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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 432

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
432 Die neue Zeit. rische Lehre bekennen dürfen, protestierten sie zngleich dagegen, daß sie diejenigen von ihren Unterthanen, welche bei der alten Lehre bleiben wollten, ungestört lassen sollten. Insbesondere erklärten sie, sie könnten nie zugeben, daß ihre Unterthanen die Messe anhörten. Sie verlangten also Freiheit für sich und zugleich das Recht, gegen die katholischen Unterthanen Gewalt anwenden zu dürfen. Fortan mußte sich die Religion der Unterthanen nach der Religion des Landesherrn richten, und ein Religionswechsel des Fürsten zog jedesmal einen gewaltsamen Religionswechsel der Unterthanen nach sich. So mußten z. B. in der Pfalz die Unterthanen in kurzer Zeit viermal die Religion wechseln, zuerst lutherisch, dann reformiert, dann wieder lutherisch und wieder reformiert werden, je nachdem die gebietenden Herren lutherisch ober reformiert waren. Wo aber ein katholischer Fürst die katholische Kirche wieberherftellte, ba schrie man über Glaubenszwang und Gewissenstyrannei. 8 158. Die Reformation tu der Schweiz. 437) Zu gleicher Zeit mit Luther hatte Ulrich Zwingli, Pfarrer in Zürich, die Heilige Schrift als die alleinige Quelle des Glaubens erklärt und war deshalb mit feinem Bischöfe in Streit geraten. Aber der Große Rat in Zürich nahm sich seiner an, und unter dessen Schutze wurden nicht nur dieselben Neuerungen eingeführt, wie in Sachsen, sondern Zwingli ging noch weiter als Luther. Er leugnete sowohl das Opfer der heiligen Messe als auch die Gegenwart Jesu Christi im heiligen Sakramente, welche Luther noch neben dem 33roje znließ. Das Brot und der Wein waren ihm nichts als Sinnbilder, welche nur das Fleisch und Blut Christi bedeuten und an Christi Tod bloß erinnern sollten. Darüber geriet er mit Luther in Streit, der „die Sakrameutierer", wie er Zwingli und seine Anhänger nannte, für „Erzteufel" erklärte. Jeder erblickte in dem andern den Antichrist, und beide überschütteten einander mit denselben Schmähungen, mit denen sie Papst und Bischöfe überhäuften. Wie in Sachsen, so wurde auch iu Zürich die neue Lehre mit Gewalt eingeführt. Die Klöster und die Ehelosigkeit der Priester wurden aufgehoben, und das Abendmahl unter beiden Gestalten, und zwar mit gewöhnlichem Brote, ausgeteilt. Das Beispiel Zürichs, welches die Kirchengüter und die kostbaren Kirchengerätschaften einzog, und die evangelische Freiheit, welche weder Fasten noch guter Werke bedurfte, wirkte auch auf andere Kantone. Basel und Bern ahmten Zürich zuerst nach und verfuhren mit gleicher Gewaltthätigkeit gegen die, welche der alten Kirche treu bleiben wollten. Es entstand ein Krieg zwischen Zürich und Bern und den katholischen Kantonen,

