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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 6

1911 - Magdeburg : Creutz
6 Ii Kreis: Wanderungen im Heimatorte. Namen! Schätze die Länge und Breite nach Schritten (m) ab! Schreite seine Länge und Breite ab! Bestimme die Gestalt! Wodurch wird der Platz begrenzt? Vergleiche seine Oberfläche mit der des Schulhofes! Wozu wird er benutzt? Womit ist er ge- schmückt? Zeichne den Plan des — Platzes! Nennt andere Plätze in unserem Heimatorte! Beantwortet von jedem einzelnen vorstehende Fragen? C. Die bemerkenswertesten Gekände. 1. J)it Kirche. Welche Straßen führen nach dem Kirchplatze? Bestimme die Lage der Kirche vom Schnlhaufe aus! Bezeichne ihre Lage im Orte! Welchen Namen führt sie? Woran erinnert er? Wie alt ist wohl das Gotteshaus? Auf welcher Seite steht der Turin? Nach welcher Himmelsgegend erstreckt sich die Kirche? (Wenn nicht von 0 nach W, was selten vorkommt, so erkläre das Warum?) Beschreibe kurz das Außere und Innere der Kirche! Welche Sehenswürdigkeilen sind in der Kircbe vorhanden? Welche Sagen knüpfen sich an die Kirche? Wozu wurde der Kirch- platz früher benutzt? Zeichne den Plan des Kirchplatzes mit der Kirche! Wo liegt der neue Friedhof, Kirchhof, Begräbnisplatz? Bezeichne die Himmelsgegend von hier aus! Welche Straßeil führen dahin? Schätze die Entfernung nach Minuten, Schritten (m) ab! 2. Die anderen öffentlichen Gebäude. Nennt außer Schule und Kirche andere wichtige Gebäude unseres Heimat- ortes! Bestimmt die Lage zum Schulhause, zur Kirche, zum — Platze! Welche Straßen führen dahin? Wozu werden das Postamt, das Gut (Schloß), das Gericht. das Rathaus......benutzt? Wem gehören diese Gebäude? Was ist an diesen Gebänden bemerkenswert? Welche Sehenswürdigkeiten finden wir an oder in diesen Gebäuden? Welche Sagen knüpfen sich an diese Banken oder ihre Ver- zierungen? I). Denkmäler. Welche Denkmäler hat unser Ort? Wessen Andenken soll durch sie geehit werdeu? Erkläre die darau angebrachten Figuren! Wann sind die Denkmäler errichtet? Wer hat sie erbaueu lassen? Welche Mahnungen legen uns die einzelnen Denkmäler ans Herz? — (Narrenhände beschmieren —.) Beschreibe kurz jedes Denkmal! Welche wichtigen Bauwerke hat unser Wohnort sonst noch? Zu welchem Zwecke sind sie allsgeführt wordeil? Wann sind sie erbaut worden? Welche Aus- fchmückungen fallen nns an ihnen auf? Welche Sagen knüpfen sich daran? E. Woljltiitigkeitsan stalten. Wer sorgt für die Armen unseres Ortes? Welcher Bibelspruch fordert ,zur Fürsorge für die armen Mitmenschen auf? Häuser, in denen die Armen, die Kranken der Gemeinde untergebracht und verpflegt werden, nennt man daher Wohltätig- keitsanstalten, (Arnienhalls, Kreiskraukenhaus,) Welche Wohllätigkeitsanstalten besitzt imser Wohnort außerdem? Wer hat diese Anstalten gegründet oder gestiftet^ Welche sonstigeil Wohlsahrlseinrichtnngen hat unser Ort noch? Entwirf einen Plan vom Heimatorte lind beute darin die wichtigsten Straßen, Gebäude und Plätze an!

