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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 393

1854 - Stuttgart : Hallberger
393 Hohentwiel den Gehorsam, weil er dem Herzog gleich anfangs das Wort ge- geben hatte, die ihm anvertraute Feste bis auf den letzten Blutstropfen zu ver- theidigen und selbst die herzoglichen Befehle zur Uebergabe nicht zu achten. Endlich beschloß er sogar ein besonderes Bündniß mit dem Herzog Bernhard von Weimar und trat als Oberst in dessen Dienste, um so zum Worthalten genöthigt zu sein; denn er konnte wohl wissen, daß er dadurch dem Herzog den besten Dienst erweise, wenn er die Festung auf keine Bedingung ausliefere. Er machte kühne Ausfälle und Streifzüge in die Nachbarschaft, auf denen er ent- weder bedrängte Orte befreite, oder die bedrohten Erntefelder schützte, oder- reiche Beute davon trug, die er auf seine Burg hinaufführen ließ. Sein Tisch war immer offen für Kranke, Verwundete und Arme. Als sein Feldprediger gestorben war, so erbat er stch angelegentlich vom Herzog wieder einen Geist- lichen und brachte ihn unter großer Gefahr mitten durch den Feind hindurch auf die Burg; denn er war von Herzen gottesfürchtig, hielt die evangelische Lehre sehr werth, und man sagte, daß er seine Feinde weit mehr durchs Gebet, als durchs Schwert bezwinge. So lange er keinen Geistlichen hatte, so ging der fromme Held selbst an den Betten der Kranken umher, um ihnen den Trost des göttlichen Wortes zu bringen, und las in der Kirche seinen Kriegern selbst eine Predigt vor. Mitten unter den Schrecken der Belagerung erbaute er auf der Burg eine neue Kirche. Dem Herzog Eberhard sandte er in seiner Geldnoth durch einen als Bettler verkleideten Soldaten einen ausgehöhlten, dicken Knotenstock, der mit Geld gefüllt war. Im Jahr 1643 rückte er einsmals des Nachts in aller Stille vor Ueberlingen am Bodensee, hieb das Thor ein und überfiel die Wache am Spieltisch. Ohne Schwertstreich bemächtigte er sich der Stadt mit ihren reichen Vorräthen aller Art. Man bot ihm eine große Summe Geldes; er- schlug sie aus; denn diesmal stund sein Sinn nach etwas Anderem: es fehlte ihm in seiner neuerbauten Kirche nur noch eine Orgel. Diese ließ er sich von einem Kloster in der Stadt geben und zog damit ab. Seine Kriegszucht war streng; er duldete bei seinen Kriegern keine Ausschweifung, keine Bedrückung des friedlichen Bürgers, kein Fluchen und Schwören. Als nun der Herzog in alle seine Rechte und in den ungeschmälerten Besitz des Landes wieder einge- setzt war, da übergab ihm Widerhold die unbezwungene Feste am 4. Juli 1650 viel fester und besser versehen, als er sie übernommen hatte. Er starb als Obervogt von Kirchheim und Besitzer des Ritterguts Neidlingen, Ochsenwang und Randeck, von seinem Fürsten geehrt, vom Vaterland in dankbarstem An- denken behalten. Sein Vermögen hat er zu gemeinnützigen Zwecken, zur Un- terstützung von Studirenden, Armen, Kirchen und Schulen vermacht. Auf seinem Grabmal in Kirchheim steht: Der Commandant von Hohentwiel, Fest, w'ie sein Fels der niemals fiel, Des Fürsten Schild, des Feindes Tort, Der Künste Freund, des Armen Hort, Ein Bürger, Held und Christ, wie Gold — So schläft hier Konrad Wiberholb.

