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1. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

2. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

3. Alte Geschichte - S. 163

1869 - Mainz : Kunze
163 4. Der Krieg mit Äen Cimbern und Teutonen. (113-101). Es klopfen um diese Zeit zuerst an die Pforten des römischen Reiches die germanischen Völkerschaften, die bestimmt waren, dasselbe nach ungefähr vierthalbhundert Jahren zu zertrümmern. Heimat der Cimbern der cimbrische Chersones (Schleswig- Holstein und Jütland), der Teutonen die Küste der Ostsee. Grund der Auswanderung, nach einigen eine Ueberschwemmuug, nach andern Uebervölkernng. Nach vielfachen Wanderungen stoßen die Cimbern zuerst im Jahre 113 in Noricum mit den Römern zu-113 sammen, die ihre Herrschaft bis jenseits der Alpen ausgedehnt hatten. Der Consul Cn. Papirius Carbo bei Noreja (im jetzigen Kärnthen) 113 geschlagen. Nach vielfachen Wanderungen, Plün-113 derungen und Siegen der Cimbern erhielt 104 Marius gegen sie 104 den Oberbefehl. Seine Maßregeln zur Herstellung der Disciplin (Rhonecanal) und zur Ermuthigung der Soldaten. Bei ^quae Lextiae (Aix in der Provence) schlug er 102 die Teutonen ent-102 scheidend. Darauf eilte er den Cimbern nach, welche nach Italien vorausgeeilt waren und seinen Collegen Catulus hart bedrängten und besiegte sie 101 in den Raudischen Feldern bei Vercellä. 101 5. Reformversuch des Drusuö. Der Bundesgenoffenkrieg. (91—88). Marius, nach der Rückkehr aus dem cimbrischen Kriege die Hoffnung des Volkes, verbindet sich mit den verwegenen Volks- führern C. Servilius Glaucia und L. Apulejus Saturninus ltnb nimmt mit ihnen die graechischen Reformen wieder auf, die an ihren Gewaltthätigkeiten und an des Marius Rücktritt scheitern. Servilius und Apulejus kommen in einem Aufstande um (100). 100 Einen dauernden geordneten Zustand herbeizuführen versuchte der Tribun M. Livins Drusus, der Sohn desjenigen Drusns, der den graechischen Reformen entgegengearbeitet hatte, und stellte im Dienste der Nobilität 91 den Antrag, daß zwischen dem 91 Senat und den Rittern die Gerichtsbarkeit getheilt werden sollte (nt aequa parte iudicia penes senatum et equestrem ordinem essent), in der Weise, daß aus dem Ritterstande 300 neue Se- natoren zu den bereits bestehenden 300 gewählt werden und diese zusammen die Handhabung der Gerichte übernehmen sollten. Außer- dem aber beantragte er noch, um die Menge auf die Seite des 11*

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 138

1878 - Mainz : Kunze
— 138 - gehört habe, zog abermals unverrichteter Sache von Deutschlands Grenze ab. Ein großes türkisches Reitercorps wurde jedoch meist durch die Tapferkeit Sebastian Schertlins vollständig aufgerieben. Zwei Jahre später gewann der vertriebene würtembergische Herzog Ulrich dnrch die Unterstützung des hessischen Philipp sein Land wieder und führte es der neuen Lehre zu (1534). Ueberhaupt regte es sich jetzt aller Orten, sogar in den geistlichen Gebieten, mächtig gegen Rom, und trotz eines katholischen Gegenbundes schien Aussicht vorhanden zu sein, daß ganz Deutschland sich vom Papste abwandte, wenn nicht grobe Unordnungen iu Münster eine Gegenströmung begünstigt hätten. Dort hatten sich 1534 niederländische Wiedertäufer eingenistet, den Bischof vertrieben, die Besonnenen überwältigt und predigten mit solcher Schamlosigkeit die Lehren der Gütergemeinschaft und Vielweiberei, daß ihr Christentum nur als ein Zerrbild erschien. Zu ihrer Vernichtung verbanden sich daher Fürsten beider Bekenntnisse und erreichten durch blutigen Kamps, daß nicht blos den Ausschreitungen der Reformation sondern ihrer Ausbreitung selbst für eine Zeitlang ein Ende gemacht wurde. In der Schweiz war etwas später als Luther Ulrich Zwingli, nachdem er schon früher gegen das Reislaufen und und den übertriebenen Mariencultus gepredigt, ebenfalls gegen den Ablaß aufgetreten und hatte besonders in Zürich viele Anhänger gewonnen. Seine Lehre stimmte irrt Wesentlichen mit der des deutschen Reformators überein, entfernte sich indessen in Bezug aufdas heilige Abendmahl noch weiter vom katholischen Dogma. Vergebens hatte der unermüdliche hessische Landgraf auch hierin durch ein Religionsgespräch zu Marburg eine Einigung zu erzielen gesucht; sie war an der Hartnäckigkeit Luthers, der allerdings durch verschiedene Schwarmgeister bittere Erfahrungen gemacht hatte, gescheitert. Auch nach dem Tode Zwinglis, der 1531 gegen die katholisch verbliebenen Urkantone in der Schlacht bei Kappel gefallen war, setzte man die Unionsverhandlungen fort und erreichte wenigstens, besonders seit der Franzose Calvin in Genf die Führung der schweizerischen Reformierten übernommen hatte, gegenseitige Duldung. Luther hatte seit dem Wormser Reichstage mehr im Stillen sein Werk unablässig gefördert. Im Jahre 1534 war seine Bibelübersetzung beendigt worden, die noch heute als Zeugnis ' tiefer ^Frömmigkeit, hingebenden Fleißes und wunderbarer

