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1. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 15

1835 - Königsberg : Bornträger
15 für die Rechtspflege; Gerichte (hohe und niedere). 6) Anstalten für die Sicherung und Vertheidig ung des Landes: Heere, Festungen, Zeughäuser. 7) Anstalten für den Handel: Börsen, Licente. 8) Wohlthatige Anstalten: Armen-, Krankenhäuser, Hospitäler, Lazare- the, Stifter, Blindeninstitute re. Für das gemeine Wesen müssen mancherlei Ausgaben gemacht werden z. B. zur Besoldung cder>Beamten, Sold fürs Heer, zu Straßen- und Kanal-Bauten rc. Diese werden aus den öffentlichen Einkünften bestritten, welche durch Abgaben der Unterthanen entstehen. (Ge- werbesteuer, Vermögenssteuer, Accise rc.) Vcrschiedne Obrigkeiten: Schulzen sehen auf Ord- nung in den Dorfschaften; sie heißen Dorfrichter oder Friedensrichter, wenn sie zugleich Streitigkeiten zu schlichten haben. In Städten heißt die Obrigkeit Magi- strat. Einzelne Landgüter gehören Edelleuten (Män- nern von Adel, Freiherrn, Baron-cn), Grafen (Besitzern einer Grafschaft) rc. — Fürsten — Herzöge. Die höchsten Herren auf Erden die Könige und Kai ser. — Königreiche — Kaiserthümer. Preußen ist ein König- reich. Die Kinder des Königs heißen Prinzen und Prin- zessinnen, der älteste Prinz: Kronprinz. Die Stadt, in welcher der König wohnt, heißt Residenzstadt; die Stadt, welche der Sitz der obersten Regierung eines Landes ist, heißt Hauptstadt. Sic ist auch gewöhnlich die größeste und volkreichste. — Große Lander werden zur leichtern Regierung und Uebersicht in kleinere Theile ge- theilt: Provinzen, Regierungsbezirke, Kreise. Ix. Größe verschiedncr Theile der heimathlichen Gegend; — m essen. Langenmaaße (Schritt, Spanne, Klafter — bestimmte: Fuß, Zoll, Linie, Ruthe, Faden n 6fß., Meile); Flacbenmaaße (Quadratfuß, Q. Zoll, O. Linie, Q. Ruthe, sz Meile — Morgen — Hufe); Körper - oder Kubikmaaße (Kubikzoll, K.fuß rc.). — Man kann Flachen durch kleine ähnliche Figuren darst eilen, auftragen — verjüngterma aßstab — Winkel- messer. — r.::.. Nunmehr geht man zum Entwürfe eines Grundrisses oder einer kleinen Charte der umliegenden Gegend, etwa, im Umkreise einer Meile. Man beschreibe auf der Tafel einen großen Kreis (obcn N., links W., unten S. rc),

2. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 57

1835 - Königsberg : Bornträger
57 Preußen. Auch hier hatten sie manche Beschränkung zu erfahren, weil sie Kriegsdienste und den Eid verweigern. Friedrich H. sicherte ihnen den Schutz der Gesetze zu, wo- gegen sie 5000 Rthlr. an das Kadettenhaus nach Kulm zahlen. Die Juden. Auch sie hatten in früherer Zeit manche Bedrückungen zu leiden. Veit 1812 ist ihnen der Genuss der bürgerlichen Rechte zugesichert. Es leben in Preußen etwa 21000 Juden, a,n häufigsten in den Städten des süd- lichen Pommerellens. Die Philipponen, eine Sekte der russischen Kirche, wandcrten, dort bedrückt, bei uns ein, und gründeten 1829 mit Krutinnerflnsse in Masuren eine Kolonie. 271 Mit- glieder. Ordentliche, fleißige und mäßige 'Leute — trinken keinen Branntwein. ; . Die 3 igeu»er. Sie sind aus Asien nach Europa ge- konnnen, und leben auch zum Theile in Preußen, 'beson- ders in Litthauen. Sie haben sich der katholischen Kirche angeschlossen, mögen aber nicht in festen Wohnsitzen leben. Fast alle die genannten Einwanderer sprechen deutsch. Plattdeutsch wird gesprochen in Pommerellen, den Niederungen, Danzig, Samland, Natangen, Litthauen; oberdeutsch in Pogcsanien, dem Oberlande und Erme- lande. Die Gebildeten sprechen überall hochdeutsch. Die deutsche Sprache breitet sich immer mehr auch in Lit- thaucn und unter den Polen aus. In den Gegenden, wo Deutsche und Litthauer, oder Deutsche und Polen Zusam- menstößen, wird der- Gottesdienst in 2 Sprachen gehalten, an einzelnen Orten gar in 3. §.22. C v n f e s s i o n. Etwa % der Einwohner gehören zur evangelischen Kirche, V« zur katholischen. Im Landestheile östlich der Weichsel sind Litthauen, Masuren, Natangen, das Bart- nerland, Samland, das deutsche und polnische Oberland fast ganz evangelisch; das Ermeland, Kulmerland, die Ge- gend um Stnhm fast ganz katholisch. In Pommercllen ist der größere Theil katholisch, namentlich die Mitte des Landes, während im S. und S. W. viele Evangelische leben. Ueberhaupt sind die Striche, welche unter polni- scher Herrschaft gestanden haben, meist katholisch.

3. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 133

1847 - Königsberg : Bon
133 §• 72. Die Kirche, sofern sie in und mit dem Staate ist. Neben und mit und in der politischen Gesellschaft oder dem Staate besteht diejenige Gesellschaft, welche von den Menschen, sofern sie eine bestimmte, geoffenbarte Lehre von Gott und seiner Verehrung annehmen und darauf die Art und Weise ihres äu- ßern Gottesdienstes gründen, gebildet wird. Dies ist die Kirche. Die Kirche hat ihre besondere Verfaffung, welche man die kirch- liche nennt. Ihre Diener und Beamten heißen Kirchendiener, Kicchenbeamte und bilden zusammen die Geistlichkeit oder Klerisei. Sie theilt sich in verschiedene Synoden, Su- perintendenturen oder Dekanate Es können in einem Lande mehrere siechen, nämlich kirchliche Gesellschaften, sein, z. B. die evangelische, die katholische Kirche, aber diejenige ist die herrschende, zu welcher sich die meisten Bürger des Staates be- kennen, und die von der Regierung als solche anerkannt ist; alle andern sind nur geduldete (die altlutherische, deutschkatholische und eben so auch die jüdische Religionsgesellschaft). Es giebt Haupt- und Neben- (in größeren Städten), Mutter- und Toch- ter- (Filial-) Kirchen (d. h. kirchliche Gebäude oder auch Kirchen- gemeinden). Die Beamten der Kirche sind einander auf ähnliche Weise untergeordnet, wie die Staatsdiener. Es giebt Ober- und Unter-Kirchenbeamte. In den verschiedenen Ländern und Kirchen haben sie verschiedene Namen. Welche Kirche ist bei uns die herrschende? — Welche andere Kirchen giebt es noch? — Welche Titel und Würden haben bei uns die Beamten der Kirche? — Wie nennt man den obersten Geistlichen in unserer Provinz? rc. §. 73. Dildliche Darstellung eines Landes. Während des bisherigen Unterrichts in der Weltkunde muffen die Schüler so weit im Zeichnen und in der Formenlehre ge- kommen sein, daß sie eine einfache Landkarte, welche der Lehrer ihnen an der Wandtafel vorzeichnet, auf ihren Schiefertafeln nachzeichnen können. Selbst ohne besondern Zeichenunterricht muffen sie hierzu befähigt sein, wenn sie die Berge, Gebirge, Flüsse rc. gehörig nachgezeichnet haben, die der Lehrer während des früheren Unterrichts in der Weltbünde vorzeichnete. Damit die Schüler eine Landkarte verstehen, wird in ungefähren Um- riffen die Heimath an die Tafel gezeichnet. Dazu ist eine Karte des heimathlichen Kreises nöthig. Besitzt der Lehrer eine solche

