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1. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 69

1874 - Hadersleben : Westphalen
muth und Trotz auch jetzt noch keinen Frieden schließen wollte. Da rückten die Verbündeten in Frankreich ein; Blücher ging mit seiner Armee in der Neujahrs-nacht von 1813 auf 1814 bei Kaub über den Rhein. Napoleon brachte zwar, nachdem Blücher ihn bei Brienne und La Rothiöre zurückgedrängt hatte, den Heeren der Verbündeten noch einige Niederlagen bei, wurde aber am 9. Marz von Blücher bei Laon geschlagen. Die Verbündeten marschirten jetzt auf Paris, und Napoleon, welcher mit seinem Glück auch die Besonnenheit verloren hatte, versäumte es, seiner Hauptstadt rechtzeitig zu Hülfe zu kommen. Blücher und Schwarzenberg trafen am 29. März vor Paris ein, besiegten am 30. die Armee der Marschälle Marmont und Mortier auf den Höhen von Montmartre, und am 31. März hielten König Friedrich Wilhelm Iii. und Kaiser Alexander ihren feierlichen Einzug in die feindliche Hauptstadt. Das gesinnungslose Volk derselben feierte sie als Befreier von der Tyrannei Napoleon's. Dieser erklärte jetzt von Fontainebleau aus, zu Gunsten seines Sohnes abdanken zu wollen, mußte sich aber, nachdem der französische Senat schon am 1. April seine Absetzung ausgesprochen hatte, am 7. April zur unbedingten Thronentsagung entschließen. Er verließ am 20. April Frankreich und schiffte sich nach der Insel Elba ein, welche die Verbündeten ihm unter günstigen Bedingungen zum Aufenthaltsort angewiesen hatten. Den französischen Thron bestieg ein Bruder des Hingerichteten Ludwig Xvi. als König Ludwig Xviii., und mit biesent würde am 30. Mai der erste Pariser Friebe geschlossen, in welchem Frankreich auf Kosten Deutschlands seine Grenzen von 1792 behielt. Die Verbündeten Fürsten beschlossen, auf einer Versammlung in Wien die neuen Verhältnisse in Europa festzustellen, und am 1. November 1814 würde der Wiener Congreß eröffnet. Nach vielen Zwistigkeiten erhielt Preußen autjer den Länbern, die es vor dem Tilsiter Frieden besaß, die Hälfte des Königreichs Sachsen, die jetzige Provinz Posen, das Großherzogthum Berg und viele blühende Besitzungen am Rhein, trat aber Anspach und Baireuth an Baiern und Ostfriesland an das zum Königreich erhobene Hannover ab. Hierfür erhielt Preußen das Herzogthum Lauenburg als Entschädigung, tauschte aber für dieses Schwedisch - Pommern und Rügen ein, welche Dänemark von Schweden als Entschädigung für Norwegen erhalten hatte. An die Stelle des deutschen Kaisertums wurde der deutsche Bund errichtet, dessen gemeinsame Angelegenheiten durch eine beständige Versammlung der Gesandten der 38 Bundesstaaten, der „Bundesversammlung/ besorgt werden sollten. Die Bundesversammlung sollte ihren Sitz in Frankfurt a. M. haben, den Vorsitz in ihr der österreichische Gesandte führen. 57. Das Äahr 1815. Man würde sich auf dem Wiener Congreß vielleicht noch lange nicht über diese Fragen geeinigt haben, wenn nicht plötzlich die Nachricht eingetroffen wäre, Napoleon sei nach Frankreich zurückgekehrt.

2. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 39

1918 - Berlin : Weidmann
8. Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. 39 der den Rheinstrom, Schwarzenberg rckte durch die Schweiz und Blow von Belgien her in Frankreich ein. Der Feldzug lie sich so gnstig an, da die Verbndeten Ende Mrz ihren Einzug in Paris halten konnten. Napoleon, der sich mit seiner Garde in Fontainebleau aufhielt, mutd dem Thron entsagen und erhielt die Insel E l b a als Eigentum und Aufenthalt. Ein Bruder des Hingerichteten Knigs, Ludwig Xviii., zog in die jubelnde Hauptstadt ein und schlo mit den Verbndeten Frieden. Hierauf versammelten sich die Fürsten und Staatsmnner Wiener Kongre ___r c v z~x 18141815. Europas in Wien zu entern Kongre, d. h. zu einer Zu-sammenkunst, auf der, hnlich wie einst im Westflischen Frieden, die europischen Verhltnisse geordnet wurden. Hierbei bekam Preußen die Gestalt, die es bis 1866 gehabt hat, im be-sondern die Abrundung der heutigen Provinzen Posen, Pom-mern, Brandenburg, Schlesien, Sachsen, Westfalen und der Rhein-Provinz. Es umfate etwa 280 000 qkm mit Iov2 Millionen Einwohnern. Es hatte im Osten an polnischem Gebiete verloren, dagegen im deutschen Westen an Land gewonnen. Seine Stellung in Deutschland war dadurch bedeutsamer geworden, wenn es auch immer noch in zwei getrennte Teile zerfiel. Neben sterreich war es der grte deutsche Staat. Aber ein Deutsches Reich wurde nicht mehr errichtet, auch kein Deutscher Kaiser mehr ge-whlt, sondern alle 39 deutschen Staaten zusammen bildeten nur den ganz lockeren Deutschen Bund", dessen einzelne Glieder fast vllige Selbstndigkeit besaen. Die wenigen gemeinsamen Angelegenheiten wurden durch den Bundestag in Frank-f u r t a.m. besorgt. Den Vorsitz in diesem fhrte O st e r r e i ch. 41. Als Napoleon bemerkte, da die Franzosen mit Das Jahr 1815. der Regierung Ludwigs Xviii. unzufrieden waren, und da die d^hund^Tage. Gromchte in Wien wegen der Lnderverteilungen uneins seien, landete er pltzlich in Sdfrankreich und marschierte wie in einem Triumphzuge nach Paris. Der franzsische König flchtete wieder ins Ausland. Die Gromchte verstrkten ihre Heere, die noch in Holland standen, und stellten sie unter den Oberbefehl des Englnders Wellington und Blchers. Napoleon lie auch nicht lange auf sich warten. Er eilte nach Belgien, warf sich am 16. Juni bei Ligny auf Blchers Heer und zwang es Ligny und trotz uerster Tapferkeit zum Rckzge. Blcher selbst geriet Quatre6ra-

