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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 391

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 144. Rußland. Dänemark. Schweden und Norwegen. 391 Städte. Von Kiew ging das Evangelium aus, welches durch Missionäre von Konstantinopel her gebracht wurde. Eine Anzahl Häuptlinge, des ewigen Haderns müde, verlangten von den Warägern einen Fürsten, und der Waräger Rurik aus dem Stamme Rus gründete das große Fürstentum Nowgorod,895. welches bald das bedeutendste wurde. Wladimir der Große erstreckte seine Herrschaft schon vom Dnjepr bis zum Ladogasee und bis an die Düna. Allein da er das Reich unter seinei°o°-12 Söhne teilte, so entstand wieder die alte Zerrissenheit. Iwan Iii. (als Zar Iwan I.) ist der Stifter des russischen Zarentums."77. Er machte sich unabhängig von den Tataren, verschaffte der europäischen Kultur in Rußland Eingang und fetzte fest, daß das Reich ein unteilbares sei. Iwan Iv. (als Zar Iwan Ii.) 1557. der Schreckliche fügte Kasan und Astrachan dem Reiche bei. Das Haus Rurik starb mit Zar Feodor I. aus. 1598. 398) Die Bewohner der dänischen Halbinsel und der umliegenden Inseln waren Angeln und Sachsen, ein mit den German e n verwandtes Volk. Sie trieben Seeräuberei, und ihre Seekönige waren gefürchtete Abenteurer, die nicht nur an den englischen, irischen und deutschen Küsten landeten und unermeßlichen Raub mit sich heimschleppten, sondern auch in Frankreich und Italien ganze Landschaften besetzten. Das Christentum wurde zur Zeit Haralds I. vom hl. Ansgarius gepredigt,82«. fand aber nur langsamen Eingang. Harald Ii., der Blauzahn, mußte Dänemark von Kaiser Otto I. zu Lehen nehmen. 965. Kanut der Große vollendete die schon früher begonnene Erobe-1018. jung Englands und vereinigte auch Norwegen mit Dänemark. Aber beide Länder gingen bald wieder verloren. Königin Margarete brachte die Kalmarische Union zu stände, nach welcher nur Ein König über Dänemark, Schweden und Norwegen regieren, jedoch jedes Land seine eigene Verfassung behalten sollte. Diese Union wurde mehrmals zerrissen, aber 1397. wieder erneuert. Christian Ii. war der letzte König, der die Krone der drei vereinigten Reiche trug. Er verlor alle drei nach dem Stockholmer Blutbade und mußte sich aus bent 1520. Lande fluchten. 399) Schweden und Norwegen standen an Bedeutung in den ersten Zeiten weit hinter Dänemark zurück, waren aber stets dessen gefährliche Nachbarn. Die eigentümliche Verfassung Norwegens sowie die innern Streitigkeiten veranlaßten zu allen Zeiten viele Nordmänner (Normannen) zum Auswandern. Solche uoiwegt|che Auswanderer entdeckten Island und später Grön- 861. Und und setzten sich in diesen Ländern fest. Aber nach 250 985‘ 17*

