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tentheils ab, bei welchem letztern Brande die ev. Kirche mit ab-
brannte und das städtische Archiv verloren ging. Früher war
hier ein Nonnen- und ein Mönchskloster; letzteres war seit
1456 entstanden, und im Jahr 1580- den Mönchen vom hl.
Grabe übergeben worden, nach welchen es die Regularen von
Gnadenthal, die es vorher bewohnt hatten, 1590 wieder in Besitz
nahmen. Im Jahre 1466 wurde die Umgegend der Stadt von
Geldernschen Truppen, und im I. 1468 vom Herzoge Adolph von
Geldern mit 8000 Soldaten auf eine schreckliche Weise verheert.
In der Bürgermeisterei liegen die Dorfschaften: Uedemer-
ste ld mit 4oo, Stein bergen, Kirsel u. Persel, mit 225 Einw.
Keppeln ist eine große Dorfschaft mit 1490 Einw.
In der Bürgermeisterei liegen die Dorfschaft Udemer-
bruch mit 800 Einw. und die Rittersitze Gravenhorst und
Kolk, welchen letztern im 17. Jahrh, die von Hartefeld besaßen.
Die Bürgermeisterei Pfalzdorf besteht aus dem Kirchdorf
Pfalzdorf mit 2750 Einw. Es wurde von vertriebenen Pro-
testanten aus der Pfalz, die auf dem Wege nach Pensylvanien
waren, im I. 1741 auf der Gocher-Haide gegründet. Die Nic-
derlaßung bestand zuerst aus 20, meist reformirten Familien.
1835 wurden daselbst röm. Denksteine gefunden.
Goch, mit 3400 Einw., an derniers gelegen, wurde vom
Grafen Ottohl. von Geldern (1229 — 1271) zur Stadt erhoben
und mit Mauern umgeben. Herzog Reinhold 1. von Geldern bestä-
tigte 1328 ihre Privilegien und gab den Bürgern 1341 die Ge-
meiudeländereien auf beiden Seiten der Niers, so wie ein Feld,
um Ziegeln zur Jnstandstellung der Stadtmauern verfertigen zu
können. Dessen Sohn Eduard bestätigte 1361 ihre Privilegien
und erlaubte ihr 1366, aus dem Ziegelbruche Holz und Torf ho-
len und Ziegeln bereiten zu dürfen, um die Stadt besser befesti-
gen zu können, auch erhielt sie von demselben 1367 die Wasser-,
Wind- und Walkmühle. Herzog Reinhold bestätigte 1371 ihre
Privilegien. 1466 wurde sie von Herzog Johann I. von Kleve
auf kurze Zeit belagert. Herzog Wilhelm Ii. von Jülich bestätigte,
als Vormund seines Sohnes Wilhelm, Herzogs von Geldern, der
Stadt, als sie ihm 1371 huldigte, ihre Privilegien, und wegeil
ihres im Kriege zwischen den Brüdern (1351 —1371) Eduard
und Reinhold, Herzogen von Geldern, erlittenen Schadens, sprach
er sie von allen Abgaben und Zöllen frei. Vom Herzoge Ar-
nold Egmund, der die durch einen Brand zerstörten Privilegien-
Urkunden 1424 erneuerte, erhielt sie 1438 die Erlaubniß, die
Walkmühlen benutzen zu dürfen; auch schenkte ihr derselbe 100
Morgen von der am Wege gelegenen Haide. 1455 wurde vom Her-
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Extrahierte Personennamen: Adolph_von
Geldern Hartefeld Reinhold_1._von_Geldern Eduard Eduard Reinhold Johann_I._von_Kleve Johann_I. Wilhelm Wilhelm Eduard Eduard Reinhold
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und Gladbach, und gegen W. an den Kreis Kempen. Seine
Größe beträgt nur 84,367 Preuß. Morgen oder 3v- ssjm. Er
ist einer der kleinsten Kreise der Preuß. Monarchie und hat
44,558 Einw. ; es leben also auf der lüm. im Durchschnitt
11,882 Menschen. Er liegt unter dem 51° uördl. Breite und
dem 24° östl. Länge. Der Boden ist eben und sandig, jedoch an
manchen Stellen, wo es dem Wasser an Abfluß fehlt,. morastig.
