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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 410

1888 - Berlin : Hertz
410 Groß - Beeren; Blücher's früheres Leben. nöthigte den Kaiser, in Eilmärschen zur Rettung von Dresden zurückzugehen (23. August). Auch Oudinot's Unternehmen gegen Berlin sollte vereitelt werden. Schon war er bis 2 Meilen vor die Hauptstadt gekommen, hatte das Dorf Groß-Beeren besetzen lassen und gedachte am andern Morgen triumphirend in Berlin einzuziehen; da dringt spät am Abend des 23. unter dichten Regengüssen General Bülow mit seinen Preußen plötzlich auf Groß-Beeren ein. Mit lautem Kriegsgeschrei schrecken sie den überraschten Feind auf; die Gewehre wollen im Regen nicht Feuer geben, aber die braven Landwehrmänner kehren die Waffen um und schlagen, wie bei Möckern, mit den Kolben drein. Die ersten Haufen der Franzosen fliehen vor solchem Ungestüme, bringen Verwirrung auch unter die übrigen und bald zerstreut sich das ganze Heer in Busch und Sumpf, wo bte Nacht sie vor weiterer Verfolgung schützt (23. August 1813). Mehrere Tansenb Gefangene und 26 erbeutete Kanonen bezeugten den Triumph des Bülow'schen Corps, — noch deutlicher Oubiuot's Zurückweichen bis zur Elbe. In Berlin aber, wo man mit banger Angst dem Einrücken des Feinbes entgegengesehen, erscholl jetzt unbeschreiblicher Jubel, Tansenbe strömten hinaus auf das nahe Schlachtfelb, um den braven Kriegeru Dank und Erquickung zu bringen. Die Schlacht an der Katzback. Bald würde die Frenbe der Patrioten durch eine Siegeskunde erhöht, welche fast gleichzeitig aus Schlesien von Blücher's Armee gebracht wurde. Blücher ist recht eigentlich der große Held der deutschen Freiheitskriege geworben, darum ziemt es, daß wir vor der Erzählung seiner ersten großen Waffenthat im Freiheitskriege einen Blick auf seine frühere Laufbahn werfen. Gebhardt Lebrecht von Blücher*) war zu Rostock den 16. December 1742 geboren; sein Vater, früher in hessischen Diensten, lebte damals als Landedelmann in Mecklenburg. Im Alter von 14 Jahren wurde Lebrecht mit einem etwas älteren Bruder zu einem Onkel nach Rügen gegeben. Von Unterricht und Erziehung scheint dort, wie im älterlichen Hause, nicht viel die Rebe gewesen zu sein, Sinn und Gemüth der Jünglinge entwickelten sich frei unter den Lebenseinbrücken, — stete Uebungen zu Roß und kühne Wagnisse am Felseuufer weckten in ihnen Geschick und Muth und eine gewisse Verwegenheit. Bald zeigte sich bei ihnen eine unwiderstehliche Neigung zum Kriegs-lcben und beibe Brüber traten als Junker in den schwebischen Reiterdienst. Die Schweden unternahmen 1760 öftere Streifzüge in die Mark Brandenburg; Blücher ritt bei jeder Gelegenheit mit zum Plänkeln vor, und unterließ nicht, die preußischen Husaren, welche gegenüberstanden, durch übermüthiges Toben und Schimpfen herauszufordern. Die alten Krieger lachten des höhnenden Knaben; einmal aber rief ihm ein Husar drohend zu: ,,Wart nur, Bübel, werd bi schon schlachte," sprengte auf ihn ein, und ba Blücher's Pferd stürzte, nahm er ihn gefangen. Der preußische Husarenoberst fanb Gefallen an der kecken Weise des Jünglings, behielt ihn bei sich und gewann ihn für den preußischen Dienst. Schon im nächsten Jahre wurde er Seeonde-und bald Premierlieutenant; er nahm an den Feldzügen des siebenjährigen •) Nach Varnhagen von Ense, Leben des Fürsten Blücher von Wahlstau.