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 502

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
502 Die neue Zeit. Anmerkungen. 1. Unter Jakob I. waren gerade rote unter Elisabeth die Kerker voll von Rekusanten, wie man die Katholiken nannte, welche sich weigerten, den Supremateid zu schwören, und mehrere Priester und Laien wurden deshalb hingerichtet. Die Strafen wurden mir beispielloser Härte eingetrieben, so daß die Rekusanten aus dem Mittelstand um ihr ganzes Vermögen kamen. Die reichen Rekusanten, welche die Strafen bezahlen konnten, wnrden des Rechtes beraubt, Schuldbezahlungen, Renten und Schadenersätze zu fordern, Käuse und Verkäufe zu schließen und über ihre Besitzungen zu verfügen. So waren die Katholiken vollständig rechtlos. Die Geistlichen mußten die Rekusanten in ihrer Pfarrei anzeigen, worauf alle sechs Wochen abgeurteilt wurde. Robert Catesby (Ketsbi) und einige Edelleute verbanden sich deshalb miteinander, um diesen unerträglichen Bedrückungen ein Ende zu machen, zu einem Unternehmen, welches die Pulververschwörung genannt wird. Sie faßten nämlich den gräßlichen Gedanken, den König mitsamt dem Parlamente in die Luft zu sprengen, und kauften zu diesem Zwecke ein an das Parlamentsgebäude anstoßendes Haus, von dessen Keller aus sie eine Mine anlegten. Aber der Plan wurde entdeckt, und an demselben Tage, an dem er zur Ausführung kommen sollte, wurde Guy Fawkes, ein Diener, der beauftragt war, die Mine anzuzünden, verhaftet (5. Nov. 1605). Die Ver-schwornen wurden verraten und verfolgt; einige fielen mit den Waffen in der Hand, die andern wurden gefangengenommen und starben auf dem Schaffst. Unter den Hingerichteten befand sich auch der Provinzial der englischen Jesuiten, Heinrich Garnet, dem die Verschworueu beichteten und der deshalb bezichtigt wurde, er habe sie dazu bestimmt und ihnen zum voraus dafür die Absolution erteilt, obwohl die Thäter auf der Folter gerade das Gegenteil aussagten, nämlich, er habe alles aufgeboten, sie von ihrem Vorhaben abzuhalten. G antet selbst, ebenfalls gefoltert, erklärte standhaft, er bedanre mehr als den Tod, daß Katholiken eine so verabscheuungswürdige That versucht hätten. Dessenungeachtet wurde nicht nur er und eine weitere Anzahl Katholiken hingerichtet, sondern infolge dieser Verschwörung wurde auch das Strafgesetzbuch gegen die Katholiken durch die Aufnahme von etwa 70 neuen Bestimmungen verschärft. Der 5. November (Guy-Fawkes-Tag) gibt noch heute dem englischen Pöbel Gelegenheit, seinen Haß gegen den Papst durch Verbrennen seines Bildnisses an den Tag zu legen (No popery). 2. Independenten (Unabhängige) nannten sich jene Presbyterianer, welche behaupteten, eine jede Kirchengemeinde sei vollständig von den übrigen gleichen Bekenntnisses unabhängig und dürfe sich selbst regieren und richten. Sie waren kirchliche und politische Republikaner und daher die wütendsten Feinde des Königtums. Ihr Haupt zur Zeit Karls I. war Oliver Crvmwell, ein Parlamentsmitglied, welcher ein Freikorps gegen die königlichen Truppen errichtet hatte und vom Parlament zum Oberst ernannt wurde. Crornwell vertrat bei feilten Soldaten zugleich die Stelle des Predigers, wie alle Offiziere der Independenten, und wenn er zu Pferde faß, hing die Bibel neben dem Säbel. Da das Parlament gegen den König nicht im Sinne der Independenten vorfchreitett wollte, so konstituierten sich die Generale als Kriegsrat, und Crom well ließ mit bewaffneter Hand das Parlament „reinigen", d. h. er ließ 40 Mitglieder verhaften, und die andern ihm mißfälligen lieh er nicht mehr zu. Das gereinigte Parlament setzte nun eine Unterfuchungsfommisfioit von

