Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neuere Geschichte - S. 38

1869 - Mainz : Kunze
38 i6i9 starb unter Verhandlungen um einen Waffenstillstand 1619. Erz- herzog Ferdinand, in Frankfurt zu seinem Nachfolger gewählt, wird dagegen von den Ständen Oesterreichs, das er im Namen feines Vetters des Erzherzogs Albrecht (Statthalters der Nieder- lande) verwaltete, hart bedrängt, von den böhmischen Ständen als König nicht anerkannt. b. Das Königthum Friedrichs V von der Pfalz, der, 24jährig, an Ferdinands Statt erwählt wird und in Hoff- nung auf die Hülfe Englands (Jakobi seit 1612 fein Schwieger- vater), der Niederlande*), der Union und des Fürsten Bethlen Gabor von Siebenbürgen, des Hauptes der Oppositionspartei in Ungarn, die Krone annimmt. Aber feine Jugend und politische Unfähigkeit, feiner bedeutendsten Rathgeber, Christians von An- halt, Ernsts von Mansfeld und des Grafen von Thurn, Uneinig- keit und der dem Kaiser günstige Umschwung der Verhältnisse-— das Hülfsheer seines Schwagers des Königs Sigismund von Polen gegen Mähren und Oesterreich, Spinolas gegen die Pfalz; Kursachsens und der Liga Bündniß mit Ferdinand; die passive Haltung der Union ■— führen die Katastrophe, den Sieg des kaiserlich-ligistisch-sächsischen Heeres über den geächteten Böhmen- i62okönig am weißen Berge bei Prag 1620 herbei. Flucht des geschlagenen und länderlosen Königs durch Schlesien und Bran- 1621 denburg nach den Niederlanden. Auflösung der Union 1621; Uebertragung der pfälzischen Kur nebst der Verwaltung der Ober- 1623 und Rheinpfalz auf Baiern ohne Rechtsspruch auf einem Reichs- tag, trotz des Einspruchs von Sachsen und Brandenburg; später — 1628 — definitive Vereinigung der Oberpfalz mit Baiern. Strenge Vergeltung in Böhmen: Hinrichtungen und Güter- confiscationen, Vertreibung der protestantischen Geistlichen, Zurück- führung der Jesuiten. e. Kämpfe um Friedrichs Herstellung: «. am Mittelrhein, wo sich Mansfeld (sein Sieg bei Wies- loch), der Markgraf von Baden-Durlach (seine Niederlage bei Wimpfen) und Prinz Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, Administrator von Halberstadt (Niederlage bei Höchst) 1622 mit Spinola und dem ligistischen General Jan Serclaes Baron von Tilly herumschlagen. Jan Serclaes Baron von Tilly geboren 3559, genannt von der Grafschaft Tilly in Brabant, anfangs zum geistlichen Stande bestimmt, von ■) Er war zugleich durch feine Mutter Enkel Wilhelms von Oranien.

