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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Posen - S. 3

1898 - Breslau : Hirt
Die Prov'uy Posen. Lage. Die Provinz Posen ist eine der zwölf Provinzen des prenßi- schen Staates und liegt in dem östlichen Teile desselben. Grenzen. Sie grenzt im Norden an die Provinz Westpreußen (Regiernngs- bezirk Marienwerder), im Osten an Rußland, im Süden an die .Provinz Schlesien, im Westen an die Provinz Brandenburg (Regie- rungsbezirk Frankfurt a. d. Oder). Im Nordosten bildet auf eine kurze Strecke die Weichsel, im Osten die Prosna, im Süden der Landgraben und im Nordwesten die Drage die natürliche Grenze. Größe. Die Provinz Posen umfaßt eine Größe von 28 956 qkm und hat eine Bevölkerung von 1 828 653 Einwohner. Der Größe nach nimmt sie die 6., der Einwohnerzahl nach die 8. Stelle unter den Provinzen des preußischen Staates ein. Die größte Ausdehnung von Norden nach Süden (vom Eintritt des Zempel- burger Wassers in die Brahe bis in die Südspitze des Kreises Kempen) beträgt etwa 260 km und die größte Entfernung von Osten nach Westen (in der Richtung von Jnowrazlaw und Schwerin a. W.) etwa 222 km. Die nördlichste Stadt ist Krone a. Br., die süd- lichste Kempen, die östlichste Argenau und die westlichste Blesen. Bodengestalt. Die Provinz, ein wellenförmiges Flachland, liegt im nord- deutschen Tieflande, und zwar zwischen den beiden Landrücken des- selben. Der norddeutsche Landrücken tritt mit ziemlich hohem Abfall von Norden her an das Thal der Netze heran, während der schlesisch-polnische Landrücken aus Schlesien einige Höhenzüge nach dem südlichen Teile der Provinz hineinsendet, unter denen der in der südöstlichen Spitze (Kreis Schildberg) bis über 200 m ansteigt. Der innere Teil der Provinz ist eine Ebene von durchschnittlich 80 bis 120 m Höhe. Sie wird von dem Flnßlaufe der Warthe, Netze und Obra in einer tieferen Einsenkung durchzogen. Die Wasserscheide zwischen der Oder (Netze) und der Weichsel bildet 1*

2. Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Lübeck mit ihrem Gebiete - S. 2

1910 - Breslau : Hirt
2 Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein. A. Schleswig-Holstein. I. Allgemeine Übersicht. 1—3. Lage und Grenzen. 1. Ter Teil Mitteleuropas, der sich von den Alpen bis zur Nordsee und Ostsee erstreckt, wird fast überwiegend von Volksstämmen deutscher Zunge bewohut. Er zerfällt in einen gebirgigen südlichen Teil, Oberdeutschland, und einen ebeneren, niedrigen nördlichen Teil, die niederdeutsche Tiefebene. Den nördlichsten Aus- lüufer der niederdeutschen Tiefebene, zwischen Nordsee und Ostsee gelegen, bildet die cimbrische Halbinsel. Ten größten Teil des genannten Gebietes, etwa 2/3, nimmt das Deutsche Reich, Teutschland im engeren Sinne, ein. Es liegt zwischen 47° und 56° it. Br. und zwischen 6° und 23° östl. Länge von Gr. Ein Längengrad hat im 8 75 km, im N 62 km, bei Mainz 72 km, bei Kiel 65 km. Die Ortszeit ist in Königsberg 22 Minuten, an der Ostgrenze 31 Minuten der mittel- europäischen Zeit voraus, die als Normalzeit die mittlere Ortszeit des 15. Meridians, des Meridians von Stargard und Görlitz, ansieht, in Aachen, au der Westgreuze, 36 Minuten dahinter zurück. Die Entfernung des nördlichsten Punktes Schleswig- Holsteins an der Königsau von dem fast genau südlich davon liegenden südlichsten Punkte Deutschlands in Oberbayern beträgt ruud 900 km. Der höchste Punkt in Deutschland ist die Zugspitze in den Alpen, 2900 m hoch, im deutschen Mittelgebirge die Schneekoppe, 1600 m, in Norddeutschlaud der Brocken, 1143m, im norddeutschen Tiesland der Turmberg bei Danzig, 330 m, in Schleswig-Holsteiu der Bungsberg, 164m. Der Nikolaikirchturm in Hamburg ist 147 m, der Nikolaikirchturm in Kiel 77 m hoch. Die mittlere Jahrestemperatur in Deutschland beträgt 7,9° C. Die mittlere Regeuhöhe beträgt im Nordseegebiet 710 mm, sie nimmt nach 0 und S ab, in den Gebirgsgegenden wieder zu. Teutschland hatte auf einem Flächenraum von 540 000 qkm am 1. Dezember 1905 60,6 Mill. E., auf 1 qkm 112 E., und nimmt jährlich um 800000 bis 900000 E. zu. Fast 2/3 (62,1%) bekennen sich zur evangelischen, mehr als 1/3 (36,4%) zur katholischen Konfession, 600 000, etwa 1%, sind Juden. 92% der einheimischen Bevölkerung sind deutschen Stammes. Über 57% wohnen in Städten (genauer in Gemeinden von mehr als 2000 Einwohnern), fast 43% beträgt die ländliche Be- völkeruug. Das Deutsche Reich umfaßt 26 Staaten, unter denen das Königreich Preußen bei weitem der größte ist; es macht ungefähr 2/3 des Reiches aus und hat auf 350 000 qkm 37 300 000 E., 107 auf 1 qkm. Tie konfessionelle Zusammensetzung ist ungefähr wie im ganzen Reich.