5. Geschichte des Mittelalters - S. 195

1878 - Mainz : Kunze
$0it der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung rc. 195 Beschlossen, Constanz mit Hülfe des Herzogs Friedrich von Oesterreich zu -erlassen und sich dem Beschlusse des Concils zu entziehen. Um jeden »U st-llte sich Johann Xxiii, als ob er krank fei. »=«, M in- 9"U,"tl '*>” b-suchte, fand er ihn auf dem Bette lieqen ” '6 S‘¥ es unserm heiligen Vater?« fragte er ihn. „„Sehr schlecht, m 9anj gelahmt; ich kann die Luft von Constanz nicht vertragen"" entgegnete Johann. Einige Tage nachher gab Herzog Friedrich ein großartiges Turnier Johann saß am Fenster im erzbischöflichen Palaste und benutzte den gnnst,gen Augenblick, da alles Bol, aus der Stadt sich entfernt hatte, um 7ach Schafft eines Reitknechts zu entfliehen. Er gelangte unerkannt „» ,„w, , ^ ^^sen, welches dem Herzog Friedrich gehörte und ein Asyl mit*be§ m°und f' f be§ ^pstes erregte allgemeine Bestürzung; nur Sieg-Frl^°°n fr u e steh, an Friedrich von Oesterreich seinen Zorn kühlen m 5defterrei*-°nfnln' ffberte augenblicklich die 8 alten Orte der Eidgenossenschaft us die habsburgischen Güter des Herzogs, welchen er in die Reichsacht Tirf zunehmen und für alle Zeiten zu behalten. Die Eidgenossen kl??? ^rcht zweimal sagen, sondern griffen eiligst zu. Uri allem schloß sich von diesem Kriege aus, indem es erklärte, die Eidgenoffen hatten noch Frieden mit Oesterreich. mal f!C Erch-uverfammlung forderte den Papst Johann Xxiii. zwei- I.h--n f, innen 14 Tagen sich zu stellen, und da der Papst die Frist ff»’ ult“ l v "Eeud-te sie folgenden Spruch: „Balthasar Coffa 1 a r,rl ' n ien päpstlichen Stuhl bestieg) hat sich und Stuhles unwürdig gemacht; er ist ein verstockter Sünder und -,n Urheber der Kirchenspaltung". Kurz darauf ward Johann oe-angen nud ms Schloß Gottleuben am Bodensee eingesperrt, weil er s-m- Absetzung für ungültig erklärt hatte. Er blieb 5 Jahre in Haft n saß zu -tzt auf dem Schlosse in Heidelberg; mit 30,000 Goldguldeu »kaufte er sich die Freiheit wieder. Gregok"ximreiwm?'Tsf f Und ^«-ihrige $l5 1 X ;.' E'g ab; Benedtet Xiii. ward abgesetzt, sprach aber “>™> »». 2en7a ans "7 ^»"g °on einem Schloff- in dem Königmd, von nel,r4,T 7 ff bk äanic W°lt, bis er in einem Alter ■— v. Z K ? f5 f (1424). Die erst- Aufgabe d-r Concils war h,mn,t gelost; nach Siegmunds Ansicht sollt- nun die Verbesserung R tkon-n ”°Zrmcn ’”lrben».”Cin dem widersprachen die andern ationen Nachdem man den Diakonus Otto von Colonna welcher ertöten Ltte" rltt r””1” ^ “uf bcn Päpstlichen Stuhl 6 ^a“e- tetc b'°s-r unter einem herrlichen Vorwand- das Concil