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 432

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
432 Die neue Zeit. rische Lehre bekennen dürfen, protestierten sie zngleich dagegen, daß sie diejenigen von ihren Unterthanen, welche bei der alten Lehre bleiben wollten, ungestört lassen sollten. Insbesondere erklärten sie, sie könnten nie zugeben, daß ihre Unterthanen die Messe anhörten. Sie verlangten also Freiheit für sich und zugleich das Recht, gegen die katholischen Unterthanen Gewalt anwenden zu dürfen. Fortan mußte sich die Religion der Unterthanen nach der Religion des Landesherrn richten, und ein Religionswechsel des Fürsten zog jedesmal einen gewaltsamen Religionswechsel der Unterthanen nach sich. So mußten z. B. in der Pfalz die Unterthanen in kurzer Zeit viermal die Religion wechseln, zuerst lutherisch, dann reformiert, dann wieder lutherisch und wieder reformiert werden, je nachdem die gebietenden Herren lutherisch ober reformiert waren. Wo aber ein katholischer Fürst die katholische Kirche wieberherftellte, ba schrie man über Glaubenszwang und Gewissenstyrannei. 8 158. Die Reformation tu der Schweiz. 437) Zu gleicher Zeit mit Luther hatte Ulrich Zwingli, Pfarrer in Zürich, die Heilige Schrift als die alleinige Quelle des Glaubens erklärt und war deshalb mit feinem Bischöfe in Streit geraten. Aber der Große Rat in Zürich nahm sich seiner an, und unter dessen Schutze wurden nicht nur dieselben Neuerungen eingeführt, wie in Sachsen, sondern Zwingli ging noch weiter als Luther. Er leugnete sowohl das Opfer der heiligen Messe als auch die Gegenwart Jesu Christi im heiligen Sakramente, welche Luther noch neben dem 33roje znließ. Das Brot und der Wein waren ihm nichts als Sinnbilder, welche nur das Fleisch und Blut Christi bedeuten und an Christi Tod bloß erinnern sollten. Darüber geriet er mit Luther in Streit, der „die Sakrameutierer", wie er Zwingli und seine Anhänger nannte, für „Erzteufel" erklärte. Jeder erblickte in dem andern den Antichrist, und beide überschütteten einander mit denselben Schmähungen, mit denen sie Papst und Bischöfe überhäuften. Wie in Sachsen, so wurde auch iu Zürich die neue Lehre mit Gewalt eingeführt. Die Klöster und die Ehelosigkeit der Priester wurden aufgehoben, und das Abendmahl unter beiden Gestalten, und zwar mit gewöhnlichem Brote, ausgeteilt. Das Beispiel Zürichs, welches die Kirchengüter und die kostbaren Kirchengerätschaften einzog, und die evangelische Freiheit, welche weder Fasten noch guter Werke bedurfte, wirkte auch auf andere Kantone. Basel und Bern ahmten Zürich zuerst nach und verfuhren mit gleicher Gewaltthätigkeit gegen die, welche der alten Kirche treu bleiben wollten. Es entstand ein Krieg zwischen Zürich und Bern und den katholischen Kantonen,

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 519

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 190. Die Schweiz. 519 Dienste und zwar in den französischen Religionskriegen sogar Schweizer gegen Schweizer. 524) Auch die Sekten verursachten in den Schweizer Kantonen, welche sich von der Kirche getrennt hatten, Unordnungen und fanden blutige Unterdrückung. Besonders waren es die Wiedertäufer, welche sich von Walds Hut aus über die Schweiz verbreiteten. Auch der Bauernkrieg fand in der Schweiz feine traurige Fortsetzung. Die von Luzern abhäugigeu Eutlibucher und die zu Bern gehörigen Emmenthal er thaten sich zusammen, um ihre alten Rechte zu wahren, welche sie vou den Städten verletzt glaubten. Zn Snmiswald im Bernischen stifteten sieden Bund aller Bauern. Aber Bern 1653. und Luzern erhielten Hilfe von Zürich, und bei Wohlen-schwyl am Zürcher See wurdeu die Bauern geschlagen. Die Patrizier, welche mit den Schweizerbauern nicht besser umgegangen waren als die deutschen Herren mit den ihrigen, übertrafen die letztem nach Unterdrückung des Aufstandes noch in der Grausamkeit. Unter den andern innern Streitigkeiten ist noch der Toggenbnrger Handel hervorzuheben, der mit dem Frieden^-von Baden endete, in welchem der Abt von St. Gallen die E. Rechte der Toggenbnrger Bauernschaft anerkennen mußte. Anmerkungen. 1. Matthäus Schinn er, Bischof von Sitten und päpstlicher Legat in der Schweiz, hatte den Eidgenossen, die vorher im Solde der Franzosen gekämpft hatten, ein fünfjähriges Bündnis mit dem Papste vorgeschlagen. Da die Schweizer für ihre den Franzosen geleisteten Dienste nicht mehr so reichlich wie früher belohnt, ja öfters beschimpft wurden, so beschlossen sie, sich vom französischen Heere zu trennen und sich auf die Seite des Papstes und des Kaisers zu schlagen. Als sie aber später mit Frankreich den ewigen Bund geschlossen hatten und die katholischen Kantone Hilfstruppen nach Frankreich sandten, so eilten aus den protestantischen Kantonen viele den Hugenotten gegen die Ligue zu Hilfe; auch fanden viele vertriebene Hugenotten Aufnahme in der reformierten Schweiz. 2. Ein großes Verdienst um die Erhaltung des katholischen Glaubens in der Schweiz hatte der heilige Karl von Borromäo, Kardinal und Erzbischof von Mailand. Er brachte den Goldenen oder Borromäischen Bund zu stände, in welchem die Kantone Luzeru, Uri, Schwyz, Uuterwalden, Zug, Solothurn, Freiburg und Wallis sich zu Luzern auf ewige Zeiten zum katholischen Glauben verpflichteten (1586). 3. Der Anführer der Schweizerbauern war Nikolaus Leuenberg, ein Bauer aus Schönholz im Kanton Bern. Er ließ sich keinerlei Gewaltthätigkeit zu schulden kommen und suchte stets zu vermitteln; auch ging die Regierung von Bern einen Vertrag mit ihm ein, wodurch die Streitigkeiten zwischen Land und Stadt beigelegt werden sollten. Wäh-