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 41

1914 - München : Oldenbourg
— — hervorbrachen, die Umgegend plünderten und deren Bewohner auf Lösegeld gefangen wegführten. Diesem Unwesen zu steuern, zog Bischof Gerhard an Pfingsten ^393 vor das Raubschloß, belagerte dasselbe mit allem Kraftaufwands vermochte es aber nicht zu erobern und mußte an 5t. Michaels-Tag nach manchen Verlusten wieder abziehen. 3. 3m Freigerichte Alzenau finden wir in der unruheoollen Zeit Deutschlands nicht wenige Ritter, die plündern und Hauben als einträgliches Gewerbe betrieben. Besonders waren es die Herren von Bonneburg, die viele der Märker in ihren Wohnungen anfielen und plünderten, oft zu Fehde zogen, Steuern erpreßten und das Ländchen feindlichen Reisigen preisgaben, obwohl in ihrer „edelsten" Z}and das Amt des Landrichters ruhte. Wiederholt setzten deshalb die freien Märker diese unwürdigen Vögte ab (H36l[ und ^386). Aber auch nach dem Aussterben dieser Familie nahmen die Räubereien kein Ende. Die Schelrisse von Wasserlos, die Herren der Womburg bei Mömbris und Ulrich von Bergheim auf Z?üttelngefäß waren kecke Stegreifritter und vergewaltigten Bauern und Bürger, Kaufleute und pilger, so daß König Ruprecht in Verbindung mit den benachbarten Reichsstädten Ruhe schaffen mußte. Am Sonntag, den 22. Februar ^05, wurden die Burgen der Strauchritter von Reisigen eingenommen und verbrannt. Damit war den raublustigen Rittern für längere Zeit das Handwerk gelegt. 4. Aus fehdereicher Zeit. Au Beginn des ^5. Jahrhunderts herrschte in Franken auf den Straßen große Unsicherheit, allenthalben hörte man von Mord, Raub und Brandschatzung. Um diesem Übel zu steuern, schlossen die fränkischen Bischöfe, der Abt von Fulda, der Burggraf von Nürnberg und Abgesandte der fränkischen Reichsstädte im )ahre ^03 zu Mergentheim ein Bündnis, „Landfriede zu Franken" genannt. Aus den Bestimmungen des Vertrages kann man auf die Vergehen gegen Person und (Eigentum sehr leicht Schlüsse ziehen. So mußte ein Artikel vorschreiben: Alle pilger und Wallfahrer, die Kaufleute und die Ackerbauer, welche Feldfrüchte und Edein bauen, sollen in ihren Wohnungen und Gewerben sicher sein; frei sollen sein alle Straßen, Kirchen, Klöster, Geistliche, Kaufleute, Kirchhöfe, Mühlen, Pflüge mit ihren Pferden, Gchsen und Zugehör, alle Ackerleute und Weinbauer. Wer diese beschädigt, soll als Verletzer des Landfriedens und Räuber bestraft werden. Bald mußte denn auch der Bischof von Würzburg gegen Landfriedensbrecher zu Felde ziehen. Noch im gleichen )ahre belagerte er das Raub-schloß Werberg, dessen Inhaber die Stiftsuntertanen in den Ämtern