2. Neuere Geschichte - S. 39

1869 - Mainz : Kunze
39 Jesuiten erzogen, dann für das Kriegshandwerk entschieden, für Spanien in den Niederlanden, dann in Ungarn gegen die Türken kämpfend, endlich Oberfeldherr der Liga. Fremdes Kriegsvolk im Reiche wider die Wahlcapitulation. Alle diese Heere von gleichem Schlag: Banden verwegener Menschen, denen der Krieg ein Handwerk ist, aus allen Ländern llnd Ständen zusammengeworben, zuchtlos, beutegierig, zu jeder Frechheit und Gewalt bereit, ohne Ansehen der Confession. ß. Im Nieder sächsischen Kreis, wohin Christian von Halberstadt und Mansfeld, gestützt auf die Niederlande, nach dem Verlust der Pfalz sich zurückzogen. Tillys Sieg über den ersteren bei Stadt Lohn (in: nordwestlichen Westfalen); Rückzug ¿eiber1623 nach den Niederlanden und England. Die Absichten des Kaisers und der Liga hur Ausbreitung der katholischelt Kirche in Norddeutschland, namentlich in Bezug auf protestantisch gewordene Stiftslande, veranlaßt ä. den dänischen Krieg durch Eingreifen König Chri- stians Iv von Dänemark im Einverständniß mit England und den Niederlanden, die beut Mansfelder und Christian Geld zur Truppenwerbung gaben, int Bunde mit den Herzogen von Braun- schweig-Wolfenbüttel, Sachsen-Weimar, Mecklenburg und dem protestantischen Administrator von Magdeburg (einem Branden- burger Prinzen); Kurbrandenburg selbst neutral. Dieser Macht trat ein ligistisches Heer unter Tilly und ein nengeworbenes kaiserliches unter Wallen st ein in Niedersachsen entgegen. Alb recht von Waldstein geboren 1583 auf dem Gute Hermanic in Böhmen; seine Familie ntraqnistisch; früh verwaist und auf der Jesnitenschnle in Olmütz erzogen, nach Reisen in Deutschland, England, den Niederlanden, Frankreich, in Padua mit mathematisch-militärischen Studien beschäftigt; in Folge seiner Kriegsdienste gegen Venedig 1617 von Ferdinand ziun Obristen und Grafen ernannt; durch Erbschaft und Heirat reich, kaufte er eine große Anzahl confiscierter Güter böhmischer Edellente. Jn> Krieg gegen Bethlcn Gabor hatte er gegen Verpfändung der Herrschaft Friedland (am Fuß des Ricsengebirges) dem Kaiser ein Reiterregiment geschaffen; 1623 Reichsfürst, 1624 Herzog von Friedland, Nach dem dänischen Feldzug erhält er auch die Herrschaft Sagau. Nach langem Hin- und Herziehen 162(3 Sieg Wallensteins an der Dessauer (Elb)-Brücke über Mansfeld, der dann, von 1626 seinem Gegner gefolgt, südwärts gegen die österreichischen Erb- lande zieht, um sich mit Bethlen Gabor zu verbinden. Doch dieser schließt Frieden, Mansfeld starb auf der Reise nach Venedig in Dalmatien, Christian von Halberstadt schon vor ihm in dem- selben Jahre.

3. Neuere Geschichte - S. 43

1869 - Mainz : Kunze
43 und Tod Tillys am Lech 1632. — Gustav Adolf stand schon 1632 im Begriff nach Italien zu ziehen, um Spanien in seinen dortigen Besitzungen anzugreifen, als ein neuer Gegner gegen ihn aufstand. c. Gustav Adolf und Wallenstein. Nachgiebigkeit des Kaisers gegen Frankreich im Mantuanischen Erbsolgestreit, um allein gegen Schweden Front machen zu können 1631; Wallen-1631 steins Rückberufung als alleiniger und unumschränkter Generalis- simus eines zu werbenden Heeres von 50—60000 Mann. Seine feste Stellung bei Nürnberg und Fürth gegen Gustav Adolf behauptet. Seine Niederlage bei Lützen, November 1632;i632 der König füllt, Herzog Bernhard von Weimar erkämpft den Sieg; Wallenstein zieht sich nach Böhmen zurück. 3. Französisch-Schwedischer Krieg 1632-1648. 1. A e n d e r u n g d e r p o l i t i s ch e n L a g e nach d e s K ö n i g s Tod. An der Spitze des Schwedisch-Deutschen Heeres stand Herzog Bernhard von Weimar (bald darauf im kurzen Be- sitz der Bisthümer Würzburg und Bamberg als Herzog von Franken) und der General Horn; die Politik leitete der Kanzler Axel Oxenstierna, ein anderer Richelieu. Dauernde Er- oberungen in Süd- und Mitteldeutschland geben die Schweden auf; die Rheinpfalz wird den Kindern Friedrichs V (starb 1632 zu Mainz) zurückgegeben. ■— Engere Verbindung mit den süddeutschen protestantischen Reichsständen zu Heilbronn 16331633 unter Mitwirkung Frankreichs. — Bernhard von Weimar stand tief in Baiern, Georg von Lüneburg siegreich in Norddeutsch- laud; Sachsen! und Brandenburger und der jetzt schwedische General Thurn in Schlesien; der Kaiser in der größten Noth; Wallenstein saß in Böhmen und ließ nur gegen Thurn einen Zug unter- nehmen. 2. Wallensteins Verrath und Tod. Seine politischen Plane sind dunkel und schwankend, am wahrscheinlichsten gerichtet: auf die Erwerbung Böhmens und Schlesiens, versöhnliche Schritte gegenüber den Protestanten und eine Beschränkung der bairischen Macht. Vielleicht trug er sich mit der Idee einer völligen Umgestaltung des Reiches. Der Absicht der spanischen Hofpariei, den jungen Ferdinand an seiner Statt zmn Generalissimus zu ernennen, begegnete er durch den Versuch, die Armee für seine Plane zu gewinnen. Schriftliche Verpflichtung der Generale zu i634

4. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

5. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

6. Neuere Geschichte - S. 37

1869 - Mainz : Kunze
37 Erbländer Steiermark, Kärnthen, Krain an: durch ihn die Gegenreformation der großentheils protestantischen Länder dnrchgeführt. Graf M atthi as von Th u rn, als Burggraf von Karlstein entlasten, tritt an die Spitze der böhmischen Opposition. Das Verbot des Fortbaues der utraquistischen Kirchen in Braunau und Klostergrab durch den Abt und den Erzbischof voll Prag galt bei derl protestantischen Ständen als Bruch des Majestätsbriefes*). Ihre Vorstellungen bei dem Kaiser frucht- los. Da bricht der allch ohne dies kaum aufzuhaltende Sturm los. Der dreißigjährige Krieg ist aus kirchlichen und politischen Gründen entsprungen; in seiner ersten Hälfte •— 1618—1632 -— überwiegen die ersteren; in der zweiten wird er zmn wilden Er- oberungskrieg, den Ausländer nuf deutschem Boden, um deutsche Länder kämpfen. Jnr Anfang messen sich die beiden Heerlager der feindlichen Kirchen ganz Europas — der Kaiser, die Liga, Spanier lind Süd-Niederländer, Italiener, Polen gegen die evan- gelischen Reichsstände, die nördlichen Niederlande, England, Däne- mark, Schweden —; der Krieg ist zugleich die große deutsche Re- volution und eill Weltkampf, —der erste eurvpüische Krieg. Durch des katholischen Frankreichs Eintreten in den Kauipf gegen den Kaiser verwischt sich das religiöse Element; er wird zur Fortsetzung der alten Eroberungskriege jener Macht gegen das Haus Habsburg in Deutschland und Spanien. 1. Der böhmisch-pfälzisch-dänische Krieg 1618—162!). a. Der b ö h mis ch e Au f st an d. In Abwesenheit des Königs Gewaltact der protestantischen Stände gegen die Hauptmitglieder der Regentschaft, die Grafen M artinitz und Slaw ata und den Secretär F ab rieius. Einsetzung einer Regierung von23. Mm um 30 Directvren; Sammlung eines Kriegsheeres unter dem Grasen Thurn, bald darauf durch den ans Savoyischen Diensten in Böhmische getretenen Grafen Ernst von Mansfeld und ein geworbenes deutsches Hülfsheer verstärkt. Matthias, der unter den Grafelt Dampierre und Bucguvi ein Heer rüsten läßt, *) ®e ita iter war cs itach A. Giitdely ,Rudolf Ii und. feilte Zeit' eilt Bruch des Vertrags zwischen den katholischen und protestantischen Stünden vom 9. Juli 1609.