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 452

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
452 Die neue Zeit. 5. Elisabeth hatte ebenfalls an den Verschwörungen gegen Maria Tudor teilgenommen und war deshalb gefangengesetzt, aber bald wieder freigelassen und sehr gütig behandelt worden. Ans Politik bekannte sie sich, solange Maria lebte, zur katholischen Kirche. Sobald Maria tot war und sie selbst zur Regierung gelangte, verfolgte sie die Katholiken mit grimmigem Haffe. Die treuen Geistlichen wurden als Hochverräter erklärt, die Bischöfe in den Kerker geworfen und das heilige Meßopfer bei hoher Strafe verboten. Alle, welche nicht nachweisen konnten, daß sie die anglikanische Kirche besuchten, wurden als Katholiken betrachtet und jeden Monat um 240 Gulden gestraft. Über 3000 Personen wurden hingerichtet und ihr Blutdurst endete erst mit ihrem Tode. Auch die Vereinigung Irlands ging unter vollständiger Ausrottung des Katholizismus vor sich. Die irischen katholischen Priester waren vogelfrei, und es wurde förmlich auf sie Jagd gemacht; jeder Engländer durste sie töten, wo er sie antraf. 6. Elisabeth hatte den Niederländern Hilfe gegen Philipp Ii. geleistet und durch den Admiral Franz ©rase die spanisch-westindischen Besitzungen verheeren lassen. Auch ließ sie zu, daß die englischen Seeleute die spanischen Schiffe auf offener See schädigten, wo sie konnten. Philipp rüstete deshalb eine Flotte aus, die er selbst die „Unüberwindliche" nannte. Sie stand unter dem Oberbefehl des Herzogs von Me diu a-Sid o nia und bestand aus 150 Schiffen mit 8000 Matrosen, 31 000 Soldaten und 2580 Kanonen. Diesen stellte aber Elisabeth 200 Schiffe mit 15 700 Matrosen entgegen und ließ die Küsten durch ein Landheer von 74 000 Mann verteidigen. Gleich anfangs wurde die spanische Armada durch Seestürme beschädigt und mußte bei Calais Schutz suchen. Der englische Admiral Howard (Hoörd) schickte in der Nacht feurige Brander gegen sie, und ein fürchterliches Unwetter zerstreute die Schisse, die am andern Morgen überdies noch von den Holländern angegriffen wurden. Die spanische Flotte mußte sich zurückziehen und ihren Heimweg zwischen den Felsenriffen Schottlands hindurch nehmen. Bei den Orkney-Inseln (Uatfnv) strandeten noch eine Anzahl Schiffe. Als die Flotte wieder zu Hause war, hatte sie 30 Schiffe und 10 000 Mann eingebüßt. Da es bei ihrer Aussendung zugleich auf die Eroberung Englands abgesehen war, so hatte Elisabeth das ganze englische Volk auf ihrer Seite, und die Katholiken zeigten sich, ungeachtet alles Druckes, der auf ihnen lastete, als echte Patrioten. § 166. Die Reformation iit Schottland. 460) Zur Zeit, als die Glaubensneuerung auch nach Schottland drang, herrschte dort Maria von Gnise, eine französische Prinzessin, Witwe Jakobs V. und Mutter der Maria Stuart (Stjuört), als Regentin. Solange sie lebte, waren die Fortschritte der Reformation gering, nach ihrem Tode aber wußte der Calvinist John Knox (Dschonn Nocks) das Parlament dahin zu bringen, daß es die katholische Kirche abschaffte und die strengsten Strafen ans das Anhören der Messe setzte. Doch wurde^Ma-ria Stuart, die Witwe des Königs Franz Ii., die in Frank-

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 454

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
454 Die neue Zeit. Mutter hatte die kleine Maria nach Frankreich geflüchtet. Dort wurde sie erzogen und mit dem Dauphin, dem nachmaligen Könige Franz Ii., vermählt. Aber dieser starb schon 18 Monate nachher. Als Maria nach Schottland zurückkehrte, hatte sie bereits iu einem mit Elisabeth in Edin-bnrg (Eddinbörg) geschlossenen Frieden allen Ansprüchen auf den englischen Königstitel entsagt. 2. Puritaner (Reiniger) nannte man die Anhänger der strengsten reformierten Kirchenzncht, die auch im Gottesdienst von gar keinem menschlichen Beiwerke etwas wissen wollten und deshalb alle und jede Zeremonien, Bilder, Zeichen rc. verwarfen. Namentlich bestritten sie die bischöfliche Gewalt und huldigten dem Presbyterianismus. Weil sie von der anglikanischen Kirche abwichen, nannte man sie auch N on konform ist en. Doch gingen sie immer mit der anglikanischen Kirche zusammen, wenn es sich darum handelte, die Katholiken zu unterdrücken. 3. Maria Stuart war eine sehr gebildete und an die feinen Sitten des französischen Hofes gewöhnte Dame', der das Leben mit dem rohen Darnley bald zuwider sein mußte. Darnley dagegen war eifersüchtig auf den Geheimschreiber Riccio (Rittscho), der zwar keineswegs Veranlassung gab, aber das Vertrauen der Maria besaß, weil er deren Korrespondenz besorgte, insbesondere den Briefwechsel mit dem französischen Hofe und dem Papste. Darnley ließ deshalb den Riccio eines Abends vor den Augen der Königin erstechen. Der schottische Adel war, wie der mancher Länder in damaliger Zeit, eigentlich nur eine Rotte von Verschwörern, die heute für den einen, morgen für den andern Partei nahmen, wie sie es gerade brauchen konnten. Als Bothwell Maria gefangennahm, setzten 24 der vornehmsten Adeligen eine Urkunde auf, in der sie sich verpflichteten, denselben zu schützen und ihm zur Ehe mit Maria behilflich zu sein. Als nun Maria dem Drängen nachgab, beschuldigten sie den Grafen, daß er gegen die Königin Gewalt gebraucht habe. Ihr Zoru richtete sich aber nicht gegen Bothwell, sondern gegen Maria, die sich nicht dazu hergab, Strafgesetze gegen die Katholiken zu erlassen und dieselben aus allen öffentlichen Ämtern zu verdrängen. 4. Elisabeth haßte in Maria die Kronprätendentin und fürchtete sie als das Haupt der schottischen und englischen Katholiken. Da nun mehrere Verschwörungen gegen ihr Leben entdeckt wurden, benützte sie diese Vorfälle, um Maria darein zu verwickeln, obschon diese seit 19 Jahren gefangen saß. Als man ihr den Vollzug des Urteils an Maria meldete, stellte sie sich, als ob dies gegen ihren Willen geschehen wäre, Maria hatte gegen sie feine andern Sünden begangen, als politische. Elisabeth aber war die echte Tochter Heinrichs Viii., ebenso heuchlerisch als blutdürstig. § 167. Die Religionskriege iit Frankreich. (1562—1598.) 462) In Frankreich, wo nach dem Erlöschen des Hauses Va-lois das Haus Orleans (Valois, jüngere Linie) regierte, war der Protestantismus vou Anfang an Sache einer politischen Partei. Wie in allen Reichen die Nebenlinien stets feindselig gegen das regierende Haus sich benehmen und geru allen Neuerungen