4. Landeskunde der Provinz Posen - S. 42

1902 - Breslau : Hirt
42 E. Bevölkerung stellt sind und je einen Oberpostdirektor an der Spitze haben. Der Oberpostdirektionsbezirk Posen umfaßt den Regierungsbezirk Posen mit 3638,5 km Telegraphenlinien und 424 Verkehrsanstalten. Zum O der- postdirektionsbezirk Bromberg gehört der Regierungsbezirk Bromberg und außerdem die westpreußischen Kreise Deutsch-Krone, Flatow, Konitz, Schlochau und Tuchel. Der Bezirk umfaßt 3354 km Telegraphenlinien und 420 Verkehrsanstalten. Die Verkehrsanstalten der Post gliedern sich in Post- bezw. Tele- graphenämter I, unter der Leitung von Post- bezw. Telegraphendirektoren, Postämter Ii, unter der Leitung von Postmeistern, und Postämter Iii unter Postverwaltern. Außerdem gibt es Postagenturen und Posthilfsstellen. d. Geldverkchr, Gescllschafrs- und Genossenschaftswesen. Handel und Verkehr, Gewerbefleiß und Landwirtschaft, Produktion und Umsatz, wie überhaupt das gesamte wirtschaftliche Leben in der Provinz werden sehr unterstützt und gefördert durch das Kredit-, Gesellschafts- und Genossen- schaftswesen. Die Reichs bank, eine staatliche Einrichtung zur Regelung des Geld- umlaufs, Erleichterung von Zahlungen und Nutzbarmachung von Kapitalien, ist in der Provinz Posen durch die Reichsbankhauptstelle zu Posen und die Reichsbankstelle in Bromberg vertreten. Reichsbanknebenstellen gibt es in Pleschen, Ostrowo, Krotoschin, Rawitsch, Lissa, Meseritz, Schneide- mühl, Gnesen und Jnowrazlaw. Jeder ordentliche Geschäftsmann kann nach Maßgabe der Bestimmungen mit der Reichsbank in Geschäftsverkehr treten, nachdem er zuvor der Bank- anstalt, in deren Bezirk er seinen Wohnsitz hat, die erforderlichen Mitteilungen über seine Verhältnisse gemacht hat. Über den Umfang des Posener Bankverkehrs geben die Jahresberichte der beiden Handelskammern im allgemeinen folgende Auskunft. Die Reichshaupt- bankstelle Posen hatte 1901 einen Gesamtumsatz von 1473974100 Mk., davon Lombardverkehr über 123 Mill. Mk., Wechselverkehr über 243 Mill. Mk., Giro- und Anweisungsverkehr 1107 Mill. Mk. — Der Gesamtumsatz der Reichs- ban kstelle Bromberg belief sich 1900 auf 700 322500 Mk., davon über 36 Mill. Loinbardverkehr, über 103 Mill. Wechselverkehr und über 560 Mill. Giroverkehr. Demnach wurden in Posen im Reichsbankverkehr 1900/01 im ganzen etwa 2174 Mill. Mk. umgesetzt. Doch ist dies nur ein Teil des Posener Geldverkehrs, der des weitern durch Privatbanken, Sparkassen und Kredit- und Vorschußvereine, Gesellschaften und Genossenschaften gefördert wird. Unter einer Gesellschaft versteht man die Vereinigung mehrerer Gesell- schafter, Associes, Kompagnons zum gemeinsamen Betrieb von Handels- geschäften. Man unterscheidet offene Gesellschaften, bei welchen jeder Gesellschafter persönlich für die Verbindlichkeiten der Firma haftet; Aktien- gesellschaften, für deren Verbindlichkeiten jeder Teilnehmer nur bis zum Betrage seiner Einlage haftet, während er anderseits seine Mitgliedschaft mit ihren Rechten durch Veräußerung der Aktie auf andere übertragen kann; Kommanditgesellschaften, bei denen ein oder mehrere Gesellschafter mit