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 55

1914 - München : Oldenbourg
— 55 — fyatte in den Schlössern Frauenberg, Gutenberg, werneck, Prosselsheim, Iphofen, Dettelbach und Lbenhausen viel Getreide aufhäufen lassen und verhinderte die Aufuhr in die Stadt. Um der Not zu steuern, kamen die Eidgenossen in Würzburg zusammen und beratschlagten, wie sie ferneren Unterhalt beschaffen konnten. Nun liegt ein Dorf im Schweinfurter Gau, Bergtheim genannt, das hatte einen weilen, befestigten Kirchhof, wohin einige Geistliche ihr Getreide geflüchtet und aufgespeichert hatten. Aber nachdem die Bürger wußten, daß die Geistlichen etliche Söldner dahin geordnet hatten, richteten sie sich, das Getreide mit Gewalt zu holen, und rückten am Sonntage, den u. Januar ^00, bei 3000 Mann stark dahin. Bürger Braun von Gerolzhofen trug das panier der Stadt Würzburg. Bischof Gerhard, der von diesem Anschlage heimlich Bericht erhalten hatte, hatte seine Reiter und den Stiftsadel nach werneck gerufen und bereits die Besatzung im Kirchhofe zu Bergtheim verstärkt. Dompropst Johann von Lg-loffstein und drei Domherren erhielten den Oberbefehl über die (Truppen, zu denen noch 600 Reiter stießen. Als nun beide Teile einander ansichtig wurden, verließen die Bürger den eingenommenen Kirchhof und stellten sich gegen den Feind in Ordnung. Dasselbe tat der Dompropst mit den Seinen auch und schlug sechs adelige Knechte im Namen des Bischofs zu Rittern, worauf viele der Reisigen vom Pferde stiegen und zu Fuß in die Schlacht gingen. Nun entspann sich ein hitziger Kampf. Zwei der zu Fuß kämpfenden Adeligen fielen. Bald mußte auch die bischöfliche Reiterei dem ungestümen Angriffe des verbündeten Fußvolkes weichen; sie geriet in Flucht und hinterließ viele Gefangene. Da erschien das Aufgebot des Adels von der Baunach, 65 Pferde stark, und griff die mit der Verfolgung beschäftigten und zerstreuten Bürger kampfbegierig an. Nun wendeten sich die geflohenen Reiter wieder um und erneuerten den Kampf, der nun mit gänzlicher Niederlage der Eidgenossen endigte. luoo Bürger wurden erschlagen und ^oo gefangen, die übrigen entrannen. Am dritten Tage nach der Schlacht zog Gerhard mit seinem Heere zu Würzburg ein, wo sich der Rest der Bürger, nicht viel über 300 meist bejahrte Männer, zwischen den zwei Toren zu Sande aufgestellt hatte und dem Bischof huldigte. Die Anführer wurden teils enthauptet, teils gehangen oder ertränkt, vier Mitglieder des unteren Rates aber als Rädelsführer geschleift, dann gevierteilt und an den Toren aufgehängt. So endete dieser Aufruhr den Würzburger Bürgern und ihren Nachkommen zu großem Nachteile. Alle Schäden, die den Geistlichen zugefügt worden waren, mußten ersetzt werden. Auch die übrigen Städte vertrugen sich jetzt mit dem Bischof. Für Würzburg aber erstarb der schöne Traum der Reichsfreiheit auf immer.