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 526

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
526 Die neue Zeit. schauung zu unterrichten. Zugleich benützte er diese Reise, um sich Kunstfertigkeiten aller Art anzueignen. Ein Aufstand der Strelitzen, den seine Stiefschwester Sophie anstiftete, nötigte ihn, nach Hause zurückzukehren, wohin er Gelehrte, Offiziere, Künstler und viele Handwerker mitnahm. Nachdem er ein bln-1699.tigeä Gericht über die Aufrührer gehalten, machte er sich daran, die große Aufgabe zu lösen, die er sich gesetzt hatte, nämlich Rußland in die Reihe der gebildeten Völker einzuführen. 530) Vor allem begann nun Peter das Militär nach europäischer Weise zu organisieren und die kleine Flotte, die er zur zweiten Belageruug Asows geschaffen, zu verstärken. Um auch an der Ostseeküste festen Fnß fassen zu können, griff er'schweden an, aber seine Soldaten waren den geübten schwedischen Soldaten doch nicht gewachsen und er wurde von Karl Xii. bei 170«. N a r w a auf das Haupt geschlagen. Doch eroberte er In germanland und legte den Grund zu St. Petersburg, der künftigen Hauptstadt des Reiches. Zwar verlor Peter aber-i7ii. mals eine große Schlacht am Prnth gegeu die Türken, aber die russische Flotte siegte bei den Alands in se ln über die i7i4.schwedische, und obwohl der Krieg mit den Schweden noch mehrere Jahre dauerte, so blieb doch im Frieden von Nystädt Esthland, Livland und Jngermanland bei Rußland. Eine Heer-1723. fahrt nach Persien hatte wenigstens den Erfolg, daß Rußland sich auch an der Westküste des Schwarzen Meeres festsetzte. 531) Großartig waren die Veränderungen, welche Peter im Innern vornahm. Um Handel und Verkehr zu heben, wurden Kanäle gebaut, Landstraßen verbessert, die Post, sowie gleiches Maß und Gewicht eingeführt. Auch der Bergbau wurde gehoben. Zur Sicherung der Flotte wurde Kronstadt erbaut und die Festung Schlüsselburg verstärkt, um die Handelsschiffe zu schützen. Peter errichtete Schulen und Waisenhäuser, ließ Druckereien einrichten und Bücher aus fremden Sprachen übersetzen und verbreiten. Auch manchen Übeln Sitten wirkte er entgegen. Weil er aber zu rasch vorging und der sklavische Sinn der Russen die netten Einrichtungen zu bereitwillig annahm, so blieb doch vieles nur auf der Oberfläche haften, ohne wirklich in das Volksleben einzubringen. Bildung und Gesittung konnte unter einem Monarchen wie Peter, der selbst so roh an Sitten war ttttb besten Willkür gleichen Schritt hielt mit feiner Grausamkeit, nicht zunehmen. Auch beraubte Peter die russische Kirche, die seit ihrer Trennung von Rom viel von ihrer Selbständig-keit eingebüßt hatte, noch der letzten Lebenskraft, inbetn er an die Stelle des Patriarchats eine heilige dirigierende Sy-