6. Geschichte des Mittelalters - S. 14

1878 - Mainz : Kunze
14 Einleitung. im Frieden erschlaffen, so erwählten sie den Alarich zu ihrem König, welcher sofort ins oströmische Reich einfiel und alles mit Feuer und Schwert verheerte. Er bedrohte Athen, plünderte Corinth, Sparta und andere Städte Griechenlands und verschanzte sich, als die römischen Heere anrückten, in den Bergen von Arkadien. Hier hätte er sich beinahe dem weströmischen Reichsverweser Stilicho ergeben müssen, wenn ihn nicht der oströmische Feldherr Eutropius hätte entschlüpfen lassen, fsefr^on Um @tiiidj0ä Ruhm zu verdunkeln. Eutropius bot dem Westgothenkönig Ost-Jllyrien^ Frieden an und ernannte ihm zum Oberseldherrn von Ost -Jllyrien. färl?etnta= m<° Wrauf. ^ in Italien ein. Der schwache weströmische Kaiser Honorius flüchtete sich nach Ravenna, welches damals auf sumpfigem Boden lag und stark befestigt war. Hier fütterte er in seinem Palaste Hühner und Enten, während Alarich dem Stilicho am Osterfeste 403 bei Pollentia eine blutige Schlacht lieferte. Alarich verließ Italien, ward aber Feldherr von Ost- und West-Jllyrien und erhielt ein ansehnliches Fahrgeld. Um diese Zeit (406) stürmte gerade ein ansehnliches Heer Alanen, Gothen und anderer germanischer Völkerstämme unter ihrem Herzog Rhadagais, an 200,000 Mann mit Weibern und Kindern, die Alpen herab und erfüllte ganz Oberitalien mit Mord und Plünderung. Sie waren bereits bis Florenz vorgedrungen, da nahte stilicho und rettete Rom auch aus dieser Noth. Die zersprengten Germanen wandten sich plündernd nach Gallien. Unter diesen Umständen suchte Stilicho den Alarich mit 4000 Psd. ©old für feinen Kaiser zu gewinnen. Allein dieser erblickte in Stilicho schon längst seinen Gegner und ließ ihn ermorden (408), dem Alarich momzllca6er ^einen Jahresgehalt vorenthalten. Sofort rückte Alarich vor Rom, Male iaßte den Bürgern einen gewaltigen Schrecken*) ein und ließ sich seine Rückkehr mit 5000 Pfd. Gold, 30,000 Pfd. Silber, 4000 seidenen Kleidern, 3000 rothen Saffianfellen und 3000 Pfd. Pfeffer abkaufen. D>ct der Kaiser aber neue Schwierigkeiten machte, so rückte Alarich zum zweiten Male vor Rom, ließ ihn abfetzen und den Stadthauptmann Attalus krönen. Mit diesem rückte er vor Ravenna, und schon war Honorius bereit, Attalus als Kaiser anzuerkennen, als Alarich sich und plündert mit Attalus entzweite und Rom am 24. August 410 erstürmte. Eine 65 41°‘ ^tägige Plünderung folgte der Einnahme, und alle Schrecknisse, welche *) Als eine römische Gesandtschaft vor ihm mit der unzählbaren waffenfähigen Bevölkerung Roms prahlte, antwortete Alarich höhnisch: „Je dichter das Gras, desto leichter das Mähen/' Als sie feine Bedingungen zu hart fanden und fragten, was er ihnen denn lassen wollte, erwiederte er: „Eure Seelen!"