4. Der gesammte deutsche Sprachunterricht in Volksschulen oder die Uebungen im Lesen, der Grammatik, Orthographie und dem mündlichen und schriftlichen Gedankenausdrucke ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund - S. 248

1847 - Königsberg : Bon
Ä48 7 / miethe, gewissen kirchlichen Verrichtungen (Taufen, Trauungen, Beerdigungen rc.), Vermächtnissen rc. erworben hat. — Der Kelch, welcher beim heiligen Abendmahl gebraucht wird, ist in vielen Kirchen von Silber, auch wohl vergoldet. — Hostienschachtel — eine Schachtel oder auch ein Kästchen, in welchem die Hostien oder Oblaten (kleine, dünne Brötchen zum Austheilen beim hei- ligen Abendmahl) aufbewahrt werden. In reichen Kirchen ist fit von Silber und gleichfalls vergoldet. — Halle —der Vorbau an manchen Kirchthüren, in welchen man tritt, ehe man in die eigent- liche Kirche gelangt. — Sakristei (nicht Sankristei) — die Stube oder Kammer in oder an der Kirche, in welcher sich der Geist- liche aufhält, wenn er nicht am Altare oder auf der Kanzel be- schäftigt ist. — Chor — der erhöhte Ort in der Kirche, welcher wohl ursprünglich bloß für die Sänger und Musiker bestimmt war. ^ Um Platz zu gewinnen, sind in vielen Kirchen rings herum und über einander Chöre angebracht, welche von gewöhnlichen Kirchgängern besucht werden. — Der Ton, in welchem dek Husar mit dem Lehrer spricht, läßt sich nur an einem rohen Soldaten entschuldigen. Seit dem siebenjährigen Kriege hat sich die Sache ' r geändert. Jetzt möchte wohl kein Husar so mit einem Dorf- 'chulmeister sprechen. Sb. Grammatik 6. P« Sachergänzung. a. Wir hörten die Kanonen donnern. b. Eben hatte ich mein Morgenläuten besorgt. c. Ich zog mein Mützchen vom Kopfe. d. Der Husar band seinen Braunen an mein Fenster. Wie heißt der Selbstand (ins.)? — Die Aussage? — Was ist aber „die Kanonen"? — Warum ist dies die Ergän- zung? — Weil „hören" nicht kann gedacht werden ohne eine Sache (ein Ding), die gehört wird. — Eben so bei b., c., d. — Die Kanonen werden gehört, das Morgenläuten wird besorgt, die Mütze wird gezogen, der Braune (das Pferd) wird ange- bunden.,— Das Ding, an welchem Etwas gethan wird (das also Nichts thut, sondern Etwas mit sich thun läßt), erleidet die Thätigkeit. Die Kanonen erleiden das Hören, das Morgen- läuten erleidet das Besorgen rc. — Jedes Ding, das eine Thätig- keit erleidet, wird in der Sprachlehre als eine Sache betrachtet, und die Ergänzung, welche eine Thätigkeit erleidet, heißt die Sacherganzung. Nr. 8. S. 4. biß an den ersten Gedankenstrich. — Die Sacherzänzung hat das Kennzeichen, daß fit fid), wie oben gesehens in den Selbstand verwandeln läßt, z. B. der Braune wird angebunden. In diesem Falle wird von dem Selbstande ausgesagt, nicht daß er Etwas thut, sondern

5. Der gesammte deutsche Sprachunterricht in Volksschulen oder die Uebungen im Lesen, der Grammatik, Orthographie und dem mündlichen und schriftlichen Gedankenausdrucke ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund - S. 247

