit nach die 8. Stelle ein. Das Königreich Preußen ist 12mal, das deutsche Reich 18mal so groß als unsere Provinz. Ihre größte Ausdehnung ist diejenige von N. nach S. Dieser Weg beträgt etwa 260 km. Suche auf der Karte die nördlichste, die süd- lichste, die östlichste und die westlichste Stadt der Provinz! 3. Wodenvertjältniste. Der Bodengestaltung nach ist die Provinz ein Teil des ostdeutschen Tieflandes*). Mit ihren weiten Tiefebenen, wellenförmigen Flachländern und niedrigen Landrücken bildet sie ein im allgemeinen einförmig-ebenes Land. Im N. wird sie durch einen Teil des nördlichen oder baltischen Landrückens vom Küstentieflande der Ostsee, im S. an der schlesischen Grenze durch einen Teil des polnischen Landrückens, welcher zum süd- lichen Höhenzuge gehört, von dem Oderthale getrennt. Hier im S. weist das Land Erhebungen bis über 200 m auf, während der Kern des Landes Abkürzungen: N. — Norden, O. — Osten, S. — Süden, W. — Westen. — n. Br. — nördliche Breite, ö. L. v. G. — östliche Länge von Greenwich, — E. — Einwohner, r. — rechts, l. — links. *) Bergl. „Seydlitz B. Kleine Schulgeographie", S. 117. Tromnau, Landeskunde Posens. l

9. Provinz Posen - S. 11

1902 - Leipzig : Voigtländer
— 11 — große Summen. Er ließ Gärtner aus der Pfalz kommen, damit die Landeseinwohner von ihnen lernten und ihnen nacheiferten. Selbst der Fischerei widmete er seine Aufmerksamkeit. Der Landplage durch die große Menge von Wölfen und anderen Raubtieren ein Ende zu machen, traf er vielseitige Maßregeln; die das Land unsicher machenden Vagabunden und Landstreicher ließ er durch streifende Husaren ausgreifen. Über die zumeist arg gelichteten und verwahrlosten Waldungen setzte er Förster und ließ die Forsten in Reviere einteilen; an die Spitze des Forstwesens stellte er einen Oberforstmeister mit Sitz und Stimme in der Bromberger Domänenkammer. Das bedeutendste Werk Friedrichs des Großen in dem neugewonnenen Lande ist der Bau des Bromberger Kanals, der Netze und Brahe und so Oder und Weichsel verbindet und für den Holz- und Getreidehandel der neuen Provinz, wie des polnischen Hinterlandes von großer Bedeutung geworden ist. Ein Hauptaugenmerk richtete der König auf die tief gesunkenen Städte. Er ließ eine ordentliche Stadtobrigkeit einrichten und aus Sachsen, Thüringen und Franken Handwerker beschaffen, welche die notwendigsten Lebens- und Verkehrsbedürfnisse zu befriedigen imstande waren. Mit seiner Sorge für das Aufblühen von Handel und Gewerbe ging Hand in Hand die für die Gesundheit und die sittliche Hebung des Volkes. Neben Ärzten und Chirurgen wurden Apotheker etabliert, die bisher fast ganz gefehlt hatten. Hauptsächlich trug die Einrichtung von Wochen-und Jahrmärkten zur Hebung der Städte bei. Besondere Anziehungskraft übten die vier Messen von Bromberg. Durch diese und durch die Anlegung des Kanals nahm die Stadt schnell einen bedeutenden Aufschwung. Eine große Zahl neuer wohlgebauter Häuser, von Fabriken und Mühlen entstand. So zählte die Stadt, welche 1772 nur 500 Einwohner hatte, 1774 schon 1380, 1781 fast 4000 Seelen. Ein Po st wesen hatte es indem neuen Gebiete überhaupt nicht gegeben; Friedrich schuf es. Freilich standen keine geringen Schwierigkeiten entgegen: die schlechten Wege, die Unsicherheit der Straßen, die Entlegenheit der Ortschaften in den immer noch zahlreichen öden Landstrichen. Aber des Königs fester Wille besiegte jedes Hemmnis. Schnell ging das Werk von statten. Am 20. Juni 1772 war der Befehl zur Einführung der Posten gegeben; bereits am 1. Oktober öffneten sich die Schalter, und die preußischen Postwagen rollten durch das Land. — Scharfe Maßregeln, wie sie sonst nicht in der Regierungsweise des großen Königs lagen, ergriff er gegen die