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 519

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 190. Die Schweiz. 519 Dienste und zwar in den französischen Religionskriegen sogar Schweizer gegen Schweizer. 524) Auch die Sekten verursachten in den Schweizer Kantonen, welche sich von der Kirche getrennt hatten, Unordnungen und fanden blutige Unterdrückung. Besonders waren es die Wiedertäufer, welche sich von Walds Hut aus über die Schweiz verbreiteten. Auch der Bauernkrieg fand in der Schweiz feine traurige Fortsetzung. Die von Luzern abhäugigeu Eutlibucher und die zu Bern gehörigen Emmenthal er thaten sich zusammen, um ihre alten Rechte zu wahren, welche sie vou den Städten verletzt glaubten. Zn Snmiswald im Bernischen stifteten sieden Bund aller Bauern. Aber Bern 1653. und Luzern erhielten Hilfe von Zürich, und bei Wohlen-schwyl am Zürcher See wurdeu die Bauern geschlagen. Die Patrizier, welche mit den Schweizerbauern nicht besser umgegangen waren als die deutschen Herren mit den ihrigen, übertrafen die letztem nach Unterdrückung des Aufstandes noch in der Grausamkeit. Unter den andern innern Streitigkeiten ist noch der Toggenbnrger Handel hervorzuheben, der mit dem Frieden^-von Baden endete, in welchem der Abt von St. Gallen die E. Rechte der Toggenbnrger Bauernschaft anerkennen mußte. Anmerkungen. 1. Matthäus Schinn er, Bischof von Sitten und päpstlicher Legat in der Schweiz, hatte den Eidgenossen, die vorher im Solde der Franzosen gekämpft hatten, ein fünfjähriges Bündnis mit dem Papste vorgeschlagen. Da die Schweizer für ihre den Franzosen geleisteten Dienste nicht mehr so reichlich wie früher belohnt, ja öfters beschimpft wurden, so beschlossen sie, sich vom französischen Heere zu trennen und sich auf die Seite des Papstes und des Kaisers zu schlagen. Als sie aber später mit Frankreich den ewigen Bund geschlossen hatten und die katholischen Kantone Hilfstruppen nach Frankreich sandten, so eilten aus den protestantischen Kantonen viele den Hugenotten gegen die Ligue zu Hilfe; auch fanden viele vertriebene Hugenotten Aufnahme in der reformierten Schweiz. 2. Ein großes Verdienst um die Erhaltung des katholischen Glaubens in der Schweiz hatte der heilige Karl von Borromäo, Kardinal und Erzbischof von Mailand. Er brachte den Goldenen oder Borromäischen Bund zu stände, in welchem die Kantone Luzeru, Uri, Schwyz, Uuterwalden, Zug, Solothurn, Freiburg und Wallis sich zu Luzern auf ewige Zeiten zum katholischen Glauben verpflichteten (1586). 3. Der Anführer der Schweizerbauern war Nikolaus Leuenberg, ein Bauer aus Schönholz im Kanton Bern. Er ließ sich keinerlei Gewaltthätigkeit zu schulden kommen und suchte stets zu vermitteln; auch ging die Regierung von Bern einen Vertrag mit ihm ein, wodurch die Streitigkeiten zwischen Land und Stadt beigelegt werden sollten. Wäh-