1847 - Königsberg : Bon
247 diese Früchte anzubauen, muß vorerst die Erde gehörig bearbeitet und zugerichtet werden. Hierzu ist der Dünger ein unentbehr- liches Erforderniß, das sich der Landmann durch einen zweckmäßig behandelten Viehstand verschafft, im Herbste und Frühlinge auf die Aecker fährt, gleichmäßig auf denselben verbreitet und dann unter- pflügt. Durch den Pflug, dessen Pflugeisen oder Pflugschar mit Hülfe des vorgespannten Zugviehes, und geleitet von dem Ackersmann, in den Boden eindringt, wird die Erde umgewendet, aufgelockert und für die Aufnahme des Samens empfänglich gemacht. Der Same v selbst wird dann in abgemessenen Schritten eingesäet, durch die Egge (häufig Ege genannt), ein aus vielen eisernen oder von hartem Holz verfertigten Zinken bestehendes Werkzeug, unter- geegt und mit Erde bedeckt. Nun ist die Aussaat der Erde anvertraut und der schirmen- den Hand Gottes, welche zu Zürn das Gedeihen geben muß, überlassen. Beschützt sie diese vor Wetterschlag, Ungeziefer und andern Unfällen, dann naht die erwünschte Zeit der Ernte. Die kornreichen Halme senken ihre schtperen Häupter der Sichel oder der Sense entgegen: sie werden geschnitten oder gemähet, ge- sammelt, in Garben gebunden und aufgeladen. Alles dieses ge- schieht zur Zeit der brennendsten Sonnenhitze, wobei der uner- müdete Landmann sich kaum ein paar Stunden der nächtlichen Ruhe gönnt, um die Früchte trocken unter Dach und Fach zu bringen. Dankbar richtet der reichgesegnete Bauer die Blicke zum Himmel, und auch die Armuth nicht vergessend, läßt er für diese nicht kärglich Fruchthalme auf dem Acker liegen, welche die Kinder dürftiger Eltern nachsammeln. Ist die reiche Segensfülle, unter welcher der Erntewagen knarrt, in die Scheune gebracht, so werden die Getreidefrüchte zu gelegener Zeit gedroschen. Hierzu bedient man sich der einfachen Dreschflegel, unter deren taklmäßigen, ermunternden Schlägen sich die Körner aus den Aehren lösen. Das ausgedroschene Ge- treide wird geworfelt oder auf der Putzmühle gereinigt, das Stroh in Bündel zusammengebunden, die verschiedenen Fruchtgattungen aber werden nach ihren Sorten aus dem Kornboden aufgeschüttet- (Wurst.) Aufg. Kartoffilbau, Flachsbau, Weinbau, Tabakobau rr. tz. 59. Sechste Woche. Nr. 133. A. Lesen. 133. Wie schön leuchtet der Morgenstern. Kirchenvermögen — das Geld, welches der Kirche, als einer gedachten Person gehört und das dieselbe durch Schenkungen, Einkünfte aus dem Kirchenlande, dem Klingebeutel, der Stand-

6. Der gesammte deutsche Sprachunterricht in Volksschulen oder die Uebungen im Lesen, der Grammatik, Orthographie und dem mündlichen und schriftlichen Gedankenausdrucke ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund - S. 278

1847 - Königsberg : Bon
278 C. Orthographie. 80. Die Sätze unter 8. a. bis s. Ii. Stil. a. Unterabtheilung. 70. Das Dort. l£in Dorf besteht aus mehr oder weniger Häusern mit den dazu gehörigen Ställen, Scheunen rc. Hier wohnen Bauern, Tagelöhner und niedere Handwerker, die zusammen eine Ge- meinde bilden, d. h. sie haben weltliche und geistliche Obrigkeit mit einander gemein, welche über Ordnung und Sicherheit, Ge- meindevermögen, Waisen- und Armenverwaltung und Unterricht wacht. Dazu braucht sie öffentliche Häuser: Kirche, Schule rc. und viele Beamte, z. B. Schulzen, Pfarrer, Schullehrer, Kirchen- und Schulvorsteher rc. — Die Dorfbewohner sind meistens Bauern, welche Stecker besitzen und deren Anbau besorgen. Die ärmeren Einwohner helfen ihnen dabei als Tagelöhner. Außer diesen giebt es auf einem Dorfe auch gewöhnlich mehrere Hand- werker, z. B. Schmiede, Stellmacher, Schneider, Schuhmacher rc. Auch befindet sich auf jedem Dorfe ein Krug oder ein Wirths- haus, in welchem Reisende übernachten und die nöthigsten Lebens- bedürfnisse erhalten können. Pumpen sind auf Dörfern selten; man behilft sich dort mit Ziehbrunnen. Aufg. Brunnen, Wasser, Stroh, Hof rc. b. M i t t e l a b th e i l u n g. 70. Umarbeitung der Erzählung Nr. 130. Wie verschieden die Schüler eine solche Umarbeitung machen können, mögen folgende Proben zeigen: a. Das artige Bauer- mädchen. Eben stand ein junges Bauermädchen in Schweden am Brunnen und schöpfte Wasser, als König Gustav Iii. durch das Dorf kam und das Mädchen um einen Trunk Wasser bat rc. ch. In einem schwedischen Dorfe schöpfte eben ein Mädchen Wasser am Brunnen, als König Gustav Hl. zu ihr trat und sie um einen Trunk Wasser ersuchte rc. c. Das dienstfertige Mädchen. Einst ritt Gustav In., König von Schweden, durch ein Dorf und erblickte ein Bauermädchen an einem Brunnen, welches Wasser schöpfte rc. 0. Das höfliche Dorfmädchen. Gieb mir doch einmal zu trinken! sagte Gustav Hl., König von Schwe- den, als er einjt durch ein Dorf kam und ein Mädchen am Brunnen erblickte, welches Wasser schöpfte rc. e. Das artige

