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1. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 58

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 58 — burger, da außerhalb der Stadtmauer meist noch ein Pfahlzaun lief. Mancher fromme Herr schenkte wohl auch auf dem Sterbebette seinen Leibeigenen die Freiheit. So wirkten viele Ursachen zusammen, das Los der Bauern erträglicher zu gestalten 4. Die geistlichen Ritterorden entstanden während der Kreuzzüge. Sie zeigten eme Verschmelzung der Mönchs- und Ritterpflichten. Während die Mönche nur Gehorsam gegen die Oberen, Ehelosigkeit und Armut gelobten, mußten sie noch die Krankenpflege und den Kampf gegen die Ungläubigen in ihr Gelübde aufnehmen. Das Bedürfnis, die erkrankten Pilger und Kreuzfahrer zu pflegen, rief drei Ritterorden ms Leben: а. Der Iohanniterorden war während des ersten Kreuzzuges entstanden Sem Zweck war die Pflege kranker, hilfloser Pilger. Sein erstes Hospital hatten Kaufleute aus Italien tn der Nähe des heiligen Grabes erbaut. Die Ritter trugen einen schwarzen Mantel mit einem weißen, achteckigen Kreuze auf der linken Seite. Sie hießen Johanniter, weil sie Johannes den Täufer zu ihrem Schutzpatron erwählt hatten. Sie waren Ritter, welche die Pilger geleiteten und gegen Ungläubige kämpften, Geistliche, welche den Gottesdienst hielten und dienende Brüder, welche die Kranken pflegten. An der Spitze stand der Großmeister. Nach dem Verluste des heiligen Landes siedelte der Orden nach der Insel Rhodus und von da nach der Insel Malta über. Daher heißt er auch Malteserorden. Er ist von Napoleon I. aufgelöst worden. Noch jetzt pflegt ein Verein unter seinem Namen im Kriege Verwundete und Kranke. d. Der Orden der Tempelherren oder Templer war ebenfalls nach dem ersten Kreuzzuge entstanden. Angeregt durch das Beispiel der Johanniter, legten 1099 nach der Eroberung Jerusalems, neun französische Ritter in die Hand des Patriarchen von Jerusalem die ritterlichen Mönchsgelübde ab. Ihr Hans bauten sie sich neben der Moschee Omars, an der Stelle, wo ehemals der jüdische Tempel gestanden hatte. Daher hießen sie Templer oder Tempelherren. Sie trugen einen weißen Mantel mit einem achtspitzigen blutroten Kreuze. Ihr Banner zeigte die Inschrift: „Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gieb Ehre!" Sie pflegten besonders französische Pilger, verlegten später ihren Sitz nach Frankreich und wurden durch einen französi chen König aufgelöst. б. Der deutsche Ritterorden oder der Orden der Brüder vom deutschen Hause war während des 3. Kreuzzugs bei der Belagerung Akkons durch Herzog Friedrich von Schwaben entstanden. Er nahm nur Deutsche auf. Die Ordenstracht war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Er wurde bald der bedeutendste von allen Orden. Der Heidenapostel Christian von Oliva rief ihn zur Unterstützung gegen die heidnischen Preußen. 1226 ging er dorthin, unterwarf das Land in 50jährigem, blutigem Kampfe, bekehrte die Preußen zum Christentume und brach so der deutschen Kultur und der christlichen Religion die Bahn nach dem Osten. Er baute an der Nogat die prächtige Marienburg, gründete Kulm, Thorn, Graudeuz, Elbing u.a. Städte. Durch starke Damm- oder Deichbauten beugte er den regelmäßigen Überschwemmungen der Weichsel und Nogat vor und verwandelte das dahinterliegende unermeßliche Sumpfgebiet in ein üppiges Fruchtgefilde. Als aber an die Stelle der früheren Einfachheit und Sittenstrenge Luxus und Sinnlosigkeit trat, da verfiel der Orden mehr und mehr, bis zur Zeit Luthers das alte Ordensland Preußen in ein weltliches Herzogtum verwandelt wurde. Dir Mark Brandenburg. Während die Hohenstaufen in Italien kämpften, war im Norden zwischen Elbe und Oder die Markgrafschaft Brandenburg entstanden. In ihren Gauen wohnten ursprünglich Semnonen und Langobarden. Als diese zur Zeit der Völkerwanderung ihre bisherigen Wohnsitze verließen, zogen von Osten her slavische Völker in die verlassenen Gegenden. Sie zerfielen in viele Stämme, z. B. Sorben, Pommern, Preußen, Polen, Masuren, Milzen u. s. w. Doch wurden sie von ihren westlichen Nachbarn, den Sachsen, mit dem gemeinsamen Nomen Wenden bezeichnet. Sie waren noch Heiden, verehrten gute und böse Götter, bauten ihnen zu Ehren Tempel und brachten ihnen Opfer, selbst Menschenopfer. Sie waren klein, aber kräftig, ° hatten braungelbe Hautfarbe und braunes Haar. Sie wohnten in schmutzigen Lehmhütten am liebsten in den Niederungen der Flüsse. Dort waren ihre Dörfer und Flecken von festen Burgen geschützt. Sie beschäftigten sich mit Jagd, Fischfang, Viehzucht und Ackerbau. Ihre Sitten waren teilweise sehr grausam. Die Frauen wurden wie Sklavinnen behandelt. Starb der Monn, so wurde die Frau mit seiner Leiche verbrannt.

2. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 134

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 134 — Karren in der Festung, bei der zweiten mit dem Strange bestraft werden. — Auch die Städte erfreuten sich feiner Fürsorge. Er erweiterte und verschönerte Berlin, legte neue Plätze, Straßen und Stadtteile au, verfuhr aber dabei oft mit großer Härte. Alle Häuser, die ihm mißfielen, mußten abgerissen und durch neue ersetzt werden. Ärmeren Leuten gab er dazu den Bauplatz und einen Teil des Baumaterials, bei reicheren sprach er kurz: „Der Kerl hat ®eld, muß bauen!" Nach Tische ritt er meist aus und besah sich die Bauten. Verstieß etwas gegen die Bauordnung, so wies er die Leute nicht selten mit Stockschlägen zurecht. Für arme Kranke ließ er die Charits, ein großes Krankenhaus, erbauen, in dem gleich im ersten Jahre 800 Kranke gepflegt wurden. Noch mehr, als für Berlin, that er für Potsdam, wo er z. B. das große Militär-Waisenhaus baute. — Die Gewerbthätigkeit förderte er mit allen Mitteln. Das Geld sollte im Lande bleiben; darum sollten die Waren nicht aus dem Auslande bezogen, sondern im Inlands gefertigt werden. Daher wurden fremde Waren sehr.hoch besteuert. Die Kleidung seiner Soldaten war nur aus preußischem Tuche gefertigt. Auch jeder seiner Unterthanen sollte uur inländisches Tuch tragen. Dadurch hob sich die Tuchfabrikation. Einmal begegnete ihm eine Frau, die ein ausländisches Kattunkleid trug. Zornig befahl er seinen Dienern, ihr das Kleid vom Leibe zu reißen. An seinem Hofe duldete er überhaupt nichts Ausländisches. Besonders eiferte er gegen die von seinem Vater eingeführte französische Mode; die lange Perücke vertauschte er mit dem steifen Zopfe. Eine ähnliche Fürsorge wie der Tuchfabrikation widmete er allen Gewerben. — Ilm Handel und Verkehr zu erleichtern, führte er in seinem ganzen Staate gleiches Maß und Gewicht ein. — Er hielt auf Recht und Gerechtigkeit für jedermann, vereinfachte und verbesserte das Gerichtsverfahren, milderte die Hexenprozeffe, wollte aber besonders Raub, Betrug und Dieberei hart bestraft misten. Wenn ein Beamter die Staatskasse bestohlen hatte, fo kam er gewöhnlich an den Galgen, und es wurde dabei weder hoch noch niedrig geschont. In die Kniffe der Rechtsgelehrten, mit denen sie auch dem Unrechte oft den Schein des größten Rechts zu geben wußten, konnte sich sein einfacher Verstand nicht finden. Einst wohnte er einer Gerichtsverhandlung bei. Nachdem der Rechtsanwalt der einen Partei gesprochen hatte, rief er: „Der Kerl hat recht!" Als aber der Rechtsanwalt der anderen Partei ebenso geschickt sprach, rief der König ärgerlich: „Der Kerl hat auch recht!" und wandte den „Rechtsverdrehern" den Rücken. — Obgleich Friedrich Wilhelm Kunst und Wissenschaft gering achtete, so sorgte er doch für gute Volksbildung. Er wollte, daß jeder feiner Unterthanen in der Religion, im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet werde; denn die einfache Bildung des ganzen Volkes bis zum letzten Bauern hielt er für wichtiger, als die gelehrte Bildung einzelner. Überall ließ er Schulen bauen und unterstützte die Gemeinden dabei durch Geld und Bauholz. Die Kinder sollten vom 5.—12. Lebensjahre die Schule besuchen; kein Kind sollte konfirmiert werden, das nicht lesen und schreiben konnte. Auch die Rekruten sollten bei ihren Regimentern lesen und schreiben lernen und im Christentums unterrichtet werden. Er hat nach und nach etwa 1700 neue Landschulen während seiner Regierung gegründet. Auch gründete er das erste preußische Lehrerseminar und baute viele Kirchen. Gleich seinen Vorfahren war er auch ein Beschützer des protestantischen Glaubens. In Österreich, besonders in Salzburg, wurden die Protestanten durch den