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 280

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
280 Die mittlere Zeit. 8 102. Ausbreitung des Christentums iu Deutschland. 286) Mitten unter diesen politischen Umwälzungen hatte sich in Ost- und Westeuropa eine Macht gebildet, welche bald den größten Einfluß auf alle Lebensverhältnisse ausübte. Das war die katholische Kirche. Ihre Lehren und Einrichtungen bewirkten überall, wo sie festen Fuß faßte, gleiche Anschauungen, gleiche Gesittung und gleiche Gesinnungen. In der Kirche näherten sich einander die Völker. Vorzüglich waren es die römischen Päpste, welche durch die Sendboten, die sie ausschickten, sich das größte Verdienst um die verschiedensten Nationen erwarben. Papst Cölestin 43i.sandte den Hl. Palladins nach Irland. Er und der Hl. Pa-trizins gründeten zahlreiche Kirchen, Klöster und Schulen, so daß Irland nur die Insel der Heiligeu genannt wurde. Dem Papst Gregor I. gelang es, in Britannien (England) das bereits erloschene Christentum durch den Abt Augustiuus wieder zu erwecken. Canterbury (Känterböri) und Northumberlaud waren 597. die ersten Erzbistümer. Von dort verpflanzte sich das Christentum über die englische Heptarchie. Beiläufig um dieselbe Zeit predigte der Ire Columba in Schottland das Evangelium. 287) Schon im zweiten und dritten Jahrhundert nach Christus war das Christentum auch in Deutschland, an der Donau und am Rhein verkündet worden, aber die Völkerwanderung hatte wieder alle christlichen Kirchen und Pflanzstätten zerstört. Als aber Irland des Evangeliums sich erfreute, drang das Licht des Glaubens von da auch wieder nach Deutschland. Der hl. Fridolin wirkte am Oberrhein, Trudpert ns im Breisgau, Co-lumbau, der Schüler des hl. Columba, am Bodensee und in der Schweiz. Gallus und Pirminius gründeten die berühmten Klöster St. Gallen und Reichenau. Die hh. Emme ran, Valentin und Eorbinian waren die Apostel von Bayern, Severinus bekehrte Österreich. Kunibert und Goar arbeiteten am Niederrhein. Der Hl. Amandus, Bischof von Straßburg, trug die Lehre des Heils nach Belgien hinab. 288) Am großartigsten und bedeutendsten aber wirkte der hl. Bonisacius (Winfried) in Deutschland. Er war von England nach Rom gereist, von da im Aufträge Papst Gregors Ii. nach Deutschland gekommen und begann nun das große Werk der Bekehrung Germaniens. Er bekehrte die Friesen, die Thüringer, die Hessen, gründete Bistümer, Klöster, Kirchen und Schulen; besonders drang er darauf, daß das Volk seine gewöhnlichen Gebete in deutscher Sprache hersage. Unter ihm wurden die ersten

