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fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet,
inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr
von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der
Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung
der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer
Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen,
aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der
Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532
dem Bunde der Protestanten beitraten.
Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre,
dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich
abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531
ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen.
Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer
Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen
wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533.
Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den
milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532
Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung
aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con-
cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit
1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält
1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit
französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu
Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor-
mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund.
Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten
den Ausbruch des Religionskrieges auf.
Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu-
ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den
Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan-
gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung)
gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533
auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der
Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand
in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den
Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in
Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich
festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und
Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem)
1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt
2*
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Extrahierte Personennamen: August Mayr Ferdinand Ferdinand Ulrich Philipp_von_Hessen Philipp Ferdinand Bernt Bernhard)_Rvthmann Philipps Thomas_Münzer Jan_Bockelson Jan_Mathys
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Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch-
fahrt nach Ostindien.
Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be-
handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506.
Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ;
Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum-
seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus
durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531.
4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg
und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs-
hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver
fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger-
sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien
für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516)
die Krone der vereinigten Reiche übergeht.
B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh.
1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch
Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in
Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun
in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der
Kirche aufrief.
Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen-
satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar-
bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli,
die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland
richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche
Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St.
Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl
Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri,
Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel
1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531
2. Die französisch-schweizerische Reformation durch
Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und
Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534,
giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan-
derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon
zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in
Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine
*) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie
Magaliängs,
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Columbus Ferdinand_Cortez Ferdinand Ferdinand_Magellans* Ferdinand Franz_Pizarro Franz Johanna Ferdinand Philipps Karl Karl Ulrich)_Zwingli Cappel Zwingli Johann_Calvin_( Johann
— 145 —
gegen seinen Bruder Matthias behauptete, war jener sogar genötigt gewesen den Evangelischen große Zugeständnisse durch den Majestätsbrief (1609) zu machen. Es lag wohl nicht in seiner Absicht dieselben zu halten, doch war er viel zu schwach und unselbständig. Sein Hauptzeitvertreib war die Beschäftigung mit seinen Pferden und die Sterndeuterei; indessen kam seine Vorliebe zur Astrologie auch indirekt der Astronomie zu gute, indem er dem Dänen Tycho de Brahe und dem Deutschen Kepler, dem Entdecker der Bewegungsgesetze der himmlischen Körper, seine Gunst zuwandte.
Nach seinem Tode folgte ihm sein kinderloser Bruder Matthias 1612—1619, der die ganze deutsch-habsburgische Macht seinem Vetter Ferdinand von Steiermark vererbte. Ehe dieser jedoch die Herrschaft antrat, brach der unselige große Krieg aus.
§ 29. Der Mfall der Niederlande.
Bei seiner Abdankung in Brüssel hatte Karl V. sich auf die Schulter seines jungen Freundes Wilhelm von Oranien gestützt ohne Ahnung, daß in diesem Manne seinem Hause der furchtbarste Feind erwachsen würde. Philipp von Spanien trat die Regierung mit großen Hoffnungen an; wenn ihm auch die deutschen Besitzungen seines Hauses nicht zugefallen waren, so glaubte er reichen Ersatz dafür in seiner ehelichen Verbindung mit der englischen Königin Mari a zu finden-Doch starb diese schon 1558, und nicht er, sondern die Schwester seiner Gemahlin, Elisabeth, seine unversöhnliche Feindin, bestieg den englischen Thron.