7. Preußischer Kinderfreund - S. 398

1876 - Königsberg : Bon
8 (398) Land und Volk den christlichen Glauben einzupflanzen und deutsche Artz und Sitte zu gründen. Darum rief er in das Land viele Ritter von den Orden der Tempelherrn und Johanniter, und gab jenen Münche- berg (zwischen Berlin und Frankfurt), diesen das Gebiet von Werben (an der Elbe, in unserer Provinz gelegen) zum Wohnsitz und vielen Grundbesitz dazu. Die pflegten die Kranken, schützten die Grenzen, bauten das Land und legten den Grund zu mancher Stadt und manchem Dorf. So ist z. Templin, wie schon der Name andeutet, entstanden, Werben selber, wo sich auch noch eine Johannitercomthureikirche findet, die in dieser Zeit erbaut ist, u. a. Auch zog er viele Leute aus den Niederlanden und vom Rhein in das Land, die ihm Gewinn brachten durch ihre Kunde des Ackerbaus, der Bodenentwässerung und der Gewerbe. Also ward sein Regiment dem Lande zu einem großen Segen. Und es hieß von da die Altmark und heißet also bis diesen Tag. Und andere Städte, die darin erbauet waren und wur- den, sind: Arendsee, an dem See des Namens, der Iv2 Meile im Um- kreis hat und sehr fischreich ist, Seehausen, Jerichow, Tangermünde, Stendal, Gardelegen. Das ist nun der Stamm gewesen, aus dem — zwar nach manchen hundert Jahren erst, denn ein Königreich wächst so schnell nicht als ein Bäumlein, das man in die Erde pflanzet — unser großes preußisches Vaterland erwachsen ist. — Salzwedel liegt in einer moorigen, doch nicht unfruchtbarm Gegend, an der Jetze, einem Zufluss der Elbe. Wir hättm von hier nur wenige Stunden bis nach der hannoverschen Grmze und der lüneburger Haide. Doch steht für diesmal dahin nicht unser Sinn. Wir wenden uns vielmehr südlich und gehen, der Sttaße folgend, über Gardelegen und Wolmirstedt nach Magdeburg. Gardelegen liegt, wie auch Calbe, (nicht zu verwechseln mit Calbe an der Saale) an der Milde, die Milde vereinigt sich dann mit der Biese, welche an Osterburg und See- hausen vorbeifließt, und die Biese ist ein Zufluss des Aland, der in die Elbe mündet. In Gardekegen ist ein Seminar (das heißt eine Lehrer- schule), wie derm in unserer Provinz /9 sind, nämlich in Barby, Halber- stadt, Erfurt, Osterburg, Heiligenstadt, Elsterwerda, Eisleben, Droyssig, Weißenfels. Wolmirstedt hat ein altes, aus der Zeit der Erzbischöfe stam- mendes Schloss und liegt, wie auch vorher Nmhaldensleben, an der Ohre, die eine Meile davon in die Elbe mündet. Von Wolmirstedt aus sehen wir den Boden merklich verändert. Es ist nämlich im Allgemeinen der Boden im Norden der Provinz eben und hat nur wenige und geringe Erhebungen. Wir sehen da nicht solche schöne Berge, auch solche schöne, frische Wal- dungen nicht, wie im südlichen, zumal im südwestlichen Theile der Provinz. Du siehst, soweit das Auge reicht, fast nichts als Sand und Haide mit Haidekom oder Buchweizen, selten einmal dazwischen ein Wäld- chen von Buchen oder Birken oder Eichen, sonst nur Fichten und Kiefem: und wer vom Rhein oder Harz oder Thüringerland hierher kommt, der mag wohl die armen Leute herzlich bedauern, die hier wohnen und leben und solch Land bauen müssen. Denn dass in solchem Boden mit Pferden und Kühen und Pflug und Wagen schwer fortzukommen ist, und dass er wenig Frucht bringt, kannst du dir schon denken. Doch hat auch diese Gegend ihre sehr fruchtbaren Stellen, das sind die bruchigen Niederungen. Solche sind die Wische, die zwischen Osterburg, Seehausen und Werben (im nörd»

