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Asien — Russische Länder.
in Ostsibirien noch zu erwähnen: Jakutsk an der Lena mit 5000 E., nur der Kälte
halber, die man dort aufzeichnet, bemerkenswerth, und Krasnojarsk mit 11000 E.
am Jenissöi, weil neben schönem Wiesengrün dort noch etwas Korn und Tabak gebaut
wird, — Die Juseln Karafto und die größere Zahl der Kurilen (wichtige Fischerei-
stationen) werden gleichfalls von Ruhland beansprucht.
b. Westsibirien. Es hat auch seinen Bergwerksdistrikt, nicht den uralischen,
der jetzt zum europäischen Rußland gerechnet wird, sondern den altaischen in den
Quellgebieten des Ob und Jrtisch. Auch dort mehren sich die Hütteuwerke, und von
den Bauern im Altai wird immer mehr Thalland urbar gemacht. Orte von Belang
in Westsibirieu sind: Tomsk an der sibirischen Verkehrsstraße, 24000 E., und Haupt-
sitz der Goldwäscher; Tobolsk mit 20000 E. als die frühere Hauptstadt von West-
sibirien-, der Tobol ist ein Nebenfluß des Jrtisch; Tjnmen, 13000 E., Handelsplatz
am Anfang des sibirischen Trakts; weit nordwärts am Ob der besonders harte Ver-
bannungöort Beresow, wo nuter andern der bekannte Fürst Menschikoff. der unter
Peter dem Großen vom Bäckerjungen zur höchsten Würde aufgestiegen war, im Exil in
einer hölzernen Hütte starb. In Beresow hält man keine anderen Hansthiere als
Hnnde und Renthiere; die von Ostjaken und Samojeden eingebrachten Pelze und
Mammuthknochen werden von hier nach Tobolsk geschickt. Barnaul am oberu Ob,
wichtige Bergstadt mit 13000 E.
2) Die Ce ntralasiatischen Provinzen mit 27/iu Mill. Bewohner
auf 49700 Q. M. umfassen die Länder der Kirgisen, die früher theils
von Orenbnrg, theils von Westsibirien aus verwaltet wurden, nun aber 4
selbständige Provinzen (Akmollinsk, Semipalatinsk, Turgai, Ur-
alsk) bilden, denen Theile von Westsibirien zugelegt wurden, und das
Generalgouvernement Turkistän. Was zunächst die Steppen-
flächen vom Alaknl bis an die Nordseite des Kaspisees betrifft, so ziehen
dort Kasaks oder Kirgis-Kaisaken umher mit ihren Jurten (Filz-
Hütten), Schafherden und Rossen. Meist gehören sie zur türkisch-tatarischen
Rasse, mit Ausnahme der schwarzen oder Kara-Kirgisen (Buruten),die
auf den Vorbergen des Thianschän Hausen und aus der Mongolei stammen.
Ihr Glaube ist muhammedanisch, außer daß einige Tausend im Westen am
untern Ural das griechisch-christliche Bekenntnis angenommen haben. Ihre
Nahrung ist Hammel- und Pferdefleisch, geronnene Milch und Käs, wobei
sie als Getränk den Kumys (gegohrene Stutenmilch) und Thee lieben. In
ihren weiten Revieren — über 30000 Q. M. — haben sie in 3 Ordas
(Horden oder Stämme) sich zertheilt. Die sogenannte kleine Horde, an
Köpfen die zahlreichste, hat den Westen inne und steht nebst der mittleren,
der reichsten und mächtigsten, schon lange unter russischer Oberhoheit. Die
große Horde, ostl. des Balkaschsees, steht zum Theil noch in sehr lockerem
Unterthanen-Verhältnis zu Rußland und ihr Gebiet bildet die Prov. Semi-
retschensk des Gen.-Gouv. Turkistän. Dieses, durch kaiserlichen Ukas
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Südamerika. — Peru u. Bolivia.