7. Neuere Geschichte - S. 40

1869 - Mainz : Kunze
40 1626 Inzwischen vollständiger Sieg Tillys bei Lutter am Baren- berge (im Braunschweigischen); der geschlagene Dänenkönig zieht sich in seine Staaten zurück. Ueberlegener Angriffskrieg Wallensteins, Tillys und Georgs von Braunschweig-Lüneburg gegen Dänemark, Eroberung Jüt- lands, Aechtung der Mecklenburger Herzoge ohne Rechtsspruch, Uebertragung ihres Landes als Reichslehn auf Wallenstein; dessen Plan zur Gründung einer deutschen Seemacht, General der Nord- und Ostsee; Belagerung der durch eine Schwedische Besatzung unterstützten Stadt Stralsund. Die gewaltsame kirchlich-politische Umgestaltung Norddeutsch- lands wird dann durch Wallenstein in des Kaisers Namen fort- gesetzt. Die Stifter Hildesheim, Halberstadt, Brenien, Magde- burg (in den drei letzten ein Sohn des Kaisers als Bischof und Erzbischof) und andere sollten wieder in katholische Hände kom- men, mit braunschweigischen Gebietstheilen die ligistischen Generale Tilly und Pappenheim belehnt werden. Das Reftitutions- 1629einet 1629, durchgeführt in Schwaben, Franken, Westfalen, Niedersachsen. 1629 Als der Krieg mit Schweden drohte, Friede zu Lübeck mit Dänemark 1629, in dem Christian Iv seine Lande zurück- erhielt gegen das Versprechen, sich in deutsche Angelegenheiten ferner nicht mischen zu wollen. Ferdinands Ii Macht auf dem Höhepunkt; die Existenz der protestantischen Reichsfürsten und der Rechtsbestand der Reichs- verfassung durch sein Streben nach absoluter Gewalt bedroht. Die Opposition Maximilians von Baiern und anderer, katholischer wie protestantischer Reichsfürsten gegen Wallensteins rechtswidriges Verfahren führte zu dessen Absetzung auf dem Kurfürsten tage i63ozu Regensburg 1630. Der Rest des kaiserlichen Heeres wird unter Tillys Commando gestellt, die Mecklenburger Herzoge wieder eingesetzt, dann erst des Kaisers Sohn Ferdinand zum König gewählt, die Ausführung des Restitutionsedictes aber (im Einverständniß mit den katholischen Kurfürsten) nicht auf- gehalten.

8. Neuere Geschichte - S. 42

1869 - Mainz : Kunze
42 a. Gustav Adolf und die norddeutschen Reichs- 1630fürsten. Seine Landung im Juni 1630 mit circa 16000 Alaun schwedischer Kerntruppen*) an der Peenemündung, Besetzung eines großen Theils von Pommern. Abneigung der meisten prote- stantischen Fürsten, sich ihm anzuschließen; anfangs nur die Mecklenburger Herzoge und der abgesetzte Administrator von Magdeburg auf seiner Seite. Die übrigen protestantischen Stände Norddeutschlands beschlossen auf dem Leipziger Convent 1631 eine bewaffnete Neutralität. Allmählich traten die Mitglieder, vom Kaiser, der ihnen die Selbstvertheidigung verbot, im Stich gelassen, zu den: Schwedenkönig über: zuerst der Landgraf von Hessen-Kassel und die Herzoge von Weimar und Lüneburg, end- lich auch Kurbrandenburg und Kursachsen. Gustav Adolf rückt von Pommern, nunmehr auch durch fimnzösische Subsidien unter- stützt, in die Mark Brandenburg (Georg Wilhelm 1619—1640, von dem kaiserlich gesinnten und katholischen Grafen Adam von Schwarzenberg geleitet) und zwingt den Kurfürsten, seinen Schwager, durch seine drohende Haltung zum Anschluß und zur Uebergabe der Feste Spandau. b. Gustav Adolf und Tilly. Inzwischen Eroberung, i63ibrand und Plünderung Magdeburgs Mai 1631, in das sich der vertriebene Administrator geworfen, durch Tillys Heer**). Während dieses durch Hessen und Thüringen nach Kursachsen zieht, befreit Gustav Adolf vom Lager von Werben an der Elbe aus Mecklenburg (seinen Herzogen als schwedisches Lehen zurückgegeben), vereinigt sich mit den Sachsen unter Arnim (aus kaiserlichen Diensten übergetreten) und siegt über Tilly bei i63i Breitenfeld (bei Leipzig) September 1631. Nach diesem Siege reifen Gustav Adolfs muthmaßliche politische Ziele: das Pominiunr raaris Baltici1 und (vielleicht) auf den Rath Kur- sachsens ein protestantisches Kaiserthum; Bermählungsprvject zwischen seiner Tochter Christina und dem Kurprinzen von Bran- denburg, dem späteren großen Kurfürsten. Sein Zug westlich durch Thüringen und Franken nach den Rheinlanden und Baiern bis München; Einziehung katholischer Stifter. Niederlage • Später bestand Gustav Adolfs Heer überwiegend ans Deutschen; bei seinem Tod 1632 waren es 4/s der Officiere und Gemeinen. '**) Der Ursprung der schrecklichen Behandlung Magdeburgs ist unbekannt, schwerlich von Tilly selbst angeordnet, eben so unwahrscheinlich aber wird sic von einigen Seiten dem Schwedischen Obristen Falkenberg oder den Magde- burgern selbst zugeschrieben.