10. Geographie und Geschichte sämmtlicher Provinzen des Preußischen Staats - S. 11

1858 - Breslau : Hirt
Die Spree. 11 Alles, was anderswo zu Fuße, zu Pferde und zu Wagen ab- gemacht wird, verrichtet man dort in Kähnen; denn die Flußarme und Gräben vertreten die Stelle der Wege. Die Fahrzeuge sind aus Baumstämmen gezimmert, daher schmal, und werden, weil sie leicht Umschlägen, Seelenverkäufer genannt. Mit großer Geschicklich- keit wisien die Bewohner des Spreewaldes sie zu regieren, und pfeilschnell treibt man sie durch das Wasser. Mit dem Kahne bringt man das Vieh zur Weide, holt man das Gras, Getreide und Holz heim, besucht man den Nachbar, fährt man zu Markte und im Sonntagsschmucke zur Kirche, folgen auch im schweigenden Trauer- zuge die Leidtragenden der Leiche, die auf einem Kahne zum Kirch- hofe gebracht wird. Zu Kahne besucht der Förster sein Revier, ver- folgt er den Holz- und Grasdieb, fährt er auf die Jagd. Ein anderes Bild gewährt der Winter. Kaum hält das Eis, so schnallt sich alle Welt Schlittschuhe an: das arme, alte Mütterchen, das sich Raff- und Leseholz sammelt, der Holzhauer, der Förster, Männer, Weiber und Kinder, alle gleiten dann pfeilschnell über die spiegel- blanken Kanäle; auf Handschlitten befördert man nun, wozu man im Sommer die Kähne brauchte. Der Spreewald theilt sich in einen oberen und unteren; jener ist 4 Meilen lang und 1 \ Meile breit und zieht sich bis Lübben, von wo ab der untere Theil sich 2 Meilen abwärts zieht; von Wald ist freilich nichts mehr zu sehen, nur baumarme, mit Erlengebüsch bewachsene Torfwiesen breiten sich an den Ufern der Spree aus, bis diese in den flachen Schwiebur- ger See fließt. Durch Sandöden und Kieferwälder fließt sie weiter; unterhalb der Stadt Beeskow mündet der Müllroser Kanal, der von dem großen Kurfürsten angelegt ist und darum auch Friedrich- Wilhelms-Kanal heißt. Er verbindet die Spree mit der Oder und stellt so eine ununterbrochene Wasserstraße von der Elbe bis zur Weichsel her; denn aus der Elbe gelangt man in die Ha- vel und Spree und aus dieser durch den genannten Kanal in die Oder, Warthe und Netze, und mittelst des Bromberger Ka- nals in die Weichsel. An Fürstenwalde vorüber nimmt die Spree ihren Lauf durch einen großen Wald bis zum Müggelsee bei Köpenik und erreicht dann bald Berlin. Zahlreiche Kähne mit Holz, Torf, Getreide, Steinen, Kalk, Obst beleben hier den Fluß. An Charlottenburg vorüber geht sie endlich bei der Fe- stung Spandau in die träge Havel. Wir machen aber von der Frankfurter Eisenbahn, ehe wir nach Berlin kommen, einen Ab- stecher nach den Rüdersdorfer Kalksteinbrüchen; denn sie sind nicht blos in der Mark die einzigen, sondern müssen auch Posen, Preußen, Pommern, Mecklenburg, sogar Hamburg mit Kalk versehen. Eine halbe Meile lang und 6 — 700' mächtig sind die Muschelkalklager, die sich bei den Rüdersdorfer Forsten ausbrei- ten; damit es die Kähne, auf denen die Steine fortgeschafft werden, recht bequem haben, hat man zwei Kanäle in die Brüche hineinge-
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