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 497

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 183. Joseph Ii. 497 einen ziemlich ungeschickten Feldherrn bewies, da er nie einen Angriff wagte. So blieben die Österreicher den Türken gegenüber im Nachteile, bis der Kaiser den alten Laudon zu Hilfe rief und ihm den Oberbefehl übertrug. Eine Krankheit, welche die Strapazen des Lagers ihm zugezogen hatten, nötigte ihn, nach Wien zurückzukehren, wo er im nennundvierzigsten Jahre feines ^-Fe-Lebens am 20. Februar 1790 starb. im 500) Schon als Mitregent feiner Mutter Maria Theresia hatte Joseph Ii. erkennen lassen, daß er der neuen Richtung huldige, welche aus Frankreich herübergekommen war. Diese Richtung machte sich aber neben der religiösen Gleichgültigkeit (Judifferentismus) hauptsächlich dahin geltend, daß sie die Allgewalt des Staates auf alle Verhältnisse ausdehnte. In Verfolgung dieser Richtung bildete sich Joseph Ii. ein eigenes System, welches bezweckte, die besondern Rechte der Unterthanen und Stände in den einzelnen Kronländern aufzuheben und einerlei Gesetze für Gesamt-Österreich einzuführen. Aber auch die Kirche sollte in allen ihren Beziehungen dem Staate untergeordnet werben (Josephinismus). Joseph erlaubte sich deshalb viele Eingriffe in die Rechte der Provinzen sowohl, als der Kirche. Erhob viele Klöster auf und erließ zahlreiche Verorbnungen, welche sich sogar auf rein geistliche und gottesbienstliche Gegenstänbe erstreckten. Das Beispiel von oben wirkte verberblich nach unten, und es entstand eine wahre Verfolgung der Kirche und ihrer Diener, eine Verhöhnung der kirchlichen Institute und Gebräuche. Um den Kaiser zur Zurücknahme feiner Verordnungen zu bewegen, unternahm Pius Vi. selbst eine Reife nach Wien, welche nicht nur fruchtlos war, sondern dem Papste auch manche Kränkungen zuzog. Die kirchlichen und politischen Neuerungen erregten aber in den Niederlanden, in Ungarn und in Tirol Unzufriedenheit. Die Niederlande erklärten ihre Unabhängigkeit, und es nützte4-den Kaiser nichts mehr, die Vermittlung des so schwergekränkten rno. Papstes nachgesucht zu haben. Auch Ungarn war im Begriff, sich von Österreich loszureißen, und Joseph Ii. sah sich genötigt, auf dem Sterbebette die Neuerungen, die er eingeführt hatte, roieber aufzuheben und alles roieber auf den alten Fuß zu stellen, roie es zur Zeit der Maria Theresia roar. Nur das Toleranzedikt und die von ihm angeorbnete Erleichterung der Bauern in bezug auf Leib- und Grundherrlichkeitsrechte sollten in Kraft bleiben. So sah der Kaiser fein Werk, an dem er rastlos gearbeitet und über welchem er das Deutsche Reich nnb das äußere Ansehen Österreichs vernachlässigt hatte, noch in den letzten Augenblicken feines Lebens verfallen. 21 **