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 623

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 224. Die Schweiz. 623 die Regierungsgewalt in den Hänben der Patrizier lag. Diese Unruhen gaben Frankreich willkommene Veranlassung, dieses Land durch den General Schauenburg besetzen zu lassen, um den ms. republikanisch Gesinnten zu helfen. Es würde der Schweiz eine neue Verfassung aufgedrängt, nach welcher dieselbe ans 22 Kantonen bestehen und tu Luzern, als der Hauptstadt, ein Direktorium eingesetzt werden sollte. Bis die Schweizer sich dazu verstanden, diese Verfassung anzunehmen, war ihr Land der Schauplatz blutiger Kämpfe, da insbesondere die Gebirgsbewohner gegen die Franzosen aufstanden. Die Verbindung mit Frankreich brachte es mit, daß die Österreicher unter dem Erzherzog Karl und die Russen unter Suwarow und Korsakow auf dem Schweizerboden gegen die Franzosen unter Mass 6 na ihre Kämpfe ausfochten. Um sich die französischen Truppen ootnra. Halse zu schaffen, mußte sich die Schweiz bequemen, ein Schutz-und Trutzbündnis mit Frankreich einzugehen und ein Hilfsheer von 16 000 Mann zu stellen. Die nächsten zehn Jahre verliefen is03. ruhig, aber nach dem jähen Sturze Napoleons wurde auch die Schweiz von den Alliierten besetzt und die Patrizier ergriffen, namentlich in Bern, Luzern, Solothurn und Freiburg, die Gelegenheit, frühere Zustände wiederherzustellen. Der Wiener Kongreß erkannte übrigens die Neutralität der Schweizisis. an und regulierte ihre Grenzen. 620) Die Anerkennung der Schweiz als eines neutralen Landes hatte die Folge, daß sie eine Zufluchtsstätte der politischen Flüchtlinge wurde, und es sammelten sich in ihr Unzufriedene aus allen Ländern. Viele von ihnen wurden an den schweizerischen Lehranstalten angestellt und beeinflußten die Jugend im Sinne der Revolution und des Unglaubens. Es war um so leichter, Unzufriedenheit zu erwecken, als die Vielgestaltung der einzelnen Kantonsregierungen die Notwendigkeit einer großem politischen Einheit fühlbar machte. Dazu kamen noch konfe f-sionelle Zerwürfnisse, hauptsächlich der Haß, mit dem der Liberalismus die katholische Kirche in allen Staaten verfolgt. Dieser Haß ries den Aargauer Klo st er sturm hervor, wodurch i84i. die Gemüter der Katholiken auf das tiefste gekränkt wurden. Daßjdie Verfassung im Angesicht der Garanten der Neutralität der Schweiz ohne alle Ahndung gebrochen werden durfte, machte die liberale Partei um so dreister. Es wurde eine radikale Umgestaltung der Verfassung auf dem Wege der Gewalt angestrebt. 621) Die äußere Veranlassung zum Bürgerkriege mußten die Jesuiten wieder bieten, denen der Kanton Luzern seine höhere Lehranstalt übergeben hatte. Angeblich im Interesse des konfes-1«44.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 195