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 41

1914 - München : Oldenbourg
— — hervorbrachen, die Umgegend plünderten und deren Bewohner auf Lösegeld gefangen wegführten. Diesem Unwesen zu steuern, zog Bischof Gerhard an Pfingsten ^393 vor das Raubschloß, belagerte dasselbe mit allem Kraftaufwands vermochte es aber nicht zu erobern und mußte an 5t. Michaels-Tag nach manchen Verlusten wieder abziehen. 3. 3m Freigerichte Alzenau finden wir in der unruheoollen Zeit Deutschlands nicht wenige Ritter, die plündern und Hauben als einträgliches Gewerbe betrieben. Besonders waren es die Herren von Bonneburg, die viele der Märker in ihren Wohnungen anfielen und plünderten, oft zu Fehde zogen, Steuern erpreßten und das Ländchen feindlichen Reisigen preisgaben, obwohl in ihrer „edelsten" Z}and das Amt des Landrichters ruhte. Wiederholt setzten deshalb die freien Märker diese unwürdigen Vögte ab (H36l[ und ^386). Aber auch nach dem Aussterben dieser Familie nahmen die Räubereien kein Ende. Die Schelrisse von Wasserlos, die Herren der Womburg bei Mömbris und Ulrich von Bergheim auf Z?üttelngefäß waren kecke Stegreifritter und vergewaltigten Bauern und Bürger, Kaufleute und pilger, so daß König Ruprecht in Verbindung mit den benachbarten Reichsstädten Ruhe schaffen mußte. Am Sonntag, den 22. Februar ^05, wurden die Burgen der Strauchritter von Reisigen eingenommen und verbrannt. Damit war den raublustigen Rittern für längere Zeit das Handwerk gelegt. 4. Aus fehdereicher Zeit. Au Beginn des ^5. Jahrhunderts herrschte in Franken auf den Straßen große Unsicherheit, allenthalben hörte man von Mord, Raub und Brandschatzung. Um diesem Übel zu steuern, schlossen die fränkischen Bischöfe, der Abt von Fulda, der Burggraf von Nürnberg und Abgesandte der fränkischen Reichsstädte im )ahre ^03 zu Mergentheim ein Bündnis, „Landfriede zu Franken" genannt. Aus den Bestimmungen des Vertrages kann man auf die Vergehen gegen Person und (Eigentum sehr leicht Schlüsse ziehen. So mußte ein Artikel vorschreiben: Alle pilger und Wallfahrer, die Kaufleute und die Ackerbauer, welche Feldfrüchte und Edein bauen, sollen in ihren Wohnungen und Gewerben sicher sein; frei sollen sein alle Straßen, Kirchen, Klöster, Geistliche, Kaufleute, Kirchhöfe, Mühlen, Pflüge mit ihren Pferden, Gchsen und Zugehör, alle Ackerleute und Weinbauer. Wer diese beschädigt, soll als Verletzer des Landfriedens und Räuber bestraft werden. Bald mußte denn auch der Bischof von Würzburg gegen Landfriedensbrecher zu Felde ziehen. Noch im gleichen )ahre belagerte er das Raub-schloß Werberg, dessen Inhaber die Stiftsuntertanen in den Ämtern