7. Abriss der neuesten Geschichte - S. 7

1875 - Mainz : Kunze
7 reicheren Bevölkerung gegen die eingewanderte protestantische, angelsächsische, politisch bevorrechtete Minderheit; seit 1823 beginnt der dubliner Advokat und Volkstribun Daniel O’Connell (geb. 1774) an der Spitze der katholischen Association seine Agitation gegen die jahrhundertlange Bedrückung. Canning f 1827; ein Tory ministerium, Herzog von Wellington und Sir Robert Peel, nimmt die Beseitigung der Reclitsungleichheit der Katholiken in die Hand und eröffnet durch die Emancipations- bill 1829 den katholischen Unterthanen den Zutritt zum Par- lament und zu den Staatsämtern. O’Connell im Parlament; für die Befriedung Irlands zeigt die Emancipation sich nur wenig wirksam. — Materielle Fortschritte des Landes; An- fänge des Eisenbahnwesens 1820. Georg Iv. t 1830. 3. Deutschland. t 1. ) Die Herstellung einer politischen Einheit der Kation selbst nur in Form eines wirklichen Staatenbundes war nicht gelungen. Der „Verein zur Erhaltung der äussern und innern Sicherheit Deutschlands, der Unverletzbarkeit seiner einzelnen Staaten der „deutsche Bund“ bestand aus zwei Grossmächten, Oesterreich und Preussen, jenes mit %, dieses mit 5/6 seines Staatsgebiets; 4 Königreichen, Baiern, Hannover, Würtemberg, Sachsen, einer Anzahl anderer „Mittel- staaten“, Hessen, Baden, Nassau u. s. w. und einem Haufen Kleinstaaten von jeder Grösse bis herab zu Zwergstaaten von 2 V Qm. und 6000 Einwohnern, wie Liechtenstein; fremde Staaten, Dänemark, Niederlande (für Luxemburg) sind Glieder des Bundes; Oesterreich, durch seine europäische Stellung eine wesentlich undeutsche Macht, ist gleichwohl der tonangebende Staat, „Bundespräsidialmacht“. Die Bundesversammlung, „der hohe Bundestag“ zu Frankfurt a M., besteht aus Bevollmäch- tigten der. Einzelstaaten, welche an Instruktionen ihrer Regie- rungen gebunden sind; jeder Bundesstaat hat das Recht Bünd- nisse zu schliessen, mit der unfruchtbaren Klausel, dass die- selben nicht gegen die Sicherheit des Bundes und seiner Glieder gerichtet sein dürfen. Diese ungeheuerliche Verfassung lässt keinerlei Entwickelung Gesammtdeutschlands zu; politisches Leben nur in den Einzelstaaten. 2. ) Von diesen war Oesterreich in jeder Hinsicht am wei- testen zurück, vom Leben der Nation in Literatur, Kunst,

8. Viertehalb Jahrhunderte - S. 585

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Kaiser Karl V. und die Kirchentrennung in Deutschland. 585 aber die Neichsacht über ihn. Deren Vollstreckung wurde dem jüngst erst wieder aufgerichteten Neichsregimente zu Nürnberg übertragen. Der Kaiser aber, von anderer Sorge abgerufen, ging über die Nieder- lande und England nach Spanien, während in Folge eines zu Brüssel geschlossenen Vertrages die oberdeutschen Länder seines Hauses seinem edeln und treuen Bruder Ferdinand überlassen blieben. Zn denselben fügte er auch das Herzogthum Würtemberg, das er, da der dritte Herzog, Ulrich, im Kampfe mit dem schwäbischen Bunde aus dem Lande vertrieben worden war, eingezogen hatte, und für dessen Verlust er dessen noch unmündigen Sohn Christoph einstens anderweitig zu ent- schädigen gedachte. 5. Das Neichsregiment, an dessen Spitze der noch junge, in Spa- nien erzogene Ferdinand stand, war nicht in der Lage, jenen kaiserlichen Befehl zu vollftrecken, da unter seinen Mitgliedern Gönner Luthers wa- ren und er gegen jene Fürsten, welche Luther schützen wollten oder aus Furcht vor der in ihren Gebieten entstandenen Gährung nichts gegen ihn zu thun wagten, die Mittel, mit Gewalt vorzuschreiten, nicht besaß. Die Versuche, die von Nom aus zur Beschwörung des Sturmes gemacht wurden, konnten unter solchen Umständen keinen Erfolg haben. Dort war auf Leo X. der Cardinal Hadrian als Hadrian Vi. (1521—1523) gefolgt, und es trat nun im Widerspruche mit dem in Italien herrschen- den Geiste eine veränderte Richtung ein. Hatte Leo, unter wel- chem Raphael (gest. 1520) die an künstlerischer Vollendung größten Werke der Malerei geschaffen, durch Pflege und Förderung der Kunst ganz seiner Zeit und Umgebung angehört, so wandte sich Hadrian ab von einer Herrlichkeit, die nicht von christlichem Geiste durchdrungen schien, und versagte den Leistungen alter und neuer Kunst, deren Schätzung mit den höchsten Forderungen, denen des Christenthums, noch nicht in Einklang gesetzt war, seine Anerkennung. In demselben Sinne ließ er dem Neichsregimente durch seinen Legaten außer der Aufforde- rung, die Kirche gegen die Neuerung zu schützen, Erklärungen über seine Bereitwilligkeit zu einer Reformation des päpstlichen Hofes vorlegen, durch welche er die Quelle vieler über die Kirche verbreiteten Uebel- stände zu verstopfen gedachte. Doch dieses Bekenntniß forderte das Neichsregiment nur zu erneuerter Aufmerksamkeit auf die kirchlichen Be- schwerdegegenstände auf, und während man hinsichtlich Luthers bei der vorhandenen Stimmung des Volkes nichts unternehmen zu können be- hauptete, verlangte man ein allgemeines Concil, von welchem man, in- dem man es ein freies nannte und es in einer deutschen Stadt gehal- ten wissen wollte, den päpstlichen Einfluß auszuschließen gedachte. Wel- chen Eintrag die Kirchentrennung den gemeinsamen Angelegenheiten der Christenheit thun und welchen Riß sie auch in das Reich machen mußte,