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 75

1907 - Leipzig : Freytag
75 bedrngt, da er sorgenvoll ausrief: Ich wollte, es wre Abend, oder die Preußen kmen!" Und Blcher traf trotz der schlechten Wege seinem Versprechen gem gegen Abend auf dem Schlachtfelde ein. Jetzt wurde Napoleons Heer geschlagen und fast gnzlich vernichtet. Fast wre er selbst gefangen genommen worden. Er rettete sich nur durch einen Sprung aus dem Wagen und warf sich eilig auf ein Pferd, ohne Hut, Mantel und Degen. Napoleon wurde zum zweiten Male abgesetzt und auf die einsame Insel St. Helena verbannt, wo er im Jahre 1821 starb. Blcher zog mit seinen Truppen in Paris ein. Hier erregte die Jenabrcke wegen Abb. 47. Mausoleum in Charlottenburg. ihres Namens seinen rger, und er wollte sie in die Luft sprengen lassen. König Friedrich Wilhelm Iii. aber, der am folgenden Tage in Paris eintraf, wollte von einer solchen Verwstung nichts wissen. Friede. Endlich war der Friede wieder hergestellt. Preußen erhielt die geraubten Lnder zum Teil zurck und noch neue Gebiete dazu, z. B. Teile der Rheinprovinz und Westfalen. Auf die Rckgabe von Elsa und Lothringen aber mute .es vorlufig noch verzichten, weil England und Rußland dagegen waren. Friedrich Wilhelm Iii. regierte die brige Zeit seines Lebens zum Wohle seines Volkes, das sich all-mhlich wieder erholte von den Wunden, die ihm die Kriege geschlagen

3. Für Präparandenanstalten - S. 214

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 214 — einer Breite von etwa 200 km den Charakter einer hafenarmen, pflanzenlosen Fels- und Sandwüste^. Hier die Lüderitzbucht (Angra Pequena [pekena]) und die englische Walfischbai. _ Günstiger ist die O-Küste gestellt. Die s-en Randgebirge schließen sich zu einer Kette zusammen, die in den Draken- (d. i. Drachen-) bergen bis 3400 m aufsteigt und die höchste Erhebung Südafrikas trägt. Der Abfall zur Küste ist wie die O-Küste Australiens regenreich und trägt dichte Wälder. In der Niederung wird das Zuckerrohr angebaut. An der Küste liegt (in Natal) der Hasenort Durbans Etwa von der Delagoa-Bai an tritt das Gebirge zurück, und um die Mündung des Limpopo und Sambesi breitet sich ein sumpfiges, höchst ungesundes Tiefland aus, das am Sambesi 500 km hinaufreicht bis oberhalb Tete, wo der Strom, nachdem er schon in seinem Mittellause gewaltige Wasserfälle gebildet hat (Viktoriafall, auch „das rauchende Wasser" genannt), nach zahl- reichen Katarakten seinen schiffbaren Unterlauf beginnt. Die Bevölkerung. Die Hauptbevölkerung bilden Neger, Kaffern und Sulus im O, Hererö und Ovambo im W. Ins Innere zurückgedrängt find die Hottentotten und Busch- männer. Beide sind vermutlich Reste der Urbevölkerung Afrikas. Die Buschmänner sind kleiner, und ihre lichte Hautfarbe fällt mehr ins Aschgraue. Die Hottentotten sind Rinderhirten, -während die Buscha männer Jagd und Raub treiben. Die Hottentotten haben es daher auch von alters her verstanden, Reitochsen abzurichten. Ihre Wohnung war zur Zeit ihrer Entdeckung ein niedriges, halbkugeliges Gestell aus Stäben, das mit Binsenmatten gedeckt wurde. Lederne Schürzen und Mäntel bildeten die Bekleidung. Speere, Wurfstöcke und Fechterstäbe zum Parieren waren ihre Waffen und, da sie auch jagten, Bogen und Pfeile, deren Spitzen vergiftet wurden. Im Kaplande an der Ostküste und im deutschen Gebiete wohnen auch Europäer: Engländer, Holländer (Buren) und Deutsche. Mischlinge zwischen Holländern und Hottentotten heißen Bastards. Staatenkundliches. I. Deutsch-Tüdwestafrika s. unter dem Abschnitt: Die deutschen Kolonien! 2. Der britische Besitz, a) Der Südafrikanische Bund. Er um- faßt das Kapland mit der Diamantengrube von Kimberley, Natal, Transvaal, eines der bedeutendsten Goldländer der Erde, und den Oranjefreistaat. Regierungssitz ist Pretoria. Andere Städte? b) Britisch Zentralafrika nebst Rhodesia zu beiden Seiten des oberen Sambesi und w vom Njassassee. Hauptort Bulawajo, von dem aus die britische Zentralbahn eine Verbindung besitzt mit dem portugiesischen Hafenort Beira wie Pretoria mit Lorenzo Marquez (markes). c) Die britisch en Jnselb e sitzu ng en im O und W der Küste. Zähle sie nach der Karte auf! Die für den Welthandel wichtigsten sind 1 Die Ursache ist dieselbe wie an der W-Küste Südamerikas. S. auch die Karte der Meeresströmungen! 2 Name nach dem Statthalter d'urban, engl. Dörben gesprochen.

4. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 28

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
28 I. Griechische Sagen. und Haaren! Dann legte er sich nieder, schlief und schnarchte ans Leibeskraft. Odysseus hätte ihn gern getötet, doch erkannte er noch rechtzeitig, daß sie dann ans der Hohle nicht wieder heraus formten, weil der Stein davor lag. So mußte er voll Entsetzen sehen, wie am Morgen Polyphemos noch Zwei andere Gefährten auffraß. Als dann der Riese mit den Herden fort war, überlegte sich Odyfsens einen Plan zur Rettung. Man fand in der Hohle einen frisch abgehauenen Baumstamm. Den machte sich Odyffens zurecht und versteckte ihn im Mist. Am Abend fraß der Riese wieder zwei der armen Freunde auf. Da trat Odysseus zu ihm und bot ihm den Wein an, den er mitgebracht hatte. Dem Polyphemos schmeckte der Wein außerordentlich, und er trank davon unmäßig. Auch fragte er freundlich nach Odyffens' Namen und bot ihm ein schönes Geschenk an. Odysseus tränte ihm nicht, sagte: „Niemand nennen mich Vater und Mutter." Daraus der Kyklop: „Ich werde den Niemand zuletzt auffressen, das soll mein Gastgeschenk sein." Dann legte sich Polyphemos nieder und schlief ein. Da holten die Griechen den Pfahl hervor, machten die Spitze im Feuer glühend und bohrten sie dem Schlafenden in fein Auge. Rasend vor Schmerz fuhr Polyphemos empor. Doch es war zu spät, sein Auge war zerstört. Nichts konnte ersehen. In alle Ecken stoben die Griechen auseinander, und der Blindgewordene vermochte niemand von ihnen zu finden. Um herauszukommen, ersann Odysseus eine neue List. Er band je drei Schafböcke zusammen, und unter dein Bauch des mittleren mußte sich ein Gefährte verbergen und von den Tieren hinaustragen lassen. Er selbst suchte sich den stärksten Bock aus und ließ sich von diesem schleppen. Vergeblich lastete Polyphemos umher. Alle entkamen. Noch vom Schiff aus ries Odysseus höhnende Worte dem Zyklopen zu, der aber bat seinen Vater Poseidon um Rache, und Poseidon, der gewaltige Meergott, erhörte das Flehen seines Sohnes. § 2. Das Hbenteuer bei Kirke. Auf der Weiterfahrt kam Odysseus zu der Zauberin Kirke. Die verwandelte ihm seine Geführten in Schweine. Doch Odyffens war von Hermes gewarnt worden und hatte zum Schutz eine Blume bekommen, die er bei sich trug. Da konnte ihm der Zauber nichts schaden. Als Kirke ihn auch mit ihrem Stabe berühren wollte, zwang er sie mit dem Schwert, alle seine Genossen in Menschen zurückzuverwandeln. Ebenso mußte sie den übrigen Menschen, die sie zu Tieren verzaubert hatte, ihre Gestalt zurückgeben. Nun lebte Odysseus bei der schönen Zauberin ein Jahr herrlich und in Freuden. Dann zog man weiter. Beim Abschied gab ihm Kirke noch manche Ratschläge mit.

5. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 3

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel I. Heracles. 3 § 3. Die 12 Hrbeiten. Eurystheus trug dem unglücklichen Heracles nacheinander 12 schwere Arbeiten auf. Die erste: Im Walde von Nemea in Argolis hauste ein starker Löwe. Dieser Löwe tat großen Schaden. Heracles betäubte den Löwen mit einem Kenlenschlag und erwürgte ihn dann. Die zweite Aufgabe war uoch schwerer. Bei Lernet in Argolis war ein schlimmer Sumpf. In dem hielt sich eine entsetzliche Wasserschlange aus, die Hydra. Die hatte nenn Köpfe. Heracles hieb einen Kopf ab. Da schossen gleich zwei neue Köpfe an derselben Stelle am Halse hervor. Heracles wußte sich zu helfen. Sein Wagenlenker mußte jedesmal, wenn Heracles einen Kopf abgehauen hatte, mit einer Fackel die Stelle abbrennen. Dann wuchs feilt Kopf wieder. So hat der Held die Bestie allmählich bezwungen. Ju das giftige Blut der Hydra tauchte Heracles feine Pfeile. 3. Aufgabe. Artemis, die Göttin der Jagd, hatte eine unter ihren Hirschkühen, die frei umherlief. Die anderen vier zogen ihren Wagen. Diese eine sollte Heracles sangen. Obwohl sie eherne Beine hatte, brachte sie Heracles doch lebendig dem Eurystheus. 4. Aufgabe. Ebenso fing erden wilden Eber vom Berge Ery-manthos, der nicht weit von Argolis liegt, und brachte das Tier zum König. Der König erschrak bei dessen Anblick dermaßen, daß er in ein großes Faß kroch, das er sich als ein Versteck hatte in die Erde einmauern lassen. 5. Aufgabe. Wenig schön war die fünfte Arbeit. Heracles sollte den Rinderstall des Königs Angias in Elis ansmisten. In dem Stalle waren 2000 Rinder, und den lange gehäuften Mist sollte der Held an einem Tage herausbringen. Der wußte sich aber zu helfen. Er leitete zwei Flüffe durch den Stall, die fpülten den ganzen Dnng an einem Tage heraus. (Noch heute nennt man eine recht schmutzige Stube wohl einen Augiasstall!) 6. Arbeit. Dauu scheuchte Heracles die großen Vögel mit den Hera Ludovisi. Rom. Palazzo Buoncompagni. Nach Originalphotographie.

6. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 5

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel I. Hcraclcs. 5 ganz. Ein anderer Fluß war der schauervolle Styx, vor dem selbst die Götter Furcht hatten. Wenn sie etwas beim Styx geschworen hatten, so wagten sie nicht, ihr Versprechen Zu brechen. Wenn nun ein Mensch starb, so kam seine Seele in dies Land, und der Fährmann Charo n fuhr ihn in dem Totenschifs über den Styx, und der Tote gab ihm dafür eine kleine Münze, die Obolos hieß. Als Heraeles dahin kam, stürzte ihm der Höllenhund, der Kerberos, entgegen. Der hatte 3 Köpfe. Aber der Held packte das Untier beim Kragen und schleppte es vor den König, der angstvoll befahl, den Hund wieder hinunter zu schaffen. Auch das tat Heraeles. § 4. gerades' ferneres Schicksal. Noch viele andere Taten hat Heraeles vollbracht und Abenteuer bestanden, bis er ans einem seiner Züge die schöne Dejaneira kennen lernte. Er gewann sie lieb und wollte sie Heiraten. Aber auch um sie mußte er kämpfen, benn der Flußgott Acheloos wollte sie auch gern zur Frau haben. Aber Heraeles hat ihn besiegt und so bürste er mit Dejaneira bavonziehen. Unterwegs kamen sie an einen tiefen Fluß, über beit der Kentaur Neffos sie tragen wollte. Aber als Dejaneira auf feinem Rücken saß, galoppierte er plötzlich mit ihr fort. Da schoß ihn Heraeles mit seinem vergifteten Pfeil. Nessos sing das Blut, das ihm ans der Witnbe floß, mit einem Tuch auf und gab sterbenb das der Dejaneira. Hcraclcs Farnesc. Neapel. Musco Nazionalc. Marmorkopie t c5 Atheners Elykon nach einem Bronzeoriginal dcs Lysippos.