3. Neuere Geschichte - S. 30

1861 - Leipzig : Brandstetter
30 zurückzuziehen. Zu Augsburg ward er bitter verhöhnt, als er bei seinem prächtigen Einzug, nach herkömmlicher Sitte, mit erhobener Hand den Segen ertheilen wollte. Auf dem Reichstage aber hatte er den Verdruß zu sehen, daß die evangelischen Stände die Oberhand behielten und erklär- ten, sie wollten dem kaiserlichen Edikt von Worms gegen Luther und dessen Anhänger Nachkommen, „so viel es möglich sei;" zugleich ver- langten sie, daß ein Konzil zur Schlichtung der obschwebenden Zerwürf- nisse an gelegener Mahlstatt in Deutschland ausgeschrieben würde. Diese Erklärung gegen die Vollziehung des Wormser Edikts, die zum Reichstags- beschluß erhoben wurde, war dem Fortgange der Reformation eher förderlich als nachtheilig. Luther fuhr ungehindert und eifrig fort, den neuen Glau- den durch Predigten und Schriften, die unzählige Male gedruckt und in alle Länder verbreitet wurden, zu befestigen. Im Jahre 1522 kam zum ersten Mal das Neue Testament in deutscher Uebersetzung im Drucke heraus. In allen Schriften Luther's, die dieser für seine Sache und zur Widerlegung der Gegner schrieb, war aber nachdrücklich daraus hin- gewiesen, daß er, als Reformator der Kirche, keineswegs gesonnen sei, eine neue Kirche auszurichten, sondern nur die alte von willkürlichen und schäd- lichen Zusätzen zu reinigen. „Du mußt dich nicht lutherisch nennen", schrieb er, „ist doch die Lehre nicht mein. Ich bitte daher, man wolle meines Namens schweigen, und nicht sich lutherisch, sondern Christen neunen. Laßt uns tilgen die parteiischen Namen! laßt uns Christen heißen, deß Lehre wir haben! ich bin und will Keines Meister sein." Noch milder spricht Melanchthon: „Wir haben den Verein der katholischen christlichen Kirche von Herzen lieb, und tadeln mehr nicht, als etliche Mißbräuche des Gegentheils. Wir sind also von der ka- tholischen christlichen Kirche nicht abgewichen, sondern haben allein die Mißbräuche fahren lassen, und sind vielmehr aus ihrer Mitte gestoßen worden durch gewaltsame Befehle, Bann und neue Verbitterung." Luther trat jetzt öffentlich aus dem Mönchsorden; er vertauschte die Augustiner-Kutte mit einem schwarzen Kleide, wie man es damals am Hofe trug, und wozu ihm der Kurfürst das Tuch geschenkt hatte. Auch seine bisherigen Ordensbrüder in Wittenberg verließen das Kloster und wurden theils Laudpfarrer, theils Schullehrer; das Kloster in Wittenberg selbst übergab Luther feierlich dem Laudesherrn, mit der Bitte, es zu einem andern gottesdienstlichen Zwecke zu verwenden. Gleiches geschah mit den andern Mönchs- und Nonnenklöstern, ans welchen die meisten Mit- glieder freiwillig noch vor Aufhebung derselben ins bürgerliche Leben zu- rücktraten. Hier und da fand indeß die Aufhebung der Klöster Widerspruch; namentlich weigerte sich die Aebtissin zu Nimptsch (Nimbschen), ihr Kloster zu öffnen und die Nonnen zu entlassen. Die Nonnen, welche größtentheils schon entschlossen waren, auszutreten, wandten sich schriftlich au ihre Ver- wandten. Ein junger Bürger aus Torgau, dessen Schwester unter der Zahl dieser Nonnen war, kam verabredeter Weise in finstrer Nacht mit i
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