In den Niederlanden war der spanische Herrscher durchaus unbeliebt. Was man seinem Vater, einem gebornen Genter, zu gute gehalten hatte, seine Bemühung "die katholische Kirche selbst den politischen Freiheiten des Landes zum Trotz als herrschende zu erhalten, war man nicht willens sich vom Sohne gefallen zu lassen. Den ersten Anstoß erregte er durch eigenmächtige Errichtung einer Anzahl von neuen Bischofssitzen und dnrch Einführung der Inquisition. Seine Halbschwester Margarethe vonparma, die er in Brüssel als Statthalterin eingesetzt hatte, sah sich bald genötigt ihren Berather, den Cardinal Gran-vella, den man für den Hanptanstifter jener Maßregeln hielt, zu entlassen. Als sie aber fortfuhr Philipps strenge Befehle gegen die mächtig eindringende reformierte Lehre auszuführen, wuchs die Zahl der Unzufriedenen immer mehr, und es bildete sich der Bund der Geusen Eben, Geschichtsabriß. 10
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Extrahierte Personennamen: Matthias Matthias_1612—1619 Ferdinand_von_Steiermark Ferdinand Karl_V. Karl_V. Wilhelm Philipp_von_Spanien Philipp Königin_Mari Elisabeth Margarethe Cardinal_Gran-vella Philipps Philipps
— 138 -
gehört habe, zog abermals unverrichteter Sache von Deutschlands Grenze ab. Ein großes türkisches Reitercorps wurde jedoch meist durch die Tapferkeit Sebastian Schertlins vollständig aufgerieben.
Zwei Jahre später gewann der vertriebene würtembergische Herzog Ulrich dnrch die Unterstützung des hessischen Philipp sein Land wieder und führte es der neuen Lehre zu (1534). Ueberhaupt regte es sich jetzt aller Orten, sogar in den geistlichen Gebieten, mächtig gegen Rom, und trotz eines katholischen Gegenbundes schien Aussicht vorhanden zu sein, daß ganz Deutschland sich vom Papste abwandte, wenn nicht grobe Unordnungen iu Münster eine Gegenströmung begünstigt hätten. Dort hatten sich 1534 niederländische Wiedertäufer eingenistet, den Bischof vertrieben, die Besonnenen überwältigt und predigten mit solcher Schamlosigkeit die Lehren der Gütergemeinschaft und Vielweiberei, daß ihr Christentum nur als ein Zerrbild erschien. Zu ihrer Vernichtung verbanden sich daher Fürsten beider Bekenntnisse und erreichten durch blutigen Kamps, daß nicht blos den Ausschreitungen der Reformation sondern ihrer Ausbreitung selbst für eine Zeitlang ein Ende gemacht wurde.
In der Schweiz war etwas später als Luther Ulrich Zwingli, nachdem er schon früher gegen das Reislaufen und und den übertriebenen Mariencultus gepredigt, ebenfalls gegen den Ablaß aufgetreten und hatte besonders in Zürich viele Anhänger gewonnen. Seine Lehre stimmte irrt Wesentlichen mit der des deutschen Reformators überein, entfernte sich indessen in Bezug aufdas heilige Abendmahl noch weiter vom katholischen Dogma. Vergebens hatte der unermüdliche hessische Landgraf auch hierin durch ein Religionsgespräch zu Marburg eine Einigung zu erzielen gesucht; sie war an der Hartnäckigkeit Luthers, der allerdings durch verschiedene Schwarmgeister bittere Erfahrungen gemacht hatte, gescheitert. Auch nach dem Tode Zwinglis, der 1531 gegen die katholisch verbliebenen Urkantone in der Schlacht bei Kappel gefallen war, setzte man die Unionsverhandlungen fort und erreichte wenigstens, besonders seit der Franzose Calvin in Genf die Führung der schweizerischen Reformierten übernommen hatte, gegenseitige Duldung.