1878 - Mainz : Kunze
$0it der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung rc. 195 Beschlossen, Constanz mit Hülfe des Herzogs Friedrich von Oesterreich zu -erlassen und sich dem Beschlusse des Concils zu entziehen. Um jeden »U st-llte sich Johann Xxiii, als ob er krank fei. »=«, M in- 9"U,"tl '*>” b-suchte, fand er ihn auf dem Bette lieqen ” '6 S‘¥ es unserm heiligen Vater?« fragte er ihn. „„Sehr schlecht, m 9anj gelahmt; ich kann die Luft von Constanz nicht vertragen"" entgegnete Johann. Einige Tage nachher gab Herzog Friedrich ein großartiges Turnier Johann saß am Fenster im erzbischöflichen Palaste und benutzte den gnnst,gen Augenblick, da alles Bol, aus der Stadt sich entfernt hatte, um 7ach Schafft eines Reitknechts zu entfliehen. Er gelangte unerkannt „» ,„w, , ^ ^^sen, welches dem Herzog Friedrich gehörte und ein Asyl mit*be§ m°und f' f be§ ^pstes erregte allgemeine Bestürzung; nur Sieg-Frl^°°n fr u e steh, an Friedrich von Oesterreich seinen Zorn kühlen m 5defterrei*-°nfnln' ffberte augenblicklich die 8 alten Orte der Eidgenossenschaft us die habsburgischen Güter des Herzogs, welchen er in die Reichsacht Tirf zunehmen und für alle Zeiten zu behalten. Die Eidgenossen kl??? ^rcht zweimal sagen, sondern griffen eiligst zu. Uri allem schloß sich von diesem Kriege aus, indem es erklärte, die Eidgenoffen hatten noch Frieden mit Oesterreich. mal f!C Erch-uverfammlung forderte den Papst Johann Xxiii. zwei- I.h--n f, innen 14 Tagen sich zu stellen, und da der Papst die Frist ff»’ ult“ l v "Eeud-te sie folgenden Spruch: „Balthasar Coffa 1 a r,rl ' n ien päpstlichen Stuhl bestieg) hat sich und Stuhles unwürdig gemacht; er ist ein verstockter Sünder und -,n Urheber der Kirchenspaltung". Kurz darauf ward Johann oe-angen nud ms Schloß Gottleuben am Bodensee eingesperrt, weil er s-m- Absetzung für ungültig erklärt hatte. Er blieb 5 Jahre in Haft n saß zu -tzt auf dem Schlosse in Heidelberg; mit 30,000 Goldguldeu »kaufte er sich die Freiheit wieder. Gregok"ximreiwm?'Tsf f Und ^«-ihrige $l5 1 X ;.' E'g ab; Benedtet Xiii. ward abgesetzt, sprach aber “>™> »». 2en7a ans "7 ^»"g °on einem Schloff- in dem Königmd, von nel,r4,T 7 ff bk äanic W°lt, bis er in einem Alter ■— v. Z K ? f5 f (1424). Die erst- Aufgabe d-r Concils war h,mn,t gelost; nach Siegmunds Ansicht sollt- nun die Verbesserung R tkon-n ”°Zrmcn ’”lrben».”Cin dem widersprachen die andern ationen Nachdem man den Diakonus Otto von Colonna welcher ertöten Ltte" rltt r””1” ^ “uf bcn Päpstlichen Stuhl 6 ^a“e- tetc b'°s-r unter einem herrlichen Vorwand- das Concil

8. Geschichte des Mittelalters - S. 185

1878 - Mainz : Kunze
Shm der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung rc. derte redete sie voll Verachtung also an: „Frau, es ist schlechter Gottesdienst, wer unschuldiges Blut vergießt und aus dem Raube ftlofter stiftet. Gott hat Gefallen an Güte und Erbarmung." Albrechts Nachfolger, Heinrich Vii., bestätigte die Rechte der Eid-Heim-ich vn. genosjen. Vergeblich suchten Albrechts Söhne, Leopold und ^riedrick mftätiat die 1315 d. genossen zu züchtigen und ihren Bun! zu wjej ^ Äs, erlitten der Morgarten eine entschiedene Niederlage und mußten Frieden schließen. Der Bund der Eidgenossen erweiterte sich seitdem und schon 1353 gehörten 8 Orte zu ihm, nämlich Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern Zürich, Glarus, Zug und Bern. Diese Vereinigung der acht alten Orte widerstand 1386 dem Angriffe des Herzogs Leopold von Oesterreich der ein Enkel Albrechts I. war, in der Schlacht bei Sem- und diese pach, wo Arnold Struthan von Winkelried sich für die Eidgenossen in toiberftei>en bett Tod stürzte, nachdem er ihnen Weib und Kind empfohlen hatte. 9“ ;ej°9 J6? Und bte Slüte der österreichischen Ritterschaft waren ®ab§burfc todt geblieben. sprach. §■ 35. Das tfeiiffle Äeidi unter isen £u{em6utgem 1308 1437. 1- Heinrich Vii. (1308—1313). Todwolltendie Kurfürsten nicht zum dritten Mule Bie ^ «Wen Macht der Habsburger ein Ueberaewicht ver- Kurftiiiicn traten' 17 ^'7 ^?i«ung nicht in gutem Andenken stand, und raten zu e.ner Borberathung auf dem Königsstuhl») zu Rens- zu- oberkalb /.°nd ,n Rens- am linken Rheinuser, e.ne halbe Stunde oberhalb der Lahnmundung, und war eine Art tunbet ©teinbühne mit Sjw*», welche 40 Ellen im Umkreise maß und von Spitzbogen getragen wurde. Hier pflegten die rheinischen Fürsten zu wichtigen Berathungen und nun auch zu Kvnigswahlen zusammen zu fommen. , . ^ Mcnje Wtu9 ^r kluge Erzbischof von Mainz den Grafen l"mn«=itettf,Ur9- mwt ®tubet bcä ^bischvfz von Trier war. zum R .chsoberhaupt vor. Die ordentliche Wahl sa„d bald darauf nämliz'n »at ' “w 6einti^8 Til «folgte noch i>w vn. ch -jähre zu Aachen. Heinrich ¥11. (1308 — 1313) war ein ®aifa «2£ ®™funfrotf' Sinne und grvßern Ansehen. >«. Sketch nach ferner Thronbesteigung bestätigte er der Eidgenossen Rechte verhängte über die Mörder Albrechts die Reichsacht und ließ denselben r 6eite feme§ Gegners, Adolfs von Nassau, im Dorne zu Speiet to^rtetge"«1?”66 $8”8 Bii6ci" Iv" von Preußen