9. Viertehalb Jahrhunderte - S. 603

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Kaiser Karl V und die Kirchentrennung in Deutschland. 603 jetzt noch bei dem Reichskammergericht über Religionssachen schwebenden Rechtsstreitigkeiten nachgeben. Hier wurde ihm zugleich noch Anderes abgedrungen. Der Landgraf Philipp hatte kurz vorher, von König Franz durch Geld unterstützt, ein Heer gerüstet und mit Gewalt den Vertriebenen Herzog Ulrich, der zum Protestantismus übergetreten war, in sein Land wieder eingesetzt, was um so leichter gelungen war, als der schwäbische Bund sich im Jahre vorher aufgelöst hatte. Dieser Gewaltthat mußte Ferdinand, der noch auf dem Reichstag zu Augsburg die förmliche Belehnung mit Würtemberg empfangen hatte, seine Be- stätigung ertheilen. Wie der Protestantismus nun einen Stützpunkt im Süden Deutschlands gefunden, breitete er sich auch im Norden aus, wo er im Jahre 1539 Brandenburg durch Joachims I. Sohn Joachim Ii» und das Herzogthum Georgs durch dessen Bruder Heinrich gewann. Unter solchen Umständen erhielt das Schmalkaldner Bündniß immer mehr Kraft. In dasselbe waren auch die vier der Zwinglischen Lehre anhängeuden Reichsstädte in Oberdeutschland ausgenommen worden, und um die Verbindung fester zu knüpfen, wurde in der sogenannten Witten- berger Concordie ein Ausdruck für die Abendmahlslehre gefunden, in welchem die beiden protestantischen Parteien, ungeachtet die Verschieden- heit in dieser Beziehung nicht aufhörte, sich einigten. Dagegen sprach man von protestantischer Seite die Trennung von den Katholiken, als Clemens' Vh. Nachfolger Paul Iii. (1534 bis 1549) ein Concil nach Mantua ausschrieb, recht scharf durch die von Luther verfaßten Schmal- kaldner Artikel aus, nachdem man die Theilnahme an dem Concil ver- weigert hatte. Indessen hatte die religiöse Bewegung auch zu einer großen Störung des Friedens geführt. In Münster hatte der Protestan- tismus allmälig Eingang gefunden, und als er sich im Besitze eines Theiles der Stadt befand, erstreckten sich hieher die Einwirkungen der wiedertäuferischen Secte, die in den nahen Niederlanden heimisch ge- worden war. Ihre Sendlinge rissen das ohnehin schon aufgeregte Münster in einen Strudel von Schwärmerei und Gewaltthat, indem sie mit Verkündigungen eines nahenden Gottesreiches viel Volk aus der Umgegend in die Stadt lockten und mit Hülfe desselben alle Gewalt in ihre Hände brachten. Ein Schneider, Johann Bockhold aus Leyden, der göttliche Offenbarungen zu erhalten vorgab, trat an die Spitze der Bewegung, erklärte sich für den König des neuen Reiches, das unter Vernichtung aller Fürsten über den Erdkreis verbreitet werden sollte, und ließ alle Greuel entmenschter Thorheit und Wuth in der Stadt walten. Der Bischof von Münster, der früher mit den Protestanten einen Vertrag hatte eingehen müssen, war jedoch mit Truppen zur Eroberung der Stadt augerückt, und der Hunger riß in derselben ein. Als nun die wegen der würtembergischen Angelegenheit begonnene Fehde