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 71

1914 - München : Oldenbourg
— 7\ — selbst ihr Lager auf. Sie nannten sich den „hellen oder lichten Kaufen" und trugen alle ein weißes Kreuz auf Hut oder Rock. Die Hauptleute und Rate des Haufens zu Gerolzhofen schrieben an die Bauern zu Bildläufen, daß sie entschlossen feien, ihren Zug gegen Würzburg zu nehmen, bittend, daß die von Bildhaufen mit ihren zugeordneten Lagern auch dahin rücken sollten. Am 3. Mai brannten die Gerolzhofer vormittags den Stolberg, nachmittags das Schloß Bimbach ab. Am Freitag, den 5. Mai, brach der Gerolzhofer Haufe nach Großlangheim auf, wo das Schloß geplündert ward, von 3phofen und anderen Orten wurden Leitern und sonstige Sturmgeräte gefordert. Zu Langheim stießen auch die Kitzinger zu dem Haufen. Am Sonntag, den 8. Mai, langten die Bauern in Heidingsfeld an. Hier waren am 6. Mai auch die Bauern aus dem Taubertale und vom Gau angekommen. Die Bauernschar in Heidingsfeld nannte sich „Fränkischer Haufen". )n Zell lagerten die Bauern des Amtes Karlburg. Mit den Bauern vereinigten sich auch die Bürger der Stadt Würzburg und kündigten ihrem Herrn, dem Bifchofe, am 9. Mat den Gehorsam auf. Die Zahl der Bauern, die sich in der Nähe der Hauptstadt lagerten, wird in verschiedenen Briefen auf 20 000 berechnet. e) Die zwölf Artikel. Die Bauern hatten ihre Beschwerden und Wünsche in zwölf Artikeln zusammengefaßt und dem Bischöfe zur Annahme vorgelegt. Im wesen lauten diese Forderungen: U. Zum ersten bitten wir, daß jede Gemeinde das Recht haben soll, ihren Pfarrer selbst zu wählen und auch wieder zu entsetzen, wenn er sich ungebührlich hielte. Dieser Pfarrherr soll das heilige Evangelium rein und klar, ohne menschliche Zusätze, vortragen. 2. Zum zweiten wollen wir den rechten Kornzehnt geben, nachdem er im Alten Testamente aufgefetzt und im Neuen bestätigt worden. Gebührt er dem Pfarrer, so sollen ihn die von der Gemeinde gewählten Kirchenpröpste einsammeln. Dann soll man dem Pfarrer seinen genügenden Unterhalt geben und, was übrigbleibt, den armen Dürftigen im Dorfe mitteilen. Was dann noch überbleibt, soll man für Kriegsfälle behalten, damit keine Landessteuer die Armen bedrücken muß. Den kleinen Zehnt wollen wir nicht weiter geben, denn Gott der Herr hat das Vieh den Menschen frei erschaffen. 3. Den Brauch der Leibeigenschaft wollen wir aufgehoben haben, denn in der Schrift steht, daß wir frei find, und wir wollen frei sein. Unserer erwählten und gesetzten Dbrigkeit, so uns von Gott gesetzt ist, wollen wir in allen ziemlichen und christlichen Sachen gehorchen. H. Bisher hat kein armer Mann Gewalt gehabt, Wildbret und Geflügel zu fangen oder im fließenden Wasser zu fischen. Das ist unbrüderlich, eigennützig und dem Worte Gottes nicht gemäß; denn als Gott den

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 41

1914 - München : Oldenbourg
— — hervorbrachen, die Umgegend plünderten und deren Bewohner auf Lösegeld gefangen wegführten. Diesem Unwesen zu steuern, zog Bischof Gerhard an Pfingsten ^393 vor das Raubschloß, belagerte dasselbe mit allem Kraftaufwands vermochte es aber nicht zu erobern und mußte an 5t. Michaels-Tag nach manchen Verlusten wieder abziehen. 3. 3m Freigerichte Alzenau finden wir in der unruheoollen Zeit Deutschlands nicht wenige Ritter, die plündern und Hauben als einträgliches Gewerbe betrieben. Besonders waren es die Herren von Bonneburg, die viele der Märker in ihren Wohnungen anfielen und plünderten, oft zu Fehde zogen, Steuern erpreßten und das Ländchen feindlichen Reisigen preisgaben, obwohl in ihrer „edelsten" Z}and das Amt des Landrichters ruhte. Wiederholt setzten deshalb die freien Märker diese unwürdigen Vögte ab (H36l[ und ^386). Aber auch nach dem Aussterben dieser Familie nahmen die Räubereien kein Ende. Die Schelrisse von Wasserlos, die Herren der Womburg bei Mömbris und Ulrich von Bergheim auf Z?üttelngefäß waren kecke Stegreifritter und vergewaltigten Bauern und Bürger, Kaufleute und pilger, so daß König Ruprecht in Verbindung mit den benachbarten Reichsstädten Ruhe schaffen mußte. Am Sonntag, den 22. Februar ^05, wurden die Burgen der Strauchritter von Reisigen eingenommen und verbrannt. Damit war den raublustigen Rittern für längere Zeit das Handwerk gelegt. 4. Aus fehdereicher Zeit. Au Beginn des ^5. Jahrhunderts herrschte in Franken auf den Straßen große Unsicherheit, allenthalben hörte man von Mord, Raub und Brandschatzung. Um diesem Übel zu steuern, schlossen die fränkischen Bischöfe, der Abt von Fulda, der Burggraf von Nürnberg und Abgesandte der fränkischen Reichsstädte im )ahre ^03 zu Mergentheim ein Bündnis, „Landfriede zu Franken" genannt. Aus den Bestimmungen des Vertrages kann man auf die Vergehen gegen Person und (Eigentum sehr leicht Schlüsse ziehen. So mußte ein Artikel vorschreiben: Alle pilger und Wallfahrer, die Kaufleute und die Ackerbauer, welche Feldfrüchte und Edein bauen, sollen in ihren Wohnungen und Gewerben sicher sein; frei sollen sein alle Straßen, Kirchen, Klöster, Geistliche, Kaufleute, Kirchhöfe, Mühlen, Pflüge mit ihren Pferden, Gchsen und Zugehör, alle Ackerleute und Weinbauer. Wer diese beschädigt, soll als Verletzer des Landfriedens und Räuber bestraft werden. Bald mußte denn auch der Bischof von Würzburg gegen Landfriedensbrecher zu Felde ziehen. Noch im gleichen )ahre belagerte er das Raub-schloß Werberg, dessen Inhaber die Stiftsuntertanen in den Ämtern