7. Geschichte des preußischen Staates - S. 120

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 120 — Unter Friedrich Ii. kämpfte Blücher als Offizier mit im siebenjährigen Kriege und brachte es bis zum Rittmeister. Weil er sich aber zurückgesetzt glaubte, so nahm er, wenn auch höchst ungern, seinen Abschied, den ihm der König mit den Worten bewilligte: „Der Rittmeister Blücher ist seines Drenstes entlassen und kann sich zum Teufel scheren." Blücher wurde Landwirt und lebte von jetzt ab auf seinem Gute im Kreise Stargard. Unter König Friedrich Wilhelm Ii. nahm er als Major wieder Dienste und kämpfte mit Auszeichnung in dem Kriege gegen die französische Republik. 1801 wurde er zum Generalleutnant befördert und bald darauf als Gouverneur nach Münster in Westfalen gesandt. Nach der unglücklichen Schlacht bei Jena wollte er Magdeburg von den Franzosen befreien, hatte aber leider zu wenig Soldaten dazu. Mutig schlug er sich durch große französische Heerhaufen bis Ratkau bei Lübeck durch; hier mußte er sich ergeben, weil es ihm an Pulver und Blei und auch an Lebensmitteln fehlte, wie er sich schriftlich bescheinigen ließ. das preußische Volk die Waffen ergriff, um sich von dem französischen Joche zu befreien, erschien Blücher sofort auf dem Plane und wurde zum Oberbefehlshaber der schlesischen Armee ernannt. Er schlug die Franzosen an der Katzbach und wurde für diese Heldenthat von seinem dankbaren Könige zum „Fürsten von Wahlstatt" erhoben. Am ersten Tage der Völkerschlacht bei Leipzig besiegte er allein die Feinde bei Möckern und trug auch am 18. Oktober zur endgültigen Entscheidung dieses gewaltigen Ringkampfes wesentlich mit bei. Der Kaiser von Rußland umarmte den Heldengreis und sprach: „Sie haben das Beste gethan, Sie sind der Befreier Deutschlands." 1814 setzte Blücher als erster über den Rhein, siegte in manchem blutigen Treffen und zog am 31. März mit seinem Könige und den siegreichen Truppen in Paris ein. In der Schlacht bei Ligny wurde Blüchers Pferd von einer Kugel getroffen und begrub den greisen Helden im Fallen unter sich. Mehrmals sprengten die feindlichen Reiter über ihn hinweg, und nur durch die Hinsicht seines Adjutanten wurde der Marschall vor der Gefangenschaft geschützt. Als es am Tage der Schlacht bei Waterloo heftig regnete, sprach er zu seinen Soldaten: „Siehe da, unser Verbündeter von der Katzbach; da sparen wir unserm Könige wieder viel Pulver." Nach dieser glücklichen Schlacht lobte er die mutigen Kämpfer unter anderem mit den Worten: „Nie wird Preußen untergehen, wenn Eure Söhne und Enkel Euch gleichen." Blücher war nicht bloß ein kühner und unerschrockener Befehlshaber, sondern ein Feldherr, der hell und groß das Wesen des Krieges und seiner Aufgaben erfaßte. In der Schlacht zeigte sich Blücher außerordentlich ruhig und kaltblütig; im dichtesten Kugelregen rauchte er seine Pfeife. Aber im geeigneten Augenblicke sprengte er wie ein Jüngling an der Spitze seiner Reiterei ans den Feind los und teilte sein Feuer, seine Begeisterung den Soldaten mit. In der Verfolgung war er rastlos und setzte nach einer gewonnenen Schlacht die letzten Kräfte von Mann und Roß daran, „um dem Könige eine neue Schlacht zu sparen". Die Soldaten hingen an ihm, wie au ihrem Vater und jubelten ihm laut entgegen, wenn er auf seinem Schimmel ihre Reihen entlang sprengte und, manchmal mit scherzenden, manchmal mit zornigen, immer aber mit packenden Worten sie zum Marschieren und Kämpfen anfeuerte. Bescheidenheit und schlichtes Wesen bewahrte auch später der große Heerführer. Als ihn ein alter Mitschüler mit „Durchlaucht" anredete, wnrde er unwillig und sprach: „Närrischer Kerl, was fällt Dir ein? Wir nennen uns „Du" wie früher." Als die Universität zu Oxford den alten Haudegen mit dem Doktortitel auszeichnete, sagte er: „Dann müssen sie