5. Landeskunde der Provinz Posen - S. 41

1902 - Breslau : Hirt
4. Wirtschaftliche Verhältnisse. 41 Da der Güterverkehr somit — abgesehen vom Weichselanteil des Brom- berger Kanals — nach W. gravitiert, würde ein Anschluß der Posener Wasserstraßen an den projektierten großen Mittellandkanal für die Posener Binnenschiffahrt von größter Bedeutung sein. (Verkürzung des Wasserweges zwischen den Posener Stationen einerseits und der Spree, Elbe und Saale anderseits. Verbilligung der Schiffsfrachten. Steigerung des Schiffs- verkehrs.) Aber auch bereits jetzt haben die Wasserstraßen der Provinz einen schätzens- werten Anteil am Posener Handel. Im Jahre 1900 wurden auf denselben 494907 t (einschl. Floßholz) Güter zu Tal (westwärts) und 140407 t zu Berg (ostwärts) geschafft.1 Zu Tal gehen besonders Holz (66°/0), Getreide (17 %) und Zucker und Melasse (10%);. zu Berg Stein- und Braunkohlen (24%), Steine und Steinwaren (18%). Fast % des Güterverkehrs auf den Wasserstraßen entfallen auf die Netze und den Bromberger Kanal. Im Güterverkehr überhaupt (Eisenbahnen und Wasserstraßen» stehen Holz und Getreide obenan. Dann folgen Kartoffeln, Steinkohlen, Kolonialwaren, Mauersteine, Produkte der Zuckerindustrie, Roheisen, Düngemittel, Bier, Spiritus und Industrieartikel der verschiedensten Zweige. Der Holzhandel erfordert an Bau- und Nutzhölzern für das gesamte Deutsche Reich eine jährliche Mehreinsuhr von durchschnittlich 3,» Mill. t im Werte von 174 Mill.mk.2. Davon liefert Rußland allein 421/2%, Österreich 34%. Da nun die Provinz Posen allein aus Rußland an Floßholz über % Mill. t einführt (wozu noch etwas im Bahn- verkehr kommt), so vermittelt sie mindestens % der Gesamteinfuhr an Holz für das Deutsche Reichs Der Getreidehandel der Provinz Posen ergab im Jahre 1900 an Roggen und Weizen allein eine Mehrausfuhr von 220754 t. Dazu kam eine Ausfuhr von 35500 t Getreide auf dem Wasserwege gen Westen und eine starke Ausfuhr an Nahrungsmehl. Der Regierungsbezirk Posen gravitiert mit seinem Getreide- und Mehlverkehr nach Schlesien und zum Teil nach Sachsen, der Regierungsbezirk Bromberg nach Pommern, Danzig, Berlin, Hannover ltitb Thüringen. 3. Der Postverkchr spielt im modernen Kulturleben eine sehr wichtige Rolle. Den großartigen Aufschwung verdankt das Pvstwesen namentlich der Benutzung von Eisenbahnen und Telegraphen im Postdienst, sowie mannigfachen Postreformen. Den Anteil der Provinz am deutschen Postverkehr zeigen folgende Angaben: Im Jahre 1900 hatte Posen an eingelieferten und ab- gegangenen Briefen. Postkarten, Drucksachen und Warenproben 120890300 Stück1 * * 4, an Briefen und Paketen mit Wertangabe 578339, an Paketen 7 401 439 Stück, an Telegrammen 1944148-'. Die Sendungen durch Post- anweisungen beliefen sich ans 431,3 Mill. Mk., abgesehen von den 1,6 Mill. Postnachnahmen und Postaufträgen. — Telephonanschlüsse bestehen bis nach Berlin, Danzig, Thorn, Königsberg, Stettin und Breslau. Die Verwaltung des Postwesens geschieht durch die beiden Oberpost- direktionen Posen und Bromberg, die dem Reichspostamt in Berlin unter- 1 Bergl. die Berichte der Posener und der Bromberger Handelskammer für 1900. - Statistisches Jahrbuch für 1899. Bromberger Handelskammer. 4 1900 Deutsches Reich: 5832095090. Deutsches Reich 1900 ca. 70 Mill.