5. Geschichte von Württemberg in kurzen, leichtfaßlichen Zeit- und Lebensbildern mit Berücksichtigung der Kulturgeschichte und Sage für Volks-, Mittel- und Realschulen - S. 37

1904 - Stuttgart : Kohlhammer
— 37 — b) Die oberste Staatsbehörde war der G e h e i m e - R a t, welchem feit 1770 alle Behörden ihre Berichte vorzulegen hatten und den der Herzog in allen Angelegenheiten hören sollte, was aber häufig nicht geschah. Polizei und R ech t § p f I e g e wurden von dem Regierungskollegium, Kirche und Schule vom Konsistorium beaufsichtigt. Das Kriegswesen besorgte der Kriegsrat. Die richterliche Gewalt übten die Landgerichte aus, über welchen das Hofgericht stand. Die weltlichen Borsteher der Ämter waren die Oberamtleute, die geistlichen die Dekane. Über den letzteren standen die Prälaten. Das Volk war von den Landständen, welche die Steuern zu bewilligen hatten, vertreten. c) Am Hofe herrschten Trunksucht, Üppigkeit und Verschwendung und unter einigen Herzogen Günftlings-und Weib er Wirtschaft. In der Mode waren Frankreich, Spanien und Italien massgebend. Nach dem 30jährigen Kriege wurde am Hofe französisch gesprochen. Wie die Fürsten, so lebte auch das Volk verschwenderisch. Verbote gegen _ den unmäßigen Aufwand bei Taufen, Hochzeiten, Leichen, Jahrmärkten und Kirchweihen nützten nicht viel, weil die oberen Stände dem Volke mit keinem guten Beispiel vorangingen. d) Die Volksbildung wurde gehoben durch Volks- und Lateinschulen und am Ende des 18. Jahrhunderts auch durch Realschulen, sowie durch die Pflege der Wissenschaften auf der Universität zu Tübingen und später auf der hohen Karls-schule in Stuttgart. In der letzteren erfreuten sich besonderer Pflege die Dichtkunst, Malerei, Bildhauerei und Musik. Aus der Karlsschule gingen u. a. hervor der Dichter Friedrich Schiller ous Marbach (1759—1805) und der Bildhauer Dann eck er. 1571 wurde in Weil der Stadt der Astronom Kepler geboren. Was das Gewerbe anbelangt, so blühten im 16. Jahrhundert die Leinwand Weberei (Ulm), die Wollen Weberei (Calw), die Beindreherei (Geislingen) und die Gold -Warenfabrikation (Gmünd), im 18. Jahrhundert die L e i n -roand spinne r ei und -Weberei (Heidenheim, Urach), die Tuch- und Zeugmach er ei (Göppingen, Backnang, Tübingen, Urach, Balingen, Freudenstadt, letzteres 1599 von Friedrich I gegründet) , die Lederfabrikation (Backnang) und die Töpferei (Heidenheim). Der Handel wurde durch die Schiffbarmachung des Neckars gehoben. Mit dem Münz Wesen war es meist schlimm bestellt; häufig wurden schlechte Münzen in Umlauf gesetzt (Hirschgulden). e) Zeiten schweren Drucks und großer Not für das Volk waren die österreichische Herrschaft (1520—1534), der dreißigjährige