Die Fruchtbarkeit richtet sich nach der Lage und den verschiedenen
Bestandtheilen des Bodens. Getreide, Hülsenfrüchte, Flachs, Obst,
Holz, Torf sind seine Erzeugnisse. In dem Bruche zwischen Krefeld
und Mors werden Petrefakten gefunden. Der Rhein bespült den
Kreis auf einer Länge von 2'^ Meile. Außer diesem Flusse gibt
es nur kleine Bäche im Kreise, doch finden sich in der Bürgermei-
sterei Böckum stehende Gewässer von ziemlichem Umfange, von
denen das ausgedehnteste den Namen Niep führt. Der sumpfigen
Gegenden und niedrigen Lage wegen, hat er eine mehr feuchte
als trockene Luft, und ein sehr gemäßigtes, doch nicht ungesundes
Klima. Unter 7964 Familien sind 840 Handeltreibende und
Fabrikanten, 2100 Fabrikarbeiter und 1693 andere Gewerbe-
treibende und Handwerker. Es sind im Kreise 3491 Stühle für
Seide und Halbseide, 24 für Baumwollen- und Halbbaumwollen-
tuch, 50 für Wollen- und Halbwolleutr^h, 97 für Leinwand, 85
Strumpfwebstühle, 4046 Bandstühle (Gänge), eine chemische Fa-
brik, 10 Spinnereien, von denen 2 durch Dampf, 2 durch Pferde
und 6 durch Hände in Betrieb gesetzt werden, mit 2060 Spin-
deln für Wolle und 100 für Baumwolle, vorhanden. Der Kreis
gehört zu den betriebsamsten und gewerbthätigsten Kreisen des
Rgbz., und die Sammet-, Band- und Seidenmanufakturen sind
die bedeutendsten der preuß. Monarchie; aber darauf beschränkt
sich nicht der hiesige Fabrikfleiß, denn es werden auch Spitzen,
Wollen-, Baumwollen- und Leüreuwaaren, Wachsleinwand, Tabak,
Zucker, Essig, Seife, Hutplüsch, Steingut u. m. a. Artikel fabri-
zirt. Auch wird in Krefeld viel Sayett verfertigt, deren Güte
allgemein bekannt ist. Den Kreis durchschneiden folgende Stra-
ßen: die Straße von Geldern nach Düsseldorf und Neuß, von
Rauten nach Düsseldorf, von Krefeld nach Aachen und von Kre-
feld nach Uerdingen. Im Kreise sind 10 kath. Mutterkirchen und
1 Tochterkirche, 2 ev. Mutterkirchen, 1 Mennoniten-Gotteshaus
und 4 Gotteshäuser der Israeliten; 29 Elementar-, 2 Privat-
Schulen, 1 Realschule und 2 andere höhere Lehraustatteu.
Folgende 12 Bürgermeistereien bilden den Kreis:
Krefeld mit 23,584 Einw. Friemersheim mit 2276 Einw
Uerdingen „ 2545 „ Linn „ 1114 „
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Hillesheim nach Koblenz. Am Fuße des Kelberges befindet sich
ein Kratersee.
Dörfer des Kreises: Dorsel hat ein königl. Hüttenwerk,
eine Burg und Oelmühlen; N o hu Kalksteinbrüche; Brück Wein-
bau und ein Bergwerk; Lind und Hönningen Kupfer- und
Bleibergwerke; Hauenbach ein Braunkohlenbergwerk; Wei-
bern Steinbrüche; Nur bürg liegt am Fuße eines Trapptuff-
kegels, auf welchem die Ruinen des Schlosses gl. N. liegen.
Io. Der Kreis Neuwied.
Die Standeshcrrschaften Wied und Wied-Runkel, so weit
letztere zu Preußen gehört, bilden den genannten Kreis, der auf
der rechten Rheinseite liegend, nördl. von dem Rgsbz. Köln und
von dem Kreise Altenkirchen, östl. von dem Herzogthum Nassau,
südl. von dem Kreise Koblenz und westl. von den Kreisen Ahr-
weiler und Mayen umgrenzt wird. Seine Größe beträgt 11*4
Ulm., mit 54,350 Einw,, darunter 20,000 Evangl., Herrnhuter
und Mennoniten. Vom Westerwalde und von Theilen des Sie-
bengebirgeö durchzogen, ist er an diesen Stellen waldig und ge-
birgig, und enthält einen 697 Fuß hohen Basaltberg, Erpeler-
Lei genannt. Die Berge liefern Schiefersteine, Eisen, Marmor,
Kalk, Kupfer und Braunkohlen. Die Thäler des Rheins, der
den Kreis im Westen begrenzt, der Wied, Sayn, des Isen-,
Hotz- und Aulebachs u. a. Bäche sind fruchtbar an Getreide,
Wein, Obst und Hopfen, und befördern eine ansehnliche Viehzucht.
Neuwied, Hauptstadt der mediatisirten fürstlich Wied'schen
Lande, ans dem rechten Rhcinufer, in einer schönen Ebene, an
der Landstraße von Ehrenbreitstein nach Linz gelegen, hat freund-
lich aussehende Straßen und Wohnungen. Die Standesherrschaft
des Fürsten von Neuwied umfaßt auf 9 >Hm. 2 Städte, 2 Fle-
cken und 306 Dörfer. Die Stadt entstand unter dem Grafen
Friedrich von Wied in der Mitte des 17. Jahrh., welcher ihr
städtische Privilegien ertheilte, die 1663 vom Kaiser bestätigt
wurden. Sie nahm um so schneller an Größe zu, da die Lan-
desherren allen Rcligionspartheien freie Gottcsverehrung gestat-
teten, weshalb man hier Evangelische, Katholiken, Herrnhuter,
Mennoniten u. s. w. antrifft. Die Stadt hat 5700 Einw., ist
der Sitz der landräthlichen Behörde des Kreises Neuwied, einer
standesherrlichen Regierung, eines Justizamtes, eines Hauptsteuer-
amtes; besitzt ein evangl. Schullehrerseminar, ein Gymnasium,
zwei Erziehungsinstitute der Herrnhuter, eine Gewerbschule, meh-
rere Wohlthätigkeitsinstitute; .sie hat Seide-, Baumwoll-, Woll-,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Wied Friedrich