Luther hatte seit dem Wormser Reichstage mehr im Stillen sein Werk unablässig gefördert. Im Jahre 1534 war seine Bibelübersetzung beendigt worden, die noch heute als Zeugnis ' tiefer ^Frömmigkeit, hingebenden Fleißes und wunderbarer
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Extrahierte Personennamen: Sebastian_Schertlins Ulrich Philipp Ulrich_Zwingli Kappel Calvin
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Rom Deutschland Marburg Luthers Genf
— 148 —
Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, zu ihrem Könige. Verblendet durch die Herrschsucht seiner Gemahlin, der englischen Prinzessin Elisabeth, nahm er die verhängnisvolle Gabe an, aber statt sein junges Königreich zu schützen und zu festigen, ergötzte er sich an Festen oder theologischen Disputationen, die nur dazu beitrugen ihm die Lutheraner ganz zu entfremden. Auf Seiten des Kaisers stand das Haupt der Liga, der bairische Maximilian, mit ihm durch Verwandtschaft, mehr aber noch durch gleiches Streben für die Allgewalt der katholischen Kirche verbunden. Er schickte ihm sofort den kriegsbewährten Tilly mit einem Heere zu Hilfe, vor dem die Aufständischen bis unter die Mauern Prags zurückwichen. Hier am weißen Berge kam es am 8. Nov. 1620 zur ersten entscheidenden Schlacht, die für Friedrich vollständig verloren gieng. Kopflos begab sich dieser, der das Vergnügen König zu sein nur kurze Zeit genossen hatte und deshalb den Spottnamen Winterkönig erhielt, auf die Flucht; Ferdinand war mit einem Schlage Herr in Böhmen geworden. Er zerschnitt den Majestätsbrief, wiegte aber durch sein anfänglich mildes Auftreten die schon zum Theil geflüchteten Protestanten in Sicherheit, um sie nachher desto nachdrücklicher zu züchtigen. Das Land wurde den Jesuiten und Dragonern zur Bekehrung preisgegeben, viele Edle hingerichtet, ihre Güter um Spottpreise an gut kaiserlich Gesinnte verkauft.
Um dieselbe Zeit waren die mit dem Kaiser verbündeten Spanier unter Spinola aus den südlichen Niederlanden in die Pfalz eingebrochen, welche sie mit Feuer und Schwert verwüsteten. Der geächtete Kurfürst fand nicht einmal bei seinen Glaubensgenossen entschiedenen Beistand; nur ein Fürst der Union, Georg Friedrich von Baden-Durlach blieb ihm treu; außerdem kämpften für ihn durch englisches und holländisches Geld unterstützt sein früherer Feldherr Mansfeld und der ritterliche Bandenführer Christian von Braunschweig, der den Handschuh der Pfalzgräfin an seinem Hute trug. Den beiden erstem gelang es zwar Tilly,
# welcher nach der Eroberung der Oberpfalz (zwischen Ansbach, Baireuth, Baiern und Böhmen) den Spaniern zu Hilfe gezogen war, bei Wi eslo ch 1522 zurückzudrängen'; als aber Uneinigkeit zwischen
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_V. Friedrich_V. Elisabeth Maximilian Maximilian Friedrich Friedrich Ferdinand Georg_Friedrich_von_Baden-Durlach Friedrich Christian_von_Braunschweig Tilly
— 154 —
Königs geschwunden war, gaben sie den wildesten kaiserlichen und spanischen Horden nichts mehr nach. Auch der Krieg verlor ganz den Charakter eines Religionskampfes. Mitten in allem Jammer starb der Kaiser (1637); sein Sohn Aerdiuand Iii. (1637—1657) folgte ihm, den *-fnitcit und (Spanien nicht minder wie der 35ater ergeben. 3)och hätte er gerne Frieden geschlossen; aber die Politik Richelieus, welche es auf Vernichtung des habsburgischen Einflusses in Europa abgesehen hatte, vereitelte denselben.
21m Oberrhein kämpfte mit französischen Subsidieu Bernhard von Weimar glücklich, in der Absicht das Elsaß und die Franchecomtö sich als selbständiges Reich zu erwerben. Aber er starb schon 1639 an einem typhösen Fieber, und die sofortige Besitznahme des Elsasses und Breisgaus durch französische Truppen erweckte den Verdacht, daß sein Tod ein unnatürlicher gewesen. Auch Bauer, dem es Beinahe in Verbindung mit Guebriant gelungen wäre, den ganzen Reichstag sammt dem Kaiser in Regensburg gefangen zu nehmen, lebte nur noch zwei Jahre, dann bekam Torstenfon den Oberbefehl (1642—45), der trotz feiner Gicht durch die Geschwindigkeit seiner Märsche und durch seine Siege die Feinde in Erstaunen setzte. Nur der bairische Feldherr Johann von Werth, der einmal sogar bis ins Herz Frankreichs vordrang, vermochte mit ihm zu wetteifern. In den letzten Jahren des Krieges kämpften Franzosen unter Türen ne vereint mit dem schwedischen General Wrangel und nötigten den bairischen Kurfürsten Maximilian zum Waffenstillstände, und als derselbe ihn kündigte, um dem Kaiser zu helfen, verwüsteten sie fein Land auf das schrecklichste.