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 46

1914 - München : Oldenbourg
B. Das 5tabtinnere. Die Saluatorfirche ober der Dom würde bei der ursprünglichen Anlage der Stadt als Mittelpunkt angesehen. Don ba gingen vier Straßen aus: die erste gegen Osten, heutzutage über den Paraöeplatz durch die Hofstraße, die zweite gegen Westen zur Mainbrücke, die britte gegen Horben, heute durch Kürschnerhof und Schönbornstraße, die vierte gegen Siiben, heute durch die Domerschulgasse zur alten Universität. Innerhalb der Mauern lief ein breiter weg um die ganze Stadt. Hamen führten diese Straßen ursprünglich nicht, erst ^47 erscheint eine Schrniebsgasse, U8$ eine Georgengasse. In den durch die vier Hauptstraßen gebildeten Stadtbezirken lagen große freie Plätze, welche den Bewohnern zu Versammlungen, Berufsgeschäften und Vergnügungen bienten. Auf dem Kürschnerhofe trieben die Kürschner mit Pelzwerf Handel, ferner burften hier Händler Geflügel, Eier und Käse und Kaufleute Wollentuch verkaufen. Hebenan lag der Iubenmarkt, auf dem die bamals kaiserlichen Juden ihre Seilschaften hatten. Auf dem Platze am Holz-tore stand die Spielhütte, in der das im Mittelalter so beliebte Würfelspiel gepflegt wurde. Außerhalb des Holztores am Main schlugen die Kaufleute ihre Buden auf, wenn sie zur Messezeit nach Würzburg kamen. Der Jahrmarkt war J030 durch Kaiser Konrad Ii. für die Zeit vom \7. bis 24. August verliehen worden und wurde in der Folge auf Kiliani verlegt. (Er zog stets viele Fremde an, da allen Meßbesuchern durch den kaiserlichen Brief Friede, Geleit und Recht zugesagt war. Ursprünglich lagen die einzelnen Wohnstätten als umfriedete Höfe regellos innerhalb der Umwallung und wurden von Ackern und wiesen umgeben. Als aber die Bevölkerung der Stadt sich mehrte, wurden die Lücken durch Heubauten ausgefüllt, wodurch sich außer den obengenannten vier Hauptstraßen noch viele Hebengassen bildeten. Besonders zahlreich führten diese vom Judenmarkt hinweg nach allen Seiten. Diese Verkehrswege wurden eng und krumm angelegt (siehe heute noch hinter der Marienkapelle). Sie waren ungepflastert und unbeleuchtet; die Reinlichkeit ließ viel zu wünschen übrig. Der Unrat wurde auf die Gassen geworfen und die Schweine wühlten darin. (Erst ^55 wurde mit der Pflasterung einiger Wege begonnen. j^'93 ergingen polizeiliche Verbote, die uns das Aussehen der Straßen in jener Zeit ahnen lassen. Sie untersagten das Hinauswerfen von Mist u. dgl., das Auffetzen von Brennholz vor den Häusern und beschränkten etwas die Zahl der Schweine, die frei umherlaufen durften. (Es kann nicht wundernehmen, daß ansteckende Krankheiten bei solcher Unsauberfeit oft in entsetzlicher weise wüteten. Hoch während des Schwedeneinfalles (-J630 mußten die Stadtbäche durch Aufstauung

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 81

1914 - München : Oldenbourg
— 8* — sechster Abschnitt. Der Dreißigjährige Krieg. 1. Julius Echter von Mespelbrunn (1573—1617). V Seine Jugendzeit. 3m tiefen Speffarttvalde ragt ein liebliches Schlößlein aus smaragdgrünem See, Ihespclbrunn geheißen. Hier in dieser friedensstillen Wasserburg ward *5q<5 dem Ritter Peter Echter von Zuespelbrunn ein Sohn geboren, der in der Taufe Julius genannt wurde und der berufen war, den Namen seines Geschlechtes im Frankenlande unsterblich zu machen für alle Zeiten. Schon im zehnten Jahre seines Lebens erhielt er eine Dompräbende in würzburg. hierauf machte er gelehrte Studien in Mainz, dann besuchte er mit seinem Bruder Sebastian zwei Jahre lang mit rühmlichstem Eifer die Universität Löwen. Mit Erlaubnis des Domkapitels zu Würzburg, dem sie die jeweiligen Universitätszeugnisse vorzulegen hatten, gingen die beiden Echter sodann auf die Hochschule zu Douai in Artois und im Jahre *566 nach Paris. Hier war ihres Bleibens nicht lange, denn schon nach einem halben Jahre oblagen sie ihren Studien auf der berühmten Universität zu Angiers. 3m Spätsommer *567 griffen sie wiederum zum wanderstabe, um ihre gelehrte Bildung in pavia und Rom zu vollenden. Land und Leute hatte Julius Echter sonach genug gesehen, als er in die fränkische Heimat zurückkehrte. Am *o. November *569 wurde der hochgebildete junge Freiherr auf den ihm gebührenden Sitz als wirklicher Kapitular in das Domkapitel eingeführt. Seine tiefe wissenschaftliche Gelehrtheit, seine wahrhafte Religiosität und Humanität, vereint mit ausgebreiteter Welt- und Menschenkenntnis und reicher Erfahrung, und sein offener Sinn für alles (Sute, Schöne und Nützliche kennzeichneten seine ganze Persönlichkeit und erwarben ihm gar bald die allgemeine Achtung und Liebe, infolgedessen stieg er rasch von würde zu würde im Stifte empor. Am *5. April *569 wurde er Domscholaster und schon am August *570 Domdechant. 2. Die Bischofswahl. Bischof Friedrich von wirsberg war am *2. November *573 verschieden und das Domkapitel schritt ungesäumt zu einer neuen Wahl. Am 29. November fand ein höchst feierlicher Gottesdienst in der Domkirche statt, welchem der fürstliche Hofstaat und viel Volk beiwohnten und wobei bewaffnete Bürger unter Anführung des Oberschultheißen die Ordnung aufrecht erhielten. Dann begann die Wahl im Kapitelshause. Sie fiel aus Julius Echter, der als Domdechant das Wahlgeschäft leitete. Bei der alsbaldigen Verkündigung des Wahlergebnisses und der Vorstellung des Neugewählten geriet das Volk in Erstaunen, da es die Wahl eines älteren Kapitulars in Ansehen und würden erwartet Eichelsbacher, Bilder aus Frankens Vergangenheit. ^