7. Geschichte des Mittelalters - S. 185

1878 - Mainz : Kunze
Shm der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung rc. derte redete sie voll Verachtung also an: „Frau, es ist schlechter Gottesdienst, wer unschuldiges Blut vergießt und aus dem Raube ftlofter stiftet. Gott hat Gefallen an Güte und Erbarmung." Albrechts Nachfolger, Heinrich Vii., bestätigte die Rechte der Eid-Heim-ich vn. genosjen. Vergeblich suchten Albrechts Söhne, Leopold und ^riedrick mftätiat die 1315 d. genossen zu züchtigen und ihren Bun! zu wjej ^ Äs, erlitten der Morgarten eine entschiedene Niederlage und mußten Frieden schließen. Der Bund der Eidgenossen erweiterte sich seitdem und schon 1353 gehörten 8 Orte zu ihm, nämlich Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern Zürich, Glarus, Zug und Bern. Diese Vereinigung der acht alten Orte widerstand 1386 dem Angriffe des Herzogs Leopold von Oesterreich der ein Enkel Albrechts I. war, in der Schlacht bei Sem- und diese pach, wo Arnold Struthan von Winkelried sich für die Eidgenossen in toiberftei>en bett Tod stürzte, nachdem er ihnen Weib und Kind empfohlen hatte. 9“ ;ej°9 J6? Und bte Slüte der österreichischen Ritterschaft waren ®ab§burfc todt geblieben. sprach. §■ 35. Das tfeiiffle Äeidi unter isen £u{em6utgem 1308 1437. 1- Heinrich Vii. (1308—1313). Todwolltendie Kurfürsten nicht zum dritten Mule Bie ^ «Wen Macht der Habsburger ein Ueberaewicht ver- Kurftiiiicn traten' 17 ^'7 ^?i«ung nicht in gutem Andenken stand, und raten zu e.ner Borberathung auf dem Königsstuhl») zu Rens- zu- oberkalb /.°nd ,n Rens- am linken Rheinuser, e.ne halbe Stunde oberhalb der Lahnmundung, und war eine Art tunbet ©teinbühne mit Sjw*», welche 40 Ellen im Umkreise maß und von Spitzbogen getragen wurde. Hier pflegten die rheinischen Fürsten zu wichtigen Berathungen und nun auch zu Kvnigswahlen zusammen zu fommen. , . ^ Mcnje Wtu9 ^r kluge Erzbischof von Mainz den Grafen l"mn«=itettf,Ur9- mwt ®tubet bcä ^bischvfz von Trier war. zum R .chsoberhaupt vor. Die ordentliche Wahl sa„d bald darauf nämliz'n »at ' “w 6einti^8 Til «folgte noch i>w vn. ch -jähre zu Aachen. Heinrich ¥11. (1308 — 1313) war ein ®aifa «2£ ®™funfrotf' Sinne und grvßern Ansehen. >«. Sketch nach ferner Thronbesteigung bestätigte er der Eidgenossen Rechte verhängte über die Mörder Albrechts die Reichsacht und ließ denselben r 6eite feme§ Gegners, Adolfs von Nassau, im Dorne zu Speiet to^rtetge"«1?”66 $8”8 Bii6ci" Iv" von Preußen