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 157

1868 - Mainz : Kunze
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revulution. 157 mit 80,000 Mann in Esthland eingebrochen und belagerte Narwa. Mit 9o00 Mann landete Karl in Liefland, rückte vor Narwa und schlug daselbst das fast zehnfach überlegene Heer der Rüsten (1700). Der König hatte sich so in die Hitze treiben lasten, daß er einen Stiefel im Moraste stecken ließ und im Strumpfe heranstürmte. Unter Kano- nendonner zog der junge Held in die Stadt ein; sein erster Gang war in das Haus des Herrn, um Gott auf den Knien für seinen Sieg zu danken. Peter der Große soll nach dieser Niederlage die prophetischen Worte gesprochen haben: „Ich weiß wohl, daß uns die Schweden noch oft schlagen werden, aber endlich müssen sie uns auch siegen lehren." Auch das sächsische Heer unterlag bei Riga. König August ver- suchte insgeheim und öffentlich den Frieden zu erhalten; allein Karl wies die Unterhandlungen zurück, und nach zwei neuen Siegen über die Sachsen ließ er in Warschau den König August durch den polnischen Reichstag absetzen und den Woiwoden Stanislaus Lesczinski zum Könige ausrufen. August Ii. machte mit Hülfe der Russen Versuche, den pol- nischen Thron wieder zu erlangen, allein Karl besiegte seine Gegner abermals und beschloß, trotz aller Vorstellungen seiner Freunde und dem ausdrücklichen Verbote des deutschen Kaisers, seinen Gegner' in Sachsen anzugreifen. Er führte seinen Vorsatz aus, und als er in der Nähe von Dresden erschien, bequemte sich August zum Frieden von Altran- städt (1706), worin er für sich und seine Nachkommen auf den polni- schen Thron verzichtete und dem Bunde mit Rußland entsagte. Aus Karls Rückmarsch nach Polen traf eines Tages eine Ge- sandtschaft schlesischer Protestanten bei ihm ein und bat um Schutz ihres Gottesdienstes. Ein alter Bauer drängte sich an Karl heran und wich nicht von ihm, bis ihm der König die Hand darauf gegeben hatte, er werde ihnen die freie Ausübung ihres Gottesdienstes verschaffen. Karl hielt Wort. Als er den Kaiser Joseph I. hierum anging, ge- währte dieser bereitwillig das Gesuch und schrieb dem Papste, welcher ihn darüber tadelte, daß er die eingezogenen Kirchen herausgegeben habe, er sei noch glücklich gewesen, daß der König von Schweden nicht auch seinen Uebertritt zur lutherischen Kirche begehrt habe; denn er wisse nicht, was er alsdann gethan haben würde. Fünf Jahre waren seit der Schlacht bei Narwa verflossen. Peter der Große hatte die Abwesenheit seines Gegners vortrefflich benutzt, Jngermannland, Liefland und Esthland genommen und am Ausflusse der Newa (1703) den Grundstein zur neuen Hauptstadt des Reiches, St. Petersburg, gelegt. 100,000 Leibeigene arbeiteten Tag und Nacht u. August n. vou Sachsen. Karl seht den König von Polen ab und zwingt Sachsen zum Frieden. Die schlesi- schen Prote- stanten erhal- ten Karls Beistand. Peter der Große grün- det St. Pe- tersburg 1703.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 273