6. Theil 1 - S. 60

1809 - Leipzig : Hinrichs
Co Erste Periode. im Jahre 1140 nachpsorta verlegt wurde. — Da man den Klöstern jener Zelt auch wüste und unange« baute Plätze bei ihren Ausstattungen anwies; so war ihr Einfluß selbst auf den Anbau des Landes unver- kennbar. Außerdem erhielt sich in denselben auch ein matter Schimmer der Wissenschaften; doch klagten mehrere Chronikenschreiber aus der Mitte dieser Klö- ster bereits damals über die in denselben herrschende Sittenlvsigkeit. (U-ber die gesammten Besitzungen Konrads hat Schöttgen a. a. O. S. 94 ss. eine geogra- phische Uebersicht gegeben. Das Stammgnt, die Grafschaft Wettin, enthielt ungefähr einen Strich Landes von 2 Meilen Lange u„d 4 Mellen Breite, und zog sich von der Stadt Wettln nach Löbegün, von da ins Anhalt-Köthensche, von hier nach Bitterfeld und Niemegk, bei Delitzsch vorbei in die Gegend von Eilenburg, nach Landsberg, und Über den Petersberg zurück nach Wettin. — Dazu kam die Erbschaft seines Vetters, des Grafen Wil- helm von Kamburg, von welcher er dem Kloster Reinhardsbrunn in6 eine Schenkung machte. Zur Mark Meißen, die er 1127 erhielt, gehörten da- mals die Städte Oschah, Lommatzsch, Großen- hayn, vielleicht auch Grimma und Döbeln. Er len bürg mit Leipzig, so wie das Schloß Kirch« lberg (wahrscheinlich bei Jena) bekam er aus der Eilenburgischen Erbschaft. Das gegenwärtige Erzge- birge war damals ein dichter Wald, und Chemnitz, Al reu bürg und Zwickau waren Reichsstädte. Vis

7. Theil 2 - S. 37

1809 - Leipzig : Hinrichs
I Einleitung. 37 Nur die Superinrendaren und Aemter Dresden und Großen Hayn sind, nach den Zeichnungen desselben, ^von Schenk gestochen worden. Schätzbar ist der Sächsische Atlas von Peter Schenk (Amsterdam, 1762) in 49 Karten (wo« von 8 zu den ängränzenden Ländern gehören) und iz Prospecten. Außerdem existiren viele Karten von sächsischen Provinzen und Aemtern von Probst, Rouge, Seuter und Lotter, die größten« theils Nachstlche der Schenk.'schen Karten, sind; auch Specialkarten, die bei den Homannischen und Schreiberschen Erben erschienen sind. In den Krkegsjahren 1759 —1763 zeichnete der preußische Zn« Aenleur« Obristl. Petri eine Generalkarte von allen sächsischen Ländern auf 15 zusammenhängenden Bogen, die in Berlin gestochen wurden. Von demselben exi- stir! auch eine Situationskarte der Dresdner Gegend auf 12 Dogen, und eine Fortsetzung derselben auf 12 Do« gen, welche dle Gegend von Meißen bis Prehsch, Prettin und Düben umschließt. — Viele Vorzüge hat eine neue vom Hptm. Backen borg heraus« gegebene Situationskarte. — Es fehlt noch an guten Speckal karten von Sachsen, dle vielleicht das Re. sultat der seit 1779 begonnenen Landesverfassung seyn dürften. Als Generalkarte für den Hausbedarf ist die Güssefeldische Karte, den südlichen Theil des obersächsischen Kreises vorstellend, Wel« mar, 1798 und 1804, immer noch am brauchbar« fien. Auch existiren Postkakten von Sachsen; die /

8. Theil 2 - S. 330

1809 - Leipzig : Hinrichs
33o Statistik dcö Königreiches Sachsen. Personen. Auch hat. Leipzig drei Armenversorgungsaustal« ren: das Hospital zu Gt. Johannis mit 60 bejahrten Armen; das Jacobshospital (oder Lazarett)), mit welchem das klinische Institut 1799 verbunden wurde, und daü Georgen Hospital, welchem das Zucht, und Wal« senhaus incorporirt ist. — Ucbrkgens haben die meisten sächsischen Städte ihre Armen- und Krankenhäuser und Armenkassen rc. Nur bedürften sie einer bessern Orga« iilfatlen, — Zu Glauchau im Schönburgischen, und zu Marienberg befinden sich gut eingerichtete Waisenhäu- ser, die sich durch Prlvrttbelträge erhalten. , 65. , Allgemeine Polizeianstalten im Lande. Zur genauen Kenntniß l) der Bevölkerung des Landes müssen jährlich theils die Prediger genaue Verzeich- nisse der Gebohrnen, Verstorbenen (mit Anmerkung der an Blattern Gestorbenen), und Getrauten an die Con- sistorien, und die Consistorien an den Kirchenrath einsenden; theils müssen die Aemter und Magistrate ähnliche Ver- zeichnisse der Consumenten, nach den Arten ihrer bürgerlichen Beschäftigung, mir den Tabellen über den Nahrungsstand, den Ertrag der Ernte u. s. w. an die Amts-und Kreis- hauptleute einreichen. , . > 2) Für die Messung des Landes ist seit 1779 das Jngenieurcorps thätig. 3) Die Medicinalpolizek ist im Ganzen ln Sachsen sehr zweckmäßig orgauistrt. Es sind in den Aem-

