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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 259

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die neuen und neuesten Santene der Schweiz. §. 57. 259 enthält die größte, bevölkertste (31,000, mit den Außengemeinden 40,000 E.) und reichste Stadt der Schweiz, welche ihrer Stellung am Fuße des Alpenlandes und an der Oeffnung verschiedener, dort auslau- fender Thäler ihre historische und commercielle Bedeutung verdankt, zu- gleich in geistiger Beziehung allen Städten der französischen Schweiz weit überlegen ist und dem „gelehrten" Zürich an wissenschaftlicher Bil- dung und literarischen Berühmtheiten nicht nachsteht. 17—19. Die drei neuen Cantone der deutschen Schweiz haben das Gemeinschaftliche, daß sie alle drei auf bedeutende Strecken vom Rheine (einschließlich des Bodensees) begrenzt werden, Aargau ge- hört größtentheils, Thurgau ganz der hier hügelsörmigen Ebene an, St. Gallen vorzugsweise dem Alpenlande. — Aargau umfaßt das Gebiet des Zusammenflusses sämmtlicher Aar-, Reuß-, Limmat- und Rheingcwässer, in welchem außer der wenig bedeutenden Hauptstadt Aarau der älteste und besuchteste Badeort der Schweiz, Baden (von der Limmat durchströmt), liegt. In einiger Entfernung von dem Ein- flüsse der Reuß und Liinmat erheben sich über der Aar die Trümmer der Habsburg. — Die hügelförmige Landschaft des Thurgau, zu beiden Seiten der Thur und östlich bis zum Bodensee, hat viele Schlösser, aber keine irgend bedeutende Stadt (Hauptstadt Frauenseld, mit nur 2500 E.). — Im Canton St. Gallen, welcher sich vom Züricher- und Wallenstätter- bis zum Bodensee und Rhein ausdehnt, ist die gleich- namige Hauptstadt (11,000 E.) durch Fabrikfleiß und die literarischen Schätze der um das Jahr 630 vom hl. Gallus gestifteten Abtei (auf- gehoben 1805), von wo aus die Eultur sich einst über das Schwaben- land und über ganz Deutschland verbreitete, Rorschach, als Hafenort am Bodensee, und Rapperschwyl, als Hafen am Zürichersee (der Brücke gegenüber), wichtig. Das Bad Pfäffers s. S. 222. 20—22. Die drei südlich en und südöstlichen Cantone gehören sämmtlich dem Alpenlande an. Graubünden (das Land der grauen, d. h. alten Romanen, Grisons) oder das Quellengebiet des Rheines, an welches sich das kleinere Quellengebiet des Inn angeschlossen hat, ist der größte (140 □ M., also beinahe Vs der Schweiz) und zugleich der am schwächsten bevölkerte von allen Cantonen. Er gibt durch seine schroffen Gegensätze in der plastischen Gestaltung, in der Vegetation (fruchtbare Thäler, auf dem Südabhang der Alpen Kastanienwälder, wechseln ab mit wüsten Einöden und Gletschermassen) und in der Bevölkerung nach Abstammung, Sprache, Religion und Sitten (Vz deutsch, % romanisch mit verschiedenen Dialeeten, Vr katholisch, Zu protestantisch, selbst pro- testantische Italiener finden sich im S.) ein Bild der Alpenwelt im Kleinen und macht so speziell den Uebergang von Mittel- zu Südeuropa, wie dies von der ganzen Schweiz im Allgemeinen behauptet werden kann. Der Canton bildete lange neben der schweizerischen Eidgenossen- schaft einen besondern Bund für sich, zusammengesetzt aus drei Bünden: dem grauen Bund, dem Gotteshausbund und dem Zehngerichte- bund, welche (bis zur Verfassung von 1848) wieder aus einer Anzahl (26) kleiner, unabhängiger Republiken, Hochgerichte genannt, bestanden. 17 *

2. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 313

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Größe und horizontale Gliederung Rußlands. §. 63. 313 gange Polens, ein unmittelbarer Nachbar Deutschlands geworden war. Nur auf dem kirchlichen Gebiete behauptete sich der ältere Einfluß s ü d - europäischer Cultur. Aus■ dem byzantinischen Reiche hatten die Russen das Christcnthum erhalten, und bei der zunehmenden Ohnmacht des Patriarchen in Constantinopel erhielt die griechische Kirche in Ruß- land eine unabhängige, nationale Entwickelung, die dem Russen um so theurer und heiliger ward, je härtere Kämpfe (gegen Tartaren, Po- len, Schweden) er für sie zu bestehen hatte und je mehr sie in diesen Kämpfen selbst bemüht gewesen ist, das Nationalgefühl zu beleben und zu stärken. In dieser Beziehung ist daher die germanische Cultur ohne Folgen geblieben. Lage und Umfang. Das russische Reich erstreckt sich in einer Ungeheuern, nur durch eine schmale Meerenge (welche?) unterbrochenen Breite (von 200 Graden der Länge) durch drei Erdtheile und übertrifft alle Staaten alter und neuer Zeit bei weitem an Flächeninhalt (392,000 H3m.), denn dieser ist mehr als das Doppelte von Europa und bildet fast den sechsten Theil der ganzen bewohnten Erde, — da- von fallen 97,235 H3m. auf Europa, 24,300 auf Amerika, das Uebrige auf Asien. Einzelne seiner Provinzen übertreffen an Raum noch die größten europäischen Staaten; so ist das Gouvernement Archangel (16,000 Ihm.) um ‘/s größer als Deutschland, das Gebiet von Jakutzk (74,000 □ M.) sogar 2/s von Europa gleich. Angabe der Meeres- und Landgrenzen nach der Karte! Horizontale Gliederung. Das europäische Rußland bildet ein ziemlich regelmäßiges Rechteck (die Ausdehnung von S. nach N. beträgt 530 M., die von W. nach O. 300 M.). Die Halbinselbildung ist am bedeu- tendsten da, wo sie für die Entwicklung der Cultur und des Ver- kehrs am wenigsten von Einfluß sein kann. Am Eismeere begren- zen die einander gegenüberliegenden Halbinseln Kanin und Kola den Eingang zum weißen Meere. Auch die russische Ostseeküste erhält durch den Einschnitt des finnischen und rigaischen Busens einige Gliederung; noch geringer ist die der Nordküste des schwarzen Meeres durch die Krim oder die taurische Halbinsel. Ganz un- bedeutend ist die Jnselbildung, die dem schwarzen Meere sogar ganz fehlt. Von einer einflußreichen Küstenentwickelung kann also hier keine Rede sein, es kommt nur 1 M. Küste auf 100 □ 90?., ein weit ungünstigeres Verhältniß als bei irgend einem anderen euro- päischen Seestaate. Vertikale Gliederung. In keinem größern europäischen Staate ist die Form des Tief-

3. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 104

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
104 Das Hochland von Sibirien. §. 29. kutskiscben Gouvernement 35, in Transbaikalien 24, in Kamtschatka dagegen kaum 1 auf 1 □ M.). Dazu gehören a. die Kirghisen in der großen Steppe nördlich vom caspischen Meere und dem Aral-See, zwischen der untern Wolga und dem obern Jrtisch, b. die türkisch-tatarischen Völkerschaften bis zum Jentsei u. s. w., o. die Ostjäken am mittler» und untern Ob, cl. die Tungusen jenseits des Jenisei, s. die Jakuten an der Lena und ihren Nebenflüssen, f. die zahlreichen ostsibirischen Stämme (Tschuktschen, Korjäken, Kamtschadalen u. s. w.). Alle diese Stämme sind Nomaden und leben von Jagd, Fischfang und ihren Rennthkerheerden. Die Bewohner der wenigen Städte sind meist europäische Eolonisten, und in den Bergwerken arbeiten Verbrecher. Der größte Theil der Nomaden sind Heiden, selbst der Fetischdienst ist allgemein verbreitet; doch macht das Christenthum auch hier Fortschritte. i. Das Hochland von Sibirien. a. Das Altai- (d. h. Gold-) Gebirge enthält den obern Lauf, der sich im Tieflands vereinigenden Zwillingsströme Jrtisch und Ob, zwischen denen das reichhaltige altaische Erzgebirge die Wasserscheide bildet. Die Goldausbeute, welche in dem fast unbewohnten Ost-Sibirien erst 1834 begann, erwies sich nach einigen Jahren schon so lohnend, daß die Wälder, namentlich im Jeniseiskischcn District, sich mit zahlreichen nach Gold suchenden Expeditionen belebten. In West-Sibirien, in den Werken des Altai und im Ural, wird ebenfalls Gold, theils durch Wäschereien, theils aus Bergwerken ge- wonnen. Die ganze Goldproduktion Rußlands (1443 Pud) repräsentirte im Jahre 1854 einen Werth von 20 Mill. Pr. Thlr. b. Die bei weitem größte Gebirgsgruppe des Nordrandes von Hoch- asien bildet die da-urische Alpenlandschaft mit dem tiefen Ein- schnitt des großen Baikal-Sees und einer nordöstlichen Fortsetzung, dem „großen Scheidegebirge" (Jablonoi-Ehrebet). Der Baikal-See ist der größte Alpensee der Erde (80 M. lang, 8—9 breit), an Länge dem adriatischen Meere, an Flächeninhalt (700, nach G. Schweizer 585 Q M.) beinahe der Schweiz gleichkommend, weshalb er auch von den an- wohnenden. Tungusen „Meer" genannt wird, und zwar „heiliges Meer", weil sie Gebete an dasselbe richten und Opfer geloben, um sich eine günstige Ueberfahrt auf seiner stets bewegten Oberfläche zu sichern. Der Hauptverkehr auf dem See (vermittelst einspänniger Schlitten) findet Statt, wenn er mit einer Eisbahn be- deckt ist. Die Völkerstämme am Baikal-See sind jüngst als „Baikal-Kosaken" zu einem Armee-Corps organisirt worden, in ähnlicher Weise wie die Stämme am Don und am schwarzen Meere. Die Mittelpunkte des nordasiatischen Verkehrs sind a. die am Nord- ausgange der Alpenlandschaft liegende schönste Stadt Sibiriens Irkutsk, in der Nähe des Baikal-Sees (und an der durch denselben fließenden Angora), und b. die dicht an der chinesischen Grenze liegende russische Stadt Kjachta, das größte Emporium in Nordasien. Auf beiden Märkten bildet der chinesische Thee (in 700 Sorten oder „Familien") den Haupthandelsartikel, da dessen Verbrauch bei den Asiaten nicht minder als bei den Europäern in merkwürdiger Progression zugenommen hat.

4. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 105

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das Tiefland Sibiriens. §. 29. 105 Das Quellland des Amur, das da-urische Erzgebirge, gehört zu Transbaikalien, welches 1851 vom Jrkutskischen-Gouvernement abge- trennt worden ist. Wegen seiner Gold- und Silberlager war es bisher vorzugsweise eine Bergwerkscolonie für Verbrecher; seit der Erwerbung des Ämurgebietes ist ihm ein Theil der Bevölkerung zur Besiedlung der Amurufer entzogen worden. Daß der Bergbau in uralten Zeiten an dem ganzen Nordrande Hochasiens verbreitet gewesen, beweisen nicht nur die vielen Schlackenhalden, verlassenen Bergwerke und Schmelzheerde, sondern auch die vom Jrtisch, selbst vom Ostfuße des Ural bis zum Amursysteme, in einer Strecke von 400—500 Meilen vor- findlichen zahllosen, Goldschmuck enthaltenden Tschuden-Gräber, welche auf eine früher weit dichtere Population sckließen lassen. Es sind theils Stein-, theils Hügelgräber der verschollenen Nation der Tschuden (— Scythen?), die wegen ihres kostbaren Inhaltes längst durchwühlt worden sind. Das neuerworbene Amurgebiet zerfällt (seit 1858) in zwei Theile: einen untern, der mit Kamtschacka und den russischen Küstenländern des großen Oceans zum „Küstengebiete von Oftsibirien" gehört und einen obern oder vielmehr Mittlern, das sog. „Amurland", d. h. das linke Ufer des Amur von der Mündung des Arguri bis zu der des Assuri. Im Mündungslande des Amur entstand als Hauptstadt des neugebildeten oststbirischen Küstenbezirks Nikolajewsk, wo sich der ganze Handel mit Sibirien zu concentriren beginnt, namentlich ein Sammelpunkt für die russischen Wallfischfahrer wegen der Nähe der wallfischrcichen Ochots- kischen See. c. Die nordöstlichen Bergketten Sibiriens, die unter ver- schiedenen Namen bis zur Behringsstraße streichen, sind wenig bekannt. Die kleine, aber betriebsame Stadt Ochotsk hat dem gegenüberliegen- den Meere ihren Namen mitgetheilt. Im äußersten N.-O. wohnen die Tschuktschen, auf der nach ihnen benannten Halbinsel, dem Conrinente Amerikas gegenüber. 6. Die Halbinsel Kamtschatka gehört ebenfalls noch dem Ge- birgslande an. Ihre Ostküste ist von einer Doppelreihe thätiger Vul- kane (einer 14,000" hoch) durchzogen, wie ihre Mitte von einem aus erloschenen Vulkanen bestehenden, niedrigen Gebirgszuge. Die Kamt- schadalen sind durch Krankheiten und Kriege beinahe ausgerottet. Die Hauptniederlassung der Russen ist Pet rop aulowsk an der Südoftküste. 2. Das Tiefland Sibiriens Cl5 von ganz Asien) ist dem centralen Hochlande in seiner ganzen Länge von W. nach O. vorgelagert, wie das colossale Tiefland Amerikas in der Richtung von N. nach S. den Cordilleren. Nur der südlichste Theil ist cultursähiger Boden, indem sich am Nordsnße des Hochlandes eine von spärlichen Getreidefeldern unterbrochene Zone von Waldungen auf wellenförmigen Hügeln ausbreitet; dieser folgt ein noch brei- terer Gürtel einförmiger Steppen, Anfangs noch mit einiger Ve- getation, bald aber ein meist mit Eis bedeckter Sumpfboden oder

5. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 314

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
314 Vertikale Gliederung Rußlands. §. 63. landes so vorherrschend, wie in Rußland, welchem die große ost- europäische (sarmatische) Tiefebene fast ganz angehört. Diese wird theils von Meeren (welchen 4?), theils von Gebirgen (wel- chen 3?) begrenzt und scheint ein trockengelegter Meeresboden zu sein, als dessen ehemalige Uferränder sich die Karpathen und der Ural noch durch die Steinsalzlager an ihrem Fuße zu erkennen geben. Wo nicht Meere und Gebirge die Grenze bilden, da geht die sar- matische Tiefebene unmerkbar in andere Tiefländer über: im W. in die norddeutsche, im S.-W. in die walachische, im S.-O. in die caspische Steppe. Die Einförmigkeit dieses weiten Flachlandes wird nur durch zwei in seiner ganzen Breite sich erstreckende Land- höhenzüge (in Form breiter Dämme) und durch die finnische Seenplatte unterbrochen und vermindert. Unter den drei Grenzgebirgen der sarmatischen Tiefebene ist der Ural (d. h. Gürtel) ein lang gestrecktes, schmales Meridiangebirge von mäßiger Höhe (3000' mittlere Kammhöhe, Gipfel bis zu 8000'), welches im N. bei der Waigatzstraße beginnt, im S. sich in drei Parallelketten theilt und im W. sich allmählich in breiten Tafelländern in die Ebene herabsenkt. Er bildet die natürliche und seinem größten Theile nach auch die politische Grenze zwischen zwei Erdtheilen (vgl. S. 139). Unter seinen drei Theilen: dem (6000' hohen) rauhen nördlichen (bis 61° n. B.), dem erzreichen Mittlern (bis 55") und waldreichen südlichen, ist der zweite oder das uralische Erzgebirge der wichtigste wegen seiner unerschöpflichen Lager nicht allein edlerer Stein- arten (Marmor, Jaspis), sondern auch der nützlichsten, wie der kost- barsten Metalle, sowohl an der Westseite, als insbesondere an der Ost- seite, welche schon in uralten Zeiten unbekannte Völker hierhin gelockt haben, deren Spuren nur noch in verschütteten Gruben, in Gräbern mit Waffen und Goldschmuck erhalten sind. Gegen Ende des 17. Jahr- hunderts ward dieser Bergbau (auf Eisen, Kupfer, Gold, Silber und Platina) wieder ausgenommen, dessen Hauptmittelpunkt, Jckatarinenburg, noch jetzt von den Nachkommen der Deutschen bewohnt ist, durch welche zur Zeit Peter des Großen diese natürlichen Schatzkammern aufgeschlossen wurden. Hier ist demnach europäische Civilisation und Colonisation am weitesten gegen O. vorgeschritten. Ueber den Caucasus s. S. 101 und über die Karpathen S. 207 ff. Das T a u r i s ch e oder Jaila-Gebirge, welches den Südrand der Halbinsel Krim ausfüllt, bietet in seinem steilen Abfall nach dem schwarzen Meere treffliche Häfen dar. Der nordrusstsche oder uralisch-baltische Landrücken ist ein mit Seen und Sümpfen bedeckter Höhenzug, welcher von dem Mittlern Ural (dem Quellgebiet der Petschora) sich zum baltischen Meere zieht und in seiner östlichen Hälfte die Wasserscheide zwischen dem caspischen und arktischen Meere bildet, während er in seiner westlichen Hälfte, wie der südliche Landrücken, von Stromthälern durchbrochen

6. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 153

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Horizontale und vertikale Gliederung Rußlands. 153 neuer Zeit bei weitem an Flächeninhalt (375,000 d>M.), denn dieser ist das Doppelte von Europa und bildet fast den sechsten Theil der ganzen bewohnten Erde. Davon fallen 100,000 lllm. auf Europa, 27,000 auf Amerika, das Uebrige auf Asten. Einzelne seiner Provinzen übertreffen an Raum noch die größten europäischen Staaten; so ist das Gouvernement Archangel um */3 grö- ßer als Deutschland, das von Jrkutzk sogar % von Europa gleich. Angabe der Meeres- und Landesgrenzen nach der Karte! Horizontale Gliederung. Die Halbinselbildung ist am bedeutendsten da, wo sie für die Entwickelung der Cultur und des Verkehrs am wenigsten von Ein- fluß sein kann. Am Eismeere nämlich begrenzen die einander ge- genüber liegenden Halbinseln Kanin und Kola den Eingang zum weißen Meere. Auch die russische Ostseeküste erhält durch den Ein- schnitt des finnischen und rigaischen Busens einige Gliederung, noch geringer ist die der Nordküste des schwarzen Meeres durch die Krim oder die taurische Halbinsel. Ganz unbedeutend ist die Jnselbildung, die dem schwarzen Meere sogar fehlt. Vertikale Gliederung. In keinem größern europäischen Staate ist die Form des Tief- landes so vorherrschend, wie in Rußland, welchem die große ost- europäische (sarmatische) Tiefebene fast ganz angehört. Diese wird theils von Meeren (welchen 4?), theilö von drei Gebirgen, dem Ural, dem Caucasus und den Karpathen, begrenzt und scheint ein trocken gelegter Meeresboden zu sein, als dessen ehemalige Uferränder sich die Karpathen und der Ural noch durch die Stein- salzlager an ihrem Fuße zu erkennen geben. Die Einförmigkeit dieses weiten Flachlandes wird durch zwei in seiner ganzen Breite sich erstreckende Landhöhenzüge und durch die finnische Seen- platte unterbrochen und vermindert. Der Ural (d.h. Gürtel) ist ein langgestrecktes, schmales Meridian- gebirge von mäßiger Höhe, welches im N. bei der Waigatzstraße be- ginnt, im S. sich in drei Parallelketten theilt und im W. sich allmählig in breiten Tafelländern in die Ebene herabsenkt. Er bildet die natür- liche und seinem größten Theile nach auch die politische Grenze zwischen beiden Erdtheilen. Nur der mittlere Theil oder das uralische Erzgebirge ist einigermaßen untersucht wegen seiner unerschöpflichen Lager nicht allein edlerer Steinarten (Marmor, Jaspis), sondern auch der nützlichsten, wie der kostbarsten Metalle, sowohl an der Westseite, als ins Besondere an der Ostseite.

7. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 158

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
158 Staatsverfaffung und Topographie Rußlands. 3. Religion. Während fast alle wichtigeren Religionssysteme in dem kolossalen Reiche vertreten sind: griechische, katholische (meist in Polen), prote- stantische (in den ehemals schwedischen Provinzen) und armenische Chri- sten , Juden (besonders in Polen), Mohammedaner (die caucastschen und tatarischen Stämme), Heiden (Buddhisten und Schamanen), ist doch die griechische oder Staatskirche so vorherrschend, daß ihr allein 50 Mill. (% der gesammten Bevölkerung) angehören. Ge- setzliche Bestimmungen tragen wesentlich dazu bei, dieses Uebergewicht der Staatskirche, deren Oberhaupt der Czar selbst ist, fortwährend zu steigern. Staatsverfassung. Die Verfassung ist eine völlig uneingeschränkte, erbliche Monarchie. Der Kaiser oder Czar, welcher stch „Selbstherrscher aller Reußen" nennt, hat die höchste gesetzgebende, vollziehende und richterliche Gewalt ebensowohl in weltlichen als in geistlichen Dingen. — Für die Verwal- tung ist Rußland in (79) Gouvernements getheilt. Eintheilung und Topographie. A. Das europäische Rußland. 1. Großrußland mit der alten Hauptstadt Moskau oder Moskwa am gleichnamigen schiffbaren Flusse, die größte Stadt nicht allein des Reiches (10 St. im Umfang), sondern vielleicht von ganz Europa. Außerdem: im O. Nischnei-Nowgorod, der „innere Hafen Rußlands" wegen seiner jährlichen Messe, auf welcher selbst Ducharen, Tibetaner und Indier sich einfinden; im S. Tula (größte Waffenfabrik); im N. Archángel, an der Mündung der Dwina, ein Ausgangspunkt des Wallstsch- und Robbenfangs. 2. Kleinrußland oder die Ukraine mit den Universitätsstädten Kiew (am Dniepr) und Charkow. 3. Süd- oder Neurußland mit a. Odessa (97,000 E.) un- weit der Mündung des Dniestr, Mittelpunkt des südrussischen Handels und der Verbindung mit den romanischen Staaten, d. dem trefflichen Kriegshafen auf der Halbinsel Krim: Sebastopol, c. den beiden minder guten Häfen des asowschen Meeres: Taganrog und Azow (an der Mündung des Don). Zu Südrußland gehört auch das Land der Don'schen Kosacken, nördlich vom Pontus, zu beiden Seiten des untern Don, und das Gebiet von Ciscaucasien (mit der Fe- stungslinie am Terek) nebst dem Lande der „Kosacken des schwar- zen Meeres". Militäranstedlungen sollen hier die Grenze gegen die feindlichen Bergvölker sichern, Ackerbau, Handel, Industrie in Auf- nahme bringen und friedliche Verhältnisse mit diesen Völkerstämmen anbahnen.
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