Schon seit Richelieus Tode (1642) hatten ernstere Friedensunterhandlungen begonnen, waren aber absichtlich von beiden Seiten in die Länge geschleppt worden, weil jede Partei auf Siege wartete, die sie auszunutzen trachtete. Endlich als der Schwede Königsmark die Kleinseite von Prag eingenommen hatte (1648), bequemte man sich zum Friedensschluß. Er kam mit Schweden in Osnabrück, mit Frankreich in Münster zu stände. Die Hauptbedingungen des westfälischen Friedens (24. Oktober 1648) waren folgende:
I. Alle Protestanten, auch die Reformierten, erhalten die im Augsburger Frieden zugesicherte freie Religionsübung und werden im Besitze derjenigen Güter bestätigt, welche sie 1624 (Normaljahr) in Händen hatten. Für Vertretung der evangelischen Interessen in dem Reichskammergericht und am Regensburger Reichstag wird Sorge getragen.
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Extrahierte Personennamen: Bernhard_von_Weimar Johann_von_Werth Johann Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Europa Elsasses Regensburg Frankreichs Prag Osnabrück Frankreich
$0it der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung rc.
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Beschlossen, Constanz mit Hülfe des Herzogs Friedrich von Oesterreich zu -erlassen und sich dem Beschlusse des Concils zu entziehen. Um jeden
»U st-llte sich Johann Xxiii, als ob er krank fei. »=«, M
in- 9"U,"tl '*>” b-suchte, fand er ihn auf dem Bette lieqen
” '6 S‘¥ es unserm heiligen Vater?« fragte er ihn. „„Sehr schlecht,
m 9anj gelahmt; ich kann die Luft von Constanz nicht vertragen"" entgegnete Johann.
Einige Tage nachher gab Herzog Friedrich ein großartiges Turnier Johann saß am Fenster im erzbischöflichen Palaste und benutzte den gnnst,gen Augenblick, da alles Bol, aus der Stadt sich entfernt hatte, um 7ach Schafft eines Reitknechts zu entfliehen. Er gelangte unerkannt „» ,„w, , ^ ^^sen, welches dem Herzog Friedrich gehörte und ein Asyl mit*be§ m°und f' f be§ ^pstes erregte allgemeine Bestürzung; nur Sieg-Frl^°°n fr u e steh, an Friedrich von Oesterreich seinen Zorn kühlen m 5defterrei*-°nfnln' ffberte augenblicklich die 8 alten Orte der Eidgenossenschaft us die habsburgischen Güter des Herzogs, welchen er in die Reichsacht Tirf zunehmen und für alle Zeiten zu behalten. Die Eidgenossen kl??? ^rcht zweimal sagen, sondern griffen eiligst zu. Uri allem schloß sich von diesem Kriege aus, indem es erklärte, die Eidgenoffen hatten noch Frieden mit Oesterreich.
mal f!C Erch-uverfammlung forderte den Papst Johann Xxiii. zwei- I.h--n f, innen 14 Tagen sich zu stellen, und da der Papst die Frist ff»’ ult“ l v "Eeud-te sie folgenden Spruch: „Balthasar Coffa 1 a r,rl ' n ien päpstlichen Stuhl bestieg) hat sich
und Stuhles unwürdig gemacht; er ist ein verstockter Sünder
und -,n Urheber der Kirchenspaltung". Kurz darauf ward Johann oe-angen nud ms Schloß Gottleuben am Bodensee eingesperrt, weil er s-m- Absetzung für ungültig erklärt hatte. Er blieb 5 Jahre in Haft
n saß zu -tzt auf dem Schlosse in Heidelberg; mit 30,000 Goldguldeu »kaufte er sich die Freiheit wieder.