3. Geschichte des preußischen Staates - S. 116

1900 - Münster i. W. : Schöningh
und die beteiligten Fürsten ließen ihre Truppen zu den Verbündeten stoßen. Das Königreich Westfalen und das Großherzogtum Berg wurden aufgehoben. Deutschland war wieder frei von der Memel bis zu den Ufern des Rheines. In der Neujahrsnacht von 1813 auf 1814 setzte Blücher bei Kaub') über den zugefrorenen Rhein, von Norden rückte Bülow durch Holland heran, Fürst Schwarzenberg zog durch die Schweiz in das mittlere Frankreich. Napoleon hatte abermals ein Heer von 150000 Mann zusammengebracht und warf sich wie ein angegriffener Löwe bald mif diesen, bald auf jenen Feind. Mit abwechselndem Glücke wurde gekämpft. Nachdem Napoleon bei Bar snr Aube (27. Febr.) von Schwarzenberg und bei Laon (am 9. und 10. März) von Blücher geschlagen war, zog das vereinigte Blüchersche und Schwarzen-bergfche Heer geradeswegs auf Paris los und besiegte den Rest der französischen Armee ant 30. März 1814 am Montmartre. Am folgenden Tage hielten der Kaiser von Rußland und der König von Preußen an der Spitze der siegreichen Truppen ihren Einzug iu die stolze Hauptstadt Frankreichs. Napoleon entsagte dem Throne und begab sich nach Elba, welches ihm nebst dem Kaisertitel und einer Jahresrente als Entgelt überwiesen wurde. Ludwig Xviii., der Bruder des unglücklichen Ludwig Xvi., kehrte als König von Frankreich zurück. Mit ihm schlossen die Verbündeten den ersten Pariser Frieden (am 30. Mai) unter folgenden Bedingungen: Frankreich brauchte keine Kriegskosten zu zahlen, mußte aber alle seit 1792 gemachten Eroberungen bis auf einen geringen Teil wieder herausgeben.^) König Friedrich Wilhelm Iii. sprach dem geliebten Volke seinen Dank in warmen Worten ans. Aus den eroberten Kanonen ließ er Denkmünzen prägen und befahl ferner, daß die Namen aller im Kriege für König und Vaterland Gefallenen in den Kirchen auf Ehrentafeln verzeichnet würden. Das Jahr 1815. Gegen Ende des Jahres 1814 verfammelten sich die Fürsten und Staatsmänner von säst ganz Europa in Wien, um die Grenzen ihrer Länder von neuem zu regeln. Preußen war durch den Kanzler von Hardenberg und den Gesandten Wilhelm von Humboldt vertreten. Die Verhandlungen waren schwierig; dazu suchte Frankreich noch die Uneinigkeit unter den Gesandten zu schüren. Hiervon hatte Napoleon Kenntnis; da er auch wußte, daß man in Frankreich mit der neuen Regierung nicht zufrieden war und noch *) Südl. von Koblenz. 2) Nur den Siegeswagen von dem Brandenburger Thore nahmen bte Preußen wieder mit.

4. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 31

1900 - Leipzig : Hirt
1. Das Deutsche Reich. 31 Studenten wetteiferten an Tapferkeit. Ein Geist des Heldenmutes hatte alle ergriffen. Wenn die groe Glocke vom Stephansdome ertnte, eilte jeder auf seinen Posten, um die Strme der Trken abzuschlagen. Graf Rdiger von Starhemberg befehligte die tapfere Schar. Er zeigte sich unbeugsam gegen den mchtigen Feind, unbeugsam wie der Stahl seiner Heimat Steiermark. Bischof Kolonitsch sorgte fr die Pflege der Verwundeten; er ffnete die Brsen der Reichen zur Linderung der Not der Armen. Da griff ein neuer Feind die heldenmtigen Wiener an. Ansteckende Krankheiten tteten mehr als die Waffen der Feinde. In der Stunde der hchsten Not erschien der Polenknig Johann Sobieski mit einem Entsatzheere; Papst Innocenz Xi. hatte das Geld fr die Unterhaltung desselben gespendet. Der 12. September war der Tag der Entscheidung. Ein furchtbarer Kampf entspann sich. Dem Herzoge Karl von Lothringen, dem Markgrafen Ludwig von Baden gebhrt neben dem Polenknige und Starhemberg der Ruhm und die Ehre des Tages. Die Trken flohen bis zur Raab. Unermeliche Beute fiel in die Hnde der Sieger. Es war ein groer Tag im Leben der europischen Völker, ein Sieg so groß, wie der Sieg des Aetius der Attila, Karl Martells der die Araber, Ottos des Groen der die Ungarn. Das christliche Europa jauchzte auf vor Freude der diesen Erfolg. Nur Ludwig Xiv. von Frankreich grollte. Sein Plan war vereitelt. Er hatte im geheimen die Trken gegen Wien gehetzt in der Hoffnung, sie wrden siegen, und das von den Trken zertretene Deutschland wrde ihn dann als Retter aus der Not anrufen und ihm die Kaiserkrone anbieten. j)rinz Eugen. Unter den Fremden von edlem Namen, die herbei-geeilt waren, ihren Arm der Sache des Kaisers und der Christenheit gegen die Trken zu leihen, befand sich auch ein neunzehnjhriger Jngling, klein und unansehnlich von Gestalt. Seine braune Hautfarbe erinnerte an italienische Abkunft, das lebhafte, feurige Auge lie auf tiefes geistiges Leben schlieen. Es war Prinz Eugen vonsavoyen, bestimmt, spter als einer der grten Feldherren und edelsten Männer in der Geschichte zu glnzen, dem trkischen Reiche sowie Ludwig Xiv. die schwersten Schlge beizubringen und sterreich zu einer Gromacht zu erheben. Geboren zu Paris als Sohn des Grasen von Soissons und der Jta-lienerin Olympia Mancini, hatte Eugen schon in frher Jugend Neigung zum ^>oldatenstande gezeigt. Ludwig Xiv. aber schlug ihm die Bitte um Aufnahme in das Heer wegen seiner unansehnlichen Gestalt ab. Eugen ver-lie Frankreich und ging zum Kaiser nach Wien. Dort fand er die huld-bollste Aufnahme. Der Prinz war ein deutsches Gemt, wenn auch italie-nischer Abkunft und in Frankreich erzogen. Er wurde die Seele der folgenden Kmpfe der sterreicher gegen die Trken. Als das Jahrhundert zur Neige ging, hatten seine Siege bei Belgrad und bei Zenta an der Thei den fter-reichischen Staat um ein Drittel seines Besitzstandes vermehrt. Siebenbrgen,

5. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 113

1835 - Stendal : Franzen und Große
113 abermals bei Dennewitz (6. Sept.). Nach dem Siege Blüchers bei Möckern (16. Oct.) folgte am 18. Oct. der Hauptschlag aller vereinten Heere bei Leipzig, und am 19. die Einnahme dieser Stadt durch den Haupt- anführer des Nordhecrcs, den Kronprinzen Karl Jo- hann von Schweden. Die Franzosen, gegen welche jetzt auch Baiern auftrat, wurden bis zum Rheine ver- folgt, Holland ohne Schlacht befreit, dann sogleich (Jan. 1814) der neue Feldzug jenseits des Rheins mit vermehrten Streitkraften angetreten, und durch größ- tcnthcils glücklichen Kampf und seltene Einigkeit der erste Pariser Friede erzwungen (30. Mai 1814), der Frankreich, auf ein Gebiet, das es vor der Revolution gehabt hatte, beschrankt, dein Hause Bourbon (Lud- wig Xviii.) zurückgab, Napoleon aber die Insel Elba zum Wohnsitz anwies. 181. Herstellung Portugals, Spaniens und Neapels. Wahrend also Deutschland, Holland, die Schweiz und Italien von französischer Herrschaft und Abhängig- keit befreit wurden, hatten auch Portugal und Spanien durch den Beistand der Engländer unter Wellington die Franzosen von ihrem Boden entfernt (Sieg bei Vit- toria 21. Juni 1813) und waren ihren rechtmäßigen Beherrschern wieder geöffnet. Und im Norden büßte Dänemark seine Verbindung mit Napoleon durch den Verlust von Norwegen im Frieden zu Kiel (14. Jan. 1814). Nur in Italien war noch Neapel in den Hän- den Joachim Mürats, der aber schon 1815 durch seinen Angriff auf das übrige Italien selbst die Ver- anlassung zu seiner Vertreibung durch östreichische Heere gab. 8