9. Neuere Geschichte - S. 45

1869 - Mainz : Kunze
45 Prag erobert — die Kaiserlichen in Norddeutschland bis nach Holstein (ihre Niederlage bei Wittstock in der Mark 1636 durch Banör). Auf dem südwestdeutschen Kriegsschauplatz nach Bern- hards Tod: Niederlage der Franzosen bei Tuttlingen 1643 (Johann von Werth), ihr Sieg unter Condä und Turenne bei Allerheim (in Baiern) 1645; mit den Schweden gegenbaiern bei Susmarshausen (bei Augsburg) 1647. 4. Friedensverhandlungen und Friedensschluß. Der thatsächliche Friedenszustand zwischen den meisten Reichs- ständen intb dem Kaiser schon seit 1635, führte bald zu dem Wunsche auch nach rechtlicher Feststellung. Die Einleitungen dazu waren bereits auf dein Augsburger Reichstag 1641 ge- troffen, die wirkliche Eröffnung der Verhandlungen erst seit 1643 zu Münster mit Frankreich, zu Osnabrück mit Schweden. Der Westfälische Friede 1648. A. In Lem auf das Reich. N. P o l it is ch e H au p t b e d i N gu N g e u: Die früheren Glieder, Schweiz und Niederlande, nun auch de iure vom Reiche getrennt, die letztere:! auch von Spanien in ihrer Unabhängigkeit anerkannt und durch die sogenannten Generalitätslande vergrößert; ■—- das Reich, das als solches unter den friedenschließenden Mächten nicht einmal genannt wird, hört in seinem alten Bestand auf zu existieren, indem die Reichsstände ste ckroit de souveraineté^ erhalten. — Kurpfalz wird, aber nur in den Grenzen der Rheinpfalz, hergestellt und erhält eine achte Kurwürde. Baiern behielt die Kurwürde, die Oberpfalz. Kur-Sachsen behielt die Lausitz und das Directorium der evangelischen Stände. •— Brandenburg (der große Kurfürst seit 1640, ein wesent- licher Förderer des Friedenswerkes) erhielt von dem ihm recht- mäßig zugehörigen Pommern nur Hinterpommern theilweise, statt Vorponnnern die (damals nicht als entsprechender Ersatz geltenden*) *) Namentlich wegen der geographischen Verbindung Vorpommerns mit den Marken, die weit enger und wichtiger war als die Magdeburgs und Hatberstadts mit der Alt- und Mittelmark; dann weil der große Kurfürst den Weg zur Gründung einer Seemacht suchte, Hinterpommern aber nur einen un- bedeutenden Hasenplatz (Colberg) ohne einen dahinter gelegenen größeren Fluß besaß.