9. Theil 2 - S. 283

1809 - Leipzig : Hinrichs
Staatsverfassung. 183 ln der Sammlung der Gesellschaft der frclen Künste In Leipzig, Th. 3, N. 16. Die ältern sächsischen Orden sind bald nach th, rer Stiftung wieder erloschen; so der vom Churfürsten Friedrich dem Sanftmülhigen 1450 gestiftete Orden de6 h. Hieronymus, und der vom Churfürsten Johann Georg 4 (1692) mit dem Churfürsten von Brandenburg, Friedrich z, gestiftete gemeinschaftliche Ritterorden des güldenen Armbandes oder der guten Freundschaft, in dessen Dekoration das chursächsische Schwert, und das chur« brandenburgische Scepter comblnkt wurden. Im Jahre 1736 (7 Oct.) stiftete aber Churfürst Friedrich August 2 (König August 3) zu Huberrüburg zu Ehren des Kaisers Heinrich 2 den Heinrichsorden für militai ri sch es Verdienst. Er ward von dem Admi« nistrator Xaver am 11 Sept. 1768 erneuert, und mit 15000 Thlr. jährlichen Revenuen ausgestattet, die aber 1769 bereis wieder eingezogen wurden. Auch ruhte dieser Orden von 1769 bis 1796, wo er erneuert wurde. Das Or« denszeichen besteht in einem goldenen achteckigten Kreuze mir einer weiß emaillirten breiten Einfassung. In der Mitte desselben ist ein kleines gelb emaillirkes Schild, auf welchem der Kaiser Heinrich steht und geharnischt abgebildet ist. Auf der andern Seite des Kreuzes befindet sich das königlich sächsische Wappen, und auf der blauen Einfassung desselben stehen die Worte: virtuti in bello. Er wird an einem blau gewässerten Dande, das an jeder Seite mit einer schmalen Kante von Silber elngewlrkt ist, getragen. — Er ist nur für sächsische Officiere gestiftet; die Mitglieder

10. Theil 2 - S. 335

1809 - Leipzig : Hinrichs
Staatsverwaltung. 335 1775 mit Unterbringung von 200 Züchtlingen eröffnet, eine Zahl, die bisweilen auf 225 steigt. Die oberste Leitung dieser Anstalten steht unter der dazu ernannten Commission in Dresden (§ 6l); die unmittelbare Leitung derselben im Institute selbst besorgt aber der Hausverwalter. Die Fonds dieser Häuser bestehen ln dem Arbeitslöhne der Sträflinge; in Bei« trägen aus der Steuer und der königl. Rentkammer; in dem Ertrage zweier jährlichen Cvllecten; im Abzüge der ersten Monatsbesoldung von denen, die in Städten eine königliche oder Rachssteile erhalten; in gewissen Strafgeldern, die dazu angewiesen sind; in dem Uebexschuffe der dazu (seit 1771) bestimmten Dresdner Lotterie; und in den Beiträgen von Fa« milien und Personen, welche Individuen in diesen Häusern unterbringen. Noch befindet sich in Leipzig ein mit dem Georgen« Hospitale verbundenes Zucht-und Waisenhaus. Das Zuchthaus ist eigentlich zunächst für die Stadt und für die in dem. Wcichbilde derselben ergriffenen Verbrecher bestimmt; doch können auch auswärtige Ge« x richte ihre Verbrecher, gegen Entrichtung eines jährlichen Kostgeldes, hier unterbringen. Wegen der in Leipzig be« ' stehenden katholischen Kirche werden in dieses Zuchthaus die katholischen Züchtlinge von den 3 Zuchthäusern in Sachsen, gegen Auswechselung einer gleichen Zahl protestanti« scher Züchtlinge, aufgenommen, so daß dieses Institut ge« wohnlich über 30 protestantische, und über 50 katholische Züchtlinge enthält. — Auch befinden sich mehrere gefan« gene Juden daselbst. —. Außer 100 Waisenkindern
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