1868 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. später aber aus Argwohn sich veranlaßt gefunden, diese Begünstigungen wieder zurückzuziehen und die russischen Beamten zu einer strengen Amtsführung aufzufordern. Der Viceköuig von Polen, Großfürst Con- stantin, regierte mit Strenge und verfolgte die Unzufriedenen mit un- nachsichtlicher Härte. Die Polen hofften auf Hülfe von Frankreich und ergriffen die Waffen. Am Abend des 29. Nov. drangen zu Warschau 20 bewaffnete Zöglinge der Kadettenschule in den Palast des Groß- fürsten, andere riefen die Bevölkerung der Hauptstadt zu den Waffen. Mit Mühe rettete sich Constantin und zog sich mit den russischen Be- amten und Soldaten zurück. Die Nevolution war gelungen. Allein statt rasch zu handeln, begann man erst zu überlegen, was für die Zukunft Polens das Beste sei; die Meinungen waren sehr getheilt. General Chlopicki übernahm die Leitung der Angelegenheiten, obwohl er der von dem Volke ausgegangenen Bewegung nicht hold war, und übernahm, um Unordnungen vorzubeugen, die Diktatur, sandte eine Deputation nach St. Petersburg und ließ dem Kaiser Unterhandlungen anbieten. Allein diese wurden zurückgewiesen; Chlopicki legte seine Diktatur nieder, und Fürst Nadziwill übernahm den Oberbefehl. Ein Beschluß des Reichstags entschied den vollständigen Bruch mit Rußland. General Diebitsch rückte bereits mit einem ungeheuren Heere gegen von den Rust die Polen vor und überschritt ungehindert die polnische Grenze. Die ^Zm'acht^un' Polen fochten in allen Schlachten mit einer bewundernswürdigen Tapfer- temüdt. feit und blieben mehrere Male Sieger; der verwundete Chlopicki trat den Oberbefehl an Skrzynecki ab, welcher in der mörderischen Schlacht von Ostrolenka besiegt wurde. Auch der tapfere General Dweruicki, welcher nach Volhyuien vorgedrungen war, um die Revolution in die ehemaligen russischen Provinzen zu tragen, ward genöthigt sich auf östreichisches Gebiet zu flüchten. Zwietracht, Verrath und leere Ver- tröstungen auf französische Hülfe schadeten der polnischen Erhebung so sehr, daß an ein Gelingen nicht mehr zu denken war. General Die- bitsch und Großfürst Constantin erlagen nebst vielen Tausenden des russischen Heeres der damals wüthenden asiatischen Cholera, und Fürst Paskewitsch, welcher im Kriege mit Persien und mit der Türkei be- deutende Erfolge erkämpft hatte, übernahm den Oberbefehl. Skrzynecki hoffte noch immer auf Hülfe von Frankreich oder England, hinderte den Uebergang der Russen über die Weichsel nicht und zog sich fechtend vor der Uebermacht zurück; er mußte seinen Oberbefehl einstweilen an den General Dembiuski abtreten. Mißtrauen und Zwietracht herrschte in der Hauptstadt und in dem Heere der Polen. In Warschau regte ein Iakobinerklub den Pöbel zu gräßlichen Mordscenen auf und ver- Cassian's Geschichte. Iii. 2. Slusl. v. Stacke. 13
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