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 6

1902 - Magdeburg : Creutz
6 n. K!rets>: Wanderungen im Heimatorte. C. Die bemerkenswertesten Gebäude. 1. Die Kirche. Welche Straßen führen nach dem Kirchplatze? Bestimme die Lage der Kirche vom Schulhause aus! Bezeichne ihre Lage im Orte! Welchen Namen führt sie? Woran erinnert er? Wie alt ist wohl das Gotteshaus? Auf welcher Seite steht der Turm? Nach welcher Himmelsgegend erstreckt sich die Kirche? (Wenn nicht von 0.^ nach W., was selten vorkommt, so erkläre das Warnm?) Beschreibe kurz das Äußere imd Innere der Kirche! Welche Sehenswürdigkeiten sind in der Kirche vorhanden? Welche Sagen knüpfen sich an die Kirche? Wozu wurde der Kirchplatz früher benutzt? Zeichue den Plan des Kirchplatzes mit der Kirche! Wo liegt der neue Friedhof, Kirchhof, Begräbnisplatz? Bezeichne die Himmelsgegend von hier aus! Welche Straßeu führen dahin? Schätze die Ent- fernung uach Miuuteu, Schritteu (m) ab! 2. Die andern öffentlichen Gebäude. Neunt außer Schule und Kirche andere wichtige Gebäude unseres Heimat- ortes! Bestimmt die Lage zum Schulhause, zur Kirche, zum Platze! Welche Straßen führen dahin? Wozu werden das Postamt, das Gut (Scbloß), das Gericht, das Rathaus .... benutzt? Wem gehören diese Gebäude? Was ist an diesen Gebäuden bemerkenswert? Welche Sehenswürdigkeiten finden wir an oder in diesen Gebäuden? Welche Sagen knüpfen sich an diese Bauten oder ihre Ver- zierungen? D. Denkmäler. Welche Denkmäler hat imfer Ort? Wessen Andenken soll dnrch sie geehrt werden? Erkläre die daran angebrachten Figuren! Wann sind die Denkmäler errichtet? Wer hat sie erbauen lassen? Welche Mahnungen legen uns die einzelnen Denkmäler ans Herz? — (Narrenhände beschmieren —) Beschreibe knrz jedes Denkmal! Welche wichtigen Bauwerke hat unser Wohnort sonst noch? Zu welchem Zwecke siud sie aufgeführt worden? Wann sind sie erbaut worden? Welche Aus- schmückungen fallen uns an ihnen auf? Welche Sagen kuüpfeu sich daran? E. Moljltätigkeitsanstalten. Wer sorgt für die Armen unseres Ortes? Welcher Bibelspruch fordert zur Fürsorge für die armen Mitmenschen auf? Hänser, in denen die Armen, die Kranken der Gemeinde untergebracht und verpflegt werden, nennt man daher Wohltätigkeitsanstalten. (Armenhans, Kreiskrankenhaus.) Welche Wohltätig- keitsaustalteu besitzt unser Wohnort außerdem? Wer hat diese Anstalten gegründet oder gestiftet? Welche sonstigen Wohlfahrtseinrichtungen hat unser Ort noch? Entwirf einen Plan vom Heimatorte und deute darin die wichtigsten Straße», Gebäude und Plätze an! F. Die Sodenform des Heimatortes. Weshalb fließt das Wasser vom Fahrdamm schnell ab? Von welchen Flächen fließt also das Wasser schnell ab? Von welchen Flächen fließt das Wasser gar nicht oder nur sehr langsam ab? Solche Flächen nennt man Ebenen. Welcher Teil des Hauses bildet schräge Flächen? Eine schräge Fläche nennt man daher eine Abdachung. Was für eine Fläche bildet der Erdboden, auf dem unser Wohnort erbaut ist? (Nach welcher Richtung steigt, fällt der Boden?)

6. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 91

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
31. Der Bauernkrieg. 91 .Ha gegen Fürsten und Herren verbanden sich in seiner Seele mit einem hochfahrenden, rastlosen Ehrgeize und einer malosen, religisen Schwrmerei. Auf die Bibel legte er wenig Wert, hielt aber viel von Trumen und Gesichten und glaubte mit Gott persnlich ver-kehren zu knnen. Um dem armen Volke zu helfen, predigte er den Umsturz der bestehenden Verhltnisse und die Gleichheit aller Menschen. Seine zndende Beredsamkeit schaffte ihm viele Anhnger, und berall, wohin er kam, grndete er Vereine, welche die Aufrichtung der all-gemeinen Gleichheit, Gtergemeinschaft und Vernichtung der Obrigkeit auf ihre Fahnen geschrieben hatten. Daher duldete man ihn auch uirgends lange. Zwickau mute er bald verlassen; er wandte sich nach Bhmen, fand aber hier keine Aufnahme und kehrte wieder in -seine Heimat zurck. Eine kurze Zeit hielt er sich in Nordhausen auf, dann ging er als Prediger nach Allstedt in S.-Weimar. Hier fand er groen Anhang; viele Meilen weit kamen die Menschen her, von Eisleben, Mansfeld, Sangerhausen, Frankenhausen, Halle, schersleben, um seine Predigt zu hren. Der Beifall der Menge machte ihn khn, immer lauter mahnte er, den unertrglichen Verhltnissen ein Ende zu machen. Da es bereits zu Aus-'schreitungen kam, griff der Kurfürst von Sachsen ein, und Mnzer mute nach ungefhr einem Jahre im August 1524 Allstedt wieder verlassen. Er wandte sich nach Mhlhausen. 3. Pfeiffer in Mhlhausen. In Mhlhausen wirkte damals ein Geistesverwandter Mnzers, das war Heinrich Pfeiffer. Dieser war in dem eichsfelder Kloster Reiffenstein Mnch gewesen, hatte das Kloster aber 1521 verlassen und Unterkunft bei dem Junker Heinz von Entzenberg auf der nahen Burg Scharfenstein gefunden, wo er Burgkaplan ward; auerdem predigte er auch den umwohnenden Bauern auf lutherisch". Da er in seinen Predigten den Landes-Herrn, den Kurfrsten von Mainz, angegriffen hatte, sollte er verhaftet werden, entwich aber noch rechtzeitig nach seiner Vaterstadt 'Mhlhausen. Am Sonntage Sexagesim 1523 trat er hier zum ersten Male ffentlich auf. Als nach beendigtem Gottesdienst der sogenannte Bierrufer, wie blich, von dem neben der Kirche liegenden Bierrufersteine" aus neues Bier ausgerufen hatte, sprang er auf 'i>en Stein und rief der berraschten Menge zu: Hrt zu, ich will euch ein ander Bier verkndigen," und dann griff er in seiner Rede heftig die Geistlichen an; Mnche, Pfaffen und Nonnen seien Teufelsgesinde, alles, was sie htten, wre armer Leute Blut und Schwei. Auch Sen Adel und die Fürsten schonte er nicht. Bei der Menge fand er groen Beifall, und der Rat mute es dulden, da Pfeiffer in einigen Kirchen predigte. Als aber ein Aufruhr in der Stadt ent--stand, den man ihm zur Last legte, mute er die Stadt im August 1523 verlassen. Gegen Ende des Jahres aber kehrte er wieder Zurck und predigte wie zuvor, was der Rat stillschweigend duldete,

7. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 57

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
18. Ubersicht der die wichtigsten Stifter und Klster im Bereiche ic. 57 Pflege kranker Pilger in Palstina gestiftet, fand aber schlielich seine Hauptaufgabe in der Erweiterung christlich-deutschen Kulturgebiets im slavischen Osten. An der Spitze stand der Ordensmeister; ganz Deutschland zerfiel in zehn Balleien, in denen die einzelnen Nieder-lassungen, die Kommenden oder Komthureien, lagen. Der nrdliche Teil unserer Provinz gehrte zu der Ballei Sachsen, der sdliche zu der Ballei Thringen. In der Ballei Sachsen lagen die Kommenden Langeln bei Wernigerode, Berge bei Rodensleben, Aken, Halber-stadt; in Thringen, wo sich der Orden zuerst auf deutscher Erde ansiedelte, lagen die Ordenshuser zu Halle, zu Mhlhausen als das bedeutendste, zu Nordhausen, Ngelstedt und Erfurt. Durch einen Sohn unseres Thringerlandes, durch den Ordensmeister Hermann von Salza (Langensalza) gewann der Orden erst den groen Aufschwung und erfate seine wichtigste Aufgabe in der Eroberung des Preuenlandes. Neben dem Deutschen Orden hatte auch der Johanniterorden in unserer Provinz einige Ordenshuser, z. B. zu Droyig, Schleusingen, Weiensee, Khndorf, Obertopfstedt. 6. Die Antoniusbrder in Lichtenberg. Wie im Mittelalter ein neuer Orden entstehen konnte, davon liefert der Orden der Antoniusbrder ein treffendes Beispiel. Etwa seit dem Jahre 1000 war in Europa eine verheerende Krankheit aufgetreten, die man den Mutterkornbrand nannte, weil man meinte, sie sei durch den Genu von Mutterkorn entstanden; den davon Ergriffenen faulten unter furchtbaren Schmerzen einzelne Teile des Gesichts, ja ganze Glieder ab; meist starben sie, die Genesenen boten einen frchterlichen Anblick. Als im 11. Jahrhundert diese Krankheit in Frankreich wtete, wall-fahrtete man in die Antoniuskirche zu St. Didier-la-Mothe und betete dort zu dem heiligen Antonius um Genesung. Deshalb nannte man die Krankheit auch Antoniusfeuer. Zur Bekmpfung der Seuche stiftete ein reicher Edelmann in Frankreich, voll Dankes darber, da sein Sohn vom Antoniusfeuer genesen war, die Brderschaft der Antoniusherren (1095). Diese Brderschaft blieb nicht auf Frankreich beschrnkt. Im schwarzen Gewnde, ein emailliertes T auf der Brust, am Halse ein Glcklein, um sich bemerkbar zu machen, kamen sie auch nach Deutschland und wurden von den Landleuten als Erretter vom Antoniusfeuer freundlich aufgenommen. Um das Jahr 1200 vermachte ihnen ein schsischer Edelmann das stlich von Prettin liegende Sandgebiet, aus dem jetzt das Schlo Lichtenburg mit der gleichnamigen Gemeinde und das Dorf Hintersee liegt. Dort bauten sie zuerst ein Hospital, spter ein greres Ordenshaus, das von den nach der Elbe zu vorgelagerten, weithin sichtbaren weien Sanddnen den Namen Lichtenberg erhielt. Die Antoniusherren machten sich besonders auch um die Entwsserung und Urbarmachung des Landes um Prettin verdient. Dabei wurden sie

8. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 276

1903 - Wiesbaden : Behrend
276 gelegenheit mehrte sich. Wer im Deutschen Reiche arbeiten wollte, konnte sein tgliches Brot gut verdienen. Aber Kaiser Wilhelm ging in seiner Ttigkeit fr das Wohl der Arbeiter noch viel weiter. In jeder Lage des Lebens sollte der Arbeiter gesichert werden. Das Krankenversicherungsgesetz vom Jahre 1883 sorgt dafr, da der Arbeiter in Tagen der Krankheit vor Not und Elend geschtzt ist; das Unfallversicherungsgesetz vom Jahre 1885 bewahrt ihn vor Nahrungssorgen, wenn ihm ein Unfall bei der Arbeit zustt. Ein drittes Gesetz, das den Arbeiter im Alter versorgt, oder wenn seine Arbeitskraft sich vor der Zeit abnutzt, wurde 1887 begonnen; die Vollendung dieses Gesetzes aber erlebte der Kaiser nicht mehr. Alljhrlich werden im Deutschen Reiche viele Millionen Mark an kranke, arbeitsunfhige und alte Arbeiter ausgezahlt. Wer kann ermessen, wie viele Trnen dadurch getrocknet, wie viele Familien so vor dem Untergange bewahrt werden! 7. Sorge fr Kunst und Wissenschaft. Gleich allen preuischen Knigen frderte Wilhelm I. auch Kunst und Wissenschaft. 1875 wurde das Hermannsdenkmal im Teutoburger Walde enthllt. Zur Vollendung des Klner Domes gab der Kaiser bedeutende Summen und wohnte 1880 der feierlichen Einweihung desselben bei. Das preuische Schulwesen stieg zu solcher Hhe und Blte, da bis jetzt kein Land der Welt bessere Schulen anszu-weisen hat. Weil Kaiser Wilhelm die Kinder so lieb hatte, darum sorgte er gern fr sie. Vom 6. bis zum 14. Lebensjahre sind alle Kinder zum Schul-besuche verpflichtet. Verwaiste werden in Waisenhusern, verwahrloste in Rettungshusern erzogen. Auch fr die rmsten der Armen, fr Blinde, Taubstumme und Schwachsinnige, sind besondere Anstalten, fr Schwach-begabte sind in vielen Stdten Hilfsschulen" errichtet. Die Kirche blieb den Staatsgesetzen und der staatlichen Aufsicht unterworfen. Das Civilehe-gesetz und die Kirchengemeindeordnuug wurden erlassen. 8. Seine Lebensweise und sein Lebensende. Das Wichtigste bei der Erziehung", sagte Kaiser Wilhelm, ist die Religion!" Er selbst war von tiefer Religiositt durchdrungen. Kindlicher Glaube an Gott, den Lenker der Welt, beseelte ihn. Alle groen Erfolge seines Lebens schrieb er demtig Gottes Fgung zu; das zeigen so schn seine Worte nach dem letzten Kriege: Gott war mit uns! Ihm sei die Ehre!" In seiner Herzeusgte fhlte er sich nur dann glcklich, wenn er fem Volk glcklich sah. Strenge Sparsam-feit zierte ihn während des ganzen, langen Lebens. Durch Leut-seligkeit und Freundlichkeit gewann er die Liebe der Untertanen in solchem Mae, wie sie selten ein Fürst besessen hat. Groe Nach-ficht und Milde zeigte er auch gegen den geringsten seiner Diener. An seiner strengen Gewissenhaftigkeit und Pflichttreue kann sich jeder ein Beispiel nehmen. Sogar auf dem Sterbebette beschftigte ihn noch das Glck seines Volkes. Als ihn seine Tochter bat, er mge die schwachen Krfte schonen, gab er die schne Antwort: Ich habe keine Zeit, mde zu sein!" Kaiser Wilhelm war es vergnnt, den 90. Geburtstag in voller Frische des Geistes und Krpers zu feiern. Mit hoher Begeisterung jauchzte das ganze deutsche Volk an diesem Tage seinem geliebten Kaiser zu. An ihm, der das Andenken an seine Mutter, die Knigin
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