Gregok"ximreiwm?'Tsf f Und ^«-ihrige $l5
1 X ;.' E'g ab; Benedtet Xiii. ward abgesetzt, sprach aber “>™> »».
2en7a ans "7 ^»"g °on einem Schloff- in dem Königmd, von nel,r4,T 7 ff bk äanic W°lt, bis er in einem Alter ■— v. Z K ? f5 f (1424). Die erst- Aufgabe d-r Concils war h,mn,t gelost; nach Siegmunds Ansicht sollt- nun die Verbesserung
R tkon-n ”°Zrmcn ’”lrben».”Cin dem widersprachen die andern ationen Nachdem man den Diakonus Otto von Colonna welcher
ertöten Ltte" rltt r””1” ^ “uf bcn Päpstlichen Stuhl
6 ^a“e- tetc b'°s-r unter einem herrlichen Vorwand- das Concil
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Johann_Xxiii Johann Constanz Johann Johann Friedrich Friedrich Johann Friedrich Friedrich Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Johann_Xxiii Johann Johann Johann Schloß_Gottleuben Otto_von_Colonna Otto
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Extrahierte Personennamen: Albrechts Albrechts Heinrich_Vii Heinrich Albrechts_Söhne Albrechts Leopold Leopold Leopold_von_Oesterreich Leopold Albrechts_I. Arnold_Struthan_von_Winkelried Heinrich_Vii Heinrich Heinrich Albrechts Albrechts Adolfs Adolfs
132
Zweite Periode der neueren Geschichte.
in der Gnade gewesen bin"". Er starb im 59. Jahre seines Lebens;
bei seinem Tode legten die meisten europäischen Höfe Trauer an.
4. Karl Ii. und die letzten Stuarts.
^Karl Ii. wird Cromwells Sohn war der Würde eines Protektors, welche er
lischt Thron "ach dem Tode seines Vaters bekleidete, nicht gewachsen. General
zurückbe- Monk und das Heer beherrschten das Land und das Parlament.
rufen' Ueberall war Zwist, Uneinigkeit und Unzufriedenheit. So bildete sich
in nicht langer Zeit erst im Stillen der geheime Wunsch nach der
Rückkehr des Königs aus, und das aus Puritanern und Royalisten
bestehende Parlament beschloß, Karl ll. auf den väterlichen Thron zurück-
zuberufen. Unter unermeßlichem Jubel hielt Karl seinen Einzug in
London; er hatte die Schule des Unglücks durchgemacht und dadurch
zu der Hoffnung berechtigt, er werde die religiösen und politischen
Rechte des Landes achten und die Liebe seiner Unterthanen zu verdienen
sich bemühen. Allein Karl hatte in seinem Leide Nichts gelernt. Er
hatte zwar Anmestie und Gewissensfreiheit verheißen, ließ aber über
Alle, welche bei dem Processe seines Vaters zu Gericht gesessen hatten,
die Todesstrafe aussprecheu und an elf Personen vollziehen und 2000
Brand"in presbyterianische Geistliche ihres Amtes entsetzen. Die Leiche Cromwells
London ward an den Galgen gehängt und die verheißene Glaubensfreiheit nicht
1665 u. 1666. gewährt. Dadurch stieg die Erbitterung des Volkes gegen den König
aufs höchste, und hätten nicht zwei gewaltige Uuglücksfälle, eine Seuche,
welche im Sommer 1665 an 100,000 Menschen hinwegraffte, und
eine Feuersbrunst, welche ein Jahr darauf 13,000 Häuser und 89
Kirchen in Asche legte, die Gemüther der Londoner Bürgerschaft so gar
tief darnieder gebeugt, so wäre vielleicht schon damals eine neue Re-
volution ausgebrocheu. Karl war gegen seine Freunde höchst undankbar;
die Einkünfte des Staates vergeudete er au Schwelger und Buhlerinnen.