10. Geschichtstabellen - S. 52

1876 - Mainz : Kunze
52 1609—1614 Jülich-clevescher Erbfolgestreit zwischen Brandenburg und Pfalz-Neuburg. 1614 Theilungsvertrag zu Xanten. 1629 Düsseldorfer Theilungsvertrag. 1666 Definitive Theilung. 1609 ll.jun. 1. Rudolf Ii. giebt den protestantischen Ständen Böhmens den Majestätsbrief. 9. Juli 2. Vertrag zwischen den protestantischen und katholischen Ständen. 1610 Die Union verbindet sich zu Schwäbischhall mit Heinrich Iv. von Frankreich. 1610 Heinrich Iv. von Ravaillac ermordet. 1612—1619 Matthias. 1618—1648 Drei s sigj ähriger Krieg. 1618—1629 Böhmisch - pfälzisch - dänischer Krieg. Graf Thurn. Ernst von Mansfeld. Gewaltact gegen Martinitz und Slawata und den Secretär Fabricius. 1619—1637 Ferdinand Ii. 1619 Friedrich V. von der Pfalz König von Böhmen. 1620 Schlacht am weissen Berge bei Prag: Die Böh- men werden geschlagen; Friedrich flieht. Gegenreformation in Böhmen. 1621 Auflösung der Union. 1622 Kämpfe am Mittelrhein bei Wiesloch, bei Wim- pfen und bei Höchst. 1623 Die pfälzische Kurwürde erhält Maximilian von Baiern. 1623 Tillys Sieg über Christian von Halberstadt bei Stadt Lohn. 1626 Sieg Wallensteins über Mansfeld an der dessauer Brücke. Sieg Tillys über Christian Iv. bei Lutter am Barenberge. 1628 Wallenstein, Herzog von Mecklenburg, belagert Stralsund. 1629 Friede zu Lübeck mit Christian Iv von Däne- mark. — Restitutionsedikt. 1630 Auf dem Kurfürstentage zu Regensburg wird
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 12
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 6
26 0
27 3
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 3
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 1
2 0
3 1
4 2
5 0
6 0
7 6
8 0
9 9
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 6
17 5
18 0
19 0
20 3
21 2
22 1
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 1
31 1
32 0
33 0
34 13
35 0
36 0
37 4
38 0
39 0
40 1
41 3
42 0
43 4
44 3
45 0
46 0
47 1
48 7
49 2
50 1
51 0
52 0
53 4
54 0
55 0
56 2
57 0
58 6
59 2
60 0
61 0
62 3
63 1
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 4
70 7
71 1
72 1
73 2
74 3
75 0
76 0
77 0
78 9
79 0
80 3
81 0
82 1
83 0
84 0
85 18
86 16
87 0
88 0
89 1
90 2
91 0
92 4
93 3
94 0
95 4
96 1
97 2
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 2
3 2
4 3
5 1
6 0
7 0
8 0
9 5
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 9
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 12
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 27
41 0
42 0
43 0
44 8
45 1
46 0
47 0
48 0
49 7
50 1
51 0
52 0
53 0
54 5
55 18
56 0
57 1
58 2
59 0
60 0
61 0
62 1
63 1
64 2
65 1
66 0
67 0
68 3
69 1
70 0
71 1
72 0
73 3
74 1
75 0
76 0
77 3
78 2
79 7
80 5
81 1
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 1
88 2
89 0
90 0
91 4
92 8
93 1
94 0
95 0
96 0
97 1
98 1
99 0
100 1
101 0
102 1
103 6
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 1
114 0
115 0
116 0
117 1
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 1
127 0
128 0
129 0
130 0
131 4
132 0
133 0
134 0
135 0
136 1
137 1
138 0
139 0
140 0
141 0
142 1
143 0
144 7
145 0
146 0
147 2
148 11
149 0
150 2
151 0
152 0
153 0
154 0
155 2
156 0
157 0
158 2
159 0
160 0
161 3
162 2
163 0
164 0
165 1
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 1
174 1
175 0
176 6
177 0
178 0
179 0
180 1
181 0
182 2
183 4
184 1
185 1
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 9
192 1
193 0
194 0
195 0
196 1
197 3
198 1
199 0