10. Viertehalb Jahrhunderte - S. 604

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
604 Kaiser Karl V. und die Kirchentrennung in Deutschland. beendigt war, wurde dem Landgrafen Philipp von Hessen durch den Vertrag von Kadan die Mitwirkung zur Unterdrückung dieses alle Grund- lagen der menschlichen Gesellschaft untergrabenden Unwesens auferlegt. Der Bischof kam im Jahre 1535 in Besitz seiner Stadt, ließ die Rädelsführer hinrichten und konnte nun dem Protestantismus den bereits daselbst von ihm gewonnenen Boden ganz entziehen. Daß aber die Ruhe nicht allein durch solche ziellose Unternehmungen, die aller staatlichen Ord- nung feind waren, sondern auch durch die von der protestantischen Partei eingenommene Stellung gefährdet sei, hatte schon die würtembergische Fehde gelehrt. Derselbe Geist, der sie herbeigeführt, bewirkte im Jahre 1542 eine ähnliche Erscheinung im Norden Deutschlands. Herzog Hein- rich von Braunschweig war in Zwist mit der Stadt Braunschweig, weil sie, da sich in ihr der Protestantismus eingebürgert, gegen seinen Willen zum Schmalkaldner Bunde getreten war. Da überfielen ihn die Ge- nossen des Bundes, verjagten ihn aus dem Lande, führten mit gewaff- neter Hand den Protestantismus in demselben ein und versagten einem dagegen ergangenen Spruche des Kammergerichts die Anerkennung, was einer Lossagung vom Reiche gleichkam. 14. Während die Dinge in Deutschland seit dem Augsburger Reichs- tage einen solchen Verlauf genommen, hatte der Kaiser außerhalb Deutsch- lands eine Reihe neuer Kriege geführt, nach deren Beendigung er erst daran denken konnte, in die deutschen Angelegenheiten unmittelbar ein- zugreifen. Zunächst hatten ihn die Verhältnisse Spaniens in einen Kampf mit den Ungläubigen in Afrika verwickelt. Seitdem Ximenez Oran erobert, war die Nordküste Afrika's bis nach Tunis hin unter der schwachen Herrschaft der Zianiden und der Nachkommen von Abu Hasst dem spanischen Reiche zinsbar geworden. Der Herrschaft der Zianiden brachten aber um das Jahr 1515 aus dem Osten gekommene Seeräuber eine Beschränkung. Die Brüder Horuk und Chaireddin, genannt Bar- barossa, aus Lesbos, hatten erst im Kleinen, dann im Großen Seeräu- berei im Mittelmeere getrieben, und waren, da ihre Angriffe meist den Küsten Italiens galten, von dem Sultan zu Constantinopel begünstigt worden. Algier, schon lange von dem in Tlemsan wohnenden Herrscher der Zianiden unabhängig, hatte, des spanischen Tributs müde, den Horuk zur Niederlassung eingeladen. Hieraus entspann sich ein Krieg zwischen Horuk und dem Zianiden, in welchem der letztere von Spanien aus unterstützt wurde. Im Jahre 1518 fiel Horuk bei der von den Spa- niern zu Gunsten des vertriebenen Zianiden bewerkstelligten Einnahme von Tlemsan. Doch der Bruder und Nachfolger des wiedcreingesetzten Herrschers ließ sich durch Horuks Bruder und Nachfolger Chaireddin bewegen, sich dem Sultan Suleiman zu unterwerfen, wodurch er in Ab- hängigkeit von dem durch den Sultan zum Fürsten oder Dep von Algier
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TM Hauptwörter (200)200

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