Mntsterium seiner Verblendung wählte er fünf der verhaßtesten Männer, Clifford,
Aschley, Buckingham, Arlington und Lauderdale zu seinen Ministern *),
verkaufte Land und Ehre um französische Iahrgelder und trat, wie sein
Die Testakte Bruder und Thronerbe, der Herzog von Aork, zur römischen Kirche
Katholiken über. Um daher die anglikanische Kirche sicher zu stellen, gab das
von den Parlament (1673) die Test-Akte, durch welche die Katholiken von allen
Staatsäm- v 7 cn *
tern aus 1673 öffentlichen Aemtern ausgeschlossen wurden. Der Herzog von 2)orr
*) Ans den Anfangsbuchstaben ihrer Namen bildete man das Wort „Cabal-
Ministerinm." Von ihm hat seitdem das Wort „Cabal" die Bedeutung
von „Ränke" und „Intrigue" erhalten.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Ii Karl Monk Karl_ll Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Mntsterium Clifford
Extrahierte Ortsnamen: London Cromwells
London Aschley
112
Erste Periode der neueren Geschichte.
daß die Gattinnen gelehrter Männer unglücklich seien, auf vortreffliche
Art widerlegt. Von ihren zehn Kindern verdienen hier ihre Töchter
Juliane und Constanze erwähnt zu werden. Juliane erlernte schon
als dreijähriges Kind die lateinische Sprache und machte in kurzer Zeit
so bedeutende Fortschritte, daß ihr hochgelehrter Vater sehr erfreut war.
1504 begrüßte Juliane Peutinger, als sie erst vier Jahre zählte, den
Kaiser Maximilian mit einer lateinischen Rede. Als der Kaiser ihr
dankte und sie aufforderte, sich eine Gnade von ihm zu erbitten, ant-
wortete sie kindlich genug: „Schenke mir eine hübsche Tocken." Leider
starb Juliane noch als Kind eines plötzlichen Todes. Ihre Schwester
Constanze war eben so sein gebildet und wird von ihren Zeitgenossen
einstimmig als die schönste Jungfrau Augsburgs gepriesen. Auf Befehl
des Kaisers Maximilian bekränzte Constanze den edlen Ritter und Dichter
Ulrich von Hutten mit dem Lorbeer (S. 10). Diese Feierlichkeit machte
einen tiefen Eindruck auf den kühnen Helden und Gelehrten, wie auch
ein an Constanzens Vater gerichteter Brief meldet, und gab Veran-
lassung, daß Hutten nachher Constanze mehrfach zum Gegenstand seiner
Dichtungen wählte. Constanze vermählte sich 1525 mit einem Ge-
lehrten und starb 1546.
Phinppine Philippine Welser war in Augsburg 1530 geboren. Ihre Bil-
Eemahlindes düng, Schönheit und Liebenswürdigkeit machten sie bei Jedermann an-
Erzherzcgs genehm. Als Kaiser Karl V. wegen des Interims (S. 43) einen
Ferdinand, Reichstag in Augsburg hielt, lernte sie des Kaisers Neffe, der Erz-
herzog Ferdinand, der zweite Sohn des nachmaligen Kaisers Ferdinand l.
kennen, und gewann die Jungfrau so lieb, daß er sie zu ehelichen be-
schloß. 1550 empfing das schöne Paar den Segen der Kirche. Der
väterliche Segen und die Zustimmung des Oheims fehlten; denn ohne
Vorwissen der Seinen hatte sich Ferdinand trauen lassen. So glücklich
Ferdinand und Philippine mit einander lebten, so schwer lastete auf
ihnen der Zorn des Vaters. Da entschloß sich Philippine 1558 zu
einem kühnen Gang. Verkleidet begab sie sich zum König Ferdinand
nach Prag, überreichte ihm unerkannt eine Bittschrift und bat um Bei-
stand. Gerührt von ihrer Anmuth und ihrem Schicksale versprach er
ihr seine Verwendung bei dem hartherzigen Schwiegervater. Nun erst
wagte Philippine den Namen ihres Gemahls zu nennen. Ferdinand
war überrascht, söhnte sich mit seinen Kindern aus und erkannte die
Verbindung seines Sohnes an. Dreißig Jahre lebten Ferdinand und
Philippine in der glücklichsten Ehe, da starb 1580 Philippine zu
Innsbruck.
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