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1. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 127

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
127 erreicht; oder zweitens: hat es jchon Entzündmigen im Magen hervorgebracht, welche durch heftige Schmerzen erkannt werden? Im ersten Fall gibt man sogleich ein Brechmittel ein, damit daö Gift wieder aus dem Körper geschafft werde. Im zweiten Falle muß man das Gift zu verdinnen und ein- zuwickeln suchen. Hier dienen 1) Wasser in Menge getrunken; lauwarmes ist noch besser, wenn schleimige Sachen damit verbunden werden, als gerollte Gerste, Haberkernen, Reis rc. 2) Oel in Pfunden getrunken und durch Einreibungen und Klistiere in den Körper gebracht, auch Butter und an- dere fette Körper. 3) Milch Lu Menge getrunken. Die zwei goldenen Regeln überhaupt sind aber diese: Esset, Kinder und Erwachsene, nicht von Kräutern, Schwäm- men und Beeren, von denen ihr nicht gewiß wisset, daß sie euch nicht schaden, und habt ihr durch Unvorsichtigkeit etwas Giftiges gegessen, so rufet schnell und unverzüglich einen er- fahrenen Arzt zu Hülfe, und bis dieser kommt, gebrauchet die oben vorgeschriebnen Mittel. Von den Arzneikräutern laßt euch folgende zeigen und lernet sie kennen. Kamillenblumen, Hollunder, Majoran, Krausemünze, Pfeffermünze, Melissen, Malven. Es ist sehr gut, wenn diese Kräuter in jeder Haushaltung trocken vor- handen sind, denn sie sind von mannigfaltigem Gebrauch. Die Holunderblüthen als Thee nach Erkältungen und bei Kalharrhen; die Kamillen, Melissen, Krausemünze, Pftffer- münze als Thee bei Krämpfen, Magenschwächen, Ohnmach- ten ; die Malven bei Halseutzündungen zum Thee und Gur- geln. Iv. Klasse: Die Gräser. Gräser sind Gewächse, die einen hohlen, mit schwammi- gem Mark angefüllten, meistens mit Knotenabsäßen versehe- nen Stamm, und lange, schmale, ungestielte Blätter haben. Hierzu wird das Wiesengras und andere Futtergattungen, auch alle Arten des Getreides, Korn, Roggen, Warzen, Haber- Gerste, Hirse, Heidekorn, Reis, Mais oder Welschkorn, das Schilfrohr, Flachs, Hanf, und andere mehr gerechnet.

2. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 214

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
214 hng hinderlich. Die Mistgruben sollten daher an schat- tigen Orten angelegt seyn. Das Merkmal, an dem man erkennt, dass der Mist genug gefault und gegohren hat, ist seine Farbe. So- bald er schwarz wird, kann er ohne Nachtheil ge- braucht iverden. Es ist auch nachtheilig, den Mist zu lange liegen zu lassen, denn er vergeht und verliert an seiner Kraft, Den Mist mit Wasser zu begiessen, ist nicht rathsam, weil dadurch die kräftigsten Theile aus- gelaugt werden und der Mist viel von seiner Gute ver- liert. Die ff auch e ist ein vorzügliches Düngungsmittel für die Wiesen und Grasplätze. Nur muss man reg- nichtes Wetter zu dieser Arbeit wählen. Von dem Wiesenbau. Mir wissen, wie nothwendig ein genaues Verhältniß der Miesen gegen die Aecker ist. Der Getreidebau kann nicht bestehen, wenn der Landwirth nicht hinlängliches Vieh zur Arbeit ernähren, und durch verhälriußmäßigen Viehstand hinreichenden Dünger erhalten kann. Beide Zweige der Land- wirthschaft hängen mit einander genau zusammen und stehen in so genauer Verbindung, daß keines ohne das andere seyn kann, Das für das Vieh nothwendige Futter kann auf zweier- lei Art erhalten werden, durch natürliche Grasplätze oder Wiesen, und durch künstliche Grasplätze oder Aecker, auf welchen Klee und andere nützliche Futterkräuter gebaut wer- den. Die Erfahrung bestätigt es, daß wenn die Wiesen, oder überhaupt der Graswuchs, bloß der Natur überlassen wird, ohne durch Befruchtung, Reinigung und andere But- tel ihr nachzuhelfen, unsere Wiesen von Jahr zu Jahr we- niger hervorbringen und am Ende so schlecht werden, daß ste gar nicht mehr zu benutzen stnd. Das Moos nimmt überhand und das Gras nimmt zusehends ab. Die Wiesen müssen also gepflegt und besorgt werden, und je fleißiger dieß geschieht, desto reichlicher wird die Gras- und Heuernte ausfallen. An vielen Orten stnd Wiesen genug, und man hat ste fruchtbar zu machen und zu erhalten. Wo es an Wiesen

3. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 227

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
Sommer ist die Ausrottung des Unkrauts, welches jedoch mit größter Vorsicht geschehen muß, damit die Stämmlein weder an ihren Pfropfreisern, noch an ihren Wurzeln beschä- digt werden. Bei trockener Witterung muß man die jungen Baumstammlein begießen. Sobald es auf das Pfropfen det jungen Stämmlein losgeht, so wird am Ende einer jeden Reihe der Baume ein Pfahl gesteckt und ein Zeichen darauf gemacht, welches anzeigt, was für eine Obstsorte in dieser Reihe gepfropft werden soll, und in ein Register, das übet die Baumschule zu führeli ist, eingetragen werden muß, dar mit man beständig weiß, was für Obstsorten man in seiner Baumschule besitze und nicht selbst noch etwaige Käufer der§ selben betrüge. Wenn man diejenigen Stammlein- welche von einem guten Obst abstammen, Früchte bringen laßt, ohne sie zuerst zu veredeln, fo erhalt man ganz vortreffliche neue Und zuvor nicht bekannte Obstsorten. Ueber die beiden Haupt arten des Ver- edelns der Obstbäume und die dabei zu beobachtenden Regeln. Es gibt mehrere Arten, die Obstbäume zu veredeln, aber es sind doch nur zwei die anwendbarsten und unfehlbarsten; sie bestehen in dem Pfropfen (Impfen) und im Okuliken. Jenes ist die beste Veredlungsart des Kernobstes und dieses für das Steinobst. Das Pfropfen theilt sich a) in das Pfropfen in den Spalt, und b) in das Pfropfen zwischen die Rinde, oder in die Krone. 1) Alle Bäume, die man pfropfen will, müssen gerade, frisch, gesund, von glatter Rinde und gut angewurzelt seyn. 2) die Reiser, die man zum Pfropfen nehmen will, müssen von gesunden Baumen, die weder Krebs, Brand noch andern Schaden an sich haben, die gerne Und schon oft Früchte getragen, und beim Brechen der Reiser viele Trag§ knospen haben, genommen werden. 3) Die Reiser müssen, ehe ihre Augen aufgequollen sind, vor dem Einschießen des Saftes, etwa im Hornung, jedoch n *

4. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 230

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
r=- 230 — W die Rinde ist folgende: Man sägt den Stamm oder die Aefte ab, da wo sie schön glatt sind und wenig Knoten har den, und macht mit einem Messer den Sägeschnitt glatt, bindet den abgeschnittenen Ast oder Stamm da, wo das Pfropfreis eingesteckt werden soll, mit Bast, nimmt ein Reis, schneidet von einem Auge gegenüber ein wenig in das Holz hinein, führt diesen Schnitt abwartö fort, etwa einen Zoll, so daß es das Mark berührt, und so unten zugespitzt wird und oben einen Absatz erhalt, der beim Einstecken zwi- schen Rinde und Holz ganz gut aufsitzt. Vor dem Einstecken gber muß die äußere graue Rinde auf der andern Seite deö Restes, welche an die Rinde des Stammes zu stehen kommt, unter dem Auge sorgfältig abgelöst werden, jedoch so, daß die Darunter liegende, grüne Rinde ja nicht beschädigt wird. Dann Wry mit einem Spindel spitz oder einem andern hiezu auf die- selbe Art zugerichteten Instrumente ein Loch zwischen Holz und Rinde gemacht und das zugerichtete Reis hineingesteckt. Auf diese Art verfährt man mit allen Reisern, die drei Zoll weit von einander rings um den Stamm oder Ast zu stehen kommen. Die Hauptsache hiebei ist, daß die grüne Rinde des Pfropfreises sich nicht vom Holze los mache, während man es einsteckt. Wenn man die Aeste eines alten Baumes pftopft, so muß man ungefähr den dritten Theil derselben picht abwerfen, damit sie den überflüssigen Saft verzehren; das folgende Jahr kann man sie dann auch noch pfropfen. Ueber das Okuliren oder Aeugeln. Dieses ist die vorzüglichste Act der Veredlung, besonders für das Steinobst.; denn dadurch geschieht den Bäumen gm wenigsten Gewalt. Für Pfirsiche ist sie nothwendig, weil sie sich nicht pfropfen lassen. Das Okuliren kann auf zweier- lei Art geschehen, entweder ins treibende, oder ins schlafende Aug, Ins treibende Aug wird im März oder April und um Johannis herum okuliert. Die Augen treiben im nämlichen Jahr noch einen Zweig, In das schlafende Aug wird hinge- gen von Ende des Juli bis zu Anfang Septembers okulirt. Die Augen bleiben aber dann bis in das kommende Frühjahr ^erschlossen. Bei alter, dicker Rinde geht eö nicht an. Man

5. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 231

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
231 wähle dazu junge Stämmchen oder Aeste, welche eine dünne zarte Rinde haben, die an das eingesthte Aug wohl an- schließt. Die Bäume, die man durch das Okuliren vere- deln will, müssen in vollem Safte stehen. Dieß erkennt man daran, wenn sich die Rinde leicht vom Holz losmacht. Wäh- ' rend es regnet, darf man nicht okuliren, auch nicht, wenn gleich nach dem Okuliren Regenwetter zu befürchten ist, eben so wenig in der größten Hih?. Am besten ist es am Abende, weil alsdann die Nacht zu statten kommt. Wenn es seyn kann, okulirt man gegen Morgen oder Mitternacht, wo die Haut am glattesten ist. Man kann zur Sicherheit auch mehr als ein Aug auf dasselbe Stämmlein oder Ast sehen; nur dür- fen sie nicht gerade über einander zu stehen kommen. Wach- sen mehrere Äugen, so läßt man nur das schönste stehen und die übrigen nimmt man weg und verstreicht die Wunden mit Baumsalbe. Zum Okuliren wählt man Pfropfreiser mit großen Augen. Dann schneidet man ob dem Auge quer ttt die Rinde; von diesem Querschnitt fahrt man links und rechts am Auge herab, so daß etwa ein Zoll unter dem Auge die Schnitte zusammentreffen und ein Dreieck bilden. Nun nimmt man einen Federkiel, der etwa wie ein Zahnstor cher zugeschnitten ist, und fährt von oben herunter zwischen Holz und Rinde mit demselben so, daß das Auge ganz rein abgelöst wird, wobei der Kern nicht fehlen darf, wenn. el wachsen soll; das Blatt nimmt man in den Mund und schneidet in das Stämmchen in die Rinde einen Kreuzschnitt,, löst die Rinde von oben herab auf, so, daß das zugerichtete Auge hinein paßt, und bindet es ziemlich hart mit Bast zu. Bei dieser Operation darf man aber nicht säumen, damit sowohl das Stämmlein als auch das Aug nicht vertrockne. Auch muß. die Rinde nicht verfasert, und darauf gesehen werden, daß das Schildchen durchaus wohl aufliegt und oben an den Quer- schnitt genau paßt. Sobald die Augen zu treiben anfan- gen, so muß man das Band etwas lüften und nach einigem Wochen ganz wegnehmen.

6. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 252

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
252 etwas säuerlich riechenden Auswurfe, den die Bienen auf die Waben und nebenhin am Stocke fallen lassen. Die Ruhr entsteht hauptsächlich von einem lang anhaltenden oder zu strengen Winter. Will man die Krankheit verhindern, so sperre man die Bienen nicht zu bald im Herbste ein, und lasse ste auch im Frühlinge nicht zu spät ausfiiegen. Ist die Ruhr wirklich auögebrochen, so gebe man den Bienen Honig mit Wein und geriebener Muskarennuß vermischt. Besser ists, den Bienen Freiheit zu lassen; sie werden sich dann durch den im Stock befindlichen Honig zu helfen wissen. Eine andere schlimme Krankheit der Bienen ist die Faulbrut. Man erkennt sie daran, wenn die Deckel der Brut ganz niedrig und eingedrückt sind, sich in den Zellen nur eine schleimige schwarzbraune Masse befindet, und der ganze Stock einen höchst widerlichen Geruch hat. Sie entsteht sehr oft von einem unreinen, und schädlichen, in kupfernen Gefäßen aufber wahrten Honig, der den Bienen gegeben wird, und womit ste die junge Brut füttern. Sie entsteht auch durch Erkäl- tung. Die Bienen selbst reißen die verdorbene Brut heraus und schaffen sie weg. Ist nur ein Theil krank, so schneidet man sie aus. Hat aber das Uebel schon zu sehr überhand ge- nommen , dann suche man die noch lebenden Bienen heraus- zutreiben und mit einem gesunden Stock zu vereinigen. Bei anhaltend kalter Witterung geschieht es auch, daß die Bienen schwacher Stöcke und bei wenig Honig ermatten und erstarren. Dieß erkennt man daran, wenn bei war- mem Sonnenschein nur zuweilen eine Biene ;um Vorschein kommt, während andere Stöcke freudig ausfiiegen. Ihr Leib ist dünn und abgemergelt.. Klopft man an den Stock, so istö, als wenn alle gestorben wären. Einen solchen Stock trage man in eine temperirte Stube, stelle ihn auf den Kopf, nehme das Brett weg, und besprenge die Bienen mit drei Löffel voll Sternanishonig mit einem Löffelvoll Wein, und so werden sie wieder zum Leben kommen, wenn sie noch nicht drei Tage starr sind.

7. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 60

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
»—« 60 rohe Sitten, denn sie sind beide nirgends als bei ihres Gleichen wohlgeliten. - Vom Verhalten zur Morgenzeit. Werdet ihr Morgens von euern lieben Eltern geweckt, so wendet euch nicht mehr ins Bellt hinein, sondern siehet gleich und schnelle auf mit aller Ehrbarkeit. Dein erster Gedanke sey: Gott. Danke ihm für die genossene Ruhe und für den sanften Sck-laf. Bitte ihn um einen glücklichen Tag, um Se- gen und Beistand. Opfere ihm jeden Schritt und alle deine Werke auf. Laufe nicht unangekleidet vor andern herum. Halte deinen Leib stets heilig, denn Gott weiht ihn zu sei- nem Tempel. Kleide dich ehrbar und reinlich. Sorge dafür, daß beschmußte Kleidunssiücke erst gereinigt und zerrissene gc* stickt werden, ehe du sie anziehst; denn Reinlichkeit in der Keidung gehört auch zur Wohlansiändigkeit. Reinige auch Gesicht, Hände und Füße, kämme deine Haare, spüle den Mund aus, schneide die Nägel ab. Durchlärme das Haus nicht, wie ein Poltergeist. Bitte deine Eltern um das Essen. Dann bereite dich auf den Unterricht vor und vergiß deine Bücher nicht. Sorge, daß du ein Nasruch bekommst, em- pfiehl dich deinen Eltern und dann eile in die Schule oder an deine Arbeit Vom Verhalten auf dem Schulwege. Wenn dich deine Eltern in die Schule schicken, so gehe geraden Wegs dahin, ohne Zögerung. Stehe nicht an dis Ecke hin; eben so wenig rase wie ein wildes Pferd. Gaffe nicht hin und her, wie ein Simpel. Sey nicht allzu neu- gierig. Wenn dir Jemand auf der Straße begegnet, fo gieb ihm bescheiden einen freundlichen guten Morgen. Zieh dei- nen Hut oder deine Kappe vor Personen ab, die höhern Standes sind, als du. Begrüßt man dich, so danke höstich. Gegen Vornehme und alte Personen seye bescheiden und ehr- erbietig. Verspotte und verlache presthafte Leute nicht; denn dieß verräth das boshafteste Herz. Verrichte deine Noth- durft an einem abgesonderten Orte, nicht auf der öffentlichen Straße, oder an der nächsten, besten Ecke, oder vor An-

8. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 215

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
215 fehlt, müssen solche angelegt werden. Man wähle dazu aber schickliche Platze. Hohe, sandige, dem Winde und Frost zu sehr ausgesetzte Platze sind nicht geeignet zu Wiesen. Am besten taugen solche Plätze, wo das Wasser hingeleitet wer- den kann. Den Platz, den man zu einer Wiese anlegen will, reißt man mit dem Pflug um, säet ihn mit Haber und Klee an, und mäht ihn grün ab. Heublumen darauf gesäet, ist ebenfalls gut. Die mit den besten Grasarten bewachsenen Wiesen arten aus, wenn sie nicht befruchtet werden, denn das Gras zieht, so wie jede andere Pflanze, die Erde aus. Pferdmist ist für kalte und feuchte Wiesen zuträglich. Schaf- mist taugt für trockene Plätze, und der Schweinmist ist für Grasplätze der beste. Mergel und Kalk dienen vorzüglich zur Anstrocknung sumpfiger Wiesen. Asche ist auch wirksam. Teichschlamm, Gassenkoth rc. sind sehr gute Dünger für Wieselt. Viele Landwirlhe düngen ihre Wiesen erst im Frühjahr. Besser ist es, im Herbst zu düngen, damit der Mist recht ausgelaugt und die Safte ausgewaschen werden. Nebst der Düngung der Wiesen ist die Pflege uiid Wartung derselben eine nothwendige Sache. Je reinlicher die Wiese gehalten, und je sorgfältiger sie gewartet wird, desto reich- licher wird sie zutragen. Im Frühjahr müssen sie von Laub, Unrath rc. gereinigt werden, di? Gräben müssen geöffnet und ausgebessert werden. Die Wässerung der Wiesen ist eine wesentliche Sache, welche nie vernachläßigt werden darf. Bei der Wässerung kommt es vorzüglich darauf an, daß das Wasser über die ganze Wiese sich ausbreiten könne, und nicht in Vertiefungen liegen bleibe und Sümpfe bilde. Sehr gut ist es, wenn das Wasser, ehe es auf die Wiese kommt, über eine Straße oder ein Feld geleitet werden kann. Ueber den Winter muß alles Wasser von der Wiese abgeleitet wer- den. In der Sonnenhitze ist es nicht rarhfam, zu wässern. Die Maulwurfshäufen müssen zerstört werden, ehe man zu wässern anfängt. Von dem künstlichen Wiesenbau. Je mehr der Landwirth Futter erhalt, desto mehr Vieh kann ec ernähren, desto besser kann er es erhalten, desto fchö-

9. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 233

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
233 die Erde ist, in die man die Bäume einsehen will, desto grö- ßer muß auch die Grube gemacht werden, damit die Wurr zeln beim Fortwachsen lockere Erde antreffen. Auf die Murr zeln sollte jedesmal eine bessere Erde kommen. Die Grube macht man tiefer, als der Baum geseht werden soll; dann füllt man, ehe man den Baum einseht, das Loch so weit mit gutem Boden auf, als es zu tief ist. Die Wurzeln werden im Loch schön auseinander gelegt, aber keine darf einwärts gehen, damit sie nicht verkehrt wachsen. Dann wird der Boden fest angetreten. Fällt nach dem Versehen trockene Witterung ein, so sollten die Bäume begossen wer- den ; es muß aber mit einer Gießkanne geschehen. Ueber das Beschneiden der Wurzeln und Ae sie der Obstdäume. Beim Ausheben der Bäume geht es nicht ohne Be- schädigung ab; deßwegen schneidet man alle zerbrochenen, zerstoßenen und dürren Theile der Wurzeln, alle über einan- der liegenden unordentlichen und sich kreuzenden, so wie auch alle gerade unter sich laufenden Wurzeln, alle kleinen Fa- sern und die sehr langen weit hinauslaufenden Wurzeln et- was kürzer; an allen übrigen stuhl man bloß die Spihen ein wenig ab. Auch niüsscn alle frechen, und den Saft allein an sich ziehen wollenden, alle unordentlichen und alle einander durch- kreuzenden Aeste noch am Stamme ohne Beschädigung ab- geschnitten werden. Eben so werden auch die beschädigten Theile der Aeste bis dahin, wo die Rinde ganz gesund ist, und die übrigen Aeste alle bis auf zwei oder drei, und die größten bis auf fünf und sechs Augen abgeschnitten. Alle hiedurch entstandenen Wunden sollten mit Baumwachs oder Salbe bestrichen werden. Die hochstämmigen Obstbäume müssen nach ihrer Verpflanzung in das Baumgut niemals beschnitten werden, außer wenn einige frech und unordent- lich nur auf einer Seite wachsenden Aeste eines jungen Bau- mes sich finden sollten, oder ein Baum Wasserschosse treibt; auch die Yu6 den Stämmen der Bäume unter der Krone her- austreibenden Schosse müssen nicht geduldet und weggeschafft

10. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 234

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
234 werden. Alle dürren, abgestandenen Aeste müssen sorgfältig abgenommen werden. Alle Schnitte sollten mir Baumsalbe verstrichen werden. Mit dem Bestreichen muß man sich aber noch nicht begnügen, sondern man muß auch vor jedem ein- tretenden Winter alle Wunden untersuchen, ob die Salbe vom Regen nicht weggespült wurde. Solche Stellen müßten auf's Neue verstrichen werden. Ueber die Aufsicht in, d Sorgfalt der Obstbäume. Der Besitzer eines Baumgartens muß immer aufmerk- sam auf seine Baume seyn, und wenn er ein Grbrechen daran entdeckt, demselben abzuhelfen suchen. Die gefährlichste Krankheit der Bäume ist der Krebs. Er ist leicht zu erkennen: die Rinde vertieft sich und ver- liert ihre natürliche Farbe; sie wird nebst dem Holz schwarz, weil der Saft dem kranken Theile des Baumes sich nicht mehr mittheilen kann. Die Ursachen dieser Krankheit sind: Strei- che, Stöße, welche die Baume unvorsichtiger und boshafter Weise bekommen haben; ungeschickte Bewahrung der Bäume mit Stützen oder Stangen, das Reiben der Pferde, Kühe, ein übel abgeschnittener Ast, dessen Holz nicht mit Baumsalbe bedeckt worden ist. Einem solchen kranken Baume muß man zu Hülfe kommen, sonst geht er zu Grunde. Das Heilungsmittel ist folgendes: Man schneide mit einem schar- fen Messer die kranken Theile heraus, sowohl an der Rinde, als an dem Holz, bis auf das Gesunde, bedecke die Wunde mit Banmsalbe, und verbinde sie mit Lumpen. Die beste Zeit zu dieser Kur ist, wenn die Bäume in vollem Saft sind. Wer diese Mühe ersparen will, bestreiche die ausgeschnittene Wunde mit Terpentin statt der Baumsalbe. Das Verbin- den fällt dann weg. Der Frost kann den Bäumen ebenfalls sehr schaden, und zwar durch das Glatteis, durch das Erfrieren eines Theils des Stammes und der Aeste, und durch das Eindringen der Kälte bis auf die Wurzeln. Um Letzteres zu verhüten, werfe man den Boden an den Bäumen im Herbst auf und an die Bäume, und bedecke
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