6. Landeskunde der Provinz Posen - S. 1

1889 - Breslau : Hirt
I 0 8 6 0 5 Heimatkunden. Ergänzung zu den Ausgaben A und B der Schnlgcographie von E. v. Scydlitz. Landeskunde der provin; Posen von Adolf Tromnan, Lehrer an der höheren Töchterschule und am Lehreriuneu-2eminar zu Bromberg. A. Allgemeine geographische Übersicht. 1. Lage. Posen ist eine der zwölf Provinzen des preußischen Staates und liegt im östlichen Teile Norddeutschlands. Es breitet sich zwischen Weichsel und Oder im Gebiete der Netze und mittleren Warthe aus. Der preußische Staat gehört zum deutschen Reiche. Dieses liegt auf dem nördlichen Teil der östlichen Erdhälfte (Globus!) und bildet die Mitte des Erdteils Europa. Bestimme das Gradnetz Europas und das des deut- schen Reichs! — Die Provinz Posen liegt zwischen 15° 20 und 18" 40' ö. L. v. G. und dehnt sich von 51° 8' bis 53° 28' n. Br. aus. Ein Längengrad von 52° n. Br. mißt 68,7 km, südlich davon etwas mehr, weiter nördlich davon etwas weniger. Im N. grenzt Posen an Westpreußen, im O. an Rußland, im S. an Schlesien und im W. an Brandenburg. Natürliche Grenzen bilden auf einzel- nen Grenzstrecken die Flüsse Weichsel, Drage und Prosna. 2. Größenverhättrrisse. Tie Provinz umfaßt einen Flächenraum von 28056 (rund 20000) qkm und zählt 1716000 Einwohner. Auf 1 qkm wohnen durchschnittlich 50 Leute. Der Größe nach nimmt Posen unter allen Provinzen des preußischen Staats die 6., der Bewohnerzahl und Bevölkerungsdichtigkeit nach die 8. Stelle ein. Das Königreich Preußen ist 12mal, das deutsche Reich 18mal so groß als unsere Provinz. Ihre größte Ausdehnung ist diejenige von N. nach S. Dieser Weg beträgt etwa 260 km. Suche auf der Karte die nördlichste, die süd- lichste, die östlichste und die westlichste Stadt der Provinz! 3. Wodenvertjältniste. Der Bodengestaltung nach ist die Provinz ein Teil des ostdeutschen Tieflandes*). Mit ihren weiten Tiefebenen, wellenförmigen Flachländern und niedrigen Landrücken bildet sie ein im allgemeinen einförmig-ebenes Land. Im N. wird sie durch einen Teil des nördlichen oder baltischen Landrückens vom Küstentieflande der Ostsee, im S. an der schlesischen Grenze durch einen Teil des polnischen Landrückens, welcher zum süd- lichen Höhenzuge gehört, von dem Oderthale getrennt. Hier im S. weist das Land Erhebungen bis über 200 m auf, während der Kern des Landes Abkürzungen: N. — Norden, O. — Osten, S. — Süden, W. — Westen. — n. Br. — nördliche Breite, ö. L. v. G. — östliche Länge von Greenwich, — E. — Einwohner, r. — rechts, l. — links. *) Bergl. „Seydlitz B. Kleine Schulgeographie", S. 117. Tromnau, Landeskunde Posens. l