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leicht und fair.! als Schreibpapier benutzt werden. — Die Indianer, nicht so
roh um Gefangene zu todten und zu fressen, und meistens so mild, daß sie nur
gegen Thiere ihre Giftpfeile gebrauchen, leben unter eignen Caziken. Arzt- und
Priesterdienst verrichten die Zauberer. Die am Ucayale glauben an Seelen-
wanderung in Thierkörper. Die Roa Mapnas graben die Leichen, wenn sie
verwest sind, wieder aus, wickeln sie gereinigt in eine Hülle von Thon, be-
zeichnet mit Hieroglyphen, und stellen sie zur Verehrung aus, indem ein zweites
Leichenbegängniß gehalten wird. Die civilisirten Abkömmlinge der alten
Peruaner sind sehr unterwürfig, und eben deshalb trag, unreinlich, heim-
tückisch , doch den Kirchenceremouien sehr zugethan. Sie treiben Ackerbau und
Handwerke, aber gleich den Spaniern mit geringen! Fleiß. Ihre Sprache (Quichua)
ist sehr beliebt, sie wird sogar von den Creolen in Lima und Quito gern ge-
sprochen , und soll wegen ihrer Lieblichkeit in Idyllen und Elegien gar reizend
klingen. Vielleicht verdrängt sie dereinst die spanische Sprache und bildet eine
eigne Literatur. — Es fehlt dem Lande noch an Handelstraßeu. Der große
sestgebaute Bergweg der Inkas, der 250 Meilen weit bis Quito führte und alle
Provinzen ihres Reiches auf dem Gebirge in Verbindung brachte, ist sehr ver-
fallen. Wahrscheinlich wenn erst der Ackerbau sich an den Strömen ausbreitet
und die Schiffahrt gesichert ist, wird der Marannon die große Verbindungsstraße
mit der Ostseite Amerikas werden, so wie man bereits durch den Pilcomayo mit
dem Paraguay und La Plata in Verbindung steht *). Was der Marannon
hinunter führen könnte, wären: Zeuge von Quito, China von Lopa, Zucker von
Cuzko, Leinwand von Moxo, Oele von Lima, Baumwolle und feine lange Seide
von Mojobamba, Cakao und andre Früchte aus den Ebenen. Natürlich würde
dann beim Steigen aller Gewerbe das Silber von Paseo und Potofi, das Gold
von Cataguayta, und anderes Metall woran kein Mangel ist, auf bergmännischere
Weise gefördert werden und größere Wirkung auf den Nationalwohlstand äußern.
Auch die feine Wolle der Vicunna's wäre besser zu benutzen; mau macht aber zu
viel Jagd auf diese Thiere, die schon genug von ihrem natürlichen Feinde, dem
hoch über den Paramos, selbst über den Schneegipfeln, fliegenden Condor zu
leiden haben, und rottet sie beinah aus.
Die beiden Staaten Peru und Bolivia begränzen einander im Hochlande des
Sees Titicaca, der 12000' überm Meere liegt, 38 M. lang und mehr als 250
*) In den Jahren 1844 und 1845 hat eine Gesellschaft in den Freistaaten
Nordamerikas untersuchen lassen, wie weit und für welche Schiffe der Amazonen-
strom aufwärts fahrbar sei. Capitän Klause leitete das Unternehmen und der
Erfolg war sehr befriedigend. Die Dampfboote gelangten zuerst bis Loretto auf
der Gränze Ecuadors, dann bis Laguna, wo der Huallaga einmündet, und fuhren
noch diesen Nebenstrom, nachdem Klause mit Booten ihn näher erforscht, bis zum
peruanischen Dorfe Tingo hinauf. Eben so bot der Pastaya, ein nordwestlicher
Zufluß des Maraunou, bis zum Dorfe Andoas keine großen Schwierigkeiten dar.
Vermittelst des Dampfes ist also schon vom atlantischen Meere her, mitten in
Südamerika hinein, bis nahe an den Fuß der Andes, die große Handelstraße
eröffnet.
46*'
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Vierter Abschnitt.
Die Länder und Staaten der Erde.
I. Asia.
§. 1. Beschreibung des Landes.
8ils Grenze gegen Europa wird eine Linie angenommen,
die vom Kar, Küstensiuß des Eismeers südwestl. zum Quell des
Ural, dann auf dem Obtschei Sirt südwestl. zur Wolga und jen-
seit derselben zur Mündung des Don zieht. Daß der Welttheil
auch mit Afrika, doch nur durch die Erdenge Suez zusammenhängt,
übrigens aber vom Eismeer, großen Ocean, indischen und mittel-
ländischen Meer bespült wird, ist schon früher angegeben. — Die
Ausdehnung Asia's ist gewaltig; von Sw. nach No. 1200, und
von So. nach Nw. 800 Meilen. Der Flächeninhalt (die
Inseln abgerechnet ) wird auf 800000 Qm. geschätzt; also 5mal
größer als Europa; doch hat unser kleiner Welttheil im Verhält-
niß weit mehr Küsten. Der Küstenumfang Asia's beträgt
7700 M., und der von Europa, das weit ausgezackter ist, 4300
M., die Inseln abgerechnet.
Der Halbinseln sind also wenige und von großem Umfang; die bedeu-
tendsten: Anatoli (Morgenland) od. Kleinasien 10000 Qm. — Arabien
48000 Qm. — Halbinsel diesseit des Ganges oder vorderindische 50000
Qm. — Halbinsel jenseit des Ganges od. hinterindische, mit der Neben-
Halbinsel Malakka — Korea — Kamtschatka — und einige unbewohn-
bare am Eismeer.
Flüsse und Seen.
1. Ohne Abzug zum Meere: Der caspische See zieht
den Blick zuerst an. Er hat eine Oberflache von 6000 Qm., ist
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Extrahierte Personennamen: Anatoli
Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Suez Europa Europa Kleinasien Kamtschatka