6. Abriß der brandenburg-preußischen Geschichte - S. 13

1871 - Leipzig : Leuckart
13 „Jochimke, Jochimke, hyde dt)! Fange tot) dy, so hange tot) dt)!" Diese Drohung toäre einmal beinahe in Erfüllung gegangen. Ein Raubritter lauerte Joachim mit seinen Knechten in der Nähe von Berlin auf. Zum Glück wurde der Kurfürst von einem Bauer noch zu rechter Zeit vorder Gefahr gewarnt. Einige schnell aus der Stadt beorderte Reiter überfielen die Wegelagerer und nahmen sie gefangen. Sie wurden sofort gehängt. Unter solch kräftigem und strengem Regiment ließ das Raubwesen bald nach. c. Er errichtet das Kammergericht. 1516. — Unter diesem standen auch Grafen, Ritter und Fürsten, und der Kurfürst, der sich den Aussprüchen des Gerichts selbst unterwarf, hatte aufs Strengste befohlen, jederzeit ein unparteiisches Urtheil zu sällen. Vorher solle man aber immer erst versuchen, ob die Sache, um die man sich stritt, nicht auf friedlichem Wege ausgemacht werden könne. Auch eine allgemeine Städteordnung und die Einführung gleicher Maße und Gewichte ist sein weises Werk. cl. Die Universität Frankfurt ft. O. wird 1506 eingeweiht. zu der sein Vorgänger den Grund gelegt hat. e. Der Reformation gegenüber verhielt er sich feindlich. — Der strenge Joachim mochte es nicht leiden, daß ein armer Mönch so vielen weltlichen Fürsten und geistlichen Herren, zu denen besonders der Erzbischof Albrecht von Magdeburg, sein Bruder, gehörte, Strafpredigten hielt. Die Erbitterung gegen Luther wuchs, als er sah, wie die Studenten die Universität Frankfurt, die ihm so sehr am Herzen lag, verließen, nach Wittenberg eilten und dort Luther's gewaltige Lehre anhörten. Noch höher stieg sein Zorn, als er die mancherlei Verirrungen sah, welche durch die mißverstandenen Worte Luthers hervorgingen, als die Burgen der Ritter in den Bauernkriegen von den Flammen verzehrt wurden, und als die Wiedertäufer ihr schmachvolles Wesen trieben. f. Joachim s Strenge gegen seine Gemahlin Elisabeth. — Sie war eine Frau von großem Verstände und hoher Bildung und gewann das lautere Evangelium, welches Luther predigte, lieb. Als ihr strenger Gemahl einst verreist war, konnte sie dem Drange ihres Herzens nicht länger widerstehen und ließ sich das Abendmahl in beiderlei Gestalt reichen. Joachim erfuhr es und drohte ihr mit Gefängniß und Einmauerung. Es blieb daher der frommen Elisabeth nichts übrig, als sich durch eilige Flucht zu retten. In einer kalten Märznacht verließ sie in Bauerukleider gehüllt auf einem ganz gewöhnlichen Wagen die Stadt Berlin. Sie floh zu ihrem Bruder, dem Kurfürsten Johann dem Beständigen von Sachsen, der ihr das Schloß Lichtenbnrg an der Elbe in der Nähe von Wittenberg zum

7. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 54

1867 - Breslau : Trewendt
54 Neuere Geschichte. 1813 rückgewichen ist, uncl wo er von den vereinigten drei Heeren der Verbündeten geschlagen wird. Napoleon schlägt sich auf dem Rückzüge nach dem Rhein bei Hanau durch (30. 31. Oct.), wo die Baiern, am 8. October durch den Vertrag von Ried zu den Verbündeten übergetre- ten, unter Wrede ihn aufzuhalten versuchen. Der Rhein- bund und die von'napoleon geschaffenen Staaten (Westfalen, Berg u. s. w.) lösen sich auf. In Braunschweig, Hessen, Ol- denburg u. s. w., sowie in den ehemals preussischen Landes- theilen werden die alten Regierungen hergestellt. 1814 Die Verbündeten in Frankreich. Blücher überschreitet den Rhein mit einem Theil der schlesischen Armee bei Caub in der Neujahrsnacht. Die Hauptarmee dringt durch die Schweiz, die Nordarmee durch die Niederlande vor. Napoleon, anfangs irn Vortheil, wird von Blücher bei Laon (9. 10. März), von Schwarzenberg bei Areis sur Aube (20. 21.März) geschlagen. 31. März. Die Verbündeten ziehen nach der Erstürmung des Montmartre in Paris ein. Napoleon entsagt der Kaiserkrone und geht nach Elba. 30. Mai. Der erste Pariser Friede. Die Bourbonen keh- ren nach Frankreich zurück. König Ludwig Xviii., Bru- der Ludwigs Xvi. Frankreich erhält die Grenzen von 1792. Der Wiener Congress beginnt . Pius Vii. kehrt nach Rom zuiüok. 1815 Die hundert Tage. Napoleon noch einmal Herr von Frank- reich. Ludwig Xviii. flüchtig. Blücher bei Ligny zurück- geworfen (16. Juni). Wellington widersteht heldemniithig bei Waterloo (Belle-Alliance) (18. Juni). Den Sieg bringen die Preussen unter Blücher. 20. Novbr. Der zweite Pariser Friede: Grenzen von 1790. Zweite Rückkehr der Bourbonen. Napoleon Ge- fangener auf St. Helena (f 5. Mai 1821). 1815 Die Wiener Verträge. Deutsche Bundesacte 8. Juni. Schlussacte des Wiener Congrosses 9. Juni. Die alten Fürstenhäuser werden überall wieder hergestellt; nur in Schwe- den gründet Bernadotte, der Napoleonische Marschall, eine neue Dynastie. Norwegen, bisher dänisch, wird mit Schwe- den vereinigt, welches Neuvorpommern an Preussen abtritt. England gewinnt Malta, Helgoland, das Protectorat über die ionischen Inseln und mehrere außereuropäische Besitzungen. Die freien und die österreichischen Niederlande (Holland und Belgien) werden zu dem Königreich der Niederlande

8. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 105

1872 - Berlin : Wohlgemuth
105 gelangten englischen Staatsminister Pitt leicht, eine neue Coalition gegen Frankreich mit Rußland, Schweden und Oesterreich zu Stande zu bringen. Von franzsischer Seite rckten alsbald die Armeen unter Davoust, Soult, Lauues, Ney und Augereau der den Rhein nach dem sdlichen Deutschland, wo sich Baiern, Wrtemberg und Baden mit ihnen verbanden. Indessen hatten die Oesterreicher unter dem Erzherzoge Ferdinand und dem General Mack den Inn berschritten und waren bis Ulm vorgedrungen. Napoleon aber kehrte sich nicht an die auch in diesem Kriege von Preußen behauptete Neutralitt, sondern gab dem in Hannover stehenden General Ber-nadotte den Befehl, durch die preuischen Besitzungen in Baiern (Anspach) zu ziehen und den Oesterreichern so in den Rcken zu fallen. Dieser Umstand brachte die Oesterreicher in die milichste Lage. Sie wurden in Ulm eingeschlossen; der Erzherzog Ferdi-n and flchtete sich mit der Reiterei, und Mojf mute sich mit seiner 25,000 Mann starken Armee ergeben (17. Oktober). Dieses Kriegsunglck nthigte auch die Erzherzge Karl und Johann, von denen jener in Italien den Angriffen Maffena's an der Etsch Stand hielt, dieser sich in Tyrol ruhmvoll zu behaupten wute, zum Rck-znge; zumal Napoleon die fliehenden Oesterreicher bis Wien ver-folgte und sich in den Besitz dieser Hauptstadt setzte (13. November). Whrend dieser Vorflle war ein russisches Hlsscorps unter Kutusow bis nach Mhren vorgedrungen. Hierhin zogen sich nun die Oesterreicher ebenfalls, um vereint mit den Russen den Franzosen Stand zu halten; aber in der Schlacht bei Austerlitz (unweit Brnn) am 2. December 1805, bei welcher die Kaiser Alexander und Franz persnlich zugegen waren (daher auch die Dreikaiserschlacht genannt), erfocht Napoleon einen so entscheidenden Sieg, da es am 26. De-cember zum Frieden zu Presburg zwischen Oesterreich und Frank-reich kam. In diesem Frieden erkannte Oesterreich nicht nur alle von Napoleon vor Ausbruch des Krieges getroffeneu Einrichtungen an, sondern trat auch Venedig an das Knigreich Italien, und an Baiern, welches mit Wrtemberg zu einem Knigreiche erhoben wurde, Tyrol und Vorarlberg ab, dessen Gebiet noch durch die freie Reichsstadt Augsburg vergrert wurde. Fr diese Abtretungen erhielt Oesterreich Salzburg, dessen damaliger Inhaber, der ehe-malige Groherzog von Toskana, mit dem Besitze von Wrzburg abgefunden wurde. Als nchste Folge des Presburger Friedens ergab sich auch die Vertreibung der bourbouischen Dynastie aus Neapel, dessen König Ferdinand Iv., den Bestimmungen des Friedens zu Florenz zu-toidef, in seine Hfen englische Schiffe aufgenommen hatte. Schon am 27. December erlie Napoleon aus Schnbrunn eine Kriegs-erklrung an Neapel und bestimmte zugleich, da das knigliche Haus in diesem Lande zu regieren aufgehrt habe. Am 15. Februar 1806 zogen die franzsischen Truppen in Neapel ein, dessen König nach

9. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 111

1872 - Berlin : Wohlgemuth
111 tes erhobenen Marschall Jnnot sich in Portugal zu behaupten. Die Englnder unter Wellesley schlugen ihn (am 21. August) bei Vi-miera, und zwangen ihn (am 30. August) zur Kapitulation von Cintra, wodurch ganz Portugal in den Hnden der Englnder blieb. Napoleon stellte sich jetzt selbst an die Spitze einer aus Frau-zosen und Deutschen gebildeten Armee und stellte das franzsische Wassenglck durch mehrere schnell auf einander folgende Siege der die spanischen Truppen (im November) wieder her, als deren Ergeb-ni die Besetzung Madrids (4. December) und die Vertreibung der Englnder unter Moore aus Spanien anzusehen sind. Auch im folgenden Jahre (1809) waren die franzsischen Waffen anfangs siegreich; allein ein in London zwischen Spanien und Eng-land geschlossenes Schutz- und Trutzbndni fhrte bald die Eng-lnder wieder ins Land. Wellesley fhrte dieselben, doch gelang es ihm trotz der siegreichen Schlacht bei Talavera la Reyna in Nen-Castilien (27. und 28. Juli) nicht, die Franzosen aus Madrid zu vertreiben. Obgleich Napoleon durch einen neuen Krieg mit Oesterreich jetzt gezwungen war, seine Streitkrfte in Spanien zu ver-mindern, so wuten doch seine Feldherren, unter denen Keller-mann, Augereau, Soult und Suchet zu nennen sind, die Spanier berall zurckzudrngen und sich in den Besitz einer Stadt nach der andern zu setzen, eben so auch die Briten auf Portugal zu beschrnken. Erst mit dem Ausbruch des franzsisch-russischeu Krieges gelang es den Englndern unter Wellingtons Leitung durch die Schlacht bei Salamanca gegen Marmont (22. Juli 1812) den Franzosen alle Frchte ihrer frheren Siege wieder zu entreien, und festen Fu in Spanien zu fassen. König Joseph floh selbst aus Madrid, in welches der Sieger (12. August) seinen Einzug hielt, ohne jedoch sich in dieser Stadt behaupten zu knnen, da die spani-schen Feldherren, eiferschtig auf den Ruhm des britischen Heerfhrers, ihn schlecht untersttzten, und dieser sich dadurch genthigt sah, nach Portugal zurckzukehren. Allein die Cortes, welche das Wohl ihres Vaterlandes mehr vor Augen hatten als den Ruhm ihrer Generale, ernannten Wellington zum obersten Feldherrn aller spanischen Heere. Als solcher drang er von Neuem vor, und entschied durch die Schlacht bei Vittoria gegen Soult und den König Joseph (21. Juni 1813) das Schicksal Spaniens. Die Franzosen und der König Jo-seph rumten abermals Madrid und sahen sich endlich durch den Verlust der dreitgigen Schlacht bei Pampelona (27., 28. und 30." Juli) genthigt, das Land ganz zu verlassen, das Ferdinand Vii. (bis 1833) wieder als König anerkannte. Vierter Krieg mit Oesterreich (1809). Zur Befestigung seiner Freundschaft mit Rußland hatte Napo-leon mit dem Kaiser Alexander I. eine Zusammenkunft in Erfurt

10. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 131

1872 - Berlin : Wohlgemuth
131 reichs wieder zurck, in welche am 10. desselben Monats die verbn-deten Monarchen ihren zweiten Einzug hielten. Endlich ward am 20. November der zweite Paris er Friede unterzeichnet, in welchem Frankreich 'aus die Grenzen von 1790 beschrnkt wurde. Bei dieser Gelegenheit kam Saarlouis an Preußen. Im Frieden wurde ferner festgesetzt, da die Nordostgrenze Frankreichs nebst 17 Festungen auf 5 Jahre von den Verbndeten besetzt werden sollten, fr deren Unterhaltung Frankreich sorgen mute, welches auerdem 700 Millionen Franken Kriegskosten zu zahlen hatte. Von den zu Napoleon bergegangenen Feldherren wurde Ney am 7. December kriegsrechtlich erschossen Dadurch, da Murat schon am 11. Januar 1814 mit Oesterreich einen Vertrag geschlossen hatte, war er zwar im Besitze seines Knigreichs Neapel geblieben, allein als Napoleon aus Elba nach Frankreich zurckkehrte, schlo er sich diesem wieder an und erffnete durch einen Einfall in Oberitalien den Krieg gegen Oesterreich. Am 2. Mai 1815 verlor er die Schlacht bei Tolentino und sah sich nun seiner Herrschaft beraubt; denn die Oesterreicher berschwemmten Neapel und setzten Ferdinand Iv. wieder zum Könige ein. Murat suchte zwar Schutz bei Napoleon, aber vergeblich. Nachdem er lange Zeit an der franzsischen Kste umhergeirrt, landete er auf Corsika und machte von hier aus einen Versuch, auf der Kste Italiens zu landen, um sich wieder in den Besitz Neapels zu setzen, wurde aber gefangen genommen und am 13. Oktober 1815 zu Pizzo in Cala-brien als Landesauswiegler und Friedensstrer erschossen. Nach seiner Thronentsagung hatte Napoleon die Absicht, sich nach Amerika zu begeben. Er wollte sich in dem Hafen von Roche-fort einschiffen. Aber da gerade ein englisches Kriegsschiff, der Belle-rophon, vor dem Hasen kreuzte, so zog er es vor, sich dem Fhrer desselben, dem Kapitain Maitland, zu berliefern. Auf Befehl der englischen Regierung wurde Napoleon nun nach der Insel St. Helena verbannt, wo er, dem besonderen Schutze des Gouverneurs Hudson Lowe bergeben, am 5. Mai 1821 starb. (Sein Leichnam wurde spter (1840) durch den Prinzen von Joinville nach Paris ge-bracht, wo er in dem Dome der Invaliden feierlich beigesetzt wurde.) Angelegenheiten Deutschlands und besonders -Oesterreichs unter Ferdinand I. und Franz Joseph. Als ein Ergebni des Wiener-Congresses ist die Stiftung des deut-schenbnndes am 8. Juni 1815 zu betrachten, welchen alle Staaten unter einander schlssen, die entweder unmittelbar zu Deutschland ge-hrten oder doch wenigstens zu ihm gehrende Gebiete besaen; den-noch entsprach derselbe nicht ganz seinem Zwecke: die Verhltnisse aller deutschen Lnder nach innen und auen zu krftigen. Zwar 9*
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