7. Schleswig-holsteinischer Kinderfreund - S. 199

1901 - Neuwied [u.a.] : Heuser
in Familie, Gemeinde und Staat. 199 Revolution der Befehl der Regierung, die gewöhnliche gottesdienstliche Feier solle aufhören; die Steinthaler sollten sich einen Präsidenten wählen, dieser sollte einen Bruder Redner ernennen, und dann sollten an gewissen Tagen Ver- sammlungen gehalten werden, bet denen der Bruder Redner gegen die Tyrannen sprechen und mit der Gemeinde sich über ihre Abschaffung beraten solle. Selbst im Stetnthale fehlte es damals nicht an einzelnen, denen diese neue Sache gar anlockend vorkam, und die auch gern das mit- und nachge- macht hätten, was die große Nation ihnen vormachte. Der Pfarrer Oberlin ließ mithin seine Gemeinde unter der Linde zusammenkommen. Er las ihr das eingegangene Schreiben vor und fügte hinzu, das sei Befehl ihrer welschen Regierung; und da es die Obrigkeit gebiete, müsse man auch ge- horchen. Er halte es für gut, noch heute gleich zu den nötigen vorläufigen Beratungen zu schreiten. Zuerst müsse ein Präsident gewählt werden; und da er als der gewesene Pfarrer des Orts für heute wohl noch einmal sich das Recht nehmen dürfe, seine Meinung zuerst zu sagen, so schlage er den Schulmeister des Orts als Präsidenten vor. Der Schulmeister sträubte sich zwar etwas gegen diese Wahl, aber Oberlin bestimmte ihn bald, sie an- zunehmen; und so wurde denn die Wahl des Bruder Schulmeisters zum Bruder Präsidenten einstimmig von den Bauern bestätigt. Jetzt war nun die Reihe an dem Präsidenten, aus der Mitte der Versammlung jemand zum Bruder Redner zu ernennen. Wer paßte aber dazu besser als der bis- herige Pfarrer Oberlin? Die Wahl wurde mit lautem Beifallrufen bestätigt. „Jetzt ist nun die Frage/' sagte Oberlin, „welches Haus und welchen Tag wir zu unsern Versammlungen wählen wollen. Das Haus des Bruder Präsidenten hat nur eine große Stube, die Schulstube; da geht aber kaum die Hälfte von uns hinein, besonders da auch die Weiber gern werden zu- hören wollen; im bisherigen Pfarrhause ist auch der Raum gering, und so wüßte ich eben im ganzen Steinthale kein schicklicheres Haus zu unsern Klubs als die bisherige, gewesene Kirche." — Die Bauern gaben hierzu allgemein ihren Beifall. — „Was nun den Tag der Versammlung betrifft," sagte Oberlin, „so ist der Montag nicht geeignet, weil da viele nach Straß- burg zu Markte fahren; ebenso Mittwoch und Freitag. Ich dächte aber doch, der geeignetste und bequemste Tag zu unsern Versammlungen wäre der bis- herige und gewesene Sonntag, und zwar vorzüglich die Vormittagszeit von 9 Uhr an." — Die Bauern gaben auch hierzu ihren allgemeinen Beifall. Als nun die Bauern am Sonntag in die Kirche kamen, stand der Bruder Redner in der Nähe des Altars auf ebener Erde. „Was dünkt euch," sagte er zu den sich Versammelnden, „sollte es nicht besser sein, ich stellte mich auf die bisherige Kanzel? Wir sind hier zu arm, um uns einen be- sonderen Rednerstuhl machen zu lassen, und da oben könnt ihr mich besser sehen und hören." Die Bauern billigten das.

8. Geographie der Herzogthümer Schleswig-Holstein - S. 41

1865 - Schleswig : Schulbuchh.
§ 22 Die Eisenbahnen. § 2 3. Das Wegewesen. -41 / steht mit Sachsen, Frankreich mit Preußen ungefähr gleich, in Rußland kam erst auf 208 Q -Ml. Fläche 1 Meile Bahn. Anfangs 1863 ent- hielt das gesammte europäische Eisenbahnnetz eine Gesamintlänge von 83-10 deutschen Meilen. Davon hatte England 2513, Deutschland mit Oesterreich 2413, die Türkei kaum 9 Meilen. Im Bau begriffene Bahnen sind die Ostholsteinische Babn von Nenmünster über Plön und Eutin nach Neustadt, 'von Kiel über Preetz nach Plön, eine directe Hamburg-Lübecker Babn und die Strecke von Wouens bis Wamdrup. — Ueber- dieß sind mehrere Projectirt. § 23. Das Wegewesen. Das Wegewesen in den Herzogtümern ist vornehmlich durch die „Verordnung für die Herzogtümer Schleswig und Holstein" vom 1. März 1842 geregelt. Nach derselben sind sämmtliche öffentlichen Wege in Hauptlandstraßeu, Nebeu- landftraßen und Nebenwege eingetheilt. Die Hauptland- ftraßen werden nach und nach in Knnststraßen, Ehansseen, ver- wandelt. Die Kosten des Knnststraßenbanes werden über das ganze Land vertheilt und unter dem Namen Chansseesteuer auf- gebracht. Die Herstellung und Unterhaltring der Nebenlaud- ftraßeu und Nebenwege liegt den einzelnen Eommünen ob. Jedes Herzogthum ist in 3 Wegebauinspectoratsdistricte ge- theilt. Die Wegebauinspectoren haben ihren Sitz in Itzehoe, Pinueberg, Neumünster, Schleswig, Haderslebeu und Bredstedt. An der Spitze der Verwaltung des Wegewesens steht in jedem Herzogtum ein Oberlandwegeinspector und Ebauffeebaudirector, die specielle Aufsicht über die einzelnen Wege in den Aemtern ist den Hausvögten zugetheilt. Die Länge der Hauptlandftraßen beträgt in Schleswig 58% Meilen, in Holstein 68% Meilen; Nebeulandstraßen giebt es in Schleswig 141%, in Holstein 110 Meilen. Eine Meile ist gleich 1643 Ruthen Hamb. Maß. § 24. Einige Entfernungen. Christiansfeld—haderslebeu Hadersleben - Aarosund .. . - . —Apenrade.. . - —ilügiunkloster - — Tendern.... Ml. ■ 1% Apenrade — Lüguinkloster.. .. . 2 - — Tondern - 3% - —Gravenstein .... . 6 - — Svnderburg . . . . . 7 - —Flensburg Ml. 4 5'/- 3 5 4

9. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 137

1884 - Flensburg : Westphalen
137 land bilden sollte, wurde von den holsteinischen Grafen als eine Schutzwehr gegen Dänemark benutzt, bis es völlig mit Holstein vereinigt war. Die durch Teilungen geschwächte holsteinische Grafschaft erhob sich in der ersten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts (nach dem Erlöschen der Kieler Linie) zu einer bedeutenden Stufe der Macht und des Ansehens uuter deu beiden Grafen Gerhard dem Großen (einem Sohne Heinrichs I. zu Rendsburg) und Johann dem Milden (einem Sohne Gerhard Ii. zu Plön*). Gerhard der Große, der berühmteste unter allen holsteinischen Grafen, war der erstgeborene Sohn Heinrichs L, der auf der Reiuoldsburg residierte. Da er bei dem Tode seines Vaters, 1304, noch minderjährig war, so führte er die Regierung in den ersten Jahren unter der Vormundschaft seines Onkels, des Grafen Gerhard zu Plön. Auf die Entwickelung seiner reichen Anlagen gewann der Ritter Hartwig Reventlow, ein aus Ditmarschen vertriebener Edelmann, großen Einfluß. Derselbe war zunächst zu dem Grafen Adolf Vi. von Segeberg in Beziehung getreten, hatte sich aber später mit ihm entzweit und danach bei dem jungen Gerhard freundliche Aufnahme gefunden. Dem hochstrebenden Jüngling wurde bald _ Gelegenheit geboten, sich tu seiner Größe zu zeigen. Die holsteinischen Grafen hatten teils durch die Landesteilung, teils durch Streitigkeiten unter einander fo an Einfluß verloren, daß sie nicht mehr imstande waren, die staatliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Der mächtige Adelstand wagte es, sich den Anordnungen der Landesherren zu widersetzen, das Volk aufzuwiegeln und den öffentlichen Frieden zu stören. Im Jahre 1306 machten mehrere Edelleute einen Ausruhr in der Wilstermarsch, die unter der Oberhoheit der Rendsburger Linie stand. Nachdem sie ihren Anhang durch einen Haufen beutegieriger Ditmarscher verstärkt hatten, zogen sie nach der Gegend von Hamburg, um reisende Kaufleute zu plündern. Auch die Bewohner des Kirchspiels Langend rot**), die sich von der Herrschaft der Rendsburger Grafen befreien wollten, schlossen sich dem Zuge an. In dem Kampfe der Holsteiner gegen diese Raubschar hat sich Gerhard durch Umsicht und Tapferkeit in solchem Grade ausgezeichnet, daß das ganze Heer mit Staunen auf ihn hinblickte. An der Pinnau, westlich von Ütersen, kam *) Gerhard Ii. heißt auch der Blinde, weil er in seinem Alter erblindete. Sein Sohn Johann Iii. (Hennecke) wurde wegen seiner Freigebigkeit der Milde genannt. **) Jetzt Nenendorf, 7 km westsüdwestlich von Elmshorn; Langen- brok, wo ursprünglich die Kirche stand, liegt noch weiter westlich Nach anderen Nachrichten 'ollen die Unruhen des Jahres 1306 gerade von dem Kirchspiel Langenbrok ausgegangen sein. Der Erzbischof von Bremen hatte dieses Kirchspiel an den Grafen Heinrich I. von Rendsburg verpfändet; die Bewohner wollten aber lieber in ihre alte Verbindung mit der H a s e l d o r f e r Marsch zurücktreten

10. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 9

1884 - Flensburg : Westphalen
9 die ganze Länge also auf 990 km geschätzt. Es kommen also auf 1 km Küstenentwickelung 19 qkm Flächenraum. Durch die Eider und den Kanal wird unser Vaterland äußerlich in 2 Länder, Schleswig und Holstein, geschieden, von welchen jenes 8714, dieses mit Lauenburg 10 135 qkm groß ist*). Holstein hat ohne Lauenburg ungefähr die Gestalteines Dreiecks, dessen Spitze bei Altona liegt; Schleswig erscheint als ein nach Nordwesten verschobenes längliches Viereck. Innerhalb der holsteinischen Grenzen liegen das Fürstentum Lübek und einige der Stadt Hamburg gehörende kleinere Gebiete; in Laueubura giebt es mehrere kleinere Gebiete der Städte Hamburg und Lübek und des Fürstentums Ratzeburg; in Schleswig sind aber seit 1864 keine Enklaven (Teile eines Staates, welche ringsum von einem anderen Staate eingeschlossen sind) mehr vorhanden. — Die Inseln, welche mit Ausnahme von Fehmarn und einigen Elbinseln alle zu Schleswig gehören, nehmen zusammen 820 qkm ein. Einst bildete Schleswig den südlichen Teil des dänischen, Holstein den nördlichen Teil des deutschen Reiches. Zur Zeit der Schauenburger Grafen wuchsen aber die beiden Länder allmählich zusammen zu der „Doppeleiche" Schleswig-Holstein,^ die trotz aller Stürme, welche von Norden her sich erhoben, fest gewurzelt blieb in deutscher Tugend und deutscher Treue. Ii. Natürliche Beschaffenheit der Oberfläche. Ein Fremder, der unser Land von Süden nach Norden durchwandert hat, würde nachher in seiner Heimat erzählen können: „Schleswig-Holstein gehört doch zu den schönsten Ländern der Erde!" Ehe er aber anfängt, feine Reise ausführlicher zu beschreiben, fällt ihm vielleicht, ein guter Freund in die Rede und sagt: „Nach meiner Meinung ist Schleswig-Holstein ein sehr fruchtbares Land, aber eigentliche Naturschönheiten hat es nicht aufzuweisen." Möglich wäre sogar, daß ein Zuhörer bei dieseu Worten verwundert ausriefe: „Ihr sprecht von Schleswig-Holstein? Das Land ist weder fruchtbar noch schön; treten uns nicht fast überall öde Heideflächen entgegen?" Unser Heimatsland teilt sich nämlich, wenn wir auf die natürliche Beschaffenheit seiner Oberfläche sehen, in drei von Süden nach Norden gerichtete, sehr verschiedene Land- *) In den älteren geographischen Lehrbüchern wird Schleswig mit Fehmarn zu 166, Holstein (ohne Fehmarn) zu 155, ganz Schleswig-Holstein (ohne Lauenburg) zu 321 Meilen angegeben Die Grenzregulierung nach dem Wiener Frieden, 1864, ließ die Größe fast unverändert; im Jahre 1867 wurden aber ungefähr 3 □ Meilen holsteinischen Gebietes an Oldenburg abgetreten, und die Insel Fehmarn wurde bei der neuen Einteilung des Landes zu Holstein ge; rechnet. — Nach den Ergebnissen der neuesten Vermessungen ist Schlesrvig-Hol-stein mit Lauenburg 342,geographische □ Meilen groß _ (eine □ Meile zu 55 06,29rg Hektar oder 55,o62?o8 qkm angenommen). — In diesem Buche ist aber bei den qkm über Vw für ein Ganzes, unter 1 2 — Null gerechnet.
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