8. Abriß der brandenburg-preußischen Geschichte - S. 13

1871 - Leipzig : Leuckart
13 „Jochimke, Jochimke, hyde dt)! Fange tot) dy, so hange tot) dt)!" Diese Drohung toäre einmal beinahe in Erfüllung gegangen. Ein Raubritter lauerte Joachim mit seinen Knechten in der Nähe von Berlin auf. Zum Glück wurde der Kurfürst von einem Bauer noch zu rechter Zeit vorder Gefahr gewarnt. Einige schnell aus der Stadt beorderte Reiter überfielen die Wegelagerer und nahmen sie gefangen. Sie wurden sofort gehängt. Unter solch kräftigem und strengem Regiment ließ das Raubwesen bald nach. c. Er errichtet das Kammergericht. 1516. — Unter diesem standen auch Grafen, Ritter und Fürsten, und der Kurfürst, der sich den Aussprüchen des Gerichts selbst unterwarf, hatte aufs Strengste befohlen, jederzeit ein unparteiisches Urtheil zu sällen. Vorher solle man aber immer erst versuchen, ob die Sache, um die man sich stritt, nicht auf friedlichem Wege ausgemacht werden könne. Auch eine allgemeine Städteordnung und die Einführung gleicher Maße und Gewichte ist sein weises Werk. cl. Die Universität Frankfurt ft. O. wird 1506 eingeweiht. zu der sein Vorgänger den Grund gelegt hat. e. Der Reformation gegenüber verhielt er sich feindlich. — Der strenge Joachim mochte es nicht leiden, daß ein armer Mönch so vielen weltlichen Fürsten und geistlichen Herren, zu denen besonders der Erzbischof Albrecht von Magdeburg, sein Bruder, gehörte, Strafpredigten hielt. Die Erbitterung gegen Luther wuchs, als er sah, wie die Studenten die Universität Frankfurt, die ihm so sehr am Herzen lag, verließen, nach Wittenberg eilten und dort Luther's gewaltige Lehre anhörten. Noch höher stieg sein Zorn, als er die mancherlei Verirrungen sah, welche durch die mißverstandenen Worte Luthers hervorgingen, als die Burgen der Ritter in den Bauernkriegen von den Flammen verzehrt wurden, und als die Wiedertäufer ihr schmachvolles Wesen trieben. f. Joachim s Strenge gegen seine Gemahlin Elisabeth. — Sie war eine Frau von großem Verstände und hoher Bildung und gewann das lautere Evangelium, welches Luther predigte, lieb. Als ihr strenger Gemahl einst verreist war, konnte sie dem Drange ihres Herzens nicht länger widerstehen und ließ sich das Abendmahl in beiderlei Gestalt reichen. Joachim erfuhr es und drohte ihr mit Gefängniß und Einmauerung. Es blieb daher der frommen Elisabeth nichts übrig, als sich durch eilige Flucht zu retten. In einer kalten Märznacht verließ sie in Bauerukleider gehüllt auf einem ganz gewöhnlichen Wagen die Stadt Berlin. Sie floh zu ihrem Bruder, dem Kurfürsten Johann dem Beständigen von Sachsen, der ihr das Schloß Lichtenbnrg an der Elbe in der Nähe von Wittenberg zum

9. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 13

1872 - Berlin : Wohlgemuth
13 verstand es Philipp nicht, dieselben an sich zu fesseln und so seinen Nachfolgern die ihm von seinem Vater hintertaffene Macht zu vererben, noch auch Spanien auf jener Stufe des Wohlstandes zu erhal-ten. Bei feinem Regierungsantritte hatte Philipp zwar versprochen, die Niederlnder im Besitz ihrer Rechte und Freiheiten zu lassen, aber nur zu bald wute er dieselben zu beeintrchtigen und so einen Aus-stand hervorzurufen, der seiner Macht einen empfindlichen Verlust brachte. Die Veranlassung hierzu lag darin, da auch die Reform a-tion und besonders der calvinische Lehrbegriff bei den Niederlndern Eingang gefunden hatte, welchem Philipp bei seiner streng katholischen Richtung hemmend entgegenzutreten suchte. Zu dem Ende hatte er seiner Halbschwester Margaretha vou Parma die Regentschaft der Niederlande anvertraut und ihr den Cardinal Granvella zur Seite gesetzt, der aber durch Anlegung von Bisthmern und durch die Einfhrung der Inquisition sich so verhat machte, da ihn der König ans die dringendsten Vorstellungen seiner Schwester abberufen mute (1564). Aber die Unterdrckungen hrten nicht auf; daher nahmen sich Wilhelm vou Dramen, Statthalter von Utrecht, Holland und Seeland; Graf Egmout, Statthalter von Flandern; und Graf Hoorn, Admiral der niederlndischen Seemacht, der Unterdrckten an; allein auch ihre Vorstellungen bei der Generalstatthalterin und selbst eine deshalb nach Madrid unternommene Reise Egmont's hatten keinen Erfolg. Nun traten etwa 400 niederlndische Edelleute zum Geusenbunde zusammen, und berreichten unbewaffnet in Brssel der Generalstatthalterin eine Bittschrift, das Com pro mi genannt, worin sie ihre Beschwerden vortrugen und namentlich um Aufhebung der Inquisition baten. Philipp lie dieselbe jedoch unbercksichtigt und verbot sogar bei Todesstrafe jeden anderen Gottesdienst als den katholischen. Hierdurch machte er das Hebel nur rger; denn jetzt zogen resormirte Prediger durch das Land und predigten die neue Lehre vor bewaffnetem Volke, welches in seinem Glaubenseifer so weit ging, da es die katholischen Kirchen strmte. Dieser Umstand ver-anlate den König zu noch hrteren Maregeln. Er schickte den Her-zog Alba mit 10,000 Mann spanischer Kerntruppen nach Brssel, wo er (am 22. August 1567) seinen Einzug hielt, bald auch der Hupter des Geusenbundes, der Grafen Hoorn und Egmont sich be-mchtigte (Wilhelm von Oranien war entflohen) und den Rath der Unruhen/' gewhnlich der Blutrath genannt, errichtete. Alle, die zum Geusenbunde gehrten, wurden vor seinen Richterstuhl gezogen, zum Tode verurtheilt und ihrer Gter beraubt. In kurzer Zeit muten 18,000 Menschen ihr Leben durch Henkershand verlieren, und unter ihnen zuerst Egmont und Hoorn! An der niederlndischen Kste rsteten indessen die flchtigen Genfen Kaperschiffe gegen die Spanier aus, und bald gelang es diesen Meer- oder Wasser-Geusen durch die Einnahme von Briel oder Vlies singen festen Fu zu fassen. Bald fielen auch die meisten Städte Hollands und Seelands in ihre