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 157

1868 - Mainz : Kunze
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revulution. 157 mit 80,000 Mann in Esthland eingebrochen und belagerte Narwa. Mit 9o00 Mann landete Karl in Liefland, rückte vor Narwa und schlug daselbst das fast zehnfach überlegene Heer der Rüsten (1700). Der König hatte sich so in die Hitze treiben lasten, daß er einen Stiefel im Moraste stecken ließ und im Strumpfe heranstürmte. Unter Kano- nendonner zog der junge Held in die Stadt ein; sein erster Gang war in das Haus des Herrn, um Gott auf den Knien für seinen Sieg zu danken. Peter der Große soll nach dieser Niederlage die prophetischen Worte gesprochen haben: „Ich weiß wohl, daß uns die Schweden noch oft schlagen werden, aber endlich müssen sie uns auch siegen lehren." Auch das sächsische Heer unterlag bei Riga. König August ver- suchte insgeheim und öffentlich den Frieden zu erhalten; allein Karl wies die Unterhandlungen zurück, und nach zwei neuen Siegen über die Sachsen ließ er in Warschau den König August durch den polnischen Reichstag absetzen und den Woiwoden Stanislaus Lesczinski zum Könige ausrufen. August Ii. machte mit Hülfe der Russen Versuche, den pol- nischen Thron wieder zu erlangen, allein Karl besiegte seine Gegner abermals und beschloß, trotz aller Vorstellungen seiner Freunde und dem ausdrücklichen Verbote des deutschen Kaisers, seinen Gegner' in Sachsen anzugreifen. Er führte seinen Vorsatz aus, und als er in der Nähe von Dresden erschien, bequemte sich August zum Frieden von Altran- städt (1706), worin er für sich und seine Nachkommen auf den polni- schen Thron verzichtete und dem Bunde mit Rußland entsagte. Aus Karls Rückmarsch nach Polen traf eines Tages eine Ge- sandtschaft schlesischer Protestanten bei ihm ein und bat um Schutz ihres Gottesdienstes. Ein alter Bauer drängte sich an Karl heran und wich nicht von ihm, bis ihm der König die Hand darauf gegeben hatte, er werde ihnen die freie Ausübung ihres Gottesdienstes verschaffen. Karl hielt Wort. Als er den Kaiser Joseph I. hierum anging, ge- währte dieser bereitwillig das Gesuch und schrieb dem Papste, welcher ihn darüber tadelte, daß er die eingezogenen Kirchen herausgegeben habe, er sei noch glücklich gewesen, daß der König von Schweden nicht auch seinen Uebertritt zur lutherischen Kirche begehrt habe; denn er wisse nicht, was er alsdann gethan haben würde. Fünf Jahre waren seit der Schlacht bei Narwa verflossen. Peter der Große hatte die Abwesenheit seines Gegners vortrefflich benutzt, Jngermannland, Liefland und Esthland genommen und am Ausflusse der Newa (1703) den Grundstein zur neuen Hauptstadt des Reiches, St. Petersburg, gelegt. 100,000 Leibeigene arbeiteten Tag und Nacht u. August n. vou Sachsen. Karl seht den König von Polen ab und zwingt Sachsen zum Frieden. Die schlesi- schen Prote- stanten erhal- ten Karls Beistand. Peter der Große grün- det St. Pe- tersburg 1703.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 167

1868 - Mainz : Kunze
Vom weüfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 167 zum Aufstand; Städte und Adel wandten sich um Schutz gegen die Ritter an den König von Polen und erhielten ihn. Die Macht des Ordens ward in langem Streite gebrochen; er mußte zuletzt im Frieden von Thorn (1466) ganz Westpreußen an Polen abtreten und seine übrigen Besitzungen zu Lehen annehmen. Um aber dem Orden Hülfe gegen das mächtige Polen zu verschaffen, wählten die Ritter 1511 den Markgrafen Albrecht von Brandenburg zum Hochmeister. Aber auch er konnte dem Könige Sigismund von Polen, der ihm verwandt war, die Spitze nicht bieten, sondern mußte sich zum Frieden von Krakau bequemen (1525), zufolge dessen Albrecht auf Luthers Rath und mit Genehmigung des Volkes Preußen in ein weltliches Herzogthum ver- wandelte und es*von Polen als Lehen empfing. Inzwischen hatte die Preußen wird Resornlation Eingang in Preußen gefunden, und kaum hatte Albrecht sein Ordenskleid abgelegt, so bekannte auch er nebst den meisten Ordens- Herzogthnm brüdern sich öffentlich zu Luthers Lehre und vermählte sich erst mit einer dänischen und nach deren Tod mit einer braunschweigischen Prinzessin. Unter seiner Regierung gewann Preußen trotz mehrfacher bürgerlicher Unruhen und Religionsstreitigkeiten an Wohlstand und Bildung; durch ihn erhielt es 1544 die Universität Königsberg, gute Schulen, eine polnische Uebersetzung der Bibel und andere nützliche Bücher in deutscher, polnischer und lithauischer Sprache. Albrecht starb 1568 und hinter- ließ das Herzogthum seinem Sohne Albrecht, welcher aber blödsinnig wurde. Dessen. Schwiegersohn, Kurfürst Johann Sigismund von Bran- denburg, erbte es (1618) und empfing es als Lehen von Polen; seitdem ist Preußen ununterbrochen bei dem hohenzoller'schen-brandenburgischen Hause geblieben. Georg Wilhelm folgte seinem Vater 1619. Es begann für das Preußens ». Land eine höchst traurige Zeit, als die Schrecken des dreißigjährigen Branden- Krieges hereinbrachen. Die Schwäche und Unentschlossenheit des Kur- ^9’üf ttd- fürsten schob ein Bündniß mit Gustav Adolf hinaus (S. 90) und büijähngen führte den Fall Magdeburgs herbei, so sehr auch der Kurfürst persön- lich der Sache des Protestantismus geneigt war. Er beging damals den großen Fehler, daß er wegen der im Lande herrschenden Spaltung zwischen Lutheranern und Reformirten den katholischen Grafen Adam von Schwarzenberg zu seinem Rathgeber erkor, welcher die Interessen des Fürsten und des Landes an Polen und Oestreich verrieth. Als Schwarzenberg endlich durch Gustav Adolfs Drängen entfernt worden war, hatte das Kurfürstenthum durch die Brandschatzungen Wallensteins und Tillys furchtbare Verluste zu beklagen, und als Brandenburg 1635 durch Schwarzenberg verleitet, dem Prager Frieden beitrat, brachen