8. Preußischer Kinderfreund - S. 138

1840 - Königsberg : Bon
— 133 — mit dem räthselhaften Steine in der Tasche stand unter den Zuschauern eben auch da und erkannte seinen Beleidiger. Jetzt fuhr er schnell mit der Hand in die Tasche; jetzt griff er nach dem Steine; jetzt heb er ihn schon in die Höbe, um ihn wieder nach seinem Beleidiger zu werfen. Aber wie von einem guten Gerste gewarnt, ließ er ihn wieder fallen und ging mit bewegtem Gesichte davon. Daraus kann man lernen erstens: Man soll im Glücke nicht übermüthig, nicht unfreundlich und beleidigend gegen geringe und arme Menschen sein. Denn es kann vor Nacht leicht anders werden, als es am frühen Morgen war, und: Wer dir als Freund nichts nützen kann, der kann vielleicht als Feind dir schaden. Zweitens: Man soll seinem Feinde keinen Stein in der Tasche und keine Rache im Herzen nachtragen. Denn als der arme Mann den seinen auf die Erde fallen ließ und davon ging, sprach er zu sich selbst so: „Rache an dem Feinde auszuüben, so lange er reich und glücklich war, das war thöricht und gefährlich; jetzt, wo er unglücklich ist, wäre cs unmenschlich und schändlich. Joh. Paul Hebet. 3 58. Sanftmuth. (Eine wahre Begebenheit.) In einer bedeutenden Provinzialstadt Frankreichs lebte ein biederer Pfarrer, der nicht nur ein wackerer Prediger sondern auch ein treuer Hirt, ein liebender Vater seiner Gemeinde war. Trost, Hülfe und Beruhigung zu bringen, wo es Noth that, dies war des edelu, frommen Mannes eifrigstes Bemühen. Obgleich er indess zu den eingesammel- ten Almosen den größten Theil seines eigenen Einkommens hinzuthat, so fehlte es ihm doch nicht selten an Mitteln, um der Noth der zahlreichen Armen seines Sprengels ab- zuhelfen. Einst suchte eine verheerende ansteckende Krankheit die Gemeinde des wackern Mannes heim. Tod und Verderben bringend waren ihre Wirkungen. Keine Familie blieb ohne Krankheit; in jedem Hause, in jeder Hütre lag ein Todter oder ein Sterbender; aber überall auch erschien der treue Pfarrer den Leidenden helfend mit Speise, Pflege und Ar- zenei. Sein tröstendes Wort beruhigte die Verzweifelnden, seine Hülfe rettete Manche vom Tode. Ittdesicn vermochte er dock nicht die große Anzahl von Kranken aus der arbeitenden Klaffe, von denen die Meisten in gesunden Tagen sich und ihre Familien nur durch ihrer Hände Arbeit ernährten, mit allen erforderlichen Bedürfnissen
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