10. Preußens Geschichte in Wort und Bild - S. 144

1879 - Hannover : Meyer
144 Wellington zu wahren. Dann griff Napoleon das noch immer nicht ganz vereinte preußische Heer unter Blücher bei Ligny am 16. Juni an. Blücher's linker Flügel unter Thielmann hatte auf den steilen Rändern des Lignybaches eine sehr feste Stellung eingenommen und wurde deshalb vom Feinde weniger angegriffen; fein rechter Flügel unter Zieten war-namentlich durch das Dorf St. Amaud wohl geschützt, und die jungen preußischen Soldaten fochten hier gegen altversuchte französische Truppen so tapfer, daß Napoleon nur mit der größten Anstrengung das Zurückweichen der Seinen verhindern konnte. Deshalb beschloß er, feine ganze Macht gegen Ligny selber zu richten und dort das (Zentrum der preußischen Stellung zu sprengen. Die Südseite dieses Dorfes auf dem rechten Ufer des Lignybaches wurde namentlich der Schauplatz des furchtbarsten Kampfes. Sechs Stunden lang hielt man sich einander das Gleichgewicht, da endlich im Abenddunkel'während eines schweren Gewitters, als die Preußen die Schlacht schon für beendigt hielten, gelang es Napoleon, mit feinen Garden und zahlreicher Artillerie unterhalb des Dorfes über den Bach zu dringen. Vergeblich waren die Versuche Blücher's, den Feind zurückzuwerfen. An der Spitze des nächsten feiner Reitergefchwader sprengt er gegen die stärkeren französischen Haufen, aber die kleine Schar vermochte nichts gegen die schwer gepanzerten französischen Reiter und wurde zurückgeworfen. Des Feldmarschalls Pferd wurde von einer Kugel durchbohrt und stürzte im vollen Rennen todt zu Boden. Betäubt vom gewaltsamen Sturze lag der Greis unter dem todten Pferde; fein getreuer Adjutant, der Graf Nostitz war allein bei ihm. Zweimal sprengten die Franzosen vorüber, ohne den Feldmarschall zu bemerken, da erst gelang es, ihn mit Hülse einiger Ulanen unter dem todten Pferde hervorzuziehen. Auf einem Ulanen-pferb eilte Blücher zu den ©einigen hinter Ligny zurück; aber Ligny mußte geräumt werden. In kurzer Entfernung hinter demselben nahm jedoch mit dem Anbruch der Nacht das preußische Heer eine so feste Stellung, daß die Verfolgung der Franzosen glücklich aufgehalten wurde. Napoleon hielt die Preußen für so gänzlich geschlagen, daß sie sich vor drei Tagen gar nicht wieder würden sammeln können, und daß deshalb der Marfchall Grouchy mit 32,000 Mann durchaus stark genug fei, sie in beständigem Laufen zu erhalten. Dabei war die Verfolgung eine so nachlässige, daß man gar nicht einmal wußte, wohin die Preußen sich gewendet hatten. Erst am 17. abends erfuhr man, daß ein Theil der Preußischen Armee feinen Rückzug auf Wavre an der Dyle genommen, während bereits noch am 16. abends die ganze Armee dorthin sich gewendet hatte, um nicht die Verbindung mit der englischen Armee aufgeben zu müssen. 3. Um eine gänzliche Trennung des preußischen Heeres von dem englischen zu bewirken, hatte Napoleon am 16. Juni früh den Marfchall Ney mit 50,000 Mann entsendet, um gerade nach Brüssel vorzudringen. Im Laufe des Tages erhielt er dann von Napoleon den Befehl, den Preußen bei Ligny in die Flanke oder in den Rücken zu fallen. Er konnte jedoch weder das Eine noch das Andere möglich machen, vielmehr wurde er bei Ouatrebras mit niederländischen Truppen in ein Gefecht verwickelt, welches dadurch ein sehr hartnäckiges wurde, daß beide Theile allmählich Unterstützung heranzogen. Hier hauchte auch der Herzog Friedrich
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