10. Geschichte des Mittelalters - S. 21

1867 - Mainz : Kunze
Aus der deutschen Vorzeit. 21 Unter Theodorichs Regierung dauerten die religiösen Streitigkeiten zwischen Arianern und Katholiken noch fort (Vergl. I. Bd. S. 201 und 203). Obwohl die verschiedenen Religionsparteien sich aller Orten arg befehdeten und verfolgten, so war doch der ariani sch gesinnte Theodorich weit davon entfernt, die Katholiken seines Landes irgendwie zu kränken oder zur Aenderung ihrer Ansichten zu zwingen. Dafür erntete er leider den schwärzesten Undank. Da nänilich im griechischen Reiche unter der Regierung des Kaisers Justin die Arianer grausam verfolgt wurden, so erachtete es Theodorich für seine Pflicht, seinen bedrängten Glaubensbrüdern beizustehen, und bat durch den Bischof Johannes den Kaiser Justin, er möge die den Arianern im griechischen Reiche ent- rissenen Kirchen zuriickgeben. Justin empfing den römischen Bischof mit großen Ehren, lehnte aber dessen Vermittlung entschieden ab. Dadurch wurde Theodorich so argwöhnisch, daß er nicht nur den heimkehrenden Bischof einkerkern ließ, sondern auch in seiner Umgebung eine Ver- schwörung ahnete. Der römische Senator Albinus wurde angeklagt, er stehe mit Kaiser Justin in Briefwechsel. Theodorich mißtraute jetzt der ganzen römischen Adelspartei. Boethius, der reichste und gebildetste Senator, welcher sich durch seine Kenntnisse und Biederkeit das volle Vertrauen des Königs erworben, dagegen durch seine strenge Gerechtig- keitsliebe unter dem Volke viele Feinde gemacht hatte, erschien vor dem König und suchte ihm den gefaßten Verdacht zu benehmen. Unter Anderem betheuerte er, wenn Albinus schuldig sei, so theile der ganze Senat das Verbrechen des Angeklagten. Der König gab leider deu Verläumdungen böswilliger Menschen mehr Gehör und ließ die ange- sehensten Senatoren und Boethius einkerkern. Boethius und sein Schwieger- vater Shmmachus wurden hingerichtet und starben muthig und geduldig im vollen Bewußtsein ihrer Unschuld. Theodorich sah bald sein Unrecht ein; das böse Gewissen ließ ihm keine Ruhe mehr. Bei Tische glaubte er einst in dem aufgesperr- ten Rachen eines Fisches die Leiche eines unschuldig Gemordeten zu sehen, welcher nach Rache dürstete. Von Reue ergriffen, verfiel er in eine Krankheit und starb zu Ravenna 526. Nach Theodorichs Tode sank die Macht der Gothen bald wieder von ihrer Höhe. Seine Tochter Amalasuntha, eine feingebildete Frau, übernahm für ihren Sohn Athalarich die Regierung. Da aber der Sohn starb, und die Gothen einer Frau zu gehorchen nicht gewohnt waren, so reichte Amalasuntha ihrem Vetter Theodat die Hand, ent- zweite sich aber bald mit demselben und wurde von ihm ermordet. Dieß Theodorich ist Arianer, aber duldsam ge- gen Anders- denkende. Gegen Boe- thius und seine Freunde wird er un- gerecht. Theodorich stirbt 526. Ihm folgt Amala- suntha.
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TM Hauptwörter (200)200

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